Mittelbereich Lehrter Straße – Bebauungsplan-Entwurf liegt aus
Neubau von 1053 Wohnungen im Mittelbereich Lehrter Straße geplant, nur 160 158 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung, Kita soll außerhalb des Gebiets entstehen, Betroffenenrats-Sitzung am 1.9.2015, 19 Uhr
Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 1-67VE (Lehrter Str. Mittelbereich) für die Grundstücke Lehrter Straße 23, 25, 26A-B und 27-30 (teilweise) im Bezirk Mitte von Berlin, Ortsteil Moabit liegt mit Begründung gemäß § 3 Abs. 2 des Baugesetzbuchs öffentlich aus. Teile der Unterlagen werden vom Bezirksamt während der Auslegungszeit vom 24. August bis einschließlich 25. September 2015 zum Download verfügbar gehalten:
- [Hier wurden die Links zu den B-Plan-Unterlagen gelöscht, da sie nicht mehr verfügbar sind. Weiter unten im Nachtrag sind die verschiedenen Gutachten, Auswertung der Beteiligungen usw. in der aktuellen Form zu finden!]
Sie haben die Möglichkeit, sich an der Planung zu beteiligen. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind in die abschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben. Ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung ist unzulässig, soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder nur verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.
Ort: Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Stadtplanung, Müllerstraße 146, 13353 Berlin, 1. Etage, Zimmer 179, Telefon 9018-45782.
Zeit: Vom 24. August bis einschließlich 25. September 2015, Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.
Ihre Stellungnahme können Sie formlos per Post an das Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Stadtplanung, 13341 Berlin, per E-Mail an stadtplanung@ba-mitte.berlin.de oder über dieses Onlineformular des Bezirksamts abgeben.
Planungsverlauf
Begonnen hatten die Planungen für eine Neubebauung des früheren Bahngeländes, das als Bundesvermögen als Vivico formell privatisiert und dann an die österreichische CA Immo verkauft worden war, bereits 2009 mittels eines „kooperierenden Gutachterverfahrens“.
Im Frühjahr 2010 fand eine erste Auslegung eines Bebauungsplanentwurfs auf Grundlage eines überarbeiteten Entwurfs des Siegers des Gutachterverfahrens, dem Büro Carpaneto-Schöningh, statt. Im Mai/Juni 2012 fand dann eine zweite Auslegung des weiter überarbeiteten Bebauungsplansentwurfs für das Gebiet statt. Im Juli 2012 wurden Planer wie interessierte Öffentlichkeit von der Meldung überrascht, dass die CA Immo das Grundstück, ebenso wie ihr gehörende Flächen vom Mauerpark, vom Gleisdreieckgelände in Schöneberg und in Lichterfelde Süd an die Groth Gruppe verkauft hatte.
An der Lehrter Straße seien bis zu 770 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 200 Mio. und 250 Mio. Euro geplant, sagte im Juli 2012 nach dem Kauf Klaus Groth auf Anfrage des Immobilienportals Thomas Daily, im Oktober 2012 wurde eine Anzahl von 700 Wohnungen genannt. Und schnell wurde klar, dass Groth nicht so bauen wollte, wie es die CA Immo und das Bezirksamt Mitte im Gutachterverfahren hatten entwickeln lassen. Damals strebten die Planer für das Plangebiet ein „Mischgebiet“ mit ca. 60% Wohn- und 40% Gewerbeanteil an.
Der jetzt ausliegende Bebauungsplan sieht dagegen die Festsetzung als allgemeines Wohngebiet vor. Der neue Entwurf für den Bebauungsplan beruht auf Ergebnissen eines weiteren Workshopverfahrens im Frühjahr bis Sommer 2013, zu dem die Groth Gruppe und der Bezirk gemeinsam acht Architekturbüros eingeladen hatten, die zusammen mit kooperierenden Landschaftsplanungsbüros neue städtebauliche Entwürfe für die Bebauung erarbeiten sollten. In diesem Verfahren mussten alle Entwürfe dann noch einmal überarbeitet werden, als sich herausstellte, dass die Wettbewerbsvorgaben die mittlerweile geltende Lärmminderungsplanung nicht beachtet hatten. Als Sieger ging letztlich der Entwurf des Büros Sauerbruch Hutton hervor, der im Oktober 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, und bis zum im Juli 2015 präsentierten Stand als Grundlage für den Bebauungsplan-Entwurf weiter überarbeitet wurde. Die jetzt vorliegende Planung sieht laut B-Plan Begründung eine Wohnungsanzahl im Bereich „ca. 758 Wohnungen und ca. 295 Kleinstwohnungen“ vor, wobei mit „Kleinstwohnungen“ die in einem 18-stöckigen Hochhaus geplanten Apartements für Studenten gemeint sind.
Die ca. 160 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sollen nach der Planung des Vorhabenträgers ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 am nördlichen Ende der Neubebauung errichtet werden.
Bereits Mitte Juli 2015 hatten Bezirksamt und Groth Gruppe – im Vorfeld zur B-Plan Auslegung – in einer öffentlichen Veranstaltung zum Stand der Planungen informiert (Präsentation Groth Gruppe und Präsentation Sauerbruch Hutton). Kritik brachte der Betroffenenrat Lehrter Straße bei der Infoveranstaltung insbesondere zum Thema der sozialen Durchmischung und dem aktuell beabsichtigten Standort einer Kita außerhalb des Baugebiets vor, die aufgrund der Anzahl an zusätzlichen BewohnerInnen erforderlich ist. Denn entgegen der Festlegung im „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ braucht nach bisherigen Aussagen der Wohnungbauleitstelle des Senats die Groth Gruppe für ihr Vorhaben in der Lehrter Straße lediglich einen Anteil von 21% der Gesamtzahl der vorgesehenen Eigentums- und Mietwohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen vorsehen, die Studentenapartments werden vollständig außen vor gelassen. Das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ legt einen Anteil von 25% fest. Die vom Betroffenenrat geforderte feingliedrige Verteilung der mietpreisgebundenen Wohnungen auf das Gesamtvorhaben will die Groth Gruppe ebenfalls nicht umsetzen. Sie sieht für diese Wohnungen einen eigenen Block mit zwei Baufeldern im Norden des Gebiets vor, angrenzend an die Wohnhäuser Lehrter Straße 27-30, der voraussichtlich an ein städtisches Wohnungsbauunternehmen veräußert und von diesem bewirtschaftet werden soll. Die aufgrund der als Planungszahl geschätzten zusätzlichen ca. 1.500 Bewohner (die Bewohner der 295 Studentenapartments werden nicht mit berücksichtigt) im Gebiet zusätzlich notwendigen Kitaplätze wollen Bezirksamt und Groth Gruppe am liebsten gar nicht im eigenen Neubaugebiet unterbringen, sondern sehen hierfür den Bau einer Kita mit 85 Plätzen auf dem Grundstück Seydlitzstraße 11 vor, im Fritz-Schloß-Park westlich des Stadtbad Tiergarten. Im Rahmen des Programms Stadtumbau West hatte die Gruppe Planwerk hierfür eine Machbarkeitsstudie verfasst. Aber nicht nur für eine neue Kita muss gesorgt werden, für die Versorgung mit Grundschulplätzen wird ein Mehrbedarf von 85 Plätzen angegeben. Wie auch zur Finanzierung des Baus der zusätzlichen Kitaplätze wird die Groth Gruppe als Vorhabenträger verpflichtet werden „eine Finanzierung in Höhe des pauschalen Kostenansatzes für die Schaffung von Grundschulplätzen aus dem Berliner Modell zur kooperativen Wohnbaulandentwicklung zu übernehmen.“ Als Grundschule steht im Einschulungsbereich zum Mittelbereich nur die Kurt-Tucholsky-Schule in der Rathenower Straße zur Verfügung. Erst in diesem Sommer bemerkten die Schulverwaltungen, dass diese möglicherweise die zusätzliche Zahl an Schülern nicht aufnehmen kann. Deshalb wird jetzt für das landeseigene Gebäude auf dem Grundstück Kruppstraße 14a, das laut BVV-Beschluss eigentlich im Rahmen eines Konzeptverfahrens an eine Wohngenossenschaft oder ein Wohnprojekt vergeben werden sollte, eine Nutzungsmöglichkeit als zweite Erweiterung der Kurt-Tucholsky-Grundschule überprüft. Zur Neuordnung der Fläche des Grundstücks Kruppstraße 14a zwecks Wohnnutzung hatten Gespräche zwischen dem Straßen- und Grünflächenamt, dem Schulamt und dem Stadtplanungsamt des Bezirks stattgefunden. Die Beteiligten einschließlich des Liegenschaftsfonds hatten Zustimmung signalisiert, teilte das Bezirksamt im Januar 2015 mit. Die Überprüfung der Kruppstraße 14a für Schulzwecke soll voraussichtlich bis Ende 2015 dauern.
Der Betroffenenrat Lehrter Straße wird bei seinem Regeltreffen am Dienstag, 1. September 2015, 19 Uhr im B-Laden, Lehrter Straße 27-30, 10557 Berlin den jetzt ausliegenden B-Plan Entwurf thematisieren, um im Rahmen des Verfahrens seine Einwändungen zur Planung zu diskutieren und zu verfassen. AnwohnerInnen und andere Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen und gebeten sich im Vorfeld zum Treffen insbesondere mit der Begründung des B-Plan-Entwurfs zu befassen.
Mehr Informationen zum Planungsverlauf dieses Bauprojekts und anderen Planungen rund um die Lehrter Straße: http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen.
Immer noch gültige kritische Anmerkung zum vorheringen Planungsprozess
Nachträge:
Hier erste Hinweise zu Einwänden und Anregungen zum B-Plan. Macht mit!
Tagesspiegel zur Auslegung des B-Plans für das Bauprojekt von Groth in der Lehrter Straße.
Pankower Allgemeine Zeitung über Groth am Mauerpark, Steuervermeidung mittels Shared Deals und Strafanzeigen.
Wohnungsbaupotential in Mitte, u.a. Lehrter Straße (Tagesspiegel).
Das neue Quartier (Projektseite) soll tatsächlich „mittenmang“ heißen, wie originell, und die Groth Gruppe hat die erste Ausgabe ihrer Quartierszeitung herausgebracht.
Die bauvorbereitenden Maßnahmen haben begonnen. Trauer um die abgeholzten Pappeln (wunderschönes Foto!) und anderen Bäume (Demokratie Spiegel).
Die Auswertung der erneuten Behördenbeteiligung und der öffentlichen Auslegung ist erfolgt und das Bezirksamt hat einen Beschluss zu einem veränderten B-Plan 1-67 VE am 8.12.2015 gefasst (Bekanntmachung der BA Beschlüsse vom 8.12.2015). Dem Beschluss sind Anlagen beigefügt, die u.a. die Auswertungen der öffentlichen und Trägerbeteiligung sowie eine überarbeitete Begründung enthalten:
- Anlage 1, Auswertung öffentliche Auslegung, 23.11.2015
- Anlage 2, Auswertung Beteiligung Behörden und Träger öffentl. Belange, 23.11.2015
- Anlage 3–1, Karte Teil1, nördlicher Bereich
- Anlage 3–2, Karte Teil2, südlicher Bereich
- Anlage 3–3, Karte Vorhaben– und Erschließungsplan
- Anlage 4–1, NEUE Begründung zum B-Plan Entwurf, 24.11.2015
- Anlage 4–2, Ergebnis früherer Öffentlichkeitsbeteiligung, 19.12.2013, zu früherem Entwurf
- Anlage 4–3, Ergebnis früherer Beteiligung der Behörden und Träger öffentl. Belange 03.08.2015
- Anlage 4–4, identisch mit Anlage 2 (Ergebnis Beteiligung Behörden und Träger öffentl. Belange, 23.11.2015)
- Anlage 4–5, identisch mit Anlage 1 (Ergebnis Beteiligung der Öffentlichkeit, 23.11.2015)
- Anlage 4–6, Besonnungsstudie, 22.07.2015
- Anlage 4–7, Faunistische Erhebung, Okt. 2010
- Anlage 4–8, Faunistische Erhebung, Karte Fledermäuse, Okt. 2010
- Anlage 4–9, Faunistische Erhebung, Sept. 2014
- Anlage 4–10, Faunistische Erhebung, Karte, August 2014
- Anlage 4–11, Artenschutzbeitrag, Sept. 2014
Baustadtrat Spallek stellt klar, dass das Grundstück der Kita im Fritz-Schloß-Park per Erbbaurecht vergeben werden soll (Berliner Woche).
Bei der Betroffenenratssitzung am 5. Januar 2016 wurden drei Briefe zu Themen verabschiedet, die mit dem Mittelbereich Lehrter Straße zusammenhängen: an die Wohnungsbauleitstelle zur Kitaplatzberechnung, an die Groth Gruppe und das Büro Lützow 7 zur Freiflächengestaltung und an Grün Berlin zur Planung des bahnbegleitenden Grünzugs.
Endfassung des vorhaben-bezogenen Bebauungsplans 1-67VE zur Beschlussfassung durch die Bezirksverordnetenversammlung am 18. Februar 2016
Das Bezirksamt Mitte hat am 9.2.2016 die Vorlage zur Beschlussfassung (Drucksache 2578/IV) zur Entscheidung über den Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des vorhaben-bezogenen Bebauungsplanes 1-67VE (Lehrter Straße Mittelbereich) beschlossen. Dazu gehören neben dem Entwurf der Rechtsverordnung, die nochmals angepassten (Änderungen vom 2.2.2016) zum Entwurf des Bebauungsplans, die den Bezirksverordneten zur Beschlussfassung in der BVV am 18.2.2016 vorliegen. Das Bezirksamt Mitte hat dazu folgende Unterlagen veröffentlicht:
Anlage 1: Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-67VE im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit
Anlage 2: Auswertung des Ergebnisses der Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB
Anlage 3: Auswertung des Ergebnisses der Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB
Anlage 4: Auswertung des Ergebnisses der erneuten eingeschränkten Beteiligung der Behörden gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i. V. m. § 4 Abs. 2 BauGB
Anlage 5: Begründung zum Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-67VE inkl. Ergebnis der öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB und Ergebnis der Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB und Ergebnis der erneuten eingeschränkten Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB i. V. m. § 4a Abs. 3 BauGB
Anlage 6: Vorhabenbezogener Bebauungsplan 1-67VE vom 19.08.2015 mit den Änderungsvermerken vom 02.02.2016 für den nördlichen bzw. südichen Abschnitt des Gesamtgebiets
Anlage 7: Vorhaben- und Erschließungsplan vom 19.08.2015 mit den Änderungsvermerken vom 02.02.2016
Die Anlage 8 Durchführungsvertrag zum B-Plan wurde nur als Fraktionsexemplar bereitgestellt, sie wurde nicht im Internet veröffentlicht.
Der Konsensliste im Nachtrag der Tagesordnung zur BVV am 18.2.1016 ist zu entnehmen, dass die Vorlage zur Beschlussfassung der Drucksache an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Bebauungspläne überwiesen werden soll.
Dringlichkeitsanfrage zur Nichtveröffentlichung des Durchführungsvertrags (Drs. 2601/IV)
Der Stadtentwicklungsausschuss am 7. April hat sich für den B-Plan ausgesprochen.
Selbst in verschiedenen Architektur-Foren (hier und hier) wird vom Denkmalschutz der Mauer geschwafelt und als Beweis dann das Foto mit dem selbstgemachten Schild angeführt. So sieht die echte Denkmalplakette aus.
Im Deutschen Achitektur-Forum beschweren sie sich eher über die zu geringe Dichte und den angeblich 70er Jahre Städtebau oder der Vermarktungspolitik.
Hier finden sich auch viele Bilder von der Baustelle (Mai 2014, April, Mai, Juni, August, September, November 2016 und Januar 2017). Danke, Backstein! Hier ist jetzt eindeutig zu erkennen, wie dicht die Bebauung wird!
Schwerpunkte des Wohnungsneubaus wurden vorgestellt (MieterEcho), hier das Projektblatt der Senatsverwaltung Europacity/Lehrter Straße.
Einbindungsstrategien und Partizipation von Investoren am Beispiel Groth. Artikel im MieterEcho online mit vielen Quellenlinks.
Die Vermarktung der Eigentumswohnungen startet (Broschüre mit bunten Bildern).
Mehrere Medien berichten, z.B. die BZ, der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost, über eine neue Spendenaffäre (Aufteilung von Spenden auf mehrere Firmen) der Groth Gruppe an Parteien bzw. deren Verbände.
SPD-Kreisverband Lichtenberg will die Spende behalten (Berliner Zeitung). Interessanter Blogbeitrag zur Spendenaffäre von Nadia Rouhani, fraktionslose Bezirksverordnete in Charlottenburg-Wilmersdorf.
MieterEcho zur Spendenaffäre.
Der B-Plan 1-67 VE erlangt mit der Veröffentlichung der Verordnung zur Festsetzung des BA Mitte des Plans im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin vom 19. Mai 2016 am 20. Mai 2016 Rechtskraft.
Benennung der Anwohnerstraße nach Klara Franke (Bezirksamts-Beschluss).
Grundsteinlegung für das Bauprojekt am 22. Juni 2016: Pressemitteilung, Berliner Zeitung und ironischer Kommentar des Vereins für eine billige Prachtstraße. Die Berliner Woche hat am 5. Juli berichtet.
Das lange Werbebanner der Groth Gruppe wurde vor dem 22. Juni wieder abgenommen, da es nicht genehmigt worden war (s. Kommentar Nr. 43). Ab Anfang August hängt es wieder – jetzt statt 18 Mauerfelder „nur noch“ 12 Mauerfelder lang. (Update Ende 2016: Banner ist wieder weg, dafür gibt es jetzt Werbung am Flughafen Schönefeld und am Rohbau nach hinten zur Bahn)
Der alte Schornstein neben der Lehrter Straße 22 wird leider nicht stehen bleiben. Er soll vom 10. bis 12. August abgebrochen werden (s. Kommentar Nr. 61).
Hier die Kontaktadressen für Beschwerden bei Lärm, Staub, Erschütterungen für diese Baustelle. Und dann gibt es dieses ausführliche Beschwerdeformular auf der Seite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und hier das Beschwerdetelefon.
Die Ausnahmezulassung für 21 Tage Betonarbeiten (Flügelglätten) hat der Betroffenenrat jetzt erhalten. Diese Arbeiten, für die nicht die Einschränkung der Bauzeit von Montag bis Samstag von 7 bis 20 Uhr gilt, müssen 3 Tage vorher mit Aushang in der Nachbarschaft bekannt gegeben werden.
Am 1. Juli wurde auch das am 7. Juni zugesagte Immissionsminderungskonzept vorgelegt.
Leider ist festzustellen, dass vieles nicht funktioniert. Die Bauherren können nicht garantieren, dass ihre Firmen die Regeln einhalten. Das betrifft insbesondere den Arbeitsbeginn vor 7 Uhr. Zur Zeit haben Anwohner*innen zur Selbsthilfe gegriffen und blockieren ab 6 Uhr die Zufahrt zur Baustelle bis um 7 Uhr.
Das hat gut funktioniert. Nach einer Woche konnte die Aktion beendet werden. Die Baustellentore bleiben jetzt bis 7 Uhr geschlossen. Aber mit der Umsetzung des o.g. Staubminderungskonzeptes hapert es leider. Eine bei „Bedarf“ tägliche Reinigung findet nicht statt – wobei die Definition von Bedarf ein wenig unklar bleibt. Es wurde schon mehrmals von der Groth Gruppe eine Verbesserung der Situation versprochen.
Bei der Betroffenenratssitzung am 4.10.2016 haben sich Bürger*innen mit der Gestaltung der gläsernen Lärmschutzwände zwischen den Häusern beschäftigt und die Gliederung oder Markierung des Glases für den Vogelschutz eingefordert. Für das von der Groth Gruppe bevorzugte Produkt „birdsticker“ der Dr. Kolbe GmbH konnten wir keine Tests finden, aber dem Produkt „birdpen“ des gleichen Herstellers wird in einem österreichischen Flugtunneltest nur eine sehr geringe Wirksamkeit bescheinigt, die wir auch für „birdsticker“ befürchten. Hier die Broschüre „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht“ von der Webseite der Senatsverwaltung, geprüfte Muster der Wiener Umweltanwaltschaft und ein Artikel in der TAZ.
Am Montag, den 10.10. findet eine Fortbildung der Architektenkammer im Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Thema statt. Hier kann der Bericht heruntergeladen werden.
Bei den Betroffenenrats-Sitzungen in der Lehrter Straße ist die Baustelle regelmäßig Thema. Die Protokolle können heruntergeladen werden.
Das geplante Hochhaus wird seit Januar 2017 von der Zabel Investments als Renditeobjekt für Investoren in Mikroapartments vermarktet (Update: Der Blogbeitrag vom 11.1.17 wurde gelöscht!). Außerdem sind im dem Artikel zwei „unverbindliche Visualisierungen“ des sich noch „im Planungsstatus“ befindlichen Gebäudes dargestellt:
Anfrage in der BVV zum Hochhaus und Auflagen aus dem Durchführungsvertrag (Drs. 0212/V), bitte auf 2. Antowrt klicken.
Auf der Pressekonferenz zum Vertriebsstart wurde jetzt ein Name für das Hochhaus in der Lehrter Straße präsentiert: „The Fritz“ (Tagesspiegel). Allerdings hatte der Autor nicht mit dem Betroffenenrat gesprochen, der sehr wohl kritisiert hat, dass aus dem angekündigten Studentenwohnheim teure Mikroappartments geworden sind.
Auch die Berliner Morgenpost hat berichtet. Allerdings wird hier erklärt, dass das temporäre Wohnen eine Auflage aus dem Durchführungsvertrags ist. Über den Widerspruch zum Tagesspiegel-Artikel: „Die Idee mit den Mikroapartments sei „von der Stadt“ ausgegangen, erklärt Zabel, dieser „Auflage“ sei man gerne nachgekommen. Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) weist das zurück. Eine solche Auflage habe es nicht gegeben,“ entstand eine Debatte unter den Beteiligten. Die Regelung „temporäres Wohnen“ im Städtebaulichen Vertrag sei dadurch entstanden, dass ein normales Wohnhochhaus dort wegen der Lärmimmissionen von der Bahnstrecke nicht hätte genehmigt werden können, bzw. wären die Schallschutzmaßnahmen zu teuer geworden. Deshalb hätten Investor und Bezirk entschieden ein Hochhaus für temporäres Wohnen vorzusehen. Temporäres Wohnen war keine Auflage der Stadt, sondern diese Lösung habe sich aus dem Planverfahren ergeben, heißt es.
Die Berliner Woche wiederholt, dass Bezirk bzw. Senat gefordert hätten, dass nur temporäres Wohnen kommt. Bitte dazu den Kommentar Nr. 95 beachten. Und hier die Richtigstellung der Berliner Woche.
Berliner Morgenpost zu den Planungen in der Lehrter Straße und Europacity.
Mit der B.Z. kann man schon mal einen Blick in ein solches Mikroappartement im „Fritz Tower“ werfen. Und so sieht der Chef von Zabel unsere Stadt und die Bedürfnisse der Menschen. Man glaubt’s nicht.
Chinesen auf Einkaufstour bei Zabel und Mittenmang (kurzer Bericht beim rbb), ausführlicher siehe Kommentar Nr. 103.
Beim Septembertreffen des Betroffenenrats Lehrter Straße (Protokoll) hat die Degewo ihre Baupläne für die 118 Sozialwohnungen im nördlichsten Block A dargestellt (Präsentation). 40 weitere sind schon von der Groth Gruppe errichtet, von der Degewo angekauft und voraussichtlich im April 2018 bezugsfertig.
Spaziergang der Berliner Morgenpost mit Klaus Groth durch das Tiergartenviertel zm 80. Geburtstag.
Hier sind jetzt neue Kontaktadressen für Beschwerden bei Belastungen durch die Baustelle zu finden.
Der erste Bauabschnitt ist längst bezogen, die Mietwohnungen an der Bahnstrecke, Klara-Franke-Straße, gehören der Schweizer Lakeward Gruppe. Hier gibt es in den fünf Häusern ca. 12 Wohnungen, die von homefully als Co-Living-Zimmer angeboten werden (Protokoll Betroffenenrat Lehrter Straße März 2019, ab Seite 5).
April 2019: Vermietungsstart der 118 geförderten Sozialwohnungen der Degewo.
Zwei Mietshäuser des zweiten Bauabschnitts wurden an einen Investor verkauft, der mit Medici Living zusammenarbeitet. Diese 94 Wohnungen mit 266 Betten (!) sollen als Quarters Co-Living-Zimmer ab Sommer 2019 angeboten werden (Pressemitteilung und Kommentar).
Beantwortung der Großen Anfrage in der BVV vom 16. Mai (Drs. 1835/V) ist im Wortprotokoll der Sitzung zu finden, die Mündliche Anfrage hier (Drs. 1906/V auf Antwort klicken), Fazit: Co-Living ist „Wohnen“, daher kann bauordnungsrechtlich nichts dagegen unternommen werden, bis der Gesetzgeber Untervermietung von einzelnen Zimmern als „gewerblich“ oder „Beherbergungsgewerbe“ einstuft.
Im zweiten Teil des Abendschaubeitrags vom 7. Juli 2019 ging es um die „Bettenburgen in der Lehrter Straße“, d.h. die 94 freifinanzierten Mietwohnungen, die in Co-Living-WGs umgewandelt werden sollen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel will mit dem Zweckentfremdungsverbot dagegen vorgehen:
https://www.youtube.com/watch?v=DRV8cqTuhyM&feature=share
Die Berliner Woche hat am 11. Juli noch einmal berichtet.
Hausnummernplan Mittenmang (Klara-Franke- und Lehrter Straße) für den ersten Bauabschnitt und für den zweiten Bauabschnitt, aus dem sich ergibt, dass die von Medici Living betriebenen Co-Living-Zimmer in der Klara-Franke-Straße 20, 24, 26 und 28 liegen.
Zu den Co-Living-Zimmern von Quarters im Mittenmang-Quartier gibt es jetzt einen neuen Artikel (bitte dort zu diesem Thema weiter kommentieren).
Hier ein Foto der Werbung für diese Investorenlobby-Aktion gegen den Mietendeckel am Zaun von Mittenmang. Im Kommentar 175 wird der Tagesspiegel-Checkpoint zitiert, dass Groth knapp 20.000 Euro gespendet habe. Wenn das nicht mal die Kosten für diese dümmlichen Banner waren, die wohl witzig sein sollten?
Die ausführliche schriftliche Anfrage (0789/V) an das Bezirksamt zum Durchführungsvertrag zum B-Plan wurde beantwortet, das betrifft viele verschiedene Themen, wie Grün, Spielplätze, Kita- und Schulplätze, Verpflichtungen von Erwerbern der Mietwohnungen, Schallschutz usw.
Hier ist jetzt endlich auch das Rätsel gelöst, wer denn die Mietwohnungen des 2. Bauabschnitts gekauft hat. Auf Seite 5 oben zu finden: die DU VV Fünfte Immobilien GmbH & Co. KG (F1, G1, G2 = Klara-Franke-Straße 21, 22, 23, 25, 27, 29) und die BU VV Fünfte Immobilien GmbH & Co. KG (E3, F3 = Klara-Fanke-Straße 20, 24, 26, 28, das sind die von Medici Living gemieteten, die als 266 Co-Living-Zimmer vermarktet werden).
Jetzt im Juli 2020 werden auch die Apartments im Fritz-Tower vermietet von Corestate Capital: https://fritz-tower.de/#wohnungen.
… und hier schon mal der virtuelle Blick in ein solches Mikroappartement:
http://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/mikro-apartments-fuer-arbeitsnomaden-in-moabit
Ist doch schön, wenn sich auch die Leuchten dem aus den Fugen geratenem Städtebau anpassen. Könnte man so was nicht auch für Donald’s Place vor dem „Fritz“ vorsehen ?
http://www.berliner-woche.de/charlottenburg/bauen/riesenleuchter-fuer-das-upper-west-d125771.html
rbb schon von Juli – aber gut: im ersten Teil geht es zwar um Tiergarten Süd und die dort genehmigten Neubauten mit hochpreisigen Eigentumswohnungen, die weit weg auf der Welt angeboten werden, aber auch hier in der Lehrter Straße haben wir schon Käufer aus aller Welt gesehen:
http://www.rbb24.de/wirtschaft/thema/2017/berlin-baut-am-bedarf-vorbei/beitraege-berlin-baut-am-bedarf-vorbei/berlin-neubauwohnung-kurfuerstenstrasse-projekte-strich.html
Das interessante Projekt zeigt die Preissteigerung bei Eigentumswohnungen 2014, 2015 und 2016 auf einer interaktiven Berlin-Karte auf:
http://www.rbb24.de/wirtschaft/thema/2017/berlin-baut-am-bedarf-vorbei/beitraege-berlin-baut-am-bedarf-vorbei/Wohnungskaufatlas-Neubau-Wohnungen-Berlin-Kaufpreise.html
… und Zabel Property vermarktet auch das Hochhaus in der Lehrter Straße und es könnte ja sein, dass mit dem Hochhaus, das in 2 Jahren eröffnet mit Blick auf den Fernsehturm genau dieses gemeint ist – jedenfalls waren sie auch auf der Mittenmang-Baustelle:
http://www.rbb24.de/wirtschaft/thema/2017/berlin-baut-am-bedarf-vorbei/beitraege-berlin-baut-am-bedarf-vorbei/neubauwohnung-berlin-chinesische-interessentin-besichtigung.html
Zabel – die vermarkten auch das Hochhaus in der Lehrter:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/mieten-in-berlin-mitte-ein-zimmer-in-berlin-fuer-rund-4-millionen/20493392.html
http://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/vier-millionen-euro-das-ist-berlins-teuerste-einzimmer-wohnung
Interessantes Interview (leider nur auf englisch) mit Matthias Sauerbruch, u.a. zu der grauenvollen Ausführung der Neubauten in der Lehrter Straße. Es ist schon tragisch, dass trotz der exorbitanten Verkaufspreisen nur so eine schäbige Qualität herauskommt und die Leute es trotzdem kaufen.
https://www.cca.qc.ca/en/issues/22/ideas-of-living/52315/a-tenants-paradise-lost
Vielen Dank für den interessanten Link … eine lange geschichtliche Einleitung, verschiedene Sauerbruch-Häuser, Verdoppelung der Quadratmeter pro Person, Subventionierung, aber auch neue serielle Projekte aus Holz … usw. Kritische Bemerkungen nicht nur zum Neubau der Groth Gruppe. Am Ende spricht er sich für Baugruppen und Genossenschaften aus. Trotz des bezeichnenden Satzes zur Zusammenarbeit mit Baugruppen: „However, sometimes you are also running an adult-education class in architecture and building, and sometimes a psychotherapy clinic.“ Dauert es deshalb bei dem Gebäude an der Kruppstraße so lange?
Zu 105 und 106:
Aber wieso denn nun Zweifel an der Qualität des Bauvorhabens „Mittenmang“ im Mittelbereich der Lehrter Straße?
Dieser herausragende und berlintypische Städtebau, diese Material- und Farbenpracht und die die Gebäude stützenden Glas-/Stahlwände zwischen den Häusern verdienen doch wohl allerhöchste Lobpreisung von öffentlicher Stelle !?
Frage an die BVV und an Stadtrat Ephraim Gothe (SPD):
Was ist denn mit dem preiswerten (sozialen) Wohnungsbau? Sollte der nicht an das Nordende des Grundstückes, wo jetzt noch Wüste und Materiallager ist? Wenn ja, wieso ist der noch nicht einmal angefangen? Diese Wohnungen würde Berlin doch zu allererst brauchen, da mehr als 50 % aller Berliner Haushalte ein Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein haben.
@ H.E.,
die ersten 40 Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus stehen bereits und sollen im April 2018 bezugsfertig sein. Von den beiden nördlichsten Blöcken derjenige zur Bahnstrecke.
Die anderen Wohnungen baut die Degewo selbst und musste deshalb warten bis da Baufreiheit herrscht, eigentlich sollte der Bau schon im Oktober starten, aber vermutlich hat es mit der Baustelle von Vattenfall für die Fernwärmeleitung etwas länger gedauert als geplant.
Anfang September hat Frau Brüschke von der Degewo in der Betroffenenratssitzung berichtet:
http://www.lehrter-strasse-berlin.net/dateien/BR-Lehrter_Protokolle/2017/BRL_Prot_2017-09-05.pdf
Hier gehts zur Präsentation der Degewo:
http://lehrter-strasse-berlin.net/dateien/lehrter-mittelbereich/20170926_Pr%C3%A4sDegewo_LehrterStra%C3%9FeA_B1.pdf
Zu 108:
Danke für die ausführliche Info.
Zur verzackten Stellung der Häuser:
Wenn diese wegen des Bahnlärms entstanden sein soll, müßte man ja sämtliche Bauten in der Europacity entlang der Bahn und an der Heidestraße und alle sonstigen Neubauten an Hauptverkehrsstraßen, Stadtautobahnen und Bahnlinien genau so verzacken.
Außerdem: meines Erachtens kriegen zumindest die Fenster zur Bahn den Bahnlärm und die zur Lehrter Straße den Straßenlärm jeweils fast doppelt so stark ab wie bei einer geraden Stellung der Häuser. Sie bekommen den Lärm einmal direkt und dann auch noch den, der auf das schräg gestellte Nachbarhaus trifft und umgelenkt wird.
Und dann kann man sich noch von sehr vielen Wohnungen aus gegenseitig in die Fenster bis in die Betten und Badewannen gucken.
Ob man sich während der Gesamtplanung bei der Auswahl der Häuser für die Sozialwohnungen darüber im Klaren war, dass diese negativen Aspekte ausgerechnet bei diesen beiden Gebäuden für die allermeisten Wohnungen nicht zutreffen?
Zum Thema „Hochhäuser“ an der Lehrter Straße:
Ach nee, Frau Senatsbaudirektorin Luscher redet über einen stadtweiten Hochhausplan, nachdem unter ihrer Ägide jahrelang welche genehmigt werden sollten und genehmigt wurden, z. B. die an der Lehrter Straße und die beiden wunderschönen Exemplare, die nun die Gedächtniskirche wie eine Dorfkirche wirken lassen und ihr teilweise die Sonne und dadurch das Licht für ihre wunderbaren blauen Fenster nehmen. Mußten für einen Hochhausplan erst die Linken und jemand in die Senatsabteilung für Stadtentwicklung einziehen, der Ahnung vom Fach hat?
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/hochhaeuser-in-berlin-senatsbaudirektorin-luescher-bereitet-ein-neues-leitbild-vor/20634594.html
Und hier noch eine ironische Stimme zu der am Alex mit einem Hochhaus geplanten Verschlimmbesserung:
https://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/albtraum-alexanderplatz-die-hochhaeuser-haben-nur-einen-guten-zweck-28954882
Neu ist das nicht, aber jetzt steht endlich einmal in der Presse, warum man mit Hochhäusern das Berliner Wohnungsproblem nicht lösen kann und warum in dem Hochhaus im Mittelbereich Lehrter Straße keine normalen Wohnungen und schon gar keine miet- und belegungsgebundenen Wohnungen (Sozialer Wohnungsbau) entstehen.
https://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/kommentar-neue-hochhaeuser-loesen-die-berliner-wohnungskrise-nicht-29272038
Für die Degewo-Baustelle haben wir jetzt die aktuellen Kontakte der verantwortlichen Bauleiter bekommen und haben daher unseren Aushang der Kontaktadressen für Beschwerden bei der Baustelle erneuert:
http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2018/01/Info_Bau_Mittelbereich_Kontakte_2018.pdf
„Sozialwohnungsquote – eine Regel voller Ausnahmen“ ist ein großer und informativer Artikel im Tagesspiegel, in dem an bestimmten Bauvorhaben (auch an der Lehrter Straße) beschrieben wird, wie Bauherren, Politik und Verwaltung mit dem „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ umgegangen sind. In der Printausgabe lief dieser Artikel unter der Überschrift „Die Baugenossen“.
In einem großen Teil des Artikels geht es um den Mittelbereich Lehrter Straße. Laut TSP entstehen hier 1030 Wohnungen, wovon 158 Sozialwohnungen werden. Das sind nur rund 15 % der 1030 Wohnungen – obwohl das Berliner Modell zur Zeit der Genehmigung 25 % vorgeschrieben hat. Dieses hätte 100 Sozialwohnungen mehr ergeben, also nicht nur 158 sondern 258.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnraum-in-berlin-sozialwohnungsquote-eine-regel-voller-ausnahmen/20892018.html
Wow!! Die Wohnungen an der Bahn im ersten Bauabschnitt des Neubauprojekts werden vermietet, von Engel & Völkers (!) und genau zu dem Preis, der vor kurzem auch im Infobüro der Groth Gruppe an der Lehrter Straße zu erfahren war: 17 Euro/qm nettokalt! Der Wahnsinn! und das an der Bahnstrecke!
https://www.engelvoelkers.com/de/search/?startIndex=0&sortField=sortPrice&businessArea=residential&sortOrder=DESC&q=&facets=bsnssr:residential;cntry:germany;rgn:berlin;typ:rent;lcncr:moabit;&pageSize=18&utm_content=buffer45308&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer
17 Euro/qm für die freifinanzierten Wohnungen, da sind ja die WBS-pflichtigen mit 6,50 Euro/qm ein echtes Schnäppchen. Also unbedingt WBS besorgen!
Die ersten 40 Wohnungen im Block B1 sollen im April 2018 vermietet werden, das sind 24 2-Zimmer- und 16 4-Zimmer-Wohnungen, schaut hier mal in die oben verlinkte Präsentation:
http://lehrter-strasse-berlin.net/dateien/lehrter-mittelbereich/20170926_Pr%C3%A4sDegewo_LehrterStra%C3%9FeA_B1.pdf
Die Degewo hat uns mitgeteilt, dass das Kundencentrum City dafür zuständig ist:
Kundenzentrum City
(Charlottenburg, Wilmersdorf, Tiergarten, Kreuzberg, Tempelhof, Schöneberg,
Steglitz, Zehlendorf, Lankwitz, Falkensee und Potsdam)
Kontakt für Interessenten:
Telefon: 030 / 26485-2299
E-Mail: Vermietung-City@degewo.de
Fax: 030 / 26485-2208
UNSERE SPRECHZEITEN FÜR DIE TERMINVERGABE
Montag, Dienstag, Donnerstag 09.00 bis 18.00 Uhr
Freitag 10.00 bis 14.00 Uhr
Unglaublich 20 Quadratmeter für 480 Euro und dann ist das Haus voll am 1. Tag – in der Lehrter dauert’s ja noch, dafür in der Kaiserin-Augusta-Alee
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/apartmenthaus-in-moabit-ein-neues-heim-fuer-zahlungskraeftige-studenten-29802748?dmcid=sm_fb_p
Zum 80. Geburtstag ein Spaziergang mit der Morgenpost:
https://www.morgenpost.de/berlin/article213685767/Bauunternehmer-Groth-Zwischen-Sozialbauten-und-Palaesten.html
Zu 117:
Viel interessanter als den ganzen Artikel über Groth finde ich den darin enthaltenen Kurzfilm mit der Umfrage zu Hochhäusern in Berlin. Bis auf einen wollen alle Befragten in Berlin keine Hochhäuser. Und das bestätigt mir mal wieder genau das, was ich schon lange betreffend die Berliner Baupolitik sage:
Die Leute, die vor Ort wohnen und die den öffentlichen Raum zu Fuß und per BVG nutzen, wissen besser als die allermeisten Politiker, Abgeordneten und auch die meisten BVV-Verordneten, was für ihr städtisches Umfeld wichtig und richtig ist.
Groth in Schmargendorf will nicht mehr für Stadtplatz-Pflege bezahlen, wie kann man aber auch so bescheuerte Formulierungen in einen städtebaulichen Vertrag reinschreiben, wie hier zitiert:
https://www.morgenpost.de/bezirke/im-westen-berlins/article214771797/Bezirk-bleibt-auf-Pflegekosten-fuer-Stadtplatz-sitzen.html
Mal sehen, welche Überraschungen noch in Mitte auftauchen!
Das ist doch zum Kotzen!
Im Neubau in der Lehrter Straße 11 Quadratmeter für 550 Euro!
https://www.immobilienscout24.de/expose/105453834#/
http://www.agoora-living.de/
Wie geht das? Ein Neubau und schon wird nicht normal vermietet, sondern eine Firma macht Co-Living?
Sehe grade noch 3 Zimmer mehr, in der Klara-Franke-Straße 12: 24 qm bzw. 19 qm für 690 Euro netto-kalt, 16 qm für 600 Euro. Wie ist das möglich?
Klara Franke würde sich im Grab rumdrehen, wenn sie sehen könnte was in ihrer Straße für Mieten aufgerufen werden!
Zu 122:
…. und hier wahrscheinlich auch:
Ein neues Großprojekt der Groth-Gruppe mit 2500 Wohnungen in Lichterfelde-Süd und schon gibt es politischen Streit um die Anzahl der Sozialwohnungen, ob noch 25 % oder schon 30 %. Stichtag für die Entscheidung, für den Abschluss des städtebaulichen Vertrages, ist offenbar der 1. August.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/lichterfelde-sued-streit-um-sozialwohnungen-in-geplanter-grosssiedlung/22831300.html
… auch noch zu Lichterfelde-Süd – mal wieder eine Parteispende!:
https://leute.tagesspiegel.de/steglitz-zehlendorf/macher/2018/08/23/54368/staedtebaulicher-vertrag-zu-lichterfelde-sued-linke-sehen-zusammenhang-mit-100-000-euro-spende-von-klaus-groth-an-die-cdu/
Zu 123 und 124:
Leider wird in dem Tagesspiegel-Artikel nicht erwaehnt, ob die Groth-Gruppe nun 25 oder 30 Prozent Sozialwohnungen bauen muss. Aber da der staedtebauliche Vertrag am 31.07. unterzeichnet wurde und ab 01.08. 30 Prozent faellig gewesen waeren, gehe ich von 25 Prozent aus.
noch ein Groth-Projekt feiert Richtfest – auch wieder ein bescheuerter Name „Maximilians-Quartier“:
https://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/article215609555/Das-Maximilians-Quartier-nimmt-Form-an.html
Nicht zu glauben in Schmargendorf sind es noch weniger Sozialwohnungen als bei uns in der Lehrter Straße:
„von rund 973 Miet- und Eigentumswohnungen … entstehen in den neuen Häusern … neben 472 Eigentumswohnungen auch 436 freifinanzierte (15 Euro/Quadratmeter) und 65 preisgebundene (6,50 Euro/Quadratmeter) Mietwohnungen.“ ALSO 6,68% – die der Bezirk der Groth Gruppe „abringen“ konnte.
Zu 127:
Im unteren Teil dieses Artikels kann man nachlesen, wie es bei dem Vorhaben der Groth-Gruppe auf einer ehemaligen Kleingartenfläche der Kolonie Oeynhausen an der Forckenbeckstraße unter der Aufsicht der BVV und des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf dazu gekommen ist:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnraum-in-berlin-sozialwohnungsquote-eine-regel-voller-ausnahmen/20892018.html
Die MEDICI LIVING, die schon in der Stromstraße ein CO-LIVING Haus betreibt, will noch in diesem Quartal unter ihrer Marke „QUARTERS“ in zwei 7-stöckigen Häusern im südlichen Bauabschnitt des „Mittenmang“-Quartier 266 Co-Living Betten in 94 Wohneinheiten vermarkten. Eigentümer der beiden Häuser ist ein deutsches Family Office. Zielgruppe seien die „Young Professionals“ wird MEDICI Living Ceo und Gründer Gunther Schmidt zitiert.
Dies meldet das Immobilienportal Konii in ihren News am 12. April 2019.
Unstimmig ist bei der Meldung die angegebene Geschosszahl der Häuser, da die bahnseitigen Häuser mit 8 Geschossen, die Häuser zur Lehrter Straße mit 6 Stockwerken gebaut sind. Es sollte sich aber um die 8-Geschosser handeln, in denen dann vermutlich 7 Geschosse die Co-Living Wohneinheiten beinhalten.
Beim Family Office liegt die Vermutung nahe, dass es sich um die W5-Group von Ralph Winter handelt, der sich an „QUARTERS“ von MEDICI LIVING beteiligt, und gerade auch ein weiteres QUARTERS-Objekt in Friedrichshain, dass ebenfalls im 2. Qaurtal erföffnen soll, angekündigt hat.
Bereits im nördlichen Abschnitt des „Mittenmang“-Quartiers werden in fünf der Lakeward-Gruppe gehörenden Mietwohnungs Häusern die als „große Wohnungen“ vorgesehenen Wohnungen von „Homefully GmbH“ (vermarktet als „Agoora Living“ (s. auch https://moabitonline.de/31170), und als Firma „Frankfurt Living GmbH“ aufgetreten) als möblierte Co-Living Apartments zu hohen Preisen vermarktet.
Außerdem entstehen im „Mittenmang“-Quartier im noch in Bau befindlichen 18-stöckigen sogenannten „FRITZ-Tower“ zahlreiche Mikroapartments, ebenso wie Co-Living ein aktuelles Renditemodell im Immobilienmarkt.
Wie ist das möglich? Kann der Bezirk keine vernünftigen Städtebaulichen Verträge ausarbeiten, in denen Mietwohnungen auch Mietwohnungen bleiben?
Ich muss mich jetzt mal zu Wort melden. Ich bin ein Berliner Bürger der gerne nach Moabit in die Lehrter Straße gezogen wäre, in eines dieser zwei Häuser, die wahrscheinlich gemeint sind. Ich finde es eine Frechheit was uns da in der Lehrter Straße vor die Nase gesetzt wird. Mit den überteuerten Mietpreisen hätte ich notgedrungen noch leben können. Aber das jetzt sämtliche Mietwohnungen als möblierte Zimmer vermarktet werden ist einfach nur noch eine riesen große Schweinerei. Auf einer Info Veranstaltung wurden Mietwohnungen für junge Familien versprochen, stattdessen kommen nun nur noch Wohnungen für junge Fachkräfte von multimilliarden Euro Unternehmen. Zumindest lässt dies die Mitteilung des Immobilienportal Konii erahnen. Und auch anhand der anderen Wohnungen wird das deutlich. Was kann man dagegen tun, wie ist die Meinung des betroffenenrat Lehrter Straße dazu?
Unabhängig von obiger Angelegenheit:
Die gesamte Berliner Mietenmisere haben wir nur einer Tatsache zu verdanken:
Das Nicht-Einhalten des Mietspiegels durch einen Vermieter ist kein Straftatbestand. Daher kann es von Gerichten nicht mit einer Strafe geahndet werden.
Was also soll einem Vermieter schon passieren, wenn er mit einer extrem überhöhten Miete gegen den Mietspiegel verstößt? Wenn es dem Mieter überhaupt bewußt ist, kann er klagen. Dann muss der Vermieter eventuell zurückzahlen und die Miete senken. Aber darüber hinaus passiert dem Vermieter nichts und beim nächsten Mieter kann er es genau so wieder versuchen.
Nun kann man sich fragen, ob dieses politisch gewollt ist oder nicht !!??
Tja. Solange der Mietpreis für möblierte Zimmer nahezu beliebig festgesetzt werden kann, bleibt das Modell Co-Living für Immobilienbesitzer/-entwickler äußerst attraktiv.
Und solange sich Berlin gerne national wie international auch als Metropole für das junge, urbane, ungebundene Milieu, am liebsten aus der sog. Kultur-und Kreativwirtschaft, inszeniert (das diese Wohnform ja durchaus nachfragt), wird es auch kaum den politischen Willen geben, dies zumindest zu erschweren.
Wir haben heute ein Protestschreiben an Klaus Groth und Henrik Thomsen von der Groth Gruppe gerichtet und bei der Senatsverwaltung (Reg. Bürgermeister und Senatorin) und im Bezirksamt (Bürgermeister und Stadtrat für Stadtentwicklung) sowie den Ausschussmitgliedern für Stadtentwicklung im Abgeordnetenhaus und der BVV Mitte nach den Städtebaulichen Verträgen gefragt.
Ich werde zusammen mit meiner Frau auf jeden Fall auch eine Mail an den Bezirksstadtrad von Berlin Mitte, dem Herrn Ephraim Gothe verfassen. In meinen Augen hält sich das Unternehmen nicht an den Bebauungsplan, da dieser dort frei verfügbare Mietwohnungen vorsieht. Was meiner Meinung nicht umgesetzt wird, zumindest wenn man den Artikel des Immobilienportals Konii glauben schenken mag. Da werden die Bedürfnisse der Berliner Bürger mit Füßen getreten und der Investor lacht über den Bebauungsplan den die Politik aufgestellt hat. Es wird Zeit, dass sich daran etwas ändert und das System sich nicht weiter verfestigt und Wohnungen für Berliner entstehen.
Auch bei Altbauten wird dieses System praktiziert. Ich kenne ein Haus, in dem innerhalb von drei Jahren im Vorderhaus von 11 Zwei-Zimmer-Wohnungen sechs an WG’s mit je zwei Studienanfängern (meistens von auswärts) vermietet wurden. Und das mit befristeten Verträgen und mit einer fast doppelt so hohen Nettokaltmiete wie erlaubt.
Bei den verbliebenen Altmietern wird die Miete in die Höhe getrieben über wohnwerterhöhende Merkmale der Spanneneinordnung (Berliner Mietspiegel), die alle nicht zutreffen, aber von den Mietern akzeptiert werden, weil sie ahnungslos sind und/oder Angst haben wegen der Situation auf dem Wohnungsmarkt.
Und eine Anzeige zu erstatten macht keinen Sinn, weil … bitte siehe hierzu Kommentar 132.
Zu 134 und 135:
Vielleicht sollte man diese Schreiben auch an Mittes Stadtrat Carsten Spallek (CDU) schicken, denn der war doch zumindest zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung Baustadtrat von Mitte. War er nicht auch für die städtebaulichen Verträge verantwortlich?
Ich erinnere mich auch an ein nettes Foto von der Grundsteinlegung: Der Bauherr in der Mitte, auf einer Seite Stadtrat Spallek (CDU) und auf der anderen Seite Staatssekretär Daldrop (SPD) von Sen Stadt.
MieterEcho Online schreibt:
https://www.bmgev.de/mieterecho/mieterecho-online/stadtquartier-moabit.html
Gibt es denn inzwischen irgendwelche Stellungsnamen, von Seiten der Politik zum Vorgang in der Lehrter Straße??? Meine E-Mail an den Baustadtrat Berlin Mitte blieb zumindest bis jetzt unbeantwortet.
Hier jetzt der Link zu unserem Schreiben vom 15.4.2019 an Politik und Verwaltung – das original aber lediglich als Mail verschickt wurde:
https://lehrter-strasse-berlin.net/dateien/lehrter-mittelbereich/Medici-Living_Mittenmang_pol-verw_mail1.pdf
Bereits am 23.4.2019 erhielten wir eine Antwort der Senatskanzlei, deren Veröffentlichung gestern freigegeben wurde – aber leider THEMA VERFEHLT – hier das ganze Zitat:
„Wenngleich Wohnraum in Ballungszentren knapp und der Wohnungsneubau gerade in Berlin dringend erforderlich ist, um die Versorgung der wachsenden Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum sicherzustellen, gibt es in der Stadt keinen einheitlichen Wohnungsmarkt. Sicherlich ist Ihnen als engagierte und aktive Mitglieder des Betroffenenrates Lehrter Straße bekannt, dass im Mittenmang-Quartier von Anfang an eine soziale Mischung in der Bewohnerstruktur vorgesehen war. Neben den geförderten 158 Mietwohnungen mit Größen zwischen 45 und 104 Quadratmetern und für maximal 6,50 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter für WBS-Berechtigte entstehen dort 255 Eigentumswohnungen, 344 freifinanzierte Mietwohnungen sowie rund 300 Mikroappartements und eine Kita mit 80 Plätzen. Die Bebauung erfolgt versetzt und diagonal zur Lehrter Straße und zur neuen Europa-City. Im Zentrum des neuen Quartiers mit seinen rautenförmigen Innenhöfen entsteht ein neuer Stadtplatz mit Läden für die Nahversorgung und Gaststätten.
Ihren Wunsch nach Errichtung von mehr preisgebundenen Wohnungen kann der Regierende Bürgermeister natürlich nachvollziehen. Demzufolge sind insbesondere die städtischen Wohnungsbaugesellschaften wichtige Partner, um den sozialen Wohnungsbau zu fördern und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum auszuweiten. Selbstverständlich wird auch bei privaten Baufirmen sehr darauf geachtet, dass preiswerte Wohnungen gebaut werden. Dies kann aber letztendlich nur ein Teil der von privater Hand gebauten Wohnungen sein. Entscheidend ist, dass für die Entlastung des Berliner Wohnungsmarktes der Bau neuer Wohnungen am effektivsten ist. Daher wird sich der Berliner Senat auch weiterhin um eine Erhöhung des Bestandes der Wohnungen in städtischem Eigentum durch Neubau und Zukauf bemühen.
Des Weiteren nutzt Berlin selbstverständlich alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um die Mieten in der wachsenden Stadt bezahlbar zu halten und Haushalte, deren Einkommen hinter der allgemeinen Entwicklung zurückbleiben, weiter angemessen mit Wohnraum zu versorgen. Dazu gehören zum Beispiel
* die Mietenbegrenzungsverordnung („Mietpreisbremse“)
* die Umwandlungsverbotsverordnung
* das Bündnis für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften
* der Berliner Mietspiegel
* die Kappungsgrenzen-Verordnung
Darüber hinaus haben Bund, Länder und Kommunen im Herbst 2018 Eckpunkte einer Wohnraumoffensive beschlossen:
* Bau von 1,5 Millionen neuen Wohnungen und Eigenheime ermöglichen
* Förderung des sozialen Wohnungsbaus mit fünf Milliarden Euro von 2018 bis 2021
* steuerliche Förderung des Baus von Mietwohnungen
* Einführung des Baukindergeldes mit 1.200 Euro je Kind pro Jahr (Laufzeit: 10 Jahre)
* Erhöhung des Wohngeldes ab 2020
* Anpassung der Wohnungsbauprämie
* Städtebauförderung auf Rekordniveau: 790 Millionen Euro
* Stärkung der Mieterrechte durch verbraucherfreundliche Mietpreisbremse
* günstigeres Bauland vom Bund für den sozialen Wohnungsbau in Kommunen
* serielles und modulares Bauen fördern
* Bauplanung und -genehmigungen vereinfachen
Ich kann Ihnen versichern, dass der Senat von Berlin es auch weiterhin als seine Pflicht ansieht, mietpreisdämpfend auf den Berliner Mietwohnungsmarkt einzuwirken. Dass dies eher ein langfristiger Prozess ist, werden Sie gewiss verstehen. Hinsichtlich Ihrer Fragen zum Bebauungsplan und dem städtebaulichen Vertrag zum Mittenmang Quartier gehe ich davon aus, dass die von Ihnen ebenfalls angeschriebenen fachlich zuständigen Dienststellen den Sachverhalt überprüfen und entsprechend antworten werden.“
Folgende Große Anfrage hat DIE LINKE für die kommende BVV gestellt – Drs. 1835/V:
https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=9393
Baustadtrat Gothe hat uns geschrieben, das aufgrund unserer Mail der städtebauliche Vertrag geprüft und die Rechtslage erörtert? wurde und das Thema wird gerade für die BVV am 16. Mai aufbereitet wird.
Doch da braucht es eigentlich ganz andere Aktivitäten und zwar eine Gesetzgebung zu möblierter Vermietung. Solange das weiter ungeregelt bleibt, werden möblierte Apartments, Wohnungen oder Zimmer weiterhin boomen und zu Wucherpreisen angeboten werden.
Leider glaube ich nicht mehr daran, dass an dem Konzept für diese zwei Gebäude noch zu rütteln ist. Jedoch finde ich es ein gutes Zeichen, was in Richtung Politik gesendet wird. Vielleicht öffnet man damit einigen Leuten die Augen. Prinzipiell habe ich ja nichts gegen WG Wohnungen, ich finde das Konzept sogar sehr gut für eine wachsende Stadt. Nur diese Medici Living Gruppe ist in meinen Augen nur eine profitgierige Gesellschaft, die in der Wohnungsnot der Leute ein lohnendes Geschäftsmodell sieht. Was jedoch nur wohlhabenden Leuten zu gute kommt, in denen man diesen einen gewissen „Luxus“ vorspielt.
Unter Kommentar 141 bereits der Link zur Großen Anfrage der Linken. Außerdem wird Frank Bertermann (Grüne) eine Mündliche Anfrage stellen, hier der Text:
https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=9459
Also müssen wir am Donnerstag den Livestream einschalten:
https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/aktuelles-und-wissenswertes/artikel.535845.php
… und hier der Bericht vom Kiezspaziergang am 4. Mai zu Co-Living-Anbietern:
https://wem-gehoert-moabit.de/2019/05-das-geschaeft-mit-co-living-zimmern-in-moabit/
Übrigens sitzt MEDICI LIVING hier in Berlin in der Zossener Straße 55 in 10961 Berlin. Vielleicht sollte man ja mal eine Demo dort abhalten, damit die guten Damen und Herren sehen was der Rest der Bevölkerung von ihren Geschäftsmodell hält.
Gute Idee! Wir hatten gestern beim Runden Tisch gegen Gentrifizierung allerdings an eine Demo bei der Groth Gruppe gedacht ….
https://wem-gehoert-moabit.de/runder-tisch/
Zu 140:
1.) Im zweiten Absatz die wahrscheinlich immer zugige und morgens schattige Grundstücksrestfläche vor einem Hochhaus als Stadtplatz zu bezeichnen, ist doch wohl kurios. Ist das Städtebau oder kann das weg?
2.) Ebenfalls im zweiten Absatz werden die Wohnungszahlen genannt. Wenn man mal die Mikro-Löcher aussen vor lässt, sind von 713 Wohnungen ganze 158 mietpreis- und belegungsgebunden. Das sind gerade mal 22%. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 50% der Berliner Haushalte ein Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein haben, ist das wohl kaum ein Pluspunkt.
3.) Und bei der Aufzählung der Wohnraumoffensive hat man leider einen entscheidenden Punkt vergessen, weil man ihn offenbar gar nicht erst in Erwägung zieht:
Dass man nämlich endlich mal den Bau von immensen Büroflächen entweder verhindern oder zumindest entsprechend dem „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ mit einem Pflichtanteil von 50% Wohnungsbau koppeln sollte.
So lange das nicht passiert und immer neue riesige Bürobauten wie z. B. in der Europacity genehmigt werden, ist der Senat in meinen Augen einer der großen Verursacher der Wohnungsnot, weil auch wegen diesen vielen neuen Arbeitsplätzen jährlich 40.000 Leute in Berlin zuziehen – ohne dass sie eine Wohnung mitbringen. Und das Pendlerunwesen fördert der Senat auch noch damit !!
Ergänzung zu 146:
4.) Was man bei der Aufzählung der Wohnraumoffensive auch nicht erwähnt hat, weil es das nicht gibt und man es wohl auch nicht in Erwägung zieht:
Dass man nämlich endlich den Berliner Mietspiegel so rechtsverbindlich machen sollte, dass man Vermieter bei einem Verstoß gegen den Mietspiegel anzeigen kann und dass sie dann zumindest die gesamte zuviel gezahlte Miete und obendrein ein Bußgeld zumindest in der dreifachen Höhe der zuviel verlangten Miete zahlen müssen – an wen auch immer.
Ergänzung zu 147 Punkt 4:
Genau dieses – also ein „Mietspiegelgesetz“ – fordern die Linke und Mietervertreter (Zitat Tagesspiegel 14.05.2019).
Zu 145 :
Ich denke eine Demo vor MEDICI LIVING oder anderen Anbietern mit diesem Geschäftsmodell wäre fairer. Ok klar die Groth Gruppe könnte genauer überlegen wen sie die Häuser verkauft, oder einfach mit einen kleineren Gewinn zufrieden sein. Aber letztendlich haben die keinen Einfluss mehr darauf wie der Käufer dann vermietet und an wem. Zumindest ist das meine Meinung.
Gibt es denn da schon neue Infos zu irgendwelchen Aktionen???
Übrigens finde ich es auch sehr schade, dass die wunderschön hergerichtete historische Mauer in der Lehrter Straße schon wieder beschmiert wurde. Klar die Leute haben mehr Geld als so manch anderer Berliner für das Wohnen, aber allerdings sind sie zumindest in ein neues Projekt eingezogen und niemand anderes musste dafür seine alte Wohnung frei räumen. Und zudem kann die Mauer nichts dafür, dass die Mieten da so hoch sind. Ich finde es sieht scheiße aus wenn es beschmiert ist und macht das Umfeld jetzt nicht gerade schöner und auch die alt Moabiter wollen ja ein schönes Umfeld.
Eine sogenannte Wall of Fame zur Bahnlinie hin wäre doch eine Alternative, als Lärmschutzwand und mit offizieller Erlaubnis diese mit Graffiti zu gestalten, vielleicht unter Betreuung eines richtigen Künstlers aus der Zene.
Auch die Berliner Woche hat berichtet – Zusammenfassung des WgM-Artikels für eine breitere Öffentlichkeit:
https://www.berliner-woche.de/moabit/c-soziales/in-moabit-breitet-sich-die-vermietung-teurer-co-living-zimmer-aus_a215824