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Welche Bäume sollen gefällt werden und warum?

Am 7. April 2011 findet ein Rundgang mit dem Baumgutachter, Dr. Neumann, mit Mitarbeitern des bezirklichen Straßen- und Grünflächenamts und Vertretern des Landschafts­planungs­bü­ros Latz + Partner statt. Während des Rundgangs geben die Sach­ver­stän­digen Erklä­run­gen zum Zustand der Bäume und diskutieren mit den interessierten Bürger/innen über die geplanten Fällungen im westlichen Kleinen Tiergarten/Ottopark. Die Bäume sollen einzeln besprochen und auch markiert werden, hatte Tilman Latz bei der Besprechung des aktuellen Planungsstandes am 14. März in der Heilandskirche angekündigt. Es ist geplant mit den Baumaßnahmen im Herbst 2011 zu beginnen.
Treffpunkt: Ottoplatz, 7. April, 16 Uhr. Hier ist der Flyer für die Veranstaltung herunterzuladen.

Zum Hintergrund:
Die Planer und die Verantwortlichen des Bezirks Mitte werden Überzeugungsarbeit für ihr Konzept der Umgestaltung des westlichen Kleinen Tiergartens/ Ottoparks leisten müssen. Denn gegen die geplanten Baumfällungen gibt es Widerstand von Bürger/innen. Es gibt aber auch Bürger-Stimmen, die der Auffassung sind, dass noch mehr ausgelichtet werden sollte.

Über die Umgestaltung des Kleinen Tiergartens wurde schon mehrere Male berichtet und bei verschiedenen Veranstaltungen diskutiert. Die AG Grün der Stadtteilvertretung Turmstraße hatte vergangenen Sommer zu Rundgängen und Diskussion eingeladen. Der Siegerentwurf als Ergebnis des landschaftsplanerischen Wettbewerbs für den Kleinen Tiergarten wurde kurz danach in einer Ausstellung in der Arminiusmarkthalle vorgestellt und diskutiert. Zunächst soll in diesem Jahr der erste  Teilbereich des Kleinen Tiergarten westlich der Stromstraße bis zum Ottoplatz umgestaltet werden. Für diesen Teilbereich wurde das  Konzept überarbeitet und im Dezember 2010 in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Das Protokoll ist von der Webseite des Aktiven Zentrums herunterzuladen (ebenso wie ein Flyer und weitere Dokumente wie Ausschreibung und Ergebnisprotokoll des Wettbewerbs). Schließlich wurden einzelne Themen, die sich auf einzelne Orte (wie Ottoplatz, Ottopark, Weg, Thusnelda-Platz, Kirchengrundstück, Gelände rund um den U-Bahnhof) beziehen, im Februar ausführlich bei einer ganztägigen Planungswerkstatt mit Bürgern diskutiert (im hier verlinkten Artikel sind die Pläne für diese einzelnen Orte zusammengefasst und der Bericht der Berliner Woche über die Planungswerkstatt eingebunden).
An dieser Planungswerkstatt haben etwa 70 Personen teilgenommen. Es gab viel Zustimmung zu dem grundsätzlichen Ziel der Umgestaltung, die Weite des Raumes im Inneren wieder neu erlebbar zu machen. Das soll damit erreicht werden, dass die immergrünen Eiben an die Ränder des Parks umgepflanzt werden. Hier sollen dichte niedrige Hecken, zum Teil auf kleinen Wällen entstehen, aber auch neue Zugänge von den Straßen. Bäume sollen aufgeastet, das heißt die unteren Äste sollen entfernt werden. Und es sollen 109 Bäume gefällt werden. Diese Zahl wurde im Laufe der Planung immer mehr reduziert. Interessierte können sich die vom Ko-Büro erstelle Dokumentation der Planungswerkstatt hier herunterladen.

Zu den Baumfällungen:
Im ursprünglichen Konzept der Landschaftsplaner von Latz + Partner war vorgesehen von den rund 800 Bäumen im Kleinen Tiergarten (westlich und östlich der Stromstraße) etwa ein Drittel zu entfernen. Jetzt sollen es 112 Bäume sein. Das Gutachten teilt die Bäume in vier Kategorien ein (unbedingt zu erhalten / erhaltenswert /bedingt zu erhalten / zu entfernen). Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Bäume gefällt werden sollen. Es gibt Exemplare, die nicht mehr standsicher sind. Diese müssen schon aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Es gibt Bäume mit Krankheiten, sei es Pilzbefall oder Verletzungen durch alte Pflegeschnitte. Es gibt Bäume, die sich nicht ihrem Alter entsprechend entwickeln konnten, zum Beispiel in Bereichen, in denen die Bäume sehr dicht stehen und sich gegenseitig bedrängen. Da werden  dann auch gesunde Bäume gefällt, damit der Nachbar Platz hat sich zu entwickeln. Dr. Neumann erklärte bei der Planungswerkstatt, dass die Einteilung von Bäumen in Vitalitätsstufen immer auch eine individuelle Einschätzung ist. Es sollen aber auch Bäume aus ästhetischen Gründen gefällt werden um das Bild der Vegetation zu ändern. Es sollen zusammenhängende besonnte Bereiche entstehen, damit zum Beispiel neuer strapazierfähiger Rasen im Rondell an der Thusnelda Allee wachsen kann. Es geht um neue Aufenthalts- und Bewegungsflächen für die Menschen im dichtbesiedelten Moabit.

Ein Schwerpunkt der Fällungen wird im nördlichen Teil des Ottoplatz liegen und auf dem Streifen, der zwischen dem Weg hinter dem pädagogisch betreuten Spielplatz und den Hinterhäusern an der Turmstraße. Hier ist ein kleiner Wald entstanden. Und genau an dieser Stelle sind neue Orte für Sport und mehr Auftenthaltsqualität vorgesehen. Für ältere Kinder und Jugendliche sollen zusätzliche Sport- und Bewegungsflächen gewonnen werden. Sie haben sich in der Kinder- und Jugendbeteiligung eine Streetball-Anlage, Klettermöglichkeiten, eine Bühne, Jugendbänke und eine Nestschaukel gewünscht. Dem soll weitgehend entsprochen werden. Auch an Bewegungsflächen zum Rollen mit Inlinern, Fahrrädern oder zum Skaten ist gedacht. Und vielleicht gelingt es sogar, das frühere Toilettenhäuschen, das im Gebüsch steht, in Eigeninitiative zu einem kleinen selbstbewirtschafteten Kiosk auszubauen. Dafür braucht es natürlich viel freie Fläche. Hier wird ein Großteil der Bäume gefällt werden müssen, wenn das Konzept so umgesetzt werden soll.

Entlang des Weges soll die benutzbare Wegefläche stark ausgeweitet werden. Hier sind Bewegungsflächen und Spielangebote für eine breite Bevölkerung vorgesehen, z. B. Boule, Tischtennis und Sitzgelegenheiten, die nicht im Gebüsch verschwinden. Hinter der Turmstraße 85 könnte die Mauer abgerissen werden und das Rathauscafé eine Außenfläche zum Park und zur Südsonne erhalten. Dieser Vorschlag wurde einhellig von allen Beteiligten begrüßt. Aber auch dafür werden Büsche und Bäume fallen. Das Protokoll der Planungswerkstatt ist oben im Artikel verlinkt und bald wird wohl auch die Webseite des Aktiven Zentrums Turmstraße ergänzt werden. Am 14. März hatte Tilmann Latz vorgestellt, wie die Meinung der beteiligten Bürger/innen in die Entwurfsplanung eingeflossen ist. Auch das lässt sich, selbst wenn man dabei war, ohne Pläne nicht leicht darstellen. Deshalb: wer sich ein konkretes Bild machen möchte, sollte die Gelegenheit wahrnehmen mit dem Baumgutachter beim Rundgang ins Gespräch zu kommen.

Die mündliche Anfrage des Bezirksverordneten Michael Böttrich (Grüne) zu den zu fällenden Bäumen findet sich hier.

Bleibt zu hoffen, dass am Donnerstag eine fruchtbare Diskussion unter allen Beteiligten gelingt und anhand sachlicher Argumente entschieden wird.

Nachtrag vom 18.4.11

Das KoBüro hat aktuell auf der Website des Aktiven Stadtzentrum Turmstraße den Entwurfsplan (Stand 7.4.2011) für die Umgestaltung von Ottopark/Kleinem Tiergarten zum Download (PDF, 2,5MB) bereit gestellt.

Nachtrag vom 27.4.11:
Die B.I. Silberahorn hat sich alle Bäume, die gefällt werden sollen, noch einmal genau angesehen und richtet einen Appell an Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer, Bezirksbürgermeister Dr. Hanke, Baustadtrat Gothe und alle Fraktionen der BVV. Hier sind eine Liste der Bäume, der Appell, ein Bericht über Gespräche mit Parkbesucher/innen und eine Karte mit den Baumstandorten zum herunterladen bereitgestellt. Sie wünscht sich einen erneuten Rundgang noch vor dem 17.5., an dem die Umgestaltung im BVV-Ausschuss besprochen werden soll. Und hier auch noch aus dem Landwehrkanal-Blog vom 8.4. „Kahlschlag als Bürgerwille?„.

Nachtrag vom 13.5.11:
Die Berliner Woche hat am 11.5.11 über die Forderungen der B.I. Silberahorn berichtet. Während die Stadtteilvertretung Turmstraße mehrheitlich die Unterstützung der Planung beschlossen hat und die AG Grün der Stadtteilvertretung lediglich alternative Vorschläge für 25 bis 28 Bäume macht, lädt heute um 16 Uhr Volker Liepelt (CDU) zu einem „baumfällkritischen Spaziergang“ ein. Ab Montag werden die Pläne von Latz + Partner im Rathaus Tiergarten im Raum 111 (1. Etage) ausgestellt und sind dort von 9 bis 18 Uhr bis zum 31. Mai zu besichtigen.

Nachtrag vom 13.7.11:
Die Planung wurde noch einmal überarbeitet. Der Stand vom 20. Juni ist von der Webseite des Aktiven Stadtzentrums herunterzuladen, ebenso wie die Ausführungsplanung mit Stand vom 30. Juni. Und der Artikel aus der Berliner Woche vom 6.7. zur Thusnelda-Allee.

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage, welche Bürgerbeteiligungen stattgefunden haben, ist im Informationssystem der BVV eingestellt.

Nachtrag vom 23.8.11:
Nachdem das QM Moabit-Ost bereits berichtete, stellen wir hier die neue Unterschriftenliste, mit der 53 Bäume gerettet werden sollen, und die Presseerklärung der „Bürgerinnen und Bürger für den respektvollen Umgang mit unseren Grünflächen“ bereit.

Nachtrag vom 23.9.11:
Hier der Artikel „Jeder dritte Baum wird gefällt“ aus dem Berliner Abendblatt vom 3.9.11 ,
der Artikel vom 7.9.2011 in der Berliner Woche und
der abgestimmte Antrag in der BVV (Drs. 2223/III) vom 15. September, die heutige Pressemitteilung des Bezirksamts und der Artikel in der Berliner Woche vom 21. September zur Übergabe der 2.800 Unterschriften in der BVV.

Nachtrag vom 30.9.11:
Artikel im Tagesspiegel vom 28.9. und in der TAZ vom 29.9.2011 mit Kommentaren.
Knuth Pankrath hat die Bauzäune genau beobachtet. Das Bauschild ist aufgestellt, hier die Telefonnummern der Verantwortlichen.

Nachtrag vom 7.10.11:
Hier die Vorlage zur Kenntnisnahme zur Drs. 2223/III (Mediationsverfahren) für die nächste BVV, die das Bezirksamt am 4.10.11 beschlossen hat, mit Anlage vom 21.9.11 bezüglich der Kosten eines Baustopps, die dem Umweltausschuss am 26.9.11 vorlag und der hat dann mehrheitlich anders entschieden als die BVV am 15.9.11 (vor und nach der Wahl!). Drs. 2223/III im Informationssystem der BVV.
Außerdem Links zu Protest gegen die Fällungen auf dem Blog der BI Bäume am Landwehrkanal und im Umweltjournal des Nabu.
Und den Artikel im Berliner Abendblatt vom 1.10.11 „Bäume werden fallen„, sowie in der Berliner Woche vom 5.10.11 „Verzweifelte Kompromisssuche“ mit Kommentar.

Nachtrag vom 11.10.11:
Die Umwelt- und Naturschutzverbände NABU und BUND haben diesen offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden der BVV Mitte (verlinktes Beispielexemplar an „Die Linke“) verfasst. Und es gibt einen weiteren Nabu-Artikel „Baumschutz trifft auf Ignoranz„.

Ein Leser hat uns Fotos von der Demonstration vom 8. Oktober zugeschickt. Hier sind sie:

[mygal=111020-baumdemo]

Nachtrag vom 19.10.11:
Auf der Website zum Aktiven Stadtzentrum Turmstraße wurde heute ein Informationsplakat zu den Baumaßnahmen im ersten und zweiten Bauabschnitt zum Download (PDF, 1.6MB) zur Verfügung gestellt. Es enthält auch eine Auflistung der Art von Tätigkeiten vom Oktober – Dezember 2011. Außerdem wird darauf auf drei Bürgersprechstunden zu den Baumaßnahmen hingewiesen, die am 24.10., 14.11. und 05.12., jeweils um 14 Uhr in der Heilandskirche, Thusneldaallee 1, stattfinden werden. Bei dieser Bürgersprechstunde steht die Bauleitung von Beissert und Hengge Garten- und Landschaftsarchitekten für Fragen und Hinweise zur Verfügung.

weitere Nachträge:

Das Interview mit Angelika Adner aus der „ecke turmstraße“ Nr. 6 Oktober/November ist hier zu lesen.

Es ist zwar schon eine Weile her, hier ist das Verwaltungsgerichtsurteil vom 11.10.11 herunterzuladen.

Dokumentation auf der Seite der SPD Alt-Moabit zum Mediationsverfahren.

Hier der Bericht der Berliner Woche vom 23.11.2011, auf den Rudi Blais im Kommentar hingewiesen hat. Der neue Baustadtrat will kein Mediationsverfahren durchführen. Er hält es nicht für nötig, weil über die Bäume zwischen Thusneldallee und Stromstraße sowieso noch einmal gesprochen werde.

Link zu einer Kleinen Anfrage (DS 0016/IV) in der BVV Mitte, Thema: Umwelschutz, Außenluftverunreinigungen und Auswirkungen auf die Gesundheit. Hier wird auch ausführlich auf die Filterwirkung von Vegetation eingegangen. Und die Berliner Woche darüber, dass weiter Busse durch die Thusnelda Allee fahren werden.

In der BVV Mitte von Dezember war beschlossen worden, dass zu der Umgestaltung zwischen Thusnelda Allee und Stromstraße ein Runder Tisch mit externer Moderation eingerichtet werden soll, der bis zum 21.3. 2012 Ergebnisse herbeiführt. In die BVV vom 23.2.2012 wird ein Dringlichkeitsantrag (0207/IV) eingebracht, diesen Antrag nicht umzusetzen sondern stattdessen im Rahmen einer öffentlichen Sitzung des Ausschuss Soziale Stadt, QM, Verkehr und Grünflächen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben mit externer Moderation ihre Meinungen einzubringen.

Hier ist die Einladung zur Ausschuss-Sitzung = Runder Tisch zum Kleine Tiergarten, Termin: Samstag, 10.3.12, von 14 bis 17 Uhr, in der Miriam-Makeba-Grundschule (ehem. Gotzkowsky-Grundschule), Zinzendorfstraße 15-16, 10555 Berlin, Historische Turnhalle,  Eingang am besten über Levetzowstraße.

Über diese Sitzung berichtet ein Artikel der Berliner Zeitung „Sündenfall im Park„. Und als Kontrast der Artikel von Andreas Szagun „Bürgerbeteiligung vor dem selbstverschuldeten Aus?„. Auch in den Kurznachrichten der Abendschau vom 10.3.12 (eine Woche im Netz) wurde berichtet. Hier auch die Pressemitteilung der „Bügerinnen und Bürger für einen respektvollen Umgang mit unseren Grünflächen“ vom 6.3.12, ein weiterer Beitrag „Wenn das Denken die Richtung ändert“ und die sehr konkreten Vorschäge der BI SilberahornPLUS vom 14.3.12. „Kampf um jeden Baum“ heißt der Artikel in der Berliner Woche.

Vor dem nächsten Ausschuss für Soziale Stadt, QM, Verkehr und Grünflächen am 21. März 2012 soll ein Rundgang stattfinden, bei dem die im Bereich zwischen Stromstraße und Thusneldaallee zur Fällung vorgesehenen Bäume angesehen werden können. Treffpunkt: 17 Uhr Turmstraße / Stromstraße. Allerdings sagt die Tagesordnung der Sitzung, die im Netz steht, etwas anderes. Also besser noch mal nachfragen. Vielleicht wurde das verschoben. Es wird ja frühestens im Herbst gefällt. Link zum Protokoll vom 21.3. „Nachbereitung Sonderausschuss vom 10.3.“

Informationen von Latz + Partner für den BVV-Ausschuss (Fällungen, Funktionen, Verschattungssituation, Querungen usw).

Welche Bauarbeiten für welchen Monat im 1. und 2. Bauabschnitt (also von der Ottostraße bis zur Thusnelda Allee) geplant sind, erfährt man auf diesem Plakat. Im Juli sollen diese beiden Bauabschnitte übrigens beendet sein. Einmal im Monat findet dazu eine Bürgersprechstunde statt: in der Heilandskirche ab 16:30 Uhr am: 19. März, 16. April, 7. Mai und 4. Juni.

Also Baumrundgang mit den Ausschussmitgliedern laut Kommentar von Rudolf Blais während der ersten Bürgersprechstunde am 19.3.2012 um 16:30. Treffpunkt: Ecke Turm-/Stromstraße. Diese Anregungen und Einwände von der BI SilberahornPlus wurden verteilt.

Heute, am 21.3.12 wurde die Entwurfsplanung rund um die  Heilandskirche und für den Abschnitt Heilandskirche bis Stromstraße auf der Webseite des Aktiven Stadtzentrums Turmstraße zum Download bereit gestellt. In dieser Karte kann man genau erkennen, welche Bäume gefällt werden sollen. Die Planer erklären diese Entscheidungen für jeden Baum nach Baumnummern geordnet hier, außerdem werden weitere Planungsvorschläge beantwortet.

Unter dem Titel „Glücklos im Park“ hat die Berliner Woche am 13.6.2012 auf der Titelseite berichtet, s. auch Kommentar von Ralf Liptau. Die genannte Pressemitteilung liegt MoabitOnline bisher nicht vor.

Zur Öffnung des Rathauscafes zum Park wurde eine Kleine Anfrage der Grünen beantwortet (KA 0210/IV).

Mittlerweile (August 2012) ist auch das Baumgutachten mit dem Lageplan ins Netz gestellt (für den ganzen Kleinen Tiergarten).

Presse zu Eröffnung des umgestalteten Ottoparks:
Ein kritischer Artikel vom Nabu Berlin am 24.8.2012, vom Landwehrkanal-Blog am 25.8., Berliner Woche vom 29.8., Berliner Abendblatt vom 1.9. und Berliner Morgenpost vom 28.8. (textgleich zur Berliner Woche).

Über die Diskussion beim Hoffest des GSZM: Aufwerten ohne zu verdrängen aus der Berliner Woche.

Zum Bauabschnitt zwischen Heilandskirche und Stromstraße, rund um den U-Bahnhof:
Antrag in der BVV (Drs. 0433/IV), damit drei Bäume zwischen Thusneldaallee und Stromstraße erhalten bleiben. Dieser wurde positiv abgestimmt mit den Stimmen von SPD und CDU, allerdings fand der Antrag von Bü 90/Grüne zum Erhalt von 16 Bäumen in diesem Bereich keine Mehrheit (s. Bericht von Rudi Blais im Landwehrkanal-Blog vom 28.9.12).

Entscheidung in der BVV (Drs. 03324/IV) zum Erhalt von 2 Bäumen (Nr. 197 und 197a)vor der Heilandskirche war am 13.9.12 in der BVV beschlossen worden, dazu gibt es eine Vorlage zur Kenntnisnahme vom 11.10.12, die besagt, dass einer davon wahrscheinlich nicht mehr sehr lange überleben wird.

Hier die Ausführungsplanung für den Bauabschnitt zwischen Heilandskirche und Stromstraße (Achtung 6,5 MB).

Wer es ein wenig lustig mag, liest den Blog vom Kapitän Kiez zum Thema.

Bericht und schöne Herbstfotos vom geretteten Ahornbaum. Ironischer Bericht zum doch nicht so weiten Blick ins Ottopark-Rondell der BI SilberahornPLUS.

Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte, dass die Fällungen und Bauarbeiten für diesen Bauabschnitt 5 am 18.2. beginnen und bis Oktober dauern sollen.

Aufruf der BI KTO zum Protest gegen die Baumfällungen, mit einer Liste der zu fällenden Bäume, den Gründen dafür und weiteren Informationen vom 18.2.13. Und wer nun noch wissen will, welcher Baum welcher ist, schaut auf diese Karte:

KTO-BA5-Transitraum-500

Laut Auskunft des Grünflächenamtes bleiben die Bäume mit den Nummern 275 und 234 stehen. Der Baum A_187 hat keine rote Markierung (nach R. Blais-Liste). Laut Kommentar Nr. 158 bleibt allerdings Z52 und nicht A_187 stehen.

BI Silberahorn zu den Baumfällungen und zu denen, die erhalten blieben.

BI KTO/Ottopark zu den Baumfällungen und Fragebogenaktion zum Ottopark (download Fragebogen).

Manches Mal gehen die Landschaftsbaufirmen zu rabiat vor. Aber es gibt ja aufmerksame Moabiter mit Pflanzenkenntnissen, so konnten die Fontanesien durch gemeinsamen Einsatz mit dem Gartendenkmalspezialisten Bernd Krüger gerettet werden (Kurzbericht der Bürgerparkgruppe).

Für die Umgestaltung des Bereichs zwischen Heilandskirche und Stromstraße gibt es – wie schon beim ersten Bauabschnitt – monatliche Bausprechstunden, bei denen der Bauleiter Herr Beissert Fragen interessierter Bürger_innen zum aktuellen Baugeschehen beantwortet. Und zwar an folgenden Terminen: 8. April / 6. Mai / 3. Juni / 8. Juli / 5. August und 2. September. Die Bausprechstunden finden im Café der Heilandskirche statt und beginnen jeweils um 16:30 Uhr.

Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte zur Fertigstellung des Bereichs zwischen Heilandskirche und Stromstraße im Dezember 2013 (und Artikel in der Berliner Woche).

Schöne Bescherung“ heißt die Umgestaltung des Kleinen Tiergartens West bei der BI SilberahornPlus.

Der Trinkwasserbrunnen wird im Winter abgestellt, um Rohrbrüche zu vermeiden (Knut Pankrath-Blog).

Das hat leider nicht geklappt! Umgestaltung des Gehwegs gegenüber der Heilandskirche. Dort sind die Parkplätze entfallen, aber die Autos stehen trotzdem dort (Berliner Woche).

224 Kommentare auf "Welche Bäume sollen gefällt werden und warum?"

  1. 51
    Susanne Torka says:

    Wie ist das ganze jetzt ausgegangen, fragt sich vielleicht manche(r)?

    Die AG Grün der Stadtteilvertretung hatte 25 Bäume aufgelistet, die ihrer Meinung nach erhalten bleiben sollten. Von diesen 25 wurden von Latz & Partner am 17.5. (anlässlich einer Sitzung des Umweltausschusses der BVV) 11 Bäume benannt, bei denen L&P einverstanden waren, dass sie stehen bleiben sollen. Die AG Grün hatte ihnen die Liste der 25 Bäume vorab geschickt mit den Argumenten, warum die AG Grün sie als erhaltenswert angesehen hat.

    Am 23.5. hatte die AG Grün noch einmal eine Baum-Begehung mit L&P (und weiteren Leuten, wie einem Vertreter des Grünflächenamtes …) unternommen mit dem Ergebnis, dass noch weitere 5 Bäume von einer Fällung ausgenommen wurden. D.h. insgesamt werden also 16 der 25 Bäume stehen bleiben.

    Es gab dann noch einen Beschluss der Stadtteilvertretung am 27.6., dass die Planung von L&P für Ottopark und westlichen Kleinen Tiergarten in der nun vorliegenden Form bestehen bleiben soll. Dieser Beschluss hat den 2/3-Mehrheits-Beschluss der StV vom 2.5.
    http://www.stadtteilvertretung-turmstrasse.de/stadtteilvertretung/stellungnahme-stv-turmstrasse
    quasi bestätigt. Es gab eine Minderheitenmeinung von vier Stadtteilvertreter/innen, die sich für den Erhalt von 3 Linden auf dem Ottoplatz (auf dem Areal, das in der Planung für die Jugendlichen vorgesehen ist) ausgesprochen hat.

    Dieser Antrag: „Die Linden im Ottopark mit den Plaketten-Nummern A_17 B; A_19 B; A_27 C im Bereich des geplanten Basketballplatzes, die leider in der 25er Liste nicht enthalten waren, sind nach Möglichkeit zu erhalten. Das Planungsbüro soll hierfür eine Alternativplanung auf den bestehenden großen Freiflächen mit ggf. noch besserer Abgrenzung zum Kiosk vorlegen.“ (Entscheidung: 4 Ja, 13 Nein, 3 Enthaltungen).

    Die überarbeitete Planung mit Stand vom 20.6. ist oben im Artikel im Nachtrag verlinkt oder hier:
    http://www.turmstrasse.de/
    Auf dieser Seite ist auch die Ausführungsplanung vom 30.6. zu finden. Unter „Aktuellem“ nachsehen, denn wenn man von der Projektseite Kleiner Tiergarten/Ottopark aus die Downloads startet, tritt komischerweise ein Fehler auf. Der Fehler ist behoben.

  2. 52
    Redaktion says:

    Wie das QM Moabit-Ost berichtet, gibt es einen neuen „Zusammenschluss der Bürgerinnen und Bürger für einen respektvollen Umgang mit unseren Grünflächen“, die Unterschriften sammeln, damit 53 Bäume stehen bleiben können.
    http://www.moabit-ost.de/MOABIT-Protest-zu-geplanten-Baumfaellungen.814.0.html

  3. 53
    vilmoskörte says:

    Die penetranten, radikalen Baumschützer, die nicht nur ein Brett, sondern einen ganzen Baum vor dem Kopf zu haben scheinen, wollen unbedingt eine sinnvolle Umgestaltung des Kleinen Tiergartens/Ottoparks verhindern. Dagegen muss Stellung bezogen werden.

  4. 54
    Rudolf.Blais says:

    Das neueste in Kürze:

    Es gibt einen BVV-Antrag zum Ottopark und Kleine Tiergarten, der in der BVV Mitte am 15.9.2011, zur Abstimmung steht! Siehe Antrag, Drucksache 2223/III Top 12.12, Titel: „Mediationsverfahren zur Beachtung von Einwänden bei der Umgestaltung von Ottopark und Kleinem Tiergarten (westlicher Teil) durchführen!“
    Antragssteller: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in:
    http://www.berlin.de/ba-mitte/bvv/bvv-unterlagen.html

    Siehe Unterlagen und der Unterschriftenbogen der Initiative “Zusammenschluss der Bürgerinnen und Bürger für einen respektvollen Umgang mit unseren Grünflächen”, im Nachtrag vom 23.8.2011 auf dieser Seite!
    Weitere Informationen dazu später!

    Rudolf Blais

  5. 55
    Redaktion says:

    Wer sich nicht das PDF mit den kompletten (Stand vom 6.9.2011) BVV-Unterlagen herunterladen will, auf die man von Rudolf Blais Link zugreifen kann, sondern nur die von ihm angesprochene Drucksache anschauen möchte, kommt hier direkt zur Drucksache 2223/III.

  6. 56
    banikowski says:

    Für ein Mediationsverfahren habe ich überhaupt kein Verständnis. Das bringt nichts. Die sogenannten Baumschützer sind kompromisslos. Die Planer dagegen sind kompromissbereit, siehe Beitrag 1: 16 der ursprünglich 25 zur Fällung vorgesehenen Bäume bleiben stehen. Diese Kompromissbereitschaft werden die „Baumschützer“ gnadenlos ausnutzen und scheibchenweise Bäume „retten“ bis sie ihr Endziel erreicht haben.

    Ein sehr seltsames Demoratieverständnis so lange rumzumeckern, bis man der Mehrheit den eigenen Willen aufgedrückt hat. Und erbärmlich, dass sich auch noch 2 Grünen-Vertreter dafür einspannen lassen.

    Aber gut, dass es bei ALDI am Montag eine Kettensäge zu kaufen gab.

  7. 57
    Moabiter says:

    @ banikowski

    In allen Punkten volle Zustimmung! Danke für den Beitrag!

  8. 58
    Rudolf Blais says:

    2800 Unterschriften in der BVV Mitte übergeben
    und einstimmiger BVV-Beschluss zum des BVV-Antrages Ottopart/Kleine Tiergarten zur Rettung der Bäume usw. um 22.30 in der BVV am 15.9.2011

    Siehe hierzu ersten presseartikel in der Berliner Morgenpost:

    BM vom 16.9.2011

    http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1765650/Mitte-Knapp-2800-Unterschriften-fuer-den-Erhalt-von-53-Baeumen.html
    Hinweis: Vollständiger Bericht nur für Internet-Abbo-Inhaber sofort lesbar oder in der gedruckten Zeitungsausgabe:

    BerlinRadar
    Mitte: Knapp 2800 Unterschriften für den Erhalt von 53 Bäumen
    Freitag, 16. September 2011 02:31

    Weiteres und den genauen Bvv-Beschlusstext folgt später.

    Rudolf Blais

  9. 59
    Redaktion says:

    Nachfolgend noch der von der BVV Mitte am 15.9.2011 beschlossene Text der Drucksache 2223/III zum Konflikt zu den Baumfällungsplanungen Kleiner Tiergarten/Ottopark:

    Das Bezirksamt wird ersucht, umgehend einen Runden Tisch einzuberufen, um eine Mediation in der Frage, ob 53 der 113 im Ottopark und Kleinen Tiergarten (westlicher Teil) von Fällung bedrohten Bäume erhalten bleiben können, herbeizuführen. Ziel ist es, bis spätestens zur Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte im Dezember 2011 einen von allen Seiten akzeptierten Kompromiss zu finden. An diesem Runden Tisch sollen die GegnerInnen und BefürworterInnen der geplanten Fällungen und das Bezirksamt, Abt. Stadtentwicklung, teilnehmen. Der Runde Tisch soll durch eine neutrale Stelle moderiert werden. Es sind öffentliche Protokolle der Sitzungen des Runden Tisches anzufertigen.

    Während des festzulegenden Mediationszeitraumes gilt ein Baumfällmoratorium für alle Bäume, deren Fällung umstritten ist.

    Der Runde Tisch legt nach Abschluss seiner Arbeit der Bezirksverordnetenversammlung Mitte bis spätestens Dezember 2011 einen Bericht vor.

  10. 60
    Redaktion says:

    Heute ist eine Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte mit folgendem Text erschienen:

    „Pressemitteilung Nr. 425/2011 vom 23.09.2011

    Der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe, informiert:

    Am 26. September 2011 beginnen nach einem intensiven, eineinhalbjährigen Planungs- und Beteiligungsprozess die Bauarbeiten zur Umgestaltung des Kleinen Tiergarten und Ottopark zu einem modernen Stadtteilpark Moabits.
    Die schrittweise Umgestaltung des Kleinen Tiergarten und Ottoparks ist ein wichtiges Projekt zur Aufwertung der Turmstraße als attraktives Stadtteilzentrum im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aktive Stadtzentren“.
    Ziel der Umgestaltung ist die Erweiterung bzw. Anpassung der Nutzungsangebote an die heutigen Bedürfnisse der Bevölkerung.
    Es entstehen sonnige und einsehbare Parkräume, die allen Nutzergruppen gerecht werden und wieder dazu einladen, sich den Park anzueignen.
    Die neuen Angebote sollen ein friedliches und angstfreies Miteinander der unterschiedlichen sozialen Gruppen ermöglichen.
    Der als unsicher beurteilte Park soll wieder zu einem ‚Park für Alle‘ werden. Dunkle Bereiche werden beseitigt, neue Nutzungen in den Park gebracht: Bewegungsflächen für Jugendliche, offenere und sichere Aufenthaltsflächen, neue Wiesenflächen und Sitzmöglichkeiten.

    Die für den 1. und 2. Bauabschnitt zwischen Ottostraße und Thusnelda-Allee vorgesehenen Baukosten zur Umgestaltung belaufen sich auf rund 1,1 Mio Euro.

    Notwendige erste Baumfällungen sollen bereits am 4. Oktober 2011 beginnen.

    Aufgrund eines Ersuchens der BVV, wonach erneut ein Mediationsverfahren durchgeführt werden soll, ist für Montag, 26.09.2011 um 17.30 Uhr eine Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur, Verkehr und Lokale Agenda der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin einberufen worden.
    Der Ausschuss tagt öffentlich.
    Im Anschluss an den Ausschuss steht Bezirksstadtrat Ephraim Gothe für Fragen zur Verfügung“

  11. 61
    Moabiter says:

    Das kann man ja wirklich nur begrüßen!

    Und mit dem folgenden Satz trifft Ephraim Gothe den Kern des bisherigen Problems:

    „Der als unsicher beurteilte Park soll wieder zu einem ‚Park für Alle‘ werden. Dunkle Bereiche werden beseitigt, neue Nutzungen in den Park gebracht: Bewegungsflächen für Jugendliche, offenere und sichere Aufenthaltsflächen, neue Wiesenflächen und Sitzmöglichkeiten.“

    Nun kann man nur hoffen, dass das ärgerliche „Mediationsverfahren“ nicht zu allzu vielen Abstrichen führt!

  12. 62
    Rudolf Blais says:

    Zu Nr. 60, Pressemitteilung des Bezirksamtes Mitte von heute:
    Laut BVV Beschluss vom 15.9. 2011 gilt ein Baumfällungsmoratorium bis zum Ende des genannten Mediationsverfahrens bis zum 15.12.2011. Der BVV Beschluss darf nicht ignoriert werden.

    Ein Bericht mit Foto von der Unterschriftenübergabe am 15.9. in der BVV gibt es in der Berliner Woche, Ausgabe Tiergarten und Wedding vom 21.9.2011 unter
    http://www.berliner-woche.de/index.php?id=4&bezirk=TG

    Rudolf Blais

  13. 63
    Redaktion says:

    Oben im Nachtrag zum ursprünglichen Artikel ist der Artikel der Berliner Woche dokumentiert, wie auch BVV Antrag und Pressemitteilung des BA.

  14. 64
    Moabiter says:

    Mal eine Frage an die „Parkfreundinnen und -freunde“ von der „B.I Silberahorn“, die nach eigener Auskunft weinen müssen, wenn ein Baum gefällt wird:

    Müssen Sie auch weinen, wenn Sie sich den jetzigen Zustand des Parks vor Augen führen? Gib es auch einen Appell an die Nutzer, etwas gegen die Vermüllung der Grünanlagen zu tun?

    Und ebenso eine Frage an die „Bürgerinnen und Bürger für den respektvollen Umgang mit unseren Grünflächen“, die in ihrer Presseerklärung schreiben:

    „Der Park ist teilweise in einem beklagenswerten Zustand, weil in der Vergangenheit zu wenig Geld für die notwendige laufende Pflege von Bäumen und Büschen da war.“

    Könnte es neben den fehlenden Investitionen der Stadt Berlin nicht auch noch einen anderen Grund für den beklagenswerten Zustand des Parks geben?

    Aber es ist ja viel einfacher, immer die Stadt oder den Staat anzuklagen, als die Bürger in Pflicht zu nehmen.

  15. 65
    Rudolf blais says:

    Wird BVV-Beschluss ignoriert?

    Baumfällungsalarm ab Di 4.10.2011 im Ottopark

    Zwar nennt die Taz heute den Termin 6.10.2011 für erste mögliche Baumfällungen, den auch Bezirksstadtrat H. Gothe im Umweltausschuss am 26.9.2011 nannte, aber nach dem der Ottopark seit gestern nachmittag mit einem Zaum abgesperrt wurde, lässt dies schon für Dienstag erst Baumfällungen vermuten. Daher Treffpunkt Di 4.10.2011 ab 8.00 Ottostraße
    Laut BVV Beschluss vom 15.9.2011 stehen 28 der 53 zu rettenden Bäume im Ottopark für die das Baumfällungsmoratorium gilt und über die es dringend sofort ein Gesprächstermin und eine Baumbegehung geben sollte. Es werden nochmals viele Hebel in Bewegung gesetzt, um nächste Woche die Fällung dieser 28 Bäume zu verhindern. Näheres dazu später mehr. Siehe auch Artikel in

    http://www.taz.de/Streit-um-Baeume-in-Moabit/!79035/
    und
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/im-ottopark-sollen-baeume-fallen/4666018.html

    Rudolf Blais

  16. 66

    Seid nicht ungerecht. Schließlich gilt es zu jubeln über die neueste von mir aufgedeckte Moabiter Attraktion! http://knutpankrath.de/labyrinth-moabit/

  17. 67
    banikowski says:

    Ein Hoch den Ignoranten!

    Heute Abend ist aus dem Ottopark das wohlingende Geräusch einer Motorsäge an mein Ohr gedrungen. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder! Hurra!

  18. 68
    Rudolf.Blais says:

    Warum schreit ihr nicht!

    Seit Dienstag schon ca, 50 Bäume im Ottopark gefällt!
    Davon wurden 20 Bäume gefällt, für die laut BVV-Beschluss vom 15.9.2011 ein Baumfällungsmoratorium gilt! Warum hat das Bezirksamt Mitte, insbesondere der zuständige Bezikrsstadtrat Herr Gothe diesen BVV-Beschluss missachtet?
    Mit Protestaktionen konnten die Baumfällungen am Dienstag früh morgens bei den ersten 4 Linden auf dem Ottoplatz für ca. eine hallbe Stunde und nachmittags auf dem Rondell für ca. 1 Stunde unterbrochen werden – die Polizei trug Baumschützer von den Bäumen weg.

    Berichte seit Dienstag mit Fotos hierzu:

    http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.%21etc%21medialib%21rbb%21rbb%21abendschau%21abendschau_20111004_zwei.html

    http://www.bz-berlin.de/bezirk/tiergarten/polizei-schuetzt-baum-faellung-am-ottopark-article1288167.html

    http://baumschutz.wordpress.com/2011/10/04/ottoparkfaellungen/#more-14659

    http://www.umweltjournal.de/AFA_umweltnatur/18357.php

    An mehreren Stellen fallen große Lücken auf, wenn man sich dem Ottopark nähert!
    Am Zaun zum fast baumlosen Ottoplatz mit den Baumstümpfen in der Erde gibt es eine kleine Mahnwache.
    Nördlich des Ottopark-Weges habe ich zwischen dem Heilandskirchenspielplatz und der Turmstraße nur noch 15 einzelne herumstehnde Bäume in Sandflächen gezählt, wo vormals ca. 50 Bäume standen. Fast alle Hecken sind in diesem Bereich verschwunden. Auch die 3 großen Bäume auf dem Rasenrondell wurden gefällt. Es stehen nur noch gut 15 Bäume mit einer Plakette hauptsächlich entlang Alt Moabit.
    Soll jetzt der Runde Tisch oder die in einigen Zeitungen angekündigten Begehungen durch unseren Stadtentwicklungsstadtrat auf einer baumlosen Erde stattfinden? Zu absurd um wahr zu sein!
    Zum Glück dürfen auf den drei weiterhion offenen Spielplätzen keine Bäume gefällt werden! Klingt seltsamm, wenn ein Durchreisender/de das Geräusch einer Motorsäge wahrnehmen kann (Vorhergehender Kommentar) – während die Kinder auf den Spielplätzen von 8 Uhr morgens bis gestern abend 18 Uhr den Lärm der Motorsägen ausgesetzt waren. Große umstürzende Bäume brachten ehebliche Staubwolken hervor (selbst gesehen)! Einzelne Bäume die Schlagseite über dem Spielplatz hatten wurden gesten von einer Hebebühne aus gefällt. Dabei warfen die Baumfäller Äste auf eine Leuchte am Weg, deren Lampenschirm herunterfiel! Gute Nacht!

    Weitere Infos folgen.

    Rudolf Blais
    Koordinator der AG Grün in der Stadtteilvertretung AZ Turmstraße

  19. 69
    vilmoskörte says:

    Ich finde es mehr als zufriedenstellend, dass sich die kleine Minderheit der Baumschützer mit ihren doch recht einseitigen und teilweise vernebelnden Aktionen und Plakatierungen nicht haben durchsetzen können und eine Umgestaltung des Parks für *alle* nun endlich beginnen kann.

    Ich fände es sinnvoll, wenn sich die Baumschützer dafür einsetzen würden, dass die von Herrn Gothe zugesagten Ersatzpflanzungen im Umfeld des KTO vorangetrieben werden und die im Stadtentwicklungsplan Klima aufgeführten Maßnahmen umgesetzt werden (siehe u.a. Seite 77 im dort zu findenden PDF, wo unter Aktionsplan 10 „Klimaangepasster Umbau eines innerstädtischen Zentrums“ die Turmstraße Gegenstand der Planung ist).

  20. 70
    vilmoskörte says:

    Rudi Blais erweckt unter 68. den Eindruck, als ob er hier offiziell für die Stadtteilvertretung Turmstraße sprechen würde. Dem ist aber ganz und gar nicht so, er hat dazu weder Mandat noch ist die von ihm geäußerte Meinung die Meinung der Stadtteilvertretung Turmstraße, denn diese hat in ihrer Sitzung am 2. Mai 2011 mit deutlicher Mehrheit folgenden Beschluss zur Umgestaltung des Kleinen Tiergartens/Ottoparks getroffen:

    „Die Stadtteilvertretung Turmstraße begrüßt und unterstützt die bislang erfolgten Planungen des Landschaftsarchitekturbüros Latz & Partner. Das Büro hat sich in mehreren Sitzungen mit Bürgern sehr kooperativ gezeigt und viele der vorgebrachten Änderungswünsche unterschiedlicher Benutzergruppen aufgenommen und zügig in die Planung umgesetzt. Dazu gehört auch eine deutliche Reduzierung der Zahl der zu fällenden Bäume gegenüber der anfänglichen Planung. Die Stadtteilvertretung ist der Auffassung, dass eine weitere Reduzierung der Zahl der zu fällenden Bäume nicht dem Anliegen gerecht wird, den Kleinen Tiergarten/Ottopark (wieder) zu einem langfristig (zumindest die nächsten zwei Jahrzehnte) durch alle Bürger von Moabit zu nutzenden Park umzugestalten. Die Stadtteilvertretung distanziert sich ausdrücklich von anderen Gruppen, die für einen weitestgehenden Verzicht auf Fällungen plädieren.“

  21. 71
    Susanne Torka says:

    @ Rudi Blais,
    wozu diese Theatralik! Ich würde ja sagen diese aufgesetzte Theatralik, aber sie wird ja tatsächlich so empfunden. Ich komme wirklich nicht mehr mit. Die Stadtteilvertretung Turmstraße steht mehrheitlich hinter der Umsetzung der Pläne. Außerdem gab es eine außerordentliche Sitzung des Umweltausschusses und in diesem hat die BVV offensichtlich ihre eigene Entscheidung vom 15.9. wieder zurückgenommen. Oder wie soll man es sonst verstehen, dass der Ausschuss mehrheitlich für den Beginn der Baumaßnahme gestimmt hat?
    Während des langen Verfahrens, das viele Bürgerbeteiligungsschritte enthielt, wurden immer mehr Bäume von der Fällliste runtergenommen. Die allermeisten Fällungen sind gut begründet. Um 6 Bäume kann aber auch ich trauern. Dennoch finde ich die Entscheidung richtig. Es geht um neue Nutzungsqualitäten des Parks.
    Da ist ein Lampenschirm doch wirklich zu verschmerzen.
    Vielleicht überlegen die Baumschützer mal, dass die harte Haltung des Bezirksamts auch mit auf ihre absolut indiskutable „Diskussions-un-kultur“ zurückzuführen ist. Beim Rundgang mit dem Baumgutachter im April, zu diesem Zeitpunkt wäre bei einer sachlichen und respektvollen Diskussion vielleicht noch einiges zu machen gewesen. Aber dieser Stil, nur allgemein mit Klima und Artenschutz zu argumentieren, ohne auf die konkreten Ideen, Bedürfnisse für den Park einzugehen. Sicher kann man entscheiden gegen eine Spielwiese und für 3 alte Bäume, aber beides ist eben nicht zu haben. Und das wurde auch den vielen Menschen, die ihre Namen auf die Unterschriftenliste gesetzt haben, vorgegaukelt.
    Im Blog der „BI Bäume am Landwehrkanal“ wird die Planung von Latz + Partner heruntergemacht, dabei hat dieses Büro eine so umfassende Bürgerbeteiligung für den Ottopark durchgeführt, wie selten bei einem Projekt. Ich bin nun wirklich keine Befürworterin der „modernen“ Landschaftsplanung, alles übersichtlich, eben, Rasen, Granit und pflegeleicht – über die Abholzung am Sellerpark und die endlosen Granitbänke aus China kann ich mich immer noch aufregen (https://moabitonline.de/738) -, aber auf den neu gestalteten Ottopark freue ich mich.

  22. 72
    prolet says:

    Liebe Susanne,
    wo Du recht hast, hast Du recht. Mir geht der angemaßte Alleinvertretungsanspruch dieser Sekte (unter Ignoranz des Bürgerwillens von Stadtteilvertetung und Planungswerkstatt!) genauso auf den Geist, man fragt sich, woher die das ganze Geld nehmen, um auch in anderen Bezirken ihre Ignoranz zu plakatieren. Wer sich so benimmt, schadet der Bürgerbeteiligung auf Dauer, denn er gibt Wasser auf die Mühlen derer, die all die lange erkämpften Beteiligungsmöglichkeiten so schnell wie möglich zurückfahren wollen, weil die Bürger ja „alle nur Chaoten“ wären. Daher sei Latz und Partner hier noch einmal für ihr wirklich gutes und offenes Verfahren gedankt, daß wir uns bei anderen – und größeren – Planungen vor zwanzig Jahren so gewünscht hätten!
    Natürlich bin auch ich heute am Park vorbeigelaufen. Ich freue mich ebenfalls über einen freundlicheren Park ohne fehlentwickelte „Besenstiele“, manchen der abgesägten Reste sieht man ja schon am gammeligen Querschnitt an, daß sie bald „fällig gewesen“ wären.

  23. 73
    Achim Appel says:

    Das schlechte Benehmen der „Baumschützer-Sekte“ und „Chaoten“ bei jener Ortsbegehung im April ist also schuld, dass jetzt so viele gesunde Bäume im Ottopark gefallen sind? – Wahrhaftig ein originelles Argument!

    Wir (die Leute vom Stadtnaturschutzverein „Bäume am Landwehrkanal e.V.“) argumentieren beileibe nicht abstrakt mit Klima, sondern sehr konkret mit Mikro-, Klein- oder Stadtklima, dessen Verbesserung durch alten Baumbestand immer wichtiger werden wird; wir argumentieren mit Absorption von Feinstaub- und Lärmemissionen durch dichte Vegetation gerade inmitten von solch verkehrsreichen Straßen wie Alt Moabit und Turmstraße – der Gesundheit zuliebe; wir argumentieren mit Aufenthaltsqualität von Menschen, denen es mitten im dicht besiedelten Stadtraum um Erholung, Entspannung, Naturbeobachtung geht und die möglicherweise (noch oder wieder) eine Minderheit stellen, aber gerade im Umgang mit Minderheiten hat sich doch nach ziemlich verbreitetem Verständnis Demokratie zu bewähren; wir argumentieren mit Artenschutz (immerhin schreiben wir das Jahrzehnt der Biodiversität und haben sogar eine gleichnamige Berliner Strategie!), denn die Artenvielfalt im städtischen Raum – oft höher noch als in Naturschutzgebieten, geschweige in agroindustriell ausgeräumten Landschaften –, ist abgesehen von ihren ja durchaus monetarisierbaren ökologischen Dienstleistungen ein zu schützender Wert an sich, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass wir uns infolge unseres Lebensstils und unseres, weit über die Landesgrenzen hinausreichenden ökologischen „Quadratlatschen“-Abdrucks mitten in einer stillen Artenapokalypse befinden, mit alltäglichem unwiederbringlichen Verlust von über 100 Opfern –, und den Preis dieser längst ad absurdum geführten anthropozentrischen Sicht auf die „Um“-Welt zahlen seit langem auch schon hunderte Millionen Menschen. – Aber ich will an diesem kleinen Beispiel nicht pathetisch werden, allerdings sehr wohl darauf hinweisen, dass es sich allenthalben in Berlin wiederholt, wann immer es Fördermittel schneit oder Gelder von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in die Natur regnet.

    Denn die hoffnungslos unterfinanzierten Grünflächenetas erlauben seit langem nur noch eine „reaktive Pflege“ und Nachpflanzen von (Straßen-)Bäumen, von den wir pro Jahr 2000 verlieren, schon mal gar nicht.

    Dass wir der BürgerInnenbeteiligung Schaden zufügen, ist für uns ein weiteres Argument obigen Kalibers.

    Als wir uns nach den Fällungen an Nordhafen und Hohenzollernkanal durchs Wasser- und Schifffahrtsamt engagierten und dieses im seit vier Jahren laufenden Mediationsverfahren „Zukunft Landwehrkanal“ veranlassten, die mühsam erarbeitete umweltverträglichere Wasserstraßen-Unterhaltung vom Landwehr- auf den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal auszudehnen sowie Ersatzpflanzungen und sogar einen ökologischen Unterhaltungsplan für den BSK durchsetzten [siehe u. a. hier http://bit.ly/oBs4DH ], war unsere Hartnäckigkeit und Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Bezirke ja noch genehm. Allein, weil die Partizipation bei der KTO-Umgestaltung so was von vorbildlich gewesen sei, könne eine Einmischung unsererseits hier nur Schaden stiften.

    Zunächst mal ganz abgesehen vom Inhalt der Planungen von Latz + Partner, stand sie weitestgehend ausformuliert am Anfang des Beteiligungsprozesses, wo jedoch, wenn’s denn ein echter werden soll, die Ermittlung der Interessen und Bedürfnisse der AnwohnerInnen und BesucherInnen der Parkanlage als der Planungsbetroffenen hätte stehen müssen. Und die Workshops können wenigstens für einige so transparent und nachvollziehbar nicht abgelaufen sein, denn erst mit der Ausführungsplanung und ihrer drohenden Umsetzung wuchs die Ablehnung (selbst unter GrünamtsmitarbeiterInnen!) –, doch in diesem Vorhabensstadium werden in aller Regel nur noch marginale Modifikationsvorschläge aufgenommen.

    Es gab also einen veritablen Konflikt um die Umgestaltungspläne, in denen etliche Betroffene ihre Interessen nicht berücksichtigt fanden, was wiederum eine unzureichende Beteiligung signalisiert. So sah es wohl auch die BVV in ihrer Forderung nach Rundem Tisch und Mediation. Im Unterschied zu einer Moderation oder auch eines Bürgerentscheids geht’s hier nicht um Kompromisse auf kleinstem gemeinsamem Nenner und auch nicht ums Abstimmen/Entscheiden zwischen Positionen, sondern in einem diskursiven Prozess zwischen idealiter Gleichrangigen ums Abwägen der unterschiedlichen Argumente zwecks Erreichen von Lösungen, in denen alle Betroffenen ihre Interessen angemessen berücksichtigt finden, was Akzeptanz, Identifikation. Verantwortlichkeit und den sozialen Frieden befördert sowie im Glücksfall die Kosten für Pflege und Unterhaltung mindert.

    Dass diese Standards gerade in Berliner Beteiligungsverfahren allermeist nicht erfüllt werden, was zum Frust an den bloßen Beteiligungsritualen führt und zu unzureichender Teilnahme, schien zumindest für unsere Ohren in der BVV-Forderung anzuklingen, weshalb wir sie für höchst beherzigens- und umsetzenswert betrachteten und uns entsprechend einsetz(t)en.

    Um noch kurz auf den Inhalt der Latz’schen Planung einzugehen: Schon der Baumsachverständige Dr. Neumann wunderte sich, dass sein Gutachten erst nach ihrer weitgehenden Fertigstellung angefordert wurde. – Zumal wenn es um stadtökologisch wertvollen Altbaumbestand geht und um eine artenschutzrelevante Vielzahl von Habitaten im Unterwuchs, sollte die Planung vom Bestand ausgehen, die natürliche Eigendynamik fördern, das Vorhandene integrieren, pflegen und entwickeln, kurz: in allen dafür geeigneten oder schon bestehenden Bereichen in Richtung naturnahe Gestaltung gehen, deren Anlage und Pflege nicht selten kostengünstiger ist als das gärtnerisch Durchgestylte oder genormtem Sport und Spiel Vorbehaltene.

    Sehr spät liegt nun eine vom BUND Berlin erwirkte Einstweilige Verfügung des Berliner Verwaltungsgerichts vor, und wir hoffen, dass sie die letzten paar noch übrig gebliebenen „strittigen“ Bäumen vor dem sägefreudigen Bau- und Umweltstadtrat schützen kann, wenigstens bis die Argumente der sich für sie einsetzenden Minderheit angemessen gewürdigt worden sind. Das obrigkeitsstaatliche Durchregieren und Schaffen vollendeter Tatsachen des Bezirksamts in dieser Konfliktlage sollte aber in ihrer Missachtung zivilgesellschaftlicher Partitizpation ein Nachspiel haben.

    Morgen, 8.10., gibt’s ab 13 Uhr eine Demo ab Rathaus Tiergarten zum Ort des Geschehens. Alle am Schicksal des KTO und ihres Lebensumfelds Interessierte sind hiermit herzlich zur Teilnahme aufgerufen!

  24. 74
    Rudolf Blais says:

    Erfolgreiche Baumrettung und Aktuelles von heute

    Trotz gerichtliche einstweilige Verfügung durch das Berliner Verwaltungsgericht sollten die letzten Bäume der 53er BVV-Liste heute gefällt werden. Für diese 53 Bäume hatte die BVV Mitte am 15.9.2011 ein Baumfällungsmoratorium bis zum 15.12.2011 beschlossen.
    Baumschützer retteten vor Ort Straßenbäume entlang der vielbefahrenen Straße Alt Moabit, bis der zuständige Bezirksamtsvertreter vom Grünflächenamt endlich vor Ort erschien und erstmals die schriftliche einstweilige Verfügung entgegennahm und gleichzeitig die Baustellenleitung vom Inhalt der einstweiligen Verfügung in Kenntnis setzte. Damit dürfen die noch stehenden 5 Straßenbäume der 53er Liste nicht gefällt werden. Das Baumfällungskommando musste zwischenzeitlich die Fällungsvorbereitungen für die 2 Bäume, Plaketten Nr.155 (Ahorn) und Nr. A-78 (Ulme) beenden und eine Hebebühne abkommandieren.
    Die BVV Mitte wird sich auf seiner nächsten Sitzung am 27.10.2011 zu der Missachtung des BVV Beschlusses vom 15.9.2011 verhalten müssen.
    Nach heutigen Beobachtungen sind seit dem 4.10.2011 insgesamt 62 Bäume im Ottopark gefällt worden, nur 9 Bäume stehen noch, davon sind das 5 Bäume für die die genannte einstweilige Verfügung gilt.

    Die BI für ein respektvollen Umgang mit den Grünanlagen ruft auf zu einer Demonstration am Samstag, den 8.10.2011 um 13.00 ab Mathilde- Jacob-Platz vor dem Rathaus Tiergarten. Kommt alle!

    Rudolf Blais

  25. 75
    vilmoskörte says:

    Zu Kommentar 73: Ja, es war in der Tat das sehr undisziplinierte Benehmen der Baumschützer, das im April die Baumbegehung zu einer Farce hat werden lassen. Sie waren gar nicht bereit zu einer Auseinandersetzung mit den Plänen zur Umgestaltung, sondern waren allein gekommen, um ihre „allein seligmachende“ Meinung lautstark kundzutun. Vor allem der erregte aus Kreuzberg angereiste Mann, der fortwährend vom Habitat redete, ist mir und etlichen anderen gewaltig auf den Keks gegangen.

    Ich verstehe auch nicht, warum Leute, die keinerlei Bezug zum und keinerlei Interesse an einer sinnvollen Um- und Neugestaltung des kleinen Tiergartens/Ottoparks haben, aus anderen Ortsteilen/Bezirken anreisen müssen und gegen die Interessen des Großteils der Moabiter Bevölkerung agieren müssen. Diese Leute wollen anscheinend auch nicht verstehen, dass es hier um einen für Menschen gestalteten Park geht und nicht um einen Wald.

  26. 76
    L.S. says:

    @ Achim Appel:

    „… aber gerade im Umgang mit Minderheiten hat sich doch nach ziemlich verbreitetem Verständnis Demokratie zu bewähren …“

    Wenn sich die Baumschützer selbst als Minderheit verstehen, dann müssten sie doch im Gegenzug akzeptieren, dass es eine anders lautende Mehrheitsmeinung gibt, die ihren Forderungen doch schon sehr weit entgegengekommen ist. Aber die Baumschützer verstehen unter Demokratie, dass die Forderungen einer Minderheitsmeinung vollumfänglich erfüllt werden müssen. Sehr seltsames Demokratieverständnis.

  27. 77

    […] Sehr lesenswert übrigens auch die Diskussion zum Thema auf moabitonline. […]

  28. 78
    vilmoskörte says:

    Das Verwaltungsgericht hat bereits am 11. Oktober den Antrag des N.A.B.U. B.U.N.D., die Fällarbeiten im Ottopark mit sofortiger Wirkung zu untersagen, bis ein Runder Tisch zum Erhalt der Bäume einberufen worden und zu einem abschließenden Ergebnis gekommen sei, abschlägig beschieden. Die begonnenen Arbeiten können daher wohl nach meinem Verständnis fortgesetzt werden.

    Unabhängig von dieser Entscheidung des Gerichts wird es für das Teilstück zwischen Thusneldaallee und Stromstraße einen Runden Tisch geben, der Termin wird noch bekannt gegeben.

  29. 79
    vilmoskörte says:

    Upps, in Kommentar 77. muss es B.U.N.D. und nicht N.A.B.U. heißen.

  30. 80
    Redaktion says:

    Auf der Website zum Aktiven Stadtzentrum Turmstraße wurde heute ein Informationsplakat zu den Baumaßnahmen im ersten und zweiten Bauabschnitt zum Download (PDF, 1.6MB) zur Verfügung gestellt. Es enthält auch eine Auflistung der Art von Tätigkeiten vom Oktober – Dezember 2011. Außerdem wird darauf auf drei Bürgersprechstunden zu den Baumaßnahmen hingewiesen, die am 24.10., 14.11. und 05.12., jeweils um 14 Uhr in der Heilandskirche, Thusneldaallee 1, stattfinden werden.

  31. 81
    Carsten says:

    Ich bin für die Umgestaltung des Parks im geplanten Maße. Ich respektiere auch, dass man den Park anders gestalten könnte, mit dem Erhalt von mehr Bestandsbäumen, aber ich habe meien Probleme mit der Art und Weise der „Baumschützer“. Der BUND schreibt zum Ottopark: „Es hat kein Baum aus Gestaltungsgründen gefällt zu werden.“ Also KEIN Baum. Danke für die erhellende Diskussion! Es ist die Frage, was da noch eine weitere Diskussion bringen soll. Sehr wohl kann man meiner bescheidenden Meinung nach in einem Park auch Bäume aus Gestaltungsgründen fällen. (Im Übrigen kann man auch Bäume fällen, um daraus Tische und Brennholz zu fertigen.) Bäume sind wunderbare Pflanzen. In Deutschland wächst der Waldbestand auch erfreulicher Weise seit langen Zeiten kontinuierlich an. Jede Fällung muss man dennoch sorgfältig bedenken. Aber Bäume haben kein Gesicht. Sie weinen nicht. Sie rufen nicht „Ich will nicht sterben.“ Sie können auch nicht durch böse Baustadträte ermordet werden. Ich habe die Unterschriftensammlung der Initiativen beobachtet: Was da den Leuten erzählt wurde, war hanebüchen und gegenüber den Befürwortern einer Umgestaltung ehrverletzend. Die ganze Argumentation der Initiativen (Entschuldigung ich kann die einzelnen „B-Gruppen“ nicht richtig auseinander halten) chargiert irgendwo zwischen altgermanischer Baummystik und altdeutscher Waldromantik. Mit einer modernen Auffassung von Stadtparks, die sowohl unterschiedlichen urbanen Nutzansprüchen wie ökologischen Ansprüchen dienen müssen hat das alles wenig zu tun.
    Die Initiativen betreiben leider weiterhin Desinformation. Moderner Naturschutzpolitik dient das nicht. Es gibt keinen Beschluss der BVV zu einem Baumfällmoratorium bis Dezember 2011: 1. Soll das Bezirksamt im Dezember über die Umsetzung berichten und nicht das Moratorium bis dahin gelten. 2. handelt es sich um ein „Ersuchen“ und nicht um einen Beschluss. Wir haben Gewaltentrennung. Die BVV kann nur über Sachbereiche Beschlüsse fällen, die ihr verfassungsgemäß zustehen und nicht unmittelbar in Verwaltungshandeln eingreifen. Nach Bezirksverwaltungsgesetz entscheidet das Bezirksamt über ein „Ersuchen“ und berichtet der BVV umgehend, inwieweit eine Umsetzung des Ersuchens möglich ist. Das ist geschehen. M.E. ist das aber durchaus unschön, wie das geschehen ist. Besser wäre es gewesen, der Mehrheit der BVV zu folgen, auch wenn das nicht zwingend war. Aber man muss bedenken, dass diese etwas unüberlegte Abstimmung in der BVV ganz erhebliche negative finanzielle Auswirkungen auf den Bezirkshaushalt gehabt hätte. Da es keinen verbindlichen BVV-Beschluss dazu gab, hätte das der Stadtrat auf seine eigene Kappe nehmen müssen, was durchaus problematisch gewesen wäre.
    Schade das alles. Das Verfahren zum kleinen Tiergarten hatte wirklich so positiv begonnen. Ich hoffe, dass auch im weiteren Verfahren die Argumente der sogenannten Baumschützer nicht über Gebühr beachtet werden und der Bezirk nicht Bäume stehen lässt, nur um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Bürgerbeteiligung ist anstrengend. Das muss so sein und ist nicht zu ändern. Aber zuweilen müssen sich auch nicht nur die Verwaltungen sondern auch einzelne Initiativen Kritik gefallen lassen.

  32. 82
    L.S. says:

    Vielen Dank für diesen Kommentar und die sachliche Aufklärung!

    Vor allem dem letzten Satz kann ich vollkommen zustimmen. Es kann nicht sein, dass manche Bürgerinitiativen gerade der demokratischen Transparenz schaden, die sie selbst so häufig einfordern.

  33. 83
    prolet says:

    Danke Carsten, daß Du so eindeutig und gut Stellung beziehst.
    Soweit mir bekannt ist, hat aber wohl der Umweltausschuß angesichts der vorher völlig korrekten Beauftragung der Firmen aufgrund der klaren Beschlußlage (schließlich hatte es ja auch bei der Bürgerbeteiligung mehrheitliche Aussagen für die Umgestaltung gegeben) die Forderung nach einem Fällmoratorium zurückgenommen. Das, was jetzt nach den Fällungen von den – auch für mich mittlerweile völlig undurchsichtigen, weil wohl nicht mehr nur aus Moabitern bestehenden – Gruppen plakatiert wird, ist beleidigend und wahrheitswidrig. Wieso soll der Baustadtrat allein der „Baumfäller“ sein? Ganz klar: weil die sonst ihrer eigenen „Argumentation“ widersprächen, deshalb „sind die Bürger vor Zäune und vollendete Tatsachen gestellt“ worden (Zitat Plakat). Übrigens: Ob die vielen Reißnägel in der Baumrinde wohl den Bäumen guttun?
    Ich denke, daß die anfangs des Jahres gelaufene Bürgerbeteiligung eher ein „Spaziergang“ für die Verwaltung war, denn da ich (und da wird es wohl vielen ähnlich gehen) mich gut und umfassend informiert gesehen habe und die Planer kompromißbereit waren, habe ich mich ernst genommen gefühlt. Ein Bürger, dem aber Respekt und Offenheit entgegengebracht wird, wird nicht gleich auf die Barrikaden gehen, sondern zu einem konstruktiven Dialog bereit sein. Insofern sehe ich den gelungenen Auftakt als ein Signal an die Verwaltung, diesem guten Beispiel weitere folgen zu lassen.
    Dabei trennt sich dann hinterher schnell die Spreu vom Weizen, vor allem, wenn man bedenkt, wie groß die Beteiligung an der Planungswerkstatt war und wie groß jene an der Radikalinski-Demo vom 8.10. (diese Großdemo ging ja im massiven Polizeiaufgebot unter: Die hatten gerade mal eine Wanne nebst Personal vorbeigeschickt).

  34. 84
    Susanne Torka says:

    @ Carsten und prolet,
    so sehe ich es im großen und ganzen auch.
    Die Entscheidungen der BVV vor und nach der Wahl – alles äußerst durchsichtig.
    Was ich aber nicht verstehe: warum die Naturschutzverbände so agiert haben, wie oben dokumentiert. Hatten sie nur von einer Seite Informationen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Bürgerbeteiligung im positiven Sinne ist dadurch jedenfalls leider nicht befördert worden.
    Ja, wenn die Klage durchgegangen wäre, dann hätten sie natürlich einen politischen Sieg davongetragen. So bleiben nur 2.500 Euro Ausgaben!

  35. 85
    Thomas says:

    Mit meinem ersten Beitrag auf Moabit Online möchte ich Susanne, Prolet und Carsten für ihre letzten Kommentare danken.

    Man muss es leider immer wieder und wieder klarstellen: Es hat mehr als ausreichende Gelegenheiten zur Beteiligung aller BürgerInnen an den Planungen gegeben und das Verfahren ist ein positives Beispiel für Bürgerbeteiligung. Auch wenn nicht alle Vorstellungen aller Beteiligten umgesetzt werden können, so sollte es doch eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Ergebnisse dann auch von allen mitgetragen oder zumindest akzeptiert werden. Dass sich vereinzelte Personen, die fälschlicherweise als ‚Baumschützer‘ bezeichnet werden, von diesen Ergebnissen nachträglich verabschieden, ist nicht akzeptabel. Sie schaden damit dem Anliegen der Bürgerbeteiligung in Moabit und darüber hinaus. Übrigens: Die ‚Baumschützer‘ quälen gerne gesunde Bäume mit den Nägeln, die sie für ihre Plakate in die Rinde hämmern. Darüber ärgern sich viele AnwohnerInnen.

    Die Planung von Laatz und Partner ist im Großen und Ganzen gelungen und wurde von der Stadtteilvertretung mit mehreren Beschlüssen nachdrücklich befürwortet. Ich unterstütze die geplanten Maßnahmen ebenfalls. Die allermeisten AnwohnerInnen sind froh, dass es jetzt endlich losgeht und freuen sich über die Arbeiten – man muss die nur mal selbst zu Wort kommen lassen! Die angeblichen 2800 Unterschriften sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen – ich hatte selbst das zweifelhafte Vergnügen, vor der Post angesprochen zu werden: die Dame war völlig überdreht und irreführend, sie konnte gar nicht erklären, worum es insgesamt eigentlich geht. Mehrere Bekannte haben mir verärgert das gleiche berichtet. Wenn ich nichts Besseres zu tun hätte, könnte ich mit denselben Methoden im Handumdrehen 5000 Unterschriften beibringen, die sich für eine Komplettbetonierung aussprechen.

    Die ursprünglich vorgesehenen Baumfällungen wurden bereits mehrfach reduziert und das Ziel, nachhaltig einen Park für ALLE AnwohnerInnen zu schaffen wird dadurch wieder in Frage gestellt. Im weiteren Verfahren irgendwelche Mediationsverfahren oder runde Tische durchzuführen ist sinnlos und angesichts des bisherigen Verhaltens der vorgeblichen ‚Baumschützer’ reine Zeit- und Geldverschwendung. Diese werden keinem Kompromiss zustimmen, den sie nicht sofort wieder in Frage stellen. Was von dieser Truppe zu halten ist, sieht ja jeder an den unsäglichen Plakaten und Flugblättern, die gelegentlich um den Kleinen Tiergarten auftauchen. Das ist eine dermaßen widerliche Hetzkampagne und diese Anspielungen auf 1933 oder 1989 wirklich die allerunterste Schublade. Wie soll man da eine konstruktive Diskussion führen? Abgesehen davon, dass es sich nur um eine Handvoll Leute handelt, die mit Moabit und dem Kleinen Tiergarten herzlich wenig zu tun hat.

    Wir leben hier in Berlin und nicht im bayerischen Wald. Ich wohne seit über 20 Jahren in Moabit und ich möchte einen Park für alle AnwohnerInnen! Diese Chance dürfen wir uns nicht kaputtmachen lassen.

  36. 86
    vilmoskörte says:

    Danke für die Kommentare 80 bis 84, denen ich mich anschließe. Auch ich sehe nicht ein, warum die (leider oft schweigende) Mehrheit der Einwohner Moabits sich eine nach allem, was sich abzeichnet, gelungene Neu- und Umgestaltung des Wildwuchses zu einem Park für alle durch eine kleine Minderheit larmoyanter und beleidigender „Baumschützer“ kaputt machen lassen soll.

  37. 87
    Redaktion says:

    Zwar ein bisschen spät, aber besser spät als nie, stellen wir das Verwaltungsgerichtsurteil vom 11.10.11 hier und im Nachtrag zum Artikel zur Verfügung:
    https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2011/10/Urteil.pdf

  38. 88
  39. 89
    Rudolf Blais says:

    Mediationsverfahren KTO in Gefahr?

    Die Berliner Woche, Ausgabe Tiergarten vom 23.11.2011 berichtet von der BVV-Sitzung Mitte vom 17.11.2011, auf der Bezirksstadtrat Herr Carsten Spallek (CDU) auf die Dringlichkeitsanfrage von Bündnis 90/Die Grünen Stellung bezog, und eine Mediation verneinte. Siehe Artikel „Verwirrung in der zweiten Runde Zugesagte Beteiligung zum Kleinen Tiergarten könnte entfallen“ auf Seite 3 in der genannten Ausgabe unter
    http://www.berliner-woche.de/fileadmin/Wochenblatt-Ausgaben/2011/1147_TG.pdf
    Eigendlich sollte das Mediationsverfahren noch in diesem Jahr beginnen.

    Rudolf Blais

  40. 90
    vilmoskörte says:

    Gut, dass Berlin das Geld für eine aussichtslose Mediation spart.

  41. 91
    Thomas says:

    Eine Mediation wäre nicht nur Geldverschwendung, sondern auch Zeitverschwendung gewesen. Als ob es nichts besseres zu tun gäbe.

    Und wieviele unschuldige Bäume haben sinnlos sterben müssen, um das Papier für diese widerlichen ‚Baumschützer‘-Plakate zu liefern, die von den genervten MoabiterInnen sofort wieder abgerissen werden?

    Mit dem Geld und der Mühe hätte man einige abgestorbene Straßenbäume neu pflanzen können. Aber um Bäume geht es den vorgeblichen ‚Baumschützern‘ gar nicht.

  42. 92
    prolet says:

    Zu 89:
    Das sehe ich genauso. Auch wenn ich wahrlich kein Parteigänger von Spalleks Partei bin, so hat er – so wie er in der Berliner Woche zitiert wird – recht.

  43. 93
    taylan says:

    Das sehe ich nicht so. Dieser oben vorgetragene Ton zeugt von einer Respektlosigkeit gegenüber anderen Positionen und Ansichten, der ungeheuerlich ist. Von wegen die armen Bäume, die für die Plakate der „Baumschützer“ gefällt worden sind. Es geht nicht um die Bäume, es geht darum die Baumschützer allgemein zu kritisieren, nur weil sie die oben genannten Ansichten nicht vertreten. Statt die eigene Meinung zu vertreten und die Meinung der Baumschützer als eine von anderen geteilte Meinung anzuerkennen, scheint alles in Grund und Boden geredet zu werden, was einem nicht selbst gefällt.

    Hätten sich bei der Planung des Ottoparks die Baumschützer durchgesetzt und hätte es eine Mediation im SInne der Fraktion, die sich für mehr Baumfällungen und eine größere Umgestaltung des Parks (wie eben jetzt) einsetzt, gegeben und wäre die dann auch abgesagt worden, wären weiter oben ganz andere Ansichten zur Mediation formuliert worden. Und es hätte garantiert nicht geheißen, die armen Bäume, die für die Plakate gefällt werden mussten.

  44. 94
    banikowski says:

    Die Respektlosigkeit liegt ja wohl auf Seiten der Baumschützer. Da ziehen eine Hand voll Leute ihr Ding brachial durch. Dass eine Bürgerbeteiligung stattgefunden und man sich in einem Planungsworkshop geeinigt hat, igorieren die Baumschützer völlig. Der Wille der Bewohner Moabits ist denen völlig egal, es geht nur darum die eigene Position durchzusetzen. Kann so eine extremistische Splittergruppe erwarten, das man ihr hier zujubelt?

  45. 95
    Karl B. says:

    Wird das jetzt eine Glaubensfrage, in der Art von „Alle Bäume müssen bleiben“ und auf der anderen Seite „Alle Bäume müssen weg“?

    Damals waren deutlich sachlichere Gründe ausschlaggebend für oder gegen eine Fällentscheidung.
    Grob folgendermaßen formuliert: entweder ein Park, der (wahrscheinlich) von vielen Moabitern genutzt wird, aber weniger Bäume hat oder ein Park, der (fast) alle Bäume, aber damit auch das bisher beobachtete Akzeptanzproblem erhält und von wenigen genutzt wird.

    Aus meiner Sicht ist das die entscheidende, und damit auch diskussionswürdige Frage, zumindest für die, die diskutieren wollen.

  46. 96
    vilmoskörte says:

    Niemand von denjenigen, die hier für eine sinnvolle Umgestaltung des Parks sind und dafür auch die Fällung von Bäumen in Kauf nehmen, hat je gesagt „alle Bäume müssen weg“. Die unsachlichen Äußerungen (wie „Kahlschlag“ oder „Wir wollen Bäume statt Beton“ und die zu großen Teilen widerwärtigen, anonymen Plakatierungen) kommen aus dem Lager der Baumschützer. Leider sind sie der Meinung, die Wahrheit gepachtet zu haben, absolut und unwiderruflich Recht zu haben und für die Mehrheit der Moabiter zu sprechen, weswegen ich eine Mediation für sinnlos halte.

  47. 97
    Susanne Torka says:

    Es gibt eine Einladung zur außerordentlichen Ausschusssitzung Soziale Stadt, Verkehr und Grünflächen am Samstag, 10.3.12 von 14 bis 17 Uhr, voraussichtlich im Schultheiß-Areal in der Miriam-Makeba-Grundschule (ehem. Gotzkowsky-Schule), Zinzendorfstraße 15-16 – 10555 Berlin, Historische Turnhalle, Eingang am besten über Gotzkowskystraße
    Wie in der BVV vom 23.2. beschlossen (siehe Nachtrag zum Artikel) wird der geforderte „Runde Tisch“ im Rahmen dieser Sitzung stattfinden. Das ist zwar nicht das eigentliche Mediationsverfahren, was gewünscht war, aber dafür gab’s ja kein Geld. Es soll eine externe Moderation geben. Ich bin gespannt.
    Hier die Einladung:
    https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2012/03/SozStadt_05-IV_10-03-12_Einladung-Runder-Tisch-KTO.pdf (durch Fassung mit jetzt feststehenden Ort ersetzt)
    Der Vorsitzende des Ausschusses ist Udo Sack (SPD-Fraktion): Mail: udo.sack@arcor.de , Tel.: 0170-3104573

  48. 98
    Hans-Hermann Hirschelmann says:

    Zunächst: Den Gewinn, den es bringen soll, sich nun bald auch im Ottopark einen Sonnenbrand holen zu können oder freie Sicht (und freies Verkehrslärmlauschen) von der Turmstraße nach Alt-Moabit und zurück zu haben, muss man mir erst noch erklären.

    Der Kahlschlag im Ottopark bedeutet für mich ganz persönlich einen wirklich schmerzlichen Verlust. Hatte ihn fast täglich durchquert und die kleine Stille und Abkühlung inmitten von Lärm und Sommerhitzestress stets sehr genossen. Auch das Spatzenkonzert am Eingang Turmstraße und vor allem den teilweise verwunschenen Urwaldcharakter dieses Fleckchen! (Noch mehr galt das, bevor ein Teil der sich hier um die Bäume rankenden Efeupflanzen gekappt worden waren, die vor allem es waren, die für diesen Eindruck auf mich gesorgt hatten). Was mich besonders wehmütig stimmt: Noch im letzten Frühsommer konnte man sich hier auf seinen nächtlichen Wegen am Gesang von Nachtigallen erfreuen.

    Mich ärgert dieser Verlust und am meisten ärgert es mich, dass ich die Bürgerbeteiligung an mir habe vorbeisausen lassen und für dieses unschöne Ergebnis also dummerweise auch noch mitverantwortlich bin. Für diese mangelnde Aufmerksamkeit könnte ich natürlich eine Menge persönlicher Gründe ins Feld führen, aber es bliebe am Ende doch die eigene Mitverantwortung. Kann also jetzt nur im Nachhinein versuchen, mir ein einigermaßen realistisches Bild vom bisherigen Mitwirkungsgeschehen zu machen und daraus – vielleicht – Lehren zu ziehen, und zwar nicht nur für mich persönlich, sondern vor allem auch in Richtung einer größeren Nachhaltigkeit von Bürgermitwirkung wenn dabei großstädtisches Grün berührt ist. (Man hätte nach Grundstzen, die z.B. Archim Appel genannt hatte https://moabitonline.de/8110/comment-page-2#comment-8195 vielleicht erst einmal die bestehenden Schätze sichten und sie dann weiter entwickeln sollen (mir persönlich hätten z.B. bewachsene Lärmschutzmauern gefallen)

    Auf dem letzten MITT21-Arbeitstreffen zu dem der Fördervereins LA21-Mitte u.a. eingeladen hatten, um über die Erstellung einer Arbeitsgrundlage für einen besseren Start bei der Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsagenda für Mitte zu beraten, war das Thema. Ein anwesender Stadtplaner meinte, dass ein zentrales Problem jeder Bürgerbeteiligung sei, dass sie in der Regel viel zu spät gestartet würde und zu unauffällig organisiert sei. Und Bürger würden sich meist auch erst dann zu Wort melden, wenn sie plötzlich merken, dass ihnen ein Verlust droht. In Australien würden deshalb z.B. fünf Jahre vor Planungsbeginn am betreffenden Ort Schilder aufgestellt mit Adressen, wo man Ideen und Wünsche einsenden kann.

    Siehe: http://www.la21mitte.de/index.php/aktivitaet/111-aktuelles/104-protokoll-24-2-12

    Vielleicht war die Erhebung der Wünsche von Kindern und Jugendlichen wirklich vorbildlich. Sie war offenbar auch so rechtzeitig, dass den meisten der dabei artikulierten Spiel- und Spaßbedürfnissen Rechnung getragen werden konnte. Wunderbar! Soweit so gut. Aber vielleicht hätten von Beginn an, also am Besten noch VOR der Ausschreibung des Wettbewerbs, Expert/inn/en gehört werden sollen, die über die (immer am meisten sensiblen) Naturschutzbelange, über neuere Empfehlungen in Sachen Strategien der Anpassung an den Kliamawandel oder bezüglich großstädtischer Naturerfahrungspädagogik aufklären. Und es hätte vielleicht von Vornherein ein Mediationsverfahren eingeplant werden sollen, wo die verschiedenen Bedrüfnisse nach Maßgaben einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung ins Benehmen gebracht werden.

    Die von mir und anderen nach dem Vorbild von Steglitz-Zehlendorf angestrebte MITTE-21-Agenda für eine zukunftsfähige Mitte Berlins sollte u.a. auch Festlegungen darüber enthalten, was die Nachhaltigkeit von Bürgermitwirkung – in Mitte und anderswo – steigern und was sich in der Richtungen in den nächsten x- Jahren genau tun sollte. Wäre schön, wenn sich die Zahl derer, die daran von vornherein mitwirken möchten, steigern ließe durch diesen kleinen Apell. Es sei hiermit also ein entsprechendes Schild aufgestellt. (Das Ganze sollte aber nicht erst in fünf Jahren beginnen. Ich habe mir bis zum Ende des Rio+20 Jahres 2012 Zeit gegeben, hinreichend Mitstreiter/innen für dieses Vorhaben zu gewinnen. Bin selbst gespannt, was ich mit Sylvester vornehmen werde.

    Gruß Hans-Hermann Hirschelmann

    PS. Selbst hier, also in der tiefsten Berliner Provinz wo man sich anscheinend noch vor Kreuzberger Reisechaoten fürchtet, wie zu westberliner Lummerland-Zeiten der 1980er Jahre, sind natürlich Maßnahman auf ihre Bedeutung im Hinblick auf den Klimawandel zu überprüfen (imHinblick auf notwendige Anpassungsmaßnahmen und auch in Richtung Eindämmung). Dass diese Selbstverständlichkeit selbst langjährg verdienten Bürger-Aktivistinnen „abstrakt“ vorkommt, (sprich, sie damit nichts anfangen können ioder wollen), gibt doch sehr zu denken. Eben das spricht sehr für eine breite Debatte um die Fetlegung von Nachhaltigkeitszielen, (-indikatoren, -maßnahmen usw.) die für alle Welt sichbar Wege zur zukunftsfähigen Mitte Berlin weisen.

    Zum Klimaschutz siehe auch

    http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/klimawandel-studie_aid_124865.html

  49. 99
    vilmoskörte says:

    Die einen sehen es als Verlust, dass ein paar Bäume gefällt wurden, die übergroße (schweigende) Mehrheit wohl eher als Gewinn, dass der Ottopark nun endlich wieder zu einem für weite Teile der Bevölkerung nutzbaren, schönen Park wird und keinen Angstraum mehr darstellt. Die von der überaus emotional argumentierenden ersten Gruppe so oft verwendeten Begriffe Kahlschlag oder Rodung treffen, wie sich jeder selbst überzeugen kann, nicht zu. Auch das Argument, dass die Bäume den Lärm dämpfen würden, ist nicht zutreffend, der Effekt ist nicht messbar, höchstens eingebildet. Es geht bei solchen Umgestaltungen des Lebensraums der Stadtbevölkerung eben nicht nur um Aspekte des Baumschutzes, Naturschutzes usw. Und die Bürgerbeteiligung hat frühzeitig begonnen und war recht umfangreich. Auch zum Wettbewerb selbst gab es entsprechende Veranstaltungen.

  50. 100
    Thomas Koch says:

    Ein Aha-Erlebnis war es für mich in der vergangenen Woche, als von der BVG-Haltestelle „Rathaus Tiergarten“ in Alt-Moabit plötzlich das Rathaus durch den Ottopark hindurch in nächster Nähe zu sehen war. Wenn hier die beiden Bereiche rechts und links von der Parkanlage besser zusammenwachsen und dazwischen ein attraktiver Grünbereich zum Verweilen einlädt, tut das der ganzen Gegend gut.

    Allerdings ist, @vilmoskörte, auch bei einer umfangreichen Bürgerbeteiligung immer die Frage, wer davon erreicht wird. Nicht akzeptabel wäre es gewesen, wenn die von der BVV beschlossene Mediation nach den Wahlen einfach völlig gekippt worden wäre. Der „Runde Tisch“ am 10.3. scheint mir hier der richtige Weg. Allerdings erwarte ich für die interessierten Bürger hier das volle gleichberechtigte Rederecht, was über die sonst üblichen, durchaus bürgerfreundliche Regelungen in Ausschüssen hinausgeht. Evtl. sollte man sich auch die Zeit für ein zweites Treffen nehmen, wenn es beim ersten Mal hoch hergeht.

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