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Auffällig unauffällig

Als ich am sehr frühen Freitag Morgen am Himmel den Hubschrauber hörte, war ich gerade rausgegangen, um noch einen kurzen Spaziergang zu machen. Der Lärm hat sicher viele Menschen rund um die Lüneburger Straße geweckt, denn der unbeleuchtete Helikopter stand minutenlang an der gleichen Stelle. Ich dachte mir schon, dass sie auf der Suche nach Auto-Brandstiftern waren, erst einige Tage zuvor waren ja auch in Moabit und im Hansa-Viertel teure Wagen angezündet worden. Tatsächlich wurden zwei Männer festgenommen, aber nicht auf frischer Tat, so dass sie wieder freigelassen wurden.
Kurz habe ich überlegt, ob ich in die Richtung gehe, aber bevor ich die Nacht auch auf der Polizeiwache verbringe, habe ich mich doch für eine Tour durch den Stephan-Kiez entschieden. Während der halben Stunde begegneten mir immer wieder die gleichen Autos, besetzt mit zwei oder drei Männern. Sie schauten dermaßen auffällig unauffällig, dass dass kein Krimi-Regisseur das hätte durchgehen lassen.
Heute Nacht, drei Tage später, war ich wieder gegen 2 Uhr unterwegs, diesmal mit Fahrrad. Natürlich nicht unauffällig, sondern hell beleuchtet. Und nur wenige Minuten später hing tatsächlich ein Auto an mir dran, das mit rund hundert Metern Abstand immer hinter mir her fuhr. Dazu kam das immer gleiche Taxi, das insgesamt fünf oder sechs Mal meinen Weg kreuzte.
Wenn die Polizei immer so auffällig die Gegend observiert, wird der Fang von Freitag früh wohl eine Ausnahme bleiben.

2 Kommentare auf "Auffällig unauffällig"

  1. 1
    Thomas says:

    Leider scheinen die Brandstifter die Auswirkungen ihres „linksradikalen“ handelns nicht zu durchzuschauen. Wem wird denn wirklich geschadet? Den „großen“? Nein – eher im Gegenteil. Für die Besitzer ist es zwar Aufwand, aber es entsteht im Regelfall kein finanzieller Schaden.

    Alle angezündeten großen Auto sind doch versichert und werden 1:1 ersetzt. Folge: die Autohersteller freut es – Audi, Porsche, BMW etc. Jedes brennende Auto bringt Umsatz in die Kassen der Großkonzerne. Glückwunsch an die Links-Radikalen, aber vermutlich denkt dort keiner soweit.

    Und wem entsteht wirklich der Schaden? Dem „kleinen“, dessen altes Auto genau neben einem „großen“ Auto steht – und dessen Auto nicht versichert ist. Der muss den Schaden selbst bezahlen – vielleicht derjenige, der auch noch gerade so seine Familie ernähren muss.

  2. 2
    L.S. says:

    Auch wenn nur Luxus-Modelle betroffen wären, handelt es sich um Straftaten, die der Staat auf keinen Fall hinnehmen kann und die weder politisch noch moralisch sinnvoll legitimiert werden können. Allein das pubertäre Gefühl, es den „Großen“ irgendwie „gezeigt“ zu haben, scheint wohl das einzige Motiv zu sein. Und was die ökonomische Seite angeht, zahlen alle Versicherten den Schaden, indem ab einer bestimmten Anzahl von Schadensfällen, egal ob Diebstahl oder Vandalismus, die Regionalklasse Berlin für Haftpflicht- und Kaskoversicherungen erhöht wird.

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