Gewobag-Haus Putlitzstraße 13
Wieso können die Mieter nach der Instandsetzung nicht zurück?
Die Mieter der Putlitzstraße 13 haben Angst, ihr Zuhause zu verlieren. Zur Durchführung einer dringend notwendigen Instandsetzung sollen sie ihre Wohnungen verlassen. Ein Rückzug sei „wahrscheinlich“ nicht möglich, erfuhren sie. Beim Berliner Mieterverein kann man über das Vorgehen der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag nur den Kopf schütteln.
Dass an dem Altbau etwas gemacht werden muss, ist schon lange bekannt. Es gibt Risse an der Fassade, im Treppenhaus und in den Wohnungen. Das Problem bestehe bereits seit dem Bau der U-Bahn-Linie 9 in den 1960er Jahren, will ein Mieter wissen. Damals habe sich das Haus abgesenkt. Nun muss das Fundament mittels einer sogenannten „Gründungssanierung“ verstärkt werden.
Mitte September wurden die Mieter von Vorderhaus, Seitenflügel und Quergebäude aufgefordert, bis zum 30. November auszuziehen. Die Standsicherheit des Quergebäudes sei gefährdet, so die Gewobag, die das Haus 2013 gekauft hat. Das normale Vorgehen wäre, die Mängel zu beseitigen und die Mieter, falls nötig, für diese Zeit woanders unterzubringen. Einigen Mietern – nicht allen – wurde bereits Ersatzwohnraum angeboten. Unklar ist jedoch, ob die Umsetzung nur temporär – also für die Zeit der Bauarbeiten – erfolgen soll oder endgültig. Ein Mieter hat festgestellt, dass es sich bei den angebotenen um viel kleinere, teurere Wohnungen handelt. In einem zweiten Schreiben und im Gespräch mit den Mietern ist das Wohnungsunternehmen etwas zurückgerudert. Es sei nur erforderlich, dass ein Stockwerk leer gezogen wird. Doch in einer Stellungnahme gegenüber dem MieterMagazin wiederholte die Gewobag, dass eine Sanierung des Gebäudes im bewohnten Zustand nicht möglich sei. Aktuell könne man Umfang und Auswirkungen der Baumaßnahmen noch nicht abschätzen, so Sprecherin Monique Leistner: „Wir sind bestrebt, jedem Mieter einen Rückzug in das Haus zu ermöglichen.“ Die Sicherheit der Mieter habe höchste Priorität.
Fakt ist: Die Mieter haben gültige Mietverträge. Solange keine Nutzungsuntersagung vorliegt, gibt es keinen Grund, warum sie nicht in ihre Wohnungen zurück können, erklärt eine Rechtsberaterin des Berliner Mietervereins. Es sei kein Ausweis professionellen Wohnungsmanagements, die Bewohner, darunter ältere Menschen, mitten in der Pandemie so in Angst und Schrecken zu versetzen.
Text: Birgit Leiß, Foto: Nils Richter
Zuerst erschienen im MieterMagazin des Berliner Mietervereins, Nr. 12-2020:
https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1220/gewobag-haus-putlitzstrasse-13-wieso-koennen-die-mieter-nach-der-instandsetzung-nicht-zurueck-122008a.htm
Das besagte Haus steht in einem Gebiet, in dem noch in Karten aus dem 19. Jahrhundert die „Kreuzfenne“, also sumpfige Bereiche, eingetragen sind. Der U-Bahnbau kann damals wieder „Leben“ in die bodenmechanischen Prozesse gebracht haben, mit den geschilderten Folgen (ähnlich wie im „Nassen Dreicek“ in Charlottenburg). Dieser miese Baugrund hat aber schon in anderen Bereichen zu nicht alltäglichen Lösungen geführt, unter anderem ist ja der Moabogen in größeren Teilen nicht unterkellert und beim Herstellen der Gründungspfähle für das Eckgebäude Stephanstraße/Salzwedeler Straße konnte man den zutage geförderten „Modder“ ja regelrecht riechen. Das spezielle Gebiet ist aber noch viel größer und daher drängt sich bei mir in Erinnerung an ein Haus in der Stendaler Straße die Frage auf, ob es evtl. Vereinbarungen mit den städtischen Stellen geben könnte, die sehr teuren Nachgründungsarbeiten durch eine erlaubte hochpreisige Neuvermietung wenigstens teilweise kompensieren zu können (die bautechnische Alternative zur Nachgründung wäre Abriß und Neubau). Damals wurde das allerdings offen kommuniziert, vor allem, daß ein Abriß einen Dominoeffekt nach sich ziehen würde. Hier ist die Gewobag in der Pflicht, zu erklären, was tatsächlich Sache ist.
Nicht zu fassen !
Bei der Gewobag müssten sofort einige Leute rausfliegen !
Es gibt zu diesem Haus eine sehr umfangreiche Schriftliche Anfrage in der BVV vom 30. November, die aber noch nicht beantwortet wurde:
https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/ka020.asp?KALFDNR=3568
Die Gewobag und ebenso der Baustadtrat stellen sich Tod…. die verbliebenen Mieter wurden verklagt.
hat zwar nix mit der Putlitz 13 zu tun, aber mit der Gewobag.
Begrünungsaktionen in Höfen starten schon im Mai 2022 in der Lübecker Straße 8, 9 und 10.
https://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung.1205498.php
Auch bei den Städtischen müssen Zwangsräumungen verhindert werden, der Besuch der Moabiter Zentrale verhindert eine in Spandau.
https://zwangsraeumungverhindern.nostate.net/2022/05/04/go-in-bei-gewobag-wegen-zwangsraeumung-9-koepfiger-familie/
… und wie ist eigentlich die Situation im Haus?