So können Sie mitmachen!

Moabit und die Wissenschaft

Interpart: Geschichten über Moabit zum Nachlesen und Mit-Schreiben

Nachdem das Leibniz-Institut für raumbezogene Sozialforschung bis vor etwa 5 Jahren unter dem Thema „Städtische Raumpioniere im Spannungsfeld zwischen bottom up und top down“ die beiden Stadtteile Berlin-Moabit und Hamburg-Wilhelmsburg vergleichend unter die Lupe genommen hat, was für einige Akteure hier im Kiez durchaus neue Erkenntnisse brachte, forschen sie jetzt zu Angsträumen in der Stadt, die Berliner Woche berichtete vor etwa einem Jahr.

Es gibt selbstverständlich noch weitere wissenschaftliche Projekte, die sich u. a. mit Moabit beschäftigen oder beschäftigt haben, z. B. zu Klimaanpassung in der Stadt, wie die Erstellung eines nachhaltigen Stadtteilentwicklungskonzepts für Moabit West „Green Moabit“ im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau. Hier soll jetzt aber die Rede sein von einem ganz anders gelagerten Projekt, das herausfinden will, wie Bürgerbeteiligung gestaltet werden sollte, damit Bevölkerungsgruppen, die sich bisher wenig eingebringen, angesprochen werden können:  INTERPART – Interkulturelle Räume der Partizipation.

Gestartet ist das Projekt im Rahmen eines Nachbarschaftsfestes Anfang Juni gemeinsam mit BENN Mitte auf dem kleinen Platz am Ende der Salzwedeler Straße/Quitzowstraße neben der Unterkunft für Geflüchtete. Denn der Schwerpunkt liegt auf Zugewanderten und Personen mit Migrationshintergrund, die bisher bei Bürgerbeteiligungsformaten meistens stark unterrepräsentiert sind. Sie sollen mehr Möglichkeiten bekommen ihre Sicht auf die Zukunft der Stadt und ihren Kiez einzubringen.

Hinein gelangte man durch ein großes Tor, das mit beeindruckender Technik ausgestattet war. Beim Druck auf die Klingel wurde eine Frage gestellt und die gegebene Antwort dann sofort in mehreren Sprachen ausgedruckt. Gegen Ende füllten diese Zettel eine ganze Stellwand. In der „Erzählecke“ hatten die Festbesucher*innen Gelegenheit ihre ganz persönlichen Eindrücke von Moabit und dem Zusammenleben im Kiez zu berichten. Geht es in der Nachbarschaft eher anonym zu oder eher familiär? Was die verschiedenen Menschen natürlich ganz unterschiedlich empfinden. Ist das Zusammenleben friedlich? Oder leben die Nachbar*innen nicht miteinander sondern nur nebeneinander her? Ist Moabit ein bisschen verrückt oder doch eher langweilig? Kurze Ausschnitte aus diesen Erzählungen können Sie auf der Internetseite unter „studio moabit“ nachlesen.

Hier wird ein Online-Dialog geführt, das heißt: Interessierte können ihre eigenen persönlichen Erfahrungen als Kommentar zu den geschilderten Erlebnissen ergänzen oder ihre eigene Geschichte in und über Moabit aufschreiben. Der Dialog läuft nicht mehr sehr lange, aber immerhin noch 19 Tage. Macht doch einfach mit!

 Das Forschungsvorhaben läuft über einen Zeitraum von drei Jahren. Sechs Partner arbeiten gemeinsam in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekt: die Technische Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, die Universität der Künste Berlin, die Planungsbüros Design Research Lab, UrbanPlus und Zebralog, sowie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Berlin und die Stadt Wiesbaden, in denen sich die Untersuchungsräume Moabit und Biebrich befinden.

Kontakt: kontakt@interpart.org

Foto: INTERPART

2 Kommentare auf "Moabit und die Wissenschaft"

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    Susanne Torka says:

    Jetzt ist das Buch „Beteiligung interkulturell gestalten“ erschienen und kann hier kostenlos heruntergeladen werden:
    https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783868599923/html

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