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Noch ein Hotel
Vivico baut für Steigenberger

Den Bau eines zweiten Hotels – nach dem Meininger – auf der Südseite des Berliner Hauptbahnhofs noch in diesem Jahr kündigten heute die Vivico Real Estate und die zur Steigenberger Hotels AG zugehörige InterCityHotel GmbH an. Bis Ende 2013 soll der Bau des 8-geschossigen, 30 Meter hohen Mittelklassehotels mit 412 Zimmern und zehn Konferenzräumen (insges. 800 m2) fertig sein. Es liegt direkt südlich des Bahnhofs zwischen Clara-Jaschke-Straße und Katharina-Paulus-Straße. Ein Restau­rant und eine Lobbybar gehören ebenfalls zum Hotel, das Grundstückseigentümer Vivico selber bauen wird. Die InterCityHotel GmbH wird das Hotel über einen 20-jährigen Pachtvertrag betreiben. Ein weiterer, nicht zum Hotel zugehöriger Gastronomiebetrieb soll „das Gebäude in das Umfeld öffnen“. Das Gebäude wird eine Bruttogrundfläche von 19.800m2 umfassen und Raum für 70 Parkplätze bieten. Verantwortlich für die Architektur des Gebäudes ist das Büro Reichel + Stauth aus Braunschweig, das für die Vivico seit mehreren Jahren die Planungen für das von der Vivico sogenannte „Lehrter Stadtquartier“* mit drei Blöcken für Hotels und einem vierten Block mit einem Kongresszentrum entworfen hatte. (*Anmerkung: die Blöcke südlich des Bahnhofs wurden zunächst als „Lehrter Stadtquartier“ vermarktet, jetzt heißt das Neubaugebiet südlich wie nördlich des Hauptbahnhofs „Europacity“.)

Visualisierung des InterCityHotels vom „ULAP“-Park, Grafiken: Steigenberger Hotels

Nachtrag vom 11.11.2011

Auch Porr Solutions baut für Steigenberger

Am 9. November 2011 gaben die CA Immo Deutschland und die Steigenberger Hotel Group bekannt, dass östlich des geplanten „Intercity Hotel“ ein weiteres Hotel der Steigenberger Gruppe, diesmal auch unter der Luxus-Marke Steigenberger, entstehen soll. Das Haus soll über 340 Zimmer und Suiten, einen großen Konferenzbereich und ein hochwertiges Spa- und Wellnessangebot verfügen. Gastronomische Einrichtungen in diesem Haus sind als „Outlets“ vorgesehen. Investor und Projektentwickler für dieses Hotel ist die PORR Solutions Deutschland GmbH, ein Unternehmen der in Wien ansässigen PORR Gruppe. PORR Solutions hat das Grundstück von der CA Immo erworben und investiert rund 75 Mio. Euro in den Hotelneubau. Der Baubeginn ist für den Herbst 2012, die Eröffnung im ersten Halbjahr 2014 geplant.

Lage Steigenberger Hotel am Hauptbahnhof, Stand November 2011, Quelle: CA Immo (Ausschnitt aus „Baumassenvisualisierung“)

 weitere Nachträge zu den Blöcken südlich des Bahnhofs:
Grundsteinlegung für das Intercity Hotel am 28.11.2011, link zur Pressemitteilung der CA Immo und ein Artikel der Berliner Zeitung über die Planung rund um den Hauptbahnhof.

Richtfest für das Intercity Hotel (Berliner Woche vom 22.10.12, plus Kommentar zur Architektuqualität).

Die CA Immo will jetzt auch den vierten Block (oben auf dem Bild noch ohne Fähnchen) beginnen,  mit Blick zum Kanzleramt zieht hier eine  internationale Anwaltskanzlei ein, die die Bundesregierung bei Immobiliengeschäften der TLG beraten hat  (siehe Artikel in der Welt, Berliner Zeitung, Berlin-Hauptbahnhof-Blog und Pressemitteilung der CA Immo).

Der ominöse Investor 3 (aus der Gesundheitsbranche) hat anscheinend den Kauf rückgängig gemacht, jetzt ist Becken Development und HanseMerkur Versicherung dran, wie die Immobilienzeitung meldet.

Richtfest des 4 Sterne  Steigenberger Hotels „Am Kanzleramt“ (Bericht Berliner Zeitung, Seite der PORR). Die Fertigstellung mit 339 Zimmern, 23 Suiten, einen Restaurant, Konferenzräumen, einen Ball- und Multifunktionssaal ist für Mai 2014 geplant.

Der Bau des vierten Bocks zwischen Bahntrasse und Spree ist gestartet (s. oben vorvorletzter Nachtrag). Er wird „John F. Kennedy“-Haus heißen, 30 Meter hoch mit 8 Geschossen, ein Bürogebäude. Bisher sind 40% vermietet an  die Rechtsanwaltskanzlei White & Case LLP, der Arbeitsplatzvermittler Regus und der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle. Architekten sind das Münchener Büro Auer + Weber + Assoziierte. Geplante Fertigstellung 2015 (siehe: Berliner Woche zum Baubeginn, etwas ausführlicher Berliner Morgenpost, Bericht von der Grundsteinlegung im Tagesspiegel und die Pressemitteilung der CA Immo).

Mit einer Kinderbaustelle hat die Becken Development GmbH ihre Baustelle eingeweiht, wie die Berliner Woche meldete.

Das Intercity-Hotel ist jetzt fertig (Tagesspiegel). Das Baustelle des Steigenberger daneben wird auch wohl nicht mehr dauern. Zwei weitere Hotels nördlich des Bahnhofs an der Invalidenstraße sind bei diesem MoabitOnline-Artikel im Nachtrag erwähnt.

Neues von Becken Development: das Bürogebäude südlich des Hauptbahnhofs wird Bertha Berlin heißen und soll bis 2016 fertig sein (Berliner Zeitung und Berliner Woche).

Hier ein aktuelles Bild und Artikel zum Baubeginn von Bertha Berlin (Berliner Woche).

Grundsteinlegung Bertha Berlin und weitere Projekte nördlich und südlich des Hauptbahnhofs (Tagesspiegel) und natürlich beobachtet das Architekturforum den Baufortschritt.

Interview mit Daniel Libeskind über Architektur in Berlin, der letzte Abschnitt vernichtend zu den Vierteln um den Hauptbahnhof.

Berlins Hotelbauboom hält an, dank vieler Konferenzen (Tagesspiegel).

Vier mal Fehlalarm im InterCity Hotel (Berliner Morgenpost).

Büroeinweihung Jones Lang LaSalle im John F. Kennedy Haus im Juni 2015.

Richtfest Bertha Berlin am 15. Oktober 2015 um 15 Uhr (Pressemitteilung Bezirksamt und Bericht der Berliner Woche).

Kubus auf dem Washingtonplatz (Tagesspiegel).

Anscheinend gibt es Vermarktungsschwierigkeiten für Gastronomie und Einzelhandel in den Blöcken südlich des Hauptbahnhofs. Kann es sein, dass die erwarteten Mieten vielleicht zu hoch sind? Antwort der CA-Immo als Anlage zum Bezirksamtsbeschluss vom 7.6.2016 (Beschluss der BVV, Drs. 2512/IV).

Tagesspiegel: „Glaskubus und Turm für den Hauptbahnhof“

65 Kommentare auf "Noch ein Hotel
Vivico baut für Steigenberger"

  1. 51
    Guido says:

    Ach ja! Wenn Ephraim erstmal Senator ist und Spallek Stadtentwicklungsstadtrat dann wird alles besser!

  2. 52
    Thomas Koch says:

    … und dann noch Guido for FDP-Vorsitzender, dann wirds nicht nur besser, sondern jut.

  3. 53
    H. E. says:

    Heute, Samstag, 13:00 Uhr, Alexanderplatz: „Occupy Wall Street“.

  4. 54
    Berlin HBF says:

    Man glaubt ja größtenteils immer noch, dass uns persönlich am meisten missfällt, dass der Bahnhof zugebaut wird. Sicher ist das mit einer der größten Aufreger, vor allem hinsichtlich diverser Diskussionen um das „entstellte“ Glasdach…

    Es geht jedoch vor allem ums Prinzip.

    Viel mehr als die Fassaden der neuen Hotels (warum gelten zurückhaltende, belanglose Fassaden eigentlich immer gleich als hässlich?) stört mich ja das städtebauliche Konzept an sich, das in meinen Augen absoluter Murks ist. Ich verstehe nicht, wie man das genehmigen konnte, und auch der Bahnhofsarchitekt, wenngleich er da auch nicht viel ausrichten kann, merkt jetzt erst was da entsteht. Dabei stehen das Raster und auch die Gestaltungssatzung schon lange fest.

    Über die Nutzung scheint niemals ernsthaft diskutiert worden zu sein. Allein durch Hotels verschiedener Preisklasse und ein paar Büros entsteht nicht das Leben und die Durchmischung, die viele vermissen.

    (Die „kein-Wohnungsbau-wegen-verkürztem-Glasdach“-Posse lassen wir da mal außen vor.)

    Schließt sich die Frage an, ob Urbanität und Leben allein durch möglichst dichte Bebauung zustande kommen. Die Menschen müssen sich doch auch wohlfühlen an diesem Ort. Warum diese Allergie gegen freie Flächen? Verständlich ist das bei denen, die daran (nicht) verdienen, aber auch Otto Normal regt sich ja ständig auf, dass am HBF die Bebauung fehlt. Und hinterher natürlich über das tote, ungemütliche Quartier voller Investorenklötze.

    Viel größere Priorität hätte für mich ja erst einmal die Beseitigung des Verkehrschaos rund um den Bahnhof. Breitere Zufahrtstraßen, eigene Taxizufahrt, mehr Fahrradständer, so ganz essentielle Dinge halt. Darauf können wir aber ewig warten. Es wird eher noch schlimmer: Wenn erst die Hotelblöcke stehen, werden die schmalen Gassen, die von manchem Taxifahrer gern auch als Rennstrecke genutzt werden, noch unubersichtlicher und auch gefährlicher, bei gleichzeitiger Zunahme des Verkehrs! Vor allem die Clara-Jaschke-Straße, die gleichzeitig Parkhauszufahrt des Bahnhofs ist.

    Es wäre zum Beispiel auch Platz für den neuen Zentralen Busbahnhof neben dem HBF gewesen. Aber kaum ein Grundstück drumherum, das nicht schon CA Immo oder einem Investor gehört. Das Kind liegt also im Brunnen. Und wo Berlin selbst noch Einfluss hat, wird natürlich auch noch vermurkst (Vorplätze, Humboldthafen).

    Wenn ich sehe, wie minimalistisch der neue Washingtonplatz mit Sitzbänken und Grün ausgestattet ist, vorrangig weil man die Möglichkeit einer Bebauung offen halten wollte, sehe ich nur eine weitere vertane Chance. Es hätte ein großzügiger Vorplatz mit Aufenthaltsqualität werden können. Nun stehen da neben einem gläsernen Pavillon eine hässlicher Lichtmast (der kaum noch leuchtet), eine einsame Telefonzelle und eine Be-Berlin-Sprechblase. Letzteres passt irgendwie.

    Und hat mal jemand das Lehrter Quartier (jetzt Teil der Europacity) als Modell aus der Luft betrachtet? Wie kommt es dass all diese Klötze sich quer stellen zum Bahnhof, überhaupt nicht auf seine Form eingehen, sodass am Ende der Bahnhof, der zuerst da war, wie ein Fremdkörper wirken wird?

    Zu guter Letzt ist es hier bestimmt den meisten bekannt, was mit den Häusern (und deren Bewohnern) in der Lehrter und Invalidenstraße passieren wird…

    Aber so lange die Öffentlichkeit nur über die billigen Fassaden und das vermeintliche „Niemandsland“ diskutiert, wird auch das eigentliche Problem nicht thematisiert.

    Viele Grüße an alle.

  5. 55
    H. E. says:

    @ Kommentar 54

    All‘ dem kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen. Danke für diesen guten Kommentar.

    Zu Deiner Bemerkung „Ich verstehe nicht, wie man das genehmigen konnte …“:
    Das Problem ist wahrscheinlich, dass die Verwaltung zwar einerseits gut mit Genehmigungs-Paragraphen umgehen kann, aber andererseits zu wenig oder gar keine Leute hat, die selbst einmal nach dem Studium jahrelang in Planungsbüros aktiv Stadtplanung und Bauplanung gemacht haben und daher auch ausreichend Erfahrung sammeln konnten, um die städtebauliche und architektonische Komponente noch im Planungsstadium beurteilen zu können. Wie in allen anderen Berufen reicht auch hier nur theoretisches Wissen und/oder Paragraphenwissen nicht aus.

    Hinzu kommt, dass auch die Politik mitspielt. Und hier genehmigen Leute (siehe BVV, Ausschuss für Stadtentwicklung und oft auch Stadträte), die fast alle (oder sogar alle) andere Berufe gelernt haben und daher hier über Dinge entscheiden müssen, von denen sie nichts oder zumindest nicht viel verstehen. Oder sie müssen sogar nach rein politischen Gesichtspunkten entscheiden, die mit Städtebau und Architektur dann oft überhaupt nichts zu tun haben.

    Ich bin daher schon lange der Meinung, dass das gegenwärtigen Genehmigungsverfahren nicht mehr zeitgemäß ist und dringend reformiert werden sollte.

  6. 56
    vilmoskörte says:

    Zu 54. Es fehlt einfach ein städtebauliches Konzept, auch weil alles in unserer jetzigen Gesellschaft dem Diktat des schnellen Geldverdienens untergeordnet zu sein scheint und Gemeinwesen und Gemeinwohl nicht mehr zu zählen scheinen. Insofern stimme ich den Ausführung zu. Bis auf den schlanken Lichtmast, den finde ich gelungen.

  7. 57
    Jürgen Schwenzel says:

    Am 9.11.11 wurde die Errichtung eines weiteren Hotels der Steigenberger-Gruppe bekannt gegeben. Alles weitere im Nachtrag vom 11.11.11 zum Artikel.

  8. 58
    Susanne Torka says:

    Der 4. Büroblock südlich des Hauptbahnhofs ist nun in konkreter Planung, die CA Immo will bauen, denn sie hat bereits langfristig vermietet, wie hier zu lesen ist:
    http://www.welt.de/regionales/berlin/article112006857/Rund-um-den-Hauptbahnhof-wird-es-eng.html
    und oben im Nachtrag.

  9. 59
    H. E. says:

    Wieder nur eine monofunktionale Gewerbekiste ohne jede Wohnung, und das zehn mal so groß wie ein normaler Berliner Altbau.
    Fazit: Wir brauchen einen grundlegenden Paradigmenwechsel in der Berliner Baupolitik und dafür müßten zu allererst mal dieser Senat und einige Leute von SenStadt abgesetzt werden oder zurücktreten !!

    Ansonsten: Siehe die obigen Kommentare Nr. 54, 55 und 56

  10. 60
    Jürgen says:

    Eine schöne Formulierung „spekulativer Bau“ zur Unternehmenphilosophie der CA Immo ist im Artikel von Uwe Aulich in der Berliner Zeitung zu lesen: „Nach Einschätzung des Unternehmens sei derzeit die Nachfrage nach guten Büroimmobilien in der Innenstadt wieder vorhanden, so dass sich ein spekulativer Bau lohne. Das belegt der Mietpreis, der sich laut Thomsen ‚im Rahmen der Berliner Spitzenmiete‘ bewegt.“

  11. 61
    Susanne Torka says:

    Die Berliner Zeitung berichtet kürzlich über das Richtfest des Steigenberger Hotels:
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/stadtentwicklung-berlin-wellness-mit-blick-aufs-kanzleramt,10809148,23300362.html
    Es soll im Mai 2014 eröffnen.

    Und bei einem der anderen 3 Blöcke (oben auf dem Bild kann man sich ganz gut orientieren) teilt die Immobilien-Zeitung mit, dass der bisher ungenannt gebliebene sog. Investor 3 aus der Gesundheitsbranche, die Cure ihren Grundstücks-Kauf rückgängig gemacht oder weiterverkauft hat, jetzt isind Becken Development (aus Hamburg) und HanseMerkur Versicherung dran. Aber ansonsten noch nichts genaueres:
    http://www.immobilien-zeitung.de/1000014627/hamburger-joint-venture-baut-bueros-am-berliner-hauptbahnhof

  12. 62
    vilmoskörte says:

    Zitat aus dem Artikel unter dem ersten Link: „Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD) findet, mit dem Hotel gewinne das Gebiet an Attraktivität, denn es werde eine weitere Lücke im Zentrum geschlossen“. Wer solche Politiker hat, braucht keine Feinde mehr.

  13. 63
    Rané says:

    @ vilmos
    Diesmal vollste Zustimmung ! Aber es sind halt die alten „Betonfraktionen“, die sich im Senat und einigen Bezirken wiedergefunden haben. Und bei unserem Banken-Bau-Skandal war ja nicht nur Landowsky von der CDU schuld, sondern auch einige Politiker von der SPD. Bei der Koalition hat die Berliner Immobilienmafia die Sektkorken knallen lassen.Und ich kann nur den alten Schlager anstimmen:
    „Wir verkaufen unser Omma ihr klein Häuschen….“!
    Es ist zum…..! Die einzige Hoffnung, die uns bleibt, sind die letzten Aufrechten in den Parteien. Stärken wir ihren Widerstand.

  14. 64
    Susanne Torka says:

    Zu Baubeginn und Grundsteinlegung des vierten Gebäudes (im Bild oben noch ohne Fähnchen) sind die Informationen im neuesten Nachtrag verlinkt.

  15. 65

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