Der arme Poet von Moabit – eine blöde Tragöde nach Spitzweg
Der arme Poet – und wie‘s heute so geht
Gleich unterm Himmel Moabits
wohnt schon lange Dichter Schmitz
lebt dort – ein wirklich armer Hund –
buchstäblich von der Hand in‘n Mund.
Ist das Haus auch alt und schrundig
findet Schmitz es doch ganz pfundig
denn Charakter hat der Kasten
und er haut froh in die Tasten.
Bis ein Miethai kommt geschwommen
dessen Seele ist verkommen.
Hat nur Profit in seinem Hirne
und Haifischzähne in der Birne.
Über Schmitz‘ bescheid‘nem Heime
der noch sinnt auf gute Reime
sieht Hainrich Rauh gleich Dollars blitzen
die für ihn quell‘n aus allen Ritzen.
Schon sieht statt Speicher er ne Villa
Terrasse, Aufzug, drin Chinchilla.
Der Hai kennt alle Tricks und Tücken
und lässt gleich seine Kerls anrücken.
Das Dachgeschoss schnell abgerissen
drunt‘ unserm Dichter gehts beschissen:
Dreck und Lärm verhinderns Dichten
als droben sich die Mauern lichten.
Nahrung deucht nun gut dem Manne
er haut ein Ei sich in die Pfanne.
Doch da bröckelt auf den Dotter
Deckenkalk und andrer Schotter.
Schon ergießt sich erster Regen
dorthin wo just Schmitz gelegen:
hin auf sein lyrisch Lotterbette
wo er doch lieber Musen hätte …
Bald tropft es an ner and‘ren Stelle
gleich neben seinem Bettgestelle
wo nun der Manuskripte Haufen
schnöd anfängt elend zu ersaufen …
Es verläuft des Herzbluts Tinte
geistig greift der Schmitz zur Flinte
während er die Dichtung rettet
und schon heimlich mit sich wettet
wo wohl das „Dach“ als nächstes leckt
ganz sicher ist das so bezweckt:
schnell rausgeekelt soll er werden
das ist der Dinge Lauf auf Erden.
Derweil tropft es schon anderswo –
auf seine Bücher und im Klo.
Von Schmitzens Decke fällt der Putz
auf alles legt sich Staub und Schmutz.
Erbost ruft Schmitz die Polizei!
Die Feuerwehr ist auch dabei.
Es ist der Freitag, spät am Tage –
sie sehen keine Rechtsgrundlage.
Die „Freund‘ und Helfer“ gehn dahin
kein Helfen kommt in ihren Sinn.
Der Schmitz heult auf, ringt seine Hände:
Wann hat der Wahnsinn wohl ein Ende?
Als schon erneut es sich ergießt
das Wasser aus dem Leuchter schießt.
Es flammt kurz auf, dann ist es duster
im Dunkeln hört man Schmitzens Huster.
Schmitz, der tastet nach der Kerze
weint laut auf in seinem Schmerze
doch nach einigem Gefummel
leuchtet ihm der Kerzenstummel.
Vorsintflutlich flackerts Lichte
schluchzend sucht er die Gedichte
will zu seinem Schreibtisch gehen
sieht den PC im Wasser stehen …
Um ihn wird es Nacht und nächter
sein Schlaf jedoch wird immer schlechter
denn schon ab Sieben wird gebaut
Schlaf und Nerv wird ihm geklaut.
Hainrich Rauh lacht leise lüstern
bläht erwartungsvoll die Nüstern
denn das Bauen wird sich lohnen
das wirft ihm wieder ab Millionen.
… … … Ja sicher ist er für Kultur
an Schmitz denkt er nicht mal die Spur.
Er sponsort die Events, die teuern
damit spart er noch satte Steuern.
Schmitz sitzt derweil beim Kerzenlichte
mit leckem Dach und schreibt Gedichte
unter ’nem Sonnenschirm mit Plane
und hadert mit der Welten Wahne.
Leise wächst um ihn der Schimmel
weit entfernt vom Dichterhimmel
Der Schimmel wird kein Flügelross
Es riecht wie Keller, nicht nach Schloss.
Es liegt der Wahnsinn nah beim Wohnen.
Niemand wird den Dichter schonen.
Kein Pegasus wird ihn erretten
ihn bringen zu geweihten Stätten.
Das Kapital geht über Leichen –
arme Dichter müssen weichen.
Leo von Seelöffel, Sept./Okt. 2021
Etwaige Ähnlichkeiten mit Personen und Ereignissen sind weder beabsichtigt,
noch entsprechen sie den Tatsachen, sind aber keineswegs rein zufällig.
Die Welt bräuchte wirklich neues Verständnis (und neue Gesetze) für Grund und Boden, es darf IMHO nicht sein, dass jemand (nur) deswegen reich und einflussreich ist, weil sein Urururururahne mal (kostenlos) ein Fleckchen Land als Privateigentum deklarierte.
Nicht „die Welt“ braucht ein neues Verständnis sondern die Politik. Und wenn es die Politik nicht begreift, müssen es ihr die Bürger beibringen, dieses insbesondere der CDU und der FDP.
Auch deswegen ist die „Deutsche Wohnen enteignen“ – Kampagne richtig und gut, da sie die Politik schön unter Druck setzt, übrigens auch Frau Giffey (SPD), die es offenbar noch nicht begriffen hatte und – ich fass es heute noch nicht – ausgerechnet in Berlin mit der FDP koalieren wollte.
Eine Aufgabe hätte ich für Frau Giffey als Regierende Bürgermeisterin:
Sie sollte dafür sorgen, dass der Berliner Mietspiegel endlich insofern ergänzt wird, als Verstöße der Vermieter geahndet werden können mit saftigen Bußgeldern oder sogar mit Haftstrafen und dass von eigens dafür eingerichteten Ämtern Verstößen überhaupt nachgegangen werden muss, auch wenn diese nicht vom betroffenen Mieter selbst sondern von anderen gemeldet werden. Extrem viele Mieter kennen sich in der Materie und ihren Rechten nicht aus und bräuchten daher die Hilfe von Ämtern – und viele haben auch Angst, weil die amtliche Unterstützung fehlt.
https://www.tagesspiegel.de/politik/menschen-brauchen-bezahlbaren-wohnraum-jeder-vierte-mieterhaushalt-ist-armutsgefaehrdet/27753662.html
Momentan drängt sich mir eher der Eindruck auf, dass Mieter*innen in gewissen Situationen ÜBERHAUPT KEINE RECHTE haben.
Ein scharfes Strafrecht gegen dreiste Vermieter*innen und in Allmachtsgefühen schwelgende Investor*innen wäre mehr als überfällig. In dieser Stadt leiden zehntausende, wenn nicht gar hunderttausende Mieter*innen nicht nur unter „Gentrifizierung“ sondern unter VERTREIBUNG aus ihren angestammten Lebensräumen und damit auch aus ihren sozialen Beziehungen.
Fliessendes Wasser in der Wohnung ist eine schöne Einrichtung. Nur nicht, wenn es aus der Zimmerdecke kommt:
am Donnerstag, den 4. November 2021 hatte ich den inzwischen 3. Regenwassereinbruch in mein Arbeitszimmer, und zwar heftig. Das war die 18. Stelle in unserer Wohnung. Auf bei der Nachbarin lief es eimerweise in die Küche.
Obwohl der Bauleiter Witt informiert und vor Ort war, verschwand er nach Einbruch der Dunkelheit mit seinen Leuten vom „Dach“ ohne mir irgendwie zu helfen und war nicht mehr erreichbar, während bei mir seit etwa 13 Uhr das Wasser, eine dreckige, schäumende braune Brühe, in mein Arbeitszimmer eindrang und bis in die Morgenstunden weiter lief – teils wie aus dem Wasserhahn. Irgendwann war natürlich die Decke so nass, dass Tapeten mit einem Schwall Wasser herunterfielen und ein Teil der Decke mitkam. Mein Schreibtisch, die Möbel, Akten, Archiv, Dokumente und die Technik wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen – den Schaden kann ich noch nicht beziffen. Hätte ich nicht in aller Hektik etliche Sachen und Bücher in andere Teile der Wohnung gerettet, wäre noch mehr verdorben. Das Chaos ist unbeschreiblich und der immaterielle Schaden unschätzbar. Das Zimmer stinkt wie Hund im Regen. Nach 13 Stunden Wasserauffangen fiel ich schließlich um halbsechs Uhr morgens auf meine Matraze. Niemand von der Hausverwaltung liess sich blicken. Erst gestern, Montag, wurde angeboten, dass mit der Bauaufsicht auch eine Dame von der Verwaltung mitkam. Darauf verzichtete ich dankend.
Nicht nachvollziehen kann ich, dass der Hauseigentümer sein eigenes Eigentum derart beschädigen lässt, indem er Wasser in und durch die Holzbalkendecken laufen läßt. Das ist so ziemlich das dümmste, was man bei einem Berliner Altbau machen kann. Wenn man nicht sorgfältig mit einem oder mehreren Gebläsen über mehrere Wochen lang trocknet, ist unweigerlich Schwamm die Folge. Und wenn der erst einmal vorhanden ist, muss man den gesamten Fußboden und den Inhalt der Decke demontieren und jeden einzelnen Holz-Deckenbalken behandeln und teilweise sogar verstärken. Ein unglaublicher Aufwand, der richtig kostet. Und wenn man nichts macht, muss man irgendwann die gesamte Decke inklusive Deckenbalken erneuern.
Hoffentlich bist du Mitglied im „Berliner Mieterverein“ und kannst dessen kostenlose juristische Hilfe bei der Mietminderung, der Klage auf Schadensersatz und beim dann folgenden Prozess in Anspruch nehmen. Leider muss man ja zivilisiert gegen solche Hauseigentümer vorgehen, obwohl sie selbst oft genau das Gegenteil davon sind. Früher hätte man sie geteert und gefedert und aus der Stadt gejagt.
Gefeert und getedert müsste in dieser Stadt so Manche*r hierhin und dorthin gejagt werden. Aber Du hast Recht: ein derartiges Maß an Inkompetenz und hingepfuschter Bauerei wie hier sieht man selten. Dabei wird krampfhaft versucht, an dem einzusparen, was da später überteuert als Eigentumswohnung verkauft werden soll – auf unserem Rücken versteht sich. Und es wäre doch die Profitmarge mehr als ausreichend, umsichtig, solide und wertig zu bauen – mit möglichster Schonung der Mieter*innen. Wir Mieter*innen sind aber der in Kauf zu nehmende „Kollateralschaden“, mit dem nützlichen Nebeneffekt, so gleich möglichst aus der Wohnung gemobt zu werden und anderen potentiellen Opfern in den anderen Hausflügeln zu zeigen, was ihnen blühen könnte, wenn die Reihe an ihnen ist..
Die dummen Bau- und Verwaltungsfehler mit nicht sofort trockengelegten Decken (ich habe sofort Trockner und professionelle Schimmelbeseitigung gefordert – geschehen ist NICHTS – nicht einmal eine professionelle Schadensaufnahme gab es), könnten tatsächlich zu dem von Dir beschriebenen Szenario führen. Damit würde dann dem schicken Neubau oben partiell der Fußboden fehlen und uns ein paar Decken.
Schadenersatz nach einem Prozess (ich habe eine Rechtsschutzversicherung und einen guten RA) ist nur ein läppisch dünnes Trostpflaster, das zudem mit riesiger Verzögerung die realen und immateriellen Schäden nicht ersetzen kann. Auch unsere Zeit und die gesundheitlichen Belastungen kann uns niemand zurückgeben. Im Gegenteil: die Beseitigung der Schäden stiftet noch zusätzliches Chaos und Stress. Das Erleiden der letzten drei Monate müsste eigentlich mit einem satten Schmerzensgeld gesühnt werden – das ist aber in unserer fabelhaften Rechtsordnung nicht vorgesehen.
Hallo Schön & Sever Fans der ALMAFA-Community. Hier gibt es die neusten Nachrichten aus der Teilabbruchbude Rathenower Str. 23 Moabit. Inzwischen hat sich so einiges getan. Nein-nein, NICHTS von Seiten Schön & Sever, aber drumherum um diese unvergleichliche TOP-Hausverwaltung. So dass man bei Schön & Sever inzwischen auch zwangsläufig aufgewacht ist, denn die Wohnungsaufsicht hat höflich, aber bestimmt angepocht. Dies nach drei Monaten Schäden am laufenden Band in unserer lecken Schimmelhütte. Tatsächlich soll nun eine echte FACHFIRMA und nicht die Bauarbeiter vom Dach, endlich eine reguläre Schadensaufnahme vornehmen und dann die Schimmel- und Wasserschäden beseitigen und renovieren.
Sagt die Hausverwaltung. Na, wir werden sehen. Frohe Weihnachten!
Auch Annika Klose (MdB SPD) hat zusammen mit ihrem Parteikollegen Mathias Schulz (MdA) Wort gehalten und ihre Ankündigung wahrgemacht, sich unseren feuchten Kladderadatsch live und vor Ort anzusehen: Schon am symbolträchtigen Schicksalstag 9. November 2021 waren die beiden mit zwei Begleiter*innen und offenen Augen und Ohren im Haus. Und das Quartiersmanagement Moabit-Ost, begleitet von interessierten Nachbarinnen, war auch gleich mit von der Partie.
Unsere Besucher*innen zeigten sich beeindruckt von den hausherrlichen Verwüstungen und sahen wie wir die Notwendigkeit, den Mieter*innenschutz schnell zu verstärken und Gesetze und Vorschriften auf mehr Durchgriff zu verändern. Wir sind gespannt.
Jedenfalls wurde schon ein Mal hernach freundlich nach dem Stand der Dinge gefragt. Auch der Baustadtrat Gothe sei auf dem laufenden. Wir danken für die Zuwendung in einer für alle angespannten Zeit und hoffen auf bessere Zeiten!
Und der Nikolaus hat uns immerhin heute nicht in die Stiefel gepinkelt…
NA ALSO – GEHT DOCH … genauso weiter wie bisher! Ich hatte Euch ja den Fortsetzungsroman R23 4. OG HH versprochen und nun hier die nächste FOLGE!
Die von unserer Hausverwaltung Schön & Sever angekündigte „Fachfirma“ stellte sich denn auch folgerichtig als „Flachfirma vom Flachdach“ heraus: Bauleiter Witt kam mit zweien seiner tüchtigen Arbeiter angerückt, die das Fachequipment trugen – eine wackelige Holzleiter, zwei Spachtel, einen einfachen Staubsauger (für hinterher) und ein paar blaue Müllsäcke. Wie befürchtet, kratzten die wackeren Männer dann ohne jegliche Schutzmaßnahme für sich und andere und sogar ohne Mundschutz die Schimmeltapete von den Wänden, dass es nur so eine Freude war. Es FLOGEN die Fetzen. Da hatten wir also die erwartete Bescherung!
Juristisch war uns bedeutet worden, dass wir die Arbeiten gestatten müssten, da sie sonst angeordnet werden könnten. Also sahen wir wieder mal hilflos zu, wie Mist gebaut wurde und die Schimmelsporen frei durch die vorwhynachtliche Luft flogen. Herr Witt hatte dann allerdings ein professionelles Feuchtemessgerät dabei, das stattliche Werte offenbarte – von 70% aufwärts und je nach Ort alle Varianten darunter.
Tatsächlich stehen jetzt nach Monaten (!) der Nichttätigwerdung bei uns die lange verlangten dröhnenden Trockner, die die Feuchtigkeit aus der Luft und den Wänden süffeln. Aber nach knapp zwei Wochen werden diese Leihgeräte wieder verschwinden – denn die Werte seien dann „weit genug“ runter. Runter sind auch unsere Nerven, nach über drei Monaten Nässe- und Schimmelhöhle. Eine fachgerechte Feststellung der Schäden ist nie erfolgt.
Renovierung soll dann Ende Januar erfolgen – es wird beigeflickt. Auf die Renovierung eines ganzen Raumes habe man keinen Anspruch, nur auf Renovierung der betroffenen Stellen. Immerhin haben wir inzwischen wieder ein hoffentlich dichtes Dach über uns – und demnächst eine hoffentlich ebenso dichte Fußbodenheizung des Penthouses.
Nur mal kurz zum Stand der Dinge: die Leih-Trockner haben nur 10 Tage in unserer Wohnung gestanden, wohl zu teuer. Normalerweise steht sowas bei solcher Schadenslage 4-6 Wochen! Statt dessen wurden dann, nach Schimmelbehandlung im letzten Augenblick (die wir aber intensiv einfordern mussten!) zwei 3.000 W Heizgebläse aufgestellt, die bis vor einer Woche vor sich hinbliesen und dann auch abgeholt wurden. Die Beiflick-„Renovierung“ der betroffenen Wohnungsteile ist nun für etwa Mitte März vorgesehen. Für Ende März 2022 wurde uns mündlich der ABRISS DES DACHGESCHOSSES SEITENFLÜGEL angekündigt. Das wird wieder mal spannend (nicht nur) für uns, denn das Dach vom Aufgang Seitenflügel, das mit abgerissen wird, liegt am SF-Eingang und dem Berliner Zimmer unserer Wohnung an…
Angeblich will man es diesmal „anders“ machen. Ob dies auch „besser“ bedeutet, werden wir dann wohl oder übel erleben.
Und natürlich die Bewohner*innen des Seitenflügels und auch des Vorderhauses, das ja am anderen Ende des Seitenflügels mit betroffen sein wird. Dort am Vorderhaus wird der Dachgeschossabriss später stattfinden, wenn der letzte Mieter des dort einst schon ausgebauten Dachgeschosses (2 DG-Wohnungen stehen seit Jahren leer) hinauskomplimentiert ist. Auf SF und VH soll in gleicher Weise wie auf dem Hinterhaus der Neubau einer hochpreisigen Dachwohnung jew. mit Terrasse und Aufzug erfolgen.
MAYDAY – Es geht wieder los! In den letzten Tagen wurden die Gerüstbauelemente für die Einrüstung des Seitenflügels angeliefert und damit den Abriss des SF-Dachgeschosses. Zuvor wurde in unserer ramponierten Wohnung beigeflickt: statt ab der „3. Januarwoche“ kamen die Maler auch nicht wie dann angekündigt am 29./30. März, sondern erst ab 19. April 2022 zu zweit – und zogen am Donnerstag den 28. April ab: sie seien fertig. Doch mehrere Wassereintrittsstellen sind noch unbearbeitet! In der Nachbarwohnung wohl noch gar nix. Hausverwaltung Schön & Sever auf Grund meiner Mängelrüge: man melde sich wieder…
Die Löcher in den Zimmerdecken wurden mit „Mauer- und Wandmörtel“ verfüllt und Faltenwurf durch Wassereintritt an einer Decke nicht beseitigt: „Da gehen wir nicht ran, die Decken sind zu instabil“. Tatsächlich ziehen sich durch die Abrissarbeiten überall Risse durch die Decken.
Nun bleibt abzuwarten, was uns am anderen Ende der Wohnung beim bevorstehenden Abriss SF-Dach wieder blüht…
Dass so etwas in Berlin möglich sein darf, ist eine Schande, die sich alle Berliner Parteien an den Spiegel stecken sollten, damit sie jeden Tag drauf sehen müssen.
Nur mal kurz den Stand der Dinge in der R23, 4. Stock Hinterhaus: es gab vor ein paar Wochen eine richterliche Wohnungsbegehung, da die Restschäden nicht weiter vom Verursacher bearbeitet wurden. Frau Richterin kam zu dem Ergebnis, dass die Decken ohnehin Mängel aufweisen und daher die Regenwasser bedingten Falten nicht weiter ins Gewicht fallen. Die anderen Stellen seien so unzugänglich, dass man niemand dort eine Renovierung zumuten könne. Das ist natürlich etwas knapp hier dargestellt, aber so in etwa lautet das Urteil – zusammen mit dem Beschluss, dass ich mit der Ablehnung meiner Ansprüche an die Beklagten auch die Kosten des Verfahrens zu tragen habe.
Merci Rechtsstaat!
Der eindeutig Geschädigte wird hiermit also erneut zum Dummen gemacht, während den „Investoren“ signalisiert wird, dass sie mit Mieter*innen absolut nach Gutdünken umspringen können und keine ernsthaften Konsequenzen fürchten müssen. Mehr zum Thema demnächst an dieser Stelle. In der ebenfalls stark betroffenen Nachbarwohnung ist übrigens noch GAR NICHTS „renoviert“.
@ Ralf
Das kann’s doch wohl nicht sein !
Hatte die Richterin in irgendwelcher Richtung eine baufachliche Qualifikation, hat sie mal auf dem Bau gearbeitet oder ist sie auch Bauingenieurin oder Architektin ?
Wieso wurde offenbar vom Gericht kein „Öffentlich bestellter und vereidigter (Bau-) Sachverständiger“ mit einem Schadensgutachten beauftragt ? Dieses ist bei Bauschäden die Regel, weil Richter von dieser Materie in der Regel genausowenig Ahnung haben wie z. B. von Medizin oder Schiffsbau.
Hat dein Anwalt kein „Sachverständigengutachten“ gefordert ?
Ich kann nur allen Moabiter und Berliner Mietern immer wieder empfehlen:
Tretet in den „Berliner Mieterverein“ ein. Bei diesem kann man sich jederzeit Rat holen und wenn es in einer Mietsache zum Rechtsstreit kommt, stellt der Mieterverein einen in Mietsachen sehr erfahrenen Rechtsanwalt und übernimmt dessen Kosten. Er übernimmt auch die Prozesskosten, wenn es zu einem Gerichtsverfahren kommt.
Die Geschäftsstelle ist in der Spichernstraße 1, U-Bahnhof Spichernstraße
Telefon 030 -22 62 60
E-Mail: bmv@berliner-mieterverein.de
Doch, das ist die traurige Wahrheit, H. E.!
Nein, mein RA Solf hat kein Sachverständigengutachten angefordert. Er hat auch sonst wenig unternommen.
Dass die sog. „Renovierung“ weitgehend erfolgt ist, habe ich dem Druck des Bau- und Wohnungsamtes zu verdanken, sonst wäre, wie in der Nachbarwohnung bisher, sicher gar nichts passiert.
Die Richterin des AG Mitte hat jetzt sogar der Hausverwaltung Schön & Sever eine Steilvorlage geliefert, MICH weiter unter Druck zu setzen, indem sie im Urteil ausführte, die Wohnung werde wegen der vielen Bücher, Zeitschriften etc. nicht „vertragsgemäß“ genutzt. Etwas in der Richtung deutete sich schon an, als sie mit dem Anwalt der Gegenseite und der Vertreterin der Hausverwaltung vor der Haustüre freundlich plauderte und dem RA der Gegenseite in der Wohnung sagte: „Sie werden ja wahrscheinlich die Zurückweisung der Klage beantragen.“
Wenn das Recht ist, was ist dann Unrecht?
Auch ich empfehle jeder und jedem, sich beizeiten guten Rechtsschutz zu suchen. Diesen hatte ich allerdings. Und RA Solf wurde mir als einer der fähigsten Mietrechtsanwälte der Stadt empfohlen. Ich hätte es absolut nicht für möglich gehalten, bei dieser ein-eindeutigen Sachlage juristisch ins Hintertreffen zu geraten. Aber man sagt ja, vor Gericht und auf hoher See sei man in Gottes Hand …
Übrigens: Hinter den ALMAFA GmbH Häusern, von denen es etliche jeweils als Einzel-GmbH gibt, steckt letztendlich die IMMOMA mit Götz Fluck als Geschäftsführendem Gesellschafter, die am KuDamm 136 residiert: https://immoma.de/
@ Ralf
Gegen diese Richterin sollte man jede mögliche Beschwerde bei der Senatsabteilung für Justiz einreichen, „Dienstaufsichtbeschwerde“ oder was auch immer bei diesem Beruf möglich ist !! Und man sollte sie in Zukunft ablehnen.
Welchen Rechtsschutz hast du denn? Darauf musst du nicht unbedingt antworten, aber ich habe schon oft gehört, dass Rechtsschutzversicherungen (Betonung liegt auf „Versicherung“), die auch Mietrechtsschutz anbieten, diese Dinge nicht so ernst nehmen, weil sie der Anwalt und das Gericht beim Verlieren der Klage viel Geld kosten würden. Versicherungen sind oft auch AG’s, also Aktiengesellschaften, und dann achten sie eben auch auf ihr Geld, da sie ja ihren Aktionären, also ihren Geldgebern, verpflichtet sind.
Anders ist es zum Beispiel mit dem Berliner Mieterverein, der sich aus den Jahresbeiträgen der Mieter finanziert und daher diesen verpflichtet ist und keinen sonstigen Geldgebern.
Aber auch bei Gerichten sollte man aufmerksam sein. Auch wenn die Rechtslage für einen Mieter eindeutig positiv ist, kann es sein, dass ein Richter einen Vergleich (amtliche Bezeichnung) vorschlägt, der für den Mieter bedeutet, dass er mindestens die Hälfte zahlen muss. Das hat nämlich für den Richter den Vorteil, dass er nicht mehrere Stunden darauf verwenden muss, um ein Urteil mit mehrseitiger schriftlicher Begründung zu liefern. Ich habe das bei einer Mietrechtssache selbst erlebt.
@ H.E. und alle die es angeht.
Seit schätzungsweise 50 Jahren bin ich bei dieser Rechtsschutzversicherung mit den gekreuzten Schwertern und hatte bisher nie einen Grund unzufrieden zu sein. Dafür kostet es auch ordentlich und mit dem Mieterverein ist mensch rein für Mietrecht sicher billiger bedient, ob besser, das vermag ich nicht zu beurteilen.
Aber ich habe etwas für mich Neues erfahren: die RAe werden von den Rechtschutzversicherungen für den Fall mit einer Pauschale bezahlt. Das bremst natürlich das Geschäftsinteresse der RAe aus. Denn je nach Lage des Falls fordert die Prozessführung deutlich mehr Arbeitsinput, als die Pauschale hergibt …
Lieber Leo von Seelöffel,
ein schönes Gedicht, das du gedichtet
und ganz dicht von dir berichtet.
Busch und Zille klatschen laut
und hab´n aus ihr´m Grab geschaut.
Ich möchte dich mit ein paar weitern
kleinen Versen hier erheitern:
Das Kapital agiert globaal.
Sie hab´n das Geld, wir ha´m die Qual.
Man sagt: Duu hast die Wahl.
Die Qual der Wahl wird Wahl der Qual.
In dem Problem steckt auch die Lösung drin.
Und die heißt Sozialismus, das macht Sinn.
Ich denk, ihr ahnt das vielleicht schon:
Da hilft nur Reeevolution! Denn:
Da ist der Wurm drin, da ist der Wurm drin!
´ne Wurmkur hat da keinen Zweck!
Da ist der Wurm drin, da ist der Wurm drin!
Kapitalismus muss weg!
(aus dem Wurm-Lied von karl nümmes)
Rohe Ostern: RÄUMUNGSKLAGE !
Das Ei, das Richterin Hennicke (AG Mitte) mir zu Weihnachten ins 2021/22 durchnässte Nest gelegt hat, ist inzwischen ausgebrütet – es war eine Eierhandgranate. Pünktlich zu Ostern wurde mir am „Gründonnerstag“ die Räumungsklage für meine Wohnung zugestellt; 14 Tage „Notfrist“ zur „Verteidigung“…
Als Begründung der schon ergangenen „Fristlosen Kündigung zum 15.02.2023“ durch Hausverwaltung Schön & Sever wird, nicht überraschend, die freundlicherweise von der Richterin in ihren Beschluss hineingeschriebene „vertragswidrige Nutzung der Wohnung“ durch zu viel Bücher, Zeitschriften und weitere Gegenstände angeführt.
Mit dieser Begründung könnte vermutlich die Hälfte aller meiner Kolleg*inn*en aus dem „Verband Deutscher Schriftsteller*innen“ (ver.di) aus ihren Wohnungen gekündigt werden.
Eigentlich hätte die Richterin ja UNS gegen die Zumutungen der sog. „Investoren“ schützen und verteidigen sollen. Statt dessen hat sie nun offenbar dazu beigetragen, uns nach der 18fachen Durchnässung unserer Wohnung einem weiteren Versuch auszusetzen, uns aus dieser Wohnung rauszukriegen. Herr Götz Fluck von der immoma.de (die Rathenower 23 ist in seinem Firmengeflecht die ALMAFA 39 GmbH, deren Geschäftsführer er ist), möchte sie sicher allzugerne schnell und hochprofitabel als luxuriöse Eigentumswohnung verkaufen. Da sind wir als temporär scheinbar „milieugeschützte“ Mieter*innen im Haus natürlich lästigerweise im Weg.
HASE oder IGEL, das ist ab jetzt nicht nur zu Ostern die Frage. Igeln wir uns also ein, statt das Hasenpanier zu ergreifen. Wir hoffen auf Eure ungeteilte Aufmerksamkeit, denn wir sind nur vorläufig die Hauptbetroffenen. Wenn man mit uns fertig ist, kommen alle anderen Mieter*innen an die Reihe. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche und der Ostersegen in Rom.
Vielleicht sollte man die Richterin mal fragen, was und wie viele Ordnerregale, Gesetzbücher und Akten sie in ihrem Homeoffice hat, ob sie in ihrer Wohnung vielleicht mit Mann, Kindern und Hund lebt, ob sie schwere Möbel noch von ihrer Großmutter, eine volle Tiefkühltruhe, eine Waschmaschine, einen Geschirrspüler, eine (manchmal volle) Badewanne und einen vollen Mülleimer hat und, und, und ….
Könnte das alles zusammen nicht auch zu schwer sein?
@ H.E. – Es geht nicht um Gewicht, sondern um eine angeblich „nicht vertragsgemäße Nutzung der Wohnung“. Jeder juristisch etwas vorgebildete Mensch muss wissen, was das heisst, wenn so etwas völlig unnötiger Weise in ein Urteil hineingeschrieben wird. Es ging ja um, trotz ergangener Aufforderung durch die Wohnungsaufsicht, unterlassene und schlampige Renovierungsleistungen, nach eineindeutigem mehrfachem, mindestens fahrlässigem Verschulden des Bauherrn.
Anzukreiden ist die soziale Unverantwortlichkeit mit der hier ein Beschluss formuliert wurde, der den bisher nicht durch besondere Rücksichtnahme aufgefallenen „Investoren“ nur zu gut in den Kram passt, die ja nichts Anderes im Sinn haben, als die alteingesessenen Mieter*innen der R23 so schnell und umstandslos wie möglich hinauszubefördern, damit deren Wohnungen für die ALMAFA vergoldet werden können.
Interessant wäre auch zu eruieren, was nach Vorstellungen von Richterin und Hausverwaltung eine entsprechend vertragsgemäße Nutzung einer Wohnung sein soll?! Wohl ne Eichenschrankwand mit schwerer Clubsofa-Ecke, gestriegeltem Perserteppich etc.? Naja, wahrscheinlich gibt es da Grundsatzurteile.
Das ist wirklich makaber: Herr N. der standhaft in seiner alten Dachgeschosswohnung in der Rathenower Straße 23, die abgerissen werden sollte, um Abfindung verhandelte, ist tot gefunden worden:
https://www.moabit.net/19821
Der mysteriöse Tod von Herrn N. im Dachgeschoss Vorderhaus Rathenower Str. 23 bedarf noch einer genaueren Beschreibung:
Alle Dachgeschosse von VH, SF, HH Rathenower Str. 23 sollten ja abgerissen werden, um als Baugrundstücke für drei luxuriöse Wohnungen dort oben zu dienen. Wie der Abriss auf dem Hinterhaus vor sich ging, ist oben beschrieben. Das Seitenflügel-DG, immerhin nun mit einem schützenden Gerüstdach versehen, fiel geräuschvoll im Mai 2023, angrenzend auch an meine Wohnung.
Im gleichen Zuge wurde auch ein Teil des Vorderhaus-Dachgeschosses abgerissen, in dem sich zuvor schon 3 ehemals ausgebaute Dachgeschosswohnungen befunden hatten. Zwei davon standen lange leer, angeblich unvermietbar. In der dritten wohnte seit Jahrzehnten N., ein fideler älterer Herr, der beim Eigentümerwechsel von Anfang an klar gemacht hatte, dass er seine angestammte Wohnung nur gegen eine angemessene Entschädigung von mehr als 100.000 € verlassen wolle. Er habe sich genau ausgerechnet, was ein Auszug für ihn mittelfristig an Kosten verursache.
Die Dachgeschossfläche Vorderhaus wurde nun buchstäblich bis vor die Fußmatte von Herrn N.s Türe abgerissen und der Aufgang zu seiner Wohnung ab dem 4. Stock mit einer Stahltüre versperrt. Hatte Herr N. dazu einen Schlüssel? Wie hätte er sonst zu seiner Wohnung gelangen sollen?
Am 10. Mai wurde auf Veranlassung von Nachbarn polizeilich die Wohnung geöffnet, weil diese einen unangenehmen Geruch bemerkt hatten. Danach wurde die Wohnung polizeilich versiegelt. Über das Schicksal von Herrn N. herrschte im Hause Unklarheit. Zuständige Stellen wollten zunächst „aus Datenschutzgründen“ keinerlei Auskunft geben.
Schließlich – nach 14 Tagen – gab die Kripo die Auskunft, dass Herr N. „im Zustand fortgeschrittener Verwesung“ in seiner Küche gefunden worden sei. Trotz der merkwürdigen Umstände des Ortes gab es keine forensische Untersuchung. Hausbewohner*innen wurden nicht befragt. Es handele sich um einen „natürlichen Todesfall“. Nach einer oberflächlichen Untersuchung in der Charité (Zustand) wurde die Leiche zur Verbrennung freigegeben. Nach den üblichen Formalien stand nun auch diese Wohnung zum Abriss frei.
Nun kann man ja ganz unterschiedlicher Ansicht darüber sein, ob unter den Umständen eines brachialen Abrisses um einen herum und dem dringenden Wunsch des Eigentümers ( ImmoMa.de aka Almafa 39 GmbH, Geschäftsführer beider: Götz Fluck), dass die Wohnung zum Abriss endlich frei werde, dieser Tod ein natürlich zu nennender sei. Jedenfalls ergibt sich eine erfreuliche Kostenersparnis für den Investor.
Es ist auch nicht auszuschliessen, dass da einer aus einem unerträglich gewordenen Leben geflohen ist.
Zu 19ff RÄUMUNGSKLAGE: Nachdem ich für 15. Februar 2023 die fristlose Kündigung meiner Wohnung erhalten hatte, gab es schließlich am 11. Oktober einen Gerichtstermin. Die (nun andere) Richterin kam zu dem Schluss, dass ihr angesichts der Darlegungen von Kläger und Beklagtem eine Begründung für eine Kündigung nicht ausreichend erschien. Sie empfahl eine erneute Wohnungsbegehung mit den beiden Rechtsanwälten und einer Vertretung der Hausverwaltung zum Zwecke der Einigung. Käme diese nicht zustande, wäre der nächste Verhandlungstermin Mitte Februar 2024.
Die Wohnungsbegehung fand statt. Darüber ist nicht viel zu sagen, ausser dass sich der gegnerische RA verspätete.
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen erreichte mich die Nachricht, die gegnerische Seite hätte ihren Antrag auf Zwangsräumung zurückgezogen. Nach einem Jahr Hängepartie nun also weihnachtlicher Burgfriede. Wir dürfen gespannt sein, wie lange der hält.
MY HOME IS MEI KAASCHTEL. Friede den Hütten …
Still ruht der Bau.
Nach 3 Jahren Baustelle sind drei Wohnungen abgerissen (3xDG VH), eine Wohnung unbrauchbar gemacht worden (HH EG, Nutzung als Baustellenlager) und KEIN neuer Wohnraum entstanden. Der Luxus-Rohbau DG HH träumt vor sich hin.
Auf dem Vorderhaus wird gerade im Schneckentempo ein neuer Dachstuhl gebaut – von 2 Leuten.
Bis auf 1 unsanierte Wohnung im VH sind alle Wohnungen auf der Dauerbaustelle (wo möglich) zu Höchstpreisen vermietet. Im Sommer „schön schattig“ durchs Gerüst – im Winter sackdunkel. Der Hof Materiallager und dreckig.
Nicht vorenthalten möchten wir euch, dass Anfang Januar 2024 nach 3 Jahren das Gerüst an der Rückseite des Anwesens Rathenower Str. 23 wieder abgebaut wurde. OHNE dass irgend etwas an der rückwärtigen bröseligen Fassade saniert oder renoviert wurde!
Einzig im Luxustempel zu unseren Häupten rumpelt es wieder. Baufortschritt.