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Klara-Franke-Preis für bürgerschaftliches Engagement in Moabit verliehen

Mit dem Klara-Franke-Preis 2020 wurden ausgezeichnet: Die Ehrenamtlichen von Transaidency e.V. des Projekts „Offen Füreinander“, ein Projekt gegen den alltäglichen Rassismus, und Maren Dorner vom Kino für Moabit.

Samer, Sibel, Canan, Hamza, Rafi, Saad, Abbas, Jessica, Yasmin und Mohamed, Ehrenamtliche bei Transaidency e.V., unterstützen den 2015 aus einem Freundeskreis hervorgegangenen Verein bei seinen Projekten im Bereich der Berufsbildung „Moabiter Möglichkeiten“, bei „Offen Füreinander“ und „Make Humus not Walls“, das nicht nur in Berlin, sondern auch in Köln durchgeführt wird. Sie beteiligen sich engagiert an der Ausgestaltung demokratischer Kultur und gegen Ausgrenzung. Zur Zeit organisieren sie mit einer Partnerorganisation in Griechenland ein humanitäres Hilfsprojekt für Geflüchtete.

Maren Dorner ist die Seele und Inspirationsgeberin des 2011 gegründeten „Kino für Moabit“. In den vergangenen 9 Jahren wurden an 36 verschiedenen Orten fast 200 Veranstaltungen durchgeführt und mehr als 250 Filme gezeigt. Das Besondere sind die Gespräche nach dem Film. Obwohl das Projekt eine Förderung erhält, bleibt davon für die Organisatorin oft nicht viel übrig.

Die Preisverleihung fand bereits am 7. März in der Kunststätte Dorothea der Dorotheenstädtischen Buchhandlung statt. Es nahmen etwa 50 Moabiterinnen und Moabiter daran teil. Zum feierlichen Rahmen trug insbesondere das von Jutta Schauer-Oldenburg organisierte musikalische Kulturprogramm bei. Es war der erste öffentliche Auftritt des „Levetzow-Sextetts“, das aus den Levetzow-Girls hervorgegangen ist, einem Mädchenchor aus der ehemaligen Geflüchtetenunterkunft in der Levetzowstraße. Zwei von ihnen sind von Abschiebung nach Afghanistan bedroht. Sie sangen auf Farsi, Arabisch, Kurdisch, sowie einen Berliner Schlager aus den 1920er Jahren, ein Volkslied aus Ostpreußen und die Moorsoldaten, das Lieblingslied von Klara Franke, am Klavier begleitet bei einigen Stücken von Daphne Wolf.

Die Laudatio für Maren Dorner wurde vorgetragen von Debora Vicidomini, in Vertretung für Ingrid Thorius, die aufgrund ihrer Erkrankung leider nicht teilnehmen konnte. Doboras Familie, die im gleichen Haus wohnt, ist seit Jahren gut mit ihr befreundet. Ingrid hat Deboras Lebensweg wie eine Großmutter begleitet. Die Laudatio für Samer, Sibel, Canan, Hamza, Rafi, Saad, Abbas, Jessica, Yasmin, Mohamed vom Transaidency e.V. hielt Jutta Schauer-Oldenburg, ein leidenschaftlicher Aufruf für uns alle, sich an den unteilbaren Menschenrechten zu orientieren und jeder Ausgrenzung mutig entgegenzutreten, wie die Preisträger*innen.

Die Berliner Woche berichtete gestern über die Preisverleihung und erinnerte uns daran, dass wir das an dieser Stelle fast vergessen hätten. Bild unten: Ehrenamtliche von Transaidency e.V., Jutta Schauer-Oldenburg und das Levetzow-Sextett mit roten Schals, Daphne Wolf mit Sohn.

 

Ursprünglicher Artikel vom 16. Dezember 2019:

Wer soll 2020 den Klara-Franke-Preis für Bürger-Engagement erhalten?

Der Verbund für Nachbarschaft und Selbst­hilfe Moabit lobt dieses Jahr wie­der den Klara-Franke-Preis aus, der vom Verbund alle zwei Jahre vergeben wird. Benannt ist er nach Klara Franke (1911-1995), der Kiez­mutter der Lehr­ter Straße, die sich uner­müdlich für ihre Nach­barinnen und Nach­barn, Benach­­tei­ligte, für jung und alt eingesetzt hat.

Wenn Du was erreichen willst, musst Du den Politikern auf die Füße treten!“, Klara Franke

Zum zwölften Mal sollen mit diesem Preis Menschen aus Moabit geehrt werden, die sich freiwillig für ihren Stadtteil engagieren. Der Preis geht an Menschen, die in Moabit leben und sich für unseren Stadtteil und seine Bewohne­rinnen und Bewohner einsetzen. Dabei stehen benach­tei­ligte Gruppen, soziale Zwecke, aktives Kiez­leben und gute Nach­bar­schaft im Mittel­punkt. Denn manchmal verbessern schon kleine Ideen die Lebens­bedingungen im Stadtteil.

Jede/jeder kann PreisträgerInnen aus Moabit vor­schlagen. Vorschläge schicken Sie mit einer kurzen Begründung an den Verein für eine billige Prachtstraße – Lehrter Straße, c/o B-Laden, Lehrter Straße 27-30, 10557 Berlin, Tel. 397­ 52 38, mail: b-laden[at]lehrter-strasse-berlin[.]net
Einsendeschluss ist der 26. Januar 2020

Der Preis selbst ist eher eine symbolische Anerkennung, persönlich abgestimmt auf den Preisträger bzw. die Preisträgerin.

Die Jury besteht aus Ingrid Thorius, der Tochter Klara Frankes, als Schirmfrau (ein Interview mit ihr in Englisch), und aus Ehrenamtlichen des Verbundes für Nachbarschaft und Selbsthilfe Moabit. Das sind der Moabiter Ratschlag e.V., die Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstelle SHK, die Nachbarschaftseinrichtungen des Frecher Spatz e.V., das SOS-Kinderdorf Moabit, das Familienzentrum Moabit Ost, das Meerbaum-Haus und der Verein für eine billige Prachtstraße – Lehrter Straße e.V.

Die Preisverleihung findet am 7. März 2020 um 16 Uhr in der Kunststätte Dorothea – Dorotheenstädtische Buchhandlung in der Turmstraße 5 statt. Es gibt Kaffee und Kuchen (gegen Spende) und auch ein kleines Kulturprogramm.

Mehr Informationen zu Klara Franke und den früheren Preisträgern und Preisträgerinnen unter: www.lehrter-strasse-berlin.net/klara-franke

7 Kommentare auf "Klara-Franke-Preis für bürgerschaftliches Engagement in Moabit verliehen"

  1. 1
    Bärbel says:

    Für den Klara-Franke-Preis schlage ich Susanne Torka vor.
    Seit 12 Jahren lebe ich in Berlin und habe in diesem Zeitraum von keiner Person gehört oder eine solche kennengelernt, die sich mit solcher Leidenschaft für die Bewohner von Moabit einsetzt.
    Sie kämpft im B-Laden für die Bedürftigen, mit Mietern gegen Gentrifizierung und im Stadtteilplenum für alle Initiativen und deren Träger, die in Moabit tätig sind. Dies – soweit ich es überblicken kann.
    Außerdem trägt sie u.a. in der Geschichtswerkstatt dazu bei, die Geschichte Moabits „auszugraben“ und an die nächste Generation weiter zu geben.
    Bitte, liebe Moabiter*innen, sicher könnt Ihr noch mehr als ich dazu beitragen.

  2. 2
    Elke Fenster says:

    Liebe Bärbel,
    ich würde Deinen Vorschlag sofort hundertprozentig unterstützen, weil ich auch von Susannes Engagement sehr beeindruckt bin. Da sie aber mit dem B-Laden zum Verbund für Nachbarschaft und Selbsthilfe gehört, der den Preis auslobt, kann sie leider nicht nominiert werden.
    Vielleicht gibt es noch andere Gelegenheiten der Würdigung? Vor einigen Jahren hat das Team von MoabitOnline, zu dem Susanne und Jürgen gehören, den Ehrenamtspreis des Bezirks Mitte erhalten.

  3. 3
    K. S. says:

    Susanne Torka wäre tatsächlich eine würdige Preisträgerin,
    geduldige Kinder- und Jugendinititiativen bestimmt auch,
    aber ich werfe mal noch eine andere Idee in den Ring:

    Ein zentraler Kieztreffpunkt ist „Freddy Leck sein Waschsalon“, vordergründig freilich ein Gewerbebetrieb, jedoch die Bedeutung reicht weit darüber hinaus und die Preise sind nachbarschaftlich fair.

  4. 4
    Susanne says:

    Die Jury hat getagt und 2 Preise vergeben. An wen wird noch nicht verraten, aber kommt doch am Samstag, den 7. März um 16 Uhr zur Preisverleihung in die Dorotheenstädtische Buchhandlung
    https://moabitonline.de/events/klara-franke-preis-2020-preisverleihung

  5. 5
    Susanne Torka says:

    Der Klara-Franke-Preis 2020 wurde gestern vergeben an: Maren Dorner für ihre ehrenamtliche Arbeit beim Kino für Moabit, die weit über die Förderung hinausgeht, und an die ehrenamtlichen Helfer*innen und Unterstützer*innen von Transaidency e.V., insbesondere für „Offen Füreinander„, ein Projekt gegen den alltäglichen Rassismus: Samer, Sibel, Canan, Hamza, Rafi, Saad, Abbas, Jessica, Yasmin, Mohamed.

  6. 6
    B-Laden says:

    Vom 15.9. bis 27.10.200 könnt ihr für den Publikumspreis beim Deutschen Engagementpreis abstimmen – dorthin meldet der B-Laden als Vertreter für die Vergabe des Klara-Franke-Preise die Klara-Franke-Preisträger*innen, die sich dann aber dort selbst registrieren müssen. Das hat anscheinend nur Transaidency gemacht.
    Unterstützt sie mit Eurer Stimme!

  7. 7
    Susanne says:

    Das Programmheft des Verbunds für Nachbarschaft und Selbsthilfe in Moabit mit Hansaviertel ist erschienen, hier zum Download:
    https://www.stadtrand-berlin.de/user-files/pdf/BROSCHURE_FINALE_WEB_compressed.pdf

    Die Broschüre ist auch immer hier verlinkt:
    https://moabitonline.de/163

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