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Kulturelles in Moabit

Vernissage im Stadtschloss MoabitNach dem Ende der Sommerferien beweisen verschiedene Moabiter Einrichtungen, dass Moabit keine Kulturwüste mehr ist, wenngleich noch ausbaufähig: hier einige ausgewählte Angebote.

Schon letzte Woche fand im Stadtschloss Moabit, dem Nachbarschaftshaus in der Rostocker Straße 32/32b die Vernissage der aktuellen Ausstellung Fantasie und Impressionen mit Malerei der Moabiter Künstlerinnen Sabine Bojasch und Malgorzata Lauer statt. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. September zu sehen.
Stadtschloss Moabit – Nachbarschaftshaus, Rostocker Straße 32b, 10553 Berlin

In den nächsten Tagen geht es Schlag um Schlag mit den Events in Moabit:
Video Portraits von Maria LinaresAm Donnerstag, 11.09.2008, 19 Uhr präsentiert der Projektraum „Kurt-Kurt“ gleich zwei Projekte:
„28,33 m3 – Mehr Raum für Moabit“ von Christian Hasucha fragt „Wo hört der private Raum auf? Wo fängt der öffentliche an?“ und María Linares Projekt „VIDEO PORTRAITS“ stellt das Resultat eines prozesshaften Dialogs mit Moabiterinnen und Moabitern verschiedener Nationalitäten dar, in dem sie die jeweils negativsten Vorurteile und Klischees gegenüber anderen Nationalitäten von Moabiter Migrantinnen in deren jeweiliger Heimatsprache spielen lässt. Diese Szenen sind als Video zu sehen und sollen als Provokationen zum Nachdenken über eigene Vorurteile anregen.
Kurt-Kurt, Lübecker Straße 13, 10559 Berlin, Ausstellung 11.-27.9.2008, Öffnungszeiten Do – Sa 16 – 19 Uhr oder nach Vereinbarung

Am Freitag, 12.09.2008, 19 Uhr setzt sich die Ausstellung „Querköpfe“ in der Galerie Nord mit einem klassischen Gegenstand der Kunst auseinander, mit Arbeiten von über 20 Künstlerinnen und Künstlern zeigt die Ausstellung einen historisch verankerten Querschnitt durch die aktuelle Produktion von Portraits, Bildnissen und Selbstportraits.
Galerie Nord, 12.09.2008-11.10.2008, Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 – 19 Uhr

Ebenfalls am Freitag, 12.09.2008, 19 Uhr inszeniert die Künstlerin Tatjana Utz in der Zweigstelle Berlin mit einem „begehbaren Bilderbuch“ im Rahmen des Projekts „Über Grenzen“ Geschichten und Geschichte aus Deutschland und Polen. In einer räumlichen Installation mit Bild- und Textelementen werden persönliche Erinnerungen von Menschen wiedergegeben, die den zweiten Weltkrieg als junge Menschen erlebt haben. Auf subtile Weise lebt die Geschichte zweier Länder über mehrere Jahrzehnte hinweg auf, es entsteht ein sensibles Stimmungsbild, einzelne Geschichten werden puzzleartig zu einem Gesamtbild verknüpft.
Zweigstelle Berlin, Lehrter Straße 37, 10557 Berlin, 12.9.-11.10.2008, Öffnungszeiten: Do-Fr 14-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr

Eine Theaterpremiere steht im Engelbrot am Samstag 13.09.2008 20 Uhr auf dem Programm:Das Stück „Das besetzte Haus“, nach der gleichnamigen Erzählung von Julio Cortázar, zeigt den Alltag eines erwachsenen Geschwisterpaars, das sich im herrschaftlichen, elterlichen Haus ein pflichtloses Leben eingerichtet hat. Ihre ganzen Beschäftigungen stehen im Bezug zu dem Haus und zu ihrem Leben darin. Sie halten es rein, pflegen es und säubern es vom täglich anfallenden Staub. Sie strickt. Er liest. Sie führen ein ruhiges, geordnetes, isoliertes Leben. Eines schönen Tages wird der hintere Teil des Hauses besetzt. Eine Inszenierung von und mit Daniela Bolliger & Alejandro Ramón.
Engelbrot, Alt-Moabit 48, 10555 Berlin. Termine: 13.9. und 14.9.2008, 20 Uhr

„Küsse im Dunkeln“ locken am Montag, 15.09.2008, 20 Uhr in die Kunststätte Dorothea der Dorotheenstädtischen Buchhandlung. Eine Mischung aus Schauspiel, Gesang und Harfenspiel, dargeboten von Andreas Schmitz und Thomas Siener, gehört zum festen Bestandteil der Moabiter Kriminale. Singende Nachtigallen, klopfende Gespenster, leuchtende Sterne und vor allem die Frage: „Haben Sie schon mal im Dunken geküßt?“ sind zwingende Indizien für eine kriminell heitere Abendveranstaltung im Rahmen der 11. Moabiter Kriminale, die noch zahlreiche andere Veranstaltungen bietet (s. Termine im Veranstaltungskalender).
Dorotheenstädtische Buchhandlung, Turmstraße 5, 10559 Berlin

Die Familiengeschichte über Heinrich Himmler und seine Brüder ist Thema der Lesung am Mittwoch, 17.9.2008, 20 Uhr von Katrin Himmler aus ihrem Buch zu ihrer eigenen Familie.
In der Familie Katrin Himmlers wurde über die Verbrechen Heinrich Himmlers offen gesprochen. Den Erzählungen nach galt ihr Großonkel als der „ungeratene“ Außenseiter eines humanistisch gebildeten Elternhauses, seine Brüder Gebhard und Ernst hingegen hätten mit der Politik des NS-Regimes nicht viel zu tun gehabt. Als sie den Spuren ihres seit 1945 vermissten Großvaters Ernst nachgeht, stößt Katrin Himmler auf eine viel tiefere Verstrickung von Heinrichs Brüdern. Katrin Himmler erzählt die Geschichte einer Familie, in der es kein Mitleid mit den Verfolgten, sondern Einverständnis mit den politischen Verhältnissen gab – bei den Ehefrauen, den Freunden, dem Schwager und bei Heinrichs Geliebter Hedwig Potthast. In ihrer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann die Autorin auf zahlreiche unveröffentlichte Briefe und persönliche Dokumente aus den Familiennachlässen zurückgreifen und schließt damit auch Lücken in der bisherigen historischen Forschung.
Galerie Nord, Turmstraße 75, 10551 Berlin

Am Freitag, 19.9.2008, 19 Uhr präsentiert das Institut 21 eine Fotoaussstellung mit Bildern von Iris Weirich vom letztjährigen Beusselstraßenfest. Die ursprünglich vorgesehene Ausstellung „MGM – My good Movies“, die wir an dieser Stelle angekündigt hatten, wurde vom Veranstalter aus technischen Gründen abgesagt.
Institut 21, Wittstocker Str. 26, 10553 Berlin, 19.09. bis 31.10.2008, Mi 15-18 Uhr, Fr 14-17 Uhr

Am Samstag, 20.09.2008 lädt das Engelbrot zu einem Festtag „120 Jahre Kulturstandort Alt-Moabit 48“ ein. Von 14-18 Uhr greift das „Engelbrot und Spiele“ die alte Tradition des Hoffestes auf und lädt mit einem buntem Programm zum Jubiläum ein. Mit Musik, Führungen durch das Theater und Nebenräume, Fundusverkauf öffnet das Haus sich seiner Nachbarschaft und präsentiert sich nach nunmehr einem gutem Jahr seit Wiedereröffnung. Um 21 Uhr gibt’s im Studiotheater des Engelbrot dann noch das Kabarett „Der rote Stuhl“ von und mit Thomas Kreimeyer.
Engelbrot, Alt-Moabit 48, 10551 Berlin

Wer am Samstag abend lieber Musik hören will, der geht vielleicht am Samstag, 20.9.2008 zum Konzert der Nachwuchsängerin Caro Kunde, die deutschsprachigen Pop singt, Konzertbeginn ist um 20 Uhr.
Stadtschloss Moabit, Nachbarschaftstreff, Rostocker Straße 32b, 10553 Berlin

Und für alle Moabiter Filmfans ist das ehemalige Schwimmbecken der Tentstation ebenfalls am Samstag, 20.9.2008 ab 20 Uhr Ort der Premiere des Films „Die Nacht, Teil 1: Penthesilea Moabit“, frei nach Motiven von Heinrich von Kleist, ein Projekt des Institut 21.
Tentstation (Campingplatz), Seydlitzstraße 6, 10557 Berlin

Ausstellung pool position

Und da wir gerade beim Schwimmbecken sind, sei zum Abschluss noch auf die Ausstellung „pool position – fashion in blue“ hingewiesen. Fotos von Angelika Hoonsbeek und Christoph Giese, im pool unter Wasser aufgenommen zeigen Designer-Mode auf eine ganz andere Weise. Vernissage der Ausstellung ist am Donnerstag, 25.9.2008, 20 Uhr
Stadtschloss Moabit, Nachbarschaftstreff, Rostocker Straße 32b, 10553 Berlin

6 Kommentare auf "Kulturelles in Moabit"

  1. 1

    Das Schaffen von kulturellen Oasen, bzw. der Erhaltung ist aber derzeit in der Kulturwüste äußerst
    schwierig, wir wissen ja, wieviel Projekte auf der Kippe stehen.
    Darum wäre eine öffentliche Diskussion über Kunst und Kultur in Moabit dringend erforderlich.

  2. 2

    Lieber Jürgen,
    Caro ist keine Nachwuchssängerin, sorry und ich bedauere sehr, dass ich nicht beim Konzert anwesend sein kann.
    Was das Engelbrot betrifft, würde ich sehr vorsichtig sein, denn da entwickelt sich ein Skandal, der den Skandal
    ums Tempodrom ähnelt. OK, Du kannst diesen Kommentar nicht zulassen, aber dann ist Moabitonline raus aus einem möglichen Internet-TV.
    So long
    Rané

  3. 3

    Sorry,
    das war der Inhalt:
    Einer der Pächter des Theaters Engelbrot in Moabit, Herr HP Trauschke, hat zugegeben,
    die Kronleuchter des Theaters (Wert zwischen 10.000,- und 20.000,- €, da aus Muranoglas)
    und die Stuhlreihen verkauft zu haben.
    Auch fehlen große Teile der alten Bühnentechnik, Vorhänge und anderes.
    Weiterhin plant er umfangreiche Umbauarbeiten, welche eine totale
    Zerstörung des 120-jährigen Theaters bedeuten würden.
    Da offensichtlich der Eigentümer, eine österreichische Sparkasse,
    nichts dagegen unternimmt, ist vermutlich ein Abriss geplant.
    Leider gibt es in Berlin wohl keine Journalisten mehr, welche die
    Recherche beherrschen und auch vielen Moabiter Bürgern ist dieses
    Theater wohl gleichgültig.
    Leider konnten auch die „Kammerspiele“ in Moabit nicht gerettet werden,
    da Herr Freiberger nicht bereit war, die Pacht zu senken, sonst
    wäre das Atze Musiktheater oder das English Theater nach Moabit gekommen.
    Bleiben in Moabit noch das Theaterdock und das Gripstheater und
    von daher hoffe ich, dass wenigsten diese überleben.
    Es gibt in Moabit viele Theater- und Musikgruppen, sie brauchen solche
    Räume !!!
    Die Liste der Geschädigten ist lang, aber gesprochen wird nur in Kneipenrunden.
    Alle bisherigen Pächter haben die wesentlichsten Bestandteile des Theaters
    nicht angerührt, die Stühle wurden erst 1999 durch einen Architekten erneuert.
    Auch kenne ich kein Sprechtheater in Deutschland was ohne ständige öffentliche Förderung
    existieren könnte. Alle anderen haben Mischkonzepte, die beim Engelbrot anfangs vorhanden
    waren, aber nun nicht mehr existent sind (siehe Spielplan).
    Und für Events mit einem bestimmten Ambiente würde ich nun eher den Spiegelsaal vom Ballhaus
    Mitte vorschlagen, zwar wesentlich kleiner, aber stilvoll. Viele dieser Räume gibt es nicht mehr
    in Berlin. Und wer seinen Wahnsinn, gepaart mit Allmachtsphantasien, unbedingt austoben will,
    wie Herr HP Rauschke, für den gibt es zahlreiche leerstehende Fabrikgebäude in dieser Stadt.

  4. 4
    Weber says:

    @ Rane Schmidt: Warum ist Caro KEINE Nachwuchssängerin? Da niemand sie zu kennen scheint ist es entweder eine unbekannte Sängerin oder eine Nachwuchssängerin, wie soll man sie sonst titulieren?
    Warum soll Herr Schwenzel „sehr vorsichtig sein“, was das Engelbrot betrifft? Er hat doch nur Veranstaltungen angekündigt und keinerlei Kommentar zum Theater selbst abgegeben.
    Und was bedeutet der Kommentar „aber dann ist Moabitonline raus aus einem möglichen Internet-TV“? Welches Internet-TV? Und warum kann hier jemand sagen: Mach das sonst bist du raus?

  5. 5

    Hallo Weber,
    habe alles schon mit Jürgen geklärt, den Kommentar kann man löschen. Was den Begriff „Nachwuchsängerin“ oder „Nachwuchsband“ betrifft, bezieht sich dies immer auf junge MusikerInnen, die gerade angefangen haben.
    Caro hat schon in verschiedenen Bands gespielt. Das Caro nicht bekannt ist, wie viele andere gute MusikerInnen
    auch, liegt nicht an ihr, sondern an unseren Medien.
    Ansonsten hoffe ich, dass sich viel mehr Moabiter Gedanken um das „Engelbrot“ machen und das ist es,
    was mich aufregt.

  6. 6

    An dieser Stelle meine absolute Hochachtung vor dem Redaktionsteam
    von Moabitonline, denn niemand sonst in der gesamten Berliner Presselandschaft
    hat diese meine Feststellung vom Verkauf der Kronleuchter des Theaters trotz
    Drohungen stehen lassen. Bravo, denn die Pressefreiheit ist eins der höchsten
    Güter einer Demokratie.Journalismus ist halt mehr als das Abdrucken von
    div. „Pressemitteilungen“. Werde meiner eigenen Tochter das Publizistikstudium
    nahelegen, denn sie bringt die Vorraussetzungen dafür mit.
    Gute Journalisten braucht dieses Land, damit gute Politiker nach vorn
    kommen und nicht die „Parteisoldaten“ (betrifft mittlerweile alle Parteien),
    denn die Querdenker werden überall kaltgestellt.
    Im Sinne Obamas „Yes, we can, if we want“ !!!

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