Aktion zum Gastrogroßmarkt in der BVV Mitte
Die neugegründete Bürgerinitiative Siemensstraße startet ihre erste Aktion. Auch die Unterschriftensammlung läuft an. (Nächstes Treffen der BI am Montag, 18. Januar um 19 Uhr im Nachbarschaftstreff, Stadtschloss Moabit, Rostocker Straße 32.) Bei der Bürgerfragestunde in der BVV (Bezirksverordnetenversammlung) Mitte am Donnerstag, den 21. Januar kann ein Mitglied der Initiative 3 Fragen (Fragen siehe ganz unten) stellen, die das Bezirksamt und die einzelnen Fraktionen in der BVV beantworten werden:
Wir dokumentieren den Text des Flyers, der hier heruntergeladen und gerne weiterverbreitet werden kann:
STOPPT DEN GRÖSSENWAHN VOM HAMBERGER*! *Bevor es zu spät ist!
Bürgerinitiative Siemensstraße für eine umweltverträgliche Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs
Auf dem ehemaligen Güterbahnhof Moabit beabsichtigt die Firma Hamberger den größten C&C-Gastronomiegroßmarkt in Deutschland zu errichten. Die 180 x 100 m große und 13 m hohe Gewerbehalle soll unmittelbar an den Gehweg der Siemensstraße grenzen (auf der Graphik rechts ist das Größenverhältnis von Hamberger, Hellweg und Tolmien entlang der Siemens-/Quitzowstraße anschaulich zu erkennen). Dafür wird die 300 m lange Baumreihe vollständig gefällt. Pro Tag werden 100 LKWs und 700 PKWs zusätzlich die Lebensqualität in Moabit belasten. Die Zufahrt der Anlieferung wird sich auf Höhe der James-Krüss-Grundschule befinden. Eine, für das gesamte Wohngebiet wichtige, Frischluftschneise wird verschlossen. 97% des Grundstücks sollen versiegelt bzw. überbaut werden. Derzeit läuft ein Bebauungsplanverfahren, bei dem nicht nur die Belange der Bewohner sondern auch die Maßgaben des Berliner Umweltatlas eklatant außer Acht gelassen werden. Wir stellen uns gegen eine solche Vorgehensweise und fordern eine massive Überarbeitung der vorliegenden Planung.
Nähere Informationen finden Sie unter: www.moabitonline.de/2265 und www.moabitonline.de/1501 (hier können die Unterlagen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung heruntergeladen werden).
Kommen Sie zahlreich zur Bezirksverordneten-versammlung (BVV)!
Je zahlreicher, desto besser!
Bringen Sie Transparente mit. Erheben Sie lautstark Einspruch.
Den Politikern musss klar gemacht werden, dass die Bewohner mit dem Bauvorhaben und der Vorgehensweise des Amtes für Stadtentwicklung nicht einverstanden sind.
Auf der Bezirksverordneten-versammlung wird einem Vertreter unserer Bürger-initiative die Möglichkeit eingeräumt, drei Fragen zu dem Bauvorhaben der Firma Hamberger zu stellen.
Alle Fraktionen antworten auf diese Anfrage und stellen damit ihre Position zu dem Bauvorhaben dar.
Die Bezirksverordnetenversammlung ist das Gremium, welches dem Bebauungsplanentwurf durch Zustimmung seine Rechtsgültigkeit verleiht.
Die BVV findet statt:
am Donnerstag, den 21. Januar 2010, Beginn: 17.30 Uhr
(für die Beantwortung der Bürgeranfragen ist nur die erste halbe Stunde vorgesehen)
Ort: Parochialstraße 3, 10179 Berlin, U-Bahnstation Klosterstraße
Gemeinsamer Treffpunkt: 16 Uhr vor der James-Krüss-Grundschule
Wer will, kann natürlich auch anders und auf anderem Weg dorthin kommen, wichtig ist, daß kommt, wer kann.
Hier der Text der 3 Fragen:
Bezüglich des Entwurfs für den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45 VE, der die Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes nördlich der Siemensstraße mit einem riesigen Baukörper sowie Parkplätzen und Fahrwegen durch die Firma Hamberger vorsieht,
frage ich, unterstützt durch Mitglieder der BI Siemensstraße und durch die Teilnehmer des Stadtteilplenums Moabit West, die Parteien der BVV und das Bezirksamt:
1. Wenn aus BauNVO und BauGB eine Überschreitung der GFZ GRZ „in geringfügigem Ausmaß“ ( Zitat aus BauNVO §19 Abs. 4) von maximalen 0,8 auf 0,97 sich errechnen läßt, eine Bebauung von 97% statt eigentlich maximalen 80% der Grundstücksfläche, wenn demzufolge von 42.000 m² 40.760 m² statt der eigentlich höchstens zulässigen 33.600 m² bebaut werden sollen:
Muß das maxi- maximal Zulässige unbedingt ausgeschöpft werden oder ist nicht gerade hier Ihre Aufgabe, die Interessen der Anwohner dagegen einzubringen und das Vorhaben auf politischem und Verwaltungswege verträglicher für diese zu gestalten ?
2. Was tun Sie, um zum Einen die unzweifelhaft Stadtlandschaft prägende Pappelallee – bzw. das stadtlandschaftlich Besondere dieser Allee (etwa durch Ersatzpflanzung von Säuleneichen) zu erhalten und zum Andern das geplante Gebäude dem dringlichen Verlangen der Anwohner entsprechend 10 m vom Gehweg zurücksetzen zu lassen?
3. Haben wir Sie auf unserer Seite, wenn wir verlangen, dass zuerst die neue Planstraße gebaut wird und erst danach die Firma Hamberger ihren Betrieb aufnimmt, damit nicht ein ganzes Jahr lang der ohnehin starke Verkehr in der Siemensstraße zusätzlich verstärkt wird durch den Kundenverkehr einerseits und andererseits den LKW – Verkehr der Zulieferer, der sich zudem in Schlagdistanz direkt gegenüber dem Eingang der James – Krüss – Grundschule abspielen würde?
Hier noch einmal die Links zu den Unterlagen aus der „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ vom Mai/Juni 2009 bis dann die neuen Unterlagen im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplans für den Großmarkt veröffentlicht werden (demnächst zu erwarten):
Presseveröffentlichung Anzeige (PDF, 40kB)
Bebauungsplanentwurf 1-45VE (PDF, 1,6MB)
Begründung 1-45VE (PDF, 3,5MB)
Lageplan (PDF, 1,3MB)
Dachaufsicht (PDF, 730kB)
Schnitte (PDF, 1,1MB)
Fassade Siemenstraße (PDF, 2,1 MB)
Fassadenauszug 1 (PDF, 1,1 MB)
Fassadenauszug 2 (PDF, 3,5 MB)
Fassadenauszug 3 (PDF, 2,0MB)
Fassadenauszug 4 (PDF, 3,4 MB)
Fassadenauszug 5 (PDF, 3,3 MB)
Perspektive (PDF,600kB)
Am 28.09.2009 veranstaltete das Bezirksamt einen Vor-Ort-Termin mit anschließender Infoveranstaltung, hier das Protokoll. Tagesspiegel-Artikel vom 30.9.2009 „Hummer aus Moabit„.
Einen umfangreichen schriftlichen Bericht der Auswertung der Behördenbeteiligung und „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ (PDF, 4.9MB) erhielt die Bezirksverordnetenversammlung als Vorlage zur Kenntnisnahme zur BVV am 25.02.2010.
Und hier der Artikel aus dem Berliner Abendblatt vom 13.2.2010, weil der Link zum pdf ja in ein paar Wochen nicht mehr funktionieren wird. Moabiter gegen Riesenhalle (Teil 1) und 130 Bäume werden gefällt (Teil 2).
Die Berliner Woche brachte am 24.2.2010: Gießkannen für Hamberger? SPD sorgt sich um die Grünpflege durch den Investor.
Berliner Abendblatt vom 3.4.2010 berichtet über das Gegen-Baumgutachten unter dem Titel Gutachter: Die Pappeln sind gesund.
Auslegungszeitraum des Bebauungsplans im Amtsblatt veröffentlicht.
Der Entwurf des vorhabenbezogenen (Hamberger Großmarkt) Bebauungsplans 1-45 VE wird im Zeitraum vom 10.05.-14.06.2010 ausgelegt werden. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen hierzu abgegeben werden. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.
Hier noch ein paar Artikel als Nachtrag:
Tagesspiegel vom 5.8.2010, Berliner Woche vom 25.8.2010: Keinen Meter vor und zurück, taz vom 3.9.2010: Geliebte Schutthalde, Berliner Woche vom 29.9.2010: Keine Einigung zur Großmarkthalle und jetzt aktuell in der Berliner Woche vom 27.10.2010 Hamberger Projekt verzögert sich mit der Ankündigung der erneuten Auslegung des B-Plans und der Verschiebung der Abstimmung in der BVV auf Januar und mit dem Kommentar Stuttgart 21 in Moabit.
Nachtrag 12.11.2010
Am 12.11.2010 wurde offiziell im Berliner Amtsblatt eine erneute Auslegung des Bebauungsplansentwurfs angekündigt:
Erneute öffentliche Auslegung eines Bebauungsplanentwurfes
Bekanntmachung vom 29. Oktober 2010
PlanG1 207
Telefon: 9018-45854 oder 9018-20, intern 918-45854
Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-45 VE vom 6. Mai 2010 für das westlich des Grundstücks Siemensstraße 27 gelegene Flurstück 343 und einer Teilfläche der künftigen Planstraße im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit liegt mit der geänderten und ergänzten Begründung mit Umweltbericht und darin enthaltenen umweltbezogenen Informationen zu Tieren und besonderem Artenschutz, Baum- und Pflanzenbestand, Boden, Wasser, Klima, Ortsbild usw. sowie einem geänderten und ergänzten Gutachten zum Schallschutz gemäß § 4a Absatz 3 des Baugesetzbuchs erneut öffentlich aus. Er wird in der Zeit
vom 22. November 2010 bis einschließlich 6. Dezember 2010
Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr; Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr im Bezirksamt Mitte von Berlin, Zimmer 165, Müllerstraße 146, 13353 Berlin sowie nach telefonischer Vereinbarung bereitgehalten.
Während der Auslegungsfrist können zu den geänderten und ergänzten Teilen Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind in die anschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.
Ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung ist unzulässig,soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden,die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder nur verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.
Nachtrag vom 22.11.2010:
Nachfolgend der heute vom Stadtplanungsamt Mitte veröffentlichte (temporär für die Zeit der Auslegung) Text zur erneuten Auslegungmit den Links auf die geänderten Unterlagen.
Erneute Öffentliche Auslegung gem. § 4a Abs. 3 BauGB
zum
Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45VE
für das westlich des Grundstücks Siemensstraße 27 gelegene Flurstück 343 und eine Teilfläche der künftigen Planstraße im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit
in der Zeit vom 22. November 2010 bis einschließlich 06. Dezember 2010
Presseveröffentlichung
Bebauungsplan 1-45VE
Begründung 1-45VE
Schallgutachten
Lageplan
Lageplan mit Dachaufsichten
Lageplan mit Parkplatzüberdachung
Grundriß EG
Grundriß OG
Grundriß UG
Dachaufsicht
Leergut
Ansichten
Schnitte
Schnitt Siemensstraße
Perspektive
Sie können Ihre Stellungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45VE während der oben genannten Auslegungsfrist formlos postalisch an die unter Kontakt angegebene Adresse oder über dieses Onlineformular abgeben.
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Weitere Nachträge:
Berliner Woche vom 15.12.10: Kommt jetzt das Aus?, Berliner Abendblatt vom 25.12.10 zur Schlichtung mit Hassemer und der Tagesspiegel vom 11.1.11 „Schlichten statt Streiten„.
In der BVV am 20.1.2011 wird eine Dringliche Vorlage zu Hamberger abgestimmt werden. Die Unterlagen im Informationssystem sind hier zu finden, Pläne, Schnitte, Ansichten, Details und die Auswertungen der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung und deren Wiederholung(en).
Bericht über Abstimmung im Ausschuss im Berliner Abendblatt, in der Berliner Woche und der entsprechende Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss der BVV am 26.1.2011.
Bericht über das Juni Stadtteilplenum in Moabit West und die Beantwortung einer Anfrage der Grünen zu Arbeitsplätzen und weiteren Versprechungen.
MoabitOnline-Artikel zu den Baumfällungen im Februar 2012.
Schreiben der B.I. Siemensstraße an alle Fraktionen der BVV Mitte vom 26. März 2012, in dem eine Festsetzung des B-Plans gefordert wird, damit die Normenkontrollklage eingereicht werden kann.
Nachtrag vom 13.04.2012:
Die Bürgerinitiative Siemensstraße hat zwischenzeitlich ein Modell fertiggestellt, dass die Maße des Baukörpers des geplanten Großmarktes und die vorhandene Wohnbebauung an der Siemensstraße darstellt, nachfolgend die von der BI Siemensstraße verfasste Beschreibung dazu:
Das Foto zeigt das maßstabsgerechte 1:500 – Massenmodell, das sehr gut die extreme Größe des Großmarktes im Verhältnis zur vorhandenen Wohnbebauung zeigt.
Links sieht man die Siemensstraße mit ihren Wohnhäusern und mit dem Zugang zur James-Krüss-Grundschule (unten) und den Einmündungen der Emdener Straße (Mitte) und der Waldstraße (oben).
Am unteren Bildrand (schwarze Fläche) liegt die Dauerbaustelle des Moabiter Stadtgartens. Die nach oben angrenzende Fläche (grau) ist der 110 m lange Anlieferungshof mit Tankstelle. Man sieht links die 23 m lange und 11,35 m hohe Schallschutzwand zur Siemensstraße. Daran schließt an die 109 m breite, 189 m lange und 11,35 m hohe Großmarkthalle (weiß) und ganz oben (gezackt) das 8 m hohe Blech- und Plastikdach über den Parkplätzen.
Zum Größenvergleich: Die weißen Punkte in der Siemensstraße sind Pkw’s, die Striche stellen 18-Tonner-Sattelschlepper mit 16,5 m Länge dar. Auf dem Hallendach könnte man ca. 2 ½ mal das Fußballfeld des Olympiastadions unterbringen.
Wenn man an der Siemensstraße in Zukunft im EG, 1. und 2. OG eines Altbaus aus dem Fenster sieht, hat man die 210 m lange Betonfassade der Halle und der Schallschutzwand vor sich. Wenn man im 3., 4. und 5. OG aus dem Fenster sieht, blickt man auf eine 109 m tiefe Dachfläche, auf der eine hunderte von Quadratmetern große Solaranlage, Klima- und Lüftungsgeräte bis 3 m Höhe und mehrere Meter hohe Werbeschilder stehen.
Bilder vom Bau der Straße und dem leeren Gelände im Architekturforum: Mai 2012, Feb. 13, April 13, Mai 13.
In Sachsen-Anhalt werden dafür 2 Märkte geschlossen, es gab auch Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft (Mitteldeutsche Zeitung).
Mittlerweile wird auch „Golf“ gespielt, wie dieses Foto zeigt, oder Kunstinstallationen aufgehängt.
Hier die Hamberger-Berlin-Webseite.
Und das Architketurforum: Okt. 14, Nov. 14.
Große Anfrage der Grünen (Drs. 1861/IV) zum Bau ohne festgesetztem B-Plan, auf die dieser und der folgende Kommentar unter einem anderen Hamberger-Artikel anspielen. Hier die Antwort auf die Anfrage (wenn der Link direkt zur Antwort nicht funktioniert, auf die Drs. gehen und Antwort anklicken).
Im Amtsblatt Nr. 6 vom 13.02.2015, S. 196 ist die erneute Auslegung des Bebauungsplanentwurfs 1-45 VE (Hamberger) mit einem neuen Plandokument für den Zeitraum vom 23. Februar 2015 bis einschließlich 23. März 2015, Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr angekündigt. Auslegungsort ist das Bezirksamt Mitte von Berlin, Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung, Stadtentwicklungsamt – Fachbereich Stadtplanung –, Zimmer 165, 1. Etage, Müllerstraße 146, 13353 Berlin.
Neuer Artikel zum Hamberger Großmarkt, dort werden wir Kommentare und Nachträge ab 2015 weiterführen.
Zu 300:
Meinen Sie „utopisch“ oder „untypisch“? Und mit „Grenader“ meinen Sie doch sicherlich den Architekten Alfred Grenander, der ja in Berlin viele inzwischen denkmalgeschützte Bauten geplant hat.
Früher besaßen Ingenieure und Architekten noch eine umfassende Bildung, die weit über das eigentliche fachliche in den humanistisch-künstlerischen Bereich ausstrahlte (gemäß dem bürgerlichen Bildungsideal). Man verstand gute Architektur auch als Werbung, zum Teil aber auch (gerade im Historismus) übersteigert zu purem Protz. Heute haben wir das äußerst effiziente Fachidiotentum, aus dem früher ganz anders verstandenen „form follows funktion“ ist das schmalspurige „muß nur seinen Zweck erfüllen“ geworden. Der BWLer plant, ohne nach links oder rechts zu sehen, streng nach Kosten-Nutzen-Verhältnis, der Ingenieur plant – die Vorlesungen zur Gestaltung waren wahrscheinlich völlig uninteressant, weil ohne CAD-Gimmicks – ein dementsprechend günstiges Tragwerk und der BI-ler fängt mit Erbsen-(bzw. Verkaufsflächen-)Zählerei an (und falls er keine Quadratmeter mehr findet, sucht er eben Tippfehler). Visionen hat keiner mehr.
Zu 301: ich meinte utopisch (ohne „n“) dafür Grenander (mit 2. „n“)
An vilmoskörtes Beitrag 299 hat mir gut gefallen, dass er in Fragen der Baukultur quer denkt, auch wenn die aufwendige Gestaltung von Bauten Grenanders oder Behrens sicher nicht preiswert war und heute bei Industriebauten das „Kosten-Nutzen-Verhältnis“ (302) im Vordergrund steht. Fragwürdig finde ich bspw. die Planungen von Bayer Pharma bei den Umstrukturierungsplänen für den Weddinger Standort an der Müllerstraße für längere Zeiträume nur einen Besucherpavillon, einen See und eine Wiese vorzusehen, wo heute das alte Schering-Verwaltungsgebäude steht. Der Konzern sollte hier etwas mehr Verantwortung für den Stadtraum übernehmen, in dem er sich bewegt.
Zumindest im Wohnungsbau besteht eine Chance für bessere Architektur mit einem „Gesicht“, wenn größere Grundstücke in Parzellen geteilt werden. Gutachterverfahren für Großprojekte, auch wenn die einzelnen Häuser von verschiedenen Büros geplant werden sollen, sind zwar gut gemeint, führen aber nicht zu so interessanten Ergebnissen, wie wenn ein einzelner Bauherr seiner Parzelle ein Gesicht gibt. Das sollte das Land in seiner Grundstückspolitik beachten und nach Möglichkeit auf Grundstückseigentümer wie Vivico und DB Imm (beide teilen sich die Heidestraße) Einfluss nehmen.
Allerdings gibt es auch bei Planern die paternalistische Haltung, „wir wissen schon, was für die Stadt gut ist“, was häufig eher zu engen Vorgaben als weiten gestalterischen Spielräumen führt. Den Rest erledigt manchmal die Schere im Kopf von Bauherren und Architekten, die sich mit den Stadtplanern nicht anlegen wollen.
Ist schon heftig, das eine Verkehrsberuhigung nur stattfindet, wenn dort ein Klotz hingebaut wird. Auch das eine Fassadenbegrünung vorgesehen war und vom „Investor“ verworfen wurde, nur weil sie (angeblich?) nicht von der BI unterstützt wurde, halte ich persönlich für ausgemachten Unfug. Immerhin wäre es spätestens im Nachhinein möglich, für eine Befriedung zu sorgen. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde auch auf Moabitonline angeregt, die Fassade zu begrünen.
Und was die prekäre Kehrseite anbelangt: Die haben haben wir auch heute wieder. Auch heute erwirtschaften viele Menschen das Geld, womit einige Wenige in Saus und Braus leben können, während viele Andere, dank der Einheitsparteien SPD/Grüne/CDU/FDP, nur die Freiheit haben zu entscheiden, ob sie zu zum Arzt gehen, eine dringend nötige neue Hose kaufen oder das Geld lieber zum Essen ausgeben.
Und da die Lehrter Straße total umgekrempelt wird, würde ich mir wünschen, wenn diese eine autofreie Zone wird. Aber das ist ne andere Geschichte und total utopisch bei unseren Stadtplanern und mit „unseren“ Politikern. Aber zum Glück darf man ja noch träumen.
@ Kommentar 298:
Sehr geehrter Herr Koch,
könnte es sein, dass Ihnen langsam klar wird, dass Sie einen Fehler gemacht haben, als Sie und Ihre Kollegen im Februar 2011 den Bebauungsplan für den Großmarkt beschlossen haben? Und könnte es sein, dass Sie deswegen nun versuchen, der BI die Schuld an der Kompromisslosigkeit der SPD-Fraktion, des damaligen SPD-Stadtrates und des Investors in die Schuhe zu schieben?
Leider verdrehen Sie dazu in Ihrem Kommentar die Tatsachen, offenbar kennen Sie den Ablauf nicht oder Sie haben ihn vergessen. Auch ist z. B. Ihre Interpretation eines Investor-Verhaltens bezüglich Parkplätzen und Umfang der Überbauung des Grundstückes (Grad der Bodenversiegelung) schlicht naiv.
Ihr Kommentar verdeutlicht jedoch sehr gut eines der grundsätzlichen Probleme des Genehmigungsverfahrens:
Dieses Problem besteht m. E. darin, dass vorhabenbezogene Bebauungspläne in der Bezirksverordnetenversammlung von Personen beschlossen werden, die meistens von der Materie zu wenig oder gar nichts wissen, da sie Berufe erlernt haben und/oder ausüben, die nichts mit Stadtplanung, Städtebau und Architektur zu tun haben. Und dann betreffen diese Bebauungspläne teilweise ausgerechnet auch noch solche Bauvorhaben, die wegen ihrer unverhältnismäßigen Größe mit einem normalen Genehmigungsverfahren nicht genehmigungsfähig wären, bei denen also gerade eine besondere Kenntnis der Materie und eine besonders intensive Kontrolle angesagt wären – wie eben z. B. beim Großmarkt.
Herr Eschenburg,
es ist halt immer nur der Fundamentalismus a la Parkschützer 21, was Ihnen selbstverständlich zusteht, aber in aller Regel nicht erfolgreich ist.
Wer möchte, kann sich meine Ausführungen in 298 zu Protest und erfolgreicher Interessenvertretung ja noch mal durchlesen.
Ich persönlich würde gerne nach Realisierung des Hamberger Projekts, der damit verbundenen Verkehrsberuhigung für die Siemensstraße und der Einrichtung des Moabiter Stadtgartens mit allen, die an einer konstruktiven Diskussion interessiert sind, die Entstehungsgeschichte, die Ergebnisse und daraus zu ziehende Schlüsse für andere Projekte diskutieren. Eine derartige Dialogkultur halte ich für angebracht und wünschenswert.
Reiten Sie doch, Herr Koch, nicht immer auf dem Zusammenhang mit Umgehungsstraße und Stadtgarten herum. Begreifen Sie doch endlich mal, dass dieser Zusammenhang keine Entschuldigung für einen grottenschlechten Städtebau ist. Und begreifen Sie auch endlich, dass die Umgehungsstraße und der Stadtgarten genauso mit einem anderen Gewerbe, mit einem anderen Investor und mit einer stadtteilverträglicheren Planung entstanden wären.
Dialogkultur? Dass ich nicht lache! Die hätten Sie und Ihre Genossen besser vor dem BVV-Beschluss verwirklichen sollen. Als Grund dafür hätten doch wohl allemal die Hotels an der Lehrter Straße, Hellweg, Tolmien und der Moabogen gereicht.
Im Netz bin ich auf die Studie
„Umweltgerechtigkeit im Land Berlin“
gestoßen. Diese wurde offenbar von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz erarbeitet und ist bisher wohl nicht so wirklich an die Öffentlichkeit gelangt, weil ihre Ergebnisse von erschreckender Brisanz sind und zwangsläufig dazu führen müßten, dass die Berliner Politik und Verwaltung ihre Verkehrs- und Baupolitik grundlegend überdenken muss.
In dieser Studie werden, analog zum Monitoring Soziale Stadt, für 447 Berliner Planungsräume erstmalig der Verkehrslärm, die Luftbelastung und der Versorgungsgrad mit Grün- und Freiflächen in Bezug gesetzt zum Gesundheitszustand, zum Erkrankungsrisiko und zum Sterberisiko und Sterbealter der Bewohner.
Das, was sich eigentlich jeder zusammenreimen kann, was aber manche Parteien und Verwaltungen nicht hören möchten, weil es ihre Verkehrs- und Betonpläne behindern oder sogar verhindern würde, wird hier erstmalig in aller Deutlichkeit ausgesprochen.
Bisher gab es den „Umweltatlas“, herausgegeben von Sen Stadt und nicht rechtsverbindlich und daher nichts weiter als ein Stück wertloses Papier, wie man z. B. beim Hamberger Großmarkt und bei Schultheiss sehen kann. Aber mit der „Umweltgerechtigkeit im Land Berlin“ kommt jetzt etwas, an dem gewisse Parteien, ihre Stadträte und ihre Fraktionsvorsitzenden auf Dauer nicht vorbeikommen werden. Und das ist gut so, sehr gut sogar.
Hier einige Ergebnisse aus der obengenannten Studie
„Umweltgerechtigkeit im Land Berlin“
die den Untertitel trägt: „Konzeption zur Untersuchung der (stadt-)räumlichen Verteilung von gesundheitsrelevanten Umweltbelastungen“.
1. Lärmbelastung: in Moabit an der Siemensstraße extrem hoch
2. Verkehrsbed. Luftbelastung: in Moabit extrem hoch
3. Grün- u. Freiflächenbestand: westl. Moabit ist als unterversorgt eingestuft (1)
4. Bioklima: in Moabit Konzentration der therm. Belastungen
5. Sozialstruktur: Moabit ist einer der Berliner Problemschwerpunkte
6. Risiko für Herzkrankheiten: insbesondere in Mitte, in Moabit extrem hoch
7. Risiko für Fettleibigkeit: insbesondere in Mitte, also auch in Moabit
8. Mittlere Lebenserwartung: negative Abweichung in Mitte, also auch in Moabit
9. Vorzeitige Sterblichkeit: am höchsten insbes. in Mitte, also auch in Moabit
In diesem Sinne kann man viele Krankheiten (z. B. auch Krebs) oder auch die Todesursachen statistisch dahingehend untersuchen, ob und wie sie in den 447 Berliner Planungsräumen mit den Punkten 1. bis 3. zusammengehen.
Die Karten in den wenigen Veröffentlichungen bei Google sind schwer zu lesen und unter „Senat von Berlin“ konnte ich überhaupt nichts finden. Ich bin gespannt, ob und wann die Opposition im Senat dafür sorgt, dass das ganze richtig öffentlich wird und wann es in das „Berliner Planungssystem“ integriert und damit rechtsverbindlich wird.
(1) Deshalb hatte man wohl mal geplant, den Güterbahnhof zu einem Park und nicht zu einem Großmarkt mit 300 Parkplätzen und nur fünf Bäumchen zu machen.
zu 308 und 309: Es wäre hilfreich, wenn du die Quelle angeben könntest, also einen Link auf die Studie setzten könntest. Ich kann nur http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/umweltgerechtigkeit/pa2_klimeczek.pdf finden und das ist nur eine grobe Übersicht, aus der sich Aussagen wie in Kommentar 309 nur schwerlich ableiten lassen. Du musst also noch etwas Detaillierteres gefunden haben, lass uns teilhaben!
Ich habe bei Google die Ausgabe der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt usw. genutzt und diese war, wie oben im letzten Absatz erwähnt, schwer zu lesen.
Ich vermute mal, dass man nicht mehr darum herum gekommen ist, diese Arbeit zu veröffentlichen, dass man es aber gar nicht gern und deswegen nur halbherzig gemacht hat.
Je eher und je mehr Druck hier von der Öffentlichkeit und/oder der Opposition zu diesem Thema gemacht wird, je eher wird sich die noch aus dem letzten Jahrhundert stammende Berliner Bau- und Verkehrspolitik von CDU und SPD ändern müssen.
Vielleicht kann man ja die Verfasser mal zu einem Stadtteilplenum einladen und sie um Aussagen zu Moabit bitten !!
@H. E. Bitte lerne doch mal wie man die Links einfügt („copy an paste“), damit andere Deine Quellen leichter nachvollziehen können.
Den Vorschlag, die Verfasser der Studie zu einem Stadtteilplenum einzuladen, mache doch bitte auch direkt bei den Organisatoren des Plenums, anscheinend wäre von SenGuV Herr Klimeczek ja ein möglicher Ansprechpartner.
@all
Einen zusammenfassenden Artikel unter dem Titel „Berliner Modelluntersuchung: Weniger Einkommen – mehr Umweltbelastung“ über die vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie hatte der Berliner Mieterverein in seiner Ausgabe im Dezember 2011 veröffentlicht.
Das Umweltbundesamt hat im „UMID Themenheft 02/2011“ (PDF, 7.2MB, 137 Seiten / UMID = „Umwelt und Mensch – Informationsdienst“) zum Thema Umweltgerechtigkeit die Forschungsergebnisse dazu in mehreren Beiträgen im Abschnitt „BERLINER MODELLVORHABEN ZU UMWELTGERECHTIGKEIT: Analysen zur sozialräumlichen Verteilung gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen in Berlin“ veröffentlicht.
zu 311: Jetzt wissen wir leider immer noch nicht, worauf du dich nun beziehst – schade, aber so wird das nichts, da nutzen auch deine Vermutungen und Verschwörungstheorien nichts.
Hier der Link zur „Umweltgerechtigkeit im Land Berlin“:
http://www.ak-uis.de/ws2010/pdf/d_06_Klimeczek_SenatBerlin_Umweltgerechtigkeitm.pdf
Ach, da werden ein paar Folien nacheinander ausgeworfen, welche man ohne Bezugsgrößen und genauere Untersuchungen gar nicht vergleichen kann.
Nur weil jemand eine Folie über Fettleibigkeit und eine über Lärmbelastung zeigt, so kann das noch lange nicht in einen Zusammenhang gebracht werden. So einfach ist die Welt leider nicht. Das ist eine Analyse auf BILD-Niveau.
Da die Karten in der Variante vom SenatBerlin schwer zu händeln und zu lesen sind, sollte man besser die bei
http://www.umweltbundesamt.de/umid/archiv/umid0211.pdf
benutzen. Dort wird auch mehr erläutert.
Nunja, Kern ist u.a. der ökonomische Wahnsinn, siehe Schlecker und Praktiker-Baumärkte.
Wenn Investoren hier in dieser Stadt investieren wollen, sollten sie die Konkurrenz im Auge behalten, sonst geht es um das Geld aller Steuerzahler.
Ich und hoffe auch andere sind nicht mehr bereit. zwielichtige Investoren mit billigen Arbeitsplatzversprechen zu unterstützen.
Ich weiß nicht, ob es schon jemand bemerkt hat, auf der Hamberger-Heimseite ist als Eröffnungszeitraum des Berliner Marktes Herbst 2013 angegeben. Baubeginn wäre dann spätestens April 2013. Weiß jemand mehr?
http://www.hamberger-cc.de/de/cases/ich-bin-ein-berliner
@309: “1. Lärmbelastung: in Moabit an der Siemensstraße extrem hoch” – so kleinteilige Aussagen trifft die Studie nicht. Ohne Zweifel ist die Aussage aber inhaltlich richtig. Deshalb wurde auch schon in der vorletzten Legislaturperiode nach einem Weg gesucht, eine Umgehungsstraße zu finanzieren. Zwischen Wirtschaftssenator Wolf und Baustadträtin Dubrau ist damals verabredet worden, die Fläche des Moabitier Güterbahnhofs überwiegend für Gewerbeansiedlung zu nutzen und damit Strukturfördermittel für die Umgehungsstraße als Erschließungsstraße für dieses Gewerbe zu akquirieren.
Sicherlich wäre es besser gewesen, die gesamte Fläche als Park / naturnahe Grünfläche zu entwickeln. Das sagt schon der gesunde Menschenverstand und die vorgelegte Studie belegt das natürlich. Dies hätte zwei Folgen gehabt: Das Land hätte die Fläche ankaufen und eine Umgehungsstraße selbst finanzieren müssen. Oder eben, was wohl realistischer gewesen wäre, ganz auf eine Umgehungsstraße und eine (nun leider sehr kleine) Grünfläche verzichten müssen. Dann hätte der Eigentümer wiederum darauf bestanden, seine Fläche zu entwickeln oder den Ankauf durch das Land durchgesetzt.
Das Dilemma der leeren Kassen von Kommunen und Ländern, das sich derzeit noch verstärkt, lässt sich auch durch populistische Hinweise auf Verschwendung andernorts nicht aus der Welt bringen. Es ist ein strukturelles Problem. Senator Wolf und Baustadträtin Dubrau haben damals den in Berlin üblichen Weg beschritten, die Umgehungsstraße und den “Pocket”-Park über Fördermittel zu finanzieren. Die “Kröte” der damit zwingend verbundenen Gewerbeansiedlung wurde von den Linken und Grünen Entscheidungsträgern geschluckt. Es wäre allerdings besser gewesen, wenn bereits damals ein bürgerschaftlicher Diskurs angestoßen worden wäre, so dass eine Entscheidung pro oder contra in einer frühen Projektphase hätte breit diskutiert werden können.
Daraus könnte man doch lernen. Oder? Mitte würde beispielsweise ein Bürgerinitiativenplenum gut zu Gesicht stehen, das klare Forderungen zu Planungsprozessen an die Politik und Verwaltung heran trägt.
Wozu? Spekulanten, neudeutsch auch Investoren genannt, haben doch Vorstellungen, wie sie bestmöglich Profit rausholen, und das wollen sie verwirklichen. Politik denkt sich, „prima, ein wenig Kohle für den Stadtsäckel“ und das wird dann mit Politik und Verwaltung durchgezogen. Für die Bevölkerung werden dann kleine Abstriche gemacht und Bevölkerung ist zufrieden, weil sie ja wenigstens etwas bekommen hat. So läuft doch der ganze Mist. Oder glaubst du, jetzt mal nur als Beispiel, die Pioniergärten in der Lehrter waren von Anfang an im Plan? Die sind doch nur rein gerutscht, weil CA Immo und Politik sich davon versprechen, das der Widerstand gegen die zukünftige Bebauung und die Empörung gegen den Abriß der bestehenden Kleingärten klein bleibt.
@ 319
Mag alles richtig sein, aber auch hierzu kann ich nur wieder sagen: Dieses rechtfertigt nicht den durch den Großmarkt-Kasten entstehenden grottenschlechten Städtebau, den ausschließlich die CDU und die SPD zu verantworten haben.
U. a. gab und gibt es die Voruntersuchung „Stadtumbau West“ von 2005/2006, an der sogar das BA Mitte maßgeblich beteiligt war. Es gab und gibt das „Planwerk Innere Stadt“, von SenStadt ab 2009 bearbeitet. Und es gab und gibt den „Umweltatlas“ von SenStadt und den die zukünftigen Ziele ausweisenden Flächennutzungsplan für die gesamte Umgebung, an dem ebenfalls das BA Mitte beteiligt war.
Über alles und viel mehr waren CDU und SPD durch die BI Siemensstraße detailliert schriftlich informiert. Sie haben es bis zum Beschluss in der BVV vom 17.02.2011 in der Hand gehabt, dass die Vorschläge und Ziele der oben genannten Studien und Pläne (Mit einem kleineren Gebäude, mehr Grünfläche und dem Erhalt der Pappeln) verwirklicht werden. Statt dessen haben jedoch CDU und SPD durch ihren Beschluß in der BVV diese positiven Ziele abgelehnt und statt dessen dem Investor alle Vorteile verschafft.
M. E. sollte bald generell die Frage geklärt werden, ob die rein politischen Fraktionen einer BVV ohne die Mitwirkung von unabhängigen Fachleuten überhaupt in der Lage sind, vorhabenbezogene Bebauungspläne zu kontrollieren (und dann zu beschließen). Und es sollte geprüft werden, ob nicht ein Verfahren geändert werden muss, das politischen Parteien ermöglicht, Investoren derart den Weg zu ebnen.
@ 321, letzter Absatz: Vor eine Gesellschaft, in der „unabhängige“ Technokraten stadtentwicklungspolitische Entscheidungen treffen, gruselt es mich. Die Festsetzung der B-Pläne ist – neben dem bei leeren Kassen ausgehöhlten Budgetrecht – der einzige Bereich, in dem das Bezirksparlament ein echtes Entscheidungsrecht hat. Damit wird auch der Stellenwert der Stadtentwicklung für die politische Auseinandersetzung deutlich. Das Parlament muss letztendlich entscheiden, politische Parteien zu ihrer Position stehen oder eben populistisch einknicken.
Nur vor diesem Hintergrund gibt es Spielräume für zivilgesellschaftliche Einwirkungsmöglichkeiten. Ob man die Nutzt, oder nach dem Motto „alles oder nichts“ Luft ablässt, muss jede BI selbst entscheiden. Mein Vorschlag für ein Bürgerinitiativenforum im Mitte basiert auf der Grundannahme, dass damit für Verwaltung und Parlament Standards gesetzt werden können, die die Arbeit der einzelnen BIs erleichtern.
Ganz unabhängig von irgendwelchen aktuellen Projekten:
Wenn das Beschließen („Festsetzen“ ist ein anderer späterer Vorgang, Herr Koch) von vorhabenbezogenen Bebauungsplänen, die in der Regel im Auftrag von Investoren aufgestellt und von diesen bezahlt werden und die dementsprechend vorwiegend die Wünsche der Investoren widerspiegeln, ein Bereich ist, in dem die politischen Fraktionen eines Bezirksparlamentes allein (ich sage extra: allein) das Entscheidungsrecht haben, dann ist das m. E. genau ein Bereich zu viel.
U. a. eben, weil man der umfassenden Problematik der Stadtentwicklung und des Städtebaues nicht gerecht wird. Wie viele derzeitige Abgeordnete z. B. in Mitte sind denn Stadtplaner oder Verkehrsplaner oder Architekten? Keiner, so weit ich weiß. Man möge mich korrigieren, falls ich irre. Nach welchen Kriterien entscheiden diese Abgeordneten also bei einer derart komplexen Problematik? Hat jemand eine Antwort?
Ein Bürgerinitativenforum kann ich nur befürworten. Wäre gespannt, wie das BA darauf reagieren würde. Als Quartiersräte von Moabit West vor einigen Jahren versucht haben, die Quartiersräte von Mitte zu vernetzen, hat Herr Hanke (Bürgermeister, SPD) sehr schnell die ganze Geschichte an sich gezogen und vier mal im Jahr dazu eine Veranstaltung gemacht. Hat er etwa großes Unheil vermutet? Eigentlich hätte man seine Mitwirkung damals stante pede ablehnen müssen, hat aber leider keiner gemacht. Ich habe mich sehr schnell zurückgezogen, weil es unter dieser Voraussetzung schlicht nichts gebracht hat. Gibt es diese Runde überhaupt noch oder hat man sie vielleicht inzwischen sanft entschlafen lassen?
@ Kommentar 322 von Thomas Koch
Zwei Dinge würden mich interessieren:
1. Welches waren bei Schultheiss und beim Hamberger Cash & Carry-Großmarkt die stadtentwicklungspolitischen Entscheidungen, die Ihrer Meinung nach die BVV – also die Politik – treffen mußte?
2. Welche Standards sollten Ihrer Meinung nach für Verwaltung und Parlament gesetzt werden, die die Arbeit der einzelnen BI’s erleichtern?
Es wird früh dunkel und die Abende sind lang. Vielleicht, Herr Koch, könnten Sie ja nun mal auf meine obigen Fragen antworten.
Außerdem möchte ich hiermit auf Kommentar Nr. 18 zum Artikel https://moabitonline.de/610 hinweisen.
Wie falsch die Entscheidung von CDU und SPD von Mitte und der Abt. Stadtentwicklung und ihrem Stadtrat Gothe war, auf dem Güterbahnhof, einem der besten Grundstücke innerhalb des S-Bahn-Ringes, so was dämliches und überflüssiges wie einen weiteren Großmarkt zu genehmigen, zeigt sich nun, wo letzterer – nun als Herr Staatssekretär – verkünden darf, dass der Senat neuen sozialen Wohnungsbau plant.
Wohnen an der verkehrsberuhigten Siemensstraße in Südlage und Technologie/Gewerbe an der neuen Umgehungsstraße und das in Verbindung mit Grünflächen/Stadtgarten, das wär christlichen und sozialen Parteien angemessen. Aber was produzieren sie statt dessen: ein Beton-Monstrum, eine Blechwüste und mehr Verkehr.
Und eine weitere Folge wird sein, dass nun für den sozialen Wohnungsbau viele Berliner Kleingärten und damit Grünflächen innerhalb der Stadt ausradiert werden. Sogar die Namen von Kolonien sind schon im Gespräch.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/landespolitik/foerderprogramm-berlin-plant-neuen-sozialen-wohnungsbau/7380186.html
Stellen wir uns das Hamberger-Grundstück mit der von H.E. vorgeschlagenen Bebauung vor: Zur Siemensstraße ein langer sechsgeschossiger Wohnriegel, zur Umgehungsstraße ein ebenso hoher und langer Gewerberiegel. Da bliebe nur eine Art langgestreckter Hinterhof zwischen beiden. Innerstädtisch nur Dreigeschosser zu bauen, verböte sich, damit wäre dann aber die Kaltluftschneisen-Argumentation dahin, außerdem hörte man bei kleineren Gebäuden ja die böse Eisenbahn in der Siemensstraße. Aus Lärmschutzgründen verböte sich auch eine aufgelockerte Bebauung. Man könnte weiterspinnen und diesen „Langen Jammer“ unter Wegfall des Stadtgartens bzw. seiner Integration in den erwähnten Hinterhof fortgesetzt bis zur Einmündung der Ellen-Epstein-Straße denken – wäre das jetzt die tolle Alternative? Man sollte, wenn Herr Gothe für einen ein Reizwort ist, doch lieber zum Beißholz greifen, anstatt immer und immer wieder nur seine Gothe-Hasser-Kommentare abzulassen.
@ prolet
Deine Vorstellung vom Städtebau ist offenbar genauso banal wie die des Bezirksamtes. Da Du Dir hier in städtebaulicher Hinsicht offenbar nichts anderes vorstellen kannst als ausgerechnet die schlechteste Situation (außer dem Großmarkt), möchte ich Dir empfehlen, erst mal mit einem Klötzchenbaukasten einige Modelle durchzuspielen und dann darüber zu reden.
Und den nick „prolet“ würde ich in „fussmatte von hanke“ umbenennen. Welche Funktion hast du in der SPD-Mitte ?
Zu H.E.:
Es geht im Moment nicht darum, irgendwelche Wohnungen zu bauen – für Luxuswohnungen ist die tollste Architektur denkbar. Wenn wir aber den dringend benötigten preiswerten Wohnungsbau wollen, der gerade auch von ALG-II-Empfängern genutzt und vor allem bezahlt werden kann (ohne Aufforderung vom Amt, die Mietkosten zu senken!), dann muß man sich schon überlegen, wie man möglichst kostengünstig baut. Nicht umsonst hat Maren Kern vom BBU davon gesprochen, daß man ggf. wieder in Großsiedlungen denken müsse. Das hieße also standardisierter, industrieller Wohnungsbau und kein KleinKlein mit tollen Materialien und Kunst am Bau, keine städtebaulich tollen Lösungen, denn mittlerweile kann schon fast nicht mehr gebaut werden, ohne eine Miete von rd. 8,50 nicht zu überschreiten. Und da sind so viele verteuernde Vorschriften, die abgearbeitet und finanziert werden müssen, z.B. die EnEV oder die evtl. Rauchmelderpflicht, auch an die TGA werden immer höhere Anforderungen gestellt, es gibt Überlegungen zur Einführung von Zwangsbelüftungssystemen für Wohnungen (Thema Feuchtigkeit/Schimmel), daß für Ästhetik wenig Spielraum bleibt. Die ehemals billigen Mietskasernen mit Ofenheizung und Außenklo dürfen nicht mehr gebaut werden, und wenn ja, dann müßten die Mieter eine Aufwertung auf heutigen Standard – und damit die deftige Mieterhöhung – dulden. Was als könnte man da anderes hinstellen als einen „Langen Jammer“, der in Punkto Technik und damit Baukosteneinsparung optimert ist?
@ prolet
Leider scheinst Du zu den vielen Leuten zu gehören, die irrtümlich der Meinung sind, dass guter Städtebau und gute Architektur nur bei hohen Baukosten möglich sind. Guter Städtebau, Baukunst und Ästhetik waren jedoch noch nie eine Frage der Kosten. Kunst kommt von Können – und glücklicherweise nicht von Knete.
Mir sind in Berlin drei Bauwerke bekannt, die als „Langer Jammer“ bezeichnet werden:
Der von Renè Gagés im Märkischen Viertel von 1975.
Der von Otto Bartning in Siemensstadt, der unter Denkmalschutz steht.
Und die „Schlange“ schräg gegenüber vom Schloss Bellevue, mit der die Noch-Bonner in der Nach-Wende-Zeit das beste innerstädtische Grundstück Berlins versaut haben.
Aber Du wirst es nicht glauben, alle haben Zentralheizung und Bäder und Küchen mit fließendem Warm- und Kalt-Wasser, alle wurden nicht als Luxus-Wohnungen geplant und trotzdem sind sie immer noch bewohnt.
zu H.E.
Die Frage ist nicht, ob sie bewohnt sind, sondern zu welchem Preis. Dank drohender „Prenzlauer-Bergisierung“ unseres Bezirkes werden sie auch zukünftig ihre Mieter finden. Die Frage ist, ob sie gerade auch von den von Modernisierung verdrängten ALG-II-Beziehern dauerhaft angemietet werden können. Ich hatte einige der architektur- und ästhetikunabhängigen Preistreiber genannt, um die man als Bauherr nicht mehr drumherumkommt. Gerade in den Zwanziger Jahren sind architektonisch bahnbrechende Bauten geschaffen worden, die heute nur mit größter Mühe und zum Teil großen Kosten (Denkmalschutz!) an die heutigen Anforderungen angepaßt werden können und müssen. Oftmals stand bei ihnen auch der Gedanke an preiswertes Bauen und damit preiswertes Wohnen im Vordergrund, nur wären sie mit den originalen – zum Teil neu erfundenen – Baumaterialien und Bemessungen heute oftmals nicht mehr genehmigungsfähig. Und das zieht sich bis weit über die Nachkriegsmoderne hinaus hindurch. Wie soll also auf so einem Grundstück wie dem von Hamberger der fehlende preiswerte Wohnraum für die von Verdrängung bedrohte Klientel geschaffen werden? Wie soll das Wohngebiet an der Siemensstraße vom Straßen- und Bahnlärm abgeschirmt werden? Wie soll so ein Projekt ohne eine heute unerwünschte und doch in irgendeiner Form bitter nötige staatliche Unterstützung umgesetzt werden?
Wir reden hier von einem innerstädtischen Bereich und in diesem werden in der Regel sechs (neuerdings leider auch sieben) Geschosse gebaut, die den fünf Altbau-Geschossen entsprechen.
Den Bahnlärm kann man durch eine Schallschutzwand mitten im Bahngelände direkt neben den Durchfahrtsgleisen für die Güterzüge dämpfen. Die ICE’s und die S-Bahn kann man vernachlässigen, da man sie kaum hört. Den Straßenlärm kann man durch einen fünfgeschossigen Gebäuderiegel für Gewerbe/Technologie u. a. direkt an der neuen Umgehungsstraße fernhalten. Dieser kann Unterbrechungen für Grünanlagen haben als Fortsetzung von Wald- und Emdener Str. zwecks Erhalt der Kaltluftschneisen.
Von einem Gebäuderiegel an und parallel zur Umgehungsstraße sind es bis zur Siemensstraße noch ca. 80 m. Hier könnte man normalen Geschoss-Wohnungsbau in dem vom Senat angekündigten sozialen Wohnungsbau-Programm errichten – ohne Hinterhöfe und ohne Lange Jammer.
Aber: Um es noch einmal und – betr. diese Diskussion mit Dir – abschließend zu sagen: Keiner der von Dir bisher angeführten Gründe ist eine Rechtfertigung für den bisher geplanten grottenschlechten Städtebau, den ausschließlich die Verwaltung und die Politik von Mitte zu verantworten haben.
Ich habe nie den – nur Deiner Meinung nach – „grottenschlechten Städtebau rechtfertigen“ wollen (ganz nebenbei: „leider auch sieben Geschosse“ – warum sehen sich so viele das Hansaviertel an? Warum ist der dortige Bürgerverein für ein Punkthochhaus statt einer Blockrandbebauung auf dem ehemaligen Konsistorialgelände?), sondern mir geht es darum, tragfähige Alternativen vorzuschlagen. Einfach mal reinzupoltern, daß alles schlecht wäre, ist nicht zielführend. Und da mir die Probleme bekannt sind, mit denen man zu kämpfen hat, wenn man preiswert bauen will, gebe ich eben zu bedenken, daß das Ergebnis sich nicht sonderlich unterscheiden könnte von dem, was auf der Ostseite der Lehrter Straße, nördlich der Kufa entstanden ist, nur daß der Geländestreifen ein wenig breiter ist. Und ob ein Technologiestandort an dieser Stelle Chancen hätte, ist auch nicht sicher. Der sehr viel näher an der TU liegende Standort Kaiserin-Augusta-Allee 101 ist bis heute nicht zu dem ausgebaut worden, zu dem er einmal hätte werden sollen: Turmhaus, Einzelblöcke und „Marina“. Der aktuelle Neubau der TU ist gerade gegenüber dem Nordgelände fertiggeworden, ansonsten stehen im angrenzenden Charlottenburg sehr viele moderne Räume leer.
„Hier könnte man normalen Geschoss-Wohnungsbau in dem vom Senat angekündigten sozialen Wohnungsbau-Programm errichten – ohne Hinterhöfe und ohne Lange Jammer.“ Habe ich da eigentlich etwas anderes gesagt? Ohne Förderung ginge es wohl auch nach Deiner Meinung nicht!
In der aktuellen Berliner Zeitung ist ein Artikel zum ehemaligen Wilmersdorfer Güterbahnhof, wo auch mal großflächiger Handel vorgesehen war und nun Gewerbe und Wohnen geplant wird:
http://www.berliner-zeitung.de/bezirke/wilmersdorf–neue-wohnsiedlung-soll-nahe-der-a100-entstehen,10809310,20937808.html
Offenbar ist man in Wilmersdorf weiter als in Mitte. Vielleicht sollten die Abt. Stadtentwicklung und der Bürgermeister von Mitte mal mit ihren Kollegen einen Kaffee trinken gehen und sich erklären lassen, wie man bessere Stadtplanung macht.
Viele der Argumente, die die BI Siemensstraße gegen den Großmarkt in Moabit vorgebracht hat, haben offenbar auch in Wilmersdorf eine Rolle gespielt und dort zu einem Erfolg geführt.
Die jetzigen Pläne in Wilmersdorf ähneln übrigens verblüffend meinem Vorschlag für Moabit: Gewerbe als Schutz vor dem Lärm und neues Wohnen gegenüber vom Wohnen.
PS: Hat jemand ein richtig gutes Foto vom Bauschild für den Großmarkt, das gegenüber der Waldstraße steht? Wenn ja, kann er das der BI zur Verfügung stellen?
@ H.E.
Nun, nach 18 Jahren Wilmersdorf und 18 Jahren Moabit, würde ich so pauschal nicht urteilen wollen. Aber ich konnte feststellen, dass die Wilmersdorfer weniger unter Alzheimer leiden als die Moabiter. Selbst nach so langer Zeit haben sich viele Wilmersdorfer an mich erinnert, in Moabit war da schon nach 2 Jahren Schluss. Auch haben sich die Wilmersdorfer und Friedenauer erfolgreich gegen eine Bebauung des Areals vom Friedhof Friedenau gewehrt, wo u.a. Marlene Dietrich begraben liegt. Aber egal welcher Bezirk, es geht immer um die Bewohner und dass sie nicht verdrängt werden und div. Kapitalinteressen zum Opfer fallen. Und noch eines, im Volkspark Wilmersdorf gibt es Nachpflanzungen von gefällten Bäumen und ein vom Grünflächenamt gepflegtes Blumenbeet.
Heute im Spiegel ein Artikel zur Erderwärmung:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/erderwaermung-forscher-warnen-vor-5-grad-temperatur-plus-a-870282.html
Nur im Senat und im BA Mitte wollten und wollen es CDU und SPD nicht wahrhaben. Daher bekommen wir
beim Großmarkt eine Bodenversiegelung von 97 %,
bei Schultheiss eine Bodenversiegelung von 100 %,
bei beiden völlig überzogene aufheizbare Bauvolumen
und durch beide zusätzliche Umweltverschmutzung durch den von ihnen erzeugten zusätzlichen Verkehr.
@ an die Stadtspezialisten: Ja tolles Charlottenburg-Wilmersdorf. Deren Bezirksamt könnte man echt mal befragen. Schade, dass der genannte Güterbahnhof im Bezirk Schöneberg liegt:-) Warum Charlottenburg-Wilmersdorf als Beispiel für Baumnachpflanzungen dienen soll, erschließt sich mir auch nicht, hat der Bezirk doch im Gegensatz zu Mitte eine negative Baumbilanz in den letzten Jahren.
Na, dann soll Mitte sich halt mal von Schöneberg zeigen lassen, was heute Stadtplanung ist, von der auch der Bürger was hat.
Hatte nur den Volkspark Wilmersdorf erwähnt, nicht den Gesamtbezirk. Aber die Baumbilanz für Mitte dürfte sich in 2012 doch sehr verschlechtert haben.
auch so kann’s gehen, wenn auch in Kreuzberg-Friedrichshain. Kurz vor der Genehmigung des Hellweg-Marktes auf dem Gleisdreieck will die SPD jetzt Wohnungsbau!
http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtentwicklung-spd-will-wohnungen-statt-baumarkt-am-yorckdreieck/7752610.html
und hier dann auch die Verdichtungsfrage, Luftaustausch durch Wohnhäuser noch mehr behindert ….
@ 341
Hat sich ja inzwischen erledigt. Weil die SPD umgefallen ist, wird nun doch der Baumarkt und keine einzige Wohnung gebaut.
Das erinnert mich an den Hamberger Großmarkt, wo seinerzeit die CDU Mitte umgefallen ist.
Und hier ein m. E. völlig einseitiger Beitrag des rbb unter Mitwirkung des Bezirksamtes Mitte zum Thema Aufwertung von Moabit:
http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/archiv.media.%21etc%21medialib%21rbb%21rbb%21abendschau%21abendschau_20130302_beussel.html
wenn die Straße schon zu 70% fertig ist, warum wird sie dann erst 2014 eröffnet?
Möglicherweise sind die letzten 30% langwieriger, es muss ja ein komplett neuer Anschluss auf einem neuen Damm gebaut werden.
Danke für den Link!
Das mit der Straße find ich ja schon mal gut, da hierdurch die Lärmbelastung an den Wohnhäusern vermindert wird. Außerdem können dann die Autofahrer auf der neuen Straße fahren, während Radfahrer und Fußgänger entspannt die alte Straße bzw. die Wege nutzen können.
Kunstprojekte sind ja immer ganz nett, aber das was da abläuft find ich (so zumindest mein Eindruck aus dem Video) nicht so gut. Da kommt halt irgendwer von irgendwo und will dann „Projekte“ mit der lokalen Bevölkerung machen. Das können wir doch auch selbst, wenn wir wollen! Mich würde interessieren wie viele Moabiter Künstler sich dort aufhalten. Um die lokale Bevölkerung zu verstehen und mit ihr zu arbeiten braucht es schon ein bisschen mehr als sich lässig nen coolen Schal umzuwerfen und in eine abgeschieden stehende (!) Industriebrache zu ziehen. Ich würde dem netten Herren eine Wohnung irgendwo in der Turmstraße und regelmäßiges Besuchen eines Dönerladens und einer Eckkneipe empfehlen. Ist vielleicht weniger hipp, aber deutlich realer 😉
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Die Redaktion:
weitere Kommentare zum Hamberger Großmarkt bitte unter dem neuesten Artikel:
https://moabitonline.de/22390