Tentstation eröffnet heute die 6. Saison
Im Frühjahr 2010 hieß es hier noch: „Letzte Saison der Tentstation im Sommerbadgelände„. Waren wir zu pessimistisch? Es war falsch, auch wenn der Tagesspiegel schon 2009 von der letzten Saison schrieb. Vom Baubeginn für das Amala Spa Wellnessbad gibt es noch keine Spur. Doch wie fast jedes Jahr seit 2006 gehen wir ebenso wie die Betreiber/innen der Tentstation auch 2011 davon aus, dass das letzte Jahr des trendigen Zeltplatzes, praktisch in der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen, gekommen ist. Sie haben auch schon ein Grundstück in Neukölln ins Auge gefasst um weiterzumachen. Eigentlich schade, dass sie nicht in der Nähe bleiben, es wäre doch genug Platz.
Warum der Vivico mit ihrem freien Gelände an der Heidestraße nichts besseres einfällt als die bei entsprechendem Wind selbst für Lehrter Straßen Bewohner Lärm verursachende Zwischennutzung mit dem Musical Cats und dem Rummel des Deutsch-Amerikanischen Freundschaftsfests können wir nicht recht verstehen. Haben doch Studenten aus Stuttgart in ihrem prämierten Projekt „Instant Kiez“ so wunderbare Vorschläge gemacht und dabei auch eine neue Fläche für den Zeltplatz vorgesehen.
Die letzten Wochen haben Sarah, Jessica, Petr und Bernd gemeinsam mit Freunden jedenfalls ganz schön ackern müssen, um das Gelände nach dem strengen Winter wieder fit zu machen. Hier entspannen sie gerade bei einer Pause im herrlichsten Sonnenschein. Heute – pünktlich zu Ostern – eröffnet Tentstation. Ab morgen ist auch die Bar geöffnet, wie den Abonnenten des Newsletters mitgeteilt wurde: vorerst nur an den Wochenenden und Feiertagen, ab Juli dann wieder täglich. Wer zu Veranstaltungen eingeladen werden möchte, kann sich den Newsletter bestellen. Auf die beliebten Swingabende im leeren Schwimmbecken können wir uns schon freuen.
Übrigens: Der Bebauungsplan für das Wellnessbad soll ab Mitte Mai 2011 öffentlich ausgelegt werden, wie aus dem Stadtplanungamt Mitte zu erfahren war. Genaue Termine der Auslegungsfrist sind uns noch nicht bekannt. Der Betroffenenrat Lehrter Straße hat seit Februar versucht, dass die Pläne bei den monatlichen Sitzungen vorgestellt werden. Das musste jedoch von Monat zu Monat wieder abgesagt werden, da noch nicht alle notwendigen Unterlagen vom Vorhabenträger eingereicht worden waren. Am 3. Mai 2011 bei der nächsten Sitzung ist es jetzt so weit. Heinz Tibbe, der Beauftragte des Bezirks für den Stadtumbau West in diesem Gebiet wird die Pläne vorstellen, da kein Mitarbeiter des Bezirksamts an diesem Termin zur Verfügung steht.
Nachtrag:
… und das war dann auch die letzte Saison – vorerst. Nachdem in Herbst 2011 zuerst der stillgelgte St. Thomas Friedhof in Neukölln im Gespräch war, kam der Vertrag zwischen Kirche und Tentstation doch nicht zu stande. Bis Februar hoffte man noch, dass die Bagger erst im Herbst 2012 anrollen. Doch jetzt ist klar: das war’s im früheren Freibad Poststadion. Bis zur Saison 2013 wollen die BetreiberInnen einen neuen Standort finden. Presse zu Tentstation hier.
„Letzter Tanz im Schwimmbad“ heißt der Artikel in der Berliner Zeitung über das Open Air am 12. Mai 2012, mit dem Tentstation Abschied feierte.
Sichert ist die Tentstatioon eine höchst interessante Alternative zu weit außerhalb liegenden Campingplätzen. Und damit eine lobenswerte Initiative. Ganz abgesehen von der geschäftlichen Creativität.
Was mich stört … zu Beginn der Tent-Aktivität auf dem jetzigen Gelände wurde immer wieder vollmundig berichtet, es sei ausschließlich ein Platz für Zelte – keine Wohnmobile etc.
Nachdem in den vergangenen Jahren Uralt-Wohnwagen auf Uralt-Wohnwagen in die Gebüsche gestellt worden ist (und dort auch überwintert) – nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder verschämt Wohnmobile in den verschiedenen, nicht ganz so gut einsehbaren Ecken des Geländes auftauchten .. stehen jetzt gleich zum Start der Saison die ersten Wohnmobile auf der großen Zeltwiese … ‚ungetarnt‘.
Offensichtlich überwiegt doch der monetäre Aspekt bei den Betreibern. Mitnehmen,was zu kriegen ist. Eigentlich schade. Oder?
YHDK
Die Betreiber der Tentstation sind doch auch nur Unternehmer, die sich die Taschen vollmachen wollen. Und deshalb sollte man Ihnen so schnell wie möglich den Hahn zudrehen und endlich das Amala Spa bauen. Die wollen zwar auch nur Kohle machen aber bei denen kleckert dann wenigstens kein Motoröl auf die Wiese…
Ich lese moabitonline regelmäßig und sehr gerne. Allerdings finde ich die Berichterstattung manchmal etwas parteiisch, wie im Fall der vermeintlich „guten“ Betreiber der Tentstation und der vermeintlich „bösen“ Investoren des Amala Spa. In beiden Fällen handelt es sich um Unternehmer, die Geld verdienen wollen. Und man wird Moabiter finden, die eher die Tentstation gut finden, und solche, die sich auf das Amala Spa freuen. Aber unabhängig von den eigenen Wünschen kann man vielleicht insgesamt für Moabit hoffen, dass durch eine umfangreichere Investition, wie im Fall des Amala Spa, ein paar Arbeitsplätze entstehen und das eine oder andere Ladenlokal wiederbelebt wird.
L.S.
Ist schon merkwürdig, wie hier gegen die Tentstation gehetzt wird. Vielleicht können sich die Betreiber dazu äussern. Und „skawi“, diese Bemerkungen haben was von „Inquisition“, falls Du mit dem Begriff etwas anfangen kannst.
Finde, die Verantwortlichen dieses Portals sollten doch genauer prüfen, ob sie Deine Kommentare zulassen sollten.
Nanana … konträre Meinungen – auch wenn sie vielleicht bei einem User etwas ‚platt‘ geäußert ist – gleich als ‚Hetze‘ abzutun, ist sicher nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Daraus gleich die Inquisition abzuleiten und nach nach der Zensur zu rufen … das ist natürlich opportun und entspricht bestimmt dem dumpfen Grollen aller runden Moabiter (Stamm-)Tische!
Oh Herr …
@ Aufklärer: Ich kann kein „hetzen“ erkennen. Und in gewisser Weise muss ich skawi bei pflichten, und das mit den Wohnwagen ist nicht schön und für die Umwelt schädlich.
Mein Kommentar bezog sich auf „Ihnen so schnell wie möglich den Hahn zudrehen…“. ist zwar noch nicht „Rübe ab“, geht aber schon in die Richtung. Auch gibt es bei Unternehmen gewisse Unterschiede, so gibt es div. Veranstaltungen der Tentstation, die sich alle Moabiter leisten können. Beim Spaßbad ist der Eintritt zu hoch, es fehlt was für Kinder und Jugendliche und es werden auch mal wieder Bäume gefällt. Die Tentstation ist eine Berlinattraktion, dagegen hat so ein Spaßbad bald jede Kleinstadt.
Zu 4 u. 7
Warum sollte mein Kommentar nicht abgedruckt werden? Nur weil er dir nicht passt? Deine werden doch auch eingestellt und das aus einem guten Grund. Hier gilt die Meinungsfreiheit.
Ich fände es schön, wenn sich die Betreiber der Tentstation-wie du vorschlägst-hier mal äußern würden. Dann könnten sie gleich mal erklären, warum sie Womos auf das Grundstück fahren lassen, die nicht einmal eine grüne Umweltplakette haben und nicht einmal die Innenstadt befahren dürften?! (gestern gesehen)
Zur weiteren Aufklärung du Aufklärer. Das Amala Spa wird kein Spaß-, sondern ein Wellness-Bad und wird einzigartig in Berlin sein obwohl man auch über dieses Ding streiten könnte.(Ich hätte lieber das Poststadion zurück)
Auf die Inquisition gehe ich nicht näher ein, daß is mir voll zu doof…
@skawi
Du kennst doch sicherlich das Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Das Problem liegt ja eher bei der „Stadtabwicklung“, wie bei vielen anderen Projekten auch. Da ist viel verkorkst worden, denn nun kommt auch kein Aussenbecken: https://moabitonline.de/8297
Mit einer besseren Planung, einem anderen Investor hätte man Tentstation und Schwimmbecken incl. einer Wasserrutsche und das alles zu erschwinglichen Preisen realisieren können.
Welcher Investor hätte sich finden lassen, eine hübsche Wasserrutsche und einen Gesprächstreffpunkt für Birkenstock-Schuhe zu finanzieren. Alles natürlich ökölogisch wertvoll und der Nachhaltigkeit verpflichtet!
Bei aller Ironie ist es sicher vermittelbar, dass die gesamte Anlage letztlich finanziell kaum noch zu halten ist und angesichts der dauerhaft als leer gemeldeten Kassen und geringem (bis gar keinem) Kommunalinteresse nur privat finanziert eine Chance hat. Die – auch da sollten wir ganz ehrlich sein – bei der Moabiter Sozialstruktur und der sich immer weiter öffnenden Vermögensschere eigentlich keine Chance hat. Sich mit dem hochwertigen Angebot also auch an bezirks’fremde‘ Personen richtet. Oder speziell jenes Klientel aus dem so genannten ‚guten‘ Moabit.
Die Zeiten, in denen man zu erschwinglichen Preisen und trotzdem den gültigen Bauvorschriften (incl. der Sicherheitsbedingungen) entsprechend bauen konte, sind längst vorbei. Idealisierende und Brillen-rosa gefärbte Ideen sind zwar hübsch, aber weltfremd. Genau so weltfremd wie der mindestens partiell ideologisch gefeierte Umbau von Otto-Park und Kleinem Tiergarten – gebraucht wird doch nichts, als eine große, robuste Liege- und Grillwiese mit Müllservice und Pinkelecken!
Bei manchen der palavernden Initiativen-Vertretern, BürgersprecherInnen o. ä. frage ich mich immer wieder, wer von denen eigentlich mit offenen Augen durch die angesprochenen Bereiche geht und sich den Realtitäten stellt!
Ich denke ebenfalls, man sollte die Frage privatwirtschaftlicher Investitionen in Moabit etwas realistischer sehen und sich nicht gleich in emotionale Frontstellungen begeben. Auch wenn man selbst kein Anhänger der Wellness-Kultur ist, kann man davon ausgehen, dass Moabit insgesamt von einer solchen Investition profitieren wird. Dabei handelt es sich übrigens nicht um ein Spaßbad, das jede Kleinstadt vorweisen kann, sondern um eine umfassende Wellness-Anlage, die auf einen großen Einzugsbereich angewiesen ist. Um zu begreifen, dass Moabit ohne solche Investitionen allein nicht die Kraft hat, den weiteren sozialen Niedergang zu verhindern, dazu reicht ein kurzer Spaziergang durch den Stadtteil aus.
Also ich finde die Kommentar zur Tentstation gehören unter diesen Artikel und die, die sich nur mit dem Wellnessbad beschäftigen unter diesen:
https://moabitonline.de/2202
Da kann ich nur noch schreiben: Feiert die vermutlich letzte Saison der Tentstation, geht zum Tacheles, denn danach kommt die Öde der „Neureichen“, der Langweiler, der Abzocker…
Ideologisches Weltverbesserergehabe ist sicherlich der falsche Ansatz. Auch die 68er haben mal von den ‚Neureichen‘ fabuliert. Irgendwann kamen sie selbst genau dort an. Und so setzt sich das von Generation zu Generation fort – es sind anscheinend immer wieder die gescholtenen Neureichen, auf die dann der scheinbar unterlegene Underdog mit den Fingern zeigt.
Wer nicht in palavernden Stadtteillversammlungen sitzt, nicht Stammgast in so hilfreichen Kaffestuben ist oder nicht wenigstens noch aus alten Zeiten ein Arafat-Tuch im Schrank hat und Fan der überbordenden Wasserrutschen-Kultur ist … der ist halt ein Langeweiler. Wenn das nicht als Beschimpfung ausreicht, wird noch der gern genommene ‚Abzocker‘ nachgeschoben …
Armselig.
So langsam geht mir dieser Stil hier auf die Nerven!
Was sollen diese gegenseitigen Beschimpfungen? Argumentiert bitte in Zukunft sachlich und bleibt beim Thema.
Und setzt nicht lauter Plattheiten in die Welt. Den Sinn seines Lebens muss jede/r für sich selbst herausfinden.
Liebe Frau ST,
der Stil ist doch außerordentlich kommod und auf höherem Niveau. Und Beschimpfungen im justitiablen Rahmen erschließen sich mir auch nicht. Sonst würde sicherlich auch der Admin eingreifen …
Ihr
YHDK
in der Tat … sehr hohes Niveau 😀
Da es bei der Frage, ob man eher ein Anhänger der Tentstation ist oder sich über das geplante Amala Spa freut, nicht nur um die eine oder andere Einrichtung geht, sondern um grundsätzlich unterschiedliche Perspektiven für Moabit, finde ich es sehr nachvollziehbar, dass die Auseinandersetzung etwas intensiver geführt wird. Solange persönliche Beleidigungen dabei ausbleiben, ist es aus meiner Sicht auch zu begrüßen, dass diese Auseinandersetzung stattfindet.
Die tentstation scheint mir viel eher ein attraktives Aushängeschild für Moabit und Berlin als ein Wellness-Bad. Hier finden sich Menschen aus aller Herren Länder, die zentral in der Stadt in einer grünen Oase campen können – in welcher anderen Stadt gibt es so etwas! Außerdem steht der Platz auch allen Moabitern offen, sie brauchen dazu kein Zelt aufzubauen, sondern können sich Bier oder eine Cola trinken und sich auf der Tribüne an der tollen Atmosphäre in lauer Sommernacht erfreuen. Ich finde es einen tollen Ort, der mich etwas damit versöhnt, dass es hier das wunderbare Freibad (übrigens ein toller Ort für Jugendliche und Kinder, wie anderswo hier schon angeführt) nicht mehr gibt.
Und wenn Skawi dort vorbeikommt und Wohnmobile auf dem Platz sieht, die ihm (und mir auch) nicht gefallen, warum spricht er nicht jemanden von der tentstation vor Ort an?
Außerdem bin ich es leid, immer wieder die Argumente von der so fürchterlich schlechten Sozialstruktur zu hören. mit denen (ebenso oft wie mir dem Argument „Arbeitsplätze“) man all möglichen Großprojekte schönreden kann.
Stellt Euch doch alle mal die Frage, was Berlin, nicht nur das kleine Moabit, für junge Leute aus aller Welt so interessant macht. Die Kultur und Orte wie die Tentstation, wo kürzlich eine Hochzeit holländischer Besucher gefeiert wurde. Die andere Seite betrifft die Kiezbewohner und die brauchen für Kinder und Jugendliche eine preiswerte „Naherholung“, also ein Schwimmbecken. Hätte man einem zukünftigen Investor auch das Hallenbad gleich mit angeboten, wäre eine sinnvolle Planung für das gesamte Areal möglich gewesen. Berlin ist zwar groß, aber was derzeit an „Stadtabwicklung“ in allen Bezirken passiert, ist katastrophal.
Von einer „Stadtabwicklung“ in Berlin und insbesondere in Moabit zu sprechen, finde ich sehr pauschal und auch nicht nachvollziehbar. Aber vermutlich sind die Perspektiven und Erfahrungen sehr unterschiedlich. Auch glaube ich nicht, dass sich Moabit ohne Großprojekte und die entsprechenden Investitionen von kommunaler und privater Hand weiterentwickeln kann. Ich finde es äußerst leichtfertig, das Argument der Arbeitsplätze einfach so beiseite zu schieben. Die meisten Menschen sind nicht gerne arbeitslos. Und Berlin ist im Vergleich zu anderen Metropolen eine immer noch eher arme Stadt, die vor allem von anderen Bundesländern finanziert wird, was alles andere als „sexy“ ist. Jedenfalls wünsche ich Moabit, dass es von dem derzeitigen Aufschwung profitieren kann.
Es war nicht meine Absicht, das Argument der Arbeitsplätze „beiseite zu schieben“. Andererseits finde ich es auch nicht gut, ein jedes Großprojekt allein dadurch zu rechtfertigen, dass neue Arbeitsplätze entstehen (und das oft auch als „Totschlagargument“ für jede Art von Kritik herzunehmen). Und man sollte auch nach dem „Nettogewinn“ an Arbeitsplätzen fragen, wenn z.B. statt der tentstation das Amala-Spa gebaut wird, dann fallen in der tentstation auch einige Arbeitsplätze weg, ebenso wird es auf dem Schultheissgelände sein, wo durch den Bau eines EKC etliche der heute im Kleingewerbe bestehenden Arbeitsplätze wegfallen werden.
Einem Investor für die neue Wellnessanlage gleich auch das Hallenbad aufzuschwatzen oder gar so ganz locker aus dem linken Ärmel heraus ein ‚preiswertes‘ und gleich mit gebautes Schwimmbecken zu fordern, spricht von sehr viel Blauäugigkeit.
Das Hallenbad und auch ’nur‘ ein Schwimmbecken haben unendlich viele Auflagen. Die Personalkosten sind exorbitant und die Sicherheitsanforderungen unendlich. Dazu addieren sich für den Betreiber in jedem Fall – und bei einer intensiveren Nutzung durch die Bevölkerung als bisher – Kosten für Security, die schnell explodieren können. Angesichts der nun mal so gegebenen Sozialstruktur und Erfahrungen aus anderen Bädern ist das ein höchst wichtiger Posten in der Kalkulation.
Dem bewundernswert aktiven User vilmoskörte sei dir Fage gestellt, wie viele Moabiter eigentlich im Restaurationsbereich der Tent-Station gezählt worden sind. Nach einer schnellen Umfrage in der eigenen Umgebung wollten da schon viele hin – da war noch niemand. Und beim täglichen Blick auf die Schwimmbadtribüne sieht es auch nicht gerade nach Kieztourismus aus.
Stichwort Wohnmobile – hier hat es anscheinend eine Genehmigungsänderung gegeben. Nachdem die Wohmobile in den vergangenen Jahren immer verschämt in schwer einsehbaren Ecken versteckt wurden, werden sie in diesem Jahr ganz offen am Rand der großen Platzwiese abgestellt. Sicherlich alle mit einer undurchlässigen Folie unter dem Fahrzeug, um das Eindringen von Schadstoffen in den Untergrund zu verhindern. Gesehen habe ich so eine Schutzfolie aber noch nie …
Es ist sinnvoller, Fotos und Videos über die Ereignisse im Internet zu veröffentlichen, als hier weiter zu diskutieren.
Zu 19.
Vilmoskörte,was meinst du wohl, was ich bei einem Gespräch mit der Tentstationleitung erreichen würde?
Genau, garnichts! Außer, daß ich mich womöglich noch beschimpfen lassen müsste.
Das überlasse ich dann doch lieber dir, wenn du möchtest?
Dann könntest du den Betreibern auch gleich anraten, ein paar Papierkörbe entlang des Zaunes aufzustellen, dann brauchen die Gäste Ihren Dreck auch nicht mehr über den Zaun werfen.
Insgesamt sieht das Gelände der Tentstation an manchen Stellen doch sehr übel aus. Verstehe garnicht, wie man sich da wohl fühlen kann. Aber vielleicht stehen die Gäste ja auf Ratten in den Zelten.
Zu 24.
Was soll daran sinnvoll sein? Oder meinst du, das Ordnungsamt schaut im Internet, wo es was zu tun gibt?
@25: Drückeberger 🙂
… aber vilmoskörte ist doch regelmäßig vor Ort und auf der Terrasse – da kann er doch mal schnell auf die fehlenden Schutzfolien unter den Fahrzeugen hinweisen. Auf die Umweltverschmutzung, gegen die sich so mancher der hier schreibenden Protagonisten an anderer Stelle gerne ganz vehement zu Worte meldet!
Offensichtlich sind die Messlatten doch sehr unterschiedlich und werden anscheinend ideologisch angelegt. Da gibt es die schlimme Umweltverschmutzung und wohl auch die gute.
Booooah!
Ich kann Aufklärer und Vilmoskörte nur Recht geben. In Berlin werden derzeit immer mehr die Orte zerstört, die die Stadt seit vielen Jahren zum „Sehnsuchtsort für Menschen aus aller Welt“ (Spiegelartikel über Fallada) macht, wie das Tacheles und das C/O Berlin etc. Und eben auch die Tentstation. Dass die immer nur als Zwischennutzung gedacht war, ist zwar klar, aber ich freue mich trotzdem, wenn ich bei Netto in der Lehrter die internationalen, hippie-mäßig aussehenden jungen Leute von dort sehe. Erinnert mich an meine eigene Jugend.
Und ich habe mir ganz fest vorgenommen, dieses Jahr endlich mal zu einer Veranstaltung dort zu gehen….
Vielleicht lebe ich noch nicht lange genug in Berlin bzw. in Moabit, um diese „Zerstörung“ von „Sehnsuchtsorten“ und die entsprechende Melancholie zu empfinden. Aber wenn viele Menschen zu ihren „Sehnsuchtsorten“ reisen, dann werden sich diese Orte auch verändern. Das gilt ebenso für Berlin, zumal die Stadt zu den größten europäischen Metropolen gehört und darüber hinaus auch noch Hauptstadt von Deutschland ist. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich nicht wenige Berliner nach einer Zeit zurücksehnen, in der die Stadt noch nicht so sehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Selbstverständlich werden der Tourismus und die Investitionen die Stadt verändern, und selbstverständlich werden die Mieten steigen und ein vergleichbares Niveau wie in anderen deutschen Großstädten erreichen. Das alles wird man nicht aufhalten können. Man kann nur versuchen, die Entwicklungen, die längst schon im Gange sind, sinnvoll zu steuern. Und für Moabit überwiegen die Chancen die möglichen Schäden deutlich.
Aber die Metropolen sollten aufpassen, nicht das Herz zu verlieren. So waren es in Paris die Schlachthöfe und das „Olympia“ und auch London hat sich in der Stadtentwicklung nicht mit europäischem Ruhm bedeckt. Aber die Pariser sind wenigstens auf die Strasse gegangen. Wer erinnert sich noch im Westteil der Stadt an das alte Quartier Latin, mit Manne und seinem Papagei ? An den „Leierkasten“ in Kreuzberg ? An die Deutschlandhalle ? Jetzt haben wir die Beton-O2-Arena. Vielleicht wird auch bald die Waldbühne an einen Investor verscheuert ? Dann die geschlossenen Theater, die Clubs, die wegen Lärmschutzklagen neu Hinzugezogener bald schliessen müssen. Wollen wir wirklich in einer Stadt des Quadrats leben, alles fein geordnet und bei jedem Aufschrei erfolgt dann eine Anzeige?
Mir ist auch klar, dass Geld die Welt regiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das gut finden muss. Was ja auch schon häufiger hier und in den Kommentaren zum Sheraton am Bahnhof erwähnt wurde, ist einfach, dass Klein-Investoren keine Chance mehr haben, . Nur noch die internationalen Super-Konzerne können es sich leisten, etwas auf die Beine zu stellen, zu ihren Bedingungen, d.h. wir sind auch noch erpressbar. Interessanten Initiativen und Kulturangeboten, z.B. dem C/O wird das Wasser abgegraben. Auch wenn ich weiß, dass es sich kaum aufhalten lässt, sollte man sich dessen doch bewusst sein, die Entwicklung kritisch beobachten und wenn sich die Möglichkeit bietet, versuchen, etwas dagegen zu tun.
Und Rané hat völlig Recht, jede Stadt muss einfach darauf achten, ihren eigenen Charme zu erhalten und nicht zu austauschbar zu werden. Dann bleiben nämlich auch die Arbeitsplätze schaffenden Touristen irgendwann aus!
Es scheint in der Tat eine Änderung des Nutzungskonzepts/der Auflagen gegeben zu haben, wonach nun Wohnmobile auch auf dem Gelände zugelassen sind. Auf der Seite Information kann man dazu folgendes lesen:
Das finde ich bedauerlich und es verdirbt m.E. auch ziemlich den Charakter des schönen Geländes.
Unter „Gelände“ ist zu lesen „das gesamte Gelände ist autofrei“. Leider ist das nicht richtig, und leider werden die Wohnmobile nicht mit Umweltschutzfolien unterlegt. Dies ist sehr schädlich für das Image der Tentstation.
Vielen Dank für die Aufklärung und die ehrliche Berichterstattung. Damit dürfte wohl auch der Vorwurf der „Hetze“ gegen die Tentstation ausgeräumt sein, der hier erhoben wurde. Ich finde, dass der Verlauf der Diskussion gezeigt hat, dass es nicht so einfach ist, zwischen den vermeintlich „Guten“ und den vermeintlich „Bösen“ zu unterscheiden und dass es sinnvoll ist, anstatt sich auf eingeübte Reflexe zu verlassen, mehr Sachwissen in solche Diskussionen einzubringen, um eine angemessene Beurteilung der Problemlage zu ermöglichen.
Sachwissen heißt nun mal, dass in der Tentstation anscheinend bewusst und der Blauäugigkeit verpflichtet Wohnmobile (also Fahrzeuge mit Motoren und zweifelsfrei Flüssigkeiten absondernden Aggregaten, abgestellt werden dürfen, ohne die elementarsten Grundregeln für derartiges Vorgehen im Grünbereich zu beachten.
That’s it!
Liebe Diskussionsteilnehmer_innen von moabitonline.
nachdem uns ein Teinehmer eures Forums uns auf die eure aktuelle Diskussion aufmerksam gemacht hat und wir etwas erstaunt manche Gedanken und Vergleiche zur Kenntnis genommen haben, möchten wir uns gerne kurz dazu äußern.
Zur Reisemobilthematik: Wir sind keine Freunde der Reisemobile in ästhetischer und ökologischer Hinsicht. Wir haben nicht mehr oder weniger Reisemobile zu Gast als in den letzten Jahren. Den Unterschied macht die Baustelle (Townhouses) an der Seydlitzstraße und damit angrenzend an unseren Parkplatz. Dort standen in den letzten Jahren die meisten der Wohnmobile, dies ist wegen morgentlichem Baulärm, Lieferantenfahrzeugen etc leider nur noch sehr eingeschränkt möglich. Wir brauchen diese aus unserer Sicht wenigen Wohnmobile (ca. 90% der Anfragen weisen wir ab ) aber zur Finanzierung der schwachen Monate Mai, Juni, September.
Zum Thema Ölen. Wir sind uns darüber im Klaren und sprechen mit allen Autobesitzern darüber und kontrollieren. Bisher haben wir noch keine Öllache festgestellt. Wir werden aber verstärkt Plastiktüten/-planen an unsere Gäste ausgeben. Danke für den Hinweis.
Und, natürlich sind wir ein “Betrieb” und wollen/müssen Geld verdienen und nicht mitbringen. Der Vergleich von Tentstation und einem Wellnessbad dieser Größenordnung stimmt aber nur insofern, dass auch ein Fahrrad und ein Porsche beides Fortbewegungsmittel sind.
Wir finden es schade, das wir Moabit in Zukunft verlassen müssen, aber leider haben wir keinen adäquaten Platz gefunden resp. angeboten bekommen.
Ab 20. Mai ist die Bar wieder abends geöffnet. Erst Wochenends und Feiertags im Juli und August dann wieder täglich. Außerdem planen wir wieder Open-Air-Kino, Swing im Pool und viele andere kleinere Veranstaltungen.
Wir freuen uns auf euch!
Tentstation Berlin
Eine nachvollziehbare Argumentation der Tentstation-Betreiber. Nur … in den vergangenen Jahren standen die Wohnmobile im Innenbereich vornehmlich ‚dezent geparkt‘ in zwei oder drei Ecken am Zaum – links und rechts vom Sanitärgebäude am Durchgang vom Parkplatz Seydlitzstraße zum Poststadion. Also eher auf befestigtem Untergrund.
In diesem Jahr tauchen sie auf einmal in Reihe stehend am Gebüschrand der großen Wiese auf. Und es müssen sicher keine Flecken erkennbar sein – die Schutzfolien sind nur für den Fall der Fälle und vorsorglich. Dass man jetzt ‚verstärkt‘ Folien ausgeben will heißt doch im Klartext, dass es bisher niemanden interessiert hat.
Also zwischen den Zeilen hübsch formuliert und unterm Strich genauso ‚kapitalistisch‘ orientiert, wie jene, die hier als böse Investoren so gerne verteufelt werden.
Nun, ich sehe das so, dass die Betreiber Fehler eingeräumt haben, was positiv ist. Was die Investoren betrifft, gehört der Begriff „Gut und Böse“ ins Mittelalter. Unterscheiden wir lieber in sinnvolle und weniger sinnvolle Investitionen. Da spielen dann allerdings mehrere Faktoren eine Rolle, die alle zu überprüfen sind.
Der allgemeine Jubelschrei für Investoren aller Art ist völlig unangebracht, denn manche greifen nur die öffentlichen Gelder ab und verschwinden dann wieder. Übrig bleiben dann „Bauruinen“.
Nun ist es raus! Tentstation zieht nach Neukölln und zwar auf den stillgelegten St. Thomas Friedhof, womit zwar nicht der Pfarrer, aber einige Hundebesitzer und Anwohner ein Problem haben.
Den Abendschaufilm kann man eine Woche unter diesem Link ansehen:
http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.!etc!medialib!rbb!rbb!abendschau!abendschau_20110909_camping.html
auch der Tagesspiegel hat berichtet:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/zeltplatz-tentstation-zieht-um-anwohner-fuerchten-laerm/4601734.html
Und auch im Jahr 2012 gibt es offenbar wieder eine neue Saison der Tentstation in Moabit. Und sie ist auch nicht auf einen Moabiter Friedhof umgezogen, nachdem der schon angekündigte Umzug auf einen stillgelegten Neuköllner Friedhof dann doch nicht erfolgte, sondern Tentstation wird auch dieses Jahr wieder Camping auf dem Gelände des ehemaligen Sommerbades anbieten. Die Saison 2012 soll am 27. April beginnen, Reservierungen sollen ab Mitte März möglich sein, sagt die Website von Tentstation.
Hallo Zelter,
das ist ja eine sehr interessante Information. Es wäre schön, wenn von den Betreibern der Tentstation selbst ein paar Informationen herausgegeben werden könnten, denn ich freue mich schon auf dieses ganz andere Berlin-Erlebnis. Ich bin berufstätig und muss etwas planen können.
Weiß man eigentlich an der Spitze der Stadt, wie positiv dieses einzigartige Angebot überall ankommt? Natürlich nur bei denen, die davon wissen. Hier könnte man mit vergleichsweise weinig Investitionshilfen sehr viel bewegen.
Die Tentstation wird in 2012 nicht im Moabit geoeffnet haben:
„Liebe Gäste,
nun steht es fest: Tentstation wird 2012 leider nicht öffnen können.
Lange haben wir geglaubt, die Bagger würden erst im September anrollen, doch nun wollen die Eigentümer des Geländes bereits im Mai mit den Bauarbeiten für ein Wellnessbad beginnen. Wir sind darüber mindestens genauso traurig wie Ihr!…“
(Quelle: http://www.tentstation.de/)