Genossenschaftshäuser feiern 100. Geburtstag
Die Häuser in der Elberfelder Straße 10-13 sind nicht die allerälteste Wohnanlage der EVM Berlin eG, die schon vor längerer Zeit aus dem früheren Erbbauverein Moabit entstanden ist. Deren erstes Haus steht im Wedding in der Sprengelstraße. Aber als zweites Baugrundstück konnten 1909 die Häuser in der Elberfelder Straße 10-13 in Moabit bezogen werden. Die damalige Ausstattung mit innenliegenden Bädern war sehr komfortabel im Gegensatz zu den Moabit damals dominierenden Mietskasernen. Dass heute in der Mitte ein neueres Haus steht, hat mit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zu tun, es wurde 1954 im Wiederaufbauprogramm in der Baulücke errichtet.
Der EVM Berlin gehören in ganz Berlin verteilt auf 8 Bezirke über 5.000 Wohnungen. Die Genossenschaft hat über 11.000 Mitglieder. Was ist nun das Besondere am Wohnen bei einer Genossenschaft? Die Mieter sind die Mitglieder in der Wohnungsgenossenschaft, sie müssen sich mit einer Einlage beteiligen. Sie wählen alle 5 Jahre ihre Vertreter und können damit die Wohnungspolitik mitbestimmen. Denn die Vertreterversammlung wählt den Aufsichtsrat, der dann den Vorstand bestellt. So können die Bewohner direkt Einfluss nehmen. Das ist hier natürlich idealtypisch dargestellt. Es hängt immer von den einzelnen Menschen ab, von aktiven und engagierten Vertretern und von demokratisch gesinnten Aufsichtsräten und Vorständen, die ihre Entscheidungen transparent und nachvollziehbar machen. Für 2010 stehen in der EVM wieder Vertreterwahlen an. Im Vorfeld wird die Genossenschaft ein großes Familienfest in der Domäne Dahlem ausrichten. Viele Aktivitäten und Informationen zu den einzelnen Wohnhausgruppen finden sich auf der Webseite.
In der Elberfelder Straße 10-13 wird der 100. Geburtstag der Häuser am Samstag 19.9. von 15 bis 18 Uhr gefeiert, auf der Straße vor den Häusern, hinter den Schaufenstern und in den Höfen. Das Programm ist bunt und vielfältig und kann hier heruntergeladen werden. Eine Jazzband spielt auf, die Tanz AG des Menzelgymnasiums zeigt ihr Können, Geschichten werden erzählt, es wird experimentiert und gespielt. Das Fest ist eine gute Gelegenheit mit Nachbarinnen und Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Hierfür gibt es in der Elberfelder Straße dank der außerordentlich aktiven Nachbarschaftsinitiative ja reichlich Gelegenheit.
Zum Fest wurde eine kleine Ausstellung über die Geschichte der Häuser erarbeitet, die wir hier ebenfalls zum Download zur Verfügung stellen: Tafel 1 „Beginn“, Tafel 2 „bis 1945“ und Tafel 3 „bis heute“.
Wir danken der EVM Berlin für die Fotos und Ausstellungstafeln.
Einige Eindrücke vom Fest:
[mygal=090910_evmfest]
Hat nicht mit den EVM-Genossenschaftshäusern zu tun, aber ein Bericht über ein anderes denkmalgeschütztes Haus in der Elberfelder Straße, die Nr. 35:
https://www.berliner-woche.de/moabit/c-bauen/das-wohnhaus-in-der-elberfelder-strasse-35-ist-ein-wahres-kleinod_a187198