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Servicewüste Moabit

Weh dem, der in Moabit auf eine Dienstleistung angewiesen ist. Es ist besser, sich rechtzeitig zu informieren, wo es wann was gibt. Selbst bei so banalen Dinge wie Kaffee trinken in der Turmstraße…
Es ist nicht so einfach. Gestern am späten Nachmittag musste ich vom Rathaus zur Waldstraße. Es ist mir nicht gelungen, auf dem Weg eine Bäckerei zu finden, bei der ich noch eine Tasse Kaffee trinken konnte. Jedenfalls nicht unter zumutbaren Bedingungen. Ich wollte doch einfach nur irgendwo reingehen, einen Kaffee bestellen, ihn bekommen und trinken. Stattdessen: „Nein, das geht nicht mehr, die Maschine ist schon sauber!“ Wie bitte? Bekommt man hier nur Kaffee, wenn die Maschine schmutzig ist?
Ein paar Meter weiter brodelt ein riesiger Behälter vor sich hin, hier wird wohl nur einmal am Tag Kaffee gekocht. Nein danke, er sollte schon frisch sein. Im nächsten Geschäft: Kein Kaffee mehr um diese Zeit (um 17.30 Uhr!) Noch eins weiter ist Selbstbedienung, Tassen und Löffel sind schmutzig. Danach hab ich es aufgegeben. Und um mich irgendwo reinzusetzen, fehlte mir die Zeit.
Heute ging es auf anderem Gebiet weiter. Birkenstraße, ein kleiner Fahrradladen. Der Inhaber steht draußen, spricht mit einem Kunden. Ich gehe rein, weil ich ein Fahrradschloss kaufen will. Und warte. Und warte. Draußen kommen neue Kunden an, er bedient diese, lässt mich insgesamt eine Viertelstunde warten. Ab und zu schaut er rein, hält es aber nicht für nötig, mich auch mal zu bedienen. Nachher werde ich in einen anderen Fahrradladen gehen, vielleicht wollen sie ja dort mein Geld.
Nicht anders erging es mir vergangene Woche bei Hertie. Dort habe ich vergeblich versucht, in der Schreibwarenabteilung einen Verkäufer zu ergattern. An der Kasse hat man mich abgewimmelt, sonst war niemand zu sehen. Erst nach ca. 5 Minuten kam überhaupt eine Verkäuferin, die sich in der Abteilung aber leider nicht auskannte. Auch hier habe ich kein Geld ausgegeben. Insofern sollte ich ja zufrieden sein.
Dass es aber auch anders geht, hab ich dann beim türkischen Friseur in der Stromstraße, gleich neben der Moschee, gemerkt. Hier hat man mich gleich darauf hingewiesen, dass ich erst in 45 min. rankomme, aber sie würden mir den Termin freihalten, dann kann ich in der Zwischenzeit noch was anderes erledigen. Das habe ich auch getan und nach einer Dreiviertelstunde war ich zurück und kam tatsächlich sofort ran. Es besteht also noch Hoffnung.

6 Kommentare auf "Servicewüste Moabit"

  1. 1
    ravn says:

    An dieser Stelle sei mir die Anmerkung gestattet, daß mir der sichtbare Wandel von Moabit Online sehr gut gefällt, und daß ich mich freue, daß man hier wieder mehr liest. Es besteht noch Hoffnung für Moabit. 😉

  2. 2
    Aro Kuhrt says:

    Danke für die Blumen 🙂
    Das jetzige Erscheinungsbild ist aber möglicherweise noch nicht das endgültige, jedenfalls ist noch nicht abschließend darüber entschieden worden. Wir werden sehen. Spätestens wenn der entsprechende Text oben („Moabit Online wandelt sich“) verschwunden ist, sind die größten Änderungen abgeschlossen.
    Tschüss

  3. 3
    eli says:

    hi aro,
    sag mal bist du ein zugezogener? wenn du was willst dann mach dich doch einfach bemerkbar. und ich werde dir jetzt nicht sagen, wo ich sehr lecker kaffeetrinken kann in moabit. wenn du nach schicken barristas wie in p-berg suchst, dann bist du verloren auf der turmstraße…ein bier hättest du sicher schneller bekommen. entspann dich und genieß es in dem einzigen wirklich großstädtischen bezirk berlins zu wohnen. die menschen auf der nördlichen seite sind halt banaler, als die auf der südlichen seite moabits. die mischung ist doch genial: abgerockte und anwälte, geil das ist bigcitylife und nicht sone coffeebar. im übrigen, turm/ecke altmoabit sehr cooler coffeeshop mit blick auf die mega kreuzung.
    jut hab mich etwas verlabert…

    gruß
    eli

  4. 4
    Aro Kuhrt says:

    Hallo Eli,
    ja, ich bin ein Zugezogener, habe ich deshalb nicht das Recht, etwas über meine Erfahrungen in Moabit zu schreiben? Wie lange muss man denn hier leben, damit man das darf? Bis man weiß, wo die Ecke Turm/Alt-Moabit ist? 😉
    Bis vor ca. sechs Jahren habe ich noch im Wedding gewohnt, dem absoluten Life-Style-Bezirk, Baristas an jeder Ecke, dagegen ist Prenzlberg gar nichts. Wahrscheinlich bin ich einfach zu verwöhnt…

  5. 5
    Monika says:

    Hallo, Schon- Moabiter,

    ich komme im Sommer nach Moabit, halb freiwillig (da wohnt meine beste Freundin und ihr Mann), halb getrieben (wohne seit 25 Jahren leidenschaftlich gerne in Kreuzberg, muss jetzt aber wg. Mierhöhung/Modernisierung etc. gehen).
    Verlasse also mein „Zuhause“ und gehe in die „Fremde“ nach 25 Jahren. Genau gesagt in die Wilsnackerstr/Nähe Birkenstraße. Warum genau dahin vielleicht ein anderes Mal.
    Ich möchte mich mit Moabit anfreunden und neue Nachbarn kennenlernen, den Kiez kennenlernen und mich eingewöhnen. Hat jemand von euch Lust, mir Moabit zu „zeigen“? Würde mich gerne relativ schnell verankern, und eingewöhnen, Menschen kennenlernen.
    Und freue mich über jeden Menschen, der/die Lust und Zeit hat, mich einzuführen.
    Monika

  6. 6
    Susanne Torka says:

    Melde Dich doch einfach mal im B-Laden in der Lehrter Straße oder auch bei BürSte in der Stephanstraße. Wir von der Lehrter freuen uns jedenfalls über Austausch mit neuen und alten Nachbar/innen.

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