Deutsche Wohnen in der Zillesiedlung
Problem bekannt – und weiter?
Wenn Hermann Rose aus seinem Haus in der Otto-Dix-Straße tritt, ärgert er sich regelmäßig über ausgediente Haushaltsgegenstände, stinkende Müllcontainer und allerlei Unrat, der neben den Mülltonnen herumliegt. Das ist nicht nur ekelerregend, sondern auch unhygienisch, findet er. Bei seinem Vermieter, der Deutsche Wohnen, ist das Problem bekannt.
Man weise die Mieter in Aushängen darauf hin, dass das Abstellen von Sperrmüll verboten ist, sagt Deutsche-Wohnen-Pressesprecher Marko Rosteck: „Dennoch passiert es, und wir müssen dann die Stadtreinigung informieren, die den Müll abholt.“
Doch die Mieter kämpfen seit 2014 für eine grundsätzliche Verbesserung der Situation. Gefordert wird vor allem ein abschließbarer Müllstandort. Denn in der Zille-Siedlung stehen die Container nicht etwa im Hof, sondern öffentlich zugänglich im Mittelbereich der Wohnanlage. „Wir beobachten immer wieder Leute, die hier ihren Müll abladen“, berichtet Hermann Rose. Seit dem Bau der Siedlung vor 36 Jahren hat sich der Müllsammelplatz nicht verändert, dabei gibt es heutzutage viel mehr Container, darunter auch Bio-Tonnen mit entsprechender Geruchsbelästigung. Weil immer wieder Ratten herumliefen, wurde auch das Gesundheitsamt eingeschaltet. Eine Neuordnung in der Moabiter Siedlung wird dadurch erschwert, dass ein Teil der Häuser und damit der Müllsammelplätze der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) gehört. Mehrere gemeinsame Begehungen von Vertretern der WBM und der Deutsche Wohnen haben ebenso wenig eine Lösung gebracht wie ein Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung.
Umso überraschender kam dann die Ankündigung der Deutsche Wohnen, einen neuen Müllplatz bauen zu wollen. Der Müllsammelplatz sei baulich „unglücklich konzipiert“ und reiche von seiner Aufnahmefähigkeit her nicht aus. Hinzu kommt, dass die Mülltonnen in Betonkästen eingefasst sind. Rosteck: „Das unterstützt unserer Erfahrung nach leider die Neigung, Müll einfach neben die Anlage zu stellen.“ Und wenn einer damit beginne, folgten in der Regel andere.
Hermann Rose aus der Otto-Dix-Straße war damit erst einmal zufrieden: „Das klingt gut und wir hoffen, dass die Deutsche Wohnen Wort hält“, meint er. Drei Monate später hatte sich allerdings noch immer nichts getan. In einer neuen Stellungnahme des Unternehmens heißt es jetzt: Die Planungen für die Umgestaltung seien abgeschlossen – es werde noch in diesem Jahr zwei neue Müllsammelplätze geben. Einen genauen Termin könne man noch nicht nennen.
Text: Birgit Leiß, Foto: Nils Richter
Zuerst erschienen im MieterMagazin, 4/2018 unter dem Titel: Deutsche Wohnen. Problem bekannt – und weiter? Wir bedanken uns für die Genehmigung zur Übernahme bei MoabitOnline.
Spekulation bekämpfen – Deutsche Wohnen & Co. enteignen:
https://www.dwenteignen.de/
auch die Berliner Woche hat berichtet:
https://www.berliner-woche.de/moabit/c-bauen/bewohner-der-zillesiedlung-klagen-ueber-schlechte-muellplaetze-und-illegale-entsorgung_a163700
Zu den Themen Mieten- und Wohnungsbaupolitik:
Wer gern Unterschriften für das Volksbegehren „Deutsche Wohnen enteignen“ sammeln möchte, hier ist der Link zum offiziellen Formular:
https://www.dwenteignen.de/unterschreiben/
Bei uns liegen die Listen auch aus. Öffnungszeiten mo + do 15-18 Uhr (oft auch länger)
Weiteres zum Thema „Deutsche Wohnen enteignen“:
https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/wohnungsnot-und-wuchermieten-enteignen-aus-notwehr-sendung-vom-11-april-2019-100.html
Ich kam mir vor wie bei einer Diskussion zwischen politischer Stein- und Neuzeit.
Hier nur noch zwei Fakten aus der Diskussion:
1.) In Berlin sind die Mieten in den letzten fünf (5) Jahren um insgesamt 31% gestiegen !
2.) Die Deutsche Wohnen ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank !! und hat allein in Berlin 110.000 Wohnungen !
Wer das Volksbegehren unterschreiben möchte: Bitte siehe die beiden vorigen Kommentare