Farbwelten21 im Moabiter Stadtgarten
Eine farbenfrohe blühende Landschaft schon im Sommer diesen Jahres als Zwischennutzung auf dem Weg zum Moabiter Stadtgarten – das war die überraschendste Neuigkeit bei der Vorstellung der Planung für den neuen Park – nunmehr viel treffender „Moabiter Stadtgarten“ genannt – auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Moabit an der Siemensstraße bei einer Veranstaltung Ende April im SOS Kinderdorf. Das Landschaftsplanungsbüro Glaßer und Dagenbach, das den künftigen Moabiter Stadtgarten realisieren wird, kam auf die Idee einer Zwischennutzung bis zum eigentlichen Baubeginn des Parks: durch die Aussaat von sechs farbenfrohen Pflanzensamen auf der nach der gründlichen Beräumung des Geländes – das Bezirksamt hatte Wert gelegt auf eine gründliche Beseitigung aller Altlasten und Altlastenverdachtsfälle – soll eine bunte gestaltete Pflanzenwelt schon auf die künftige Gartennutzung hinweisen. Als Pflanzen werden Sorten eingesetzt, die zur Verbesserung des Bodens beitragen.
Hilfe bei der Gestaltung der Farbwelten auf dem Areal haben sich die Landschaftsplaner von Schüler/innen der benachbarten James-Krüss-Schule geholt. In einem Workshop haben die Kinder ihre Gestaltungsfantasien mit den sechs Farben der Blumen malerisch aufs Papier gebracht. Und wie sollte es bei den Moabiter Kids auch anders sein, die Zahl 21 – die Zahl, die für unseren Ortsteil Moabit steht – tauchte in vielen der Entwürfe der Schüler/innen auf und wird daher eins der Gestaltungselemente bei der Aussaat werden. Jetzt suchen die Planer noch tatkräftige Unterstützung von weiteren Schulklassen und erwachsenen Helfern: Am 8. Mai 2009 ist Aussaat-Tag, Beginn voraussichtlich zwischen 10 und 11 Uhr, aber wer später dazu kommt, ist auch willkommen. Ebenfalls willkommen sind Erwachsene bzw. Eltern, die den Kindern bei der Aussaat – alle Arbeiten werden in Handarbeit durchgeführt – helfen.
Der Ankündigung dieser Zwischennutzung auf dem Gelände vorausgegangen waren die Vorstellungen des Grobkonzepts des voraussichtlichen künftigen Bewirtschafters des ehemaligen Güterschuppens auf dem Gelände, und die Entwurfsplanung für den Moabiter Stadtgarten durch das beauftrage Landschaftsplanungsbüro.
Der Verein Kunstrepublik e.V. ist der designierte Träger für die Bewirtschaftung des Gebäudes im künftigen Moabiter Stadtgarten. Der seit drei Jahren bestehende Verein organisiert temporäre künstlerische Zwischennutzungen im „Skulpturenpark Berlin Zentrum“, einem Abschnitt des ehemaligen Mauerstreifens in Mitte an der Grenze zu Kreuzberg nahe dem Spittelmarkt, einige Eindrücke der Aktivitäten vermittelt die Website des Vereins. Hauptbestandteil des Grobkonzepts für die künftige Gebäudenutzung ist das Betreiben von Ateliers und Künstlerwohnungen im zweigeschossigen Teil des stehen gebliebenen Gebäudeteils des ehemaligen Bahngebäudes. Insbesondere sollen internationale Künstler für eine begrenzte Zeit dort wohnen und arbeiten können, finanziert über international agierende Stiftungen und Universitäten, die die Künstler über Stipendien fördern. Neben der Atelier- und Wohnnutzung sind Probenräume, Studios und Werkstätten dort beabsichtigt. Der westliche eingeschossige Gebäudeteil soll zu einem Ort der Begegnung werden: eine kleine offene Küche – im Sommer auch auf dem Vorplatz zur Siemensstraße hin – laden ein zum Verweilen, aber auch Ausstellungen, Veranstaltungen und Konferenzen sind beabsichtigte Nutzungen. Auch lokale Moabiter Gruppen und Bürger können hier Mitnutzer der Räume werden, an einer Nutzung Interessierte nehmen am besten direkten Kontakt mit Kunstrepublik auf.
Dem Landschaftsplanentwurf (Blick vom Westen) des Büros Glaßer und Dagenbach für den Moabiter Stadtgarten war eine intensive Beteiligung von Akteuren und Bürger/innen vorausgegangen. Die Flächenfestlegung für eine Parknutzung war noch im Rahmen des mittlerweile aufgehobenen Sanierungsgebiets Beusselkiez erfolgt. Nach einer ersten Ideensammlung Ende 2007 fand im Oktober/November 2008 eine intensive Akteurs- und Bürgerinnenbeteiligung in Verbindung mit einem konkurrierendem Wettbewerb von drei Landschaftsplanungsbüros statt. So konnten Akteure und BürgerInnen direkt innerhalb des Wettbewerbsverfahrens der Landschaftsplaner Einfluss auf diese nehmen. Eine siebenköpfige Jury, der auch ein Bürgervertreter aus dem Quartiersrat Moabit West angehörte, kürte im Januar den Sieger. Allerdings machte die Jury auch dem Sieger noch weitere Überarbeitungen zur Auflage, nicht zuletzt durch die sehr konstruktiven Bürgeranregungen begründet.
Die größte Fläche des Moabiter Stadtgartens nimmt eine Obstbaumwiese auf der nördlichen Seite des Stadtgartens ein, etwa 30 bis 40 Obstbäume werden hier gepflanzt werden und können zukünftig von Moabiter BürgerInnen beerntet werden. Damit die künftige neue Straße, nördlich zwischen Stadtgarten und Bahnstrecke gelegen, die den Durchgangsverkehr von der Siemens- (und Quitzowstraße) aufnehmen soll, nicht mit ihrem Lärm den Park belastet, wird die Obstwiese zur Straße hin um 2,5 Meter aufgeschüttet und bildet so einen Lärmschutz, dies war eine starke Forderung aus der Bürgerbeteiligung gewesen. Und der im Planungsvorfeld gewünschte Blick auf die BEHALA Anlagen im Westhafen wird von dem Wall aus auch noch besser. Die zweite Komponente neben der Obstbaumwiese, die großen Einfluss auf die neue Namensgebung „Moabiter Stadtgarten“ gab, sind Gemeinschaftsgärten, die östlich des Gebäudes entstehen sollen. Hier sollen kleine Parzellen entstehen, die nicht als Kleingärten von Einzelpersonen, sondern gemeinsam von Kleingruppen bewirtschaftet werden, und so auch dem nachbarschaftlichen Austausch in dem öffentlichen Stadtgarten dienen. Westlich des Gebäudes wird es Bereiche zum Spielen für Groß und Klein geben. Der Kleinkinder-Spielbereich wird nahe einem Aufenthaltsbereich (mit gastronomischen Möglichkeiten durch den Gebäudebetreiber) untergebracht, für die „Großen“ sind Großschachfelder und Boulefelder vorgesehen. Details der Spielbereichsplanung werden im Rahmen einer Kinderbeteiligung im Herbst 2009 als konkrete Anforderungen an die Landschaftsplaner entwickelt. Der Südteil des Moabiter Stadtgartens wird gestaltet durch einen großen Platzbereich südlich des Gebäudes einschließlich des gastronomisch zu nutzenden Teils. Dabei wird das verbliebene Kopfsteinpflaster zu einem großen Teil weiter verwendet werden, aber auch Rollstuhl und Kinderwagen gerechte großzügige Gehbereiche aus hellem, gelblichem Asphalt werden geschaffen, mehr als noch im Entwurf, der im November zur Diskussion stand. An den beiden Seiten sollen Baumhaine den Garten einfassen. An der Südseite – zum Wohngebiet und angrenzenden Park hin, wird der Haupteingang liegen. Der gesamte Garten wird umzäunt, damit er hundefrei bleibt. Die Siemensstraße, die zukünftig nur noch Erschließungsfunktionen haben wird, wenn die neue Straße entlang der Bahntrasse fertiggestellt ist, soll in diesem Bereich zum „verkehrsberuhigten Bereich“ umgestaltet werden, bei der Vorstellung der Planungen Ende April forderten die BürgerInnen, den verkehrsberuhigten Bereich auf den Abschnitt von Union bis Emdener Straße gegenüber dem jetzigen Planungsstand zu vergrößern, dann wäre auch vor der James-Krüss-Schule die Siemensstraße verkehrsberuhigt. Eingefasst wird der Moabiter Stadtgarten durch Baumreihen auch an Ost und Westseite. Noch offen ist, wie viele der sehr alten Pappeln an der Siemensstraße stehen bleiben können oder wegen Gefährdung der Verkehrssicherheit aufgrund von Baumkrankheit durch neue Bäume ersetzt werden müssen. Ein Baumgutachten zum Zustand der Bäume ist gerade fertig gestellt worden, muss aber noch von den Planern ausgewertet werden. Wünsche gab es auch zu den neu zu pflanzenden Bäumen: Auf die Schilderung, dass an der Westseite des Stadtgartens, wo demnächst ein Gastronomiegroßmarkt entstehen wird, rot blühende Kastanien (diese sind gegenüber den weiß blühenden wenig anfällig auf die Miniermotte) wurde angeregt, bei der Auswahl der Bäume auch im weiteren auf Farbenvielfalt zu achten und auch sich rot färbende Bäume vorzusehen. Bisher ist nur im südöstlichen Baumhain die Pflanzung einer Rotbuche vorgesehen. Baustadtrat Ephraim Gothe, der ebenfalls an der Veranstaltung Ende April teilnahm, sieht in dem entstehenden Moabiter Stadtgarten einen Ort, der zu einer Verbesserung des Images von Moabit nach innen und außen beiträgt. Zur Qualität der Planung haben die Moabiter BürgerInnen wie Akteure mit ihren konstruktiven Anregungen entscheidend beigetragen.
Kurzbericht von der Aussaat Aktion am 8. Mai:
Kinder der James-Krüss-Schule und der Kitas Sagaland und Swimmy sorgten am Vormittag des 8. Mai dafür, dass der Boden auf dem hinteren Teil des künftigen Moabiter Stadtgarten verbessert wird. Bei der Wahl der Pflanzen wurde neben dem Aspekt der Bodenverbesserung auf die Farbe der Blüten geachtet.
Landschaftsplaner Udo Dargenbach, der Idee für diese Aktion hatte, erläuterte den Kindern zunächst den Farbenplan, den er aus den zahlreichen Entwürfen von Kindern der Schule für die Fläche gemacht hat. Dann gings ans Aussäen und einharken der Samen. Alle hoffen auf genügend Niederschlag in der nächsten Zeit, damit die Saat auch gut angeht.
Mandy Adam bedankt sich auch auf diesem Weg bei allen beteilgten Kindern der Schule und der beiden Kitas ebenso wie bei allen freiwilligen Helfern der Bewohnerschaft, ohne deren Hilfe sie die 9000 Quadratmeter große Fläche nicht hätten beharken können.
[mygal=090508-farbaussaat]
Tja, eine Künstlerwohnung wäre schon was. Die Zukunft Moabits liegt ja eh wohl eher
im Ostteil. *ggg*
Und wo ist das? Das scheint mir hier eine Insider-Rubrik, wer nicht weiß, wo der Moabiter Stadtgarten ist, wird es hier auch nicht erfahren 🙁
Wie schon in der im Artikel verlinkten Ankündigung genauer beschrieben, liegt die fragliche Fläche nördlich der Siemensstraße gegenüber der Oldenburger Straße. Im Artikel selber wirds eigentlich auch klar, einfach noch mal den Abschnitt lesen, wie weit der „Verkehrsberuhigte Bereich“ in der Siemensstraße nach Bewohnermeinung ausgedehnt werden sollte. Und am besten am 8. Mai (wenns denn zeitlich möglich ist) mal einfach zur Aussaat Aktion gehen, und beim Mitmachen das Areal „inspizieren“.
Eine Karte würde manchmal Wunder bewirkwen — warum integriert ihr nicht öfter die Karten von OpenStreetMap? Ich probier mal, ob das im Kommentar klappt:
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Die Koordinaten wurden vom Admin korrigiert, da vilmoskoerte leider etwas daneben lag (der Moabiter Stadtgarten liegt nicht auf dem Unionplatz) und die Einbindung der Karte nachträglich realisiert
[…] Der Bezirk Mitte hat 15.000 Quadratmeter auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs angekauft. Auf diesem Areal, auf dem noch Teile eines alten Güterschuppen stehen geblieben sind, wird nun ein Park, der Moabiter Stadtgarten, eingerichtet. Damit wird eine schon 1994 erhobene Forderung des damaligen Tiergartener Baustadtrates Horst Porath (SPD) endlich umgesetzt wird. Mehr zu den Details der aktuellen Planungen findet sich auf den Seiten von Moabit-online. […]
Ein Kurzbericht zur Aussaat-Aktion am 8. Mai ist im Text noch ergänzt worden
@ vilmuskörte: Da kann ich nur zu stimmen, diese Idee sollte unbedingt realisiert werden. Sehr oft frage ich mich „und wo soll das sein?“
Wird es im Gebäude eine öffentlich zugängige Toilette geben? Wäre wichtig, wenn man „wildpinkeln“ vermeiden möchte.
Wer sich über die Planungsgeschichte des Geländes genauer informieren möchte, kann das auf der Seite des QM Moabit West nachlesen: http://www.moabitwest.de/Der-Moabiter-Stadtgarten-Natur-Kunst-und-Erholung-fuer-alle.3094.0.html
Zitat: „Für die Umsetzung der Idee der Gemeinschaftsgärten wird ein Verein oder eine Initiative gesucht.
Die Realisierung des Parks ist für 2010/11 vorgesehen.“
Es wird auch ein neues Infoblatt erwähnt, habe ich aber noch nicht gesehen.
Und wie geht es nun weiter? Weiß jemand etwas? Der Stadtgarten scheint derzeit im öffentlichen Interesse ganz hinter dem Hamberger-Markt zu liegen. Wenn die Realisierung für 2010/2011 geplant ist, sollten doch nun die ersten Baumaßnahmen beginnen.
In dem Luftbild im obigen Artikel befindet sich am linken Bildrand die geplante Umgehungsstraße. Die gesamte graue Fläche am unteren Bildrand wird, wenn der Großmarkt gebaut wird, von der 20 m breiten und 100 m langen Anlieferzone mit Tankstelle ausgefüllt, wo pro Tag 100 schwere LKW´s ihre Fracht abladen. Dann kommt die 100 m lange und 11,35 m hohe Beton-Fassade der Großmarkthalle, die von der Siemensstraße (rechts) bis zur Umgehungsstraße (links) reicht und genau parallel zum (unteren)Parkrand verläuft.
Aus einem Flyer des Bezirksamtes Mitte ist zu entnehmen: Über Städtebauförderungsmittel wurde eine 15.000 m² große Fläche (Anm.: Für den Stadtgarten) durch das Land Berlin erworben. Die Realisierung ist für 2010/2011 vorgesehen. Für Planung und Bau des Parks stehen Fördermittel der EU, des Bundes und Landes im Rahmen des Programms Stadtumbau West zur Verfügung.
Lieber H.E., genau das habe ich nicht gefragt und wollte es auch nicht noch einmal dargestellt bekommen, denn was mit der Hamberger-Halle passieren soll, wird doch anderswo schon zur Genüge diskutiert. Mir ging es darum, zu erfahren, wie es mit dem Stadtgarten weitergeht, dazu weißt du offensichtlich aber auch nichts Neues.
Hallo vilmos,
habe mich wegen der Bauzeiten beim Landschaftsplanungsbüro glaßer & dagenbach sowie im Stadtplanungamt erkundigt.
Bisher kam eine Antwort von Udo Dagenbach:
„Zu den Bauzeiten weiss ich zur Zeit nur Folgendes:
Die Mittelzuteilung erfolgt über drei Jahre 2010, 2011, 2012.
Das meiste in 2012. Also wird die Hauptbauzeit 2011 und 2012 sein.
Wenn alles gut geht, fangen wir 2010 mit der Lärmschutzmauer an.“
So unbestimmt läuft das anscheinend mit diesen Förderungen.
Danke, Susanne, das ist ja eine sehr ernüchternde Aussage. Also haben wir wohl erst 2013 einen funktionierenden Stadtgarten.
Frau Adam aus dem Stadtplanungsamt hat sich zurückgemeldet und berichtet folgendes:
„Mitte März haben wir die Bestätigung von SenStadt für das Programmjahr 2010 – SUW Fördermittel erhalten. Somit ist der Bau des Stadtgarten finanziell, schriftlich gesichert (er war vorher auch schon zugesichert worden – wir wußten nur nicht, wann es wieviel Geld gibt). Auf die Zuteilung der Gelder in den einzelnen Haushaltsjahren haben wir keinen Einfluss, wir können unsere Wünsche äußern, aber die Verteilung auf die einzelnen Fördergebiete und Haushaltsjahre wird von SenStadt geregelt.
Wir müssen den Bauablauf den zugeteilten Haushaltsjahren (es gibt Gelder in 2010, 2011, 2012, 2013) anpassen und dies bedeutet, dass wir 2010 nur mit dem Bau der Lärmschutzwand anfangen können. Den Hauptteil der Arbeiten werden wir 2011/12 durchführen, da uns dann der Hauptteil des Geldes zur Verfügung steht. Der genaue Bauablauf steht noch nicht fest und wird im Laufe des Jahres genauer abgestimmt werden.
Paralell arbeiten wir an dem Thema Bürgergärten/Interkultureller Garten (Ausschreibung zur Trägersuche etc.) und den Verhandlungen mit der Kunstrepublik und den vielen kleinen Details, Abfragen, Abstimmungen und Problemchen, die bei so einem großen Projekt im Laufe des Verfahrens manchmal wie aus dem Nichts auftreten.“
Danke Frau Adam, für die ausführliche Information und den Einblick, mit welchen Zwängen sich die Verwaltung herumschlagen muss.
Wahrscheinlich kann man Familie Hamberger nicht mehr als Sponsor gewinnen ….
Frage an Frau Adam, Abt. Stadtentwicklung im Bezirksamt Mitte:
Wer bezahlt die 100 m lange Lärmschutzwand zwischen Stadtgarten und Hamberger-Großmarkt? Der Verursacher des Lärms, also Hamberger, oder etwa der Staat?
Und wie hoch wird die Wand und aus welchem Material ist sie?
Ich bitte um Antwort hier an dieser Stelle oder per Anruf bei der Redaktion.
Ergänzungsfrage zu 17.:
Falls der Staat die Lärmschutzwand zahlt, wieviel Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens in den Stadtgarten macht das dann aus?
Ich nehme mal an, es handelt sich um die Lärmschutzmaßnahmen (Stützmauer mit Wall) nach Norden zur Umgehungsstraße hin, die in den Planungsunterlagen auch beschrieben werden?
Im obigen Artikel ist folgendes zum Lärmschutz zu lesen:
„Damit die künftige neue Straße, nördlich zwischen Stadtgarten und Bahnstrecke gelegen, die den Durchgangsverkehr von der Siemens- (und Quitzowstraße) aufnehmen soll, nicht mit ihrem Lärm den Park belastet, wird die Obstwiese zur Straße hin um 2,5 Meter aufgeschüttet und bildet so einen Lärmschutz,“
Das hat also erst mal gar nichts mit Hamberger zu tun.
In diesem Bereich gibt es m. E. drei Bauteile, die dem Lärmschutz dienen sollen. Falls ich bei Pkt. 2 und 3 irre, möge mich bitte das Bezirksamt hier an dieser Stelle korrigieren.
1. In Fortsetzung der 180 m langen Betonfassade des Hamberger-Großmarktes eine 20 m lange und 11,35 m hohe (wie die Fassade) Betonwand gegenüber der James-Krüss-Grundschule. Hierdurch wird die Fassade 200 m lang.
Vom Stadtgarten aus sieht man natürlich die Rückseite dieser Wand. Außerdem wird sie den Lärm der Anlieferung reflektieren, es sei denn, sie bekommt eine teure schallschluckende Oberfläche.
2. Eine 100 m lange Lärmschutzwand zwischen Stadtgarten und der Anlieferung des Hamberger-Großmarktes entlang der (auf obigem Bild) unteren Grenze des Stadtgartens. 100 m lang wird nämlich die direkt neben dem Stadtpark liegende Anlieferung inkl. einer Tankstelle. Die Höhe und das Material der Wand kennt das Bezirksamt.
3. An der Nordseite (auf dem Bild links) des Stadtgartens soll das Gelände des Stadtgartens aus Schallschutzgründen zur geplanten Umgehungsstraße hin ansteigen und an dessen Gehweg durch eine Stützmauer abgefangen werden. Laut obigem Artikel soll die Höhe 2,50 m betragen. Das Material der Stützmauer kennt ebenfalls das Bezirksamt.
Ergänzung zu Kommentar Nr. 21:
Zu Pkt. 2: Lt. dem Protokoll zur Bürgerveranstaltung vom 28.09.09 soll die Lärmschutzwand zwischen der Großmarkt-Anlieferung und dem Stadtpark 4,0 m hoch werden.
@H.E. Auf welche Pläne und Unterlagen beziehst du dich? Gibt es irgendwo die Unterlagen im Netz zum Nachschlagen?
@vilmoskörte
Pläne zu Hamberger sind unter den Links im Artikel „Aktion zum Gastrogroßmarkt“. Weitere Angaben stammen aus dem oben genannten Protokoll. Ob das im Netz ist, weiss ich nicht. Die Planung des Stadtgartens an sich ist mal im Kiez vorgestellt worden.
Das Protokoll der Bürgerveranstaltung vom 28.09.2009 hatte MoabitOnline als Nachtrag zur Ankündigung der Veranstaltung verlinkt, bzw. nachdem das Bezirksamt die Datei seit Anfang des Jahres nicht mehr im Netz bereitstellte vom eigenen Server zum Download verfügbar gemacht.
Interessierte finden alle der Redaktion bekannten offiziellen Dokumente, so auch das Protokoll und den Bericht der Auswertung der Behördenbeteiligung und “frühzeitigen Bürgerbeteiligung” als Ergänzung des Artikels
Aktion zum Gastrogroßmarkt in der BVV Mitte vom 16. Januar 2010.
Nun – nach Abstimmung der BVV Mütte für den B-Plan zu Hamberger – ist der Bau des Stadtgartens in Auftrag gegeben worden, Pressemitteilung des Bezirksamtes Mitte hier:
http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuell/presse/archiv/20110224.1350.332744.html
Passend zum 1. Spatenstich 5.5. um 12:30 Uhr der Artikel im Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/neuer-garten-auf-dem-gueterbahnhof/4135150.html
Und hier ein Kurzbericht und Bilder vom doppelten Spatenstich:
http://knutpankrath.de/1-spatenstich-moabiter-stadtgarten/
natürlich auch auf der Seite des QM Moabit West:
http://www.moabitwest.de/Erster-Spatenstich-am-Moabiter-Stadtgarten.3760.0.html
Am Montag, 24. September 2012, 11 Uhr findet die offizielle Eröffnung des Moabiter Stadtgartens und des Zentrums für Kunst und Urbanistik (ZK/U) statt.
Mandy Adam, Bezirksamt Mitte von Berlin – Abt. Stadtentwicklungsamt lädt dazu alle Moabiter/innen und Interessierte ein:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Was lange währt, wird endlich gut.
Es ist geschafft, der Moabiter Stadtgarten wurde fertig gestellt und der Staatssekretär für Bauen und Wohnen, Ephraim Gothe wird gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister von Mitte, Dr. Christian Hanke, den Moabiter Stadtgarten und das Zentrum für Kunst und Urbanistik auf dem ehemaligen Güterbahnhof Moabit im Bezirk Mitte am Montag, den 24. September 2012 um 11.00 Uhr eröffnen.
Es wäre schön, wenn wir Sie zu dieser Feierlichkeit begrüßen dürfen.
Weitere Kommentare zum Moabiter Stadtgarten bitte beim neuen Artikel über die Eröffnung:
https://moabitonline.de/15134
[…] Der Bezirk Mitte hat 15.000 Quadratmeter auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs angekauft. Auf diesem Areal, auf dem noch Teile eines alten Güterschuppen stehen geblieben sind, wird nun ein Park, der Moabiter Stadtgarten, eingerichtet. Damit wird eine schon 1994 erhobene Forderung des damaligen Tiergartener Baustadtrates Horst Porath (SPD) endlich umgesetzt. Mehr zu den Details der aktuellen Planungen findet sich auf den Seiten von Moabit-online. […]