So können Sie mitmachen!

Mittelbereich Lehrter Straße – Bebauungsplan-Entwurf liegt aus

Neubau von 1053 Wohnungen im Mittelbereich Lehrter Straße geplant, nur 160 158 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung, Kita soll außerhalb des Gebiets entstehen, Betroffenenrats-Sitzung am 1.9.2015, 19 Uhr

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 1-67VE (Lehrter Str. Mittelbereich) für die Grundstücke Lehrter Straße 23, 25, 26A-B und 27-30 (teilweise) im Bezirk Mitte von Berlin, Ortsteil Moabit liegt mit Begründung gemäß § 3 Abs. 2 des Baugesetzbuchs öffentlich aus. Teile der Unterlagen werden vom Bezirksamt während der Auslegungszeit vom 24. August bis einschließlich 25. September 2015 zum Download verfügbar gehalten:

  • [Hier wurden die Links zu den B-Plan-Unterlagen gelöscht, da sie nicht mehr verfügbar sind. Weiter unten im Nachtrag sind die verschiedenen Gutachten, Auswertung der Beteiligungen usw. in der aktuellen Form zu finden!]

Sie haben die Möglichkeit, sich an der Planung zu beteiligen. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind in die abschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben. Ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung ist unzulässig, soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder nur verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.

Ort: Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Stadtplanung, Müllerstraße 146, 13353 Berlin, 1. Etage, Zimmer 179, Telefon 9018-45782.

Zeit: Vom 24. August bis einschließlich 25. September 2015, Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.

Ihre Stellungnahme können Sie formlos per Post an das Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Stadtplanung, 13341 Berlin, per E-Mail an stadtplanung@ba-mitte.berlin.de oder über dieses Onlineformular des Bezirksamts abgeben.

Planungsverlauf

Begonnen hatten die Planungen für eine Neubebauung des früheren Bahngeländes, das als Bundesvermögen als Vivico formell privatisiert und dann an die österreichische CA Immo verkauft worden war, bereits 2009 mittels eines „kooperierenden Gutachterverfahrens“.

Im Frühjahr 2010 fand eine erste Auslegung eines Bebauungsplanentwurfs auf Grundlage eines überarbeiteten Entwurfs des Siegers des Gutachterverfahrens, dem Büro Carpaneto-Schöningh, statt. Im Mai/Juni 2012 fand dann eine zweite Auslegung des weiter überarbeiteten Bebauungsplansentwurfs für das Gebiet statt. Im Juli 2012 wurden Planer wie interessierte Öffentlichkeit von der Meldung überrascht, dass die CA Immo das Grundstück, ebenso wie ihr gehörende Flächen vom Mauerpark, vom Gleisdreieckgelände in Schöneberg und in Lichterfelde Süd an die Groth Gruppe verkauft hatte.

An der Lehrter Straße seien bis zu 770 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 200 Mio. und 250 Mio. Euro geplant, sagte im Juli 2012 nach dem Kauf Klaus Groth auf Anfrage des Immobilienportals Thomas Daily, im Oktober 2012 wurde eine Anzahl von 700 Wohnungen genannt. Und schnell wurde klar, dass Groth nicht so bauen wollte, wie es die CA Immo und das Bezirksamt Mitte im Gutachterverfahren hatten entwickeln lassen. Damals strebten die Planer für das Plangebiet ein „Mischgebiet“ mit ca. 60% Wohn- und 40% Gewerbeanteil an.

Gebietsgrenze des aktuellen B-Plan-Entwurfs 1-67VE

Gebietsgrenze des aktuellen B-Plan-Entwurfs 1-67VE

Der jetzt ausliegende Bebauungsplan sieht dagegen die Festsetzung als allgemeines Wohngebiet vor. Der neue Entwurf für den Bebauungsplan beruht auf Ergebnissen eines weiteren Workshopverfahrens im Frühjahr bis Sommer 2013, zu dem die Groth Gruppe und der Bezirk gemeinsam acht Architekturbüros eingeladen hatten, die zusammen mit kooperierenden Land­schafts­planungs­büros neue städtebauliche Entwürfe für die Bebauung erarbeiten sollten. In diesem Verfahren mussten alle Entwürfe dann noch einmal überarbeitet werden, als sich herausstellte, dass die Wettbewerbsvorgaben die mittlerweile geltende Lärmminderungsplanung nicht beachtet hatten. Als Sieger ging letztlich der Entwurf des Büros Sauerbruch Hutton hervor, der im Oktober 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, und bis zum im Juli 2015 präsentierten Stand als Grundlage für den Bebauungsplan-Entwurf weiter überarbeitet wurde. Die jetzt vorliegende Planung sieht laut B-Plan Begründung eine Wohnungsanzahl im Bereich „ca. 758 Wohnungen und ca. 295 Kleinstwohnungen“ vor, wobei mit „Kleinstwohnungen“ die in einem 18-stöckigen Hochhaus geplanten Apartements für Studenten gemeint sind.

Das 18-stöckige Hochhaus mit ca. 300 Studentenapartements wird das Stadtbild neu prägen, Grafik: Sauerbruch Hutton

Das 18-stöckige Hochhaus mit ca. 295 Studentenapartements wird das Stadtbild neu prägen, Grafik: Sauerbruch Hutton

Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sind ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 vorgesehen

Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sind ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 vorgesehen

Die ca. 160 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sollen nach der Planung des Vorhabenträgers ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 am nördlichen Ende der Neubebauung errichtet werden.

Bereits Mitte Juli 2015 hatten Bezirksamt und Groth Gruppe – im Vorfeld zur B-Plan Auslegung – in einer öffentlichen Veranstaltung zum Stand der Planungen informiert (Prä­sen­ta­tion Groth Gruppe und Prä­sen­ta­tion Sau­er­bruch Hutton). Kritik brachte der Betroffenenrat Lehrter Straße bei der Infoveranstaltung insbesondere zum Thema der sozialen Durchmischung und dem aktuell beabsichtigten Standort einer Kita außerhalb des Baugebiets vor, die aufgrund der Anzahl an zusätzlichen BewohnerInnen erforderlich ist. Denn entgegen der Festlegung im „Berliner Modell der kooperativen Bau­land­ent­wicklung“ braucht nach bisherigen Aussagen der Wohnungbauleitstelle des Senats die Groth Gruppe für ihr Vorhaben in der Lehrter Straße lediglich einen Anteil von 21% der Gesamtzahl der vorgesehenen Eigentums- und Mietwohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen vorsehen, die Studentenapartments werden vollständig außen vor gelassen. Das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ legt einen Anteil von 25% fest. Die vom Betroffenenrat geforderte feingliedrige Verteilung der mietpreisgebundenen Wohnungen auf das Gesamtvorhaben will die Groth Gruppe ebenfalls nicht umsetzen. Sie sieht für diese Wohnungen einen eigenen Block mit zwei Baufeldern im Norden des Gebiets vor, angrenzend an die Wohnhäuser Lehrter Straße 27-30, der voraussichtlich an ein städtisches Wohnungsbauunternehmen veräußert und von diesem bewirtschaftet werden soll. Die aufgrund der als Planungszahl geschätzten zusätzlichen ca. 1.500 Bewohner (die Bewohner der 295 Studentenapartments werden nicht mit berücksichtigt) im Gebiet zusätzlich notwendigen Kitaplätze wollen Bezirksamt und Groth Gruppe am liebsten gar nicht im eigenen Neubaugebiet unterbringen, sondern sehen hierfür den Bau einer Kita mit 85 Plätzen auf dem Grundstück Seydlitzstraße 11 vor, im Fritz-Schloß-Park westlich des Stadtbad Tiergarten. Im Rahmen des Programms Stadtumbau West hatte die Gruppe Planwerk hierfür eine Machbarkeitsstudie verfasst. Aber nicht nur für eine neue Kita muss gesorgt werden, für die Versorgung mit Grundschulplätzen wird ein Mehrbedarf von 85 Plätzen angegeben. Wie auch zur Finanzierung des Baus der zusätzlichen Kitaplätze wird die Groth Gruppe als Vorhabenträger verpflichtet werden „eine Finanzierung in Höhe des pauschalen Kostenansatzes für die Schaffung von Grundschulplätzen aus dem Berliner Modell zur kooperativen Wohnbaulandentwicklung zu übernehmen.“ Als Grundschule steht im Einschulungsbereich zum Mittelbereich nur die Kurt-Tucholsky-Schule in der Rathenower Straße zur Verfügung. Erst in diesem Sommer bemerkten die Schulverwaltungen, dass diese möglicherweise die zusätzliche Zahl an Schülern nicht aufnehmen kann. Deshalb wird jetzt für das landeseigene Gebäude auf dem Grundstück Kruppstraße 14a, das laut BVV-Beschluss eigentlich im Rahmen eines Konzeptverfahrens an eine Wohngenossenschaft oder ein Wohnprojekt vergeben werden sollte, eine Nutzungsmöglichkeit als zweite Erweiterung der Kurt-Tucholsky-Grundschule überprüft. Zur Neuordnung der Fläche des Grundstücks Kruppstraße 14a zwecks Wohnnutzung hatten Gespräche zwischen dem Straßen- und Grünflächenamt, dem Schulamt und dem Stadtplanungsamt des Bezirks stattgefunden. Die Beteiligten einschließlich des Liegenschaftsfonds hatten Zustimmung signalisiert, teilte das Bezirksamt im Januar 2015 mit. Die Überprüfung der Kruppstraße 14a für Schulzwecke soll voraussichtlich bis Ende 2015 dauern.

Der Betroffenenrat Lehrter Straße wird bei seinem Regeltreffen am Dienstag, 1. September 2015, 19 Uhr im B-Laden, Lehrter Straße 27-30, 10557 Berlin den jetzt ausliegenden B-Plan Entwurf thematisieren, um im Rahmen des Verfahrens seine Einwändungen zur Planung zu diskutieren und zu verfassen. AnwohnerInnen und andere Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen und gebeten sich im Vorfeld zum Treffen insbesondere mit der Begründung des B-Plan-Entwurfs zu befassen.

Sicht von Westen auf Teilbereich der geplanten Bebauung, die Randbereiche mit dem Baufeld A im Norden und Baufeld G im Süden sind nicht dargestellt, Sicht von Westen auf Teilbereich der geplanten Bebauung, die Randbereiche mit dem Baufeld A im Norden und Baufeld G im Süden sind nicht dargestellt, Grafik: Sauerbruch Hutton

Sicht von Westen auf Teilbereich der geplanten Bebauung, die Randbereiche mit dem Baufeld A im Norden und Baufeld G im Süden sind nicht dargestellt, Grafik: Sauerbruch Hutton

Mehr Informationen zum Planungsverlauf dieses Bauprojekts und anderen Planungen rund um die Lehrter Straße: http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen.

Immer noch gültige kritische Anmerkung zum vorheringen Planungsprozess

Nachträge:
Hier erste Hinweise zu Einwänden und Anregungen zum B-Plan. Macht mit!

Tagesspiegel zur Auslegung des B-Plans für das Bauprojekt von Groth in der Lehrter Straße.

Pankower Allgemeine Zeitung über Groth am Mauerpark, Steuervermeidung mittels Shared Deals und Strafanzeigen.

Wohnungsbaupotential in Mitte, u.a. Lehrter Straße (Tagesspiegel).

Das neue Quartier (Projektseite) soll tatsächlich „mittenmang“ heißen, wie originell, und die Groth Gruppe hat die erste Ausgabe ihrer Quartierszeitung herausgebracht.

Die bauvorbereitenden Maßnahmen haben begonnen. Trauer um die abgeholzten Pappeln (wunderschönes Foto!) und anderen Bäume (Demokratie Spiegel).

Die Auswertung der erneuten Behördenbeteiligung und der öffentlichen Auslegung ist erfolgt und das Bezirksamt hat einen Beschluss zu einem veränderten B-Plan 1-67 VE am 8.12.2015 gefasst (Bekannt­ma­chung der BA Beschlüsse vom 8.12.2015). Dem Beschluss sind Anlagen beige­fügt, die u.a. die Aus­wer­tungen der öffent­li­chen und Trä­ger­be­tei­li­gung sowie eine über­ar­bei­tete Begrün­dung ent­halten:

  • Anlage 1, Aus­wer­tung öffent­liche Aus­le­gung, 23.11.2015
  • Anlage 2, Aus­wer­tung Betei­li­gung Behörden und Träger öffentl. Belange, 23.11.2015
  • Anlage 3–1, Karte Teil1, nörd­li­cher Bereich
  • Anlage 3–2, Karte Teil2, süd­li­cher Bereich
  • Anlage 3–3, Karte Vor­haben– und Erschlie­ßungs­plan
  • Anlage 4–1, NEUE Begrün­dung zum B-Plan Ent­wurf, 24.11.2015
  • Anlage 4–2, Ergebnis frü­herer Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung, 19.12.2013, zu frü­herem Ent­wurf
  • Anlage 4–3, Ergebnis frü­herer Betei­li­gung der Behörden und Träger öffentl. Belange 03.08.2015
  • Anlage 4–4, iden­tisch mit Anlage 2 (Ergebnis Betei­li­gung Behörden und Träger öffentl. Belange, 23.11.2015)
  • Anlage 4–5, iden­tisch mit Anlage 1 (Ergebnis Betei­li­gung der Öffent­lich­keit, 23.11.2015)
  • Anlage 4–6, Beson­nungs­studie, 22.07.2015
  • Anlage 4–7, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Okt. 2010
  • Anlage 4–8, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Karte Fle­der­mäuse, Okt. 2010
  • Anlage 4–9, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Sept. 2014
  • Anlage 4–10, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Karte, August 2014
  • Anlage 4–11, Arten­schutz­bei­trag, Sept. 2014

Baustadtrat Spallek stellt klar, dass das Grundstück der Kita im Fritz-Schloß-Park per Erbbaurecht vergeben werden soll (Berliner Woche).

Bei der Betroffenenratssitzung am 5. Januar 2016 wurden drei Briefe zu Themen verabschiedet, die mit dem Mittelbereich Lehrter Straße zusammenhängen: an die Wohnungsbauleitstelle zur Kitaplatzberechnung, an die Groth Gruppe und das Büro Lützow 7 zur Freiflächengestaltung und an Grün Berlin zur Planung des bahnbegleitenden Grünzugs.

 

Endfassung des vorhaben-bezogenen Bebauungsplans 1-67VE zur Beschlussfassung durch die Bezirksverordnetenversammlung am 18. Februar 2016

Das Bezirksamt Mitte hat am 9.2.2016 die Vorlage zur Beschlussfassung (Drucksache 2578/IV) zur Entscheidung über den Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des vorhaben-bezogenen Bebauungsplanes 1-67VE (Lehrter Straße Mittelbereich) beschlossen. Dazu gehören neben dem Entwurf der Rechtsverordnung, die nochmals angepassten (Änderungen vom 2.2.2016) zum Entwurf des Bebauungsplans, die den Bezirksverordneten zur Beschlussfassung in der BVV am 18.2.2016 vorliegen. Das Bezirksamt Mitte hat dazu folgende Unterlagen veröffentlicht:
Anlage 1: Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-67VE im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit
Anlage 2: Auswertung des Ergebnisses der Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB
Anlage 3: Auswertung des Ergebnisses der Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB
Anlage 4: Auswertung des Ergebnisses der erneuten eingeschränkten Beteiligung der Behörden gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i. V. m. § 4 Abs. 2 BauGB
Anlage 5: Begründung zum Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-67VE inkl. Ergebnis der öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB und Ergebnis der Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB und Ergebnis der erneuten eingeschränkten Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB i. V. m. § 4a Abs. 3 BauGB
Anlage 6: Vorhabenbezogener Bebauungsplan 1-67VE vom 19.08.2015 mit den Änderungsvermerken vom 02.02.2016 für den nördlichen bzw. südichen Abschnitt des Gesamtgebiets
Anlage 7: Vorhaben- und Erschließungsplan vom 19.08.2015 mit den Änderungsvermerken vom 02.02.2016

Die Anlage 8 Durchführungsvertrag zum B-Plan wurde nur als Fraktionsexemplar bereitgestellt, sie wurde nicht im Internet veröffentlicht.

Der Konsensliste im Nachtrag der Tagesordnung zur BVV am 18.2.1016 ist zu entnehmen, dass die Vorlage zur Beschlussfassung der Drucksache an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Bebauungspläne überwiesen werden soll.

Dringlichkeitsanfrage zur Nichtveröffentlichung des Durchführungsvertrags (Drs. 2601/IV)

Der Stadtentwicklungsausschuss am 7. April hat sich für den B-Plan ausgesprochen.

Selbst in verschiedenen Architektur-Foren (hier und hier) wird vom Denkmalschutz der Mauer geschwafelt und als Beweis dann das Foto mit dem selbstgemachten Schild angeführt. So sieht die echte Denkmalplakette aus.
Im Deutschen Achitektur-Forum beschweren sie sich eher über die zu geringe Dichte und den angeblich 70er Jahre Städtebau oder der Vermarktungspolitik.
Hier finden sich auch viele Bilder von der Baustelle (Mai 2014, April, Mai, Juni, August, September, November 2016 und Januar 2017). Danke, Backstein! Hier ist jetzt eindeutig zu erkennen, wie dicht die Bebauung wird!

Schwerpunkte des Wohnungsneubaus wurden vorgestellt (MieterEcho), hier das Projektblatt der Senatsverwaltung Europacity/Lehrter Straße.

Einbindungsstrategien und Partizipation von Investoren am Beispiel Groth. Artikel im MieterEcho online mit vielen Quellenlinks.

Die Vermarktung der Eigentumswohnungen startet (Broschüre mit bunten Bildern).

Mehrere Medien berichten, z.B. die BZ, der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost,  über eine neue Spendenaffäre (Aufteilung von Spenden auf mehrere Firmen) der Groth Gruppe an Parteien bzw. deren Verbände.

SPD-Kreisverband Lichtenberg will die Spende behalten (Berliner Zeitung). Interessanter Blogbeitrag zur Spendenaffäre von Nadia Rouhani, fraktionslose Bezirksverordnete in Charlottenburg-Wilmersdorf.

MieterEcho zur Spendenaffäre.

Der B-Plan 1-67 VE erlangt mit der Veröffentlichung der Verordnung zur Festsetzung des BA Mitte des Plans im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin vom 19. Mai 2016 am 20. Mai 2016 Rechtskraft.

Benennung der Anwohnerstraße nach Klara Franke (Bezirksamts-Beschluss).

Grundsteinlegung für das Bauprojekt am 22. Juni 2016: Pressemitteilung, Berliner Zeitung und ironischer Kommentar des Vereins für eine billige Prachtstraße. Die Berliner Woche hat am 5. Juli berichtet.

Das lange Werbebanner der Groth Gruppe wurde vor dem 22. Juni wieder abgenommen, da es nicht genehmigt worden war (s. Kommentar Nr. 43). Ab Anfang August hängt es wieder – jetzt statt 18 Mauerfelder „nur noch“ 12 Mauerfelder lang. (Update Ende 2016: Banner ist wieder weg, dafür gibt es jetzt Werbung am Flughafen Schönefeld und am Rohbau nach hinten zur Bahn)

Der alte Schornstein neben der Lehrter Straße 22 wird leider nicht stehen bleiben. Er soll vom 10. bis 12. August abgebrochen werden (s. Kommentar Nr. 61).

Hier die Kontaktadressen für Beschwerden bei Lärm, Staub, Erschütterungen für diese Baustelle. Und dann gibt es dieses ausführliche Beschwerdeformular auf der Seite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und hier das Beschwerdetelefon.
Die Ausnahmezulassung für 21 Tage Betonarbeiten (Flügelglätten) hat der Betroffenenrat jetzt erhalten. Diese Arbeiten, für die nicht die Einschränkung der Bauzeit von Montag bis Samstag von 7 bis 20 Uhr gilt, müssen 3 Tage vorher mit Aushang in der Nachbarschaft bekannt gegeben werden.
Am 1. Juli wurde auch das am 7. Juni zugesagte Immissionsminderungskonzept vorgelegt.
Leider ist festzustellen, dass vieles nicht funktioniert. Die Bauherren können nicht garantieren, dass ihre Firmen die Regeln einhalten. Das betrifft insbesondere den Arbeitsbeginn vor 7 Uhr. Zur Zeit haben Anwohner*innen zur Selbsthilfe gegriffen und blockieren ab 6 Uhr die Zufahrt zur Baustelle bis um 7 Uhr.

Das hat gut funktioniert. Nach einer Woche konnte die Aktion beendet werden. Die Baustellentore bleiben jetzt bis 7 Uhr geschlossen. Aber mit der Umsetzung des o.g. Staubminderungskonzeptes hapert es leider. Eine bei „Bedarf“ tägliche Reinigung findet nicht statt – wobei die Definition von Bedarf ein wenig unklar bleibt. Es wurde schon mehrmals von der Groth Gruppe eine Verbesserung der Situation versprochen.

Bei der Betroffenenratssitzung am 4.10.2016 haben sich Bürger*innen mit der Gestaltung der gläsernen Lärmschutzwände zwischen den Häusern beschäftigt und die Gliederung oder Markierung des Glases für den Vogelschutz eingefordert. Für das von der Groth Gruppe bevorzugte Produkt „birdsticker“ der Dr. Kolbe GmbH konnten wir keine Tests finden, aber dem Produkt „birdpen“ des gleichen Herstellers wird in einem österreichischen Flugtunneltest nur eine sehr geringe Wirksamkeit bescheinigt, die wir auch für „birdsticker“ befürchten. Hier die Broschüre „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht“ von der Webseite der Senatsverwaltung, geprüfte Muster der Wiener Umweltanwaltschaft und ein Artikel in der TAZ.

Am Montag, den 10.10. findet eine Fortbildung der Architektenkammer im Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Thema statt. Hier kann der Bericht heruntergeladen werden.

Bei den Betroffenenrats-Sitzungen in der Lehrter Straße ist die Baustelle regelmäßig Thema. Die Protokolle können heruntergeladen werden.

Das geplante Hochhaus wird seit Januar 2017 von der Zabel Investments als Renditeobjekt für Investoren in Mikroapartments vermarktet (Update: Der Blogbeitrag vom 11.1.17 wurde gelöscht!). Außerdem sind im dem Artikel zwei „unverbindliche Visualisierungen“ des sich noch „im Planungsstatus“ befindlichen Gebäudes dargestellt:

Grafik: Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

Grafik: Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

 

Anfrage in der BVV zum Hochhaus und Auflagen aus dem Durchführungsvertrag (Drs. 0212/V), bitte auf 2. Antowrt klicken.

Auf der Pressekonferenz zum Vertriebsstart wurde jetzt ein Name für das Hochhaus in der Lehrter Straße präsentiert: „The Fritz“ (Tagesspiegel). Allerdings hatte der Autor nicht mit dem Betroffenenrat gesprochen, der sehr wohl kritisiert hat, dass aus dem angekündigten Studentenwohnheim teure Mikroappartments geworden sind.

Auch die Berliner Morgenpost hat berichtet. Allerdings wird hier erklärt, dass das temporäre Wohnen eine Auflage aus dem Durchführungsvertrags ist. Über den Widerspruch zum Tagesspiegel-Artikel: „Die Idee mit den Mikroapartments sei „von der Stadt“ ausgegangen, erklärt Zabel, dieser „Auflage“ sei man gerne nachgekommen. Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) weist das zurück. Eine solche Auflage habe es nicht gegeben,“ entstand eine Debatte unter den Beteiligten. Die Regelung „temporäres Wohnen“ im Städtebaulichen Vertrag sei dadurch entstanden, dass ein normales Wohnhochhaus dort wegen der Lärmimmissionen von der Bahnstrecke nicht hätte genehmigt werden können, bzw. wären die Schallschutzmaßnahmen zu teuer geworden. Deshalb hätten Investor und Bezirk entschieden ein Hochhaus für temporäres Wohnen vorzusehen. Temporäres Wohnen war keine Auflage der Stadt, sondern diese Lösung habe sich aus dem Planverfahren ergeben, heißt es.

Die Berliner Woche wiederholt, dass Bezirk bzw. Senat gefordert hätten, dass nur temporäres Wohnen kommt. Bitte dazu den Kommentar Nr. 95 beachten. Und hier die Richtigstellung der Berliner Woche.

Berliner Morgenpost zu den Planungen in der Lehrter Straße und Europacity.

Mit der B.Z. kann man schon mal einen Blick in ein solches Mikroappartement im „Fritz Tower“ werfen. Und so sieht der Chef von Zabel unsere Stadt und die Bedürfnisse der Menschen. Man glaubt’s nicht.

Chinesen auf Einkaufstour bei Zabel und Mittenmang (kurzer Bericht beim rbb), ausführlicher siehe Kommentar Nr. 103.

Beim Septembertreffen des Betroffenenrats Lehrter Straße (Protokoll) hat die Degewo ihre Baupläne für die 118 Sozialwohnungen im nördlichsten Block A dargestellt (Präsentation). 40 weitere sind schon von der Groth Gruppe errichtet, von der Degewo angekauft und voraussichtlich im April 2018 bezugsfertig.

Spaziergang der Berliner Morgenpost mit Klaus Groth durch das Tiergartenviertel zm 80. Geburtstag.

Hier sind jetzt neue Kontaktadressen für Beschwerden bei Belastungen durch die Baustelle zu finden.

Der erste Bauabschnitt ist längst bezogen, die Mietwohnungen an der Bahnstrecke, Klara-Franke-Straße, gehören der Schweizer Lakeward Gruppe. Hier gibt es in den fünf Häusern ca. 12 Wohnungen, die von homefully als Co-Living-Zimmer angeboten werden (Protokoll Betroffenenrat Lehrter Straße März 2019, ab Seite 5).

April 2019: Vermietungsstart der 118 geförderten Sozialwohnungen der Degewo.

Zwei Mietshäuser des zweiten Bauabschnitts wurden an einen Investor verkauft, der mit Medici Living zusammenarbeitet. Diese 94 Wohnungen mit 266 Betten (!) sollen als Quarters Co-Living-Zimmer ab Sommer 2019 angeboten werden (Pressemitteilung und Kommentar).

Beantwortung der Großen Anfrage in der BVV vom 16. Mai (Drs. 1835/V) ist im Wortprotokoll der Sitzung zu finden, die Mündliche Anfrage hier (Drs. 1906/V auf Antwort klicken), Fazit: Co-Living ist „Wohnen“, daher kann bauordnungsrechtlich nichts dagegen unternommen werden, bis der Gesetzgeber Untervermietung von einzelnen Zimmern als „gewerblich“ oder „Beherbergungsgewerbe“ einstuft.

Im zweiten Teil des Abendschaubeitrags vom 7. Juli 2019 ging es um die „Bettenburgen in der Lehrter Straße“, d.h. die 94 freifinanzierten Mietwohnungen, die in Co-Living-WGs umgewandelt werden sollen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel will mit dem Zweckentfremdungsverbot dagegen vorgehen:

Die Berliner Woche hat am 11. Juli noch einmal berichtet.

Hausnummernplan Mittenmang (Klara-Franke- und Lehrter Straße) für den ersten Bauabschnitt und für den zweiten Bauabschnitt, aus dem sich ergibt, dass die von Medici Living betriebenen Co-Living-Zimmer in der Klara-Franke-Straße 20, 24, 26 und 28 liegen.

Zu den Co-Living-Zimmern von Quarters im Mittenmang-Quartier gibt es jetzt einen neuen Artikel (bitte dort zu diesem Thema weiter kommentieren).

Hier ein Foto der Werbung für diese Investorenlobby-Aktion gegen den Mietendeckel am Zaun von Mittenmang. Im Kommentar 175 wird der Tagesspiegel-Checkpoint zitiert, dass Groth knapp 20.000 Euro gespendet habe. Wenn das nicht mal die Kosten für diese dümmlichen Banner waren, die wohl witzig sein sollten?

Die ausführliche schriftliche Anfrage (0789/V) an das Bezirksamt zum Durchführungsvertrag zum B-Plan wurde beantwortet, das betrifft viele verschiedene Themen, wie Grün, Spielplätze, Kita- und Schulplätze, Verpflichtungen von Erwerbern der Mietwohnungen, Schallschutz usw.

Hier ist jetzt endlich auch das Rätsel gelöst, wer denn die Mietwohnungen des 2. Bauabschnitts gekauft hat. Auf Seite 5 oben zu finden: die DU VV Fünfte Immobilien GmbH & Co. KG (F1, G1, G2 = Klara-Franke-Straße 21, 22, 23, 25, 27, 29) und die BU VV Fünfte Immobilien GmbH & Co. KG (E3, F3 = Klara-Fanke-Straße 20, 24, 26, 28, das sind die von Medici Living gemieteten, die als 266 Co-Living-Zimmer vermarktet werden).

Jetzt im Juli 2020 werden auch die Apartments im Fritz-Tower vermietet von Corestate Capital: https://fritz-tower.de/#wohnungen.

190 Kommentare auf "Mittelbereich Lehrter Straße – Bebauungsplan-Entwurf liegt aus"

  1. 51
    H. E. says:

    Zu 48:
    Ist doch erfreulich zu sehen, dass Berliner Baupolitiker die Nähe zu einem Berliner Bauinvestor pflegen:
    – rechts ein CDU-Stadtrat,
    – links ein SPD-Staatssekretär.
    http://deutsches-business.tv/grundsteinlegung-fuer-das-quartier-lehrter-strasse/

  2. 52

    @ H.E. 51,
    ja das nette Bild mit den Hämmern, hatten wir in Kommentar 48 auch schon gepostet!
    Jetzt geht es um die Eindämmung der Belastungen durch die Baustelle. Die Sandberge und Baustraßen werden viel zu wenig gewässert, ein Staubminderungskonzept mit der Senatsverwaltung ist noch in Arbeit, das war bei der Sitzung am 7. Juni versprochen worden.
    Das größte Problem allerdings ist der frühe Beginn: gebaut werden darf von 7 Uhr bis 20 Uhr und zwar Montags bis enschließlich Samstag. Dazu gibt es noch 22 Tage/Nächte für unaufschiebbare Betonarbeiten, wie z.B. das sogenannte Flügelglätten, das recht laut ist. Diese werden kurzfristig angesagt. Es wird aber regelmäßig früher angefangen!
    Wir haben gestern eine weitere Info zu besonders lärmintensiven Arbeiten erhalten (für die diese 22 Tage Ausnahmegenehmigungen gelten), in der es heißt:
    „… die Sohle vom Tiefteil Haus B3 wird am Samstag den 25.06.2016 betoniert und zwischen 10:00 und ca. 16:00 Uhr flügelgelättet. Am Dienstag den 28.06.2016 erfolgt die Betonage der Sohle vom Haus B3 mit anschließenden Flügelglättarbeiten. Wir werden versuchen das Flügelglätten in der normalen Arbeitszeit bis 20:00 Uhr zu beenden. Sollten Verzögerungen durch Witterungen o.ä. eintreten, können sich die Arbeiten bis in die Abend- bzw. Nachtstunden verschieben. Vorsorglich haben wir die Anwohner mit einem entsprechenden Aushang auf diese mögliche Ruhestörung hingewiesen.“

  3. 53

    Ein Leitfaden der Senatsverwaltung zur Vermeindung und Verminderung von Staubemissionen auf Baustellen – wäre gut, wenn sich da mal jemand dran halten würde!
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/luftqualitaet/de/download/leitfaden_staub_baustellen.pdf

    Gleich in der Einleitung (auf S. 4) heißt es:
    „… Die Staubemissionen werden oft (…) durch fehlende oder ungenügende Sorgfalt bei der Durchführung staubender Tätigkeiten (…) verursacht oder begünstigt.“
    Im Kap. 4 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Staubemissionen (auf S. 8) heißt es:
    „Jeder Bauherr hat sich schon bei der Planung einer baulichen Maßnahme mit den möglichen Auswirkungen der Baustelle auf die Umwelt und die Nachbarschaft zu beschäftigen. Beim Betrieb der Baustellen sind nach dem Stand der Technik vermeidbare Staubemissionen zu verhindern (…) unvermeidbare Staubemissionen auf ein Mindestmaß zu beschränken.“
    Empfohlen wird ein Staubminderungskonzept – das wird für die Groth Großbaustelle jetzt erst erarbeitet (!) – hätte aber im Leistungsverzeichnis der Ausschreibung und im Bauvertrag bereits berücksichtigt sein sollen (s. S. 8 ganz unten)…. Unbefestigte Baustraßen sollen befeuchtet werden … bei trockener Witterung nur Schritttempo (S. 9). Weiter heißt es auf dieser Seite:
    „Der Bauherr oder ein von ihm Beauftragter hat dafür zu sorgen, dass die bauausführenden Firmen und deren Beschäftigte über die Notwendigkeit der Vermeidung von Staubemissionen und die auf der Baustelle in dieser Hinsicht vorgesehenen Maßnahmen und anzuwendenden Technologien sowie die sach- und umweltgerechte Bedienung der Maschinen und Geräte informiert und nachweislich belehrt werden. Bei Baustellen mit einer Bauzeit von mehr als drei Monaten ist die Belehrung zu wiederholen. Es ist darauf zu achten, dass nur Beschäftigte auf der Baustelle tätig sind, die diese Belehrung erhalten haben …“
    Auf S. 10 geht es dann um mögliche Maßnahmen:
    „- Trockenes Abblasen oder Kehren von Staubablagerungen unterlassen
    – Halden und Haufwerke, staubende Fahrwege, Abbruch-/Rückbauobjekte, Schutt, Materialübergabestellen befeuchten. (…)
    – Steinsägen mit Befeuchtungseinrichtungen für Nassschneideverfahren, ggf. hilfsweise Gießkannen verwenden …“
    und weiter auf S. 13:
    „Zur Durchsetzung der immissionsschutzrechtlichen Verpflichtungen können die erforderlichen Maßnahmen behördlich angeordnet werden, wenn Baustellenbetreiber oder andere Verpflichtete ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Kommt der Bauherr einer Anordnung nach § 24 BImSchG nicht nach, kann eine Stillegung der Baustelle erfolgen.“ Eine solche Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von 50.000 Euro geahndet werden.

    Im Anhang ab S. 15 befinden sich dann die einschlägigen §§ aus den Gesetzen.

    z.B. Landesimmissionschutzgesetz Berlin:

    㤠9 Begrenzung von Staubemissionen
    Bei der Errichtung, dem Betrieb, der Änderung, Stilllegung und Beseitigung von Anlagen und bei sonstigen Betätigungen sind die Entstehung und Ausbreitung von Stäuben durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden. Soweit die Entstehung und Ausbreitung von Stäuben nicht verhindert werden können, sind diese durch geeignete Maßnahmen zu vermindern.“

  4. 54

    Die Ausnahmezulassung für 21 Tage Betonarbeiten (Flügelglätten) haben wir jetzt erhalten. Diese Arbeiten, für die nicht die Einschränkung der Bauzeit von Montag bis Samstag von 7 bis 20 Uhr gilt, müssen 3 Tage vorher mit Aushang in der Nachbarschaft bekannt gegeben werden:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2016/07/327Az16_Mittelbereich.pdf

    Am 1. Juli wurde auch ein Immissionsminderungskonzept vorgelegt:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2016/07/160704_LER_Immissionsminderungskonzept_a.pdf

    Leider müssen wir feststellen, dass vieles nicht funktioniert. Die Bauherren können nicht garantieren, dass ihre Firmen die Regeln einhalten. Das betrifft insbesondere den Arbeitsbeginn vor 7 Uhr. Zur Zeit haben Anwohner*innen zur Selbsthilfe gegriffen und blockieren ab 6 Uhr die Zufahrt zur Baustelle bis um 7 Uhr.

  5. 55
    Uwe Peter says:

    Es wird vom Denkmalschutz „geschwafelt“…, also bitte, das Schild hat auch keiner „selber gebastelt“.

    „Beachte bitte die Netiquette!“, ja das würde ich mir bei allem Respekt auch wünschen.

  6. 56
    Susanne Torka says:

    Also bitte,
    als Mitglied der Redaktion frage ich: Wie kommen Sie darauf, dass die Mauer unter Denkmalschutz stehen würde? Das ist nämlich nicht der Fall und war es auch nie. Deshalb sind die Schilder, die dort angebracht wurden, auch ein Fake gewesen – selbst gebastelt oder nicht.

  7. 57
    Nachbar Lehrter Straße says:

    Tja, auf die an der Mauer für etliche Zeit angebrachten Schilder „Denkmalschutzgebiet“ waren auch einige Nachbarn aus der Straße reingefallen.

    Dabei unterschieden die Schilder sich bei aller Ähnlichkeit doch beim genaueren Hinsehen deutlich von der offiziellen Denkmalplakette des Landes Berlin, mit denen Denkmaleigentümer in Berlin auf Wunsch ihr eingetragenes Baudenkmal als solches ausweisen können. Insofern waren die Schilder eben ein Fake.

    Die Erhaltenswürdigkeit der Mauer, als ein das Straßenbild kennzeichnende Relikt der ehemaligen Bahnbetriebswerkanlagen stellte aber auch ohne das Attribut als festgelegtes Baudenkmal seit Anbeginn der Neuplanungen für das Areal mit dem kooperierenden Gutachterverfahren 2009 eine wichtigen Aspekt in den Diskussionen und Gutachten zum Städtebau dar. Auch das bei der Neubebauungsplanung zumindest teilweise erhalten bleibende Gebäude(-teil) der Lehrter Str. 23 (der hintere Fachwerksanbau wurde für die Neubauten abgerissen) ist übrigens kein eingetragenes Baudenkmal.

    Und da sich der/die Autor/en von Beiträgen in den Architekturforen skyscrapercity.com und architektur-urbanistik.berlin mit manchen Details offenbar nur bedingt auskennen: Beim in den Fotos in den Foren als „Zellengefängnis“ bezeichneten Gebäude Lehrter Straße 60-61 handelt es sich nicht um das ehemalige Zellengefängnis, sondern die seit Mai 2013 tatsächlich denkmalgeschützten Gebäude der „Nördlichen Militärarrestanstalt der Berliner Garnision“ bestehend aus „Gefängnis & Militäreinrichtung & Wohnhaus & Gerichtsgebäude“.

    Als Quelle zur Überprüfung, ob ein Berliner Bauwerk tatsächlich als Denkmal eingetragen ist, sei ein Blick in die offizielle Denkmalliste des Landes Berlin empfohlen, unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/liste_karte_datenbank/ sind die Denkmalliste sowohl zum Download aber auch die Online Denkmalkarte und Denkmaldatenbank des Landes Berlin verlinkt.
    Da findet man dann auch den richtigen Standort des nicht weit entfernten ehemaligen Zellengefängnisses mit den dazugehörigen Denkmalen „Geschichtspark Zellengefängnis mit Beamtenwohnhäusern“ und „Beamtenfriedhof“ 😉 .

    Übrigens: der B-Laden in der Lehrter Straße 27-30 führt ein ein umfangreiches Archiv und Dokumentation zu den Planungen wie auch zur Geschichte.

  8. 58
    H. E. says:

    So macht man Wohnungsbau in Spandau:
    Nur Mietwohnungen (1025) und davon 1/4 (ca 250) zu einer Netto-Kaltmiete von 6 EUR entsprechen dem „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“. Nur max. sechs Geschosse und in einem für Berlin typischen Städtebau und nicht mit so einem niederbayrischem Gezackel (gesehen in einem Vorort von München).
    Das Gesamtfoto vom Modell zeigt den klaren und logischen Städtebau mit Blöcken, miteinander verbundenen Höfen und klar gefaßtem öffentlichen Raum:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/spandau/200-millionen-euro-werden-in-hakenfelde-investiert-spandaus-groesstes-wohnprojekt/13938012.html

  9. 59

    Auf jeden Fall bemerkenswert, grüne Promenade mit Teich, große öffentliche Spielplätze und dieses Zitat aus dem Artikel:
    „Obwohl die entsprechende Leitlinie des Senats erst später in Kraft trat und für das Projekt eigentlich nicht greift, wird freiwillig ein Viertel der Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen nach den Kriterien des bezahlbaren Wohnens gebaut. Hier wird die Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter bei sechs Euro beginnen, sagt Jürgen Kilian. Für die übrigen, freivermietbaren Wohnungen beträgt die Durchschnitts-Kaltmiete rund 9,50 Euro pro Quadratmeter.“
    Aber ist ja auch Spandau und nicht direkt am Hauptbahnhof.

    Übrigens hängt heute das Werbebanner von Groth wieder an der Mauer, statt 18 Mauerfelder jetzt „nur noch“ 12 Mauerfelder lang.

  10. 60
    Mieter-Aktivist says:

    nochmal ein ausführlicher Artikel zur neuen Spendenaffäre von Groth im MieterEcho:
    http://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2016/me-single/article/immer-gern-genommen.html

  11. 61

    Die Groth Gruppe informierte uns Ende letzte Woche über den anstehenden Abbruch des Schornsteins im südlichen  Bereich ihres Grundstückes:
     
    „Die schweren Geräte für den Abbruch werden am kommenden Dienstag, 09.08.2016 voraussichtlich ab 17.00 Uhr angeliefert; der Abbruch erfolgt dann vom 10. – 12.08.2016.
    Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
     
    Vielen Dank im Voraus für Ihr Verständnis und beste Grüße
     
    Brigitta Link           Marius Unger
     
    Telefon: +49 30 880 94 533
    Mobil: +49 170 9254878“

  12. 62
    Netzgucker says:

    hat zwar nur am Rande mit der Groth Bebauung am Mauerpark zu tun, aber die Pankower Allgemeine Zeitung stellt eine interessante Frage: Wer hat am Gleimtunnel versagt? Wer ist für Sanierungskosten zuständig?
    http://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/2016/08/18/wer-hat-am-gleimtunnel-versagt/

  13. 63

    Wir haben uns beim letzten Treffen mit Markierungen beschäftigt um Vogelanprall an den gläsernen Schallschutzwänden zu verhindern und im Nachgang folgenden Brief an die Groth Gruppe, die Architekten und das Bezirksamt geschickt:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2016/10/MailVogelschutz_Grothgruppe_20161006.pdf
    Weiteres oben im Nachtrag.

  14. 64
    H. E. says:

    In dem Hinweis der Architektenkammer im Architektenblatt auf Seminar und Führung am gestrigen Montag im Bundesministerium für Bildung und Forschung steht u. a.:
    „Laut Bundesregierung sterben in Deutschland mindestens 18 Millionen Vögel pro Jahr durch Anprall an Glasflächen“. 18 M i l l i o n e n !!!

    Und dann wird ausgerechnet in Berlin ein Städtebau verwirklicht, der m. E. mit Berliner Innenstadt-Städtebau nun überhaupt nichts zu tun hat und der wegen den mitten im Verkehrslärm einzeln herumstehenden Baukörpern sechs oder sieben Geschosse hohe Schallschutz-Glaswände braucht, an denen sich wahrscheinlich trotz aller Kringel- oder Linienmuster immer noch einzelne Piepmätze den Hals brechen werden.
    Außerdem dürften diese Glaswände wohl kaum den Schall schlucken, sondern z. B. den Autolärm in Richtung Lehrter Straße bzw. den Bahnlärm in Richtung Grünanlage reflektieren. Hat man da die Auswirkungen untersucht?
    Und hat man auch untersucht, ob und wenn ja, wie diese Glaswände bei Sonnenschein eine starke Blendwirkung auf Anwohner, Passanten und Autofahrer haben?

    Wie schon mal gesagt, genau so eine städtebauliche Lösung habe ich vor wenigen Jahren von der S-Bahn aus in einem Münchener Vorort gesehen. Da mag das ja von mir aus gehen, aber in Berlin?

  15. 65

    Ja, 18 Millionen sind eine krasse Hochrechnung. Aber die Glaswände können im Prinzip gegen Vogelanprall ausgerüstet werden. Das muss man nur tun. Und zwar am besten gleich, bevor die Vögel dort verunglückt sind. Dazu ist jetzt noch Zeit, ein passendes Glas zu finden, bzw. es richtig zu markieren. In den letzten Jahren wurde zu diesem Thema eine ganze Menge geforscht. Die Führung beim Bundesministerium hat ergeben, dass nach der Nachrüstung der Scheiben keine Vögel mehr verunglückt sind.

  16. 66
  17. 67

    Wie meinst Du das? Der Trick ist doch eher alt. Nur dass es jetzt an jeder Ecke in Berlin solche Angebote gibt, ist neu. Und was hat es beim Artikel zum Mittelbereich Lehrter Straße zu suchen?
    Also Studentenappartments, die oft möbliert und inkl. Strom, Internet usw. vermietet werden unterliegen leider nicht dem Mietspiegel.
    Das ist nicht nur am Alexanderplatz so, sondern auch bei den Smartments, die gerade an der Kaiserin-Augusta-Allee gebaut werden
    https://moabit.crowdmap.com/reports/view/321
    oder hier:
    https://www.easy-living4u.de/wohnen-berlin
    http://house-of-nations.de/cms/index.php?id=ernst-reuter-haus-neubau

    und die Studentenappartments in der Lehrter werden auch nicht billig sein, wenn man die Quadratmeter zu Grunde legt.

  18. 68
    H. E. says:

    Zu 67:
    Mit eurem letzten Satz beantwortet ihr selbst eure zweite Frage in eurem ersten Absatz.

  19. 69
    Thomas Koch says:

    Für Neubauten gilt der Mietspiegel nicht. Dieser kommt nur bei MietERHÖHUNGEN zum Tragen. Ich verstehe die Diskussion nicht.

  20. 70

    Da hast Du natürlich völlig recht!

  21. 71
    H. E. says:

    Zwei Fragen an Herrn Koch:

    Auch ein Nobel-Studentenappartement ist für mich eine Wohnung. Studenten bleiben in der Regel nur wenige Jahre. Was passiert mit der Miete, wenn der Neubau einige Jahre alt ist und ein Student zieht aus und es möchte ein anderer mieten? Greift dann der Mietspiegel?

    Beim „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ werden die 25 % Sozialwohnungen von einer Gesamtsumme der Wohnungen berechnet. Gehören in diese Gesamt-Ausgangssumme auch Studentenappartements oder werden sie vorher herausgerechnet? Wie ist man z. B. beim Mittelbereich Lehrter Straße verfahren?

  22. 72

    Tja, H.E., da sind wir „Neese“ – wie mann so sagt!
    Der städtebauliche Vertrag war schon in Arbeit, als es das Berliner Modell noch nicht gab, deshalb haben wir nicht mal 25% abbekommen. Gutwillig gerechnet sind es eher 21%.
    Hier in der Leitlinie der Senatsverwaltung
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/download/vertraege/1_leitlinie.pdf
    steht zwar auf S. 15, dass der „verbindliche Anteil der mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen, bezogen auf die Gesamtzahl der zu errichtenden Wohnungen, grundsätzlich 25 Prozent betragen“ soll, aber wie uns damals erklärt wurde, wird nicht mit der Zahl von Wohnungen gerechnet – sie haben ja auch verschiedenen Größen – sondern mit einer Hochrechnung, die sich an 100 Quadratmeter BGF/Wohnung orientiert (auf S. 29 zu finden).
    Hier findest Du die Berechnungstools:
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/de/vertraege/index.shtml
    Und eine neuere Präzisierung gibt es auch noch:
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/download/vertraege/berliner_modell_praezisierungen.pdf

    Wer das genau studiert hat, kann es gerne mal für Laien verständlich erklären!

    Übrigens:
    Unsere Forderungen, Schreiben, offenen Briefe usw. zum Bauprojekt sind hier zu finden. Man braucht aber ein wenig Geduld, weil sich mittlerweile sehr viele Dokumente angesammelt haben:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen

  23. 73

    Der Bericht von der Fortbildungs-Veranstaltung für Architekten zur Nachrüstung des gläsernen Verbindungsgangs am Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist hier zu finden:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/dateien/lehrter-mittelbereich/20161102-Bericht_Veranstaltung_Vogelschutz_an_Glasfl%C3%A4chen_BMBF.pdf

  24. 74
    Jürgen says:

    Was viele Beobachter von der Grothgruppe schon erwartet hatten, ist jetzt offensichtlich geworden. Die Wohnungen im geplanten Hochhaus, von der Grothgruppe als „studentisches Wohnen“ angekündigt, werden seit Mitte Janaur 2017 von Zabel Investments (Investmentsparte der Zabel Property AG neben Zabel Finest Homes) unter „Lehrter Straße – Mikroapartments in Berlin-Mitte“ oder auch „Möbliertes 1-Zimmer-Apartment zur Kapitalanlage“ mit den weiteren Merkmalen „Exklusive Eigentumswohnungen, modern möbliert, Concierge-Service, Fitnessstudio, 20 – 51 m², im Planungszustand, zu Preisen 134.320 € – 294.150 €“ angeboten.
    Eine allgemeine Beschreibung findet sich mit Datum vom 11.01.2017 unter der Überschrift „Großer Komfort auf kleinem Raum“ im „Blogbereich“ der Website. Dort sind auch 2 „unverbindliche“ Visualisierungen des Hochhauses dargestellt.
    Zabel Investments

  25. 75
    Susanne Torka says:

    … und lustigerweise werden diese Wohnungen unter Berlin-Mitte vermarktet, wäre ja o.k., aber auf allen unter Berlin-Mitte eingestellten kleinräumigen Gebieten wie: Alexanderplatz, Alt-Berlin, Dorotheenstadt, Friedrich-Wilhelm-Stadt, Friedrichstadt, Friedrichswerder, Luisenstadt, Oranienburger -, Rosenthaler -, Spandauer – und Stralauer Vorstadt sowie Spreeinsel, aber Moabit kommt da gar nicht vor.
    Also dieses Hochhaus mag ich jetzt auch nicht mehr verteidigen! Diese Wohnungen werden hier nicht gebraucht und vermutlich auch nicht anderswo!

  26. 76
    H. E. says:

    Zu 74:
    Bedauerlich, aber es war zu erwarten, denn man sagt, dass Hochhäuser nicht für preiswerte Mietwohnungen geeignet sind, da die Baukosten höher sind als bei niedrigeren Gebäuden.
    Wer hat denn in Mitte den Bebauungsplan und den Durchführungsvertrag aufgestellt, geprüft und beschlossen und damit das Hochhaus mit all seinen Folgen genehmigt ?

    Wenn man der kleinsten Wohnung den niedrigsten Preis zuordnet, kommt man auf einen Kaufpreis von 6.716 € / qm. Wenn man der größten Wohnung den höchsten Preis zuordnet, kommt man auf 5.768 € / qm. Sind doch Peanuts, warum nicht mehr? Beim Living Levels an der Eastside Gallery waren es im Januar 2016 bis 12.120 € / qm. Eventuelle Cent hinter dem Komma waren nicht angegeben.

    Ansonsten: In einem Artikel in der „Welt“ vom 25.02.2016 steht:
    „Gleichzeitig jedoch sind Wohnhochhäuser in der breiten Bevölkerung noch unbeliebt. In einer Befragung im vergangenen Jahr sagten nur 15 Prozent, dass sie sehr gern oder gern in einem Hochhaus leben würden.“
    Wobei ich mir vorstellen kann, dass die Leute wahrscheinlich mehr nach dem Gefühl geantwortet haben und ohne konkret die vielen Nachteile von Hochhäusern für Mensch und Stadt zu kennen, die z. B. im Buch „Städte für Menschen“ von Jan Gehl im Jovis-Verlag beschrieben werden.

  27. 77
    Susanne Torka says:

    @ H.E.,
    kriegst Du eigentlich Prozente für den Verkauf dieses Buches? … Spaß! Da hab‘ ich mal versucht ironisch zu sein. Ich weiß nicht in wievielen Kommentaren Du bereits, dies Buch empfohlen hast. Ich glaube mindestens unter 4 verschiedenen Artikeln. Jetzt ist es gut, das muss doch mittlerweile jede*r Leser*in von MoabitOnline mitbekommen haben …
    Übrigens gibt es eine wenig schmeichelhafte Rezension von Michael Mössinger, allerdings in der FAZ. Da dort der Artikel aber 2,50 Euro kostet, sollte man ihn besser bei bücher.de lesen:
    http://www.buecher.de/shop/stadtentwicklung/staedte-fuer-menschen/gehl-jan/products_products/detail/prod_id/41542971/

    Hier wird allerdings auf den Film „The human scale“ hingewiesen und das Praxiswissen und die Interventionen von Jan Gehl gelobt:
    http://www.kino.de/film/the-human-scale-2012/

  28. 78
    H. E. says:

    Unter vier Artikeln schon? Hm. Vielleicht spielt da eine Rolle, dass mich das in der Berliner Baupolitik m. E. in weiten Bereichen so stark vertretene Unwissen über Stadtplanung, Städtebau und Architektur ärgert. Zu viel wird immer nur mit Paragraphen begründet, insbesondere mit § 34 BauGB, der m. E. stark reformbedürftig ist, oder z. B. auch mit dem Baunutzungsplan von 1960, der schon längst in die Tonne gehört, weil er eben von 1960 !! ist.

    Die harsche Kritik von Herrn Mönninger (nicht Mössinger) an Jan Gehls Buch kann ich nicht teilen.
    Jan Gehl ist gelernter Stadtplaner und arbeitet weltweit als anerkannt guter Stadtplaner. Er ist Praktiker und teilt sein Praxiswissen in verständlicher Form mit.
    Herr Mönninger ist Prof. für Geschichte und Theorie der Bau- und Raumkunst und hat – soweit ich das gesehen habe – weder den Beruf eines Stadtplaners oder Architekten gelernt oder in diesen Berufen gearbeitet.

    An den Erkenntnissen und Aussagen von Jan Gehl zu Stadtplanung und Städtebau scheint mir Herr Mönninger auch nichts zu bemängeln. Es geht ihm wohl mehr darum, wie diese vermittelt werden und dass Jan Gehl in seinem Buch nicht bis zur Geschichte der Stadtplanung und des Städtebaus der Ägypter zurückgeht (was ich jetzt etwas übertreibe). Wozu auch? In unseren heutigen Städten sind gute und schlechte Beispiele zu sehen und zu erleben. Man fühlt vielleicht, dass etwas gut oder schlecht ist, kann sich das aber nicht unbedingt erklären. Dabei kann das Wissen, das dieses Buch vermittelt, helfen. Das kann dann natürlich auch zu noch mehr Kritik am Berliner Baugeschehen führen. Aber das wär‘ ja wohl nur gut.

  29. 79

    @ Jürgen (Nr. 74 und folgende),
    ZABEL Investment hat offensichtlich seinen Blog-Beitrag vom 11.1.17 gelöscht! Warum?
    Hier findet man dennoch die Angebote:
    http://www.zabel.com/de/investments/zabel-investments
    bitte runterscrollen!
    Nun muss man allerdings bei jedem einzelnen erstmal auf Details gehen, um die Lage zu finden. Lehrter Straße steht dann dabei, auch wenn der Ortspfeil dann eher im Poststadion selbst landet!

  30. 80
    Zeitungsleser says:

    Groth nicht nur in der Lehrter Straße, auf dem Gelände der Kleingartenkolonie Oeynhausen geht es jetzt wohl auch weiter und so, dass selbst die Berliner Morgenpost leicht süffisant kommentiert: „Dabei sollen in ‚Maximilians Quartier‘ nach Osten hin die größten Häuser entstehen – bis zu acht Stockwerke ragen künftig vor den übrig gebliebenen Lauben auf. Rücksichtsvoll duckt sich der neue Kiez hingegen vor bestehenden Häuserzeilen im Westen. Hier sind nur vier Geschosse zu erwarten. Auch die Tiefgarageneinfahrten sollen laut Thomsen zu den Kleingärten hin liegen.“
    http://www.morgenpost.de/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/article209483111/In-Berlin-Wilmersdorf-entstehen-Wohnungen-mit-gruenen-Daechern.html

  31. 81
    vilmoskörte says:

    Zu 79: Direkter Link zur Objektbeschreibung: http://www.zabel.com/de/investments/objekte/lehrter-straße-–-mikroapartments-berlin-mitte

    Zitat daraus: „In zentraler Lage an der Lehrter Straße entstehen in dem modernen Wohnhochhaus kompakte Mikroapartments. Auf 18 Etagen verteilen sich insgesamt 266 hochwertig ausgestattete Wohnungen – ideal für Geschäftsleute, die wochentags in der Hauptstadt leben und arbeiten, ebenso wie für Singles und Paare, die eine zentrale Wohnung suchen, um das beeindruckende Angebot von Berlin-Mitte voll ausschöpfen zu können. Ein Concierge sorgt für ein besonderes Plus an Service, ebenso wie das moderne Fitnessstudio direkt im Haus. Im Erdgeschoss entstehen für die Bewohner außerdem mehrere Co-Working Spaces und ein modernes Bistro. Die zentrale Lage im Herzen von Berlin-Mitte bietet den Bewohnern ein breites kulturelles, sportliches und Unterhaltungsangebot.“

  32. 82

    @ vilmos,
    danke für den neuen Link …. so bleiben wir in Bewegung!
    Weiteres Zitat: „Beratung in 15 Sprachen“

    Wo bleibt unser Studentenwohnheim?

  33. 83
    H. E. says:

    Fragt doch mal Ex-Baustadtrat Carsten Spallek (CDU), Ex-Bürgermeister Hanke (SPD), Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrups (SPD) und die Fraktionen von CDU und SPD in der BVV Mitte, wie sie alle das so sehen !

  34. 84
    Zeitungsleser says:

    Nochmal Schmargendorf und Groth:
    Zitat: „… insgesamt 953 Wohnungen beherbergen soll. Dabei ist ein Mix geplant. Etwas mehr als die Hälfte sollen vermietet werden, darunter aber nur 65 Wohnungen mit Preisbindung von derzeit rund 6,50 Euro pro Quadratmeter. Die sonst in Berlin inzwischen vielfach ausgehandelte Marge von 25 Prozent Preisbindung entfällt beim Maximilians Quartier, weil der Investor (der in Berlin bekannte und vielfach umstrittene Klaus Groth) tatsächlich Baurecht für die doppelte Fläche hat, jedoch zugunsten der Laubenpieper auf die komplette Bebauung verzichtet.“
    65 von 953! Da sind wir in der Lehrter mit 150 ja noch gut dran! Aber auch hier KEINE 25% – eigentlich müssten es ja viel mehr sein, um den Bedarf annähernd ein wenig zu decken.
    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/wilmersdorf-massive-neubauten-statt-idyllischer-kleingarten-lauben-25674302

  35. 85
    H. E. says:

    ZU 84:
    Um den Bedarf auch nur annähernd zu decken, müssten es bei jedem größeren Bauvorhaben mindestens 50 % sein, da in Berlin mehr als 50 % der Haushalte (nicht der Einwohner) wegen geringem Einkommen ein Anrecht auf einen Wohnberechtigungsschein haben.

    Im „Berliner Modell der kooperativen Baulandanwicklung“ fordert der Senat bisher 25 % und nun werden 30 % angestrebt. Als ob 5 % den Kohl fett machen würden ?!

    Warum wird nicht einfach bei entsprechenden Grundstücken das Vorkaufsrecht ausgeübt? Dann kann man sie mit den entsprechenden Auflagen an private Investoren oder öffentliche Wohnungsbaugesellschaften weiter geben. Warum hauen Müller (SPD) oder andere nicht endlich mal mit der Faust auf den Tisch ? Kein Wunder, wenn sich die Wähler verar…. vorkommen und dann AfD wählen.

  36. 86
    Vilmoskörte says:

    Zu 82: Es wird halt ein Studentenwohnheim für besonders reiche Studenten …

  37. 87
    H. E. says:

    Bü90 / Grüne haben zur BVV-Sitzung am kommenden Donnerstag eine Anfrage eingereicht, ob der Verkauf der Mini-Appartements mit den Aussagen des Durchührungsvetrages zum B’plan übereinstimmt:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp
    (hier der ergänzte richtige Link zur Drucksache)
    http://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=7764

  38. 88
    Hans Richter says:

    Stolze Preise. Und die Mieten werden bei Vermietung sicherlich auch nicht niedrig werden, denn hier wird dank der Möblierung und Gewerbemietverträge ( Co-Working-Space) auch gleich die eh schon wirkungslose Mietpreisbindung nicht greifen. Alles im allem eine Fundgrube für „Investoren“.

    Ich bin ja gespannt, ob die RRG Regierung es schafft, das Eldorado Berlin für sogenannte Investoren zu schließen.

  39. 89
    Hans Richter says:

    Mal ne Frage: Dürfen in Studentenwohnheime nur Studenten wohnen und wer überprüft das gegebenenfalls?

  40. 90
    Döberritze Grünzeug says:

    Berlin, das neue Paradies für Spekulanten, Aktionäre und andere parasitische „Berufs“gruppen mit arbeitslosem Einkommen. Und für einige andere spezielle Tätigkeitsgruppen.

    Lustig wird es, wenn der Döberitzer Grünzug nach Wegfall der Mauer hinter dem Klara-Franke-Spielplatz zum zusätzlichen Fluchtweg der nächtlichen Genussmittelhändler und Konsumenten vom Spielplatz wird. Auch für überfallartige Eigentumsübertragung wird dieser Wanderweg vom Hauptbahnhof gut geeignet sein. Schnell hin und schnell weg, und von der Polizei nicht zu fassen.

    Ist dieser Weg eigentlich bisher schon einmal vom Sicherheitsstandpunkt begutachtet worden? Von einem Sicherheitskonzept in Kooperation mit der Polizei ist nichts bekannt. Weil Berlin so still, sicher und sauber wie das Schwobeländle ist?

    Lasst diesen Weg vor dem Klara-Franke-Spielplatz an der noch stehenden Mauer enden!

    Und leitet diesen Weg nebenan in der Grothsiedlung aus, damit sich die Neueingekauften auch direkt an das erstrebte Großstadtflair gewöhnen.

  41. 91

    Die Wohnungen, die gebaut werden, sind zu teuer und nicht die, die gebraucht werden. Das ist auch in der Lehrter Straße und noch viel mehr in der Europacity der Fall!
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnungsmarktbericht-mehr-berliner-sollen-chance-auf-sozialwohnung-bekommen/19629976.html

  42. 92
    H. E. says:

    Hier kann man nachlesen, wie aus Studentenbuden mal eben Microapartements für bis zu 6000 Euro pro Quadratmeter oder eine Miete von 800 bis 1500 Euro werden. Und die Abt. Stadtentwicklung von Mitte hat natürlich nichts davon gewußt. Na ja, und die CDU und SPD in der BVV wahrscheinlich auch nicht.
    Dafür darf man nur max. zwei Jahre in so einer Schuhschachtel wohnen. Aber wie der Tagesspiegel schreibt: „Bei Bedarf findet sich sicher ein anderes Apartement im Haus.“
    Über die Auswirkungen des ganzen Quartiers auf den Mietspiegel können sich heute schon alle Altmieter in der Umgebung freuen. Und auf dem Bild sieht man gut, durch welche hohlen Gassen nachher auf dem sogenannten „Stadtplatz“ der Wind pfeiffen wird.
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bauprojekt-the-fritz-in-moabit-viel-service-wenig-platz-der-erste-wohnturm-fuer-manager/19690928.html

  43. 93

    Danke H.E. für den Link zum Tagesspiegel, der im Nachtrag zum Artikel ergänzt wurde.
    Allerdings hat der Autor vorher nicht mit dem Betroffenenrat Lehrter Straße gesprochen, unsere Forderung nach 50% Sozialwohnungen ist ja schon uralt. Wir haben sehr wohl kritisiert, dass das angekündigte Studentenwohnheim sich in ein Rediteobjekt mit Mikroappartments verwandelt hat, als das im Januar bekannt wurde.
    Daraufhin wurde im Februar 2017 auch die in Kommentar Nr. 87 verlinkte Anfrage in der BVV gestellt, auch wenn die Beantwortung nicht wirklich sehr erhellend ist.

  44. 94
    Zeitungsleser says:

    Auch die Morgenpost hat berichtet, allerdings in dem Punkt, warum temporäres Wohnen, gibt es eine andere Aussage als im Tagesspiegel:
    http://www.morgenpost.de/berlin/article210302521/Mikroapartments-bringen-temporaeres-Wohnen-nach-Moabit.html
    Im MoPo-Artikel heißt es:
    „Dass im Entwicklungsgebiet an der Lehrter Straße nicht nur insgesamt
    1031 Wohnungen entstehen, sondern eben auch 266 Wohnungen, in den die Mietdauer sogar befristet wird, geschieht auf ausdrücklichen Wunsch der Stadt Berlin. Im städtebaulichen Vertrag, den die Groth Gruppe mit dem Berliner Senat geschlossen hat, ist der Anteil temporärer Wohnungen festgeschrieben.“
    Im Tagesspiegel steht:
    „Die Idee mit den Mikroapartments sei „von der Stadt“ ausgegangen, erklärt Zabel, dieser „Auflage“ sei man gerne nachgekommen. Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) weist das zurück. Eine solche Auflage habe es nicht gegeben.“
    Was denn nu?

  45. 95
    BVV-Beobachter says:

    Der Durchführungsvertrag zum Bebauungsplan 1-67VE für das Mittelbereich Quartier, wie er den BVV-Fraktionen mit den anderen B-Plan Unterlagen vor der Beschlussfassung zur Verfügung gestellt wurde, enthält hinsichtlich zu den „temporären Wohnungen“ im Hochhaus (im B-Plan „E1“) folgende Regelung:

    Das unmittelbar südlich an den Stadtplatz angrenzende Gebäude E1 („Hochhaus“) ist – mit Ausnahme der Südseite zwischen den Punkten L1-N10-N11 bis einschließlich achtes Obergeschoss – in besonderer Weise Verkehrslärmemissionen ausgesetzt, denen aufgrund der geringen Wohnungsgröße nicht durch eine Iärmrobuste Architektur (durchgesteckte Wohnungen) begegnet werden kann. Daher verpflichtet sich der Vorhabenträger, in den genannten besonders belasteten Gebäudeteilen ausschließlich Einzimmerappartements zu errichten, die eine maximale Wohnungsgröße von 30 m2 nicht überschreiten und nur zum temporären Wohnen geeignet sind. Ferienwohnungen sind ausgeschlossen.

    Ob die Idee mit den Mikroapartments „von der Stadt“ ausgegangen ist (Tagesspiegel-Artikel), kann man dem Durchführungsvertrag natürlich nicht entnehmen.

  46. 96

    Die Überschrift der Morgenpost stimmt auf jeden Fall nicht, denn das temporäre Wohnen und Mikroappartments sind schon längst da in Moabit, z.B. im Neubau in der Stromstraße 36 oder bald in der Kaiserin-Augusta-Alee 4 – da ist das Hochhaus in der Lehrter mit dem hässlichen Namen noch lange nicht fertig:
    https://moabit.crowdmap.com/reports/view/452
    https://moabit.crowdmap.com/reports/view/321

    Wer ist/war wohl „The Fritz“?

  47. 97
    Netzgucker says:

    An was sollen wir bei „The Fritz“ denken? Vielleicht an das Hotel in Miami Beach?
    http://www.thefritzhotel.com/
    na ja – passt nicht, der Beach fehlt. Aber auch die bayrische Fritz-Party-Band passt nicht richtig:
    http://www.fritz-band.de/
    Da wären ja schon die amerikanischen Funk-Rocker von „The Fritz“ netter:
    http://www.thefritzmusic.com/
    Aber vermutlich ist eher das angeblich stylische Hotel in Düsseldorf „The Fritz“ ein Vorbild:
    http://the-fritz-hotel.de/

    Vielleicht aber auch an die Bombe Fritz X aus dem 2. Weltkrieg?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_X
    „on the fritz“ als englische Redewendung bedeutet übrigens, kaputt, nicht oder schlecht funktionierend in Bezug auf elektrische Geräte!

  48. 98
    H. E. says:

    Zum Thema Hochhäuser:
    Im unten genannten Artikel sagt der international renommierte Architekt und Stadtplaner Rob Krier (78), der auch in Berlin gebaut hat:
    „Wenn die Stadtplaner in Berlin so fortfahren und die Stadt noch so weiter massakrieren wie in den letzten Jahren, dann haben wir das Kulturerbe der deutschen Baukunst verloren“.
    Zitat aus dem Text des Artikels:
    Dass es der Senat erlaubt habe, an das Symbol der wiederaufgebauten Stadt Berlin – an die Turmruine der Gedächtniskirche – Hochhäuser zu stellen, sei eine „Todsünde an sich“ sagte Krier zum Bau des 118 Meter hohen Zwillingsturms …. Die Türme seien „traurigste Symbole unfähigen Städtebaus“.
    http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/stadtplanung-das-upper-west-am-zoo-ist-eine-todsuende/19699526.html

  49. 99
    H. E. says:

    „The Fritz“ ! Da fehlt ja nun noch ein Name für die als Stadtplatz übrig gebliebene großzugige Fläche davor. Wie wäre es mit „Donald’s Place“ ?

  50. 100

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