Seeotter knallt gegen die Moabiter Brücke
Die Sonne hatte gestern Scharen von Menschen zum Sonntagsspaziergang an die Ufer der Spree gelockt. Und nicht wenige wunderten sich über ein bei der Lanninger Bar im Spreebogen vertäutes Boot, das mit laufender Maschine und zerschmettertem Führerhaus dort in den Eisschollen lag. „Na klar, ein Unfall!“ – „Das Boot muss gegen die Brücke geknallt sein!“ – „Ob der mal nicht zu viel getrunken hatte?“ – „Sieht so aus, als sei den Menschen nichts passiert, man kann sich ja ducken!“, diese und weitere Bemerkungen waren zu hören.
Auf Nachfrage bestätigte uns das Wasser- und Schifffahrtsamt den Unfall des Eisbrechers „Seeotter“. Auch Tagesspiegel und Berliner Morgenpost berichteten. Der Grund sei technisches Versagen, die Maschine sei ausgefallen, als das Boot etwa 12 Uhr 30 unter der Moabiter Brücke hindurchfahren wollte. Bei Maschinenausfall lässt sich das Boot nicht mehr steuern, so dass es gegen einen zu niedrigen Brückenbogen trieb und das Führerhaus abgerissen wurde. Menschen kamen glücklicherweise keine zu Schaden. Die Wasserschutzpolizei hätte sofort Ermittlungen aufgenommen und auch einen Alkoholtest durchgeführt, mit dem Ergebnis von „0“ Promille. So kann zumindest eine der Vermutungen der Sonntagsspaziergänger nicht bestätigt werden. Ob der Ausfall des Motors mit der Kälte zu tun hatte oder andere Gründe vorliegen, werde derzeit untersucht. Das Boot wurde in die Werft geschleppt, so Herr Kauß vom Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin. Die Eisbrecher haben zur Zeit jede Menge Arbeit die Wasserwege frei zu halten.