Infoveranstaltung Verkehrsplanungen Turmstraße und Alt-Moabit
Am Dienstag, den 1. März 2011 werden um 19 Uhr im Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Moabit, Ottostraße 16, 10555 Berlin auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung die aktuellen Planungen für die Turmstraße und Teile der Straße Alt-Moabit vorgestellt (das alte Konzept wurde weiterentwickelt).
Auf Einladung des Bezirksamts Mitte und des „Koordinationsbüros“ Kosp GmbH, dem Prozesssteuerer des „Aktiven Stadtzentrums Turmstraße„, erläutern Vertreter des mit der Verkehrsplanung beauftragten Büros Vössing Vepro die Entwurfsplanung und stellen sie zur Diskussion. Die beiden Straßenzüge sollen in den kommenden Jahren abschnittsweise umgestaltet werden. Ziel ist die Verbesserung der Sicherheit für die insbesondere nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer, eine Steigerung der Aufenthaltsqualität und eine Erhöhung der Attraktivität der Turmstraße als Ortsteilzentrum. Die Maßnahmen werden aus dem Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ finanziert.
Im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sind seit 2009 die Maßnahmen im Verkehr zur Neugestaltung der Turmstraße und einzelner Teilbereiche der Straße Alt-Moabit entlang des Kleinen Tiergartens ein bedeutender Handlungsschwerpunkt im Fördergebiet Turmstraße. Die Stärkung der Aufenthaltsqualität in der Turmstraße, im Kleinen Tiergarten und der Straße Alt-Moabit sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit – insbesondere für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer – sind Hauptziele der beabsichtigten Maßnahmen. Für diese Straßen ist bis zum Frühjahr 2010 ein Verkehrskonzept erarbeitet und den Betroffenen vorgestellt worden.
Das Konzept bildet die Grundlage für die Ausführungsplanung der einzelnen Maßnahmen. Es sieht für die Turmstraße den Erhalt der bisherigen Aufteilung in Fahrbahnen und Gehwege vor, wobei eine Reduzierung der zwei Fahrspuren auf eine je Richtung vorgesehen ist und die zweite Spur einen neu markierten Fahrradstreifen erhält. Diese Maßnahme verdeutlicht die gewachsene Bedeutung des Fahrradverkehrs, der zukünftig einen höheren Anteil am Verkehrsgeschehen in Anspruch nehmen wird und dem damit Rechnung getragen werden soll.
Fußgänger sollen sicherere und verbreiterte Überquerungsmöglichkeiten erhalten. Hierfür werden Mittelinseln in der Straße Alt-Moabit vorgesehen und an einzelnen Straßeneinmündungen sogenannte Gehwegvorstreckungen gebaut. Die Realisierung der mehrjährigen Bauarbeiten soll im Herbst 2011 beginnen und zuvor mit den Bewohnern Moabits diskutiert werden.
Einladungsflyer zur Veranstaltung
Nachtrag:
Berliner Woche vom 9.3. und Berliner Abendblatt vom 12.3.11 haben über die Veranstaltung und Konzepte berichtet.
Nachtrag vom 22.03.11:
Das „Ko-Büro“ hat heute das „offizielle Protokoll“ der Veranstaltung verschickt. Da es auf der Website des Aktiven Stadtzentrums Turmstraße derzeit noch nicht zu finden ist, stellen wir es hier zum Download bereit.
Nachtrag vom 18.7.11:
Plan für die Verkehrsmaßnahmen (Stand Mai 2011) zum Download (Achtung 8 MB)
Nachtrag 2012:
Zur Verkehrsplanung hat die AG Verkehr der Stadtteilvertretung Turmstraße (StVT) eine Präsentation erarbeitet. Sie fordert: Probleme sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden. Hier auch noch ein Link zum Beitrag der StVT zum Stadtentwicklungsplan Klima.
Bericht über den Themenabend „Verkehr“ der StVT mit Präsentation zum Download.
In der „ecke turmstraße„, Nr. 9, dez 2012 – jan 2013 werden die verkehrlichen Maßnahmen im Fördergebiet Aktives Stadtzentrum Turmstraße für 2013 wie folgt beschrieben:
„… u.a. sollen in der Turmstraße von der Kreuzung Stromstraße bis zur Höhe der Waldstraße Markierungen der Radstreifen vorgenommen werden – inkl. notwendiger Deckensanierungen, sofern Schlaglöcher oder andere Schäden festgestellt werden. Zwischen Gotzkowsky-, Wald- und Beusselstraße werden an den Einmündungen zur Turmstraße neue Gehwegvorstreckungen angelegt, ebenso an der Einmündung Jonasstraße / Turmstraße. In der Bremer- und Jonasstraße wird zudem neu asphaltiert – diese Maßnahmen sind bereits Teil des Umgestaltungskonzepts rund um die Markthalle. In der Thusnelda-Allee werden die Parkplätze rückgebaut – dann kann dort nicht mehr geparkt werden. An der Emdener Straße wird die Ampelanlage umgebaut. Alle Maßnahmen sollen von März bis Juni 2013 beginnen. …“
Die Beantwortung einer Großen Anfrage in der BVV (Drs. 0638/IV) zur Zusammenlegung der Bushaltestellen Rathaus und Oldenburger Straße an der Bremer Straße.
Umfrage zum Thema Verkehr von der Stadtteilvertretung Turmstraße (Online-Ausfüllen ist möglich).
Vorplanung zum Markthallenumfeld, Querparken, Lieferzone und anderes.
Nachtrag 2014:
Planungen zu den Gehwegbereichen in der Turmstraße
Am 24. Februar 2014 hatten das Bezirksamt Mitte, KoSP und die beratenden Ingenieure ZECH-CON zu einer Informationsveranstaltung in die Zunftwirtschaft eingeladen. Hier wurden die aktuellen Planungen zu den Gehwegbereichen in der Turmstraße im Abschnitt zwischen Beusselstraße und Otto- bzw. Oldenburger Straße vorgestellt. Hier sind die Präsentation mit Fotos, die Planungen zu den Gehwegen im Großformat (Abschnitt 1 und Abschnitt 2), das Protokoll zur Veranstaltung sowie eine beispielhafte Darstellung des Basaltstreifens, der zukünftig den Oberstreifen vom Gehweg abgrenzen soll, zu finden.
Wie soll der Mittelstreifen in der Turmstraße aussehen: grün oder grau? (B.I. SilberahornPlus), dazu ein Interview mit zwei Vertreterinnen der AG Verkehr der Stadtteilvertretung.
Im Oktober 2014 wurde der Taxistand aus der Turmstraße nach Alt-Moabit verlegt (moabit.net)
Endlich gibt es mal einen Schwerpunkteinsatz zu den Radstreifen (Pressemitteilung Bezirksamt).
Neuer MoabitOnline-Artikel zur Umsetzung von Verkehrsplanungen im Aktiven Stadtzentrum Turmstraße.
Die Verkehrsplanung sieht eine neu gestaltete Thusnelda Allee ohne PKW vor, als Verbindungsplatz zwischen Ottopark und Kleinem Tiergarten. Trotzdem sollen BVG-Busse (TXL und 187) weiter über den neuen Platz fahren. Das würde die angestrebte hohe Aufenthaltsqualität vernichten. Für einen Bus-freien Thusnelda Platz hat die BI Silberahorn in den vergangenen 4 Wochen über 1000 Unterschriften gesammelt. Dabei entstand auch aus Diskussionen mit BürgerInnen ein Argumentationspapier zur Buslinienführung.
Sie können sich die Argumente beim nächsten Unterschriftensammeltermin am Mo., 28.2.11, ab 14.00 Uhr, Turmstraße südlicher Gehweg (ca vor Haus Nr 80 ) abholen. Vielleicht wird es auch bald von moabitonline veröffentlicht, wenn die Technik wieder funktioniert. 😉
Die Technik hat heute Nachmittag schon wieder funktioniert und die Liste der Argumente ist bei dem Artikel über die Planungswerkstatt eingebunden, wie auch die Unterschriftenliste:https://moabitonline.de/7168
Direkt zur Liste der Argumente:
https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2011/02/110222_Thusnelda2.pdf
Es gibt aber auch Argumente gegen die Verlegung der Busse, die die AG Verkehr des Moabiter Ratschlags ausgearbeitet hat und die hier auch bald veröffentlicht werden können.
AG Verkehr des Moabiter Ratschlag / Fahrgastbeirat Tiergarten haben vergangenen Freitag einen Brief mit einer Stellungnahme zu den Auswirkungen einer Schließung der Thusneldaallee für Linienbusse auf die davon betroffenen Fahrgäste an den verantwortlichen Bezirksstadtrat, die Beauftragten des Aktiven Stadtzentrums Turmstraße und der Moabiter Quartiersmanagments und die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte geschickt. Interessierte können sich das Papier mit den Argumenten hier downloaden.
Kommt mit vor wie Schilda: Tegel wird 2012 geschlossen und dann fällt der TXL weg. Warum also heute noch den Umbau der Thusnelda-Allee zu einem in Moabit fehlenden Platz deswegen verhindern?
Außerdem: Auf dem Weg nach Tegel hält der TXL doch auch in der Turmstraße !! Und der neue Aufzug steht auch dort !!
Liebe Leute,
der Thusneldaplatz ist ein wichtiges Thema. Aber es geht noch um mehr. Wieviel Aufenthaltsqualität wird durch die Verkehrsplanungen gewonnen – Turmstraße als „Boulevard“ oder klare Vorfahrt für Autos, LKW, Busse, Räder; entsteht ein schlüssiges und zukunftsfestes Konzept für den Radverkehr (der laut Prognosen weiter zunehmen wird), werden Unfallschwerpunkte entschärft, werden die detaillierten Vorschläge der AG Verkehr der Stadtteilvertretung und weiterer Anwohner zur Kenntnis genommen, was kann dem Anlieferverkehr angeboten werden, braucht es ein angepaßtes Parkraumkonzept für die Turmstraße, werden die Lärmgrenzwerte des Verkehrs für die Bewohner der Turmstraße beachtet und vieles mehr.
Ob und was davon diskutiert werden darf, wird man sehen. Das Verkehrsplanungsbüro kümmert sich um die sog. Ausführungsplanung dessen, was vorher inhaltlich von Senat und Bezirk entschieden worden ist.
Torsten Schmidt, AG Verkehr, Stadtteilvertretung Turmstraße
@ H.E.
Es wäre in der Tat wie in Schilda, wenn nach der Schließung des Flughafens Tegel die Buslinie TXL ersatzlos wegfallen würde, was Du in Kommentar #4 (ohne „ersatzlos“) als Tatsache behauptest.
Nun, der „TXL“ ist schon lange eben nicht nur ein Flughafen – Hotel und Touristenstandorte Bus, sondern wird sehr gerne auch von anderen Nutzergruppen für Verbindungen zwischen Moabit und „Alt-Mitte“ und dabei natürlich auch zum Hauptbahnhof benutzt.
Und nun ist Gelegenheit für H.E. sich zu wundern: Das ist „sogar auch“ offiziellen Stellen bekannt und deshalb haben diese keine „Schilda-mäßige“ ersatzlose Streichung des TXL geplant, sondern diese Linie soll als Expressbus X5 (von dem ist auch in dem Papier des Fahrgastbeirats die Rede) auf verkürzter Strecke (evtl. Endhalt S Beusselstraße) betrieben werden.
Für alle Fahrgäste ist es aber auch für die Zukunft sinnvoll, wenn alle die Linien, die über die gleiche Strecke weiter wollen, an der gleichen Haltestelle abfahren, wie es heute absichtlich der Fall ist. Das wäre bei getrennten Haltestellen für den 245er und den X5 eben nicht der Fall, und Fahrgast wartet prompt an der Haltestelle, wo der Bus gerade nicht kommt.
Der Aufzug in der Turmstraße ist dabei nur ein Randthema, er betrifft zum einen allein die U5-Umsteiger, und ist aufgrund der begrenzten Kapazität eines Aufzugs für die Masse dieser Umsteiger unrelevant.
Die Frage, welche Aufenthaltsqualität denn ein „Thusneldaplatz“ anstelle der Thuseldaallee wirklich erreichen kann, angesichts der Beschallung von Alt-Moabit und Turmstraße, sehe ich jedenfalls sehr kritisch.
Aber das Thema sollte in morgigen Verkehrsveranstaltung wirklich nur eines von vielen Themenfeldern sein, wie auch Torsten Schmidt schon meinte. Im Hinblick auf die Umgestaltung der Turmstraße habe ich bei den Diskussionen, bei denen ich zugegen war, eine gehaltvolle Diskussion zu den zu erreichenden Zielen vermisst, vermutlich nicht zuletzt geschuldet der „Sachzwänge der Fördermitteltöpfe“.
Na wenn dann ein X-Bus kommen sollte, was ich erst glaube, wenn er auch fährt, dann scheint mir der Weg über die Beusselstraße und Alt- Moabit in beiden Richtungen besser. Warum sollte man die dann einspurige Turmstraße weiterhin mit einem Bus belasten, der dort nur in jeder Richtung ein Mal hält ? Warum soll der Weg zur anderen Seite des Parks nicht zumutbar sein, zumal dieser ja neu und offener gestaltet wird? Und warum soll an der Kreuzung Beussel-/Turmstraße nicht noch eine Haltestelle in der südlichen Beusselstraße sein? Das wär sogar besser, denn für die heutige Haltestelle in der Turmstraße ist eh schon zu wenig Platz auf dem Gehweg, so lange da auch noch Schankvorbauten herumstehen.
Eine Buslinie, die noch nicht mal zu den Hauptlinien gehört und die ohne Probleme anders geführt werden kann, ist für mich kein Grund, bei dem einzigen möglichen Platz für Moabit einen schlechten Kompromiss einzugehen.
@ H.E., ja wenn es denn so wäre, dass nur der Thusnelda-Platz zur Verfügung stünde, um im Kleinen Tiergarten und Ottopark Orte mit guter Aufenthaltsqualität zu schaffen, dann – vielleicht – sähe die Sache anders aus. Aber so ist es ja nicht!
An der Thusnelda-Allee ist die engste Stelle zwischen 2 befahrenen Straßen. Orte mit Aufenthaltsqualität wünsche ich mir im Park an ganz verschiedenen Stellen, in der Nähe des U-Bahnhofs Turmstraße, am Rondell westlich der Thusnelda-Allee und dort ganz besonders hinter dem Rathaus-Cafe, wenn dort die olle Betonmauer abgerissen wird. Das ist ja alles geplant im Rahmen der Umgestaltungen des Aktiven Zentrums.
Und dann in einer späteren Stufe im Kleinen Tiergarten östlich der Stromstraße, dort stelle ich mir die Orte mit der besten möglichen Aufenthaltsqualität vor. Und deshalb ist mir der „neue Stadtplatz“ nicht soooo wichtig.
zu H.E.
Meines Erachtens redet da jemand, der noch jung ist und von Bus zu Bus sprinten kann. Was ist mit den Leuten, die das nicht mehr können oder tagtäglich fahren und wegen eines „zumutbaren“ Weges den Anschlußbus verpassen? Genau darum geht es doch, um Verbesserungen für den Fahrgast, also für Menschen, die durch die Komplettsperrung rückgängig gemacht würden. Die Regel „Eine Fahrtrichtung – ein Haltestellenstandort“ mußte erst langwierig gegen die Betriebsleute der BVG durchgesetzt werden, deshalb ist sowohl die zusammengefaßte Haltestelle Turmstraße/Beusselstraße (mitten im Gebiet, nicht an dessen Südrand) als auch die zusammengefaßte Haltestelle U-Bahnhof Turmstraße wichtig.
Eines finde ich an H-E.s Argumentation schon merkwürdig: Bei Hamberger sind die Menschen ganz wichtig, und die alte BO 58 (die uns dank ihrer niedrigen GFZ vor dem planlosen Zubetonieren schützt, deshalb gilt sie ja als so eine Art allgemeiner B-Plan weiter) wird kritisiert, weil die Belastung anders bemessen würde. Wenn es aber um die Fahrgäste geht (das sind AUCH Menschern, und da sind nicht wenige Moabiter darunter!), dann höre ich da nur noch so einen verachtenden Ton heraus. Sind wir Fahrgäste etwa Menschen zweiter Klasse, so wie wir vom Senat und BVG jahrzehntelang behandelt worden sind, also „UBFs“ (Unternehmensbeförderungsfälle)???
Was die Aufenthaltsqualität des neu ztu schaffenden Platzes angeht, so kann ich mich Susanne und Jürgen nur anschließen, daß man erst einmal den Bereich vor und um das Rathaus zu einem echten Aufenthaltsort umgestalten sollte, beispielsweise durch ein Stück Fußgängerzone in der Bremer Straße bis zur Arminiusstraße, einschließlich dieser. Da wäre der Ökomarkt auch sinnvoller aufgehoben, dann könnte man den gesamten Einkauf (Ökomarkt und Markthalle) auf einer Straßenseite erledigen.
Zitat H. E.: „Warum sollte man die dann einspurige Turmstraße weiterhin mit einem Bus belasten, der dort nur in jeder Richtung ein Mal hält? …“ Eigentlich einleuchtend, aber für solche Details werde ich mich wohl nicht persönlich engagieren. Möchte hier eher pauschal sagen, dass ich die im Artikel vorgestellten Ideen gut finde.
Im Interesse der Fahrradfahrer gebe ich noch zu bedenken, dass eine leichtsinnig aufgerissene Autotür tödliche Folgen haben kann, Vielleicht wäre es besser, deshalb auf einer Seite die Autos quer statt auf beiden Seiten längs parken zu lassen.
Mir geht es mehr um einen städtischen Platz. Und gerade, da an der Thusnelda-Allee der geringste Abstand zwischen Moabit Nord und Moabit Süd ist, wäre ein Platz an dieser Stelle richtig gut, um die beiden Stadtteile mehr zusammen zu bringen.
Ich sehe da keine Sandkisten oder lauschige Plätzchen. Dafür wäre in der Tat im Park genug und der bessere Platz. Aber man hätte mal eine durchgehende Fläche z. B. auch für verschiedene Veranstaltungen.
Warum sollte man für viel Geld (1/2 Mio €) unbedingt an der schmalsten Stelle zwischen Turmstraße und Alt-Moabit einen Platz anlegen, der wegen des Lärms beider Straßen nie eine hohe Aufenthaltsqualität bekommen würde? Viel sinnvoller scheint es mir zu sein, das Geld in die Umgestaltung der Arminiusstraße in einen Arminiusplatz zu Platz zu investieren, der durch das hässliche Rathaus (zu irgendwas muss es ja gut sein) weitestgehend vom Verkehrslärm verschont bleibt.
Aus meiner Sicht als langjähriger Kiezbewohner muss ich sagen, das Konzept ist Murks. Wir alle wissen, dass wir in der Turmstraße (und umliegenden Straßen) kein Aufenthaltsproblem, sondern ein Strukturproblem haben; sonst gebe es auch das Quartiersmanagement in West-Moabit nicht.
Die Turmstraße ist eine Hauptstraße mit äußerst geringem Verkehrsaufkommen – im Vergleich zu anderen Berliner Hauptstraßen … und „das ist gut so“! Ich empfinde die Verkehrssicherheit in der Turmstraße als völlig ausreichend. Als Fußgänger ohnehin; als Radfahrer bin ich schon zu meiner eigenen Sicherheit nicht unbedingt auf Hauptstraßen unterwegs, auch wenn sie verhältnismäßig wenig befahren sind, sondern suche mir die verkehrsberuhigten Nebenstraßen. Und auch als Nutzer der „Öffentlichen“ oder als Autofahrer sehe ich keine relevanten Probleme.
Sicherheit verbessern? Gibt es dazu Zahlenmaterial oder irgendeine Datenbasis? Unfallstatistiken etc.? So etwas lässt sich schnell herbeireden, damit hinter her behaupten kann, wir haben doch „so viel“ getan. Reiner Aktionismus. Mit nachhaltiger Stadtentwicklung hat das nichts zu tun, solange die Grundprobleme nicht behoben werden. Was soll eine verbesserte „Aufenthaltsqualität“ in diesem Umfeld bringen? An wen richtet sie sich? Ich würde jedenfalls nicht länger auf der Turmstraße verweilen wollen, weil dort jetzt die Gehwege einen Meter breiter gemacht werden.
Mit breiteren Gehwegen und übergroßen Angebotsstreifen in der Turmstraße wird man auch hier rein gar nichts verändern können. Allenfalls verschlimmbessert man die Situation, in dem am Ende durch derartige Maßnahmen noch künstliche Staus und Abgase produziert werden.
Trotzdem bin ich dem Fahrradverkehr insgesamt ausschließlich positiv gegenüber eingestellt. Das Argument der Verkehrssicherheit durch Fahrradwege oder Angebotsstreifen lasse ich daher natürlich grundsätzlich gelten; allerdings muss man in Zeiten leerer Haushaltskassen auch in dieser Hinsicht eher selektiv vorgehen. Ich sehe hier keine zwingend notwendigen Investitionen, schon gar nicht auf der relativ wenig befahren Turmstraße. Darüber hinaus hat jeder Radfahrer die Möglichkeit, seine Fahrtroute unter dem Aspekt der Sicherheit frei zu wählen. Niemand ist gezwungen, auf vermeintlich unsicheren Straßen fahren zu müssen; ich kann jederzeit problemlos auf weniger befahrene Straßenzüge ausweichen. Verkehrsberuhigte Nebenstraßen (s.o.) oder Straßen mit Radwegen sind bereits jetzt – auch in Moabit – in ausreichender Zahl vorhanden.
Und einen neuen Nettelbeckplatz möchte ich nicht zwischen Turmstraße und Alt-Moabit schon gar nicht.
Unter Strich geht es wieder einmal darum ein Haushaltsbudget abzuarbeiten. Geld wurde eingestellt, also muss es irgendwie auch ausgegeben werden. Sonst wird es gestrichen. Ob die beschriebenen Maßnahmen nun notwendig sind oder nicht, prüft keiner mehr. Und das alles in Zeiten leerer Kassen …
Viele Grüße
Franz
Auf der aktuell noch sehr unfertigen Website des „Aktiven Stadtzentrums Turmstraße“ kann man unter „Projekte“ den Beitrag „Verkehrsmaßnahmen in der Turmstraße und Straße Alt-Moabit“ finden. Der enthält unten den Link auf das Verkehrskonzept von LK Argus (Stand 2010) zum Download PDF, Achtung 33 MBbyte). Darin sind auch Aussagen und Zahlen sowie eine grafische Darstellung zu den Unfallstatistiken.
Franz, wenn Du das Konzept gelesen hättest, wärst Du drauf gestoßen 😉
@ vilmoskörte
Aus der Arminiusstraße eine Art „Fußgängerzone“ zu machen, könnte ich nachvollziehen. Aber ein Platz wird schon vom Format her nie daraus. Plätze sind auch in der Regel vor dem Rathaus oder vor der Kirche und nicht dahinter.
Ein Thusnelda-Platz wäre beides: vor dem Rathaus und vor der Kirche. Und noch besser wär, die graue Kiste von Rathaus oder zumindest dessen Mittelteil abzuräumen. Dann gäbe es einen Platz vor der Kirche, vor dem Rathaus und vor der Markthalle und als Bindeglied zwischen Moa-Süd und Nord.
Und die Kosten, Franz, sollten uns egal sein. Wir ham´s doch. Merkel und Co verteilen es doch sonst überall innerhalb und vor allem außerhalb unserer Grenzen. Auf die Weise hat Moabit wenigstens auch was davon.
@ Jürgen,
ok, ich hätte meine Frage bzw. Anmerkungen zu den Unfallenzahlen genauer formulieren müssen. Dann wäre dir sicherlich klar gewesen, dass ich das Konzept gelesen habe.
Ich vermisse eine (vergleichende) Datenbasis, mit der sich die genannten Zahlen einordnen lassen. Auch oder gerade im Verhältnis zu anderen örtlichen Berliner Geschäftsstraßen. 273 Unfälle mit „Personenschäden“, ist das nun viel oder wenig in 2 Jahren? 1700 Autounfälle im gleichen Zeitraum insgesamt: Bei täglich rund 18.000 Fahrzeugen auf der Turmstraße erscheint mir das alles sehr wenig. Da sind wir wohl im Promille-Bereich, wenn man das auf den Betrachtungszeitraum hochrechnet. Das würde meine These unterstreichen, dass wir kein relevantes Sicherheitsproblem in der Turmstraße haben.
Natürlich ist jeder Unfall mitunter tragisch. Andererseits gibt es keine 100%tige Sicherheit im Straßenverkehr
(Stichwort Einflussfaktor MENSCH!).
Viele Grüße
Franz
@H.E.: Da sind wir uns in einem Punkt ausnahmsweise mal einig: Das hässliche Rathaus muss weg!. Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass die Thusneldaallee als Platz wirklich „Format“ hätte.
@ vilmos
Die Frage ist nicht, was weg muss, sondern welch Schrecklichkeiten noch gebaut werden.
Dein Engagement, vilmoskörte, in allen Ehren, aber zum Thema Rathaus solltest Du Dir wirklich mal eine Gebetsmühle zulegen.
@ K. S.
Warum sollten hier keine Gebetsmühlen angewendet werden? Im Bezirksamt Mitte ist das z. B. ein ganz normales Instrument, wenn die Argumente gegenüber den Bürgern ausgehen. Wenn eine gute Bürgerbeteiligung und nicht nur eine Beschäftigungs- und Stillhalte-Therapie praktiziert würde, bräuchte es zumindest auf unserer Seite keine Gebetsmühlen. Aber viele tausend Einwände gegen die Bebauungspläne und keine daraus resultierenden Ergebnisse rechtfertigen die Gebetsmühlen der Bewohner allemal !
@vilmoskörte
Mit dem Abriss des Rathauses hast Du so recht. Die Fotos in Deinem (roten) Link zeigen, wie logisch und schön die Situation vor dem Bau des Rathauses war und wie übel sie heute ist. Das Rathaus zählt für mich zu den alten Bausünden Berlins.
@ Rané
Alte Bausünden, neue Bausünden! Im Bezirksamt gibt es Leute und in der BVV gibt es Parteien, deren größtes Ziel zu sein scheint, vorwiegend in Moabit möglichst viele neue Bausünden abzuladen. Bei der Fassade des geplanten Großmarktes muss ich z. B. immer an die Mauer der JVA Plötzensee denken.
@ Hartmut
Und sie vergessen den Mittelstand und den Einzelhandel (den innovativen, also keine Sockenverkäufer). Volkswirtschaftlich gesehen, wird das alles in einem Fiasko enden. Da sieht es zum Beispiel in der Schlossstrasse besser aus. War erstaunt über die Vielfalt.Einzelhandel und Filialen der großen Ketten ergänzend nebeneinader. Bravo !!!
@ Rané
Wenne die Schlosssstraße in Steglitz meinst, haste völlig recht. Aber leider kann man die Situation nicht mit der Turmstraße vergleichen. In der Schlossstraße tobt sich die geballte Kaufkraft nicht nur von Steglitz sondern auch von Lichterfelde und Teilen Zehlendorfs und Dahlems aus.
Und weil in Moabit eine derartige Kaufkraft fehlt, wird m. E. Schultheiss mit 20.000 m² Verkaufsfläche zur Katastrophe für den Einzelhandel von Moabit. Beispiel siehe Spandauer Altstadt!
Der Stadtentwicklungsplan Zentren von Sen. Stadt. plant daher für die Turmstraße aus gutem Grund 30.000 bis max. 35.000 m² Verkaufsfläche. Davon sind jetzt schon 21.000 m² vorhanden. Wenn Schultheiss mit 20.000 m² dazukommt, sind es 41.000 m², also 6.000 m² zu viel.
Wieso erdreistet sich das Bezirksamt, zugunsten eines Investors und auf dem Rücken des Gemeinwohls diese Obergrenze von Sen. Stadt. einfach zu ignorieren ?
zu H.E.
Wenn man nur die Flächen gegeneinanderstellt, stimmt das natürlich. Andererseits: Welcher Einzelhandel soll in der Turmstraße noch kaputtkonkurriert werden? Die in den Malls typischerweise anzutreffenden Filialisten (Deichmann, Pimkie, H&M, Nordsee, Mediamarkt u.s.w.) haben so gut wie keine Entsprechung zu den schon vorhandenen Geschäften, alleine Kaufland wird gegen Edeka, Penny und Aldi antreten (wobei noch nicht einmal die miteinander vergleichbar sind). Hertie hätten sie treffen können, aber Hertie ist vorher kollabiert. Woolworth ist auch weg, ebenso wie Karstadt (Ottostraße) schon vor sehr vielen Jahren. Wenn dagegen ein nicht nur auf die Moabiter Kaufkraft fixierter „Magnet“ kommt, könnte sich damit auch für die Moabiter die Situation ergeben, daß sie nicht mehr zum Leo oder zur Wilmersdorfer ausweichen müssten. Das ist ja schon zu anderen Artikeln angemerkt worden.
H.E.
Wie kann etwas für Moabits Einzelhandel zur Katastrophe führen, wenn Sachen angeboten werden, die es z.Zt. im Moabiter Einzelhandel garnicht zu kaufen gibt??? Welchem Gemeinwohl wird denn geschadet? Wem schaden denn ein paar m² Ladenfläche mehr? Na, das sind ja Probleme…
@ 23
Ich kann Ihnen nur Recht geben.
Gut zu sehen Dass es auch Pro-Entwiklungs stimmen auf Moabit gibt.
Zu H.E.: Einfach mal sachlich im Ton bleiben und sachlich richtig argumentieren. Auch und gerade, weil es gute Gründe für eine Reduzierung der Baumasse des Einkaufscenters gibt. Die 20.000 qm sind mit SenStadt und SenWirt längst seit Jahren abgestimmt, wie man in der Behördenbeteiligung nachlesen kann. Nichts von wegen „erdreisten“ des Bezirkes. Dieser persönliche Kleinkrieg mit dem jetzigen Bezirksamt (das übrigens nichts für die Anschiebung dieses VE-Plans in diesem Umfang kann) geht mir so was von auf die Nerven. In der Tat: Besser wäre eine leichte Reduzierung. Die sollte man genau städtebaulich begründen. Mit der Kaufkraft kommt man dabei nicht weiter, die ist nämlich für so ein Center vorhanden und steigt in der Umgebung weiter an. (Real gibt es in der Turmstraße schon längst keien 21.00 m2 genutzte Verkaufsfläche mehr, auch wenn das noch in Gutachten steht. So oder so wird es keine Katastrophe für den Einzelhandel in der Turmstraße geben da es (anders als in der Spandauer Altstadt) kaum noch den (Fach)Einzelhandel gibt, der mit einem Center in direkter Konkurrenz steht (Textil, Schuhe, Elektro, Tonträger, Spielsachen). Wie „prolet“ schon sagte. Einfach mal differenzieren und produktiv argumenteiren. Schadet gar nichts. Aber all das ist hier sowieso am falschen Platz. Hier ging es um Verkehr!!!!!!!!
@ Carsten
Tut mir leid, falls Du irgendwo im Amt sitzt und es Dir deswegen auf die Nerven geht.
Ob mit dem Senat abgestimmt oder nicht ist mir ziemlich egal. Dann ignorieren eben sowohl das BA als auch der Senat den StEP Zentren, und dem StEP glaube ich mehr als jedem Stadtrat, jedem Senator, jeder Partei und jedem Gerede von der Notwendigkeit eines „Magneten“.
Im übrigen befleißigt sich gerade die Abt. Stadtentwicklung Mitte in letzter Zeit, ausgerechnet in Moabit die vom Senat in Auftrag gegebenen Studien zur Stadtentwicklung zugunsten der Investoren zu ignorieren, z. B. beim Großmarkt den Umweltatlas, Stadtumbau West, Innere Stadt und die Ziele von Frau Junge-Reyer zum Verkehr und zum Parken im Innenstadtbereich (also innerhalb der S-Bahn-Ringes). Das ist ja wohl genug Grund für Kritik!
Sehr richtig, Carsten, in diesem Artikel soll es um Verkehr gehen. Vielleicht ist Dir bisher entgangen, dass der Großmarkt 310 und Schultheiss 520 Parkplätze haben werden. Wenn diese 830 Plätze nur 2,6 x am Tag (bei der Prognose von 800 !! Kunden pro Tag beim Großmarkt) genutzt werden, gibt das runde 4.300 Fahrzeugbewegungen pro Tag zusätzlich in Moabit. Dazu kommen der gesamte Lieferverkehr (beim Großmarkt 200 Lastwagenfahrten pro Tag)und dann noch die Autos aus der beabsichtigten Entwicklung des Ex-Hertie-Standortes. Ist das kein Verkehr?
Zu H.E.
Auch der StEP Zentren ist nicht von Gott auf uns gekommen, sondern wie alle anderen Planwerke auch politisch verabschiedet. Wie so oft basieren sie auf Angaben und Daten, die manchesmal schon während der inhaltlichen Bearbeitungszeit von der Wirklichkeit überholt worden sind (ich denke da z.B. an die lange Zeit „bitter nötigen sechs neuen je dreizügigen Grundschulen“ in Moabit, von denen keine einzige gebaut worden ist, mittlerweile werden Schulen geschlossen). Dementsprechend hinken sie erst recht bei ihrer Verabschiedung hinterher. Sind sie damit überflüssig? Nein, sie bilden eine Arbeitsgrundlage, auf denen aufbauend das politische und stadtplanerische Tagesgeschäft aufgebaut wird. Und mit denen muß man schöpferisch umgehen, nicht stur wie Günter Mittags staatliche Plankommission! Manchesmal sind die Daten auch so alt oder schlichtweg nicht vorhanden – und das trifft hier vor allem die Verkehrsprognosen – daß sie für das stadtplanerische Tagesgeschäft gar nicht mehr verwandt werden können, so jedenfalls war eine Aussage der Verkehrsplaner auf der oben genannten Veranstaltung zu verstehen. Die Verkehrsplaner waren gezwungen, auf ihre Erfahrungen und Beobachtungen zurückzugreifen. Die derzeit frohe Botschaft: Der Anteil des Kfz-Verkehrs in Berlin sinkt stetig (die älteren Annahmen gingen von Erhöhung aus), der Anteil des Umweltverbundes steigt. Dies wird von SenStadt bestätigt. Da also der Anteil des Umweltverbundes steigt, muß der ÖPNV und der Rad- und Fußgängerverkehr hier am Ort gefördert werden statt ihn zu behindern. Dann wird auch die Tiefgarage ihren Schrecken verlieren bzw. wie so viele ihrer Art unzureichend genutzt werden.
H.E.: Ich bat Sie schon mehrfach gerade im Sinne von richtigen Anliegen, deine Polemik und teils etwas unstrukturierten Argumentationslinien zu überdenken. Als Antwort bekommt man dann wieder Polemik. Nein, ich sitze in keinem Amt und kenne die Leute da nicht. Ich kann mir aber gut die Wirkung Ihrer zahlreichen beleidigenden Äußerungen vorstellen, die dann häufig mit unzureichender Sachkenntnis gewürzt sind. Wenn Sie Ihre Strategie für so optimal halten und jede (Selbst)kritik ablehnen, ist das Ihre Sache. Ich halte mich jetzt da raus. Das ist vergeudete Zeit.
zu Carsten
Eigentlich hast Du vollkommen Recht, das Problem ist nur, daß diese Äußerungen nicht im verräucherten Hinterzimmer einer Eckkneipe getätigt werden, sondern in einem Forum, auf dem sich interessierte Menschen informieren wollen. Da werden pseudowissenschaftliche Polemiken dann unter Umständen von Neulingen für bare Münze genommen, wie ich es gerade im Verkehrsbereich schon oft genug erlebt habe. Und sie rufen teilweise ebenso bissige Gegenpolemiken hervor – auch die sind der Sache nicht dienlich. Nur mit sachlicher Argumentation werden wir Mitstreiter gewinnen und damit konstruktiv etwas für Moabit erreichen können!
Wie blöd ist das denn?
Ich habe mir jetzt mal das 80-seitige „Verkehrskonzept“ der LK Argus angesehen, mit Argusaugen, und muss sagen, dass man es nicht hätte besser machen können – wenn man alle Nachteile miteinander kombinieren und viel Geld zum Fenster rauswerfen will.
Nicht, dass ich etwas gegen Fahrräder hätte, aber es gibt auch noch andere Verkehrsteilnehmer, allen voran den ÖPNV. Dieser soll sich in Zukunft eine einzige Spur mit den Autos teilen und für Fahrräder ist annähernd die gleiche Fläche am Verkehrsraum vorgesehen. Garniert wird das ganze noch mit einem Stückchen 30-Zone an einer Stelle, wo sie am wenigsten sinnvoll ist und dem Wegfall einer Bushaltestelle zur „Beschleunigung“ des ÖPNV (dafür ist im Plan pötzlich eine zusätzliche Haltestelle an der Emdener vorgesehen, die im Text nirgendwo mehr auftaucht).
Sollen die ÖPNV-Benutzer doch laufen, anstatt wie bisher alle 400 m eine Bushaltestelle zu haben. Damit schneidet man genau den mittleren Teil der westlichen Turmstraße vom ÖPNV ab, der die weitesten Wege zur U- bzw. S-Bahn hat.
Falls jemals eine Straßenbahn nach Moabit kommt, dann kann man alles wegreißen und neu machen, was wohl auch der Sinn der jetzigen Pfuscherei ist, damit man später noch ein Argument mehr gegen den ÖPNV hat, denn ganz so liest sich die favorisierte Variante.
Bemerkenswert auch, dass der Abschlussbericht ganz offen als zentrale Aussage beinhaltet, von überhaupt keinen verlässlichen Zahlen ausgegangen zu sein, sondern lediglich die Zielvorgabe der gegenseitigen Behinderung von ÖPVN und Individualverkehr als Lösung beinhalten sollte (beides Seite 41).
Wer hat diese „Studie“ eigentlich bestellt? Wer sie bezahlt, das weiß ich.
Am besten finde ich aber, über 700.000 € für Gehwegaufpflasterungen, davon einen nicht unwesentlichen Teil für die Flächen vor und v. a. hinter dem Rathaus auszugeben, anstatt diesen hässlichen Kasten entweder ganz oder wenigstens den Mittelteil abzureißen oder nach 50 Jahren alles zumindest endlich mal zu streichen. Es ist das trostloseste Gebäude in ganz Moabit, spiegelt dafür aber auch die trostlose Politik ganz gut wieder.
Ich wohne jetzt seit 30 Jahren hier im Bezirk und habe schon viel Unsinn gesehen, aber das ist an Sinnlosigkeit nicht mehr zu überbieten.
Viel sinnvoller wäre es, den dämlichen, schmalen Mittelstreifen auf der Tumstraße wegzureißen, ihn wie früher einmal einer mittig angeordneten zweispurigen Bus-/Straßenbahnspur zu opfern und jeweils eine PKW- und Fahrradspur in jede Richtung einzurichten. Von mir aus kann man dann die Gehwege durch begrünte „Nasen“ ergänzen, sodass der Baumbestand wieder der gleiche ist. Dann würden sich die verschiedenen Nutzungsarten nicht mehr gegenseitig behindern und es ginge alles zügiger und reibungsfreier. Aber das ist ja ausdrücklich nicht gewollt.
Das Protokoll der Verkehrsveranstaltung ist im „Nachtrag vom 22.03.2011“ am Ende des Artikel verlinkt.
Oben im Artikel ist jetzt ein neuer Stand der Planung (Mai 2011) zum Download verlinkt.
Und hier auch noch etwas zum Fußgängerkonzept des Senats, mal wieder ganz „innovativ“, aber was wie wann umgesetzt wird, mal seh’n:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/fssgaenger-barfuss-hauptbahnhof/351759.php
Ich wurde schon öfter gefragt, wann denn der Fahrradstreifen in der Turmstraße weitergebaut wird. Es geht im Frühjahr 2013 weiter. Wo genau steht in der ecke turmstraße, Nr. 9 auf Seite 4 (auszugsweise auch oben im Nachtrag):
http://www.turmstrasse.de/downloads/pdf/oeffentlichkeitsarbeit/stadtteilzeitung/121210_09_Dezember_Januar_2012_13.pdf
Mit der Lücke zwischen Lübecker und Stromstraße werden wir dann wohl noch eine ganze Weile leben müssen, da wird wohl Rücksicht auf eine mögliche Baustelle genommen!
Genau in der Mitte zwischen Oldenburger- und Bremer Straße wird doch gerade wieder gebudelt; na zumindest wurde angefangen, denn auf Grund der Witterung liegt nun erstmal wieder alles brach (wie üblich, wenn die Verwaltung zum Jahresende feststellt, dass es im Haushalt noch Mittel gibt, die nicht abgerufen wurden).
Es sieht so aus, als wenn die Fahrbahn auf einen Fahrstreifen reduziert wird. Komischerweise wird aber auf beiden Straßenseiten gleichzeitig gebaut. Es könnte sich auch um eine neue (?) oder verlagerte Bushaltestelle handeln, habe ich gehört. Weiß jemand mehr?
Habe gerade selbst noch mal nachgesehen, in den Umbauplänen sind dort tatsächlich die neuen Bushaltestellen geplant. Nun scheint dieser unsinnige Umbau also doch zu beginnen. Leider 🙁
Und in der Huttenstraße haben sie Fahrradspuren auf die Straße gemalt, haben aber die Fahrradzeichen weggelassen. Deswegen werden die Spuren bei BMW überall hemmungslos von Autotransportern, mit BMW’s und von sonstigen Parkern zugestellt. Alle paar Meter muss man daher als Radfahrer um ein Auto herumfahren. Man kann darauf warten, dass ein Radler von einem Auto oder sogar Bus umgefahren wird.
Etwas weiter an der Kreuzung Berlichingenstraße hören die Spuren einfach auf. Hat wohl die Farbe nicht mehr gereicht, oder hat die Stadt nicht bezahlt oder keinen Fertigstellungstermin in den Vertrag geschrieben? Wenn die Firma konsequent gearbeitet hätte, wäre sie schon seit Wochen fertig. Nun bleibt wahrscheinlich alles so bis Ostern. Weil es ja im Winter immer so kalt ist, werden sie im Amt feststellen.
Letztes Jahr haben sie im Dezember in der Rostocker Str. den Gehweg aufgerissen und dann aufgehört. Und zwar so, dass kein Schneeräumer durchgekommen wäre.
Siehe hierzu die Große Anfrage der CDU Fraktion: http://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5271&options=4
Das Zusammenlegen der Bushaltestellen ist wirklich schade; aber offenbar bereits Bestandteil der „alten“ Umbauplanung gewesen. Auf jeden Fall sind die Haltestellen so konzipiert, dass die Busse beim Halten den Radstreifen komplett blockieren.
Da die Parkplätze ja quasi auch wegfallen (bis auf eine Handvoll), wird das Halten/Parken in zweiter Reihe bzw. auf den Radstreifen Standard werden. Für die Radfahrer wird es wohl ungemütlicher auf der neuen Turmstraße. Alles sehr bedauerlich 🙁
na bisher bin ich auf dem östlichen Teil der Turmstraße ganz zufrieden mit dem Radstreifen, aber zugegebenermaßen sind dort ja wenig Geschäfte und auch viel weniger Verkehr. Mal sehn wie und vor allem wann er denn endlich weitergebaut wird.
Bei der Bushaltestelle an der Wilsnackerstraße ist es ganz gut gelöst, aber da gibt es auch keine Vorstreckung.
Zu der Zusammenlegung der Bushaltestellen – ich finde, sie hatten vorher wirklich sehr kurze Abstände – gibt es eine beantwortete große Anfrage der CDU-Fraktion in der BVV (Drs. 0638/IV):
http://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5271
Anfang Februar hat die Stadtteilvertretung Turmstraße eine Umfrage zum Thema Verkehr gestartet:
http://stv-turmstrasse.de/2013/02/04/fragebogen-zum-thema-verkehr/
Online-Ausfüllen ist möglich!
Der BUKO-Verkehrskongress in Berlin vom 15.-17. März
Thesen „Städte der Zukunft: urban + mobil + grün“
http://www.buvko.de/berliner-appell.html
Programm
http://www.buvko.de/buvko-programm.html
Arbeitsgruppen
http://www.buvko.de/buvko-programm/buvko-arbeitsgruppen.html
Exkursionen
http://www.buvko.de/buvko-programm/buvko-exkursionen.html
Das wäre vielleicht mal was für die neuen und alten Stadtteilvertreter, aber ich sehe, ganz schön teuer!
Die Stadtteilvertretung hat folgenden Beschluss gefasst:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verweigert durchgezogene Fahrradstreifen auf der Turmstraße und in Alt-Moabit
Die Stadtteilvertretung Turmstraße kritisiert die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für ihre beharrliche Weigerung, durchgezogene Fahrradstreifen auf der Turmstraße und in Alt-Moabit im Rahmen der neuen Straßenverkehrsordnung (Z 295) anzuordnen.
Da ohnehin Fahrradstreifen auf der Turmstraße und in Alt-Moabit angelegt werden sollen, ist es nicht verständlich, warum nicht die durchgezogene, sondern nur die gestrichelte Variante angelegt werden soll. Durchgezogene Fahrradstreifen bieten den Vorteil, dass sie von Autos nicht zum Halten überfahren werden dürfen, während auf gestrichelten Fahrradstreifen das kurzzeitige Halten erlaubt ist.
Trotz intensiver Bemühungen der STV weigert sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beharrlich, die durchgezogene Variante anzuordnen mit dem Verweis auf die notwendige besondere Gefahrenlage in der Turmstraße und in Alt-Moabit – nur ist diese „notwendige besondere Gefahrenlage“ nicht eindeutig definiert!
Es wird daher davon auszugehen sein, dass zukünftige Fahrradstreifen auf der Turmstraße und in Alt-Moabit eher zu einer Be- und Entladespur für PKW verkommen werden, anstatt die Sicherheit für FahrradfahrerInnen auf moabiter Straßen zu erhöhen.
Hallo in die Runde
Was nützen Streifen für Radfahrende…. ?
Nichts ! Weil sie genauso wenig beachtet werden , wie Verkehrsregeln im Allgemeinen von Mitmenschen auf Rädern beachtet werden !
Daher sind die genauso rausgeschmissenes Geld wie Ampelanlagen mit Vorrangschaltungen für ebendiese !!!
Lieber wird auf den Gehwegen zwischen den Fussgängern hindurch gekurvt – Beinahe UNfälle fröhlich ignorierend….
Entgegen aller Richtungen , zwischen allem hindurch , aus Lücken heraus , ohne zu Schaun, ohne zu DENKEN….
Meine persönliche Meinung, nach wiederholten Beobachtungen der Realität….
Durch Fahrradstreifen – mit durchgehender Markierung oder ohne – haben Radfahrer im Vergleich zur Mischverkehrsnutzung (also komplett ohne Markierungen auf der Fahrbahn) keinerlei Sicherheitsgewinn. Insofern ist die gesamte Maßnahme ohnehin nur eine Luftnummer.
Für die gestrichelte Variante spricht immerhin, dass dieser Teil der Fahrbahn auch dann genutzt werden kann, wenn (z.B. jahreszeitlich bedingt) keine Radler unterwegs sind. Warum also Platz verschenken?
Also das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich fahre Fahrrad und zwar schon immer. Und ich fühle mich auf den Radstreifen auf Turmstraße und Alt-Moabit oder Perleberger Straße jetzt endlich nicht mehr ständig von Autos bedrängt. Es bringt durchaus eine Menge. Der Platz ist keineswegs verscheinkt, sondern es ist dringend notwendig umweltfreundlichen Verkehrsmitteln endlich angemessenen Platz einzuräumen.
@ Susanne
Grundsätzlich können Fahrräder den normalen Fahrbahnbereich mitbenutzen. Darüber hinaus haben sie oftmals separate Radwege; damit steht einem Radfahrer mehr Raum im Straßenverkehr zur Verfügung als jedem anderen Teilnehmer. Dein gefühlter Sicherheitgewinn durch einen Radstreifen lässt sich durch Unfallzahlen nicht belegen. Oftmals wird sogar darüber berichtet, dass Autofahrer ohne Radstreifen auf der Straße deutlich großzügiger überholen. Näheres dazu kann ich bei Bedarf gerne verlinken.
Das „Verschenken“ von Platz war aber eigentlich anders gemeint:
Im Vergleich zu einer durchgezogenen Radstreifenmarkierung hätte eine gestrichelte Linie den Vorteil, dass Radstreifen vom Autoverkehr benutzt werden könnten (als Haltepunkt), zum Beispiel wenn im Winter dort keine Radfahrer mehr fahren.
@ Franz,
ich will ja nicht darüber streiten, aber Deine Aussage „dass einem Fahrradfahrer mehr Raum im Straßenverkehr zur Verfügung steht als jedem anderen Teilnehmer“ kann ich wirklich nur als Witz betrachten. Das kannst Du doch nicht ernst meinen?
Wo wird denn der ganze Platz verscheinkt? Im stehenden und fahrenden Blech, das meist nur von wenigen Personen genutzt wird.
Übrigens, eine Verfechterinn der „durchgezogenen Linie“ bin ich auch nicht, schließlich müssen die Autos ja in ihre Parkplätze kommen und wieder raus, aber gegen das Halten auf dem Radstreifen sollte schon stärker vorgegangen werden (allerdings wird ja an vielen verbotenen Stellen gehalten, an denen insbesondere Fußgänger oder Kinderwagen behindert und teilweise auch gefährdet werden).
Es gibt übrigens eine Menge Leute, die auch im Winter radfahren!
Über die Gehwegradfahrer ärgere ich mich auch oft, jedenfalls, wenn auf belebten Gehwegen gefahren wird und zu schnell.
Leider hat sich dies Verhalten eingeschlichen und da ist die bisherige „Nicht-Fahrrad-Politik“ mit dran schuld. Soll heißen die Verlegung der Radfahrer von der Straße auf Radwege auf dem Gehweg. Diese Radwege verdienen heutzutage meist nicht mehr Radwege genannt zu werden, zu schmal usw. Es gibt da ja Richtlinien dafür. Deswegen stehen auch nur noch an wenigen Stellen die blauen Schilder!
@ Susanne
Ich habe das Thema aus verkehrsrechtlicher Sicht beurteilt. Danach kann ein Radfahrer sowohl die eigentliche Fahrbahn (von der Stadtautobahn und einigen Schnellstraßen mal abgesehen) benutzen, als auch sofern vorhanden (und meist parallel verlaufend) etwaige Fahrradwege. Auf großen Hauptstraßen kann ich ganztägig und ohne Einschränkung sogar Busspuren be(rad)fahren. Ich finde, da kann man nicht von einem Platzproblem sprechen.
Und das sage ich, weil ich auch oft mit dem Rad unterwegs bin; ich fühle mich in keiner Weise eingeschränkt. Aber sicherlich sind die Ansichten und Erfahrungen dazu durch aus unterschiedlich. Natürlich gibt es immer wieder Stellen und Gegenden im Straßenverkehrsnetz, an denen eine radfahrerfreundlichere Befahrbarkeit wünschenswert wäre; andererseits suche ich mir als Radfahrer immer die Wege aus, auf denen ich besonders sicher und gut unterwegs sein kann. Warum soll ich schlechte Radwege beklagen, wenn es genügend Alternativen gibt, um sie problemlos und vielleicht sogar sicherer umfahren zu können?
„Franz sagt:
13. Dezember 2012 um 01:35
…Da die Parkplätze ja quasi auch wegfallen (bis auf eine Handvoll), wird das Halten/Parken in zweiter Reihe bzw. auf den Radstreifen Standard werden. Für die Radfahrer wird es wohl ungemütlicher auf der neuen Turmstraße. Alles sehr bedauerlich :(“
Exakt so ist es gekommen! Wer in den Abendstunden mit dem Auto oder dem Rad auf der Turmstrasse unterwegs ist, kann oft keine 50 Meter fahren ohne ein oder mehrere in zweiter Reihe abgestellte Autos passieren zu müssen. Letzte Woche musste ich miterleben wie ein Kind auf dem Fahrrad durch diese Umstände wirklich nur um Haaresbreite einem schweren Unfall entkommen ist, nur weil jemand mal wieder zu faul war, einen Parkplatz zu suchen und seinen PKW zum Einkaufen direkt vor dem Laden auf der Fahrbahn abgestellt hat. Es wird nicht mehr lange dauern, bis diese Unart auf der Turmstrasse ihren ersten Blutzoll fordert! Wirklich übel ist aber, dass die Polizei sich genauso verhält. Ich habe es oft genug erlebt, dass eine Streife ihren Wagen vor dem Back-Shop in der Turmstr. 79 in zweiter Reihe abgestellt hat, um „mal schnell“ zu frühstücken…