„Das ist Baumquälerei“
Angelika Adner zur Neugestaltung des Ottoparks
Über die Neugestaltung des Ottoparks / Kleiner Tiergarten wurde in den letzten Jahren viel diskutiert. Angelika Adner ist eine der fünf gewählten Sprecherinnen und Sprechern der Stadtteilvertretung Turmstraße, Grün-Expertin und hat sich lange mit dem Thema auseinandergesetzt.
Frau Adner, können Sie noch einmal kurz die Vorgeschichte der Konflikte um den Ottopark schildern?
Es gab ja im Vorfeld mehrere Planungswerkstätten, öffentliche Bürgerveranstaltungen und Diskussionen. Die Stadtteilvertretung und ihre AG Grün hat sich sehr intensiv mit den Planungen auseinander gesetzt – auch mit den Bäumen im Park. Fällungen wurden für sinnvoll erachtet, wenn z.B. ein Baum altersschwach ist oder Bäume zu dicht stehen, aber nicht, wenn sie z.B. nur einer Sichtachse zum Opfer fallen sollten. Bis dahin war die Diskussion immer sehr sachbezogen. Bei etlichen Rundgängen durch den Park mit Planern und Baumgutachtern wurde die Situation genau untersucht. Die Stadtteilvertretung begrüßte die Neugestaltungspläne von Latz+Partner, sah aber noch Diskussionsbedarf bei 25 Bäumen, die gefällt werden sollten. Darauf gingen die Planer auch ein: 16 dieser Bäume werden nun erhalten, weitere 4 werden umgepflanzt. Die Stadtteilvertretung beschloss daraufhin Ende Juni mit Zweidrittelmehrheit ihre Zustimmung zur Planung.
Der Bezirk und insbesondere das Planungsbüro haben diesen Prozess sehr ernst genommen. Die eingearbeiteten Vorschläge aus den Planungswerkstätten wurden aber nur noch kurz vorgestellt. Es blieb keine Zeit mehr, das Ergebnis zu diskutieren und gegebenenfalls noch Korrekturen vorzunehmen. Aus meiner Sicht sind daraus die späteren Konflikte entstanden.
Im Frühjahr gründeten einige Anwohner die Bürgerinitiative „Silberahorn“, die eine Kampagne gegen die Fällungen organisierte. Im Sommer entstand eine weitere Initiative, die sich die Forderungen der BI Silberahorn zu eigen machte. Darüber hinaus wurden im Kleinen Tiergarten und im Ottopark viele anonyme Plakate geklebt, die teilweise völlig falsche Informationen verbreiteten. Die hatten aber nichts mit der Unterschriftensammlung gegen die Baumfällungen zu tun. Das sollte man schon auseinander halten.
Sie sind langjährige Anwohnerin, auch als Grün-Expertin stimmen Sie den Planungen zu. Warum?
Man tut dem Park keinen Gefallen, wenn man ihn weiter zuwuchern lässt. Hier ist so viele Jahre nichts getan worden, es gibt einen enormen Wildwuchs. Die Bäume und Sträucher stehen teilweise wie Spargelstangen nebeneinander und nehmen sich gegenseitig Licht, Nährstoffeund Wasser weg. Ein großer Baum braucht ca. hundert Quadratmeter Fläche – im Ottopark habenviele Bäume derzeit nur etwa zehn Quadratmeter Platz. Das ist Baumquälerei.
Die meisten Anwohner wollen mehr Licht und Sonne, weniger Dickicht. Das soll ja kein Wald oder Forst sein, sondern ein Park mit Aufenthaltsqualität. Dort braucht man ein ausgewogenes Verhältnis von Licht und Schatten. In heißen Sommern sucht man eher schattige Laubdächer, aber im Frühjahr und Herbst braucht man Licht. Derzeitsind der Kleine Tiergarten und der Ottopark zu 67% baumüberstanden, nach der Neugestaltung werden es 58% sein. Eigentlich ist das immer noch zu viel.
Ein guter Park braucht zudem eine harmonische Vielfalt: Blühende Sträucher, Blumen, Bäume, Liegewiesen. Doch unter einer dichten Baumdecke gedeiht nichts anderes mehr.
Bei der Neugestaltung des Ottoparks geht es auch darum, den Park wieder vielen unterschiedlichen Nutzern zugänglich zu machen. Bislang meiden viele Anwohner den Park, auch die dortige Trinkerszene stört viele. Wie sehen Sie die Perspektiven?
Es war ein kluger Ansatz unterschiedliche Nutzungsbereiche zu schaffen: für Familien mit Kindern, für Ältere, ein Areal für Jugendliche. Gerade für die Jugendlichen gibt es ja sonst kaum freie Aufenthaltsräume hier in Moabit.
Auch die Trinker sollen nicht vertrieben werden, man verlagert damit doch nur Probleme – und sie gehören nun einmal auch zu dem Kiez und müssen ja irgendwo bleiben dürfen. Problematisch sind nur manchmal ihre Hunde: Wenn ihre Besitzer allmählich die Kontrolle verlieren, werden die Tiere nervös.
Generell geht es darum, dass sich Besucher des Parks wieder sicher fühlen und dass die Anwohner sich den Park als zentrale Grünfläche im Gebiet wieder aneignen. Es gibt hier so viel Platz für alle.
Die Neugestaltung wird in den nächsten Jahren fortgesetzt. Was ist aus der Sicht der Stadtteilvertretung wünschenswert?
Wir sehen ein großes Problem darin, dass jetzt viel Mühe und erhebliche öffentliche Fördergelder in die Neugestaltung investiert werden, aber der Bezirk auch künftig wenig Mittel für die Instandhaltung und Pflege haben wird. Wir müssen deshalb gemeinsam dafür sorgen, dass der neue Park auch gepflegt wird. Möglichst mit viel Bürgerbeteiligung und Sponsoren.
Mein ganz persönlicher Traum wäre ein orientalischer Garten im östlichen Kleinen Tiergarten mit einem Brunnen oder Wasserspielen. Die Instandhaltung und Pflege erforderte aber Sponsoren.
Interview: Ulrike Steglich, Foto: Christoph Eckelt
Zuerst erschienen in: ecke turmstraße, Nr. 6, Oktober/November 2011
Liebe MoabitOnline-Leser: bitte sendet hier nur Kommentare direkt zum Interview. Die weitere Diskussion zur Umgestaltung von Ottopark und Kleinem Tiergarten kommentiert bitte weiter bei dem MoabitOnline-Artikel „Welche Bäume sollen gefällt werden und warum?„.
Ja, ein orientalischer Garten würde mir auch gefallen. Und eine stärkere Präsenz samt Durchgreifen des Ordnungsamtes, damit die Hundehalter diesen Teil des Parks nicht mehr als Hundeauslauf benutzen. Immerhin gilt grundsätzlich in allen Grünanlagen in Berlin die Leinenpflicht (siehe Gesetz über das Halten und Führen von Hunden in Berlin).
Vielleicht wäre es gegenüber diesem Artikel nun auch angebracht die Gegenseite ebenso umfangreich hier in einem eigenen Artikel zu Wort kommen zu lassen. Ich sehe in diesem Interview viel Diskussions- und auch Richtigstellungsbedarf.
„Ein großer Baum braucht ca. hundert Quadratmeter Fläche – im Ottopark haben viele Bäume derzeit nur etwa zehn Quadratmeter Platz. Das ist Baumquälerei.“ Dieser Satz gibt den Titel des Artikels her. SO ist er einfach Unsinn. Es gibt verschiedene Arten von Bäumen, die verschiedene Platzbedarfe haben. Eine ausladende Eiche oder Buche kann nicht z.B. mit einer Pappel verglichen werden. Jeder von uns ist schon im Wald gewesen und weiß, daß dort kaum ein Baum 100 qm zur Verfügung hat. Dennoch gibt es dort große und prächtige Bäume.
Ebenso ist es fundamentaler Unsinn zu sagen „[…] unter einer dichten Baumdecke gedeiht nichts anderes mehr.“
Auch hier kann der Einsicht halber gleich nochmal das Beispiel Wald bemüht werden: jedes Kind weiß, daß unter dem Dach des Waldes die vielfältigsten Pflanzen gedeihen, auch Blühpflanzen. Oder um es noch mal auf den Punkt zu bringen: es gibt Licht- und Schattenpflanzen.
Frau Adner scheint mir ja ne schöne „Grün-Experin“ zu sein…
Und: ein orientalischer Park, gut und schön! Aber so viel ich weiß, sollte der historische Park schonend wieder hergestellt werden. Das finde ich in gewissen Grenzen auch sinnvoll. Ich hätte aber gar nichts dagegen einzuwenden, an anderer passender Stelle noch einen schönen orientalischen Park DAZU zu bekommen!
Übrigens – an anderer Stelle schon einmal vorgebracht – ich möchte für jeden gefällten Baum mindestens ZWEI neue im Kernkiez. Wir haben in unserem Bereich weit über tausend Bäume verloren. Da ist Einiges wiedergutzumachen! Vor allem, da „Grünflächenausgleichsgelder“ in hirnrissigster Weise in neue Asphaltpisten und Beton(park)architektur gesteckt wurden, statt in Wiederbegrünung an anderer Stelle. Im Lehrter Straße Mittelbereich stehen wir vor weiteren großen Grün-Verlusten!
Vielen Dank für diese informative Interview – auch in ökologischer Hinsicht!
Auch wenn ich selbst eher den Fritz-Schloß-Park benutze, freue ich mich sehr auf die Umgestaltung des Ottoparks. Was die Problematik der Pflege nach der Umgestaltung angeht, sollte man sich wirklich Gedanken machen und versuchen, die Bevölkerung einzubeziehen. Hoffentlich finden sich auch ein paar private Sponsoren. Leider kann man an dem sanierten Fritz-Schloß-Park beobachten, wie schnell öffentliche Anlagen wieder verkommen können. Viele Bänke sind schon wieder besprüht, und Müllkörbe abgerissen. Das ist schade, weil der Park wirklich schön geworden ist. Was die Hundeproblematik angeht, sollte man sich keine Illusionen machen. Der Fritz-Schloß-Park ist inzwischen zu einem Treff für Hundehalter geworden, die ihre Hunde ohne Leine auslaufen lassen, mit all den entsprechenden Folgen. Vielleicht ist es sogar besser, einen bestimmten Teil für Hunde freizugeben, wo man sich dann eben nicht mehr hinlegen kann. Alles in allem muss man sagen, dass der Appell an Hundebesitzer, den Hundekot wegzumachen, egal wo, kein Erfolg ist. Ständig tritt man irgendwo in Hundescheiße. Und die angebotenen Beutel für den Hundekot fliegen durch die Straßen. Auf unserer Straße habe ich noch nie jemanden gesehen, der einen solchen Beutel benutzt hat. Das Problem wird man nur mit mehr Ordnungsamt und einer höheren Hundesteuer lösen können. Dann müssen die Hundehalter wenigstens für die Reinigung zahlen.
zu 2. Aber holla, R@lf, mach mal halblang. Warum musst du so oft so ausfallend, demagogisch und diffamierend werden, wenn jemand eine Meinung äußert, die nicht mit deiner übereinstimmt?
zu 3. Die Hundesteuer unterliegt ebensowenig wie die Kfz-Steuer einer Zweckbindung. Die Argumentation, dass mit einer höheren Hundesteuer die Hundebesitzer an den Kosten der Reinigung deutlicher beteiligt würden, scheint mir eher einige Hundebesitzer in ihrem Denken zu bestärken, dass sie ja schließlich Hundesteuer bezahlen und deshalb ihr Hund überall seine Geschäft erledigen dürfe. Außerdem sehe ich selbst im Fritz-Schloß-Park hin und wieder Hundebesitzer, die die Kottüten tatsächlich benutzen, was mir die Hoffnung gibt, dass es doch langsam mehr werden, die sich verantwortungsvoll zeigen.
@ Kommentar Nr. 2
… und in der Siemensstraße stehen wir dank der Deutschen Bahn, Stadtrat Ephraim Gothe und der SPD-, CDU- und FDP-Fraktionen der BVV Mitte vor dem Verlust von weiteren 106 Pappeln, 4 anderen Bäumen, 739 m² Laubgebüsch und 1.120 m² Strauchpflanzungen.
Außerdem werden damit die Reviere von vier geschützten Vogelarten zerstört.
Es wird zwar neu gepflanzt, aber weder in angemessener Qualität noch Quantität. Was ist schon eine von der Straße nicht sichtbare Flachdachbegrünung neben Sonnenkollektoren und einer Klimaanlage als Ersatz für Laubgebüsch und Strauchpflanzungen? Und was sind schon 64 Stück 10 bis 15 m hohe Hainbuchen gegen 106 Stück 30 m hohe Pappeln?
Wie wenig Verständnis für diese Dinge in den Ämtern vorhanden ist, zeigt sich daran, dass vom Bezirksamt als Ersatz für die verloren gehenden Brutreviere drei ( 3 !! ) Nistkästen an der 5.500 m² großen Parkplatzüberdachung aus Stahl und Blech gefordert werden.
Zu 4: Danke für den Hinweis!
Vielleicht müsste man dann eben nicht über eine Erhöhung der Hundesteuer, sondern über eine entsprechende Abgabe nachdenken, die zweckgebunden ist. Jedenfalls kann es doch nicht sein, dass es derart viele Hundehalter in einer Stadt gibt, ohne dass die entsprechenden Voraussetzungen dafür gegeben sind. Wenn es zu viele Autos gibt, denkt man ja auch über eine Parkraumbewirtschaftung oder eine veränderte Infrastruktur nach, die Lenkungswirkung haben soll. Nur mit moralischen Appellen kommt man bei so großen Problemen nicht weiter, auch wenn ich mir ebenfalls wünsche, es möge mehr verantwortungsvolle Hundehalter geben. Die scheint es aber nicht zu geben. Und ich sage das alles nicht als Hundehasser. Im Gegenteil, ich habe selbst mehrere Jahre Hunde für Tierheime ausgeführt.
@ Ralf,
einen Unterton „Medienbesitzer“ habe ich auch gestern bei der Bürgersprechstunde der Bauleitung für den Kleinen Tiergarten/Ottopark in der Heilandskirche mitschwingen gehört.
Ich möchte klarstellen, wir haben bisher alle Informationsblätter, Unterschriftenlisten oder ähnliches, die uns die beiden Bürgerinitiativen zugeschickt haben, zum Download zur Verfügung gestellt und auch einen Artikel gegen die Neuplanung gebracht. Schau mal hier:
https://moabitonline.de/2341
„Wider den Unsinn eines landschaftsplanerischen Wettbewerbs. Besser reparieren und pflegen statt neu erfinden und vergammeln lassen“ von Andreas Szagun
Wir haben die Einladung der AG Grün auf die Wiese zur öffentlichen Diskussion mit den Rundgängen von Bernd Krüger gebracht (damals haben Mitglieder der jetzigen BI Silberahorn noch in der AG Grün mitgearbeitet):
https://moabitonline.de/3916
Im Artikel mit der Einladung zur Planungswerkstatt sind eine Liste mit Argumenten und Unterschriftensammlung zur Thusnelda Allee der BI Silberahorn zu finden:
https://moabitonline.de/7168
und auch im Hauptartkel sind Stellungnahmen und Unterschriftenlisten beider BI s hochgeladen.
Die Redaktion ist, wie bereits häufiger kommuniziert, gerne bereit Gastartikel bei MoabitOnline einzustellen.
https://moabitonline.de/kontakt-impressum
Dein Argument des unterschiedlichen Platzbedarfs verschiedener Bäume ist ja richtig, aber am Weg im Ottopark standen sie viel zu eng und viele konnten sich nicht entwickeln, was am Wuchs zu erkennen war. Übrigens waren 75 % der gefällten Bäume innen hohl oder anderweitig geschädigt, wie gestern zu erfahren war.
Und dann wüsste ich gerne, was im Wald unter dichtem Laubdach blüht.
Die artenreichste Vegetation findet sich ja nicht gerade in unseren Wäldern, sondern an deren Rändern mit Hecken und vielfältiger kleinteiliger Struktur.
Auch das wurde gestern festgestellt, dass das Wissen über Pflanzen und ihre Ansprüche leider bei vielen Menschen verloren gegangen ist. Das Beispiel waren hier die meterhohen Melden, die den neu gepflanzten Bäumen in der Zwinglistraße das Wasser weg“saufen“.
Hier noch einmal der Link zur Gartendatenbank:
http://www.gartendatenbank.de/forum/wieviel-sauerstoff-produziert-ein-baum-fuer-wieviele-menschen-t-243-1
Da gibt es auch Informationen über Baum- und Pflanzenarten.
@ Vilmoskörte: Mein Lieber, du solltest mich mal erleben, wenn ich „ausfallend, demagogisch und diffamierend“ werde (was mir eher nicht liegt). Dann wüsstest du was Polemik ist. Ich meine ich hätte sachlich argumentiert. Wenn jemand inhaltlich anderer Meinung ist und sich daher angegriffen fühlt, ist das schade, aber seine Sache.
@ Susanne: „Und dann wüsste ich gerne, was im Wald unter dichtem Laubdach blüht.“ Die Frage meinst du doch wohl nicht ernst, oder? Falls da wirklich Unkenntnis herrscht, empfehle ich ein Waldkundebuch. Notfalls kann mensch auch bei NABU und BUND nachfragen…
Oder muß ich jetzt wirklich einen waldkundlichen Sermon dazu ablassen? Ich bin jahrelang durch den Wald gelaufen und das ist kein Bücherwissen. Außerdem kenne ich viele Parks in Nah und Fern. Im Englischen Garten in München gibt es zum Beispiel Bärlauchflecken, die weiß blühen, wie die Maiglöckchen, im Schatten. Es ließe sich Vieles anführen, hier ist kein Platz dazu.
Schade übrigens, daß die gefällten Bäume so angegriffen waren. Das liegt offenbar an den beiden Rennstrecken, die sie von zwei Seiten her zumiefen. Ein hohler Baum muß nicht „todkrank“ sein und kann übrigens ziemlich lange stehen – manchmal Jahrhunderte!
Wäre es nicht ein dankbareres Betätigungsfeld für die Bürgerinitiative Alle-Bäume-Bleiben, wenn die demokratisch gefällten Beschlüsse zum Park akzeptiert werden und man dann Kraft übrig hat, sich um andere Bäume im Kiez zu kümmern, um Ersatz für abgängige Straßenbäume beispielsweise?
@ Ralf,
na klar, Bärlauch und Maiglöckchen finden wir im Frühjahrswald, aber auch dort nur, wenn sie ein bißchen Sonne kriegen.
http://www.nabu.de/modules/lexikon/index.php?tag=B%C3%A4rlauch&path=_Pflanzen_Kr%C3%A4uter+und+Stauden_B%C3%A4rlauch&l=3
Die Maiglöckchen in unserem schattigen Hinterhof blühen seit Jahren nicht, während die im sonnigen Vorgarten (wo sie ja eigentlich falsch stehen, sich aber von selbst weiter ausbreiten) oder auf dem Balkon blühen.
Außerdem glaube ich kaum, dass der bei den Planungswerkstätten vorgetragene Wunsch vieler Leute nach mehr blühenden Pflanzen und Sträuchern mit Bärlauch und Maiglöckchen ausreichend berücksichtigt wäre.
Zu 9: Ich weiß nicht, was dich zu der Meinung verleitet, es für sachliche Argumentation zu halten, wenn du im Interview geäußerte Aussagen in Bausch und Bogen als „Unsinn“ oder „fundamentaler Unsinn“ bezeichnest und die zitierte Person dann indirekt als vorkindlich dumm bezeichnest („Jedes Kind weiß, dass…“).
Zu 2 und 9:
Zu der Frage, wie viel Platzbedarf ein Baum hat, steuere ich gerne die folgende Quelle bei, die sich auf Obstbäume bezieht:
http://www.obstbaum-schmitt.de/broschuere.pdf
Ausgewachsene Kastanien, Ahorne oder gar Eichen haben einen noch deutlich höheren Platzbedarf. Das kann man sehr schön im großen Tiergarten sehen.
Zu der Frage, was unter einem Laubdach gedeiht, kann man sich einfach unsere Moabiter Innenhöfe ansehen. Unter den alten Kastanien, die dort oft stehen, gedeiht nichts, aber auch gar nichts mehr. Ich weiss das aus leidvoller eigener Erfahrung.
Da du mehrfach die Wälder zitierst: Wenn du dir tatsächlich im Kleinen Tiergarten einen Wald statt einen Park wünschen solltest – die Menschen aus meinem Umfeld wünschen sich ausnahmslos einen Park.
SCHATTENBLÜHER (kleine Auswahl):
http://www.haus.de/PH2D/ph2d.htm?snr=7039&snr2=7036
http://www.claudiafeldhaus.de/presse/Schattige_Hinterhoefe_in_einem_neuen_Licht.pdf
http://lifestyle.t-online.de/schattenpflanzen-ueppige-bluetenpracht-in-halbschatten-und-schatten/id_42037350/index
http://www.garten-haus.at/?+Schoenheiten,+die+im+Schatten+stehen+&id=2500%2C4409287%2C%2C%2CY2Q9NzU%3D
Sonst noch Fragen?
Übrigens, liebe Susanne, bei uns im schattigen Hinterhof haben die Maiglöckchen jahrzehntelang prächtig geblüht – bis die Hausverwaltung den Wasserhahn fürs Tränken absperrte…
@ Ralf und die Schattenpflanzendiskussion
Ich denke, man muss Frau Adners Aussage im Zusammenhang sehen. Sie spricht nicht vom lichten Laubwald, sondern von „dichter Laubdecke“. Da wächst wirklich nicht mehr allzuviel. Schatten ist auch nicht gleich Schatten und bei engem Gehölzbestand kommt Wassermangel und extrem verdichtteter Boden hinzu. Das führt dann zu hohem Pflegeaufwand und der Ottopark ist nunmal nicht der Botanische Garten. Zudem wird an der Stelle im Text von Blumen, Wiesen und harmonischer Vielfalt gesprochen, was eben unter der bereits genannten Laubdecke nur eingeschränkt möglich ist.
Vermutlich wünschen sich die Menschen hier eben mehr Sonnenplätze und Sonnenpflanzen anstatt eines dunklen und dichten Waldes.
@ columbus: Bisher war von Bäumen und nicht von Hecken die Rede. Übrigens muß mensch auch bei Hecken berücksichtigen, daß sie Nist- und Zufluchtstätten von Kleintieren sind. Wir möchten ja auch noch ein paar Vögel im Park haben, oder. Einen Kahlschlag von Hecken würde ich daher und auch aus anderen Gründen fatal finden. „Durchzugsparks“ haben wir fürwahr genug in Berlin (das Motto der Verwaltung heißt bei allen Umbau- und Neubaumaßnahmen „PFLEGELEICHT“. Es wruden ja 50% der Mitarbeiter des Grünflächenamtes entlassen…
Die Problematiken die Du ansprichst sind richtig. Was die Gestaltung des Parks betrifft, sind offenbar die Meinungen geteilt.
Von Bärlauch und Maiglöckchen inspiriert:
Der Maien Glöckchen nicht zum Salate iss,
sind so giftig wie der Hunde Piss´,
Die Beeren von des Berliner Bären Lauch
sind ganz viel besser für Deinen Bauch.
Ich fühl‘ mich gut, ich steh‘ auf Moabit!
Leute, R@alf will als selbst ernannter Feld-, Wald und Wiesenexperte einfach Recht behalten.
Wie schon in Beitrag 15 erwähnt, war die Aussage im Artikel, dass unter einer dichten Baumdecke nichts anderes mehr gedeiht. Da geht es also nicht nur um Schatten, sondern auch um Mangel an Licht.
R@lfs Quellen für Schattenblüher sind denn auch nicht besonders beweisträchtig. Zum Beispiel
„Schattige Hinterhöfe in neuem Licht“
http://www.claudiafeldhaus.de/presse/Schattige_Hinterhoefe_in_einem_neuen_Licht.pdf
Hier geht es um Pflanzen im umbauten Hinterhof. Zitat: „Somit haben die Gebäude einen allseitig umbauten, mehr oder weniger schattigen Hof.“
So, so, mehr oder weniger schattig. Wenn ich mir die Bilder anschaue, sehe ich die Pflanzen in der prallen Sonne. Kein Wunder. An anderer Stelle steht etwas von einem „eher schattigen Hinterhof“. Diese Bedingungen sind wohl kaum mit dem Halbdunkel unter einer dichten Baumdecke zu vergleichen.
Bei R@lfs Quellen geht es also eher um Pflanzen, die im Halbschatten blühen. Dieser Ausdruck wird auch in anderen von R@lfs Quellen mehrfach erwähnt. Und im Halbschatten gibt es eben kürzere, aber regelmässige Sonneneinstrahlung. Da stehen dann wahrscheinlich auch die ehemals prächtig blühenden Maiglöckchen.
Traurig finde ich, dass Pflanzenfreund R@lf den Maiglöckchen aus seinem eigenen Wasserhahn nicht wenigstens ab und zu eine Giesskannenfüllung Wasser spendiert hat.
Nun gut. Ich freue mich jedenfalls auf die Umgestaltung des Ottoparks. Und R@lf kann sich gerne weiter bei seinen Spaziergängen an den blühenden Waldlandschaften erfreuen.
Schön, dass der Umbau des Kleinen Tiergartens endlich kommt – und mein Respekt für das Planungsbüro, das inmitten dieser zum Teil absurden und hysterischen Diskussionen die Nerven behalten hat. Baumfällungen sind immer umstritten, aber leider notwendig, wenn es sich eben um einen Park handelt, und nicht um einen Wald – ein Park hat andere Nutzungsansprüche, die meisten Leute lieben es eben nicht dunkel, schattig und feucht, sondern wollen auch ein wenig Sonne sehen. Wer glaubt, mit ein paar Bäumen im Kleinen Tiergarten könne er das Weltklima retten, liegt leider falsch. Wäre schön, wenn es so einfach wäre. Ich jedenfalls hätte es gut gefunden, wenn die ursprünglichen Planungen umgesetzt worden wären, mit mehr Fällungen – hätte dem Park gut getan. Und ich bin reichlich genervt davon, dass die Baumschützer um jeden Preis für sich in Anspruch nehmen, für „die Anwohner“ zu sprechen. Anwohner bin ich auch.
@Alex: Danke, Du sprichst auch mir als Anwohner aus der Seele. Wer Wald möchte, solle sich doch bitte in die S-Bahn setzen und in das Umland fahren.
Alle paar Tage sieht man von den „Baumschützern“ neue, unglaublich maßlose Plakate. Haben die nichts besseres zu tun?
Manchmal frage ich mich, warum setze ich hier Links rein (Gartendatenbank), wenn sie doch niemand liest und nur irgendwas hier schreibt, um etwas zu schreiben. Nochmal, jeder Baum sollte, wenn möglich erhalten werden, denn wir laufen ja noch nicht mit Sauerstoffgeräten umher.
Wenn eine Fällung unvermeidbar ist, sollten dementsprechende Neupflanzungen erfolgen, aber dann bitte die Baumarten (Wurzelausdehnung u.a.) prüfen. Und die, die hier nur labern empfehle ich, sich mal mit „Photosynthese“ zu beschäftigen.
Also wer hier mit Photosynthese und Klimawandel argumentiert, sollte eher Vereine wie Robin Wood oder Rettet den Regenwald unterstützen, beim Kauf von Holzprodukten (auch das FSC-Siegel ist eine Mogelpackung) genau hinschauen und immer nur Recyclingpapier verwenden, etceteraetcetera.
Ich bin glücklich, dass in meiner Straße Bäume stehen, und überhaupt nicht gegen Nach- oder Ersatzpflanzungen bei Fällungen. Aber um bei der Photosynthese zu bleiben, hier liefert ein sich frei nach allen Seiten ausladender Baum oft das Mehrfache von einem Gebüsch, wo sich Bäumchen gegenseitig den Platz wegnehmen.
Bei einer Sitzung des Umweltausschusses zum KTO am 14.9.11 machte ein Mitglied des B.U.N.D. den Vorschlag, dass im Umfeld des KTO möglichst viele Ersatzpflanzungen (fehlende Straßenbäume usw.) stattfinden sollten. Der Noch-Baustadtrat Gothe fand diesen Vorschlag gut und hat diese Ersatzpflanzungen mehr oder weniger zugesagt. Ich frage mich, warum eigentlich niemand lautstark nachfragt, wie es denn nun mit den Ersatzpflanzungen weiter gehen soll – vertane Chance, denn Herr Spallek wird sich wohl nicht an Herrn Gothes Worte gebunden fühlen.
Auch wenn die ökologischen Probleme unserer Zeit mit Sicherheit nicht im Ottopark gelöst werden, haben es die „Baumschützer“ immerhin geschafft, ziemlich viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Das Interessante dabei ist, dass sie sich zumindest teilweise nicht nur gegen „die da oben“ durchgesetzt haben, sondern vermutlich auch gegen einen viel größeren Teil der Anwohner, die sich über die Umgestaltung des Ottoparks freuen, wie zum Beispiel hier im Forum. Trotzdem wäre es wahrscheinlich viel schwieriger gewesen, eine Bürgerinitiative für (!) die Umgestaltung auf die Beine zu stellen als dagegen. Das hängt natürlich damit zusammen, dass man Baumfällungen leicht skandalisieren kann und konkrete Pläne zur Umgestaltung dagegen langweilig erscheinen. Ich würde mir aber eine Bürgerbeteiligung wünschen, die nicht das gleiche Skandal-Schema benutzt wie bei den täglichen „News“: wenig Sachinformation und dafür viel Emotion. Schade finde ich auch, dass hier in den Foren nicht mehr auf ein kooperatives Nachdenken gesetzt wird, was und wie sich etwas in Moabit verändern lässt. Vielleicht fehlen uns dazu aber auch einfach die diskursiven Werkzeuge. Denn irgendwie sind wir letztlich doch nur digitale Leserbriefschreiber.
Ich setz hier auch mal einen Link rein, extra für Rané:
„Wenn ein Baum verbrennt oder auf dem Waldboden langsam verrottet, verbraucht er genauso viel Sauerstoff, wie er Zeit seines Lebens produziert hat.“
http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/4067/woher-kommt-der-sauerstoff/
@ L.S.,
wie bereits früher an anderer Stelle gesagt – die Redaktion freut sich über Artikel als Gastbeiträge!
Nun, Feuer vebraucht generell Sauerstoff, egal was verbrennt. Da dürften doch alle den Kerzenversuch unter der Glasglocke kennen.
Aber eh hier mit Halbwissen argumentiert wird, die Wikipediaquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sauerstoff
Damit sich nicht alle durch den gesamten Text durcharbeiten müssen, hier ein Auszug:
„In elementarem Zustand befindet sich Sauerstoff in Form von O2 gasförmig in der Atmosphäre und gelöst in Gewässern. Die Menge des relativ reaktionsfreudigen elementaren Sauerstoffs bleibt auf Dauer nur konstant, weil Sauerstoff produzierende Pflanzen soviel nachliefern, wie von aerob atmenden Lebewesen wieder verbraucht wird.“
Schön wär, wenn sich die Baumschützer mal mit den 106 (!!) Pappeln in der Siemensstraße beschäftigen könnten, für die das Bezirksamt bereits die Fällgenehmigung erteilt hat, weil sie einfach nur einem völlig überflüssigen Großmarkt im Wege stehen und ihre Blätter auf dessen Dach und Parkplätze abwerfen würden.
Das Bezirksamt rechtfertigt seine Entscheidung allerdings mit einem Gutachten einer Baumexpertin, das den Pappeln einen schlechten Zustand bescheinigt. Der Zustand kann jedoch so schlecht nicht sein, da die bis zu 30 m hohe Baumreihe alle Stürme der letzten Zeit bestens überstanden hat.
Nur zur Information: Die Baumgutachterin arbeitet im Bezirksamt Köpenick und ihr Gutachten wurde vom Investor beauftragt und bezahlt.
@ Redaktion:
Die Redaktion macht, wie ich finde, eine gute Arbeit. Daher liegt es meiner Meinung nach auch nicht an den Artikeln, dass die Diskussionen hier in den Foren manchmal etwas quälend sind. Früher habe ich Leserbriefe gelesen, um mich darüber zu amüsieren, was die Leser so erregt, dass sie sich die Mühe machen, einen Brief zu schreiben. Hier im Forum geht es ebenfalls häufig darum, seinem Ärger endlich mal Luft zu machen. Da kann man sich über die Bezirksverwaltung oder private Investoren genüsslich aufregen. Das ist auch vollkommen in Ordnung so. Und vielleicht ist das auch die wesentliche Funktion solcher Foren. Nur kommen die Diskussionen so nicht vom Fleck. Wir regen uns darüber auf, dass Politiker häufig streiten und nicht immer an Lösungen interessiert sind. Aber hier in den Foren sieht es nicht viel anders aus. Wenn Bürgerbeteiligung hauptsächlich in Empörung und Aufregung besteht, dann ist das zu wenig. Ich weiß, dass meine Perspektive jetzt etwas zu einseitig ist, aber vielleicht könnten wir auch darüber nachdenken, wie wir die Möglichkeiten hier mehr dazu nutzen könnten, kooperativ Vorschläge zu entwickeln, was man in Moabit besser machen kann. Und vielleicht braucht man dazu mehr als nur eine Kommentarfunktion. So jedenfalls habe ich den Eindruck, dass sich die Kommentare nicht zufällig irgendwie immer auf absehbare Weise wiederholen.
Es liefern nicht nur Pflanzen Sauerstoff. An anderer Stelle im gleichen Wikipediartikel, auf den in Beitrag 28 verwiesen wird, steht:
„Sauerstoff befindet sich in der Natur in einem steten Kreislauf. Er wird ständig von autotrophen Lebewesen wie Cyanobakterien (veraltet: Blaualgen), Algen und Pflanzen bei der oxygenen Photosynthese durch Photolyse aus Wasser freigesetzt.“
Sauerstoff wird übrigens auch z.B. durch Eisen (wenn es rostet) oder sogar von Pflanzen selbst „verbraucht“ und nicht nur durch „aerob atmende Lebewesen“.
Die Cyanobakterien haben überhaupt erst dafür gesorgt, dass Sauerstoff in die Atmosphäre gekommen ist. siehe: http://de.wikibooks.org/wiki/Cyanobakterien:_Bedeutung_der_Cyanobakterien_f%C3%BCr_die_Entwicklung_des_irdischen_Lebens
Zur Bedeutung von Phytoplakton für die Sauerstoffproduktion:
„Biologisch gesehen gehören diese Spezies nur zum Teil dem Reich der Pflanzen an (z.B. Grünalgen), zum Teil dem der Protisten (Kieselalgen, Goldalgen), dem der Stramenopilen (Dinoflagellaten) und zum Teil dem Reich der Bakterien (Cyanobakterien).“
„Es wird geschätzt, dass Phytoplankton für die Produktion von 50 – 80 % des Sauerstoffs in der Atmosphäre verantwortlich ist.“
siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Phytoplankton
Das Thema Sauerstoff werden wir hier wohl kaum wissenschaftlich korrekt klären können, aber Danke für die Hinweise und Nachhilfe in Chemie, Biologie, Erdgeschichte … ?
Möchte mal wieder auf den Vorschlag von L.S. zurückkommen, wie konstruktive, kooperative Lösungsvorschläge für Moabit möglich werden, weil sich in sehr vielen Fällen eher Partikularinteressen Gehör verschaffen.
Die erste Voraussetzung dafür ist zuhören und auch Argumente der „Gegenseite“ (wenn es denn eine gibt) ernst nehmen und vor allem Kompromissfähigkeit.
Doch wie weit darf die gehen ohne die eigene Position ganz aufzugeben?
In diesem Zusammenhang lohnt es vielleicht noch einmal das Interview mit Ephraim Gothe im Berliner Abendblatt vom 5.11.2011 zu lesen, eine Art Rückblick und gleichzeitig Beurteilung seines Umgangs mit den verschiedensten Bürgerinitiativen in seiner Amtszeit. Sehr aufschlussreich. Da kommt schon raus, wer am lautesten schreit, wird am ehesten gehört und noch besser viele Prominente schreien mit (und kommen auch zu großen Bürgerversammlungen) wie bei den Kugelahörnern am Gendarmenmarkt. Dann rudert das Amt wirklich zurück.
Was können wir daraus lernen? Bloß nicht so kooperativ sein wie der Betroffenenrat Lehrter Straße, der bei der Zukunftswerkstatt mitmacht, auch wenn alle Beteiligten enttäuscht sind, wie wenig sie durchsetzten können? Das fällt dem Stadtrat nicht einmal auf, sonst könnte er es ja nicht als gelungene Bürgerbeteiligung anführen.
Das Interview ist unter dem Artikel „Optimistischer Blick in Moabits Zukunft“ eingebunden:
https://moabitonline.de/1252
Vielleicht eignet sich auch dieser Artikel gut zu mehr allgemeinen Diskussionen, wie es mit Moabit weitergehen soll, angesichts der steigenden Mieten usw.
oder auch“Was ist und was wird?“
https://moabitonline.de/817
Hier ist ein Link zu einem Artikel, der viel schlimmere Dimensionen erkennen läßt:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/solaranlage-kahlschlag-in-der-heide,10809148,11162666.html
An anderer Stelle hatte ich schon die Abholzungen der Bundeswehr in der Kyritz-Ruppiner Heide erwähnt (Brandschutzschneise) und am Amazonas wird täglich der Regenwald in Fußballfeldgröße abgeholzt. Greenpeace hatte letztens erwähnt, daß es kaum noch zusammenhängende Urwaldbereiche (in Europa so gut wie gar keine) auf der Welt gäbe – aber ist nun der von Menschen erst gestaltete und dann völlig vernachlässigte Ottopark ein schützenswerter Urwald oder doch eher eine Parkanlage, die möglichst vielen Moabitern Erbauung bieten soll? Ein Urwaldriese in einem intakten Ökosystem hat ja logischerweise einen sehr viel höheren ökologischen Wert als ein nach dem Licht geilender Besenstiel. Wenn sich die anderen, freigestellten, Bäume dann endlich richtig entwickeln können, werden sie locker mehr ökologischen Wert als die Strauchbesen haben. Und sie werden nach Baum aussehen …
Zu Kommentar #10 und #24: Im Frühjahr 2013 wurden in Moabit immerhin 101 neue Straßenbäume gepflanzt (im Artikel Neue Bäume braucht die Stadt habe ich eine paar Fotos dazu veröffentlicht und die Hintergründe erläutert).