Heidestraße: Architekturwettbewerbe
50hertz-Netzquartier – noch nicht entschieden
Alle 18 eingereichten Architekturentwürfe für die Unternehmenszentrale des Netzunternehmens 50hertz an der Heidestraße sind noch bis zum 17. Februar 2013 im Deutschen Technikmuseum in der Trebbiner Straße 9 ausgestellt. Der Eintritt ist frei, ebenso zu der von 50hertz unterstützen Ausstellung „Windstärken„.
Am 31. Januar war die Entscheidung getroffen worden, zwei zweite Preise zu vergeben. Diese werden noch überarbeitet. Im März soll die Entscheidung fallen, entweder für den Entwurf des Grazer Büros LOVE architecture and urbanism Ziviltechniker GmbH (Bild oben) oder für den des Kopenhagener Büros Henning Larsen Architects (Bild unten).
Das 8.145 Quadratmeter große Grundstück gegenüber vom Total Tower hatte 50hertz im Sommer 2012 für 13,2 Mio Euro von der CA Immo gekauft, wie ua.a die Berliner Zeitung berichtete.
Die Grundsteinlegung ist für 2014, die Fertigstellung für 2016 geplant. Zunächst sollen die 580 Mitarbeiter aus der Zentrale in Treptow auf einer Bruttogeschossfläche von 18.000 qm dort einziehen. In zwei Stufen ist eine Erweiterung der Unternehmenszentrale auf bis zu 25.000 qm für 900 Arbeitsplätze vorgesehen.
Mehr Einzelheiten finden sich in der Pressemitteilung für das „50hertz-Netzquartier“ oder in der Berliner Morgenpost, sowie neun Bilder und Modellfotos zur Visualisierung der Entwürfe in der Berliner Zeitung und in der Berliner Woche.
Kunst-Kubus – Wettbewerb entschieden
Auch das 2.800 qm große Grundstück für den Neubau der Edel AG, den sogenannten Kunst-Kubus, hat die CA Immo im Sommer 2012 verkauft. Hier soll als nördlicher Abschluss des sogenannten Kunst-Campus hinter dem Hamburger Bahnhof ein Galerie-, Büro- und Wohngebäude entstehen. (Update: wieder abgesagt)
Die Jury unter dem Vorsitz von Regine Leibinger vergab den ersten Preis an das Hamburger Büro Carsten Roth. Die weiteren Preisträger sowie eine umfangreiche Bildergalerie sind im Artikel des BauNetz zu finden. Und wer sich für Architekturdiskussion interessiert schaut ins Architekturforum.
Außerdem sind an der Invalidenstraße zwei Hotels zwischen Total Tower und Hauptbahnhof bereits im Bau (Bild der Baustelle Okt. 12 und März 13) und für die Wohngebäude des sogenannten Stadthafenquartiers Süd läuft seit November 2012 ein Wettbewerb, der ebenfalls im März entschieden wird.
Nachtrag März 2013:
Ende Februar wurde ein weiterer Wettbewerb entschieden und zwar für das Grundstück der Groth-Gruppe, auf dem heute die Halle am Wasser mit den Galerien steht. Hier sollen 120 Luxuseigentumswohnungen entstehen mit Preisen zwischen 5.000 und 9.ooo Euro/qm je nach Lage. Im Erdgeschoss sind sechs bis acht Galerien geplant (Tagesspiegel, Berliner Woche, Berliner Zeitung).
50 Millionen Euro sollen investiert werden, Baubeginn voraussichtlich Anfang 2014, Fertigstellung Ende 2015. Alle Investoren haben sich darauf geeinigt, gleichzeitig zu bauen.
„Kristalline Gestalt am Ufer“ hat das BauNetz seinen Wettbewerbsbericht überschrieben, bei dem neben dem Siegerentwurf von Léon Wohlhage Wernik auch die zweit- und drittplatzierten Entwürfe zu sehen sind. Das Architekturforum diskutiert natürlich auch weiter.
An diese Stelle ist wohl kaum etwas anderes zu erwarten als Luxus. Ob die Kunst dann tatsächlich bleibt, bleibt abzuwarten. Zumal sie ja jetzt schon teilweise weichen muss, weil ein Teil der Rieck-Hallen abgerissen wird (Berliner Morgenpost).
Am 20. März wurde auch der Wettbewerb für die Wohngebäude am Stadthafenquartier Süd entschieden. Sie sind hier im Nachtrag zum Artikel zu sehen.
Am 21. März 2013 wurde die endgültige Entscheidung zum Siegerentwurf des Architekturwettbewerb für das 50hertz-Netzquartier bekannt gegeben, nachdem die beiden Preisträger eines 2. Preises (ein 1. Preis war nicht vergeben worden) ihre Entwürfe nochmal überarbeitet hatten. Das Architekturbüro LOVE architecture and urbanism ZT aus Graz wurde nunmehr als Preisträger ausgewählt. Nächster Schritt wird es sein, die vertraglichen Aspekte mit dem Architekturbüro LOVE architecture and urbanism ZT abschließend zu vereinbaren und in die detaillierte Fachplanung einzusteigen, teilt 50hertz dazu in seiner Presseerklärung (PDF) mit.
Nachfolgend die Renderings zum nunmehr gekürten Entwurf der künfigen 50hertz Unternehmenszentrale:
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Artikel in der Berliner Zeitung mit Karte.
weitere Nachträge:
Ein Infopavillon für die 120 Eigentumswohnungen der Groth Gruppe am Spandauer Schifffahrtskanal hat eröffnet (s. Wettbewerb oben, Nachtrag März 2013 – Update: mittlerweile wieder abgebaut und in der Lehrter Straße zur Vermarktung des dortigen Groth-Projektes aufgestellt), vermarktet werden die Wohnungen seit dem 1. November 2013. Hier die Details „KUNSTCAMPUS – Art of Living“, Fertigstellung für Ende 2015 geplant (Update: aus „Art of Living“ ist „Berlin Neues Wohnufer“ geworden, mit neuer Farbgestaltung: war es vorher gold und braun, ist es jetzt silbrig-blaugrau. Passt aber auch wirklich besser zum Wasser / … und schließlich wieder KunstCampus, Berlins Neues Wohnufer).
Und neben dem Total Tower entsteht ein weiteres Bürogebäude „Monnet 4“ (Tagesspiegel, CA Immo, Berliner Woche).
Erster Spatenstich für die 50hertz Firmenzentrale am 10. Februar 2014 (B.Z., Berliner Woche und Berliner Abendblatt). Der war aber wohl mehr symbolisch, bisher gilt die Baugenehmigung nur für den Tiefbau, die für den Hochbau soll im Frühjahr folgen. Das Grundstück ist ca. 8.000 qm groß, ein siebengeschossiger Sockel soll entstehen, auf den an der Ecke nochmal sechs Geschosse drauf kommen (maximale Höhe 52 m). Der Plan ist bis 2016 fertig zu sein. Gibt es denn schon einen B-Plan?
50hertz und die anderen Projekte rund um den Kunstcampus im Tagesspiegel und auch der landschaftsplanerische Wettbewerb für die Fläche zwischen allen diesen neuen Gebäuden ist entschieden (Berliner Woche).
Ein Rundgang im April 2014 mit Thorsten Reschke und dem Heimatverein Tiergarten.
Die Edel AG hat ihre Umzugspläne und den Neubau des Kunst-Kubus in der Europacity gestoppt (Hamburger Abendblatt): zu viel Ärger mit dem Bezirk Mitte wegen der Baugenehmigung, laut Edel-Chef Michael Haentjes. Damit fällt das einzige Gebäude, das mit seiner spektakulären Architektur doch irgendwie zum „Kunst-Campus“ gepasst hätte, weg.
Jetzt gibt es auch noch Probleme mit dem Sand aus der Europacity, er ist verseucht und im Tierpark gelandet (Tagesspiegel).
Grundsteinlegung und gleichzeitig Baustopp bei 50hertz (B.Z.) und in der Berliner Woche mit einigen Infos über das Unternehmen. Wenn man jedoch Baustopp und 50hertz „googelt“ findet man Infos zum Baustopp und Streit über die Stromleitungen gegen die z.T. Naturschutzverbände klagen (Sammlung bei hoechst-spannend.de).
50hertz Netzquartier im Deutschen Architekturforum: hier auch Bilder vom Abriss Nov. 13, vom leeren Grundstück Jan. 14, März 14, Nov. 14, Jan., Feb., März, April, Mai, Juni, Juli, August, Sept. 2015 (es gibt aber noch jede Menge weitere Bilder dort). Richtfest wurde am 7.9.2015 gefeiert (Pressemitteilung, Bericht in der Berliner Woche).
„Baufeld 3„, „Riek 1“ sind weitere Projekte der CA Immo nördlich des Hauptbahnhofs (Tagesspiegel).
50hertz Netzquartier im Deutschen Architekturforum: Anfang Mai, Ende Mai, in der Abenddämmerung mit Fuchs, Anfang Juni, Ende Juni 2016. Sie diskutieren auch die weiteren Gebäude am Europaplatz.
Feierliche Eröffnung des 50hertz Netzquartiers am 6. Oktober 2016 (Pressemitteilung Inros Lackner und CDU Kreisverband Mitte). Uwe Aulich berichtet in der Berliner Zeitung über das Innere des Gebäudes.
Der Tagesspiegel berichtet über den Cube auf dem Washingtonplatz sowie Hochhäuser in der Europacity, eines mit 84 Metern nördlich der Invalidenstraße und eines im Norden des Baugebietes, kurz erwähnt wird auch das Büro und Apothekerhaus (Projektseite CA Immo) an der Heidestraße.
Hierzu die Abendschau vom 7. Dezember 2016:
https://www.youtube.com/watch?v=-CUKs4_abLA
Ende 2020 hat 50hertz zusätzlich 8.100 qm im QH Core, dem Block mit den Nahversorgungsgeschäften westlich der Heidestraße angemietet. Ob die Erweiterungsfläche hinter dem 50hertz-Gebäude im südlichen Bereich der Europacity bebaut wird, wissen wir nicht.
2022 wurde die Rieckhalle vom Land Berlin und dem Bund gekauft.
Signifikant, dass Frau Lüscher als Sachpreisrichter und nicht als Fachpreisrichter auftritt. Ich frag mich schon seit langen, was diese Frau überhaupt an Sinnvollem für Berlin hervorgebracht hat.
Mein Eindruck ist, dass der Senat für diesen Posten extra jemand von möglichst weit her aus den Bergen geholt hat, damit dieser, da er in einer Stadt wie Berlin etwas hilflos ist, gar nicht erst auf die Idee kommt, dem Senat in seine Betonpolitik hereinzureden.
Aber sinnvolles vollbracht hat Frau Lüscher trotzdem. Sie hat und/oder mußte einsehen,
– dass die Bäume auf dem Gendarmenmarkt besser stehen bleiben,
– dass die Bundesgartenschau nicht auf das Tempelhofer Feld gehört und
– dass die Internationale Bauausstellung (IBA) auch nichts auf dem Tempelhofer Feld zu suchen hat.
Wenn sie jetzt noch einsehen würde, dass eine „IBA ibaflüssig ist“ (das hat mal ein bekannter Berliner Architekt zur Zeit der letzten IBA gesagt) und dass der Senat bei seinen Projekten zu oft mit dem Kopf durch die (Beton-) Wand oder ausgerechnet durchs Grundwasser will, wäre es noch besser.
Es gibt auch ohne eine IBA unendlich viel zu tun in Berlin, was allerdings sehr viel weniger spektakulär aber dafür für die Berliner umso wichtiger wär.
Habe mir die 18 Entwürfe für das 50hertz-Hochhaus im Technikmuseum angesehen. Zu Recht hat es keinen ersten Preis gegeben und über die Architektur läßt sich natürlich streiten. Die Frage ist auch, ob ein Hochhaus, was ja schon durch seine Baumasse auffällt, auch noch eine aufgepoppte Fassade haben sollte, die man sich spätestens nach einem Jahr übergesehen hat.
Da auch ein Stadtmodell mit Hauptbahnhof, Humboldthafen, Hamburger Bahnhof und Teilen der Europa-City ausgestellt war, konnte man deutlich sehen, wie das 50hertz-Hochhaus den Hamburger Bahnhof und die alte Nachbarbebauung zu Zwergen degradiert und dass überhaupt der schon vorhandene und die noch geplanten Hochhaus-Penisse völlig dämlich und unbegründet in der Gegend herumstehen.
Wann endlich begreifen SenStadt und gewisse Parteien, dass jedes Hochhaus in jeder Hinsicht eine Belastung für die Stadt ist, zur Unwirtlichkeit der Stadt beiträgt und damit ein Sargnagel an der Innenstadt ist – und nicht ein „Wahrzeichen“ oder „Campanile“?
Wir werden nicht verhindern können, dass weitere Hochhäuser hier gebaut werden – dafür sorgt schon die wachsende Verdichtung und der hochschnellende Baugrundpreis. Wenn wir uns schon diese Phallussymbole ansehen müssen, dann bitte wenigstens interessante Exemplare und keine „Schlappschwänze“. 😉
Was die Groth-Gruppe da ans Ufer bauen will, erinnert mich leider an „experimentelle“ Sozialbaughettos der 1970er Jahre. Grusel! Soll das etwa Retro-Style sein? Richtungsweisend ist das nicht und sicher kein Highlight für das neu entstehende Viertel. Mondän is was Anderes. Aber meine Sorge solls eh nicht sein – für 5-9 Mille pro qm werd ich ganz sicher nicht zu den potentiellen Bewohner_innen zählen. Da wird dann wohl eher die Geldwäsche- oder Bahnhofsmafia einziehen…
Die Entscheidung zum Preisträger des 50hertz Unternehmenszentrale Architekturwettbewerbs ist nunmehr entschieden und im Nachtrag mit Renderings des Siegerentwurfs von LOVE architecture and urbanism ZT nachgetragen
Ich wollte eigentlich nur mal so schauen, was alles neu gebaut wird rund um Moabit und natürlich besonders in dieser Europacity und habe da den letzten Nachtrag entdeckt mit diesen Eigentumswohnungen am Wasser von der Groth-Gruppe!
Die sind auch schon bei Immoscout 24 drin und kosten 5.400 Euro pro Quadratmeter. Ist doch irre!
http://www.immobilienscout24.de/de/finden/wohnen/immobilienprojekte/kunst-campus/wohnung.jsp
Die schick verpackte Halle ist schon abgerissen
http://www.pottarchitects.com/de/portfolio/kunst-campus
In der Abenschau von gestern, die Europacity als Planungspleite. Allerdings möchte ich Franziska Eichstädt-Bohlig sehr widersprechen, dass eine Anbindung von der Lehrter und über den Spandauer Schifffahrtkanal mit Autostraßen fehlt. Sehe ich überhaupt nicht so (Beitrag ca. 1 Woche im Netz):
http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20140227_1930/serie-planungspleiten-in-berlin-der-hauptbahnhof-die-europacity.html
Eine Anbindung für Autos über die Bahn an die Lehrter Straße scheint mir allerdings auch mehr als fragwürdig, kommt doch dadurch sehr viel mehr Autoverkehr in den Lehrter Kiez, der eigentlich verkehrsberuhigt werden soll.
Mit ihrer Kritik an der Führung der Heidestraße mitten durch die Europacity hat Frau Eichstädt-Bohlig natürlich recht. Allerdings ist dieser Gedanke ein alter Hut (siehe Kommentar 27 in https://moabitonline.de/14026) und dieser Hut wird noch älter, wenn Frau E.-B. diese Kritik jetzt erst öffentlich äußert, obwohl der Bebauungsplan vor langem beschlossen wurde und schon lange entsprechend diesem Plan gebaut wird.
Zu den Kommentaren 4 und 6:
70er Jahre, sehr richtig: Da haben wir Wohnungs-Grundrisse mit genau diesen Zimmergrößen geplant, allerdings im Programm des von der Wohnungsbau-Kreditanstalt finanzierten Sozialen Wohnungsbaus. Und mit Küchen, die aus altbekannten guten Gründen ein Fenster hatten – außer bei 1-Zimmer-Wohnungen, wenn ich das, nun 40 Jahre später, noch richtig erinnere.
Aber ist doch gut, wenn jemand so eine Wohnung für 3.500 €/qm, z.B. ohne Fenster in der Küche und auf der Ostseite (zum Kanal) ohne Sonne am Nachmittag, kauft. Derjenige kauft dann wenigstens keine Altbau-Wohnung in Moabit und trägt damit dann ebenda auch nicht zur Gentrifizierung bei.
Nun ist auch der Wettbewerb für die Freifläche zwischen allen diesen neuen Gebäuden entschieden:
http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/moabit/artikel/37965-wettbewerb-zur-platzgestaltung-in-europacity-beendet/
Die Edel AG, ein Medienkonzern, der 2012 von der CA Immo das Grundstück für den sogenannten „Kunst-Kubus“ erworben hat, hat die Pläne für den Neubau im Heidestraßenquartier gestoppt, meldete das Hamburger Abendblatt in einem Artikel am 3.6.2014. Die Edel AG wollte in Berlin ihr Buchverlagsgeschäft ansiedeln. Laut dem Zeitungsartikel habe der Bezirk Mitte immer wieder Steine in den Weg gelegt. „Aber so eine Unzuverlässigkeit wie dort würde ich hier in Hamburg nicht erleben“ zitiert das Blatt den Firmengründer und Alleinvorstand Michael Haentjes.
Man sollte besser auf die Bauten (zwei Gebäude im Plan) vor der Rieckhalle an der Heidestrasse verzichten. Es wird zu eng und auch zu laut. Diese Wohnungen sind sicherlich schwer zu vermarkten. Anstatt der Wohnbauten könnten kleine Restaurants und Cafe’s gebaut werden (Aussenbereich im Sommer zur Halle hin, dadurch Straßenlärm abgeblockt). Diese Bauten dürfen nicht höher als die Rieckthalle sein. Eine Stahl-Glas Architektur, die sich „unsichtbar“ in den Frontstreifen vor der Halle, an der Heidestrasse einfügt und die Halle doch noch sichtbar ist.