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Auftaktveranstaltung Turmstraße

„Mladii“ hat hier schon nach einem Bericht über die Auftaktveranstaltung „Aktives Stadtzentrum Turmstraße“ am 5. November gefragt und bis jetzt ist leider noch niemand der Aufforderung von Jürgen Schwenzel gefolgt, als Kommentar aufzuschreiben, was für ihn/sie besonders wichtig oder interessant war.

Ein „Auftakt“ mit Paukenschlag, im übertragenen Sinne, nicht laut, sondern hell, so ein ganz klitzekleines „Festival of Lights“ an der Thusneldaallee. Die Heilandskirche leuchtete weithin hell angestrahlt, die Fenster des Kirchen-Cafés rot, die Bäume grün … und von 12 bis 18.30 Uhr betreuten Mitarbeiter der BSM einen Informationsstand auf dem Ökomarkt, der eine Stunde länger als sonst geöffnet hatte. Am Infostand und am Eingang zur Veranstaltung konnte man auf einer großen Tafel Punkte vergeben. „Wie gefällt Ihnen die Turmstraße, was halten Sie von den Bewohnern Moabits, wie finden Sie den Branchenmix, gibt es genug Parkplätze … ?“ Diese und andere Fragen sollten mit „gut – mittel – schlecht“ beantwortet werden. Für weitere Wünsche und Ideen Einzelner standen Zettel, Stifte und eine große Wahlbox bereit. Viele beteiligten sich. Das Meinungsbild ergab eindeutige Tendenzen.

Kurz vor 19 Uhr strömen die Menschen herein. Schließlich ist die Kirche voll. Stühle und Bänke müssen noch herangeschafft werden. Ca. 250 Besucher. Die Moabiter hatten schon ungeduldig auf Informationen gewartet, nachdem die Presse im Juli berichtet hatte, dass 9 Millionen Euro Fördermittel für fünf Geschäftsstraßen, darunter auch Turm- und Müllerstraße, bereitgestellt werden. Seitdem gibt es eigentlich noch nichts Neues. Außer dass es jetzt wirklich losgeht. Die Verwaltung, Senat und Bezirk, mussten erst mal klären, wie die Rahmenbedingungen für dieses Förderprogramm „Aktive Stadtzentren“ aussehen sollen und beinahe wären sie damit nicht rechtzeitig fertig geworden. Gerade mal einen Tag vor der Veranstaltung wurde die Entscheidung getroffen.

Auf dem Podium saßen Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe, Frau Matthes von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Norbert Illiges (BSM) und Regina Roß (BBE). Es moderierte Susanne Jahn vom Planungsbüro Jahn, Mack und Partner (das für den Bezirk die Müllerstraße bearbeitet). Während der Stadtrat die Partizipation (Beteiligung) von Gewerbetreibenden, Vermietern und Anwohnern ankündigt, erklärt Frau Matthes wie wichtig das nachgewiesene Engagement privater Akteure für die Entscheidung gewesen war. Die Investitionen, die zu einem Drittel aus Bundesmitteln und zu zwei Drittel aus Landesmitteln stammen, sollen private Investitionen anregen.

Norbert Illiges (BSM) stellt das im Frühjahr erarbeitete Konzept vor, mit dem der Bezirk die Gelder gewonnen hat. Wie schon im Juli auf MoabitOnline berichtet, wird vorgeschlagen, den Kleinen Tiergarten umzugestalten, einen Stadtplatz am U-Bahn-Eingang anzulegen, kombinierte Bus- und Radspuren für die Turmstraße, einen Marktplatz auf der Thusneldaallee und auch vor der Arminiusmarkthalle, die mit dem zukünftigen neuen Eigentümer zur Markthalle der Kulturen werden könnte, Platz für Außengastronomie. Im Kleinen Tiergarten östlich der Stromstraße möchte er Seniorensportanlagen anbieten. Außerdem soll an einigen Stellen der Gehweg an der Turmstraße verbreitert werden. Doch sind dies Vorschläge. Jetzt gilt es mit allen Beteiligten die Maßnahmen zu diskutieren und konkret auszuarbeiten. Es gibt mittlerweile eine genau festgelegte Gebietsgrenze. Frau Roß wird das Geschäftsstraßenmanagement betreiben und kündigt verschiedene Workshops für unterschiedliche Gruppen, wie Gewerbetreibende, freie Berufe, Kunst- und Kulturschaffende oder Gesundheitsberufe an. Der erste soll bereits am 19. November passenderweise um 19.11 Uhr stattfinden und sich mit dem äußeren Erscheinungsbild der Turmstraße beschäftigen. Einen Ort für die Veranstaltung konnte sie noch nicht bekannt geben.

Aus der Diskussion der Teilnehmer gebe ich hier einige Beiträge wieder, diese Auswahl kann nicht vollständig sein:

Franz Jörg Beyer vom Berliner Fahrgastverband IGEB e.V. bringt die Verlängerung der Straßenbahn bis zum Mierendorffplatz ins Gespräch, denn wenn die Straßenbahn nur mit einer Wendeschleife bis zum Hauptbahnhof gebaut wird, wie bis jetzt geplant, werden sich die Touristenströme nach Osten orientieren.

Genauere Zahlen über die Verkehrsmengen in der Turmstraße und in Alt-Moabit fordert Reinhard Nake (Anwohner) ein. Er begrüßt die Reduzierung auf eine Spur für Autos und Anlage eines Bus- und Radstreifens, weil damit Verkehre auf diese Verkehrsmittel verlagert werden und nicht Autos in andere Straßen.

Rudolf Blais, Anwohner und Aktiver der Lokalen Agenda 21, erinnert an Beratungen des Energietischs in den Jahren 1998/99, bei denen schon Verbesserungen der Verkehrssituation erarbeitet worden waren. Damals war ein Fahrradparkhaus am U-Bahnhof vorgeschlagen worden.

Der Augenoptiker Wolfgang Golücke stellt sich als wohl ältester Gewerbetreibender der Turmstraße vor. Er begrüßt die Schließung der Thusneldaallee für den Autoverkehr, weil damit der zerrissene Kleine Tiergarten wieder zusammenwächst. An dieser Stelle wünscht er sich einen Pavillon für kleinere Musikveranstaltungen und verspricht diesen, wenn er gebaut würde, dreimal im Jahr für Jazzkonzerte zu mieten. Wer ihn dabei unterstützen möchte, kann sich im Optikgeschäft in der Turmstraße 80 melden.

Pfarrer Michael Rannenberg erinnert sich, dass bereits vor 20 Jahren die gleichen Fragen wie heute behandelt wurden. Schon damals waren tolle Konzepte ausgearbeitet worden, Straßenbahn und mehr Platz für Fußgänger, ein Aufenthaltsbereich mit Brunnen vor der Kirche. Leider wurde nichts davon verwirklicht. Stattdessen ärgert er sich seit langem über das nicht mehr funktionierende Toilettenhaus, das schon längst hätte abgerissen werden können. Er wünscht sich ein lebendiges Zentrum zwischen Kirche, Rathaus und Markthalle.

Jürgen Diedrich, Anwohner, beklagt die Konzentration von Bäckereien, Apotheken, Handyläden auf der Turmstraße. Er wünscht sich ein Café unter den Zierkirschen vor dem Rathaus und in den verkehrsberuhigten Nebenstraßen die Erneuerung von Pflanzen in den Beeten. Außerdem regt er an, mehr Fahrradständer aufzustellen.

Abdallah Hajjir, Mediator und Imam vom Haus der Weisheit, fragt, ob für Moabit nicht eine öffentlich sichtbare Moschee ein Gewinn wäre. Der Kiez braucht Orte für Familienerholung, Begegnungsstätten für Senioren aus verschiedenen Kulturen. Jugendliche brauchen mehr sinnvolle Beschäftigung. Außerdem fragt er nach dem Baubeginn auf dem Paech-Brot- und dem Schultheiß-Areal. Für letzteres wünscht sich ein anderer Anwohner kein Einkaufszentrum, sondern Studentenwohnen wegen der Nähe zur Technischen Universität.

Wolfgang Lehmann wünscht sich Hinweisschilder für die Markthalle, sie sollte ins touristische Leitsystem aufgenommen werden.

Die Marktfrau vom Gärtnerinnenhof, die seit 10 Jahren Ökogemüse vor der Kirche verkauft, wünscht sich mehr Bänke und kleine Spielgelegenheiten, um das Einkaufen und den Aufenthalt auf dem Marktplatz auch für Eltern kleiner Kinder angenehmer zu gestalten.

Mustafa Fahin (Anwohner) fordert dringend auf, die alten Pläne aus den Schubladen zu holen, damit sie endlich verwirklicht werden.

Ertugrul Tolan möchte mit der Wirtschaftsförderung des Bezirks Mitte als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Zum Schluss der Veranstaltung kommt Regina Roß noch auf die Tafeln zurück, auf denen die Besucher der Veranstaltung und des Infostandes ihre Urteile über die Turmstraße dokumentiert haben. Sie stellt fest, dass sowohl die Öffnungszeiten, als auch das Angebot an Parkplätzen überwiegend positiv bewertet wurden. Die Redebeiträge der Veranstaltung zeigen, dass ein ökologischer Umgang mit der Verkehrssituation von den Anwesenden begrüßt wird und dass es notwendig ist, die Straßenbahn in die Überlegungen mit einzubeziehen. Kleinere Vorschläge könnten schnell umgesetzt werden, dazu gehört der Abriss des Toilettenhauses und bessere Beleuchtung. Ein regelmäßiger Newsletter wird angekündigt. Ebenso soll möglichst bald im Internet berichtet werden. Baustadtrat Gothe kündigt eine jährliche öffentliche Versammlung an.

Nachtrag vom 5.12.2008: Die BSM hat eine zunächst provisorische Website zum Projekt eingerichtet, die im Laufe der Zeit noch ausgebaut werden soll. Zunächst sind dort die Informationstafeln zur Veranstaltung und das Kurzkonzept als PDFs zum Download bereitgestellt, hier die Links:

Entwicklungskonzept
Ausstellungstafeln:
Tafel 1: Förderprogramm Aktive Stadtzentren
Tafel 2: Stärken und Schwächen der Turmstraße
Tafel 3: Leitbild für die Turmstraße
Tafel 4: Geplante Maßnahmen (1)
Tafel 5: Geplante Maßnahmen (2)
Tafel 6: Zeitplan / Beteiligung

Ansprechpartner:

Bezirksamt Mitte von Berlin, Mandy Adam, Iranische Str. 3, 13347 Berlin, Fax 2009-88-45727, mandy.adam@ba-mitte.verwalt-berlin.de
BSM, Michael Altenberend, Katharinenstr. 19-20, 10711 Berlin, 896 003-352, michael.altenberend@bsm-berlin.de
BBE, Regina Roß, Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin, 590 099-635, ross@bbe-retail-experts.de

Die Fotos von der Veranstaltung hat Jürgen Schwenzel aufgenommen.

Nachtrag vom 10.12.08: Wer sich ein Bild machen möchte von Menschen, die sich einbringen, kann einige in der LiesSte Nr. 9, Dezember 08 finden.

30 Kommentare auf "Auftaktveranstaltung Turmstraße"

  1. 1
    Susanne Torka says:

    Als Ort für die Veranstaltung zum Erscheinungsbild der Turmstraße am 19.11.08 um 19.11 Uhr steht mittlerweile der frühere BVV-Saal im Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1 fest.
    Auch konnte eine Ausstellungstafel und der Plan des Fördergebietes im Artikel jetzt eingebunden werden.

  2. 2

    ich entnehme dass alle 10 jahre so eine veranstaltung stattfindet und nichts passiert

  3. 3

    Liebe Moabiter,
    dass die Thusneldaallee für den Autoverkehr geschlossen werden soll, ist ein sehr guter Schritt, jedoch halte ich das nur für die zweitbeste Lösung. Man sollte stattdessen einmal gründlich darüber nachdenken, aus der Turmstrasse zwischen Stromstr. und Thusneldaallee eine kleine Fusgängerzone zu machen. Was wäre damit gewonnen? So könnte man das Stück Park zwischen der Turmstr. und Alt-Moabit in die neue Fussgängerzone integrieren und damit einen erholsamen Platzes schaffen, der und zum Verweilen einlädt. Der momentane Zustand dieses eigentlich sehr schönen Platzes – „in die Zange genommen“ von gleich drei vielbefahrenen Strassen im Norden, Süden und Osten ist – sagt leider nur noch Drogendealern und -konsumenten zu. Ich kann mir vorstellen, dass durch eine Einbeziehung dieses Parks in eine entlärmte Fussgänger- und Einkaufszonezone ein sehr attraktiver „Eingang“ zur Turmstrasse geschaffen werden kann, der wesentlich dazu beitragen wird, das hartnäckige Schmuddelimage dieser Gegend abzustreifen.

    Eine solche Konstellation von Park und Fussgängerzone mit U-Bahnanschluss wäre tatsächlich einmalig in Berlin und könnte das Shoppen in Moabit zu einem schönen Erlebnis werden lassen und so Kunden auch überregional anziehen. Der Effekt dieser einen Massnahme alleine würde sicher bald über die gesamte Turmstrasse bis hin zur Gotzkowskistrasse spürbar positiv wirken. Dies könnte widerum auch Private mehr dazu anregen, wieder in dieses Viertel zu investieren.

    Die Thusneldaallee sollte in diesem Fall wahrscheinlich für den Verkehr geöffnet bleiben, damit diese als Zufahrt zur Turmstrasse dienen kann.

    Mit freundlichen Grüßen
    Olaf Breslauer

  4. 4
    Herbert Rabe says:

    Herr Breslauer, das ist eine sehr gute Idee,
    wir werden diese weitergeben und überdenken. Es sind ja noch mehr Ideen vorhanden.

  5. 5

    Fussgängerzonen haben sich ausserhalb der Metroploen schon als „Hier sagen sich die Füchse gute Nacht*
    erwiesen, genauso wie „Einkaufszentren“, Umschlagplatz für die Dealer, nein, das Gewerbe in den Strassen
    gilt es zu erhalten und zu stärken. Was geht wohl im Umkreis des Gesundbrunnencenters ab ? Der Drogenhandel !!!
    Es ist eine Schande, die letzen Reste des Mittelstands in diese Zentren zu zwingen, statt die leerstehenden Läden
    der Strassen mit Leben zu füllen.

  6. 6
    Barbara Wirth says:

    Bei der Planung zur Verbesserung der Situation in der Turmstraße sollten die Belange der Parallelstraße Alt Moabit nicht unter den Tisch fallen. Auch dort gibt es eine Reihe von Geschäften, außerdem wohnen dort viele Leute in den direkt an der Straße liegenden Wohnhäusern.

    Eine Fußgängerzone in der Turmstraße könnte möglicherweise die Atmosphäre dort verbessern, jedoch würde der Verkehr dann auf die Parallelstraße Alt Moabit umgeleitet, was dieWohn- und Lebensqualität in diesem Bereich erheblich beeinträchtigt würde. außerdem wären Staus insbesondere im Bereich zwischen Thusneldaalle und Stromstraße vorprogrammiert.

    Vielmehr schlage ich vor, dass man die beiden Straßen Alt Moabit und Turmstraße auf der Strecke zwischen Gotzkowskystraße und Rathenower Straße zu Einbahnstraßen umbaut mit Querverbindungen durch die Ottostraße, Stromstraße und Wilsnacker Straße. In der Turmstraße sollte der Verkehr in Richtung Rathenower Straße verlaufen, in Alt Moabit in Richtung Gotzkowskystraße. Dadurch könnten die Parkbuchten in Alt Moabit zwischen Wilsnacker und Stromstraße problemlos genutzt werden, es würde sich außerdem eine geringere Lärmbelästigung für die Anwohner in Alt Moabit ergeben.

    Da in einer Einbahnstraße der Gegenverkehr entfällt, kann jeweils die Hälfte der befahrenen Straße anderweitig genutzt werden, z.B. für Straßencafes Fahrradverkehr oder auch Parkraum für Fahrräder und Autos. Besonders attraktiv wäre dann der Vorplatz des Rathauses, der durch die jetzt freigewordene Fahrbahn erweitert würde; schräg gegenüber würde unter Einbeziehung der Tusnelda-Allee ein Platz vor der Heilandskirche entstehen, der ebenfalls eine hohe Aufenthaltsqualität hätte. Die frei gewordene Straßenseite müsste vermutlich wegen des Lieferverkehrs befahrbar bleiben. z.B. könnten in regelmäßigen Abständen Pflanzinseln die Straße verengen, so dass deutlich wird, dass hier nur im Schritttempo gefahren werden kann.

    Zur Zeit fahren im Bereich Turmstraße und Alt Moabit mindestens 5 Busse, natürlich ebenfalls in beide Richtungen (101, 123, 245, M27, TXL). Ob eine solch hohe Frequentierung notwendig und sinnvoll ist, darf bezweifelt werden. Hier könnte man nach meinem Dafürhalten durch Umstrukturierungen auch den Busverkehr sinnvoll reduzieren. Wenn die Busse in Alt Moabit in der einen Richtung und in der Turmstraße in der anderen Richtung fahren, ergibt sich eine Belebung des kleinen Tiergartens durch die kreuzenden Fußgänger, ein wie ich meine, günstiger Effekt für diesen Grünzug. Bei der Neugestaltung des kleinen Tiergartens wären entsprechende Wegeführungen einzuplanen.

  7. 7
    Judith T. says:

    Also meiner Meinung nach würde das mit den Bussen ein Problem sein. Ich mache morgens, wenn ich zur Schule fahre manchmal die Erfahrung, dass ich nicht mehr in den Bus hineingelassen werde da der Bus schon überfüllt ist (das bezieht sich auf den 245, 123, M27 und der 101 füllt sich auch sehr schnell). Deshalb kommt man auch mal zur Spät zur Schule, was die Sache nicht besser macht.

  8. 8
    I.Matella says:

    auf der veranstaltung im november wurde viel über geld geredet.da frage ich mich,da nun geld vorhanden sei und es z.t. noch dieses jahr ausgegeben werden muss: Wo bleibt die weihnachtsbeleuchtung vor dem
    rathaus und der turmstr allgemein???
    es sieht wirklich trostlos aus!!!

  9. 9
    Jürgen Schwenzel says:

    Die BSM hat eine zunächst provisorische Website zum Projekt eingerichtet, die im Laufe der Zeit noch ausgebaut werden soll. Zunächst sind dort die Informationstafeln zur Veranstaltung und das Kurzkonzept als PDFs zum Download bereitgestellt, hier die Links, die wir auch im Hauptartikel nachgetragen haben:

    Entwicklungskonzept
    Ausstellungstafeln:
    Tafel 1: Förderprogramm Aktive Stadtzentren
    Tafel 2: Stärken und Schwächen der Turmstraße
    Tafel 3: Leitbild für die Turmstraße
    Tafel 4: Geplante Maßnahmen (1)
    Tafel 5: Geplante Maßnahmen (2)
    Tafel 6: Zeitplan / Beteiligung

  10. 10
    Rudolf Blais says:

    Rettet die Schultheiss Fabrik

    Als Besucher der genannten Auftaktveranstaltung und der 1. Werkstatt im November begrüsse ich die Absicht der Werkstattleitung bzw. der Vertreter des BA Mitte, das nochmal grundsätzlich über die Planung des Einkaufzentrums und der Schultheiss Fabrik geredet werden soll, die auch im Planungsgebiet Aktives Stadtteilzentrum Turmstr. liegt. Auf einer der nächsten Werkstätten ab Februar 2009 soll der Bauherr zu einer Projektvorstellung eingeladen werden.
    Da in Kürze der Baubeginn des nur wenig 100 Meter entfernten Einkaufzentrum Peachbrot-Gelände ist (Berliner Abendblatt Nr. 50 vom 13.12.2008) kann ich mir bei der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Berlin wie in Deutschland nicht vorstellen das in den nächsten Jahren noch mehr große Einkaufzentren con ca. 20.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche (vgl. Größe z.B. Potsdamer Platz Arkaden) neu gebaut und genehmigt werden und erst rechnich mitten in Moabit in einer der ärmsten Gegend von Berlin. Ohnehin werden viele der seit der Maueröffnung neu erbauten fast 60 Einkaufszentren Berlins in der Öffentlichkeit als zu viele und oft zu groß kritisiert, die den herkömmlichen Einkaufsstraßen das Wasser abgraben! Ähnlich wie am Planungsverlauf des Peachbrot-Geländes sollte auch dieses Einkaufszentrum in seiner Größe deutlich reduziert werden und nur in Neubauten von der Turmstraße bis zum Vorplatz der Schultheiss Fabrik (Eingang Südhaus) realisiert werden. Zu begrüssen sind Pressemeldungen der letzten Zeit, wonach aus Denkmalschutzgründen keine Altbauten der Schultheiss Fabrik abgerissen werde dürfen und keinerlei Neu-Bebuungen von Wegen, Höfen und Plätzen innerhalb des Fabrikgeländes stattfinden dürfen. Laut Berliner Zeitung vom 12.9.2008 soll noch ein Altbau an der Perlebergerstr. abgerissen werden. Auch das Parkhaus an der Perlebergerstr. unweit des 2. geplanten Parkhausneubau in Moabit sei nach letzten Meldungen vom Tisch. Auf der anderen Straßenseite hat doch Hertie einen großen Parkplatz.

    Da Moabit im Vergleich zu Kreuzberg weniger alte Fabrikgebäude besitzt, sollte dieses wertvolle Gebäude auch (weiterhin) für Kultur, Gastronomie, Kleingewerbe, Künstler und für die Kreativszene zur Verfügung gestellt werden (wie es in den 80er Jahren schon zahlreiche Gruppen in Moabit forderten). Damit könnte im heutigen Trend das Herz von Moabit neu belebt werden und nicht mit Supermärkten, Parkhäusern und Boutiquen verbaut werden. Es kommt jetzt darauf an, ob die Akteure dies einfordern und bereit sind dafür zu kämpfen. Zu viele Einrichtungen haben in Moabit in den letzten 20 Jahren dicht gemacht – die Schultheiss Fabrik könnte in Zukunft neuen Schwung bringen, fehlende neue Räume öffnen und dabei auch viele Arbeitsplätze schaffen. Auch im Stadtteilplenum Moabit West (in dem auch Kulturschaffende Moabits eingebunden sind) wurde der Vorschlag zur Rettung der Schultheiss Fabrik im Novemberplenum eingebracht und für wichtig erachtet.
    Zu wünschen ist zukünftig das die Bürgeranliegen im Bezirk Mitte nicht nur im Prozess Aktives Stadtteilzentrum Turmstr., wie bereits versprochen, ernster genommen werden und größeres Gewicht erhalten. Im Bezirk Kreuzberg/Friedrichshain zeichnet sich z.Z. ab, das die Planungen der Mediaspree in Folge der dortigen Bürgerbegehren und -proteste deutlich verändert werden! Im dortigen BVV-Sonderausschuss verhandeln Bürger mit Palarmentarier und Investoren miteinander.

    Rudolf Blais

  11. 11
    quitzow says:

    Wo bleibt die Sanierung der Ecke Turmstraße/Stromstraße? Es sieht immer noch Westberlinerish-alternativ- bloß-nichts-ändern aus.

    Man kann die Schultheißfabrik ruhig retten , sie meinetwegen in einem postmodernen Hochbau integrieren. Egal, was sich zuzutragen vermöchte. In Moabit möchten wir auch gescheiten Lebensmittelläden wieder haben, nebst allen Errungenschaften, die das moderne Leben gebietet:-)

  12. 12
    Susanne Torka says:

    Der erste Newsletter für das Aktive Stadtzentrum Turmstraße ist erschienen:
    http://www.turmstrasse.net/Newsletter_09_Jan_klein.pdf

  13. 13
    Susanne Torka says:

    Am Dienstag, den 10.2.09 fand im Rathaus das 2. Plenum der Gewerbetreibenden mit dem Titel „Leben in der Turmstraße“ statt. Es sollten die Themen „Image und Lebensgefühl“, „Netzwerke und Akteure“ und „Kultur / Freizeit / Aktionen“ besprochen werden. Eine Mentorengruppe von Gewerbetreibenden hatte die Themen bereits vorbereitet. Informiert wurde über das gesamte Programm. Erklärt wurde, dass umfangreiche Umbaumaßnahmen natürlich einen langen Planungsvorlauf haben, denn um Gelder abzurufen, muss eine detaillierte Planung vorliegen. Daran wird gearbeitet, sowohl was den Straßenraum betrifft, als auch die Grünanlage. Es ging bei dem Treffen hauptsächlich darum, zu entscheiden, welche kleineren Maßnahmen zur Verbesserung im Jahr 2009 umgesetzt werden können. Die Anwesenden haben sich den Vorschlägen der Mentorengruppe angeschlossen, als da sind:
    „blühender Mittelstreifen“, Frühlingsblüher massenhaft einpflanzen
    Verbesserung des Turmstraßenfestes
    Projekt „Licht im Schaufenster“ für die dunkle Jahreszeit, mit Kunststudenten

  14. 14

    Beim Aktiven Stadtzentrum Turmstraße geht es nicht nur um die Turmstraße selbst und die Grünanlage des Kleinen Tiergartens, sondern auch die Weiterentwicklung der Arminiusmarkthalle, für die der Liegenschaftsfonds im Herbst ein Interessenbekundungsverfahren laufen ließ, um einen Investor zu finden. Ohne Erfolg. Wen dies Thema genauer interessiert, der kann hier das Wortprotokoll aus dem Wirtschaftsausschuss vom 12.1.09 des Berliner Abgeordnetenhauses nachlesen, in dem es um die Kreuzberger und die Moabiter Markthalle ging: http://www.parlament-berlin.de/ados/16/WiTechFrau/protokoll/wtf16-037-wp.pdf

  15. 15
    Susanne Torka says:

    Der zweite Newsletter zum Aktiven Stadtzentrum Turmstraße ist erschienen und kann hier heruntergeladen werden: http://www.turmstrasse.net/Newsletter_02-2009_end2_klein.pdf
    So prima ich die Idee mit den 1000 Blüten zum Frühlingsanfang auch finde, aber ausgerechnet Tulpen und Narzissen zum „einpflanzen“ vorzuschlagen, zeugt von ekklatanter Pflanzenunkenntnis: diese Zwiebelgewächse steckt man doch im Herbst massenhaft in die Erde, damit sie dann im Frühjahr ihre Blütenpracht entfalten.

  16. 16
    Susanne Torka says:

    Wir wollen die Leser von MoabitOnline weiter auf dem Laufenden halten. Nun ist der 3. Newsletter erschienen:
    http://www.turmstrasse.net/Newsletter/Newsletter_4-2009-end.pdf
    In ihm wird ausführlich erklärt, warum erst einmal ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben werden muss und ein landschaftsplanerischer Wettbewerb ausgelobt wird, bevor größere Umbaumaßnahmen in Auftrag gegeben werden können. Die Jahresplanung ist für alle verschiedenen Teil-Bereiche prima dargestellt.
    Die 1000 Narzissen sind zwischenzeitlich auch auf dem Mittelstreifen in die Erde gekommen und werden vielleicht in der nächsten Woche aufblühen.

  17. 17

    Also in erster Linie eine Jobbeschaffungsmaßnahme für den Bereich Stadt- und Landschaftsplanung,
    singe mit Brecht „Ja, mach nur einen Plan…..“ *ggg*.

  18. 18
    EK says:

    Also bei der Webseite von Aktives Stadtzentrum Turmstraße hatte ich mir doch etwas Proffesionelleres informierenderes vorgestellt.
    Vor vier Monaten gings los, bis heute hat man es nicht geschafft eine Webseite auf die Beine zu stellen, die gleichfalls informiert als auch animiert die Turmstraße zu besuchen.

  19. 19
    Rané says:

    Es passiert mal wieder kaum etwas, nun wird Hertie bald geschlossen und Karstadt und Woolworth sind
    auch vor dem Ende. Wurde dies nun in der Planung berücksichtigt ?
    Mit ein paar Blümchen pflanzen ists wohl nicht getan. Das Ende der Kaufhäuser bietet ja auch eine
    Chance für viele kleine Gewerbetreibenden, wurde dies berücksichtigt ?

  20. 20
    Nudnik says:

    für welche kleinen Gewerbetreibenden denn? Telefonläden, 99 Cent Shops, Spielhallen/Wettbüros oder nochn Bäcker, nochn Friseur, nochne Apotheke?

    Da wären auch noch die beiden Plus und der Norma (gehört ja inzwischen zum gleichen Verein) in der Markthalle. Besonders der Plus in der Turmstrasse ist unterirdisch. Früher war wohl mal ein Bolle drin. Wenn ich an den Bolle am Hansaplatz denke, würde ich den gerne gegen den Plus tauschen.

    Gestern war ich im Plus an der U-Bahnstation Turmstrasse. Vor mir war ein älteres Ehepaar an der Kasse hinter mir zwei Hartz IV-Opfer jeweils mit 2 Bierflaschen bewaffnet. Selbstverständlich waren die sauer, dass keine 2. Kasse geöffnet war. Und als ich am Zahlen war gings ihnen nicht schnell genug. Kann man verstehen, schliesslich hatten sie ein wichtiges Treffen im Kleinen Tiergarten. Ich hab immer mehr den Eindruck, dass das die Zielgruppe für die Geschäfte in der Turmstrasse (oder Alt-Moabit) sind.

  21. 21

    Nun, genau solche Läden meinte ich nicht. Ein gut sortiertes Geschäft für Schreibwaren und Büromaterial,
    ein Schuhgeschäft, Galerien, Cafés, div. Fachgeschäfte.

  22. 22
    Susanne Torka says:

    Es gibt einen neuen Vorschlag für die Markthalle, zumindest im Netz, der im Verfahren Aktives Stadtzentrum oder auch beim Stadtteilplenum Moabit West mal vorgestellt werden sollte: http://vilmoskoerte.wordpress.com/2009/06/14/zukunft-der-arminiushalle/
    Dort sind in einem Kommentar auch Kontaktdaten zu finden.

  23. 23
    student_andi says:

    Hallo allerseits,
    die mit eingebrachte idee von frau torka ist die beste, die ich hier seit LANGEM gelesen/gesehen (video) habe.
    ein tolles nutzungskonzept!
    es müssten viel mehr kreative nach moabit kommen.
    da bietet ‚die Zunft‘ eine geniale Nische.
    die überall leerstehenden läden in den seitenstrassen sind doch sehr deprimierend.
    moabit braucht schwung und ideen!

  24. 24
    Susanne Torka says:

    Es gibt einen neuen Newsletter zum Aktiven Stadtzentrum und einen Termin für eine Veranstaltung, den 19.10.09, wo und wann ist leider noch unklar. Der aktuelle Stand des Verkehrskonzeptes soll vorgestellt werden, der Stand der vorbereitenden Untersuchungen für das Sanierungsgebiet und eine Stadtteilvertretung soll gewählt werden.
    Achtung ziemlich großes pdf:
    http://www.turmstrasse.net/Newsletter/Newsletter_9-2009_Web.pdf

  25. 25
    vilmoskörte says:

    Ich fände es ja toll, wenn man einen Vertreter von „Die Zunft“ zu einem solchen Treffen einladen würde, um deren Konzept für die Arminiushalle vorzutragen. Eine E-Mail mit diesem Vorschlag, die ich bereits vor Wochen an die BSM geschickt habe, blieb leider bis heute unbeantwortet.

  26. 26
    Susanne Torka says:

    Nun steht auch der Ort und die Uhrzeit der Veranstaltung zum Aktiven Zentrum Turmstraße fest: 19.10.09 ab 18.30 Uhr wieder in der Heilandskirche, Thusneldaallee. Der Stand der verschiedenen bearbeiteten Projekte wird vorgestellt und der Stand der vorbereitenden Untersuchungen für ein Sanierungsgebiet (die Ausweisung als Sanierungsgebiet ist notwendig, um langfristig weiter Gelder einsetzen zu können).
    Aber das wichtigste am 19.10. die Stadtteilvertretung soll gewählt werden. Kandidieren können alle Moabiter Bewohner und Bewoherinnen, Gewerbetreibende und Vertreter von Initiativen aus dem Gebiet und der Umgebung, denn die Turmstraße ist das Zentrum für ganz Moabit. Weitere Informationen unter:
    http://www.turmstrasse.net/Aktuelles/aktuelles.html
    Hier kann auch ein Infoblatt zur Stadtteilvertretung heruntergeladen werden. Kandidaten können sich anmelden.
    Weitere aktuelle Informationen zur Anmeldung für einen Weihnachtsmarkt in der Arminiusmarkthalle sind zu finden.

  27. 27
    Rané says:

    Hoffen wir auf eine rege Beteiligung. Ich werde auf jeden Fall anwesend sein, damit Kultur und Bildung wenigstens eine Stimme hat.

  28. 28
    vilmoskörte says:

    Es wird auch jemand von der Zunft AG teilnehmen, die seit einiger Zeit an einem Konzept für die Nutzung der Arminiushalle arbeiten, das ich schon mal ein einem Artikel kurz vorgestellt hatte.

  29. 29
    Rané says:

    Wenn man mal von der „Wahl“ der Bürgervertreter absieht (Frage mich, wie 33 Personen sich einigen können) war die Anzahl derer, die sich engagieren wollen, sehr positiv.
    Für konkrete Projektideen sollte man sich direkt an die Entscheidungsträger wenden.

  30. 30
    Redaktion says:

    weitere Kommentare bitte beim Artikel „Turmstraße – Verkehrs- und Gestaltungskonzept wird vorgestellt“
    https://moabitonline.de/2126