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HEAD – neue Ausstellung in der Galerie Nord

HEAD – Harald Birck, Matthias Hamann, Kai Teichert

Junge Leute aus der Queer Community, internationale Kuratorenstard, charismatische Diven und Berliner Obdachlose: Die Ausstellung „Head“ stellt Bildnisse von Protagonisten einer schillernden Society und unbekannte Menschen von der Straße in einen Dialog. Großformatige Fotografien von Matthias Hamann, realistische Büsten von Kai Teichert und expressive Portraits von Harald Birck rücken das menschliche Antlitz in den Mittelpunkt. Die drei Künstler fokussieren auf dss Geseicht als signifikanten Ausdruck des Subjekts und seiner emotionalen und sozialen Verfasstheit. Sie stehen damit in der Tradition eines zeitgenössischen Portraitbegriffs, der seit den 1990er Jahren die bildende Kunst erneut zentra prägt, nachdem das Portrait als solches im 20. Jahrhundert bei Künstlerinnen und Künstlern unter dem Verdacht stand, zunächst einem bürgerlichen Repräsentationsanspruch zu dienen.

Birck-250Vor dem Hintergund der kunsthistorischen Betrachtungen von Hans Belting in seinem Buch „Faces“ von 2013, in dem er sich dem menschlichen Portrait als nach wie vor relevantem Ausdruck von Identität, als kommunikativem Werkzeug und insbesondere auch politischem Instrument widmet, stellt die Ausstellung verschiedene Portraits einander gegenüber und zeichnet ein Bild aktueller gesellschaftlicher Konstellationen:

Harald Birck hat in den zurückliegenden Jahren unzählige Portraits von Berliner Obdachlosen modelliert, die er u.?a. am Bahnhof Zoo kennenlernte und näher mit ihnen ins Gespräch kam. Seine Tonskulpturen zeichnen sich durch das schnelle Erfassen der Portraitierten in expressiven Formen aus und arbeiten dennoch charakteristische Merkmale heraus, die die Lebenswirklichkeit der Dargestellten erahnen lassen.

Matthias Hamann hat im Rahmen eines 6-monatigen USA-Stipendiums im Jahr 2012 zahlreiche Menschen aus der queeren Szene kennengelernt Hamann-CloseUp_Angel-250und sie in fotografischen Portraits festgehalten. Seine Arbeiten – entstanden sowohl in New York als auch in Berlin – zeichnen ein komplexes Bild urbaner Identitätsentwürfe jenseits von Rassen- und Geschlechtergrenzen und ihren entsprechenden Differenzierungen.

Kai Teichert arbeitet seit vielen Jahren parallel zu Malerei und Zeichnung an realistischen Portraitbüsten von Menschen aus seiner unmittelbaren Lebensumwelt. In diesem subjektiven Gesellschaftsbild stehen sich führende Persönlichkeiten aus dem Kunstkontext, Mitglieder der eigenen Familie und prägende Figuren der zurückliegenden Jahrzehnte gegenüber.  

Kuratiert von Ralf F. Hartmann

Ausstellungs-Eröffnung am Freitag, 19. Juni, 19 Uhr in der Galerie Nord, Turmstraße 75
Special: itinerant interlude #71:
Theo Nabicht, Bassklarinette & Saxophon

Die Ausstellung ist geöffnet vom 20. Juni – 25. Juli 2015, Di – Sa, 13 – 19 Uhr

Fotos: © Harald Birck, 2015 – © Matthias Hamann, 2012 

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