Feuerbohne sammelt Spenden
Im ersten Moment habe ich mich schon über den Artikel in der Berliner Zeitung vom 6. März gewundert: „Der Förderverein der Gotzkowsky-Grundschule ‚Feuerbohne e.V.‘ bittet um Spenden für den Wiederaufbau des Schulgebäudes“. Was soll das bedeuten, einen Verein Feuerbohne zu nennen, der Spenden für eine teilweise ausgebrannte Schule sammelt? Erst auf der Website des Vereins wurde mir klar, dass es den Verein schon viele Jahre gibt und der Name nichts mit dem Brand zu tun hat.
Was ich nicht verstehe: Wieso muss ein Verein für den Wiederaufbau sammeln? Schließlich zahle ich (und ein paar Millionen andere) Steuern, damit der Senat dafür sorgt, Berliner Schülern ausreichend Räume und Lehrmittel zur Verfügung zu stellen. Es kann doch nicht sein, dass Lehrer, Eltern und andere Fördermitglieder sowie das Bezirksamt Mitte (das für Website des Vereins verantwortlich ist) auf Spendenjagd gehen muss, damit die Kinder wieder eine vernünftige Ausstattung zum Lernen erhalten. Vielleicht verstehe ich auch alles ganz falsch und der Senat kümmert sich schon um die komplette Neueinrichtung der Schule, und der Förderverein ist total überflüssig. Ich befürchte aber, dem ist nicht so…
Das ist in Berlin doch der ganz normale Wahnsinn. An der Moabiter Grundschule zum Beispiel gibt es jetzt eine Initiative der Eltern, die die Toiletten renovieren, weil seit Jahren kein Geld für eine Sanierung da ist und der Zustand einfach unzumutbar ist. Also spenden die Eltern Geld oder Material und opfern ihre Freizeit, damit die Räume wenigstens mal gestrichen werden. Ist das noch normal?