So können Sie mitmachen!

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Grünanlage Bremer Straße

Das Bezirksamt Mitte von Berlin plant die Sanierung und Umgestaltung der Grünanlage Bremer Straße 37. Ausdrückliches Ziel ist es, die Attraktivität zu erhöhen und unter Berücksichtigung des stattfindenden Klimawandels den Freiraum umzugestalten. Durch die Weiterentwicklung soll eine höhere Einsehbarkeit innerhalb der Grünanlage erreicht und bessere Aufenthalts­möglichkeiten geschaffen werden. Bei Veranstaltungen im Vorfeld hatten einige Anwohner*innen den Ort als „Angstraum“ bezeichnet. Finanziert wird das Bauvorhaben aus Fördermitteln des Programms Nachhaltige Erneuerung im Fördergebiet Tiergarten-Nordring/Heidestraße. Die Realisierung der Planungen soll bis 2023 erfolgen, wobei die klimaangepasste Umgestaltung dieser kleinen Fläche als Startermaßnahme für den gesamten „Nahraum Bremer Straße„, bei dem es nicht nur um Grün- und Freiflächen, sondern auch um Verkehr und Straßenraum sowie soziale und kulturelle Infrastruktur geht.

Gedacht ist an Maßnahmen zum Regenwasser­management, z.B. Baumrigolen und  Versickerungsmulden, an eine Auswahl trockenstress-toleranter und winterharter Pflanzen sowie eine insektenfreundliche Bepflanzung. Außerdem soll die Fläche als Lehrpfad zur Pflanzenkunde gestaltet werden. 

In einem ersten Schritt fand vom 5. Dezember 2020 bis 17. Januar 2021 auf mein.berlin.de eine Beteiligungsaktion zur Sammlung von Ideen und Wünschen für eine Umgestaltung statt. Eine Dokumentation als PDF-Datei zu den Ergebnissen finden Sie hier. Die Ergebnisse aus der Beteiligung wurden an das beauftragte Planungsbüro weitergeben und flossen nach Abwägung von bspw. rechtlicher, zeitlicher oder finanzieller Realisierbarkeit in einen Vorentwurf ein.

In einem zweiten Schritt wird der Vorentwurf der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch hier sollen Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen sowie die bisherigen Planungen bewertet werden. Bei dieser werden das Bezirksamt und das beauftragte Planungsbüro den Vorent­wurf erläutern und Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger zur weiteren Bearbeitung aufnehmen.

Online-Beteiligung: Sie können vom 23. September 2021 bis 7. Oktober 2021 online Ihre Meinung zum Vor­ent­wurf, insbesondere zum Gestal­tungs­vor­schlag für den Eingangs­bereich an der Birken­straße einbringen und an einer kleinen Umfrage zur Neugestaltung teilnehmen.

Vor-Ort-Beteiligung: Parallel zur Online-Beteiligung findet am 30. September 2021 von 15-18 Uhr eine Vor-Ort-Aktion statt. Gemeinsam mit Familien und interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern sollen dabei Ideen für die Umgestaltung der Grünanlage entwickelt werden.

Eine Auswertung der Online-Beteiligung inkl. der Ergebnisse aus der Vor-Ort-Veranstaltung wird im Anschluss als Dokumentation auf mein.berlin.de zur Verfügung stehen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an der Planung mitzuwirken.

Zur Vorgeschichte:
Bereits seit längerem wird für den sogenannten „Nahraum Bremer Straße“ geplant. Bereits 2016 hatte die BVV beschlossen die Bremer Straße als sozial-ökologisch-pädagogischen Nahraum zu entwickeln (Drs. 2667/IV).

Im Juni 2021 wurden beim Stadtteilplenum Moabit West Ideen mit einzelnen angedachten Stationen vorgestellt und ausführlich diskutiert. Hier ist der Bericht zu finden. Auch der Artikel aus der Berliner Woche vom 20. Juni 2019 berichtet von dieser Veranstaltung.

Im Dezember 2019 wurde eine Kleine Anfrage (0778/V) in der BVV zu Planungen im „Nahraum Bremer Straße“ und insbesondere zur Sanierung der Jugendverkehrsschule gestellt und im Januar 2020 beantwortet (auf 2. Antwort vom 3.1.2020 klicken!). Da es dort in der Antwort hieß, „das IEK [= Integriertes Entwicklungskonzept] liegt seit 06/2019 vor. Die zur politischen Legitimierung notwendige Bezirksamts-Vorlage 094/V ist allerdings von der Abt. Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen nicht mitgezeichnet worden. Die Nicht-Mitzeichnung v. 05.09.2019 erforderte weitere Abstimmung und Aushandlung mit den Fachämtern Umwelt- und Naturschutz sowie Straßen und Grünflächen, die durchgeführt wurden. …“ wurde im Februar 2020 noch einmal nachgefragt, ob etwas dabei herausgekommen ist (Anfrage in der BVV 0790/V). Die Antworten sind allerdings leider nicht zu finden, stattdessen kommt eine Fehlermeldung. Zum IEK fand sich zum damaligen Zeitpunkt nur eine kurze Veröffentlichung auf der Webseite von Stattbau, die das Projekt 2018-2019 betreuten. Das war alles aktuell nachzulesen in den Kommentaren Nr. 3, 4 und 5 zum Artikel über die Gewobag-Neubauten in der Bremer Straße.

Seit April 2020 liegt eine 86seitige Veröffentlichung „Bremer Straße 2030. Strategische Ansätze zur Entwicklung des Nahraum Bremer Straße als sozial-ökologisch-pädagogisches Stadtgefüge“, sowie ein Beschluss des Bezirksamts mit zentralen Handlungsschwerpunkten (Nr. 1065).

Im Oktober 2020 wurde das Konzept beim Stadtteilplenum Moabit West online vorgestellt.

Interessant ist auch die Broschüre „Nachhaltige Erneuerung. Klimaschutz und Klimaanpassung im Bezirk Mitte. Projekte und Planungen in Berlin-Moabit“, die an vielen Stellen u.a. auch im B-Laden ausliegt oder hier als pdf heruntergeladen werden kann.

Bericht über die Beteiligung Bremer Straße 37 (Oktober 2021).

Nachträge:

Interview mit M. Seels aus der Stadtentwicklung zur Bremer Straße im Fördergebiet Nachhaltige Erneuerung

Mai 2022: Bau von Insektenhotels

Projektinformation – Stand November 2022

Alles zum Nahraum Bremer Straße auf der im Februar 2023 neu gestalteten Webseite des Lebendigen Zentrums und Sanierungsgebiet Turmstraße.

Pressemitteilung des Bezirksamts zum Baubeginn.

Bericht zum Baubeginn am 21. August 2023 auf der Webseite „Nachhaltige Erneuerung“ der Senatsverwaltung.

10 Kommentare auf "Öffentlichkeitsbeteiligung zur Grünanlage Bremer Straße"

  1. 1
    Rapahel Sokat says:

    Generell finde ich die Idee gut. Aber als direkter Anwohner in der Bremerstrasse gegenüber dem Park würde ich mir wünschen, das der Park so angelegt wird , das es ein ruhiger Ort ist, und die Anwohner nicht durch Lärmbelästigungen am Abend eingeschränkt werden. Schon im jetztigen Zustand ist es im Sommer dort oft laut, und ich befürchte, das wenn man dort beleuchtete Tischtennisplatten aufbaut, die Lärmbelästigung eher zunimmt, zumal es ja 50 m weiter auch schon Tischtennisplatten gibt. Es ist ein sehr kleiner Park, sehr nah gegenüber von Wohnhäusern, und daher sollte man bei der Ausführung sehr darauf achten, das dies nicht ein Event .- und meeting point , wo man sich im Sommer in Gruppen bis spät in die Nacht aufhällt und Anwohner vom Schlaf abhällt. Wir haben auch schon genug Kinderspielplätze und Kitas in der Bremerstrasse und Unionstrasse, daher wäe ich dafür, das man den Park so anlegt, das er ein Ruheort für Anwohner wird, mittlerweile gibt es um die Bremerstrasse und Unionstrasse herum schon andere Parkflchen für Kinder und Tischtennisaktivitäten, daher wäre dieser kleine PArk dafür geeignet, ihn so anzulegen, das Menschen sich dort für ruhige Gespräche treffen können. Ein paar fest verbaute Outdoor Fitnessaufbauten ( Calisthenics Trainig) ) würde ich begrüsen. und könnte bzgl dessen auch Ideen beibringen.

  2. 2
    R@lf says:

    Auch ich suche gelegentlich dort Zuflucht und genieße die noch ruhige Atmosphäre, die selten von hechelnden Leistungsoptimierer*innen gestört wird. Allerdings fröstelt es mich jedesmal, wenn es um Parkumbau geht. In der Regel wollen sich dort irgendwelche Architekt*inn*en ausleben und Gartenbaufirmen möglichst viel Umsatz erwirtschaften. Das heisst meist Auslichtung, wenn nicht gar Kahlschlag (damit alles schon „pflegeleicht“ wird) und oft nicht sonderlich schöne und behutsame Neuanlage. Teils ohne Rücksicht auf Verluste. Interessen von Anwohner*innen und Naturschützer*innen brauchen meist viel Nerven und nachhaltigen Kraftaufwand – Durchsetzungsvermögen, um Gehör zu finden. Etwas Gehör. Ich, der ich auch einst jahrelang oben in der Bremer an der Arminiusmarkthalle gewohnt habe, wünsche Euch Betroffenen jedenfalls viel POWER und vielleicht ein neues Berliner sozial-ökologisches „Verständnis von oben“.

  3. 3
    Susanne says:

    Hier ein Interview mit Margaretha Seels von der Abt. Stadtentwicklung zum Projekt Bremer Straße und andere aus dem Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung (oder dem Vorläuferprogramm):
    https://www.stadtentwicklung.berlin.de/nachhaltige-erneuerung/tiergarten-nordring-heidestrasse/o-ton-aus-dem-foerdergebiet

  4. 4
    Moabiterin says:

    So wirklich kann ich es nicht verstehen, dass sich Anwohner*innen gegen Tischtennisplatten wehren, während hier, wo ich wohne dringend 2 weitere Platten angemahnt werden, weil sie so beliebt sind – und das mit Lärmschutzargumenten. Wenn es dunkel ist, kann doch sowieso niemand Tischtennis spielen.
    Hier eine Einwohner*innen-Anfrage in der BVV:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=11860

  5. 5
    Nitsch says:

    Es geht nicht darum, Tischtennisplatten zu untersagen. Es geht darum dass zwischen 100 direkt betroffenen Wohnungen in kurzer Entfernung TT-Platten- aufgebaut werden. Aber das Immisissionsschutzgesetz wird dann das Spielen an Wochenenden untersagen. Deshalb gleich die Platten 75 nach links und 75 m nach rechts verteilen, da gibt es nur Grünflächen, wo der Betrieb nicht allzu stört. Wäre doch für alle Anwohner und Nutzer die beste Lösung. Da wehrt sich aber Frau Dr. Neumann.

  6. 6
    Nicole says:

    Zum Tischtennisspielen gehören auch die Menschen: lautes Rufen rund ums Spielen, Musik wird auch mal mitgebracht. TTPlatten werden auch gerne als Treffpunkt ohne Spielen genutzt, auch bei Dunkelheit.
    Sicherlich wünscht sich jede/r ungestörte Nacht- und Morgenruhe, die wird es nicht mit TTPlatten 12m vor dem Schlafzimmer von Anwohnenden geben.
    Vor der Sporthalle am Unionplatz ist eine große Rumpelwiese, dort wäre ausreichend Platz zum störungsfreien Tischtennisspiel.

  7. 7
  8. 8
  9. 9
    Netzgucker says:

    Bericht auf der Senatsseite für das Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung zum Baubeginn am 21. August:
    https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/quartiersentwicklung/staedtebaufoerderung/nachhaltige-erneuerung/aktuell/bremer-strasse-1355998.php

  10. 10
    Nicole says:

    Wenige Stunden nach der heutigen Freigabe der erneuerten Grünfläche Bremer 37 waren die beiden neuen Tischtennisplatten mit Spielenden voll belegt:

    „Klack…Ping…Ping…Klack…Ping…Ping…Klack…Ping…Ping…Klack…YEAH! Oh nein…Hey!…“ – diese und andere Geräuschfolgen werden künftig von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang das Leben von rund 200 Anwohnenden in der Bremer- und Bredowstraße begleiten und beeinträchtigen.

    Als Anwohnerin bin ich von der ignoranten Sturheit der vielmals von mehreren Anwohnenden auf den Verzicht der TT-Plattenaufstellung angeschriebenen und -gesprochenen Entscheider*innen nur frustriert und komplett enttäuscht.

    Danke, Frau Stadträtin Dr. Almut Neumann, Danke an alle in der BVV, die dafür gestimmt haben, Danke an den zuständigen BVV-Ausschuß, Danke an die verantwortlichen Mitarbeitenden im Bezirksamt, Danke an STERN und zuletzt Danke an die beiden Landschaftsarchitektinnen, die als Argument für das Aufstellen der Tischtennisplatten folgendes zu sagen hatten: „Tischtennisspielen ist doch schön.“

Schreibe einen Kommentar

Beachte bitte die Netiquette!