Neue Nutzer im Poststadion
Ab sofort können das Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität Räume im Tribünengebäude des Poststadions für die Sportlehrerausbildung und die Zentraleinrichtung Hochschulsport für die Mitarbeiter-Sportkurse der Humboldt-Universität mitnutzen.
Dazu wurde der Westflügel des Tribünengebäudes vom Architekten Marian Josef Tebel nach historischem Vorbild umgebaut und erweitert. Entstanden sind ein 150 Quadratmeter großer, teilbarer Mehrzweckraum sowie zwei Büros mit Umkleiden und Duschen. Bis zu 90 Personen findem in dem Saal Platz, er wird vom Bezirk und der Humboldt-Universität zukünftig auch für Seminare, Tagungen und Konferenzen genutzt. Modernste Technik z.B. zur Lichtsteuerung, aber auch zur Breitbandvernetzung des neuen Unistandortes wurden verbaut.
Aus dem Förderprogramm „Stadtumbau West“ standen 330.000 Euro für die Instandsetzung des zweiten Bauabschnitts des Tribünengebäudes zur Verfügung. Die Humboldt-Universität investierte ca. 400.000 Euro für die Herrichtung ihrer Räume.
Das über 100 Jahre alte wieder aufgearbeitete edle Parkett des Mehrzwecksaals bietet aber nicht nur Platz für Seminare, sondern auch für Leidenschaft, Melancholie und ausgelassene Lebensfreude, wenn die Teilnehmer von Kursen in Argentinischem Tango sich in den nächsten Monaten Grundkenntnisse in diesem Tanz erwerben. Auch andere Tanzkursangebote werden hier stattfinden, so wird im November ein erster Kurs in Gesellschaftstanz stattfinden, bei dem Teilnehmer ihre vorhandenen alten Fähig- und Fertigkeiten in Foxtrott, Quickstep, Cha-Cha-Cha und Walzer auffrischen können, damit sie beim Uni-Ball 2010 das Tanzbein sicher und elegant schwingen können. Neben Tanz sollen später auch gesundheitsorientierte Kurse wie Pilates in diesem Saal staatfinden. Nicht nur für UniMitglieder sollen diese Angebote sein, allerdings stehen für Nicht-Uniangehörige nur die „Restplätze“ zur Verfügung. Mit den Vereinen, die das Poststadion nutzen, will die Humboldt-Universität die Kooperationen ausbauen, der ASV wird dabei Partner der Humboldt-Universität.
Petra Schrader, für Jugend, Schule und Sport zuständige Bezirksstadträtin, betonte in ihrer Rede zur Einweihung der neuen Räume, dass die Sportwissenschaftler der Humboldt-Universität das Bezirksamt Mitte wiederum in den nächsten Jahren mit ihrem Wissen bei den Planungen und Konzepten zur Sportentwicklung und Sportförderung des Poststadions begleiten. Insbesondere soll dabei für das Poststadion ein gemeinsames Betreibermodell entwickelt werden.
Noch offen sind aber die Nutzer der weiteren Räume im Tribünengebäude des Poststadions. Derzeit führt das Bezirksamt Gespräche mit einem Träger, der eventuell das frühere Casino betreiben soll. Bei allen noch nicht vergebenen Räumlichkeiten stehen aber noch erhebliche Ausbauarbeiten der Räumlichkeiten und deren Finanzierung an.
Bei der Sportausschusssitzung in der vergangenen Woche fragte Ausschussmitglied Michael Böttrich erneut wegen der vielfach von vereinsungebundenen Sportlern vorgebrachten Kritik zum Wegfall der Asche-Rundbahn nach, die zugunsten weiterer Fußballplätze aufgegeben worden war. Wie schon früher wurde auf den „neuen“ Jogging-Pfad im Fritz-Schloß-Park verwiesen. Da aber dort vielen Nutzern das subjektive Sicherheitsgefühl fehlt, werde über Ausleuchtung und Auslichtung nachgedacht. Weiterhin soll das Thema Laufen bei den Überlegungen zu den derzeit noch ungenutzten Flächen im Sportpark mit betrachtet werden.
Die Laufbahn im Poststadion selber sei allgemein geöffnet, solange es hell ist, wobei es allerdings gelegentlich zu Nutzungskonflikten mit der Leichathletik komme, erfuhr Michael Böttrich im Ausschuss. MoabitOnline machte hierzu zwischenzeitlich werktags Stichproben – und stand jeweils vor verschlossenen Toren zum Poststadionplatz. Zu den Fußballspielen am Wochenende war der Platz geöffnet, aber dann verständlicherweise nur für die Teams samt Betreuern und die Zuschauer auf der Tribüne. Auch den Platzwarten vom Sportamt ist von einem „freien Zugang während es hell ist“ nichts bekannt – und die müssten’s ja wissen, schließen sie doch die Tore auf und zu. Sie verweisen vielmehr auf die Zeiten, wenn die Leichtathletikvereine ihre Nutzungszeiten hätten, dabei dürften dann auch Nicht-Vereinsmitglieder die Laufbahn mit nutzen. Denn für manche Sporttreibende ist eben die Laufstrecke im Fritz-Schloß-Park kein Ersatz für die weggefallene Laufbahn. Das gilt nicht nur für die ausgeprägten Leichtathleten, sondern auch für übergewichtige Menschen, die u.a. mit Laufen beginnen wollen, ihr Gewicht zu reduzieren. Denn diese sind aus sportmedizinischen Gründen auf ebene Strecken angewiesen. Offenbar gibt‘s auch hier bei der Erarbeitung eines Nutzungkonzepts für das gesamte Areal des Sportparks Poststadion noch einiges zu tun und dabei auch Lösungen zu erarbeiten, die Belange der vereinsungebundenen Sportler und Nachbarn neben den Wünschen der Vereine adäquat zu berücksichtigen.
Nachtrag 2012:
Die Berliner Woche vom 25.1.2012 berichtet unter dem Titel „Streit um den Tresen“ über Wünsche der Sportvereine zum Casino. Bei der Januar-Sitzung des Sportausschusses der BVV wurde das Thema nach hinten geschoben und dann nicht mehr behandelt, es soll aber am 28. Februar 2012 besprochen werden.
Dann kam allerdings zur Sprache, dass schon vor Jahren vereinbart worden war, dass nicht einer der Sportvereine die Gastronomie betreiben soll, sondern es ein öffentliches Lokal werden soll. Hier auch der Link zur Beantwortung einer Großen Anfrage der CDU Fraktion (Drs. 0219/IV) über die Entwicklung de s SportParks Psststadion insbesondere die gastronomischen Einrichtungen von März 2012.
Die Zentraleinrichtung Hochschulsport ist unter diesem Link zu finden:
http://www.zeh.hu-berlin.de/angebot.html
und es gibt tatsächlich noch Restplätze für Argentimischen Tango und Gesellschaftstanz im Tribünengebäude Poststadion.
Zum Artikel in der Berliner Woche geht es hier:
https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2010/11/Berl-Woche_10-11-10_Poststadion.jpg
Die Redaktion berichtet über fast alles. Wo aber bleibt ein Bericht zur feierlichen Vergabe des Ehrenamtpreises welchen Frau Torka verliehen bekam?
Die Laudatios zu den beiden Moabiter Preisträgerinnen des diesjährigen Ehrenamtspreises sind jetzt hier veröffentlicht.