So können Sie mitmachen!

Aktion zum Gastrogroßmarkt in der BVV Mitte

Die neugegründete Bürgerinitiative Siemensstraße startet ihre erste Aktion. Auch die Unterschriftensammlung läuft an. (Nächstes Treffen der BI am Montag, 18. Januar um 19 Uhr im Nachbarschaftstreff, Stadtschloss Moabit, Rostocker Straße 32.) Bei der Bürgerfragestunde in der BVV (Bezirksverordnetenversammlung) Mitte am Donnerstag, den 21. Januar kann ein Mitglied der Initiative 3 Fragen (Fragen siehe ganz unten) stellen, die das Bezirksamt und die einzelnen Fraktionen in der BVV  beantworten werden:

Wir dokumentieren den Text des Flyers, der hier heruntergeladen und gerne weiterverbreitet werden kann:

STOPPT DEN GRÖSSENWAHN VOM HAMBERGER*!  *Bevor es zu spät ist!
Bürgerinitiative Siemensstraße für eine umweltverträgliche Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs

Auf dem ehemaligen Güterbahnhof Moabit beabsichtigt die Firma Hamberger den größten C&C-Gastronomiegroßmarkt in Deutschland zu errichten. Die 180 x 100 m große und 13 m hohe Gewerbehalle soll unmittelbar an den Gehweg der Siemensstraße grenzen (auf der Graphik rechts ist das Größenverhältnis von Hamberger, Hellweg und Tolmien entlang der Siemens-/Quitzowstraße anschaulich zu erkennen). Dafür wird die 300 m lange Baumreihe vollständig gefällt. Pro Tag werden 100 LKWs und 700 PKWs zusätzlich die Lebensqualität in Moabit belasten. Die Zufahrt der Anlieferung wird sich auf Höhe der James-Krüss-Grundschule befinden. Eine, für das gesamte Wohngebiet wichtige, Frischluftschneise wird verschlossen. 97% des Grundstücks sollen versiegelt bzw. überbaut werden. Derzeit läuft ein Bebauungsplanverfahren, bei dem nicht nur die Belange der Bewohner sondern auch die Maßgaben des Berliner Umweltatlas eklatant außer Acht gelassen werden. Wir stellen uns gegen eine solche Vorgehensweise und fordern eine massive Überarbeitung der vorliegenden Planung.
Nähere Informationen finden Sie unter: www.moabitonline.de/2265 und www.moabitonline.de/1501 (hier können die Unterlagen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung heruntergeladen werden).

Kommen Sie zahlreich zur Bezirksverordneten-versammlung (BVV)!
Je zahlreicher, desto besser!
Bringen Sie Transparente mit. Erheben Sie lautstark Einspruch.
Den Politikern musss klar gemacht werden, dass die Bewohner mit dem Bauvorhaben und der Vorgehensweise des Amtes für Stadtentwicklung nicht einverstanden sind.
Auf der Bezirksverordneten-versammlung wird einem Vertreter unserer Bürger-initiative die Möglichkeit eingeräumt, drei Fragen zu dem Bauvorhaben der Firma Hamberger zu stellen.
Alle Fraktionen antworten auf diese Anfrage und stellen damit ihre Position zu dem Bauvorhaben dar.
Die Bezirksverordnetenversammlung ist das Gremium, welches dem Bebauungsplanentwurf durch Zustimmung seine Rechtsgültigkeit verleiht.

Die BVV findet statt:
am Donnerstag, den 21. Januar 2010, Beginn: 17.30 Uhr
(für die Beantwortung der Bürgeranfragen ist nur die erste halbe Stunde vorgesehen)
Ort: Parochialstraße 3, 10179 Berlin, U-Bahnstation Klosterstraße
Gemeinsamer Treffpunkt: 16 Uhr vor der James-Krüss-Grundschule

Wer will, kann natürlich auch anders und auf anderem Weg dorthin kommen, wichtig ist, daß kommt, wer kann.

Hier der Text der 3 Fragen:

Bezüglich des Entwurfs für den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45 VE, der die Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes nördlich der Siemensstraße mit einem riesigen Baukörper sowie Parkplätzen und Fahrwegen  durch die Firma Hamberger vorsieht,
frage ich, unterstützt durch Mitglieder der BI Siemensstraße und durch die Teilnehmer des Stadtteilplenums Moabit West,  die Parteien der BVV und das Bezirksamt:

1. Wenn  aus BauNVO und  BauGB  eine Überschreitung der GFZ GRZ „in geringfügigem Ausmaß“  ( Zitat aus BauNVO §19 Abs. 4) von maximalen 0,8 auf 0,97 sich errechnen läßt, eine Bebauung von 97% statt  eigentlich maximalen 80% der Grundstücksfläche,  wenn demzufolge von 42.000 m² 40.760 m² statt der eigentlich höchstens zulässigen 33.600 m²  bebaut werden sollen:
Muß das maxi- maximal Zulässige unbedingt ausgeschöpft werden oder ist nicht gerade hier Ihre Aufgabe, die Interessen der Anwohner dagegen einzubringen und das Vorhaben auf politischem und Verwaltungswege verträglicher  für diese zu gestalten ?

2. Was tun Sie, um zum Einen die unzweifelhaft Stadtlandschaft prägende Pappelallee – bzw. das stadtlandschaftlich Besondere dieser Allee  (etwa durch Ersatzpflanzung von Säuleneichen) zu erhalten und zum Andern das geplante Gebäude dem dringlichen Verlangen der Anwohner entsprechend 10 m vom Gehweg zurücksetzen zu lassen?

3. Haben wir Sie auf unserer Seite, wenn wir verlangen, dass zuerst die neue Planstraße gebaut wird und erst danach die Firma Hamberger ihren Betrieb aufnimmt, damit nicht ein ganzes Jahr lang der ohnehin starke Verkehr in der Siemensstraße zusätzlich verstärkt wird durch den Kundenverkehr einerseits und andererseits den LKW – Verkehr  der Zulieferer, der sich zudem in Schlagdistanz direkt gegenüber dem Eingang der James – Krüss – Grundschule abspielen würde?


Hier noch einmal die Links zu den Unterlagen aus der „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ vom Mai/Juni 2009 bis dann die neuen Unterlagen im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplans für den Großmarkt veröffentlicht werden (demnächst zu erwarten):
Presseveröffentlichung Anzeige
(PDF, 40kB)
Bebauungsplanentwurf 1-45VE (PDF, 1,6MB)
Begründung 1-45VE (PDF, 3,5MB)
Lageplan (PDF, 1,3MB)
Dachaufsicht (PDF, 730kB)
Schnitte (PDF, 1,1MB)
Fassade Siemenstraße (PDF, 2,1 MB)
Fassadenauszug 1 (PDF, 1,1 MB)
Fassadenauszug 2 (PDF, 3,5 MB)
Fassadenauszug 3 (PDF, 2,0MB)
Fassadenauszug 4 (PDF, 3,4 MB)
Fassadenauszug 5
(PDF, 3,3 MB)
Perspektive (PDF,600kB)


Am 28.09.2009 veranstaltete das Bezirksamt einen Vor-Ort-Termin mit anschließender Infoveranstaltung, hier das Protokoll. Tagesspiegel-Artikel vom 30.9.2009 „Hummer aus Moabit„.

Einen umfangreichen schriftlichen Bericht der Auswertung der Behördenbeteiligung und „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ (PDF, 4.9MB) erhielt die Bezirksverordnetenversammlung als Vorlage zur Kenntnisnahme zur BVV am 25.02.2010.

Und hier der Artikel aus dem Berliner Abendblatt vom 13.2.2010, weil der Link zum pdf ja in ein paar Wochen nicht mehr funktionieren wird. Moabiter gegen Riesenhalle (Teil 1) und 130 Bäume werden gefällt (Teil 2).
Die Berliner Woche brachte am 24.2.2010: Gießkannen für Hamberger? SPD sorgt sich um die Grünpflege durch den Investor.
Berliner Abendblatt vom 3.4.2010 berichtet über das Gegen-Baumgutachten unter dem Titel Gutachter: Die Pappeln sind gesund.


Auslegungszeitraum des Bebauungsplans im Amtsblatt veröffentlicht.
Der Entwurf des vorhabenbezogenen (Hamberger Großmarkt) Bebauungsplans 1-45 VE wird im Zeitraum vom 10.05.-14.06.2010 ausgelegt werden. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen hierzu abgegeben werden. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.

Hier noch ein paar Artikel als Nachtrag:
Tagesspiegel vom 5.8.2010, Berliner Woche vom 25.8.2010: Keinen Meter vor und zurück, taz vom 3.9.2010: Geliebte Schutthalde, Berliner Woche vom 29.9.2010: Keine Einigung zur Großmarkthalle und jetzt aktuell in der Berliner Woche vom 27.10.2010 Hamberger Projekt verzögert sich mit der Ankündigung der erneuten Auslegung des B-Plans und der Verschiebung der Abstimmung in der BVV auf Januar und mit dem Kommentar Stuttgart 21 in Moabit.


Nachtrag 12.11.2010

Am 12.11.2010 wurde offiziell im Berliner Amtsblatt eine erneute Auslegung des Bebauungsplansentwurfs  angekündigt:

Erneute öffentliche Auslegung eines Bebauungsplanentwurfes
Bekanntmachung vom 29. Oktober 2010

PlanG1 207
Telefon: 9018-45854 oder 9018-20, intern 918-45854

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-45 VE vom 6. Mai 2010 für das westlich des Grundstücks Siemensstraße 27 gelegene Flurstück 343 und einer Teilfläche der künftigen Planstraße im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit liegt mit der geänderten und ergänzten Begründung mit Umweltbericht und darin enthaltenen umweltbezogenen Informationen zu Tieren und besonderem Artenschutz, Baum- und Pflanzenbestand, Boden, Wasser, Klima, Ortsbild usw. sowie einem geänderten und ergänzten Gutachten zum Schallschutz gemäß § 4a Absatz 3 des Baugesetzbuchs erneut öffentlich aus. Er wird in der Zeit

vom 22. November 2010 bis einschließlich 6. Dezember 2010

Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr; Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr im Bezirksamt Mitte von Berlin, Zimmer 165, Müllerstraße 146, 13353 Berlin sowie nach telefonischer Vereinbarung bereitgehalten.

Während der Auslegungsfrist können zu den geänderten und ergänzten Teilen Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind in die anschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.

Ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung ist unzulässig,soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden,die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder nur verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.


Nachtrag vom 22.11.2010:
Nachfolgend der heute vom Stadtplanungsamt Mitte veröffentlichte (temporär für die Zeit der Auslegung) Text zur erneuten Auslegungmit den Links auf die geänderten Unterlagen.

Erneute Öffentliche Auslegung gem. § 4a Abs. 3 BauGB
zum
Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45VE
für das westlich des Grundstücks Siemensstraße 27 gelegene Flurstück 343 und eine Teilfläche der künftigen Planstraße im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit

in der Zeit vom 22. November 2010 bis einschließlich 06. Dezember 2010

Presseveröffentlichung
Bebauungsplan 1-45VE
Begründung 1-45VE
Schallgutachten
Lageplan
Lageplan mit Dachaufsichten
Lageplan mit Parkplatzüberdachung
Grundriß EG
Grundriß OG
Grundriß UG
Dachaufsicht
Leergut
Ansichten
Schnitte
Schnitt Siemensstraße
Perspektive

Sie können Ihre Stellungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45VE während der oben genannten Auslegungsfrist formlos postalisch an die unter Kontakt angegebene Adresse oder über dieses Onlineformular abgeben.

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Weitere Nachträge:

Berliner Woche vom 15.12.10: Kommt jetzt das Aus?,  Berliner Abendblatt vom 25.12.10 zur Schlichtung mit Hassemer und der Tagesspiegel vom 11.1.11 „Schlichten statt Streiten„.

In der BVV am 20.1.2011 wird eine Dringliche Vorlage zu Hamberger abgestimmt werden. Die Unterlagen im Informationssystem sind hier zu finden,  Pläne, Schnitte, Ansichten, Details und die Auswertungen der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung und deren Wiederholung(en).

Bericht über Abstimmung im Ausschuss im Berliner Abendblatt, in der Berliner Woche und der entsprechende Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss der BVV am 26.1.2011.

Bericht über das Juni Stadtteilplenum in Moabit West und die Beantwortung einer Anfrage der Grünen zu Arbeitsplätzen und weiteren Versprechungen.

MoabitOnline-Artikel zu den Baumfällungen im Februar 2012.

Schreiben der B.I. Siemensstraße an alle Fraktionen der BVV Mitte vom 26. März 2012, in dem eine Festsetzung des B-Plans gefordert wird, damit die Normenkontrollklage eingereicht werden kann.

Nachtrag vom 13.04.2012:

Modell der des Großmarkts und der Wohnbebauung an der Siemensstraße, Foto: BI-Siemensstraße

Modell der des Großmarkts und der Wohnbebauung an der Siemensstraße, Foto: BI-Siemensstraße

Die Bürgerinitiative Siemensstraße hat zwischenzeitlich ein Modell fertiggestellt, dass die Maße des Baukörpers des geplanten Großmarktes und die vorhandene Wohnbebauung an der Siemensstraße darstellt, nachfolgend die von der BI Siemensstraße verfasste Beschreibung dazu:
Das Foto zeigt das maßstabsgerechte 1:500 – Massenmodell, das sehr gut die extreme Größe des Großmarktes im Verhältnis zur vorhandenen Wohnbebauung zeigt.
Links sieht man die Siemensstraße mit ihren Wohnhäusern und mit dem Zugang zur James-Krüss-Grundschule (unten) und den Einmündungen der Emdener Straße (Mitte) und der Waldstraße (oben).
Am unteren Bildrand (schwarze Fläche) liegt die Dauerbaustelle des Moabiter Stadtgartens. Die nach oben angrenzende Fläche (grau) ist der 110 m lange Anlieferungshof mit Tankstelle. Man sieht links die 23 m lange und 11,35 m hohe Schallschutzwand zur Siemensstraße. Daran schließt an die 109 m breite, 189 m lange und 11,35 m hohe Großmarkthalle (weiß) und ganz oben (gezackt) das 8 m hohe Blech- und Plastikdach über den Parkplätzen.
Zum Größenvergleich: Die weißen Punkte in der Siemensstraße sind Pkw’s, die Striche stellen 18-Tonner-Sattelschlepper mit 16,5 m Länge dar. Auf dem Hallendach könnte man ca. 2 ½ mal das Fußballfeld des Olympiastadions unterbringen.
Wenn man an der Siemensstraße in Zukunft im EG, 1. und 2. OG eines Altbaus aus dem Fenster sieht, hat man die 210 m lange Betonfassade der Halle und der Schallschutzwand vor sich. Wenn man im 3., 4. und 5. OG aus dem Fenster sieht, blickt man auf eine 109 m tiefe Dachfläche, auf der eine hunderte von Quadratmetern große Solaranlage, Klima- und Lüftungsgeräte bis 3 m Höhe und mehrere Meter hohe Werbeschilder stehen.

Bilder vom Bau der Straße und dem leeren Gelände im Architekturforum: Mai 2012, Feb. 13, April 13, Mai 13.

In Sachsen-Anhalt werden dafür 2 Märkte geschlossen, es gab auch Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft (Mitteldeutsche Zeitung).

Mittlerweile wird auch „Golf“ gespielt, wie dieses Foto zeigt, oder Kunstinstallationen aufgehängt.

Hier die Hamberger-Berlin-Webseite.

Und das Architketurforum: Okt. 14, Nov. 14.

Große Anfrage der Grünen (Drs. 1861/IV) zum Bau ohne festgesetztem B-Plan, auf die dieser und der folgende Kommentar unter einem anderen Hamberger-Artikel anspielen. Hier die Antwort auf die Anfrage (wenn der Link direkt zur Antwort nicht funktioniert, auf die Drs. gehen und Antwort anklicken).

Im Amtsblatt Nr. 6 vom 13.02.2015, S. 196 ist die erneute Auslegung des Bebauungsplanentwurfs 1-45 VE (Hamberger) mit einem neuen Plandokument für den Zeitraum vom 23. Februar 2015 bis einschließlich 23. März 2015, Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr angekündigt. Auslegungsort ist das Bezirksamt Mitte von Berlin, Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung, Stadtentwicklungsamt – Fachbereich Stadtplanung –, Zimmer 165, 1. Etage, Müllerstraße 146, 13353 Berlin.

Neuer Artikel zum Hamberger Großmarkt, dort werden wir Kommentare und Nachträge ab 2015 weiterführen.

345 Kommentare auf "Aktion zum Gastrogroßmarkt in der BVV Mitte"

  1. 101
    R@lf says:

    Hier in Berlin kann gar nicht so schnell protestiert werden, wie gefällt wird! Wir haben uns in den letzten Jahren mehrfach über unabgestimmte Fällaktionen beschwert und immer unzureichende Antworten erhalten. Von den GRÜNEN kam ohnehin gar nix. Die kümmern sich bestenfalls um Kreuzberg. Die GRÜNEN sind noch so grün wie ein Laubbaum im Winter – grünlackierte Wirtschaftsliberale.

    Die Naturschutzverbände (NABU und BUND) sind verzweifelt überfordert, kommen doch aus allen Ecken Berlins fast täglich niederschmetternde Alarmmeldungen. Seitdem vor ein paar Jahren die Baumschutzverodnung geändert worden ist, gibt es quasi keinen Schutz mehr für Bäume in Berlin.

    Kürzlich sind rund um den Nordhafen etwa 25 teils alte Bäume gefällt worden, ein großer Teil der anderen die noch stehen wurden verstümmelt. Vom Gartenbauamt habe ich noch immer keine Antwort erhalten – nach Wochen!!! Die Oase am Nordhafen ist jedenfalls weitgehend und auf Jahre irreversibel zerstört. Aber da wird ja demnächst BAYER-Schering hingebaut – dann wird aus Park ohnehin Vorgarten.

    Unbedingt muß die Baumschutzverordnung („Baumfällverordnung“ wäre passender) schnell wieder geändert und stark verschärft werden, da sind sich alle NaturschützerInnen einig. Für viele Naturdenkmäler und ehemals grüne Nachbarschaften ist es allerdings schon zu spät. Jetzt heißt es zu retten was noch zu retten ist!

  2. 102
    H. E. says:

    Da bisher aus dem Bezirksamt als Rechtfertigung immer wieder der Hinweis kam, dass der geplante Großmarkt Arbeitsplätze schaffen wird, hier ein Hinweis an alle Parteien in der BVV Mitte:

    Heute können Sie im Tagesspiegel in einem großen Artikel nachlesen, was Lagerarbeiter bei einem 35 Std./Woche-Niedriglohnjob verdienen. Danach geht ein verheirateter Lagerarbeiter mit einem Kind mit 800 € nach Hause. Dazu erhält er vom Amt Kindergeld und die Miete. Insgesamt sind es 60 € weniger als mit Hartz IV. In dem Artikel ist auch nachzulesen, dass die Ehefrau Angst vor der Einschulung ihres Kindes hat, da sie nicht weiss, wie sie dann Dinge, die erforderlich werden, bezahlen sollen.

    Sind Sie der Meinung, dass solche Jobs wünschenswert sind und dem Staat und insbesondere Moabit nutzen?

    Bessere Arbeitsplätze könnten Sie mit einem Gewerbe- und Technologiepark an gleicher Stelle schaffen. Hiermit könnten Sie auch die Pappelreihe erhalten und sämtliche Umweltprobleme vermeiden.

  3. 103
  4. 104
    Hans Richter says:

    Sozial ist, was Arbeit schafft. Hört man doch von Politikern fast jeglicher Couleur. Denen ist doch nur wichtig, das die Arbeitslosenzahlen stimmen. Ob Mensch dann von der Arbeit leben kann, ist nebensächlich. Du wirst also, wenn du was hörst, zu hören kriegen, das jeder Job wünschenswert und willkommen ist. 😉

  5. 105
    I.D. says:

    Durchschnittlicher Tarifarbeitslohn in Berlin für Vollzeit Lagerarbeiter liegt bei 1800 bis 2100 Brutto.
    Hat jemand die Löhne bei Hamberger mal angefragt oder soll munter weiter geraten werden?

    Hat sich jemand von denen, die hier Pappeln mit Arbeitsplätzen verrechnen (im übrigen fast 3 Arbeitsplätze pro Pappel und 25 Mio Investitionen d.h. 80.000 € pro Pappel), und denen Ihre Aussicht mehr wert ist als ein Gewerbe im Gewerbegebiet, und keinen Job akzeptieren, der nur um die 1000 Euro bringt, weil es ja Hartz4 gibt und dann irgendeine Frischluftschneise entdeckt haben, die von einem Flachbau im Vergleich zu Wohnhaushöher unterbrochen wird, mal überlegt, bei all dieser wilden Suche nach Gründen warum in Moabit alles so bleiben soll wie es ist, ob nicht unter dem verseuchten Bahngelände eine denkmalgeschützte Schildburg vergraben liegt.

  6. 106
    H. E. says:

    @ I. D.

    In einem offiziellen Gespräch bei Stadtrat Gothe wurden die Hamberger-Leute nach den Löhnen und nach einem Betriebsrat gefragt. Die Antwort war eisiges Schweigen.

    Die geplante bauliche Situation in der Siemensstraße ist mit der in der Quitzowstraße beim Hellwig-Baumarkt zu vergleichen. Die Hamberger-Großmarkthalle wird jedoch höher. Ich wage zu bezweifeln, dass Du dort gern gegenüber wohnen möchtest.

    Keiner will den Güterbahnhof im jetzigen Zustand erhalten. Auf das Grundstück soll Gewerbe, jedoch in einer stadtteil- und umweltveträglichen Form.

    Außerdem: M. E. hat die Geschichte von Schilda nicht auf einem Güterbahnhof sondern im Rathaus gespielt.

  7. 107
    Guido says:

    Aber es waren die Bürger von Schilda die auf die Idee des Rathausbaus gekommen sind und beim Bau die Fenster vergessen haben. Auch ein Hereintragen des Lichts hat nicht geklappt…

    🙂

  8. 108
    M.B. says:

    Vielleicht weiss Herr La Barre was für ein Tarif den bei Hamberger gilt. Schließlich schreibt er ja in „Hamberger Fluch und Segen“ von „tarifgebundenen Vollarbeitszeitplätzen“. Bei seinen ausführlichen Recherchen zu Hamberger wird er doch sicher den Tarifvertrag kennen.

  9. 109
    Schabernakel says:

    Was ist nun mit der Pappelreihe ?

  10. 110
    h. w. says:

    An dieser Stelle der angekündigte Beitrag zu dem von der Bürgerinitiative Siemenstrasse favorisierten Umgang mit der Pappelreihe auf dem Gelände des ehem. Güterbahnhofs Moabit im Rahmen des Bebauungsplanes 1-45 VE. Mit unseren Forderungen auf dem Unterschriftenblatt setzen wir uns für einen weitestgehend schonenden Umgang mit der Pappelreihe ein. Wie wir uns diesen vorstellen, sei im Folgenden erläutert. Dieser Vorschlag liegt, in etwas ausführlicherer Form, auch den Mitgliedern des Bauausschusses vor.

    Folgende zeitlichen Daten zur verbleibenden Lebensdauer der Pappelreihe und der Anwuchszeit für neu gepflanzte Bäume und sonstiger Pflanzen beweisen, dass ein Ersatz der Pappelreihe durch neue Bäume, Hecken und Kletterpflanzen einen gravierenden Verlust des ökologischen, gesundheitlichen und landschaftlichen Wertes der Pappelreihe, die aus ausgewachsenen Bäumen besteht, bedeuten würde. Nur ein weitestgehender Erhalt der Reihe und ein behutsamer Ersatz nach Fällung lediglich der unbedingt verkehrsgefährdenden Bäume, wie im Folgenden dargestellt, würde dem Wert der Pappeln am ehesten Rechnung tragen.

    Zunächst die Daten:
    Geschätzte verbleibende Lebensdauer des jetzigen Bestandes:
    Die Pappeln (Populus nigra „Italica“) wurden vermutlich in den 50er Jahren gepflanzt.
    ca. 5-15 % sind bereits tot, oder durch Pilze geschädigt.
    ca. 40-50 % sind geschädigt: noch verbleibende Lebensdauer 10-15 Jahre
    35-50 % könnten als relativ „gesund“ eingeschätzt werden: verbleibende Lebensdauer ca. 15-30 Jahre
    (Hinweis: Einschätzung nach Sichtnahme, da das offizielle Baumgutachten angezweifelt werden muss. Siehe hier nochmals die Stellungnahme von Dr. Barsig)

    Nachwuchszeit bei Neuanpflanzungen:
    Pflanzt man neue Bäume, so brauchen diese je nach Baumart mind. 20-30 Jahre bis sie eine beachtenswerte Größe erreichen.
    Dass der ökologische, gesundheitliche und landschaftliche Wert von mehr als 100 Pappeln mit ca. 10-25 m Höhe und ca. 5 -15 m Kronenumfang nicht ersetzt werden kann durch 140 Heckenpflanzen, die höchstens 1-2 m hoch werden und durch eine lediglich mehrere Zentimeter tiefe Begrünung der Fassade, dürfte einleuchten. Bei den geplanten Ausgleichsmaßnahmen sind zudem ebenfalls Wuchszeiten von mehreren Jahren einzuberechnen und ihre Pflege ist nicht gesichert.

    Der ökologische und anwohnerbezogene Wert der bestehenden Pappelreihe wurde im
    Kommentar von H. W. (31. März) zur Bedeutung der Pappelreihe bereits aufgezählt und wird
    zugunsten der Straffung hier übersprungen. Also bitte dort bei Bedarf nachlesen!

    Ergebnis
    Der ökologische und landschaftliche Wert neu gepflanzter Baumschulbäume nähert sich dem Wert ausgewachsener Pappeln erst nach 20 bis 30 Jahren!
    Auch die Hecken, Kletterpflanzen, die Dachbegrünung ersetzen aufgrund ihrer biologischen Masse, ihrer Wuchsform und Pflanzenarten- und Sortenauswahl nicht den Wert der Pappelreihe und tragen ihrem landschaftlichen und stadtbildprägenden Charakter keine Rechnung.

    Deshalb der Vorschlag eines behutsamen Ersatzes:
    Nach Fällung lediglich der unbedingt verkehrsgefährdenden Bäume (Anzahl durch ein objektives Baumgutachten zu bestimmen) sind diese auf dem mind. 10 m breiten Grünstreifen, der von der Bürgerinitiative Siemensstr. gefordert wird, als neue Baumreihe zu ersetzen (zum Beispiel mit Deutscher Pyramideneiche, Quercus pedunculata „Fastigiata“).
    Alle übrigen Pappeln sind regelmäßig zu pflegen (Pflegeabstand je nach Schadeinstufung nach FLL-Richtlinie, zwischen jährlich oder bis zu alle 5 Jahre kontrollieren und Durchführung entsprechender Pflegemaßnahmen und Führung eines Baumzustandsbuches für die Pappeln).

    Kann die Pappelreihe trotz entstehender Lücken erhalten werden?
    Das Argument, dass Bäume aus der Pappelreihe absterben oder umfallen könnten, wenn einzelne aus der Reihe entfernt würden, ist zunächst spekulativ. Regelmäßige Kontrollen, wie oben beschrieben, würden ausreichen, um den Zustand der Bäume einzuschätzen.
    Dass der Wind trotz größerer Baumlücken allerdings wenig Chance hat, zeigt z. B. die Tatsache, dass bereits jetzt unterschiedlich große und teilweise sehr große Lücken zwischen den Bäumen bestehen und diese kein Grund dafür sind, dass Schäden angerichtet würden. U. A. haben sie inzwischen bisher starke Stürme gut überstanden.
    Wie gesagt: verkehrsgefährdende Bäume sollten natürlich entfernt werden!

    Nach Fällungen können die verbleibenden Bäume durch die Wurzeln der abgesägten Bäume weiterhin gehalten werden, was für ihre Stabilität sorgt. Es kann sogar sein, dass durch den entstehenden Raum die anderen Bäume unten neue Wurzeln bilden und dass sie mehr Wasser zur Verfügung haben. Die Pappeln wurzeln an trockenen Standorten tiefgehend und sich breit ausbreitend (nach Bruns (Pflanzen-) Sortimentskatalog 2000/01 und dem Späth`schen Baumschulen-Katalog).

    Zur Klärung sei hier noch einmal erwähnt, dass die Bürgerinitiative Siemensstraße nicht dafür ist, als Ausgleich für den geforderten, mind. 10 m breiten Grünstreifen den Stadtgarten in seiner geplanten Form zur Disposition zu stellen.

    Verfasser:
    Haydee Winkler
    Sven Salzwedel (Dipl. Ing. Landschaftsplanung und zertifizierter Baumgutachter)
    (aktive Mitglieder der Bürgerinitiative Siemensstr.)

  11. 111
    H. E. says:

    Inzwischen gibt es Hinweise, dass hier vielleicht doch nicht nur ein Großmarkt für Gastronomie und Handel sondern eine Art Metro entsteht:

    1. In der letzten Bauausschusssitzung im Bezirksamt Mitte hat der Hamberger-Geschäftsführer die Metro als „Wettbewerber“ bezeichnet. Ein Wettbewerber ist für mich jemand, der auf dem gleichen Gebiet arbeitet und die gleichen Kunden anspricht.

    2. Aus München kam die Information, dass dort nicht nur Gastronomen und Händler beim dortigen Hamberger-Großmarkt einkaufen, sondern z. B. auch eine Firma, die weder Gastronom noch Händler ist und die die Getränke und Lebensmittel für ihren Eigenbedarf verwendet. Außerdem kaufen die Mitarbeiter mit dem ausgeliehenen Einkaufsschein dieser Firma ihren privaten Bedarf ein.

    Wenn das hier auch so kommt, kann sich ja mal jeder, insbesondere auch die Parteien in der BVV, überlegen, ob das wohl Umsatzeinbußen und Arbeitsplatzverluste nicht nur bei den Großhändlern sondern auch bei den Einzelhändlern in Wedding, Charlottenburg und vor allem in Moabit gibt.

  12. 112
    vilmoskörte says:

    War das nicht gleich klar? Ebenso wie die Metro verkauft Hamberger an gewerbliche Verbraucher, vorrangig zwar an solche aus Gastronomie und Handel, aber eben auch an Kantinen (und alle anderen, die irgendwie ein Gewerbe ausüben oder sich in den Besitz eines Einkaufsausweises gebracht haben).

  13. 113
    Jürgen Schwenzel says:

    Auslegungszeitraum des Bebauungsplans im Amtsblatt veröffentlicht.
    Der Entwurf des vorhabenbezogenen (Hamberger Großmarkt) Bebauungsplans 1-45 VE wird im Zeitraum vom 10.05.-14.06.2010 ausgelegt werden. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen hierzu abgegeben werden. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.

  14. 114
    H. Eschenburg says:

    Hier der Wortlaut der Erklärung, die die Bürgerinitiative Siemensstraße am Donnerstag den Mitgliedern des Bauausschusses der BVV und Stadtrat Gothe überreicht hat:

    Erklärung der Bürgerinitiative zu dem geplanten Großmarkt an der Siemensstraße

    Die Bürgerinitiative Siemensstraße lehnt die derzeitige Planung des Bezirksamtes Mitte für den Hamberger-Großmarkt an der Siemensstraße aus folgenden Gründen ab:

    1. ein weiterer Großmarkt gegenüber vom Beussel-Großmarkt ist überflüssig
    2. das Vorhaben ist gemessen an der Grundstücksgröße völlig überzogen
    3. das Vorhaben wertet die nähere Umgebung in städtebaulicher Hinsicht zu einem zubetonierten Hinterhof ab
    4. das Vorhaben wird in Moabit, Wedding und Charlottenburg Arbeitsplätze im vorhandenen mittelständischen Lebensmittel- und Getränkegroßhandel vernichten
    5. das Vorhaben konterkariert die Bemühungen des seit 10 Jahren laufenden Quartiersmanagements um Aufwertung des Problembezirkes Moabit
    6. das Vorhaben konterkariert das öffentlich genannte Ziel der Senatsabteilung für Stadtentwicklung, die Problembezirke aufzuwerten
    7. das Vorhaben konterkariert die Klimaziele des Berliner Senats
    8. das Vorhaben steht vielfach im Widerspruch zum Baugesetzbuch (BauGB)
    9. das Vorhaben ignoriert die Empfehlungen des Umweltatlasses der Senatsabteilung für Stadtentwicklung
    10. das Bezirksamt hat keine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Vorhaben durchgeführt
    11. das Bezirksamt stützt sich bei seiner Bewertung des Vorhabens auf Baum-, Verkehrs- und Schallgutachten, die vom Investor in Auftrag gegeben wurden und daher nicht als unabhängig betrachtet werden können.

    Die Bürgerinitiative Siemensstraße fordert daher vom Bezirksamt Mitte, dass die Auslegung des Bebauungsplanes verschoben wird, dass das Vorhaben überarbeitet wird und hierbei berücksichtigt wird, dass …

    1. das Vorhaben in jeder Hinsicht stadtteilverträglich geplant wird
    2. das Bauwerk in Anlehnung an die bestehenden Hamberger-Großmärkte auf eine Größe von ca. 10.000 m² Grundfläche reduziert wird
    3. das Bauwerk und der Parkplatz 10 m von der Siemensstraße abgerückt werden
    4. die Anlieferzone 10 m vom Moabiter Stadtgarten abgerückt wird
    5. das Gebäude komplett unterkellert wird, um den gößtenTeil der PKW-Parkplätze aufzunehmen und hierdurch die versiegelte Bodenfläche (bisher 97 % der Grundstücksfläche) stark zu reduzieren
    6. die Umgehungsstraße vor Baubeginn fertig gestellt wird
    7. die Pappelreihe an der Siemensstraße erhalten bleibt und, falls teilweise erforderlich, aufgeforstet wird
    8. das Vorhaben mit dem Baugesetzbuch (BauGB) in Einklang gebracht wird
    9. die Empfehlungen des Umweltatlasses weitestgehend erfüllt werden
    10. das Bezirksamt eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen läßt
    11. das Bezirksamt unabhängige Gutachten zur Pappelreihe, zum Verkehr und zum Schallschutz erstellen läßt
    12. das Bezirksamt per Vertrag mit der Hamberger GmbH regelt, dass in diesem Großmarkt ausschließlich Gastronomen und Wiederverkäufer einkaufen dürfen und dass die Genehmigung für den Betrieb des Großmarktes bei Vertragsbruch widerrufen wird.

    Berlin, 28. April 2010
    Bürgerinitiative Siemensstrasse

  15. 115
    K. S. says:

    Sehr geehrter Herr Gothe,

    angesichts der zentalen Lage in der Hauptstadt, die Hamberger hier bekommt, müssten das doch durchsetzbare Forderungen sein, oder?

  16. 116
    H. E. says:

    Gestern nun sollte im Bauausschuss des Bezirksamtes über den umstrittenen Großmarkt an der Siemensstraße diskutiert werden. Dieses fiel erneut wegen Zeitmangel aus und wurde nun auf nächste Woche, Mittwoch den 02.06., vertagt.

  17. 117
    H. E. says:

    Ganz wichtig:

    Wer sich über den ausgelegten Bebauungsplan informieren will, sollte nur die unter dem Moabit-Online-Artikel „Hamberger Großmarkt Bebauungsplanentwurf liegt aus“ angeführten Unterlagen benutzen, da dieses die neueste und eine gegenüber anderen geänderte Fassung ist.

  18. 118
    H. E. says:

    Sieh einer an, nun kommen wir der Realität langsam näher:

    Früher wurde das Bauvorhaben immer nur als „Großmarkt für Gastronomie und Handel“ bezeichnet, und nun heißt das Ding in der Begründung zum Bebauungsplan auch öffentlich plötzlich „Großmarkt für Gastronomiebedarf und Lebensmittel“.

    Damit wird nun die Überflüssigkeit des Ganzen endlich auch mal vom Bezirksamt Mitte Abt. Stadtentwicklung dokumentiert, da ja auf der anderen Seite der Beusselbrücke ein Großmarkt mit über 300 Großhändlern der Lebensmittelbranche auf einem Senatsgrundstück und in Senatsgebäuden vorhanden ist, kurz „Beusselmarkt“ genannt.

    Nun könnte man sich ja fragen, ob nicht das Bezirksamt die Mieteinnahmen des Senats und damit unser aller auf dem Beusselmarkt durch die Genehmigung einer Konkurrenz an der Siemensstraße gefährdet. Könnte doch sein, oder?

  19. 119
    H. Eschenburg says:

    Die Bürgerinitiative Siemensstraße hat bisher rund 850 Unterschriften gegen negative Auswirkungen des an der Siemensstraße geplanten Hamberger Großmarktes und für die Forderungen der Initiative gesammelt.

    Die Unterschriftenaktion geht weiter und wir bitten die Moabiter, uns mit möglichst vielen weiteren Unterschriften zu unterstützen. Jede Unterschrift hilft uns, die Rechte und Interessen Moabits und seiner Bewohner gegenüber dem Investor und der Abt. Stadtentwicklung des Bezirksamtes Mitte wirkungsvoll geltend zu machen.

    Die Bürgerinitiative dankt hiermit allen, die schon unterschrieben haben oder es demnächst tun werden.
    H. Eschenburg für die Bürgerinitiative Siemensstraße

  20. 120
    H. E. says:

    Hier ein weiterer Hinweis darauf, wie überflüssig und unsinnig der geplante Großmarkt für Lebensmittel, Getränke und Gastronomieartikel an der Siemensstraße ist, mit dem die Abt. Stadtentwicklung des Bezirksamtes Mitte die Bewohner von Moabit beglücken will:

    Zitat aus „Berliner Wirtschaft“ vom Mai 2010, herausgegeben von der IHK Berlin:
    „Wie das Statistikamt Berlin-Brandenburg mitteilte, mussten fast alle Bereiche des hauptstädtischen Großhandels (also Berlins) im Vorjahr (also 2009) Umsatzrückgänge hinnehmen. In besonderem Maße war der Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren betroffen. Hier blieben die nominalen Umsätze um 28,7 Prozent (nochmal: 28,7 % !!!) unter dem Vorjahresniveau.“

    Da kann man doch nur fragen: Was soll das also? Könnte es vielleicht sein, dass hier ein Pleitebau genehmigt werden soll? Und wenn ja, was dann? Baut ihn dann die Abt. Stadtentwicklung fertig? Oder zieht dann die Abt. Stadtentwicklung ein? Oder das Rathaus? Das Rathaus wär gut, dann könnte man das jetzige abreißen und vor der Arminius-Markthalle endlich einen schönen Stadtplatz für Moabit anlegen.

  21. 121
    A. H. says:

    Na ja: Wenn im letzten Jahr die Umsätze um 28,7 % zurückgegangen sind, dann könnte man doch den Großmarkt zumindest erst mal um 28,7 % verkleinern. Wär das nicht ein Anfang?

  22. 122
    Redaktion says:

    Die Metro hat heute bekannt gegeben, dass sie zwei (Pankow und Marzahn) der derzeit fünf Großmarkt-Standorte in Berlin bis zum 31. Oktober 2010 schließen will, 300 Arbeitsplätze sollen davon betroffen sein. Deutschlandweit will der Konzern zusätzlich weitere zwei Standorte von insgesamt derzeit 61 aufgeben. Die Zustimmung des Aufsichtsrats zu den Beschlüssen steht noch aus.

  23. 123
    H. E. says:

    Danke an die Redaktion!

    Hoffentlich lesen den Beitrag Nr. 22 auch:
    Herr Titius von der Firma Hamberger,
    Herr Gothe, Chef der Abt. Stadtentwicklung im Bezirksamt Mitte (SPD),
    Frau Junge-Reyer, Chefin der Abt. Stadtentwicklung des Senats (SPD),
    Helmut Rösener, Projektleiter der S.T.E.R.N. GmbH für dieses Gelände.

  24. 124
    Das tapferei Schneiderlein says:

    Wie sich die aktuelle Temperatur in der Hauptstadt Berlin fühlt..und in den nächsten Tagen soll es bekanntlich ja noch etwas wärmer werden, kann sich sicherlich sehr gut vorstellen, wie dann mit der nie vollendeten, künftigen Großmarkthalle des Müchner Unternehmers Hamberger, das künftige Stadtklima nämlich dann wäre.

    Ist die wichtige klimatische Luftzufuhr auf dem FNP-Gebiet ersteinmal zugebaut und versiegelt, so ist von einer durchschnittlichen Temperatursteigerung von 2,5 bis 4,0 Grad im Sommer auszugehen. Stellen Sie sich bitte mal einfach vor…..die aktuelle Temperatur..und noch 2-4 Grad dazu !!

    Weiterhin…warum wird überhaupt diese komische Planstarße gebaut, wo doch die günstige und eher ökologische Bahnanlage direkt an das Grundstück angrenzt. Etliche LKW könnten so wegbleiben beim Transport und ein Sondergleis führt zum Beispiel auch zum Moabiter Kraftwerk.

    Außerdem..wenn die Planstraße entfällt, die übrigenz nicht Bestandteil des B-Planes 1-45 VE ist, da ja bekanntlich Berliner Land ( und nicht Bundesland, wie das Bahngelände bis zur rechtswirksamen Übergabe), so wär genug Rückfläche vorhanden, um diese KUBUS-Halle und Tankstelle, nebst Leerguthalle, näher an das Bahngelände zu bauen. Damit wäre weitgehend alle Großbäume im Stand und Erhalt gesichert.

    Moabiter/innen lasst Euch nicht einschüchtern…
    Nächstes Jahr sind am 4. September 2011 W A H L E N und Frau Ingeborg Junge-Reyer tritt eh` nicht mehr an (treibende Kraft für den Weiterbau der A 100 und den Berliner Masterplan)

    Also Zweckbündnisse, Krativität, Überparteilische Kampagnen usw. dann verhindern wir die Großmarkthalle locker. Denkt immer daran, wie viele Menschen sich gegen das Riesenrad am Zoo erfolgreich gewehrt haben, auch wir waren einer der wesentlichen Einwender am Rand des Zoofensters und Tiergarten !! Jetzt treumt die Fläche vor sich hin……und die Natur lässt es wachsen und sprießen.

    Das tapfere Schneiderlein….und nicht allein !

  25. 125
    H. E. says:

    @ das tapfere Schneiderlein:

    Dein Artikel ist ein guter Hinweis darauf, dass ein Abrücken der großen Halle von der Siemensstraße noch lange nicht die immensen Probleme, die diese große Halle für die Bewohner von Moabit produzieren wird, beseitigt. Die Pappeln können dann stehenbleiben und die Bodenversiegelung wird etwas geringer, aber sämliche anderen negativen Auswirkungen werden dadurch nicht weniger, z. B. auf Verkehr, Schall, Luftqualität, Frischluftzufuhr, Stadtklima usw. Die neg. Auswirkungen fallen alle erst weg, wenn diese Walhalla garnicht erst gebaut wird.

    Zur Umgehungsstraße und zu einem möglichen Gleisanschluss:
    Die Gleisanschlüsse gab es mal. Unsere Vorväter waren nämlich schlauer als wir. Die haben die Waren per Bahn in die Stadt gebracht und dort auf kurzen Wegen verteilt. Dann wurden die Gleise von der Deutschen Bahn gekappt und nun wird alles per dreckschleudernden Lastwagen von sonst wo herangefahren. Dieses haben wir einer deutschen und Berliner Verkehrspolitik zu verdanken, die m. E. nicht mal den Namen verdient.
    Und weil die Berliner Baupolitik und die Berliner Verkehrspolitik so sind, brauchen wir die Umgehungsstraße, weil sonst die Siemensstraße, die eh schon unerträglich belastet ist, vollends von den Lastwagen plattgemacht wird.

    Ich möchte mal der Abteilung Stadtentwicklung im Bezirksamt empfehlen, einen Feierabend auf einem Balkon im 4. Stock an der Siemensstraße zu verbringen, damit man dort mal begreift, was in dieser Straße für ein immenser Verkehrslärm vorhanden ist. Und zwar nicht nur von den Autos, sondern auch von den Güterzügen. Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr, wenn ein Tankzug durchfährt.

    Direkt am Bahngelände wären dringend Schallschutzmaßnahmen angebracht. Wie wäre es denn, Herr Gothe, wenn Sie als Stadtrat für Stadtentwicklung dieses mal von der Bahn fordern würden? Von dem Geld, das die Bahn mit Ihrer Hilfe evt. für das Großmarktgrundstück bekommt, könnte sie doch locker die wenigen Kilometer Schallschutzwand an den Durchgangsgleisen von der Beusselstraße bis zur Perleberger Straße aufstellen.

    Ceterum censeo: Tempo 30 in der Umgehungsstraße und der Lärm von der Bahn wären gute Gründe für eine nächste Bürgerinitiative !!!

  26. 126
    K. S. says:

    Schneiderleins Überlegungen zur Frischluftzirkulation waren auch bei meiner Behördeneingabe ein zentraler Punkt. Wünsche mir einen Link auf das Berechnungsverfahren für Schneiderleins Temperaturprophezeiung. Würde gerne mal wieder meine Mathe-Kenntnisse überprüfen. Allerdings wäre eine Zersiedelung des Umlandes (bei der ich zwar persönlich weniger betroffen wäre) wohl ökologisch mindestens ebenso fragwürdig wie die Nutzung einer Brache im Stadtgebiet.

    Vielleicht ist unter den Industrieruinen Ostberlins ein Gelände zu finden? Und darf man noch was über eventuelle Subventionen erfahren? Wie genau lauten die Vergabebedingungen bei den angeblich schon eingeplanten Fördertöpfen?

  27. 127
    H. E. says:

    An die Moabit-Online-Leser:

    Hat schon jemand betreffend seine Stellungnahme (Einwände) gegen den Bebauungsplan eine Eingangsbestätigung des Bezirksamtes erhalten? Immerhin ist der Termin (14.06.) schon 3 Wochen her.

    Die Abt. Stadtentwicklung sollte hier mal eine Mitteilung machen, wann sie das zu tun gedenkt. Es sollen ja sehr viele Stellungnahmen gewesen sein und schließlich möchte jeder wissen, ob sein Brief angekommen ist und berücksichtigt wird.

  28. 128
    K. S. says:

    Habe den Brief zunächst durchgefaxt und dann per Normalpost geschickt. Besitze somit keine juristisch relevante Ausgangsquittung. Rechne eigentlich nicht mit einer Eingangsbestätigung. Ist das Bezirksamt dazu verpflichtet? Und warum solle das Bezirksamt angekommene Briefe nicht berücksichtigen? So viel Vertrauen habe ich noch …

  29. 129
    Susanne Torka says:

    @ H.E.
    Eingangsbestätigungen sind vollkommen unüblich. So etwas habe ich noch nie erhalten, egal ob der Plan beim Bezirk oder Senat ausgelegen hat.

  30. 130
    H. Eschenburg says:

    Die bisherigen Pläne des Investors und der Abt. Stadtentwicklung des Bezirksamtes Mitte für den Hamberger-Großmarkt an der Siemensstraße sehen vor, dass die aus 130 Pappeln bestehende stadtbildprägende Baumreihe gefällt werden soll, damit das Gebäude möglichst groß werden kann. Zur Pappelreihe hat der Investor selbst ein Baumgutachten anfertigen lassen, das insgesamt negativ ausfällt. Auch dieses Gutachten benutzt die Abt. Stadtentwicklung als Rechtfertigung für die Ausdehnung des Gebäudes.

    Nun sind in der letzten Woche mit der Genehmigung des Bezirksamtes 22 Pappeln gefällt worden, die wegen ihres schlechten Zustandes als verkehrsgefährdend angesehen wurden.

    Die Bürgerinitiative Siemensstraße stellt hierzu fest, dass sie dieses Fällen als ersten Schritt der Pflege der Pappelreihe betrachtet, da tote, innerlich verfaulte und fehlgewachsene Bäume entfernt wurden. Der Zustand der Baumreihe, auch in optischer Hinsicht, hat sich deutlich verbessert. Weitere Fällungen sind nicht notwendig. Eine Pflege der verbliebenen Bäume ist dagegen erforderlich, da diese vom bisherigen Grundstückseigentümer offenbar vernachlässigt wurde.

    H. Eschenburg für die Bürgerinitiative Siemensstraße

  31. 131
    H. Eschenburg says:

    Bei ihrer heutigen wöchentlichen Sitzung hat die Bürgerinitiative Siemensstraße einmal ein Resumee gezogen betreffend das Interesse der in der BVV vertretenen Parteien.

    Die BI konnte erfreut feststellen, dass es mit Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke, Graue und SPD Gespräche gegeben hat, die auf dem Baugrundstück und in einem nahegelegenen Büro stattfanden und in freundlicher und sachlicher Atmosphäre verliefen. Die BI möchte hiermit den Abgeordneten danken, die sich die Zeit genommen und der BI zugehört haben.

    Diesen Gesprächen ist sicherlich auch zu verdanken, dass die BVV am 18.06. einen Beschluss gefällt hat, der den Stadtrat für Stadtentwicklung zwingt, mit der BI einen Konsens zu mehreren Punkten herzustellen. Die BI ist gespannt, wie Stadtrat Ephraim Gothe in diesem Fall die Umsetzung dieses Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung Mitte vollziehen wird.

    Gleichzeitig mußten wir aber auch mit Bedauern feststellen, dass es der BI trotz vieler Versuche bisher nicht gelungen ist, mit der Fraktion der FDP einen Termin zu vereinbaren. Offenbar besteht bei der FDP kein Interesse an einem Gespräch mit den Bewohnern des Stadtteiles. Über die Gründe kann man nur spekulieren.

    H. Eschenburg für die Bürgerinitiative Siemensstraße

  32. 132
    H. Eschenburg says:

    Hier meine persönliche Einschätzung des Treffens mit dem BA am Freitag:

    Es waren anwesend: Anwohner, Mitglieder der BI Siemensstraße, Mitarbeiter der Abt. Stadtentwicklung und des Grünflächenamtes und ein Vertreter von Pro Stadt. Der Termin fand statt auf dem Baugrundstück am Rande von allem Müll und Schutt, der dort seit längerem mit Duldung des Bezirksamtes Mitte verstärkt abgeladen wird. Aber er fand wenigstens statt bei einer angenehmen abendlichen Kaltluftströmung aus den Rehbergen in Richtung Moabit.

    Herr Henselmann vom Bezirksamt hat mitgeteilt, dass es zum Bebauungsplan 68 Stellungnahmen von Bürgern gegeben hat. Diese werden einzeln beantwortet, was aber erst nach dem 16.09. und nach der Abstimmung der BVV über den Bebauungsplan sein soll. Anmerkung: Der 16.09. als Termin für die Abstimmung würde insofern passen, da der 16. der dritte Donnerstag im Monat ist und die BVV-Sitzung in der Regel an diesem stattfindet.
    Da die BA-interne Auswertung bereits vorher vorliegt, betrachte ich diesen Zeitablauf als eine Unverschämtheit der Abt. Stadtentwicklung des Bezirksamtes, da die Bürger dann nicht mehr vor der Abstimmung über den Bebauungsplan reagieren können.

    Betreffend den Beschluss der BVV vom 18.06.10, in dem der Stadtrat ersucht wird, in verschiedenen Punkten der Planung auf den Investor dahingehend Einfluss zu nehmen, dass dieser seine Planung ändert, wurde deutlich, dass es keine Änderungen geben wird. Offenbar ist also Stadtrat Ephraim Gothe nicht bereit, den Beschluss der BVV vom 18.06. umzusetzen. Insofern war der Termin überflüssig, was dem Stadtrat von vornherein klargewesen sein dürfte.
    Dass der Stadtrat trotzdem die Arbeitszeit diverser Mitarbeiter des Bezirksamtes und die ehrenamtlich aufgebrachte Zeit der Bürger mit diesem überflüssigen Termin verschwendet hat, betrachte ich als die zweite Unverschämtheit der Abt. Stadtentwicklung des Bezirksamtes.

    Folgendes wurde während des über zwei Stunden dauernden Gespräches deutlich:

    Da das Bezirksamt keine schlüssigen Argumente für das Großmarkt-Bauvorhaben anführen konnte, versuchte es, die Bürger immer wieder mit einem angeblich schlechten Zustand der Pappeln und damit zu überzeugen, dass die Absichten des Investors mit den geltenden Gesetzen übereinstimmen und man daher nichts machen könne.
    Bei den Pappeln widerspricht sich das Bezirksamt selbst, da es wegen Verkehrsgefährdung nur für 22 Bäume eine Fällgenehmigung erteilt hat. Also kann der Zustand der übrigen 108 Bäume nicht so schlecht sein.
    Betreffend die Gesetze bin ich erstens der Meinung, dass sich der Bebauungsplan nicht mit § 1 Abs. (5) des Baugesetzbuches im Einklang befindet, und zweitens ist noch lange nicht alles, was mit den geltenden Gesetzen übereinstimmt, auch aus städtebaulicher, stadtentwicklungspolitischer, ökonomischer, ökologischer und verkehrstechnischer Hinsicht richtig und wünschenswert. Bei diesen Themen ist sehr oft das Gegenteil der Fall, da die Gesetzgebung immer erst auf die Erkenntnisse und die Realität reagiert, diesen also hinterher hinkt. Oder diese Themen sind vom Detail her überhaupt nicht in der Baugesetzgebung verankert. Dieses wird bestens bestätigt durch den senatseigenen Umweltatlas, der z. B. in bezug auf die Frischluftschneisen die Erfordernisse nennt, der aber für Bebauungspläne noch nicht bindend ist und daher von den Ämtern nicht umgesetzt werden muss.

    Da das Bezirksamt keine stichhaltigen Gründe für das Bauvorhaben vorbringen konnte, wurde auch wieder die Entstehung von Arbeitsplätzen angeführt. Dieses betrachte ich inzwischen nur noch als Zirkusnummer und Ausdruck einer unglaublichen Hilflosigkeit des BA, das nicht wahrhaben will, dass dafür vor allem im derzeitigen mittelständischen Großhandel vorhandene Arbeitsplätze wegfallen werden, da der Investor ja keine zusätzliche Kaufkraft im Großhandel generieren wird.

    Des weiteren wurde klar, dass die Stadt Berlin und/oder das Bezirksamt Kaufverträge für das Gelände der Umgehungsstraße und des Moabiter Stadtgartens abgeschlossen haben, die offenbar ein Rücktrittsrecht des Grundstückseigentümers beinhalten, falls der Großmarkt nicht verwirklicht wird.
    Meiner Meinung nach heißt das, dass die Stadt Berlin und/oder das Bezirksamt die Bezirksverordnetenversammlung Mitte in eine Situation manövriert haben, in der sie jeden mit den geltenden Gesetzen übereinstimmenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan für den Großmarkt genehmigen m u s s , wenn sie die Umgehungsstraße und den Stadtgarten verwirklichen will.
    Um dieses zu bewerten, fehlen mir die Worte, ich würde aber gern wissen, was der Bauausschuss des Bezirksamtes und die Bezirksverordneten dazu sagen. Ich fordere daher hiermit den Bauausschuss auf, dieses in der nächsten Sitzung und in der BVV zu thematisieren, und zwar vor der Abstimmung der BVV über den Bebauungsplan.

    Nun noch etwas zum Beschluss der BVV vom 18.06.10, Drucksachen-Nr. 1545/III:
    Der Beschluss geht zurück auf einen Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD. Ich bitte hiermit diese Fraktionen, ihren Antrag erneut einzureichen und vorher so umzuformulieren, dass der Stadtrat nicht nur e r s u c h t wird, auf den Investor einzuwirken, sondern a u f g e f o r d e r t wird, definitiv Änderungen der Planung herbeizuführen. Der ursprüngliche Antrag ist m. E. so gestellt, dass ihn der Stadtrat in keiner Weise umsetzen muss. Entsprechend schlaff sind der Beschluss und bisher die Reaktion des Stadtrates ausgefallen.

    H. Eschenburg

  33. 133
    Sommerloch says:

    Sieh mal einer an!

    Stadtrat Ephraim Gothe wollte wieder zuschlagen, oder besser abschlagen. Erst mal eben 130 Pappeln an der Siemensstraße für den Hamberger Großmarkt und nun obendrein noch 140 Kugelahornbäume auf dem Gendarmenmarkt. Und was passiert? Die Bürger lassen sich sowas einfach nicht mehr gefallen.

    Im letzten Wochenend-Extra der Berliner Morgenpost stand es:
    Auch am Gendarmenmarkt hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die dem Sägen des Stadtrates entgegentritt. Und was macht der? Er sagt: „Denkbar ist auch, dass die über 130 Kugelahornbäume überwiegend stehen bleiben – aber nur, wenn das Gesamtkonzept für den Platz überzeugend ist und von einer breiten Mehrheit getragen wird“. Aha, sieh einer an, am Gendarmenmarkt geht es! Und warum nicht in Moabit, Herr Stadtrat?

    Was versteht denn der Stadtrat unter „einer breiten Mehrheit“? Was ist denn die Mehrheit, wenn nicht die 4000 Bürger am Gendarmenmarkt und die 850 Bürger in Moabit, die sich auf Unterschriftenlisten mit ihrer Stimme gegen sein Sägen wehren? Vielleicht er und seine wenigen Mitarbeiter und der Investor (am Großmarkt) bzw. die Senatsbaudirektorin (am Gendarmenmarkt)?

    Sommerloch fragt sich, wie lange sich die SPD das eigentlich noch leisten will – nicht „kann“ sondern „will“. Und was sagt übrigens Bürgermeister Dr. Hanke dazu, der ist doch der Vorgesetzte von Herrn Gothe und auch in der SPD? Will er nicht vielleicht bald mal das Sägen beenden, oder soll mehrheitlich so lange weitergesägt werden, bis bei der Wahl alle zusammen die SPD und sich selbst von der Bildfläche gesägt haben?

  34. 134
    Susanne says:

    @ Sommerloch,
    warum immer gegen eine Person und dazu noch gerade dann, wenn sie sich lernfähig zeigt.
    Lieber mitmachen, wer Zeit darfür hat, heute 12 Uhr beim Relax-Mob unter den Kugelbäumen mit Picknick, Luftmatratze, Liegestühlen auf dem Gendarmenmarkt.
    Stellungnahme des BUND Berlin:
    http://www.bund-berlin.de/nc/bund_berlinde/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/kahlschlag-am-gendarmenmarkt/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=447&cHash=3bc65ed3fc
    Aufruf zur Aktion: http://www.bund-berlin.de/

  35. 135
    H. E says:

    @ Susanne und Sommerloch

    Es ist gut so, weil diese Person offenbar Unterschiede macht. Im Renommierviertel Gendarmenmarkt zuckt sie geradezu auffällig zurück, aber in Moabit, dem Hinterhof des Renommierviertels („Hinterhof der Macht“), zeigt sie sich beim Großmarkt-Projekt bisher nicht lernfähig, obwohl hier die Probleme unvergleichbar größer und vielseitiger und die Proteste schon viel länger vorhanden sind.

    Typisch auch für die Haltung des Bezirksamtes: Der Gendarmenmarkt wird täglich gefegt, das Großmarktgrundstück dagegen verkommt mit Duldung des Bezirksamtes jeden Tag mehr zur illegalen Müllhalde. Das BA war dort auf Einladung der Bürgerinitiative, es hat den Müll gesehen und trotzdem darf weiter jeden Tag mehr Müll abgeladen werden. Und angrenzend sind hunderte von Wohnungen!

  36. 136
    A.H. says:

    Es gibt noch einen weiteren guten Grund, den Hamberger-Großmarkt komplett zu verhindern:

    Für das Grundstück bekommt die staatseigene Deutsche Bahn vom Investor einige Millioenen. Und die gleiche Deutsche Bahn will gegen den Willen der Bevölkerung Milliarden für das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 im Erdboden versenken, obwohl der Sinn dieses Projektes total umstritten ist.

    Offenbar hat die Bahn schon so viel Geld, dass sie gar nicht mehr weiß, was sie damit machen soll. Das wollen wir doch nicht auch noch unterstützen, oder?! Und dann auch noch vor dem Hintergrund der Berliner S-Bahn-Misere!

  37. 137
    H.E. says:

    @ Susanne, Beitrag Nr. 134

    Im obengenannten Beitrag fragst Du, warum es immer gegen eine Person geht, wenn sie sich lernfähig zeigt (gemeint ist ja der im Bezirksamt für dieses Projekt verantwortliche Stadtrat Ephraim Gothe – SPD).

    Mag sein, dass Herr Gothe sich wo anders lernfähig zeigt, gerade bei dem Hamberger-Großmarkt-Projekt jedoch tut er es nicht. Kürzlich fand ein Treffen der Bürgerinitiative mit ihm statt, zu dem er sage und schreibe fast ein Dutzend Mitarbeiter des Bezirksamtes mitbrachte, um sich überhaupt fachlich verteidigen zu können. Und dann kam heraus, dass er die Schularbeiten, um die ihn die BVV gebeten hatte, in keiner Weise gemacht hat, da er keinerlei Zugeständnisse über die lächerlichen und seit Monaten bekannten hinaus machte. Ja, gegenüber den Forderungen der BI und der Bitte der BVV war nicht einmal ein guter Wille erkennbar.

    Dieses kann ich nicht als lernfähig bezeichnen. Den Moabitern bleibt somit leider nur, weiter gegen dieses Projekt und gegen diesen Stadtrat zu kämpfen.

  38. 138
    Susanne Torka says:

    H.E., man kann alles ins negative Licht rücken: was heißt ein Dutzend Mitarbeiter zur Verteidigung? Bei dem Gespräch zwischen B.I. und dem Stadtrat hatte er die mit dem Thema befassten Mitarbeiter_innen der Verwaltung mitgebracht – wie ich finde sinnvoller weise, damit die fachlichen Argumente auch ausgetauscht werden können. Der Stadtrat ist die politische Spitze der Verwaltung und kann doch nicht das Wissen aller Mitarbeiter über alle Themen selbst im Kopf haben. Warst Du überhaupt dabei, bei dem Gespräch?

  39. 139
    H.E. says:

    @ Susanne

    Ich war nicht dabei, aber die Informationen sind nun mal allen zugänglich.

    Außerdem sollte es in diesem Gespräch nicht um Argumente gehen, sondern um Ergebnisse zu den Forderungen der BI und zu der Bitte der BVV. Und diese Ergebnisse waren eben null. Um dieses oder auch um Ergebnisse mitzuteilen, hätte der Stadtrat theoretisch allein kommen können.

    Die Argumente des Bezirksamtes dagegen sind seit Monaten hinreichend bekannt, sie brauchten also nicht noch einmal wiederholt zu werden. Da Du ja das erste mal nicht dabei warst, kannst Du das natürlich nicht wissen.

    Betreffend die Art Deines obigen Kommentars finde ich, dass Du als die Moderatorin des obengenannten Gespräches und als Mitglied der Redaktion von Moabit Online eine gewisse vornehme Zurückhaltung üben solltest. Trotzdem: Danke dafür, dass Du die Moderation des Gespräches gemacht hast.

  40. 140
    Susanne Torka says:

    Hier der Link zum Artikel aus der TAZ vom 3.9.2010:
    http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/geliebte-schutthalde/

  41. 141
    K. S. says:

    H. E. forderte: „… als Mitglied der Redaktion von Moabit Online eine gewisse vornehme Zurückhaltung üben …“

    Warum, fragt sich da ein Nicht-Mitglied der Redaktion, sollten die Betreiber einer bürgerbewegten Informations- und Kommunikationsplattform mit der eigenen Meinung zurückstecken?

  42. 142
    H.E. says:

    Stuttgart 21, woran erinnert uns das?

    Nun, natürlich an den Hamberger-Großmarkt. Man sollte das Projekt umbenennen, da es ja sehr viele Ähnlichkeiten mit dem Stuttgarter Bauvorhaben gibt. In diesem Sinne demnächst mehr zum

    „Großmarkt 21“

  43. 143
    H. Eschenburg says:

    ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG ZUM HAMBERGER-GROSSMARKT AN DER SIEMENSSTRASSE

    heute, Freitag den 08.10.
    von 17 – 19 Uhr
    im Rathaus Tiergarten an der Turmstraße
    Mathilde-Jakob-Platz 1
    im BVV-Saal

    Es diskutiert die Bürgerinitiative mit dem Bauauschuss, dem Stadtrat für Stadtentwicklung, der SPD-Fraktion und dem Investor.
    Im zweiten Teil ist die aktive Teilnahme der Moabiter am Gespräch erwünscht.

  44. 144
    H. E. says:

    ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG ZUM HAMBERGER-GROSSMARKT AN DER SIEMENSSTRASSE

    vorgestern, Freitag den 08.10.
    im Rathaus Tiergarten
    im BVV-Saal

    Mein Eindruck und auch der anderer Teilnehmer:
    Dank der Teilnahme von Stadtrat Gothe, dem Fraktionsvorsitzenden Mahr und dem Moderator Lütke hat die SPD erhebliche Fortschritte gemacht in Richtung auf die 5 %.

  45. 145
    H. E. says:

    Hier noch weitere Anmerkungen zu der öffentlichen Veranstaltung im Rathaus:

    1. Der Saal war proppenvoll mit interessierten Bewohnern, deren (teilweise wütende) Stellungnahmen mehrheitlich gegen die derzeit vorliegende Planung für den Großmarkt gerichtet waren.

    2. Von der Bürgerinitiative wurde Stadtrat Gothe (SPD) die Unterschriftenliste der Moabiter überreicht, die mit ihrer Unterschrift die Ziele der Bürgerinitiative unterstützen. Es sind knapp über 1.000 Unterschriften.

    3. Vom Bezirksamt wurden vor der Veranstaltung Lagepläne und Pläne der Ansicht des Gebäudes von der Siemensstraße aus (ca. 300 m Gesamtlänge des Gebäudekomplexes) mit verschiedenen Varianten des Baumbestandes aufgehängt.

    3 a. Es wurden vom BA lediglich Pläne gezeigt, in denen kein Bezug zum Stadtteil vorhanden war, so dass kein Größenvergleich mit der im Stadtteil vorhandenen Baustruktur möglich war und die immense Größe des Gebäudes (doppelt so groß wie der Hellweg-Baumarkt) nicht deutlich wurde.

    3 b. In der mit „Baumbestand“ betitelten Ansicht waren vor dem Gebäude sechs oder sieben halbhohe Bäume als Baumbestand eingetragen. Es fehlte die dort vorhandene stadtbildprägende Pappelreihe, die aus insgesamt 130 über 20 m hohen Pappeln besteht und dem Großmarkt im Wege steht. Die Bürgerinitiative will diese Pappelreihe erhalten.

    4. Es wurde vorgeschlagen, die Kundenparkplätze im Keller des Gebäudes unterzubringen, um auf dem Grundstück eine geringere Versiegelung des Bodens und damit mehr Grünfläche zu erreichen.
    Zur Erinnerung: Bautechnisch und nutzungstechnisch ist dieses überhaupt kein Problem. Ein Teil des Gebäudes soll im Bereich der Anlieferung sowieso unterkellert werden und in einer früheren Version der Planung waren bereits einmal ca. 90 Kundenparkplätze in einer Tiefgarage unter dem Gebäude vorgesehen.

    5. Herrn Klinge, Stadtplaner und für eine Wohnungseigentümergemeinschaft sprechend, hat mitgeteilt, dass es sich bei dem an der Siemensstraße liegenden Stadtteil von der Nutzung her heute um ein Wohngebiet handelt und nicht um ein Mischgebiet (Wohnen und Gewerbe), wie es das Bezirksamt als Begründung für die Zulässigkeit des Bauvorhabens verwendet.
    Das Bezirksamt rechtfertigt die Annahme als Mischgebiet mit den Eintragungen in einem jahrzehntealten Flächennutzungsplan, der schon seit Jahren nicht mehr den Tatsachen entspricht (der längst hätte überarbeitet werden müssen, aber eben nicht überarbeitet wurde).

    6. Von der Bürgerinitiative wurde mitgeteilt, dass in den letzten Jahren bei auf dem Güterbahnhofsgelände ansässigen Gewerbebetrieben bisher insgesamt 90 Arbeitsplätze aufgrund der desolaten Situation und der unsicheren zukünftigen Entwicklung weggefallen sind.
    Zur Erinnerung: Es gibt keinen Gleisanschluss mehr, das Gelände ist verfallen und teilweise eine illegale Müllkippe geworden, die zukünftige Zufahrt zu einigen verbleibenden Betrieben ist juristisch ungeklärt.

    7. Von Stadtrat Gothe (SPD) und von Herrn Mahr, Fraktionsvorsitzender der SPD, wurde die geplante Ansiedlung des Großmarktes diverse Male mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze gerechtfertigt und dass die Bewohner der Umgebung dafür eben so ein Bauvorhaben in Kauf nehmen müßten.
    Im Prinzip heißt dieses also, dass tausende von Moabitern in Kauf nehmen sollen, dass sich die Verhältnisse in ihrem Lebensbereich drastisch verschlechtern, weil ein privater Investor zu seinem persönlichen Nutzen Arbeitsplätze schaffen will, die auch noch höchst umstritten sind (siehe frühere Kommentare), und damit die Deutsche Bahn für ihr Grundstück möglichst viel Geld bekommt (was sie dann möglicherweise bei Stuttgart 21 im Boden versenkt).
    Zur Erinnerung:
    -das Verkehrsaufkommen in Moabit wird steigen,
    -die Umweltbelastung wird größer,
    -der Energieverbrauch steigt,
    -die Pappelreihe wird vernichtet,
    -die Frischluftschneisen aus den Rehbergen werden zugebaut, obwohl der Umweltatlas des Senats aus Klimagründen ein Offenhalten empfiehlt,
    -der Boden auf dem Grundstück wird zu 97 % versiegelt, obwohl der Umweltatlas des Senats aus Klimagründen ein Freihalten empfiehlt,
    -das zulässige Maß der baulichen Nutzung wird um 21 % überschritten, obwohl nur eine geringfügige Überschreitung zulässig ist und dieses auch nur bei geringfügigen Auswirkungen auf die natürlichen Funktionen des Bodens,
    -im vorhandenen Großhandel wird ein mörderischer Konkurrenzkampf mit allen damit verbundenen negativen Auswirkungen entstehen,
    -die Siemensstraße wird ein Bereich ohne städtisches Leben, wie es bereits in der Quitzowstraße beim Hellweg-Baumarkt der Fall ist,
    -die gesamte Wohnumgebung wird durch die obigen Maßnahmen und Auswirkungen abgewertet,
    -ausgerechnet Bewohner, die nicht von staatlicher Alimentierung leben, die Steuern zahlen und die der Stadtteil dringend braucht, werden den Stadtteil verlassen (Manche haben es bereits angekündigt),
    -das Vorhaben konterkariert die Anstrengungen des Berliner Senats, die Problembezirke aufzuwerten.

  46. 146
    vilmoskörte says:

    Wenn hier Herrn Gothe und dem BA immer wieder vorgeworfen wird, dass die Argumente und Einwände der BI nicht wahrgenommen würden, so scheint mir das, wenn ich die obigen Ausführungen lese, in gleichem oder noch größerem Maße für die „Hardliner“ der BI zu gelten.

    Einige Argumente sind barer Unsinn und führen nur dazu, dass man die BI nicht mehr ernst nehmen kann, z.B. „Der Energieverbrauch wird steigen“ (steigt der etwa nicht, wenn dort Kleingewerbe angesiedelt oder gar Wohnhäuser gebaut werden?), „die Siemensstraße wird ein Bereich ohne städtisches Leben“ (war sie jemals in den vergangenen 20 Jahren ein Bereich städtischen Lebens?).

    Die ganze Argumentation der BI scheint mir doch — entgegen der Beteuerung, dass die BI nichts gegen die Verwendung des Geländes für gewerbliche Zwecke habe — eher darauf hinauszulaufen, hier eben lieber nichts zu bauen, sondern stattdessen den ursprünglich geplanten Park anzulegen. Mit einer solchen Argumentation für die Einrichtung eines großen Park könnte ich mich durchaus anfreunden, vielmehr jedenfalls als mit einer Schein-Argumentation, die darauf abzielt, der Bahn möglichst wenig Geld für das Grundstück zukommen zu lassen, den „mörderischen“ Konkurrenzkampf zu unterbinden zu wollen, die Sinnhaftigkeit der Schaffung von Arbeitsplätzen in Abrede zu stellen, usw.

    Nach Hellweg, Tolmien und Asia-Markt stehen genug städtebauliche Katastrophen auf dem früheren Bahngelände (vermutlich auch unter Mitwirkung der Grünen genehmigt, deren Vertreter auf dem Podium als einziges Gegenargument offensichtlich nur den hohen Versiegelungsgrad vorzubringen vermochte).

    Schade, dass das so laufen muss.

  47. 147
    H. E. says:

    In der Tat wäre es am besten, wenn der Großmarkt überhaupt nicht kommen würde. Es wird jedoch der Kompromiss gesucht, und der bedingt u. a., dass der Großmarkt kleiner wird und dadurch zurück rückt, damit das Leben in der Siemensstraße nicht völlig erschlagen wird (siehe Quitzowstr. am Hellweg-Baumarkt, der von der Fläche her nur halb so groß und nicht so hoch ist), damit die stadtbildprägende Pappelreihe erhalten werden kann und damit weniger Boden versiegelt wird.

    Ansonsten:
    Die Preise für Grundstücke sind nun mal davon abhängig, was und wie viel auf einem Grundstück gebaut werden kann.
    Der Energieverbrauch ist vom Volumen und Inhalt des Gebäudes abhängig, und Gewerbe braucht nun mal viel Energie.
    Und dass die Siemensstraße heute schon arg gebeutelt wird, ist doch kein Grund, sie noch mehr zu ruinieren.

  48. 148
    genervt von der BI says:

    @H.E.

    Ihre Polemik ist wirklich nicht mehr zu überbieten.

    Mein Vorschlag, suchen Sie sich eine Wohnung in einem Kiez, in dem es derartige Probleme nicht gibt.
    Ich halte die Siemenstraße nicht für den Nabel von Moabit, und ich bin dafür, dass der Großmarkt kommt, denn nur dann wird es die Umgehungsstraße und den Stadtgarten geben. Und den hätten sicher viele Bürger in Moabit sehr gerne.

    Sie sollten sich bewußt machen, dass Moabit nicht nur aus den Bürgern der BI und den Anwohnern der Siemensstraße besteht, sondern noch aus vielen anderen. 1000 sind nicht Tausende!!!

    Der Großmark wird neben den genannten 300 (oder auch 250) Arbeitsplätzen sicher auch Aufschwung für viele kleinere Kneipen, Restaurants usw. in der Nähe bedeuten. Es ist nicht alles schlecht, und nur um 130 Pappeln zu retten, die über kurz oder lang sowieso weg müssen, weil viele einfach krank sind, so ein Aufriß? Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit.

    Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, deswegen verstehe ich die teilweise hahnebüchenen Argumente nicht, das mit den 300 Arbeitsplätzen hier, diese woanders wegfallen. Glauben Sie wirklich, das jeder Investor nur Böses im Sinn hat?

    Für mich hörte sich das soziale Engagement der Firma Hamberger sehr innovativ an.

    Aber es gibt eben Menschen, die haben nichts besseres zu tun, als unablässig zu motzen. Alles darf sein, aber bitte nicht vor meiner Haustür.

    Nee, danke.

  49. 149
    CH says:

    an genervt von BI

    zur Info:
    im Moment gibt es keinen Stadtgarten – egal ob mit oder ohne Grossmarkt. Das Bezirksamt hat die Kosten fuer den Stadtgarten unterschaetzt, so dass sie nur 300.000 Euro zur Verfuegung hatten, im Moment aber der Stadtgarten nur fuer 700.000 Euro zu realisieren ist. Das vom Bezirksamt geschnuerte Paket ist also zur Zeit eine reine Vision, deren Realisierbarkeit ungewiss ist!

    Desweiteren moechte ich auf das aktuelle soziale Engagement der Firma Hamberger im Kiez hinweisen:
    vor ein bis zwei Monaten kam es zu einem Verkehrsunfall am Ausgang des Hamberger-Gelaendes zur Siemensstrasse hin (auf dem Gehweg). Die Ausfahrt dort ist nicht gesichert. Die Geschaeftsleitung und ihre Geschaeftspartner in Berlin wurden umgehend ueber den Unfall informiert. Ebenso wurde ueber die Notwendigkeit gesprochen fuer die Ausfahrt bessere Sichtmoeglichkeiten zu schaffen. Taten sind bis heute nicht gefolgt!

    Ebenso wurde Hamberger (im August) aufgefordert, die Muellhalde, die sich in der Zwischenzeit auf dem Gelaende befindet, zu beseitigen und das Gelaende entsprechend zu sichern, dass es nicht zu weiteren Muellablagerungen kommt. Auch hier ist bis heute nichts passiert.

    Wenn also Gefahrenquellen fuer Fussgaenger und Radfahrer hingenommen werden obwohl es einfache Loesungen gibt (Spiegel anbringen), dann habe ich etwas Angst vor der Zeit, wenn die Baustelle dort beginnt und vor der Zeit, in der es keine Umgehungsstrasse gibt und der ganze Verkehr zu Hamberger ueber eine Einfahrt von der Siemensstrasse aus laeuft!

    Auch Unternehmen sollten vor allem an ihrem Tun gemessen werden. Sieht so innovatives, soziales Engagement fuer den Kiez aus?

    Herzlich

  50. 150
    KB says:

    an CH: Was sind das Argumente. Hamberger ist wahrscheinlich bitter enttäuscht über die Moabiter und hat das Projekt bald abgeschrieben. Soziales Engagement hat doch rein nichts mit Geländesicherung zu tun. Fragen sie doch erst ein mal bei Hamberger nach, welches Soziale Engagement dort im Moment geleistet wird.
    Schon deprimierend wie Menschen hier argumentieren. Auch die 1000 Unterschriften bei 80.000 Moabiter sind ein Nichts. Wobei ich auch unterschrieb, aber nur gegen die Pappelfällung nicht gegen Hamberger. Jetzt wird auch meine Unterschrift so ausgelegt als sei ich für das was die BI da anstellt. Viele Unterschreiber schämen sich inzwischen für ihre Unterschrift. In meinem Haus hatten Zwölf Mernschen unterschriben. K e i n e r steht zu dem was die BI tut! Es ist nicht hinzunehmen das die BI mit 1000 Unterstützer wirbt, eigentlich ist es nur ein 20-Mann.Frau-Haufen.