Sanierung Stadtbad Tiergarten
Am 23. Januar 2024 öffnet das Stadtbad Tiergarten nach den langen Sanierungsarbeiten und zwischenzeitlichem Probebetrieb für Vereine endlich wieder für die Öffentlichkeit.
Hier einige Eindrücke aus dem sanierten Stadtbad im Rahmen der „offiziellen Eröffnungsveranstaltung“ mit Senatorin, Vertretern der Bäderbetriebe, Ehrengästen und Medienvertretern am 22. Januar 2024.
- Das Hauptbecken
- Integriertes altes Wandbild
- Das Hauptbecken
- Abteilbare Bahnbereiche
- Sitzgelegenheit am Hauptbecken
- Sprungbecken mit Kletterwand
- Blick auf Kletterwand am Sprungbecken
- Nichtschwimmerbecken
- Außenansicht zum Eingang nach der Eröffnung für die Öffentlichkeit
Bericht vom Tag der offenen Baustelle in der Seydlitzstraße im November 2022
Vor gut einer Woche luden die Berliner Bäderbetriebe zur Baustellenbesichtigung ein. Eigentlich hätte das seit Juni 2019 geschlossene Hallenbad schon nach zwei Jahren Bauzeit wieder eröffnen sollen, dann war der Termin auf den Herbst 2022 verlegt worden. Aber zuerst unerkannte Schäden, die Schwierigkeit geeignete Firmen zu finden sowie die steigenden Materialkosten und Materialengpässen haben dazu geführt, dass aktuell ein Termin im Spätsommer 2023 anvisiert wird. Auf der Webseite der Berliner Bäder steht noch „Sanierung bis mindestens Frühjahr 2023“ – was ja nicht falsch ist.
Ursprünglich waren 12,1 Mio. Euro für die Sanierung eingeplant, die Kosten haben sich über 15 Mio. auf zur Zeit 17,1 Mio. Euro erhöht. Im verteilten Flyer zu den aktuell sechs Baustellen der Berliner Bäder heißt es, dass dieses Budget wahrscheinlich überschritten wird. Das Gebäude wurde umfassend entkernt. Während der Arbeiten stellte sich heraus, dass der Beton von Grund auf saniert werden musste. Fliesen, Estriche und Abdichtungen wurden entsorgt und werden neu hergestellt. Das Dach und die Fassaden sind nach neuem Standard wärmegedämmt. Auch die Gebäudetechnik, Heizung, Lüftung und Wasseraufbereitung sind bereits komplett erneuert. Der Einbau neuer Umkleiden und Duschen müssen noch folgen. Die Besucher*innen konnten sich bei dem Rundgang durch die Baustelle an vielen Informationstafeln ausführlich informieren.
Auf der ersten Tafel begrüßte sie ein Foto der 1892 eröffneten städtischen „Volksbadeanstalt“ in der Turmstraße. Darüber wunderten sich selbst langjährige Moabiter*innen, die bis zur Schließung 1985 dort noch geschwommen sind. Denn nach Zerstörungen der Vorderfront im Zweiten Weltkrieg, erhielt diese alte Schwimmhalle Mitte der 1950er Jahre einen neuen Vorbau in Stahlbetonbauweise, in dem u.a. das Gesundheitsamt untergebracht war. Das sah natürlich vollkommen anders aus.
Die nächste Station war das Sprungbecken. Hier wird es wie bisher eine 1-Meter- und eine 3-Meter-Sprunganlage geben. Dazu kommt als besondere Attraktion eine 5 Meter hohe Kletterwand, von der man sich ins Wasser fallen lassen kann.
Zwischen Sprungbecken und der großen Schwimmhalle ist eine Glaswand installiert, damit die Springer und Kletterfans ihrem Spaß auch lautstark nachgehen können ohne zu stören. Auch die Musikanlage kann dann laut aufgedreht werden, damit beim Aqua-Fitness Stimmung aufkommt. In allen Schwimmbereichen hängen schallabsorbierende Akustik-Lamellen an den Decken.
Die Wellen der Lamellendecke in der großen Schwimmhalle sorgen für zusätzliche Schalldämpfung. Hier konnten Besucher*innen neue Fliesen nur an den Wänden besichtigen, denn das 50-Meter-Becken war zugedeckt. Die Dichtigkeit wird gerade geprüft.
Wie bisher wird es eine mobile Trennwand erhalten, so dass Vereine trainieren und die allgemeine Öffentichkeit gleichzeitig das Bad nutzen können. Neu wird eine Unterwasserbeleuchtung sein. Das die Stirnseite des Schwimmbeckens schmückende Kunstpaneel wird wieder angebracht werden.
Der Anbau des Wintergartens ist bereits fertiggestellt, eine neue geschwungene Glasfassade, die sich auch teilweise öffnen lässt. So wird die Halle breiter, Liegestühle können aufgestellt werden, denn Ruhe- und Aufenthaltsbereiche sind beliebt und sollen zum Verweilen einladen. Auch der Gastronomiebereich bekommt mehr Platz und ist ebenfalls durch Glaswände abgetrennt.
Durch die Sanierung des Bades, der Gebäudetechnik und Wasseraufbereitung soll geschätzt bis zu 30% Energie eingespart werden. Während der Planung wurde auch überprüft, ob eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach installiert werden könnte. Das gibt jedoch die Statik des Gebäudes nicht her. Es ist nicht stabil genug um neben der Deckendämmung weitere neue Lasten zu tragen. Die Kosten für eine zusätzliche Stabilisierung des Tragwerks wären zu hoch gewesen, wird den Besucher*innen erklärt.
Das Nichtschwimmerbecken sieht so aus wie vorher auch. Dennoch gibt es Verbesserungen. Die Temperatur aller Becken wird sich unabhängig voneinander steuern lassen, so dass die Wassertemperatur bei den Kindern ein paar Grad höher sein kann. Zusätzlich können sich Begleitpersonen über beheizte Sitzmöbel freuen.
Der Blick auf den zugewucherten und als Baustelleneinrichtung genutzten Außenbereich provozierte viele Fragen zum Außenbecken, um das Moabiter*innen jahrelang gekämpft hatten, nachdem der Kampf gegen die Schließung des Sommerbades verloren gegangen und das Gelände nach Zwischennutzung durch die Tentstation für das zunächst Amala genannte Luxus-Spa verkauft worden war.
Die Mitarbeiter*innen der Berliner Bäder gaben bereitwillig Auskunft. Das Außenbecken bauen nicht die Berliner Bäder Betriebe, sondern der Bezirk Tiergarten mit Mitteln aus dem Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung. Hier sind ein 25 Meter Nichtschwimmerbecken (Tiefe 1,30 m) und eine Kinderplansche, sowie Umkleiden und Sanitäranlagen geplant. Während es auf eine BVV-Anfrage von April 2021 noch hieß, dass darauf hingearbeitet wird, im Sommer 2022 zu eröffnen, haben diese Baumaßnahmen noch nicht begonnen und zur Zeit konnte niemand Auskuft geben, wann sie starten werden. Auch hier haben sich die Baukosten mehr als verdoppelt, besonders für das Edelstahlbecken, und der Bezirk muss neue Fördermittel beantragen, hieß es.
Hier findet sich der alte MoabitOnline-Artikel zum Stadtbad Tiergarten mit vielen Nachträgen, wie z.B. BVV- und Abgeordnetenhausanfragen.
Fotos: Jürgen Schwenzel und Susanne Torka (Infotafeln)
Die Berliner Bäder-Betriebe melden im „Baustellentagebuch“, dass die Sanierungsarbeiten im Stadtbad Tiergarten auf der Zielgeraden angekommen sind. Es stehen aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch letzte Arbeiten im Umkleide- und Sanitärbereich sowie am Sprungbecken aus. Es stehen aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch letzte Arbeiten im Umkleide- und Sanitärbereich sowie am Sprungbecken aus.
Am 13. November 2023 wird die Schwimmhalle für den Probebetrieb für das Training der ansässigen Vereine geöffnet. Die offizielle Eröffnung für alle Berlinerinnen und Berliner wird stattfinden, wenn alle Arbeiten komplett beendet sind. Der Tagesspiegel erfuhr, dass es Anfang 2024 „eine Eröffnung im großen Rahmen“ für die Berliner Öffentlichkeit geben solle.
Die Berliner Bäder-Betriebe melden im „Baustellentagebuch“, dass die Sanierungsarbeiten im Stadtbad Tiergarten auf der Zielgeraden angekommen sind. Es stehen aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch letzte Arbeiten im Umkleide- und Sanitärbereich sowie am Sprungbecken aus.
Am 13. November 2023 wird die Schwimmhalle für den Probebetrieb für das Training der ansässigen Vereine geöffnet. Die offizielle Eröffnung für alle Berlinerinnen und Berliner wird stattfinden, wenn alle Arbeiten komplett beendet sind. Der Tagesspiegel erfuhr, dass es Anfang 2024 „eine Eröffnung im großen Rahmen“ für die Berliner Öffentlichkeit geben solle.
Ich habe beim Senat nochmal nachgefasst, weil bei dem Rundgang gesagt wurde, dass sich die Baukosten für das geplante Freibad massiv erhöht hätten. Diese haben sich auf 6,1 Mio Euro erhöht. Das Bezirksamt hat für die gestiegenen Kosten einen Antrag zur Kostenübernahme bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gestellt. Die entscheidet über diesen Antrag im ersten Quartal 2023.
Hier gibt es die Anfrage für euch zum Nachlesen:
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-14206.pdf
Üblicherweise fängt man ja mit dem Klettern an einer Kletterwand unten an. Und wenn man dann unten zum Kletterbeginn schwimmt und oben schon jemand klettert, den Halt verliert und runterfällt oder den Schwimmer übersieht und sich fallen läßt, knallt im Wasser einer so richtig mit Wumms auf den anderen.
Steht da den ganzen Tag ein Bademeister daneben und regelt den Verkehr oder wie möchte man so etwas verhindern?
Mir scheint, hier werden überflüssigerweise zwei Sportarten verbunden, die wirklich absolut nichts miteinander zu tun haben. Bin gespannt, wann die Wand wieder abgebaut wird?
Inhaltlich eigentlich nichts neues, außer dass die Abgeordnetenhaus-Anfrage eingebaut wurde und eine mögliche Eröffnung des Außenbeckens im Sommer 2024, wenn die zusätzlichen Gelder bewilligt werden.
https://leute.tagesspiegel.de/mitte/macher/2023/01/11/255873/stadtbad-tiergarten-oeffnet-im-sommer-mit-neuen-extras/
Interessant. Sollte das Aussenbecken nicht mal 1 bis 1,5 Mio kosten? … Und damals waren die Gelder auch schon da. Wie kommt es zu einer Vermehrfachung der Baukosten???
Hätte mensch für die 17 Millionen-„Sanierung“ nicht gleich nen ganz neuen Badetempel bauen können? Wird das etwa unser Moabiter Wasser-BER?
WIR WOLLEN WIEDER DRAUSSEN BADEN !
Was die Fotovoltaik auf dem Dach betrifft, hätte mensch ja auch mal Expertise einholen können: die Dresdener Firma Heliatek produziert innovative aufklebbare Solarmodule, die auch zur Dacheindeckung genutzt werden können. Baustatisch sind sie keinerlei Problem:
https://www.heliatek.com/de/
Es hatte Probleme mit der Dichtheit des Schwimmerbeckens gegeben – und anschließend Probleme den problematischen Ort des Lecks überhaupt festzustellen.
Im April 2023 meldeten die BBB auf ihrer Webseite unter Baustellentagebuch:
„Stadtbad Tiergarten
Es gibt gute Nachrichten: Die Ursache für das Durchsickern des Wassers im Schwimmerbecken konnte gefunden und behoben werden. Nun ist das Becken dicht. Das Wasser, das extra für die Dichtigkeitsprüfung ins Becken eingelassen worden war, wird gerade wieder abgelassen. Dann kann das Becken fertig gefliest werden. Die Seitenwände sind so gut wie fertig. Es müssen noch der Beckenboden und der Beckenumgang gefliest werden.
Zeitgleich beginnt im Sanitär- und Umkleidebereich die Montage von Toiletten, Waschbecken, Armaturen. Auch die Arbeiten an der Wasseraufbereitungstechnik liegen in den letzten Zügen.“
https://www.berlinerbaeder.de/unternehmen/baustellen/tagebuch/
Am 4. August wurde eine Abgeordnetenhaus-Anfrage beantwortet, in der erklärt wird, dass nNachdem der ausgewählte Anbieter der Umkleiden wg. Insolvenz ausgefallen ist und es auf eine erneute Ausschreibung keinen Anbieter gab, jetzt Prüfung auf provisorische Zwischenlösung mit Stellwänden und ergänzendem Mobiliar erfolgt. Möglichkeit der Nutzung durch Schulen und Vereine ab dem 3. Quartal 2023 werde derzeit ebenfalls geprüft.
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-16218.pdf
Jedoch antworteten die BBB auf die Anfrage eines Nachbarn Ende Juli, dass wohl erst im 1. Quartal 2024 mit der Wiedereröffnung zu rechnen sei, (s. Protokoll des Betroffenenrats vom 1.8.2023 – noch nicht online, Link folgt!)
Die Berliner Bäder-Betriebe melden im „Baustellentagebuch“, dass die Sanierungsarbeiten im Stadtbad Tiergarten auf der Zielgeraden angekommen sind. Es stehen aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch letzte Arbeiten im Umkleide- und Sanitärbereich sowie am Sprungbecken aus. Am 13. November 2023 wird die Schwimmhalle für den Probebetrieb für das Training der ansässigen Vereine geöffnet. Die offizielle Eröffnung für alle Berlinerinnen und Berliner wird stattfinden, wenn alle Arbeiten komplett beendet sind.
Der Tagesspiegel erfuhr, dass es Anfang 2024 „eine Eröffnung im großen Rahmen“ für die Berliner Öffentlichkeit geben solle.
Mir wurde heute im Schwimmbad der 22.01.2024 als Eröffnungstag für die Allgemeinheit genannt.
Auf der Website der Berliner BäderBetriebe wird nunmehr im „Bautagebuch“ zum Stadtbad Tiergarten die Eröffnung für die Allgemeinheit zum 23. Januar 2024 angekündigt:
„Nach mehr als vier Jahren Bauzeit geht die umfangreiche Sanierung des Stadtbades Tiergarten zu Ende: Ab dem 23. Januar 2024 kann auch die Öffentlichkeit das Bad unweit vom Hauptbahnhof wieder nutzen. Dort wurden seit Juni 2019 die Fassade energetisch saniert, sämtliche Becken neu gefliest, die Badewassertechnik modernisiert und Umkleiden und Sanitärbereiche erneuert. Am Sprungbecken entstand zudem eine Kletterwand. Als Folge der Corona-Pandemie und Materialmangel gab es Verzögerungen bei der Fertigstellung. Das Stadtbad wird seit Mitte November bereits wieder von Vereinen genutzt.“
Also noch ein letzter Tag Verzögerung. Ich denke damit kann man leben. Wobei, man weiß ja nie 😉
Danke Jürgen,
für die schönen Bilder!
Gestern abend auch in der Abendschau:
https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20240122_1930/stadtbad-tiergarten.html
Es heißt, wenn es mit den Fördermitteln klappt, dann könnte das Außenbecken 2025 fertig sein. Na, mal sehn!
Der Abgeordente Taylan Kurt (Grüne) hat mittels schriftlicher Anfrage Ende Januar erneut Fragestellungen zum Thema „Wann kann in Moabit endlich wieder im Freien geschwommen werden?“ gestellt. Die Antwort zum Zeitpunkt „Nach derzeit vorliegendem Zeitplan soll in diesem Jahr mit dem Bau des Freibadesbegonnen werden. Die Fertigstellung ist für Sommer 2025 geplant.“ Der vollständige Anfragetext und Antwort sind nachzulesen unter
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-18074.pdf
Der Abgeornete Kristian Ronneburg (LINKE) hat zum „Zustand des Stadtbads Tiergarten“ eine Anfrage im Abgeordnetenhaus gestellt, in der es um die Mängel nach der Sanierung ging. Sie wurde Ende August folgendermaßen beantwortet:
https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-19996.pdf