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Luxussanierung jetzt auch im Stephankiez

Wird Moabit der nächste angesagte Kiez, in dem sich Luxusobjekte lohnen, immer mehr in Eigentum umgewandelt wird und die Mieten stark steigen? Die Anzeichen mehren sich. Wir wollen hier nicht theoretisch von Gentrifizierung sprechen, sondern uns einfach mal anschauen, was so angeboten wird. Schließlich überrascht es doch, dass Investoren jetzt tatsächlich über den „sozialen Äquator“, ich meine damit die Straße Alt-Moabit, hinüber springen. Südlich Alt-Moabit, sei es Im Westfälischen Viertel oder nahe der Spree sind schon einige Eigentumswohnanlagen der Luxusklasse fertiggestellt oder gerade im Bau (über sie sollte bei Gelegenheit hier auch mal berichtet werden). Wir beschränken uns heute auf zwei Projekte der Firma Ziegert Immobilien, die in der Werftstraße 2 bereits seit Herbst 2008 den Altbau von Grund auf saniert und jetzt auch in der Stephanstraße 61 Wohnungen mit Luxusausstattung aus- und neubaut.

Wer die Bilder und Sprache der Webseiten einmal ganz in Ruhe auf sich wirken lässt, wird feststellen, wie mit Bildern schöner alter Dinge – sie müssen eigentlich nicht alt sein, sondern alt aussehen – ein besonderes Ambiente geschaffen wird. Auch die verwendete Sprache spielt dabei eine wichtige Rolle. Zum Vergleich möchte ich auf einen Artikel hinweisen, der vor einiger Zeit im Kreuzberger Horn erschienen ist. Jürgen Enkemann holte den Hang wohlhabender Zeitgenossen zur „guten alten (vordemokratischen) Zeit“ in der Immobilien-Werbung für ein „höfisches Palais in Kreuzberg“ ins kritische Bewusstsein. Hier müssen Bismarck, Moltke oder Wilhelm I. und II. sogar als Namen für Wohnungen herhalten. Sind Adel, Monarchie und bourgeoiser Dünkel wieder attraktiv geworden? Gar so weit geht Ziegert nicht in seiner Werbung. Da sind ihm dann doch Modernität, Energieeffizienz und Sonnenkollektoren wichtiger.

Aber: Man soll „im (Stuck-)Himmel Berlins“ schweben wollen und sich dafür eine Wohnung in „dem Haus aus der Kaiserzeit“ in einer ruhigen Seitenstraße gelegen anschaffen. Die Werbung verspricht, dass man mit „Grandezza“ empfangen wird von einer Natursteintreppe, herrlichem Parkett, schönstem Deckenstuck und Flügeltüren, die mit schweren Messinggriffen beschlagen sind. Die  „pompöse“ Ausstattung der „klassischen Altbauwohnungen“ wird gelobt. Dazu moderner Komfort, großzügige Bäder, Gegensprechanlage mit Kamera und Außenaufzug. „Logenplätze“ werden auf Balkonen, Terasse oder in den beiden Penthäusern angepriesen. Soweit die Werftstraße, in der 21 Wohnungen entstehen, die schon nicht mehr alle zu haben sind.

Auch im „Sternenhaus“ in der Stephanstraße sind nicht mehr alle Wohnungen frei, obwohl dort die Bauarbeiten gerade erst begonnen haben, nachdem vor 2 oder 3 Monaten die letzte Mieterin das Haus verlassen hat. Hier entstehen ebenfalls 21 sanierte Altbau­woh­nungen und 5 neue Dachgeschoss­woh­nungen in einer „wahren Gründer­zeitperle“. Gestern war Besichtigung und das Interesse entsprechend groß. Sehr viel wird vermutlich nicht original erhalten bleiben bis auf zwei reich verzierte Kachelöfen. Auch der Originalstuck – fast in jedem Zimmer ein anderes Muster – wird der Deckensanierung zum Opfer fallen. Von einem Muster sollen Abdrücke gemacht werden. Das kann dann wieder angebracht werden. Die schwierigen Grundrisse bedingt durch große Berliner Zimmer sollen mit angebauten Balkonen entschärft werden. In den Seitenflügeln entstehen Maisonettwohnungen, aber auch einige kleine 2-Zimmerwohnungen mit Durchgangszimmern. Der Hof wird bis auf Wegeflächen und Fahrradstellplätze komplett für Privatgärten parzelliert. Das lässt auf die Einschätzung schließen, wer Geld ausgibt, legt keinen Wert mehr auf Gemeinschaftsflächen. Die Preise reichen je nach Lage von 2.100 bis 2.850 Euro/qm.

Nachtrag:

In der LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 18, April 2011 ist ein Artikel erschienen, der ausführlicher auf das Haus Stephanstraße 61 – Das Sternenhaus – eingeht, wir dokumentieren diesen Artikel hier (trotz einiger kleiner Wiederholungen).

Stephanstraße 61: Modernisierung und Eigentumswohnungen

Seit Jahrzehnten wirkt das Haus mit der Nr. 61 zwischen den renovierten Fassaden der Stephanstraße wie ein Fremdkörper. „Warum bröckelt hier der Putz?“ „Warum sind die meisten Wohnungen unbewohnbar und nichts passiert?“, mögen sich viele gefragt haben. Obwohl der Stephankiez von 1995 bis 2007 ein förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet war, war es weder dem Bezirksamt noch dem Sanierungsbeauftragten S.T.E.R.N. gelungen, den hochbetagten Eigentümer zu einer Modernisierung zu bewegen. Zu Beginn des Programms hätte es sogar noch Fördermittel gegeben. Helmut Rösener, S.T.E.R.N. GmbH, erinnert sich an einen Gebäudecheck aus dem Jahr 1994 mit geschätzten Baukosten von 3,3 Mio. €, eine schon damals reichlich hohe Summe. Doch nach Aufhebung des Sanierungsgebiets sah das Haus Stephanstraße 61 immer noch genauso heruntergekommen aus wie zuvor.

Herr Herold, geboren 1908, wollte nichts verändern. Jedenfalls nicht mit Fördermitteln und Projektträgern wie LIST oder SPI, die sich vergeblich um den Erwerb des Grundstücks bemüht hatten. Er wollte selbst bestimmen und reparierte zum Teil mit Hilfe von Mietern das allernotwendigste. Die Bauaufsicht war häufig zu Gast und hatte mit diesem Haus alle Hände voll zu tun. Als Putzbrocken von der Fassade fielen, musste das Bezirksamt zum Schutz der Passanten einen Tunnel bauen. Als Ersatzvornahme wurde der Putz abgeschlagen, der Eigentümer zahlte monatlich die Kosten ab. Davon wurde die Bausubstanz über die Jahre natürlich nicht besser. Durchgefaulte Fußböden, ausgebrannte Zimmer, Elektroleitungen aus den 60er Jahren oder älter, ein Notdach als Decke im vierten Stock, eine Original-Mädchenkammer, all das führte Ziegert-Immobilien den staunenden Besuchern im Dezember 2010 bei einer Besichtigung vor. Mittlerweile war der Eigentümer verstorben und die Erben hatten das Haus an Herrn Moschner von Thamm und Partner verkauft.

Die letzte Mieterin hat zum Ende des Sommers das Haus verlassen. Nach der Kernsanierung sollen 21 sanierte Altbauwohnungen und 5 neue Dachgeschosswohnungen entstehen. Einige sind schon vergeben, obwohl die Bauarbeiten erst begonnen haben. Zwei Aufzüge werden eingebaut. Alle Wohnungen erhalten Balkone, die meisten werden zum Hof liegen. In den Seitenflügeln entstehen Maisonettwohnungen, aber auch einige kleine 2-Zimmerwohnungen mit Durchgangszimmern. Sehr viel kann vermutlich nicht original erhalten werden, bis auf zwei reich verzierte Kachelöfen. Auch der Originalstuck – fast in jedem Zimmer ein anderes Muster – wird der Deckensanierung zum Opfer fallen, denn die Fußböden müssen komplett neu betoniert werden. Von einem Muster sollen Abdrücke gemacht werden, so dass auf Wunsch Stuck angebracht werden kann. Neues Eichenparkett wird verlegt, auf dem Dach eine Solaranlage installiert. Um die Erdgeschosswohnungen verkaufen zu können, wird der Hof fast komplett für Privatgärtchen parzelliert. Es bleiben nur Wege und Abstellflächen übrig. Die Preise reichen je nach Lage der Wohnung von 2.100 bis 2.850 Euro/qm. Jeden Sonntag von 13 – 14 Uhr ist Besichtigungstermin.

Wir bedanken uns für die Abdruckgenehmigung der Architekturbilder bei Frau Becker, Ziegert-Immobilien.

Nachtrag:
Aus der Immobilien-Zeitung vom 9.8.12 zum Thema Umwandlung in Eigentumswohnungen und Gegenwehr, in dem es zum großen Teil um Ziegert geht.

Film zum Objekt bei Youtube.

Link zum Projektträger THAMM History. In dessen Zeitschrift vom März 2012 wird über das Sternenhaus, Stephanstraße 61 berichtet.

216 Kommentare auf "Luxussanierung jetzt auch im Stephankiez"

  1. 1
    j. says:

    Ich musste raus- ich kann das immernoch nicht fassen…

  2. 2
    R@lf says:

    …“trendsetting“ nennt man das wohl…
    Nachtijall ick hör dir japsen.

    Danke für den informativen Artikel.

  3. 3
    melanchthon says:

    Ist doch schön wenn ein Haus, von dem seit Jahrtzehnten der Fassadenputz rieselt, endlich modernisiert und saniert wird.
    Ich kenne das Haus seit meiner Kindheit, bin da vor 40 Jahren jeden Tag zur Schule dran vorbei gelaufen. Es sah damals schon so übel aus wie jetzt vor der Sanierung.
    Seht doch nicht in jeder Entwicklung etwas negatives. Ihr braucht doch da nicht einziehen.

  4. 4
    C.S. says:

    Ich kann mich melanchthon nur anschließen! Mir kommt es so vor, als ob in unserem Kiez jede Veränderung, die das Viertel aufwertet und durchaus auch die Lebensqualität steigert, von vorneherein verurteilt wird. Wir leben nun mal MITTEN in der Hauptstadt, ich frage mich, was die Leute da erwarten? Natürlich hat man Angst, dass die Mieten insgesamt teuerer werden (und diese Entwicklung ist bereits in vollem Gange, wie ich bei uns in der Havelberger feststellen muss). Bei uns passiert die sog. Gentrifizierung längst, aber viel unauffälliger und ruhiger, als bspw. im Prenzelberg oder in „Kreuzkölln“. Dennoch freue ich mich, wenn ein vermeintliches „Abbruch-Haus“ doch noch gerettet wird (siehe auch Lübecker Straße). Wenn man davor Angst hat, dann dürfte man auch nicht die Qualität des Kleinen Tiergartens verbessern, dann wäre auch die „Rettung“ der Arminiusmarkthalle kontraproduktiv, sowie die bewundernswerten Bemühungen von BürSte (!) – und alle diese Beispiele bewerte ich ebf. als positiv. Wer für 2,50 Euro zwischen Ruinen leben möchte, der muss sich wohl ein brandenburgisches Dorf suchen… fürchte ich. Nichts für ungut! 😉

  5. 5
    j. says:

    Eine große Klappe kann man nur haben, wenn man selbst nicht betroffen ist. Meine Wohnung WAR saniert, meine Wohnung WAR schön, meine Wohnung WAR nicht billig- und trotzdem…
    Betroffen sind im übrigen gleich mehrere Häuser in dieser Gegend, nicht nur die oben angeführten Abbruchhäuser. Und unanständig wird’s, wenn man hinauskomplimentiert wird, ohne dass es einen ersichtlichen Grund dafür gibt.

  6. 6
    C.S. says:

    @j.: In unserem Haus passiert das auch gerade schleichend – also nicht mit Rauswurf, aber mit aufwendigen Wohnungssanierungen, sobald jemand auszieht. Die Mieten gehen dann auch entsprechend hoch. Ich bin also durchaus auch „betroffen“ (oder könnte es bald sein) und gehöre sicher nicht zu den „Besserverdienenden“, denen das nichts ausmacht. Ich bin auch sicher kein Freund der Gentrifizierung, aber realistisch genug, um zu sehen, dass sich das über kurz oder lang nicht aufhalten lassen wird. Ich glaube aber auch nicht, dass bei uns Zustände wie im Prenzlauer Berg Einzug halten werden.

    Außerdem – was wäre die Alternative? Alles wieder herunterkommen zu lassen wie in den 70er/80er Jahren, nur damit es hier keinem gefällt?? Über dieses Thema wird man sich noch trefflich streiten können.

  7. 7
    melanchthon says:

    Und davon abgesehen, dass man in Berlin nirgends mehr für 2,50/m² Euro ne Wohnung bekommt (auch nicht neben Ruinen), wird es wohl auch keinen Investor auf der Welt geben, der ein Haus kauft und saniert und keinen Gewinn machen möchte!? Ich finde es auch nicht überraschend,dass die Investoren sich nun diesen Teil Moabits widmen. Letztendlich handelt es sich bei der Stephanstr. 61 ja so ziemlich um das letzte, nicht sanierte Haus in dieser Straße. Wer den Immobilienmarkt in dieser Gegend verfolgt ,wird feststellen, dass es dort schon lange keine günstigen Wohnungen mehr gibt.
    Persönlich freue ich mich auf die Neugestaltung dieses „ewigen Schandfleckes“ in dieser Straße.

  8. 8
    Susanne Torka says:

    Bin ich falsch verstanden worden? Ich bin nicht gegen „jede Veränderung“. Ich wundere mich auch nicht, dass „Moabit für Investoren interessant wird“. Ist es nämlich schon längst geworden. Haben wir vielleicht verschlafen. Ich bekämpfe auch keine Leute, die Eigentumswohnungen kaufen, da müsste ich mich ja selbst bekämpfen.
    Ich wollte einfach nur mal genauer hinschauen, in diesem Falle auf die Werbematerialien. Hier können nur die Webseiten erwähnt werden, Informationen aus dem Exposé, das verteilt wurde, darf man schießlich nicht weitergeben. Aber es ist interessant, wie detailliert man sich mit der Umgebung auseinandersetzt und welche Informationen schließlich aufgenommen werden.
    Die Stephan 61 war ein Problemhaus seit Jahren, das will ich überhaupt nicht abstreiten. Herr Herold war ein dickköpfiger alter Mann. Hätte das Haus mal lieber dem Mietshäuser Syndikat überschreiben sollen. Ich höre schon „träum mal weiter!“ Aber träumen wird man wohl noch dürfen.

    Dass wirtschaftliche Verwertung so abläuft, wie beschrieben, wundert mich nicht. Trotzdem bin ich froh, dass bei der Aufteilung unseres Hauses niemand auf die Idee kam, den Hof in Privatgärten aufzuteilen und wir ihn gemeinsam nutzen können. Es gibt durchaus verschiedene Stufen von Sanierung.

    @ j, vielleicht können wir uns mal kennenlernen? Ziegert ist übrigens auch für Entmietung berühmt-berüchtigt.

  9. 9
    Sanierungsgeschädigter Mieter says:

    Wenn die Sanierung droht, kann ich nur empfehlen, wegen der rechtlichen Seite ganz schnell Mitglied im Berliner Mieterverein zu werden oder sich sonstwie juristisch beraten zu lassen, da die Eigentümer oder Bauherren vorsichtiger werden, wenn sie merken, dass man juristisch beraten wird.
    Wenn ich mich recht erinnere, sollte man beim Mieterverein schon vor der Ankündigung der Sanierung Mitglied sein. Und was Anwälte betrifft: besser nur einen Spezialisten für Mietrecht um Rat fragen.
    Übrigens: Bei Baumaßnahmen in der Wohnung oder am Haus kann man fast immer Mietminderung verlangen.

  10. 10
    melanchthon says:

    Wenn die Sanierung droht?? Die meisten Menschen freuen sich über neue Fenster, eine moderne Zentralheizung oder sichere, elektrische Leitungen.
    Andere Leute denken bei dem Wort Sanierung in erster Linie an Anwälte, Mietervereine oder Mietminderung.
    Auch Hauseigentümer haben Rechte. Kauft euch doch selbst ein Haus oder eine Wohnung, dann könnt ihr darüber bestimmen wie ihr wollt und braucht (vielleicht) keinen Rechtsbeistand.

  11. 11
    Nahpets says:

    Ich freue mich, dass dieses Haus widerbelebt werden soll, denn mir schien diese Aufgabe eigentlich hoffnungslos.

    Das Haus wurde schon lange nicht mehr bewohnt, ein Paradies für Nager, die sich auf Futtersuche in die Nachbarhäuser aufmachten. Als ich das letzte Mal in diesem Haus war und das ist schon Jahre her, hatten die verfaulten Decken in den Etagen große Löcher, so dass man durch die Etagen hindurch nach unten schauen konnte. Charmante Perspektiven aber ein deutliches Zeichen des totalen Verfalls. Alle Monate viel ein Stück Fassade auf den Bürgersteig und es wurden Sicherungsmaßnahmen eingeleitet und wieder abgebaut. Erst nach dem Tod des Eigentümers kam das Gerüst dort hin, das die Passanten in Sicherheit bringt.

    Eine Sanierung eines so maroden Hauses ist kostspielig, selbst wenn man es geschenkt bekommen sollte.

    Wo sollen die geschätzen Kosten von 1000 bis 2000 Euro pro Quadratmeter herkommen, die man investieren muss, um das Haus in einen technisch normalen Zustand zurückzuversetzten?
    Mit liebevoll sanierter Fassade kommen zusätzlichen Kosten dazu, vermute ich.

    Die Wortwahl ist die einer Werbebroschüre, die das Haus anpreisen möchte.
    Also ein wenig Rouge und Haargel aufgetragen, Pickel kaschieren und eine flotte Frisur gedreht, um zu beeindrucken. Wem ist das fremd? Zudem hat Moabit tatsächlich bestechende Vorzüge, wie wir alle wissen, die hier leben.

    Wie genau sehen denn die Alternativen aus?
    Wo genau sollen die 2-3 Millionen Euro für die Sanierung herkommen?

    Das Haus besitzt jetzt zwar im augenblicklichen Zustand einen skurrilen Charme aber nützt keinem etwas, schadet der Umgebung nur und gefährdet sogar die umliegende Wohnsubstanz durch Wasserschäden etc..
    In das einst bürgerliche Haus muss viel Arbeit investiert werden, um es wieder bewohnbar zu machen. Viel Arbeit ist auch gut für Berlin.

    Meinem Verständnis nach ist gerade für sehr marode Häuser das Modell Eigentumswohnungen gut geeignet, weil die Kosten so hoch sind und die Risiken auf viele Schultern verteilt werden. Vielleicht nicht unbedingt ein gutes Argument, sich in diesem Haus eine Wohnung zu kaufen.

    Umwandlungen von intakten Mietshäusern in Teileigentum ist da wesentlich fraglicher.

  12. 12
    Sanierungsgeschädigter Mieter says:

    @ melanchthon

    Ja, aber Mieter eben auch, soziale und juristische, und beide werden von Hauseigentümern und gewerblichen Sanierern leider sehr oft vergessen.
    Und was würdest Du wohl machen, wenn Wasser aus der Decke läuft, Deine Bücher- und CD-Sammlung ruiniert und sich keiner dafür zuständig fühlt, weder eine Firma noch der Hauseigentümer? Oder wenn Du drei Monate lang Dein Klo mit dem Eimer spülen sollst, weil die Firma einfach nicht zu Potte kommt und es dem Hauseigentümer egal ist? Oder Du monatelang nicht Duschen kannst, weil es kein warmes Wasser und keine Badewanne oder Duschtasse gibt? Und was, wenn Du dann auch noch kleine Kinder hast?
    Ich würde es ja gerne nur positiv sehen, aber das wäre schlicht an der Wirklichkeit vorbei.

  13. 13
    Susanne Torka says:

    @ Nahpets,
    bei der Besichtigung hat der Makler selbst gesagt, dass die letzte Mieterin erst vor 2 Monaten ausgezogen sei, ein anderer Mitarbeiter sprach von 3 Monaten! Der größte Teil des Hauses stand allerdings wirklich schon sehr lange leer.

  14. 14
    HLE says:

    Absolut einzigartig wie strukturkonservativ die Bewohner Moabits doch sind. Oder wenigstens viele, die sich in diesem Blog aeussern. Frueher war Alles besser. Veraenderung ist „per default“ erstmal Mist. Eine Empoerung reiht sich an die andere. Der Blog ist seine eigene Satire.
    Was fuer eine rueckwaertsgewandte und verbitterte Weltsicht. Wie kommt das? Besonders unverstaendlich scheint mir, dass durch diesen Strukturkonservatismus die Armut des Viertels festgeschrieben wird.

  15. 15
    R@lf says:

    Bei DER Ruine ist wohl Luxus-Sanierung die einzig realistische Möglichkeit die Bude noch zu retten. Schön – wenn das das einzige Haus im Kiez wäre, das unter die Profit-Räder kommt und damit wirklich ein „Schandfleck“ beseitigt wird, hätte ich kein Problem.

    Da es aber im Kiez immer mehr Häuser gibt, die betroffen sind (ich sitze übrigens auch aktuell seit 3 Monaten über 3 lärmenden, dreckenden, stinkenden Modernisierungswohnungen…) hab ich sehr wohl ein Problem damit. Und das hat auch nicht nur mit meiner eigenen Brieftasche zu tun, sondern sowas wie einem sozialen Anspruch. Der ist schlicht, daß nicht alle möglichen Graf Rotze, die zufällig ein dickes Portemoinee haben und die Gegend gut finden in der ich und meine Freund_innen und Nachbar_innen seit Jahrzehnten wohnen, daherkommen dürfen und sagen: nun haut mal ab – ihr habt lange genug hier gewohnt JETZT KOMM ICH! Nee Herrschaften, nich mit mir!

    Wenn sich hier im Kiez r e i h e n w e i s e fett die internationalen Spekulanten einkaufen und die Mieten auf 10-15-20 und mehr EURO pro Quadratmeter hochschrauben WOLLEN, dann werd ich rebellisch. Bei mir im Haus wird für ne gerade schlecht sanierte Wohnung schon mehr als 10 EURO den Quadratmeter verlangt – obwohl rundum der Putz bröckelt. Also mehr als 20 DM !!! Jaja, DM war gestern – aber meine Einkünfte haben sich altmodischerweise nicht verdoppelt, nur weil der EURO aus zwei Silberstücken eines gemacht hat. Und anderen Menschen gehts doch schließlich ebenso.

    Nix gegen ne vernünftige Sanierung, wenn die sozial verträglich bleibt. Das haben wir in den 1980ern im Schlorrendorfer (Charlottenburger) Kiez großenteils erreicht. Und das will ich auch in unserem Moabit sehen!

  16. 16
    melanchthon says:

    Tla R@lf, dann hast du ja laut Kommentar 9 die Möglichkeit deine Miete zu mindern. Von der dann gesparten Kohle kannst du ja Plakate oder Flyer gegen Spekulanten drucken lassen. Oder, noch besser, besetze doch einfach das Haus in der Stephanstr. 61. Hoch leben die 80`er.
    Müsstest dich aber beeilen. Denn wenn Bauarbeiter nach Leistung bezahlt werden, mauern die dich einfach mal eben irgendwo ein.
    Frage mich, wie eine sozial verträgliche Sanierung aussehen soll??
    Der Hauseigentümer investiert sehr viel Geld und behält die alte Miete bei, weil er so ein Menschenfreund ist? Aha, den Typen würde ich gerne persönlich kennen lernen.

  17. 17
    H. E. says:

    Auf der einen Seite gibt es eben berechtigte soziale Ansprüche und auf der anderen leider bedauerliche soziale Defizite. Letztere scheinen in Moabit mehr zu werden.

  18. 18
    Rané says:

    Liebe Leute,
    es gibt hier einige, wo zwei Seelen in der gleichen Brust wohnen. Auf der einen Seite Hausbesitzer, auf der anderen Mieter.
    Und gerade diese Personen kennen den Unterschied zwischen sinnvoller Modernisierung (Wärmedämmung u.a.), notwendiger Instandsetzung (prökelnder Aussenputz u.a.) und einer Sanierung mit „goldenen Wasserhähnen“. Aber von der Mieterseite her empfehle ich auf jeden Fall die Berliner Mietervereine. Nur wer sich von diesen kompetenten Vereinen beraten lässt, ist auf der richtigen Seite. Das gilt vor allem auch für ALGII-Empfänger, denn wenn diese meinen, das Jobcenter zahlt schon, werden sie irgendwann beim Mietspiegel bemerken, dass die Mieten steigen, weil sie keinen Widerspruch gegen die meist nicht gerechtfertigte Mieterhöhung eingelegt haben.

  19. 19
    melanchthon says:

    Zu 18. Aber ist es nicht die Arbeit der Jobcenter, sich beim Vermieter zu erkundigen, warum sich die Miete nach oben verändert? Schließlich zahlen die ja auch.Außerdem, würdest du einen Widerspruch verfassen, wenn du nicht selber zahlen brauchst? OK, du vielleicht schon aber die Jobcenter Kunden?!

  20. 20
    Kat says:

    C.S. und HLE sprechen meine Gedanken aus. Bei der Lesung schlichen sich Gedanken wie „Endlich wird dieser Schandfleck belebt“ ein. Und auch C.S. Äußerung über die „bewundernswerten Bemühungen von Bürste“ kann ich beipflichten. Ohne Obhut kümmert sich Bürste bewundernswert um Schneeräumung des Stefanplatzes und hilft den Bewohnerinnen-Bewohnern obwohl ihnen eigentlich selbst geholfen werden muss.

  21. 21
    H. E. says:

    Ich muss mich wohl präziser ausdrücken:

    Auf der Mieterseite gibt es die berechtigten sozialen Ansprüche und auf der Saniererseite in der Denkweise oft bedauerliche soziale Defizite. Letztere scheinen in Moabit leider mehr zu werden.

  22. 22
    melanchthon says:

    Wenn jemand sein Auto verkaufen möchte und es vorher wäscht, poliert und den Tüv erneuert, sehen das die meisten Menschen als normalen Vorgang an.
    Macht man das gleiche (vergleichbar) mit Immobilien, hat man soziale Defizite.
    Leute, bleibt doch mal auf dem Teppich!

  23. 23
    j. says:

    Hier sperrt sich doch niemand gegen notwendige Sanierungen. Eine Mieterhöhung wegen nötiger Sanierungen hätte ich getragen, tragen wollen und tragen können. Mein Haus war in einem guten, wenngleich nicht luxuriösen Zustand. Ich weiß nicht wie hier die Maßstäbe angesetzt werden, dass ein Haus als Bruchbude bezeichnet wird. Wenn ich auf Wohnungssuche gehe, setze ich eine isolierte Fassade, eine Zentralheizung und und und voraus. Ich, wohlgemerkt. Demnach gab es für mich keinen Grund umzuziehen. Ich beziehe mich nicht (!) auf das oben angeführte Haus. Mich ärgert diese Willkür ein wenig. Dass es eben nicht in meiner Hand liegt, ob da morgen wieder ein Brief von der lieben Hausverwaltung im Briefkasten ist. Ein Umzug kostet in erster Linie Zeit und Nerven, und ein unnötiger noch viel mehr. Wie oben bereits erwähnt, ist die Umwandlung von intakten Mietshäusern nicht nur fraglich, sondern eine Unverschämtheit. Und mit der „Auffrischung“ will uns die nette Firma, die das ganze abwickelt, sicherlich auch keinen Gefallen tun. Da wird einem ja ganz schummrig ob mancher Kommentare.
    @Frau Torka: Gerne
    @HLE: Wenn Sie jetzt noch ein zweites Wort lernen, wird’s vielleicht mal ein Kommentar.

  24. 24
    HLE says:

    @j.: Sie schreiben von „meinem Haus“. Es ist aber nicht „Ihr Haus“. Wenn es „Ihr Haus“ waere, wuerden Sie einen solchen Brief nicht bekommen. Es ist ja ganz nett, den Freiraum zu fordern, der mit Hausbesitz verbunden ist. Dann muss man sich aber auch auf dessen Nachteile einlassen wollen: Leistungsgesellschaft, Kreditaufnahme, jahrelang Zins u Tilgung, Eigentumsverpflichtung – oder gar Mieter und deutsches Mietrecht. Nur in Moabiter Phantasien ist die Welt so einfach schwarzweiss: Hier der Mieter, der alle Rechte zu haben hat. Dort der boese Spekulant, den man aus der Stadt zu jagen hat. Ich bin gespannt was passiert, wenn Klimaschutzvorschriften weiter verschaerft werden. Wer zahlt die Dreifachverglasung? Die neuen, energieeffizienteren Gasbrenner? Die denkmalschutzgerecht aufgebrachte Daemmfassade? Sie haben offenbar keine Lust darauf. Im langfristigen Mittel erwirtschaften Immobilien ihrer Eigentuemern (je nach Region) einen einstelligen Renditeprozentsatz. In vielen Regionen sogar weniger als 5%. Sinkende Renditen durch hoehere Investitionen heisst: Noch weniger Wohnungen werden gebaut. Und damit noch staerker steigende Mieten. Und wenn sie was gegen die in Innenstadtrevieren gestiegene Wohnungsnachfrage haben (nur so koennen Vermieter diesselbe Wohnung teurer vermieten), dann koennen Sie ja dafuer werben, dass die Mauer wieder gebaut wird. Oder dafuer, dass junge Familien wie in den 60igern wieder nach Suburbia fliehen. Nur Kinder wollen den Kuchen Essen und behalten. In der Innenstadt wohnen, aber Vorstadtpreise zahlen. Den modernsten Energiestandard haben – aber wehe die Miete steigt. 500 Meter vom Hauptbahnhof wohnen – aber es soll so leise sein wie am Roseneck.Subventionierte Wohnungen haben wollen – aber gegen den Zuzug von Wohlhabenden sein, die die Steuern fuer die Subventionen ueberhaupt erst erwirtschaften.

  25. 25
    H. E. says:

    @ HLE

    Keiner soll mir erzählen, dass man als privater Altbau-Eigentümer zwingend fast am Hungertuch nagen muss. Wenn man nicht wirtschaften kann, dann ist es allerdings fast zwangsläufig. Und gewerbliche Sanierer würden schließlich nicht sanieren, wenn sie damit nicht richtig Kohle machen würden. Also was soll das Gerede?

    „Eigentum verpflichtet“ ist ein alter Spruch und zur Verpflichtung gehört auch, dass man das Eigentum erhält, und zwar in einem technisch guten Zustand. Wenn in den letzten Jahrzehnten alle Altbau-Eigentümer regelmäßig einen Teil der Mieteinnahmen verwendet hätten, um die entstandenen Mängel sofort fachlich richtig reparieren zu lassen, bräuchte heute keiner zu sanieren. Leider ist es jedoch so, dass manche Eigentümer meinen, Häuser würden auch ohne regelmäßige Wartung und Reparatur ewig halten. Nur bei ihrem Auto, da würden sie komischerweise nie auf diese Idee kommen!
    Wenn man nicht, wenn ein Mieter ausgezogen ist, die Technik (Gas, Wasser, Abwasser, Strom und Heizung) in der Wohnung überprüft und veraltetes ersetzt, wenn man nicht Fenster, Türen, Fußböden und Treppen mal repariert, dann muss man eben irgendwann alles auf einen Schlag machen. Das nennt sich dann Sanierung und kostet auch auf einen Schlag richtig viel Geld. Und wenn man es dann noch möglichst lange vor sich herschiebt, wird es noch teurer.
    Wenn man sich als Eigentümer jahrzehntelang gesagt hat, dass einen das Thema Energieeinsparung nicht betrifft, weil die Kosten für Energie ja die Mieter zahlen, muss man eben z. B. für die Dämmung der obersten Geschossdecke das drei- oder vierfache bezahlen, wenn einen dann die Energieeinsparverordnung (EnEV) endlich zur Modernisierung zwingt.
    Usw., also was soll´s?

  26. 26
    HLE says:

    Ach Herrje, das Klische vom dummen und/oder gierigen Vermieter in Reinform. Wenn man in so einer undifferenzierten, kleinen, heilen Mieter-Mauselochblick-Welt lebt, ist die Klischewelt natuerlich in Takt. Was glauben sie denn, in welchem Sanierungszustand heute die Berliner Haeuser waeren, wenn nicht in den letzten 20 Jahren:

    – massiv Geld von auslaendischen ImmoFondes nach Berlin geflossen waere – die angesichts der niedrigen Bestandsmieten und im fehlgeleiteten Glauben, Berlin wuerde am Immobooom des restlichen Europa teilhaben, hier die Nachfrage gestuetzt haben (die Fonds haben sich ganz schoen die Finger verbrannt)

    – massiv Geld von groesseren und kleineren Anlegern, inklusive Juppies und Zahnaerzten, aus dem Rest der Republik in Berliner Immobilien gesteckt worden waere (viele Renditerwartungen wurden auch hier nicht erfuellt)

    Ohne Renditeaussichten investiert numal niemand. Selbst die sozialheroischen Moabiter nicht. Die Folge waere: Noch weniger Wohnungsbau (und damit hoehere Mieten trotz fehlenden Standards) und sehr viel weniger Sanierung (irgendwann haette sich der Besuch in Berlin dann halt angefuehlt wie der in einer Londoner Vorstadt).

    Ich prophezeie Ihnen, dass sie als Mieter am Ende das EnEv bezahlen werden, uebrigens. Ausnahme: Sie finden dumme Wessis und reiche Yuppies, die es Ihnen als Steuersubvention via Senat geben muessen. Sie koennen nur hoffen, dass es genuegend von der Sorte gibt. Sonst geht Ihre Rechnung nicht auf.

  27. 27
    H. E. says:

    Ich sagte doch: Was soll´s?

  28. 28
    vilmoskörte says:

    Ausnahmsweise muss ich H.E. hier mal zum Teil Recht geben: Jahrzehntelang haben viele Vermieter in Berlin zwar die Miete gerne kassiert, aber so gut wie nichts für den Erhalt der Häuser aufgebracht. Selbst wenn die Miete nicht so gigantisch hoch war, hat sich das doch prima gerechnet. Um diese teilweise verwahrlosten Häuser dann wieder auf Vordermann zu bringen, bedarf es dann nach zwanzig, dreißig Jahren des Von-der-Substanz-Lebens größerer Investitionen. Um trotzdem eine schnelle Rendite zu machen, verdoppelt oder verdreifacht sich dann schnell mal die Miete. Dass sich einige dabei verkalkulieren und trotzdem nicht den großen Reibach machen, lässt mich kalt („No risk, no fun!“), die rasanten Mietsteigerungen hingegen nicht.

  29. 29
    HLE says:

    Die Nachkriegssituation in Berlin beweisst doch genau das Gegenteil von dem was Sie anfuehren: Berlin verlor gegenueber der Zeit vor dem Krieg 1,3 Mio Einwohner, die als Nachfrager ausfielen. Hinzu kam die unklare geostrategische Zukunft. Investitionen waren ueberhaupt nur durch Subventionen auszuloesen. Viele Modernisierungen blieben aus. Waere der Nachfragedruck gross genug gewesen und die Renditeaussicht damit hoeher uns stabiler, waere natuerlich, wie in Muenchen oder Hamburg, auch viel mehr und viel kontinuierlicher renoviert worden.

    Gerade die Moabiter koennen nur dankbar sein, dass die Geschichte war wie sie war. Sonst wuerden sie heute ein Vielfaches an Miete zahlen… Krieg, Teilung, Bevoelkerungsschwund und West-Subventionen haben, im internationalen Mastab betrachtet, Moabit zu dem Mieterparadies gemacht, dass es heute ist.

  30. 30
    Rané says:

    Mieterparadiese sehen anders aus, was neben der Miethöhe auch die Infrastruktur betrifft. Dann gibt es in allen Bezirken großflächige Aushänge unterschiedlicher Vermieter, die Mieter suchen. Nur sind überall die 1-2 Zimmerwohnungen zu teuer für die meisten geworden(Arbeitslose, Niedriglohnempfänger u.a.). Der direkte Zusammenhang zwischen Lohnhöhe und Miethöhe sollte doch zu denken geben.Würde ja gern mal die aktuelle Statistik über Wohnungs- und Gewerberaumleerstand erfahren.

  31. 31
    H. E. says:

    Hier mal zur Abwechslung wieder was nettes:

    Piefke, unser Berliner Original, macht eine Reise nach Rom und dann steht er oberhalb vom Forum Romanum und guckt ganz erstaunt auf die vielen antiken Trümmer. Nach einer Weile schüttelt er bedächtig den Kopf und sagt: „Wer keen Jeld hat, soll nich baun“.

  32. 32
    vilmoskörte says:

    Erinnert HLE sich nicht mehr an die Zeiten, da man am Samstagabend am Bhf Zoo auf die Sonntagsausgabe der MoPo gewartet hat, wobei ein Freund eine Telefonzelle besetzt hat, damit man gleich anrufen konnte, damit man am Sonntag um 11 mit 200 anderen eine Wohnungsbesichtigung vereinbaren konnte? Die Nachfrage war da, und wie!

  33. 33
    taylan says:

    Ich finde es gut, dass Moabit schöner wird. Ich halte nichts von diesen Leuten, die lieber in ihrer eigenen Soße dahinvegetieren wollen, anstatt offen für Neues zu sein. Was ich aber besser fände, ist, wenn die MoabiterInnen sich auch diese Wohnungen leisten könnten und diese kaufen würden. Dann gibts aber hier die Einkommens- und Arbeitsplatzdebatte. Klar ist: Modernisierungen sind nicht umsonst. Das Baumaterial muss bezahlt werden und die Bauarbeiter auch. Klar ist aber auch: Irgendjemand muss das auch bezahlen.
    Was ich mir auf keinen Fall wünsche hier im Kiez: Abgehobene Yuppies, die in ihren Biomarkt gehen, wo das Kind auf eine Privatschule geht, und die in einer anderen Dimension leben. Das ist NICHT der Fdp-wähler….

  34. 34
    R@lf says:

    Herrschaftszeiten! Was hier teilweise an inkompetentem Gequassel vom Stapel gelassen wird (nicht von Allen) geht mir echt über die Hutschnur:
    Mal als Erstes: hat sich vielleicht inzwischen rumgesprochen, daß wir es mit einer SINKENDEN Bevölkerungszahl zu tun haben und daß wir kaum zusätzlichen Neubau brauchen?? Wer soll da einziehen? Auf der anderen Seite werden Regionen mit Milliarden fürs „Rückbauen“ = Abreißen aus Steuergeldern subventioniert.
    Du liebe Güte, wo soll ich bloß mit anfangen bei dem vielen UNSINN, der hier geäußert wurde? Vielleicht mal damit, daß ich jetzt 25 Jahre in meiner Wohnung wohne und an ihr von Besitzerseite buchstäblich NICHTS getan wurde als Miete zu kassieren. Der Nettomietertrag hätte mehr als dem Kaufpreis entsprochen, denn alle Mieter_innen die sehr lange in einer Wohnung wohnen, zahlen letztendlich mehr, als der ganze Kram wert ist. Jetzt werden rund um mich die Wohnungen in einem Stil modernisiert, der den Verdacht aufkeinem läßt, daß sich das nur als Verkauf in Eigentumswohnungen rechnet.
    Im Nachbarhaus hatte unser Verein an die 20 Jahre einen Kellerladen zu einem letzendlich exorbitanten Preis gemietet, der uns vertrieb. Instandhaltung – JA: nur von unserer Seite, von Vermieterseite absolut nada. Nichtmal n Rückschlagventil hat uns der Inhaber einer Klempnerfirma eingebaut, mit dem Ergebnis, daß der Laden dreimal ENTSCHÄDIGUNGSLOS unter Wasser stand. Auch hier hättenwa „die Jrotte“ koofen können von der letztendlich gezahlten NETTOmiete. Jetzt gehört das Haus nem internationalen Immobilienkonzern, mit dem Vernehmen nach noch 30 weiteren Häusern hier im Kiez…
    Zum Haus in der Stefanstraße: das ist ne mehr oder weniger tragische Geschichte eines unvermögenden Eigentümers. Jetzt ist die Bude grundrott, sogar die Böden durch. Das ist nur mit viel Geld wieder hinzukriegen. ANDERERSEITS hab ich Instandbesetzer_innen gekannt, die in genau so nem Haus, das 10 Jahre leerstand und wo’s bis in den Keller regnete, in Eigenarbeit sämtliche Böden neu eingebaut haben – aus brauchbarem Abrißmaterial anderer Häuser. Das Haus ist zwar damals geräumt worden, aber der Senat hat so nen Respekt vor deren Arbeit gehabt, daß er denen ein anderes Haus anderswo zur Verfügung gestellt hat, als Selbsthilfeprojekt!
    Ich könnt noch stundenlang schreiben – zu Diversem was da oben verzapft wurde – aber das liest ja eh keiner mehr. Nur so viel: ich kenne das Problem von allen Seiten, auch von denen eines Altbaubesitzers, denn ich bin von Kindesbeinen an damit aufgewachsen welche Probleme Häuser machen können. Aber ich habe auch ne Menge Leute gesehen, die stinkreich mit Immobilien geworden sind. Entsprechende Mieter_innen kenne ich nicht. Wieso wohl?
    Es gibt verschiedene Konzepte von sozialer Stadterneuerung. Das Konzept von Großinvestoren ist einzig MAXIMALER PROFIT oder neumodisch ausgedrückt „Shareholder-Value“, steigende Aktienkurse (Immobilienblase). Wie die herbeigeführt werden können, sieht mensch nicht nur aktuell wieder mal bei der DB, wo sich jetzt zeigt, wie die sich „börsenfit“ machen wollte…

    Nein, ich bin nicht dankbar dafür, daß hier alle möglichen Investoren auflaufen. Sie können meinetwegen bleiben wo die Pfeffersäcke wachsen, denn sie kommen nicht hierher, weil sie sich für unsere Heimat interessieren, sondern weil der Fleck Erde auf dem wir hier leben und weiterleben wollen, für sie interessant ist: als Profitquelle.

    Der Investor nebenan drückt das so aus: (Auszug)

    „Increasing Gross domestic Product
    Very moderate increase of cost of living
    Rent mirror 2005 > average rent 4,49 € / m² [Durchschnittsmiete!]
    Rent mirror 2007 > average rent 4,75 € / m² [2007!]
    This is still very moderate in comparison to cities like:

    Hamburg > 6,26 € /m²
    or
    Munich > 9,30 € /m²

    Even cities in the eastern part of Germany, f.e. Rostock have a higher average rent per m² than Berlin

    Lots of rent increase potentiall“ (Der letzte Satz ist fett gedruckt.)

    Wer kein Englisch kann, hier ne kurze Zusammenfassung: „Die Mieten in Berlin lassen sich herrlich hochschrauben!“

  35. 35
    HLE says:

    Ihre Grundpraemisse stimmt schon mal nicht: Die Bevoelkerungszahl in Berlin steigt leicht. Sie sinkt nicht. Noch staerker steigt die Zahl der Haushalte. Denn die durchschnittliche Haushaltsgroesse sinkt. Obendrein steigt die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro EInwohner. Sie liegt heute im verwoehnten Mieter-Berlin bereits bei 40 qm/E – und wird weiter anwachsen. Alle Faktoren zusammen werden die Nachfrage nach neuen Wohnungen weiter erheblich steigen lassen.

    Auch was den Rest Ihres Beitrags angeht wuerde ich Ihnen empfehlen, erstmal zu recherchieren. Zwischen Ihrem grossspurigen Auftritt und den Fakten gibt es eine ziemlich Kluft.

  36. 36
    R@lf says:

    Werter HLE,

    die FAKTEN, die ich selber erfahren habe und noch am eigenen Leib erfahre, sind wohl kaum zu bezweifeln. Gerne kann ich sie auch eidesstattlich bestätigen, zusammen mit einem Dutzend ähnlicher oder noch unerfreulicherer Geschichten.

    Ihre Fakten hingegen sind nichts als Prognosen. Bei rasant steigenden Mieten und sinkenden Realeinkommen wird mensch sich wohl schwerlich mehr Quadratmeter leisten können. Das betrifft die Hälfte bis zwei Drittel der Bevölkerung. Berechtigte Bedürfnisse sehe ich wohl, aber den von Ihnen herbeifantasierten zusätzlichen Bedarf sehe ich noch nicht. Zudem haben wir es mit einer überalterten Gesellschaft zu tun, die demnächst auf dem natürlichen Wege eine Menge Wohnraum zur Verfügung stellen wird.
    Und „im verwoehnten Mieter-Berlin“ ist 40 qm für eine Person absolut kein Luxus, sondern schon lange Sozialstandard für HartzIV-Empfänger_innen (45 qm, wenn ich richtig informiert bin).
    Möglicherweise enden Ihre Renditehoffnungen wie das Hornberger Schießen. Mit ähnlichen Spekulationen wurde in Berlin auch eine Menge überflüssiger Büroraum gebaut.

    @ melanchthon

    Danke für den überaus sachlichen Beitrag:
    „Tla R@lf, dann hast du ja laut Kommentar 9 die Möglichkeit deine Miete zu mindern. Von der dann gesparten Kohle kannst du ja Plakate oder Flyer gegen Spekulanten drucken lassen. Oder, noch besser, besetze doch einfach das Haus in der Stephanstr. 61. Hoch leben die 80`er.
    Müsstest dich aber beeilen. Denn wenn Bauarbeiter nach Leistung bezahlt werden, mauern die dich einfach mal eben irgendwo ein.
    Frage mich, wie eine sozial verträgliche Sanierung aussehen soll??“

    Dann will ich mich mal um eine Antwort bemühen: Meine Miete ist moderat gemindert. Gemessen an den tagtäglichen Belästigungen dürfte ich eigentlich GAR KEINE mehr zahlen (es wäre auch noch Unstand an der Wohnung zu beseitigen – notwendige Arbeiten die zugunsten von Mietspekulation nicht vorgenommen werden: man will ja die sanierten Wohnungen teuer vermieten, nachdem man sie bis zu 10 Jahre leer stehen ließ). Tagsüber kann ich nicht arbeiten und muß die Arbeit noch weiter in die Nacht verlegen als ohnehin, und morgens ab spätestens 7.30 Uhr kann ich nicht schlafen. Dazu jede Menge Dreck und lärmende Arbeiten sogar Samstags und SONNTAGs (na HLE, bin ich wieder mal unsachlich und großspurig?).
    Tatsächlich sollte man sich mal wieder überlegen, das eine oder andere Flugblatt zu drucken. Vielleicht sollten auch wieder Häuser besetzt werden: aus West-Berliner Zeiten gibt es davon rund 80 in bestens selbstsaniertem Zustand und zu sozialen Kosten. Aus den 90er Jahren dazu noch ein paar im Osten der Stadt.
    Wie verträgliche Sanierung aussehen kann, ist beispielsweise in der Lehrter Straße an mehreren Häusern zu begutachten – eines davon ist ein Selbsthilfeprojekt, das NICHT besetzt war, sondern über den Träger „Martinswerk“ in Eigenhilfe saniert wurde (das neben dem neuen Billighotel). Modelle gibt es zu Hauf, Konzepte auch, alles bestens erprobt – es muß nur gemacht werden, politischer Wille zu grunde gelegt.
    Als jemand der selbst bisweilen auf dem Bau gearbeitet hat und dessen Onkel Polier war, muß mir auch nichts über Leistungslöhne von Maurern erzählt werden. Schön wäre es, wenn diese hart arbeitenden und früh verschlissenen Menschen nicht von irgendwelchen Billigheimern aus Polen, Portugal oder sonstwo, die ihre Leute zu Ausbeuterlöhnen arbeiten lassen, ersetzt würden – nachweislich sogar auf Bundesbaustellen.
    Ich hoffe damit die aufgeworfenen Fragen ausreichend beantwortet zu haben.

  37. 37
    melanchthon says:

    Es gibt eben Menschen, die haben IMMER Recht und andere, derren Meinung nicht zählt. Hier gibt es einige von denen, die das Recht haben für sich gepachtet haben. Lächerlich, dieser Cirkus.
    Schreiben sich die Finger wund und erreichen garnichts.

  38. 38
    MUCBER says:

    Liebe Mitmoabiter!!! ICh verstehe jeglichen Ärger über steigende Mieten usw, aber man muss das ganze einfach mal realistisch betrachten…Nehmt mal einen Stadtplan in die Hand und ihr werdet sehen, dass Moabit genau in der Miete unserer riesigen Hauptstadt liegt…..Was erwartet ihr also???? Der Kiez wird zwangsweise teurer, aber damit werden auch Vorteile kommen, vielleicht werden dann ja mal auf der Turmstrasse ein paar nette Geschäfte entstehen anstelle von weiteren 99 Cent Ramschläden und ein paar Cafes anstatt dem 30sten Sportwettenbüro…. Ich will auch kein szeniges Prenzlauer Berg, aber ein bisschen mehr Qualität darf ruhig schon kommen…. Verglichen mit jeder anderen Großstadt in Deutschland oder Europa leben wir doch sowieso im Paradies!!!!

  39. 39
    R@lf says:

    … „zwangsweise teurer“ …
    Genau!
    Was darf denn 1 Quadratmeter „Paradies“ kosten?
    Und wer bestimmt den Preis?
    Wer bestimmt wer bleiben darf und gehen muß?
    GÖTZE Mammon?

    Nichts gegen nette Geschäfte und Cafés – aber nicht für die, die uns vertreiben.

  40. 40
    kuk-030 says:

    @MUCBER
    bin ganz Ihrer Meinung!!!

    @R@lf & Konsorten,
    kommen Sie raus aus Ihrer Opferrolle – schon mal was von Freiheit, Demokratie & Toleranz gehört?
    Was Sie hier verbreiten ist in höchstem Maße dumm, ärgerlich und fremdenfeindlich – ich könnte nur kotzen!

  41. 41
    Redaktion says:

    Eine Bitte an alle, die hier und auch andere Artikel kommentieren:
    Keine Verunglimpfung einzelner Parteien und PolitikerInnen – konstruktive Kritik ist erwünscht!
    Keine persönlichen Beleidigungen!
    Keine Unterstellungen!
    Ein Problem: deftige Sprache erzeugt wieder deftige Antworten, das ist eine Spirale.
    Die Bitte an alle: argumentiert sachlich!
    Wir schalten nicht jeden Kommentar frei, das ist klar. Aber es gibt leider immer mehr, die grenzwertig sind. Doch wir möchten so wenig „Zensur“ wie möglich ausüben!

  42. 42
    melanchthon says:

    Konstruktive Kritik ist erwünscht? Aber warum muß denn immer alles kritisiert werden? Alles, was in diesem Bezirk geschieht, wird von den meisten Moabit-Onlinern erstmal kritisiert und auseinander genommen. Egal, welchen Artikel man sich vornimmt, es hagelt Kritik gegen jeden und alles. Da gibt es einige Kandidaten, die haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und lassen keinen Zweifel aufkommen, wer hier das sagen hat. Da vergeht einem wirklich alles und man ist froh, das diese Personen keinen „wirklichen“ Einfluß auf diesem Bezirk haben.

  43. 43
    HLE says:

    Ich finde den Blog auf seinen Art sehr aufschlussreich. Vielleicht findet sich ja mal ein Student, der sich des Themas in seiner Diplomarbeit annimmt. Viele Beitraege kommen einem rueckweaertsgewandt, weinerlich und weltfremd vor, besonders wenn man von Aussen schaut: Ich bin Ex-Berliner und wohne jetzt in London. Die Leute hier wuerden sich biegen vor Lachen oder Staunen vor Entsetzen ueber das, was offenbar in Teilen der Mitte Berlins stattfindet. Es gibt wohl einen sehr verbitterten, von Leben enttaeuschten Bevoelkerungsteil, der sich hier Luft verschafft. Ein Bevoelkerungsteil, der den Fall der Mauer bis heute nicht verwunden hat. Und auch nicht, dass die allumfassend-staatsversorgte, wohlregulierte und quersubventionierte Lebensart des Insel-Berlins nicht wieder kommt.

  44. 44
    K. S. says:

    Das man länger über Sachen diskutiert, die man ändern möchte, als über Sachen, die gut laufen, dürfte einleuchten.

    Den Satz „Die Leute hier wuerden sich biegen vor Lachen oder Staunen vor Entsetzen ueber das, was offenbar in Teilen der Mitte Berlins stattfindet.“ betrachte ich erst mal völlig neutral. Spricht das gegen die Londoner oder gegen die Moabiter? Muss man jede Wertediskussion zwangsläufig als Verbitterung interpretieren?

    Frohe Weihnachten!

  45. 45
    Rané says:

    Tja, da gibt es doch den song „London calling“, aber rückwärts gewandt sind nicht die meisten Kommentare hier, sondern einzig und allein Deine, anonymer HLE. Wer hat uns diese Auswirkungen der globalen „Finanzkrise“ eingebrockt, doch nicht die einfachen Bewohner der Länder dieser Erde, sondern skrupelose Finanzabzocker, die nur mit dem berühmten „Buchgeld“ spekulierten, u.a. auch am Finanzplatz London. Es ist erschreckend, wie viele Länder allein in Europa davon betroffen sind. Zum Glück erheben sich die Studenten in GB gegen Wahllügen und eine Politik, die nur noch Kindern reicher Eltern ein Studium ermöglicht.

  46. 46
    Hans Richter says:

    Aha, nicht kritiklos alles fressen ist also rückwärts gewandt, weltfremd und weinerlich. Kann es sein, das es einigen egal ist, was in Moabit, Berlin, Deutschland und der Welt passiert? Machen wir uns doch nix vor. Alles kritiklos hinzunehmen bringt doch keinen weiter. Was passiert denn, wenn man kein Auge hat auf die Entwicklungen, die stattfinden? Ghettobildung durch Vertreibung, Hungerlöhne, Kriminalitätssteigerungen durch Einsparungen bei Jugendliche und Polizei. Das nur als Beispiel. Kann mir mal jemand erklären, dass das Leben zwangsläufig teurer werden muß, nur weil man plötzlich aus der Randlage Berlins in die Mitte katapultiert wird? Wird das Leben dadurch angenehmer? Welchen Mehrwert hab ich dadurch? Wie kann man zB. auch behaupten, das Berlin einen Nachholbedarf bei den Mieten hat (war schon öfters im RBB und in der Presse zu lesen)?
    Das liest sich jetzt sicherlich so, als ob ich was gegen die Sanierung des Hauses in der Stephanstraße hab. Dem ist aber nicht so. Ich finde es prima, wenn dieses Haus, das sicherlich schön aussah vor derm Zerfall, gerettet wird. Ich finde es sogar prima, wenn gut verdienende, von mir aus auch die sogenannten Besserverdienenden, sich in Moabit nieder lassen. Denn nur so kann eine Gesellschaft funktionieren. Nur muss die Politik u n d Gesellschaft dafür sorgen, dass sich nicht wieder Ghettos bilden.

  47. 47
    melanchthon says:

    Lieber Herr Richter,ich glaube kaum, dass es hier jemanden egal ist, was mit diesem Bezirk passiert. Wie kommen sie denn darauf? Und das dieser Bezirk wieder zur Mitte Berlins zählt, ist ja nun locker auch 20 Jahre her. So plötzlich wurde da garnichts katapultiert. Und wie durch ein saniertes Haus Ghettobildung entstehen soll, ist mir auch schleierhaft. Und das das Leben teurer wird?? Haben sie sich auch über die Einführung des EURO beschwert? Dem haben wir ja wohl die größte Preiserhöhung zu verdanken.
    Hier aber geht es doch „nur“ um ein Haus, dass nun endlich saniert wird und worauf viele schon seit einer Ewigkeit warten, weil sie Angst hatten, dass ihnen der Putz auf dem Kopf fällt. Und das ein Haus für eine solche Grundsanierung leergezogen sein muß, hat auch nichts mit Vertreibung zu tun.

  48. 48
    snuk says:

    „Nichts gegen nette Geschäfte und Cafés – aber nicht für die, die uns vertreiben.“

    Vertreibung kann auch andersrum laufen. Wenn sich ein gewisses Turmstrassen-Flair südlich von Alt-Moabit ausbreiten sollte, machen wir uns aus dem Staub. Viel Spass dann in Deinem Moabiter Ghetto, R@lf.

  49. 49
    Janu1 says:

    Wohne seit Jahren in der Nachbarschaft im Hansaviertel. Würde auch gerne öfter in der Turmstraße einkaufen, wenn denn das Angebot nicht so reduziert wäre. Falls dies vielfältiger wird, zB durch neue Kundschaft (auch im sog. Sternenhaus) wäre dies doch schön und erhöht die Attraktivität des Stadtteils. Sehe daher eine breitere „Durchmischung“ positiv. Freue mich auch eher über gut sanierte Fassaden als über öde und bröckelnde. Wenn dies denn selbstverwaltete Hausprojekte in die Hand nehmen gut. Wenn es ein Investor tut – auch gut.

    Habe die letzten 2 Jahre in NRW gelebt und war lange auf Wohnungssuche in Köln. Musste ca das doppelte pro m2 zahlen wie in Berlin für gleichen Standard und Lage! Die Bedingungen für Mieter sind in Berlin wirklich hervorragend, verglichen mit anderen deutschen Städten und auch verglichen mit jenen in anderen europäischen Metropolen.

    Denke, dass diejenigen die starke Bedenken gegen eine Aufwertung des Wohnumfeldes haben, weil damit auch ein Wechsel des gewohnten sozialen Umfeldes verbunden ist (sein kann), dies nicht an einzelnen Projekten festmachen sollten, sondern sich bei der Bezirk- und Landesplanung sowie im Gesetzgebungsverfahren engagieren, die die Rahmenbedingungen setzen.

  50. 50
    wiz says:

    Auf jeden Fall sollte ein Baustopp für 0,99€-Läden und Casinos in Kraft treten! Der Stephankiez ist sehr schön und daraus kann man echt viel machen. Nur man muss sich Erneuerungen gegenüber öffnen! Viel Schlimmer finde ich das Hertie-Haus! Das steht leer und sieht schrecklich aus:((

    Da sollte man echt überlegen ob da ein Mediamarkt oder ein saturn nicht die Gegend/Strasse belebt!

    Ansonsten >>> Moabit braucht mehr individuelle Cafes/Läden und weniger Casinos und Schrottläden!

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