Schleichwege abgesperrt!
Man fühlt sich in der Umgebung der Lehrter Straße von Bauzäunen umzingelt. Das Grundstück, auf dem die Kletterhalle des DAV gebaut werden soll, deren Bau jetzt aber durch die Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts erst mal gestoppt wurde, ist abgesperrt und damit auch der sogenannte Südzugang zum Poststadion. Der war zwar bisher noch nicht gestaltet, aber als Weg benutzbar. Da sollte der Zaun doch erst mal wieder geöffnet werden, auch wenn es möglich ist direkt am Zaun des Fußballplatzes durchzugehen. Auf dem Gelände der CA Immo im Mittelbereich der Lehrter Straße wurden schon vor längerer Zeit Bauzäune aufgestellt, obwohl es keine aktuellen Bauvorhaben gibt. Hier ist entlang der Bahn ein öffentlicher Weg geplant, doch der Baubeginn steht noch in den Sternen.
Auch bereits seit Jahren sind die Pläne für den sogenannten Döberitzer Grünzug, eine Fuß- und Radwegeverbindung von der Turmstraße bis zur Heidestraße bzw. dem Spandauer Schifffahrtskanal und später dann sogar mit einer neuen Brücke zum Invalidenfriedhof, bekannt. Ein Teilstück im Fritz-Schloß-Park wurde 2006 und ein weiteres hinter den Reihenhäusern an der Seydlitzstraße 2010 verwirklicht. Doch die Anwohner der Lehrter Straße warten seitdem auf den schon längst angeordneten Zebrastreifen.
An den bereits gebauten Grünzug schließt sich die kleine Stichstraße zwischen Kleingärten und Lehrter Straße 6-8 an und über das freie Gelände konnte man bisher auch ohne Döberitzer Grünzug bis zur Heidestraße und bis zum Hauptbahnhof auf Trampelpfaden durchlaufen. Etwa vor zwei Wochen wurde hinter den Häusern fast der gesamte Bereich durch einen Bauzaun abgesperrt, quer über den Trampelpfad und bis an die Sanddornbüsche heran, die beim Bau des Geschichtspark Zellengefaängnis gepflanzt wurden.
Warum ist hier gesperrt? Ach ja, die Baustelleneinrichtungsfläche für die S 21. Das war im Prinzip bekannt. Aber warum für fünf Jahre die Wege komplett sperren? Hätte man nicht jeweils einen Meter an den Büschen und am Trogbauwerk der Bahn freilassen können?
Der Betroffenenrat Lehrter Straße hat sich bei der Deutschen Bahn erkundigt und vom Pressesprecher, Michael Baufeld, erfahren, dass es schon aus Sicherheitsgründen nicht möglich sein wird, einen Weg von der Lehrter bis zur Heidestraße offen zu halten, weil dort eine offene Baugrube entstehen wird. Eine Informationsveranstaltung für Anwohner mit der Projektleitun der Baustelle ist geplant. Vorher wäre natürlich besser gewesen!
Hier kann man den entsprechenden Planausschnitt für die S 21 herunterladen, auf dem die Baugrube zu erkennen ist und auch die Absperrung (gestrichelte Linie).
Und hier die Links zu den Berichten über den ersten Spatenstich am 6. Juni 2011 mit Hintergrundinformationen in der Berliner Morgenpost, dem Tagesspiegel und bei der S-Bahn. Auf der Seite der Senatsverwaltung sind Fragen und Antworten zur Notwendigkeit dieser Strecke zu finden.