Klara-Franke-Preis 2016 geht an die Senior*innen vom Hansa-Ufer
Über 1.600 Lebensjahre bringen die 17 Preisträgerinnen und zwei Preisträger des diesjährigen „Klara-Franke-Preises“ zusammen auf die Waage der Geschichte. So viele Menschen wurden bisher noch nie gleichzeitig mit diesem Preis für gute Nachbarschaft, Bürgerengagement und Zivilcourage ausgezeichnet.
Doch die Initiative Hansa-Ufer 5 hat etwas ganz besonderes geschafft. Ihr Mut, ihre Beharrlichkeit und ihre kreative Öffentlichkeitsarbeit im Kampf um ihr Haus, das vom Land Berlin ohne Auflagen an Akelius verkauft worden war, haben die Mitglieder der Jury überzeugt. Beim Klara-Franke-Tag, am 6. März 2016, dem Geburtstag Klaras, wurde der Preis, ein Gutschein für eine gemeinsame Dampferfahrt, übergeben – bei einem nachbarschaftlichen gemütlichen Zusammentreffen.
Das sind die Preisträger*innen:
Christa Kaes (84),
Ingeborg Koske (87),
Elvira Sydow (86),
Doris Meyer (85),
Anna Schmötzer (74),
Gisela Heise (87),
Hanna Kuhlke (93),
Charlotte Bartsch (91),
Rita Leppin (75),
Hertha Kiesow (93),
Gertrud Behnke (98),
Angelika Wagner (81),
Ursula Schilling (88),
Erika Thonicke (76),
Werner Knuth (84),
Dietrich Dreher (82),
Ursula Renau (89),
Gisela Junggebauer (92) und Annemarie Trebuth (85). Alters- und gesundheitsbedingt konnten nur zwölf von ihnen an der Preisverleihung teilnehmen, zu der sie als Chor eingeladen waren, um das „Hansa-Ufer-Lied“ zu singen. Die Überraschung war gelungen! „Sie sind nicht wehrlos, Sie sind nicht unfähig anzugreifen und Ihre Kreativität ist unglaublich. Sie gehören auch nicht zu den Menschen, die gleich das Haus einreißen, wenn die Tür knirscht, es ist alles bedachtsam und super politisch.“ sagte Jutta Schauer-Oldenburg in ihrer Laudatio und weiter: „Ihr Kampfgeist sollte Vorbild sein …“
Der Klara-Franke-Preis, benannt nach der couragierten Lehrter-Straßen-Bewohnerin, wurde zum ersten Mal im Jahr 2000 durch den Moabiter Ratschlag e.V. vergeben und wird seitdem in unregelmäßigen Abständen ausgelobt vom Verbund für Nachbarschaft und Selbshilfe Moabit, in dem die folgenden Einrichtungen/Vereine organisiert sind: das Stadtschloss des Moabiter Ratschlags e.V., die Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstelle SHK der StadtRand gGmbH, der Kiez-Kids-Klub – K3 vom Frechen Spatz e.V., das SOS-Kinderdorf Moabit, das Zille-Haus mit dem Familienzentrum Moabit Ost und der B-Laden vom Verein für eine billige Prachtstraße – Lehrter Straße e.V.
Die Jury 2016 bestand aus Ingrid Thorius, der Tochter Klara Frankes, als Schirmfrau und aus Ehrenamtlichen dieser Vereine, das waren: Mustafa Fahim, Almut Klemann-Walter, Ben Stein, Ingrid Lange, Sylvia Nieft und Susanne Torka.
Mehr Informationen über die Initiative Hansa-Ufer 5 finden Sie auf der Petitionswebseite, die bis heute 107.434 Menschen unterstützt haben, und in diesem MoabitOnline-Artikel mit vielen Links zur Tagespresse und Filmberichten.
Eine kleine Galerie der Preisverleihung – Fotos von Sven Kirschke und Jürgen Schwenzel
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Liebe Moabiter
hiermit drücke ich aus München meinen Respekt aus für Euere Durchsetzungskraft. ich bin selbst 75 Jahre alt und Rollstuhlfahrer. Meine Situation ist sehr komplex um sie hier zu schildern. 12 Wohnungseigentümer versuchen über Stimmenmehrheit 8 behinderte Eigentümer heraus zu mobben. Euer Beispiel macht Mut. Danke.
Weiter so, Ihr seid ein großes Vorbild. Euer Durchsetzungsvermögen und Kampfgeist (im positiven Sinne), nicht aufzugeben, macht auch mir Mut.
beim Berliner Rundfunk abstimmen für das Silbernetz:
http://50000.brf914.de/eintrag/silbernetz-hvd-bb-e-v/
eine kostenfreie Soforthilfe-Rufnummer rund um die Uhr für ältere, vereinsamte oder isolierte Menschen für persönliche Gespräche, anonym und vertraulich