Gestern am späten Nachmittag auf der Turmstraße – ich hatte mir gerade das Video mit den schwer arbeitenden vietnamesischen Marktfrauen als Hommage an die „Mütter der Welt“ in der Galerie Nord angesehen:

Lautes Hupen, schwarze Limousinen geschmückt mit einer der zur Zeit allgegenwärtigen Nationalflaggen. Komisch? Das Fußballspiel Türkei – Kroatien hatte doch noch nicht einmal angefangen. Und die Autos fuhren so erstaunlich langsam, mit dem Rad ohne weiteres zu überholen. Da zeigte sich der Grund:

Eine weiße Hochzeitskutsche mit Brautpaar, gezogen von zwei Schimmeln, ein schwarzbefrackter Kutscher auf dem Bock. Da mussten die PS-starken Mobile ihre Fahrweise an die zwei natürlichen Pferdestärken anpassen. Überall fröhliches Winken, besonders die Kinder waren aufgeregt. Das haben sie noch nie gesehen in Moabit. Aus der Kutsche grüßten huldvolles Lächeln und majestätische Gesten zurück. So bewegte sich der Zug über Turmstraße, Stromstraße und Perleberger Straße bis er über die Fennbrücke in den Wedding hinüber fuhr.