So können Sie mitmachen!

Ideolotterie mit Bettina Fellmann

04.12.2022 16:00 Uhr
JVB e. V.
Turmstraße 10, 10559 Berlin

Am 04.12.2022 ist die Ideolotterie zu Gast bei der JVB in Berlin, in der Turmstraße 10. Los geht es um 16 Uhr (bis 19 Uhr). Mit dabei ist Bettina Fellmann.

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Alltäglich begegnen uns rassistische, sexistische oder antisemitische Positionen. Das Stammtischgelaber hat Einzug ins Büro, Sportstudio und den Bundestag gehalten. Wie kann man dem begegnen statt sich sprachlos darüber zu ärgern? Hitlert der Onkel beim Weihnachtsessen wieder ab? Geflüchtete hätten „hier“ aus diesen und jenen Gründen nichts zu suchen? Das geht nicht nur auf die Nerven, sondern fordert zum Widerspruch auf. Diesen kann man intellektuell noch so oft durchdacht haben. Oft ist man angesichts rassistischer, homophober, sexistischer oder antisemitischer Äußerungen sprach- und fassungslos. Dabei hat man sich doch vor Kurzem noch vorgenommen, in diesen Situationen schlagfertiger zu sein. Das haben sich auch die Aktivist*innen des Projekts „Echt jetzt“ gedacht und geben daher nun Tipps, wie mit praktischer Ideologiekritik beim nächsten Mal nicht mehr die Worte zur Gegenrede fehlen.

Bettina Fellmann (*1978) arbeitet seit 1998 als Krankenschwester. Nach längerem Aufenthalt in Berlin kehrte sie 2015 nach Franken zurück. Sie beschäftigt sich u. a. mit kritischer Theorie, wundert sich oft über die Praxis und schreibt Gedichte, Politisches und Philosophisches. Bisherige veröffentlichte sie in Ästhetik & Kommunikation, Jungle World und im Internet für den Arbeitskreis Zweifel und Diskurs. Im Oktober 2021 erschien ihr Essay „Zur Verteidigung der Traurigkeit“ im Maro-Verlag.

Preis: umsonst
_________

Bei ECHT JETZT? – Linke Workshops gegen Sprachlosigkeit und Suchmaschine für linke Antworten auf menschenfeindliche Aussagen.

Echt Jetzt? – So könnte die spontane Reaktion auf menschenfeindliche Aussagen lauten, wie sie uns im Alltag immer wieder begegnen. Häufig bleibt es leider bei dieser Sprachlosigkeit, und eine Auseinandersetzung, die hinterfragt und zur Rechtfertigung dieser menschenfeindlichen Aussagen zwingt, kommt nicht zustande. Verschiedene Initiativen und Plattformen versuchen dieser Sprachlosigkeit entgegenzuwirken. Dabei bedienen sie sich jedoch regelmäßig Argumenten der Verwertbarkeit von Menschen.

So wird beispielsweise anhand von Zahlenbeispielen nachgewiesen, dass sich die Aufnahme von Flüchtlingen doch „rechne“. Andere spielen Menschenfeinden in die Hände durch Verharmlosung und Relativierung von ansonsten abgelehnten Praktiken, wie patriarchaler Haltung, Voodoo, Zwangsheiraten. Ebenfalls nicht ungewöhnlich ist die Gleichmacherei von Meinungen unter einem Deckmantel von Demokratie und Toleranz. Ob frauenfeindlich oder antisexistisch, homophob oder liberal, faschistisch oder antifaschistisch – alle seien gleichwertig und zu respektieren. Genau dort machen wir den Unterschied, indem wir emanzipatorische Positionen stärken und menschenfeindlichen keinen Raum geben, sowie zwischen Rassismus und Religionskritik unterscheiden. Wir sehen in einer Gesellschaft, in der Menschen auf ihre Verwertbarkeit reduziert werden, eine wesentliche Ursache dieser Missstände. Das Ziel ist es, pointierte Erwiderungen auf sprachlos machende Aussagen zu finden und einfach zugänglich zu veröffentlichen, um so Anregungen für erfolgreiche Auseinandersetzungen im Alltag zu bieten.

Das Projekt wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt unterstützt.

Mögliche Antworten: https://echt-jetzt.mobi/aussagen