RESPEKT-Preis für Hedwig-Dohm-Oberschule
Gestern mittag wurde der Hedwig-Dohm-Oberschule in der Stephanstraße 27 der RESPEKT-Preis 2010 überreicht und damit ihr Engagement gegen Homophobie gewürdigt. Schulleiter Josef Widerski nahm stellvertretend für Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler aus 29 Herkunftsländern Preis-Skulptur, Urkunde und Blumenstrauß aus den Händen der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Carola Bluhm, entgegen. Den Schülerinnen und Schülern hatte Dr. Benrdt Schmidt, Intendant des Friedrichstadt Palast, Freikarten für die Show Yma mitgebracht. Er verspricht, dass bestimmt diese Show, bei der die wunderschöne Hauptdarstellerin von einem Mann gespielt wird, bestimmt allen gefällt.
Der RESPEKT-Preis wurde zum ersten Mal verliehen. Aus mehreren Kandidaten wurde die Hedwig-Dohm-Oberschule im Dezember 2010 von den Mitgliedern des Bündnisses gegen Homophobie ausgewählt, weil ihr Engagement überzeugte. Nach einem Projekt, das sich mit Vielfalt im Kiez beschäftigte, werden jährlich im Rahmen der Aufklärungskampagne Community Games Projekttage zur Akzeptanz sexueller Vielfalt angeboten. Damit hat sich die Schule vorhandenen Vorurteilen und Probmen gestellt. Informationen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen bieten deutsch-türkische und deutsch-arabische Broschüren, die im Rahmen von „Zeig Respekt“ entwickelt wurden. Eine deutsch-russische Broschüre ist in Vorbereitung. Schülerinnen und Schüler, die bisher kaum oder nur mit Vorurteilen Schwulen und Lesben begegnen konnten, haben diese Informationen gerne angenommen. Das wird dadurch unterstützt, dass sie im Projekt Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung kennenlernen. Im Ethikunterricht von Carola Anselm können sie das Thema ausführlich diskutieren und ihre eigene Meinung einbringen. Sie werden ernst genommen und merken, dass mit neuen Informationen sich ihre Meinungen auch ändern können. Community Games verbindet Sportevent mit niederschwelligen Informationsangeboten vor Ort in den Kiezen. Als berlinweite Veranstaltung werden die Respect Games ausgetragen. Unterschiedliche Poster zum Motto „Liebe verlangt Respekt“ bieten vielfältige Anknüpfungspunkte.
Bei der Preisübergabe erklärte Carola Bluhm: „Berlin steht für Toleranz. Trotzdem sind homosexuellenfeindliche Einstellungen immer noch weit verbreitet. Junge Leute berichten mir, dass es nicht so einfach ist, sich als schwul oder lesbisch zu outen. Sie haben Diskriminierung und Ausgrenzung erlebt. Umso wichtiger ist vorbildliches Engagement wie das der Hedwig-Dohm-Oberschule, die durch Aufklärungskampagnen und Workshops falschen oder fehlenden Vorstellungen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen in der Schule vorbeugt. Dadurch leistet die Hedwig-Dohm-Oberschule einen bedeutenden Beitrag für mehr Akzeptanz gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Personen in unserer Stadt.“
Josef Widerski dankte allen Beteiligten für ihr Engagement und erklärte, die Namensgeberin der Schule, Hedwig Dohm, wäre bestimmt froh darüber, dass sie sich um Gleichberechtigung und Antidiskriminierung bemühen und zitierte die Frauenrechtlerin mit: „Glaube nicht, es muss so sein, weil es nie anders war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte für sterile Gehirne. Schaffe Möglichkeiten!“
Die 15 und 16jährigen Turgay, Merdan, Sunar, Mohammed und Murat erklärten, dass sie sehr stolz sind auf den Preis ihrer Schule, dass sie viel Neues gelernt haben und schwul jetzt nicht mehr als Schimpfwort benutzen würden. Aber ihre Eltern würden anders darüber denken. Eine im Zusammenhang mit dem Aufklärungsprojekt Community Gaymes durchgeführte empirische Untersuchung von Wissenschaftlern der Humboldt-Universität ist zu dem Ergebnis gekommen, dass durch das Projekt bei den Schülerinnen und Schülern ein Umdenken im Sinne von Gleichberechtigung und Antidiskriminierung stattgefunden hat.
Das Bündnis gegen Homophobie wurde im Herbst 2009 vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg initiiert. Der Friedrichstadt Palast ist neben vielen anderen Institutionen wie DGB, Türkischer Bund Berlin-Brandenburg, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Jüdischer Gemeinde oder Organisationen des Fußballs, wie Deutscher Fußball-Bund, Berliner Fußball-Verband, Vereinen wie Hertha BSC, Tennis Borussia und Türkyenspor und Unternehmen wie BSR, SAP, Pfizer, Deutsche und Berliner Bank und weiteren anderen Mitglied im Bündnis gegen Homophobie. Es wird im Auftrag der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales – Landesantidiskriminierungsstelle – im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg koordiniert.
Tollle Nummer..freut mich..gute Arbeit..und toller Bericht!!!
@Herr Widerski:Bitte bei mir melden:–>andy@asv-bball.de
Ich bin nicht der Meinung, dass die Schule eine RespektPreis verdient hat. Respekt z.b. gegenüber Erwachsenen fehlt vollkommen. Erwachsene werden angegriffen, der Fußball-Betreuer schaut zu.
Also nee, bei allen Problemen, welche die Schulen in Berlin haben, so ein nichtssagender Kommentar. Ich finde es, wie Andy, super, denn gerade in einem Bezirk mit hohem Migrantenanteil diese Thematik so zu präsentieren, Hochachtung!
Gut!
In diesem Beirk ist das Engagement gegen Homophobie sehr wichtig!
Gerade viele Kinder/ Jugendliche aus Familien mit sehr konservativen, religiösen Hintergründen sind an der Unterdrückung von Homoerotik beteiligt, finde ich.