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Gefährliche Kreuzung Wilhelmshavener – Quitzow

viele-250Eine ganze Weile ist es schon her, dass die Ellen-Epstein-Straße als Umfahrung für die Quitzowstraße am 19. Juni eröffnet wurde. Die Kreuzung an der Wilhelmshavener ist bis jetzt nur provisorisch hergerichtet worden, während die Kreuzung an der anderen Seite zunächst völlig für einen Komplettumbau gesperrt wurde. Das war auch nötig, um den Autofahrern den neuen Verkehrsverlauf deutlich zu machen.

Warum es jedoch so lange dauert, bis das Provisorium an der Kreuzung Wilhelmshavener Straße umgebaut wird, ist vielen Anwohnern und Verkehrsteilnehmern unverständlich. Denn die jetzige Situation ist gefährlich. Ganz besonders für Fußgänger und Radfahrer, die aus der Quitzowstraße kommen und die neue Straße überqueren wollen. Wenn der Verkehr auf der neuen Straße fließt, hat man den Eindruck, als ob die meisten Autofahrer verhinderte Formel 1 – Fahrer  im schwungvoll kurvigen Geschwindigkeitsrausch sind. Aber auch das Gegenteil ist zu beobachten: wenn sich eher unsichere Fahrer an der Kreuzung begegnen, weiß keiner so recht, wer eigentlich Vorfahrt hat. Auch aus dieser Situation heraus entstehen täglich gefährliche Situationen. Als Fußgänger oder Radfahrer hat man auch nicht Lust ewig zu warten, bis sie sich einigen und geht dann schon mal los. Und auch viele Fahrer verlieren die Geduld, wenn sie einfach nicht rauskommen.

Als ich neulich dort vorbeikam, erlebte ich innerhalb kürzester Zeit einige Situationen, die bei schlechter Reaktion zu Unfällen geführt hätten. Diese Kreuzung birgt ein ganzes Bündel neuralgischer Punkte. Zunächst einmal die schlechte Querungsmöglichkeit der Ellen-Epstein-Straße für Fußgänger und Radfahrer. Dann die generell hohen Geschwindigkeiten. Sowohl Fahrzeuge, die von Westen in die Quitzowstraße weiterfahren, als auch diejenigen, die in die Ellen-Epstein-Straße abbiegen, haben meist ein zu hohes Tempo. Der Blinker wird oft sehr spät – wenn überhaupt – eingesetzt, so dass ein Fahrzeug, das aus der östlichen Quitzowstraße kommt, nicht weiß, ob es losfahren kann oder ob sich der Entgegenkommende doch noch entscheidet um die Kurve zu flitzen.

Gefahr-250Ganz besonders brenzlig sind die Situationen, wenn auch noch jemand aus der Wilhelmshavener herauskommt oder jemand aus der Ellen-Epstein-Straße entweder links in die Quitzowstraße oder in die Wilhelmshavener Straße einbiegen möchte, wie das Motorrad auf dem Bild rechts. Bestimmt habe ich noch nicht alles richtig erfasst, denn Verkehrsplanung ist nicht gerade mein Steckenpferd. Aber dass diese Kreuzung dringend entschärft werden muss, ist deutlich.

Die Nachfrage beim Bezirksamt Mitte ergab, dass die komplizierten Verwaltungswege lange Zeit in Anspruch genommen haben. Die verkehrstechnische Unterlage (VTU) für die Lichtsignalanlage (sprich Ampel) an der Kreuzung mit der Perleberger Straße musste erst von der Verkehrslenkung Berlin (VLB) genehmigt werden, die VLB forderte vom Bezirksamt immer wieder kleine Änderungen, zwischen durch gingen auch schon mal Unterlagen verloren. Am 18. September 2009 jedoch ist die VTU endlich an die Firma rausgegangen, die das Steuergerät baut. Da das sehr kompliziert ist, wird es noch ca. 3 – 4 Wochen dauern, ehe die Ampel in Betrieb gehen kann und erst dann, wenn die Einfahrt in die Quitzowstraße von Osten wieder geöffnet ist, kann die Kreuzung an der Wilhelmshavener umgebaut werden. Außerdem ist die entsprechende Abteilung des Bezirksamts Mitte mit der Anordnung von Tempo 30 für die Quitzowstraße im Verzug, hier scheint der Krankenstand dafür verantwortlich zu sein. Das Bezirksamt weist allerdings darauf hin, dass alle Verkehrszeichen korrekt aufgestellt sind und eigentlich jeder Verkehrsteilnehmer wissen müsste, wie er sich an der Kreuzung zu verhalten habe.

Nachtrag:
Bericht über eine andere besonders für Radfahrer gefählichte Kreuzung Alt-Moabit / Gotzkowskystraße.

27 Kommentare auf "Gefährliche Kreuzung Wilhelmshavener – Quitzow"

  1. 1
    Gilbert says:

    hab ich auch schon gedacht.. Als Radfahrer wechselt man möglichst zeitig in der verkehrberuhigten Quitzowstr. auf die andere SEite und fährt den Radweg entgegen der Fahrtrichtung.. würde übrigens 15 Euro kosten wie mich ein Polizist letztens belehrt hat…

  2. 2
    Martin Dietze says:

    Ich habe auch schon häufiger gesehen, daß die Autofahrer, die von Osten aus der Quitzowstraße kommen, schlicht und einfach den aus der Ellen-EppsteinStr. kommenden die Vorfahrt nehmen, ohne jegliche Rücksicht unter dem Motto, wer geradeaus fährt, hat Vorfahrt. Besonders ist zu beachten, daß die bei der Eröffnung der Ellen-Eppstein-Straße vorhandene Markierung vollständig entfernt wurde, so daß die abbiegende Vorfahrt nur noch zu erahnen ist.
    Gruß Martin

  3. 3
    Peter says:

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Es stehen Verkehrsschilder da. Jeder, der einen Führerschein hat sollte wissen, wie man sich zu verhalten hat! Und als Radfahrer ist man ebenfalls Verkehrsteilnehmer und sollte die Bedeutung der Schilder kennen.

  4. 4
    K. S. says:

    Peter, Du hast ja im Prinzip recht, aber dumme und rücksichtslose Verkehrsteilnehmer existieren eben. Wenn jemand unschuldig zu Schaden kommt, ist die Frage nach der Vorfahrt zweitrangig, dann geht es erst mal um die Wiederherstellung der Gesundheit. Ich bin ganz und gar kein Fan von Ampeln, aber es gibt erschwingliche Tricks (Zebrastreifen, Einengungen, …), um den Verkehrsfluss eindeutiger und langsamer zu machen.

    Was hältst Du davon, gleich die Wilhelmshafener zur Hauptstraße zu deklarieren?

  5. 5
    Peter says:

    Hallo K.S., rücksichtslose Verkehrsteilnehmer gibt es überall auf der Welt. Man muß auch mal zurückstecken können und nicht immer auf sein Recht pochen. An schwere Unfälle in diesem Zusammenhang habe ich noch gar nicht gedacht. Aber wie gesagt, Verkehrsschilder sind nunmal wegweisend und man sollte sich daran halten, dann“ dürfte“ eigentlich nichts passieren und eine Ampel wäre überflüssig.

    Was hat die Wilhelmshavener damit zu tun? Alles kann so bleiben wie es ist. Irgendwann wird auch der Dümmste verstanden haben wie die neue Kreuzung „funktioniert“ und bis dahin sollten dort ab und zu mal Polizisten stehen und die Dümmsten der Dummen zurecht weisen…..

  6. 6
    K. S. says:

    Ich meine die Vorfahrt von Frau Epstein direkt hinein in Wilhelms Hafen, außer den Raubrittern Quitzow soll ja auch Herr Siemens nach den ganzen geplanten Baumaßnahmen (Umgehungsstraße bis fast zur Beusselstraße) verkehrsberuhigt werden. Also sehe ich eine Vorfahrtsregelung sowieso nur als Übergangslösung bis zur Tempo-30-Zone an, in der dann „rechts vor links“ gilt. Eine Geradeaus-Vorfahrt bis zur entgültigen Zone wäre für simple Gemüter vielleicht einfacher realisierbar als die kurvige Regelung, das ist jetzt nur mal so ein Gedanke von mir.

  7. 7
    relet says:

    @KS: Die Wilhelmshavener ist eine Verkehrsberuhigte Zone. Da ist eine Vorfahrt nicht möglich.

    Die derzeitige Regelung ist eindeutig.
    Die teilweise langen Wartezeiten aus Richtung der östlichen Quitzowstraße sehe ich sogar für hilfreich an – damit wird die Durchfahrt durch die nördliche Rathenowerstraße für den Autoverkehr unattraktiv. Viel querenden Fußgängerverkehr gibt es auch nicht – wer die Strecke regelmäßig läuft, wird schnell einsehen, daß es viel sinnvoller ist, die Straße nicht im Kurvenbereich zu überqueren.

  8. 8
    K. S. says:

    Bin heute da wieder vorbeigefahren, unübersichtlich finde ichs nicht wirklich. Diese Betrachtung hilft aber kaum demjenigen, der wirklich unschuldig ins Krankenhaus kommt. Wenn an bestimmten Punkten immer wieder Probleme auftauchen, begrüße ich deshalb im Zweifelsfalle (fast) alle Methoden der Verkehrs-Entschleunigung.

  9. 9
    relet says:

    @KS: Wenn da jetzt tatsächlich eine Nachlässigkeit in der Aufstellung, oder ein Unfall vorgekommen wäre, würde ich Dir zustimmen können.

    Wie wäre es denn mit einem Artikel zur aktuellen Radverkehrsführung durch die Baustelle aus Richtung Perleberger Brücke? Vom Bordstein-Radweg über die Brücke aus kommend, steht man vor einem Rätsel: Vor einem, ein paar verstreute senkrechte(!) Baken. Eine Umleitung auf die Fahrbahn findet aber auch nicht statt. Zwischen den verstreuten Baken ist schon die neue Radverkehrsführung sichtbar.

    Der Radfahrer hat also die Wahl, das entweder als Sperrung des Baustellenbereichs zu verstehen (zur Sperrung einer Fahrbahn bedarf es aber laut RSA-95 mindestens eines Querbalkens), und zu versuchen über den hohen Bordstein auf die Fahrbahn zu wechseln, oder aber die Radverkehrsführung als solche zu verstehen und an den Baken vorbeizufahren. Das hat zur Folge, daß er zeitgleich mit den rechtsabbiegenden Autofahrern die Kreuzung erreicht, die dort aufgrund der Baustelle keine weitere Fahrspur erwarten. WIMRE ist auch die provisorische Ampel mit einem Pfeil nach rechts ausgestattet.

  10. 10
    K. S. says:

    Sollte die Quitzow nicht zur Sackgasse werden? Stattdessen fahren da jetzt viele mit über 30 km pro h durch!

  11. 11
    Martin says:

    Ist mir heute auf der Fahrt zum Dienst aufgefallen: die Quitzowstraße ist immer noch als Hauptverkehrsstraße bzw. Vorrangstraße ausgewiesen mit den kleinen gelb-weißen Quadraten, nur kurz vor der Perleberger Brücke ist neu ein solches Zeichen in durchgestrichener Form angebracht worden . Da die Quitzowstraße jetzt viel leerer ist und keine Kurven hat, meinen manche Autofahrer, da erst richtig rasen zu können.

  12. 12
    Susanne Torka says:

    Da muss sich noch einiges ändern, rechts vor links, Tempo 30, von Gestaltung für die vermutlich mal wieder kein Geld da ist, mal ganz abgesehen.
    Beim nächsten Stadtteilplenum in Moabit West geht es unter anderem auch um die „Verkehrsberuhigung in der Siemens- und Quitzowstraße“, Termin 20.4.2010, 19 Uhr im Nachbarschaftstreff, Rostocker Str. 32 b.
    Wer also unzufrieden ist, mit der jetzigen Situation, ist herzlich eingeladen. Alle anderen natürlich auch.

  13. 13
    moabiterin says:

    nun sind endlich Tempo 30 Schilder angebracht. Aber viel hilft es nicht. Viele, die sich auskennen, nehmen wieder die Abkürzung.

  14. 14
    Martin says:

    Ich habe mal ein bischen gezählt: am 11.5. 17.30-17.40 sind 63 motorisierte Fahrzeuge nach links von Westen in die Ellen-Epstein-Straße abgebogen und 37 geradeaus weitergefahren, am 18.5. 11.00-11.10 war das Verhältnis 65 zu 35, Fahrzeuge, die aus der Wilhelmshavener Straße kamen oder in sie fuhren, habe ich nicht mitgezählt, es waren auch nur wenige. Die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge im Tempo- 30-Bereich sind i.A. deutlich höher als erlaubt. Ich habe auch das Gefühl, daß manche Autonutzer von ihrem Navi in die Quitzowstraße geleitet werden, da manchen Geräten die neue Straße unbekannt ist wegen fehlendem Update.

  15. 15
    C says:

    Das mit dem Navi kann schon stimmen. Die Polizei steht sehr oft auf der Brücke und blitzt in Richtung Ellen-Epstein-Str, dies hat sich rumgesprochen. Daher sagten mir mehrfach Taxifahrer, dass sie die Ellen-Epstein IMMER meiden und in die Quitzow fahren.

  16. 16
    Hans Richter says:

    eigentlich sah es ja beim Umbau der Quitzowstr./Ellen-Epstein-Str. so aus, als ob da eine Sackgasse entsteht. Aber leider weit gefehlt. Schade, das die Politik sich nicht traut, wirklich den Verkehr einzuschränken. Es fahren übrigens auch Sattelzüge weiterhin durch die Quitzowstraße.

  17. 17
    moabiterin says:

    Ist ja absurd, wenn auf der Umgehungsstraße Geschwindigkeitskontrollen häufiger gemacht werden, als in der Tempo-30-Zone. Was kann man tun? Verkehrszählung fordern? Es sollen ja nur noch 400 Fahrzeuge täglich sein! Die gezählten jeweils 10 Minuten von Martin sagen da etwas vollkommen anderes als die Planung.
    Oder sofortige neue Umbaumaßnahmen?

  18. 18

    Heute habe die Männer in grün mit nem Laser an der Tankstelle gestanden und die Quitzowstrasse unter Beschuss genommen. Mich hat es nicht gejuckt, da ich schön mit 30 unterwegs war, aber es gab genug zu tun 🙂

  19. 19
    Stivi says:

    Heute früh hat es einen Radfahrer an der Kreuzung erwischt, sah so aus, als wenn es ihn nicht schwerer erwischt hat …zum Glück. Das STOP Schild, welches letzte Woche aufgestelt wurde wird brav ignoriert. Um wirklich den Verkehrsstrom umzulenken sollte man sich schon etwas mehr Gedanken machen. Auch ein Wegweiser würde hier helfen.

  20. 20
    R@lf says:

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: jeweils von wo wer kommt und wie selten jemand dort fährt, kann es sein, daß die- oder derjenige der die Quitzow langfährt, diese noch als Hauptstraße „programmiert“ hat und nicht sehr auf Schilder achtet. Kommt diese/r Verkehrsteilnehmer/in dann in die Eppstein-Siemens geschossen, kann es leicht scheppern.

    Warum werden nicht
    a) GRÖSSERE Hinweisschilder auf die geänderte Vorfahrt angebracht oder/und
    b) -vielleicht temporär- dort gelbblinkende Signalampeln aufgestellt (ohne feste Installation)?

    Oder muß es erst Tote und Schwerverletzte geben?

  21. 21
    Martin says:

    Neue Zählung 10.6. 10:25 bis 10:35 : 69 Fahrzeuge Ellen Epstein Straße, 31 Quitzowstraße, Mofas und Fahrräder nicht mitgezählt. Taxis fuhren meistens in die E-E Straße.

  22. 22
    Lars says:

    Interessieren würde mich in diesem Zusammenhang wieviele der 31 Fahrzeuge die Quitzowstr. nur passieren und nicht ein Ziel in dieser ansteuern.

    Im übrigen wurde die Kreuzung ja mittlerweile baulich so verändert, dass man deutlich sieht, egal wie programmiert ein Autofahrer ist oder nicht, wie sich der Hauptstraßenverlauf geändert hat.

  23. 23
    Zeitungsleser says:

    Die oben beschriebene Kreuzung ist ja schon länger umgebaut und besser geworden, obwohl es oft immer noch nicht leicht ist Richtung Westen zwischen den schnell fahrenden Autos durchzukommen auf die andere Seite. Das wird sich wohl erst ändern, wenn die Verlängerung der Ellen-Epstein-Straße eröffnet wird.
    Auch die Quitzowstraße wird gerade umgebaut, d.h. es werden Kissen eingebaut um die Geschwindigkeit zu senken, denn Tempo 30-Schilder alleine helfen leider wenig.
    An der Baumaßnahme gab es jetzt Kritik, doch der Slalomkurs funktioniert zur Zeit ja nur, weil an den Baustellen auch nicht mehr geparkt werden darf. Hier der Artikel in der Berliner Woche:
    http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/moabit/artikel/25788-moabiter-kissen-in-der-quitzowstrasse-derzeit-wirkungslos/

  24. 24
    max says:

    Man braucht in der Tat viel Glück, wenn man schnell von Ost nach West über die Kreuzung will. Ich fahre da öfter mit dem Rad lang und da die Autos doch recht schnell um die Kurve aus der Ellen-Epstein-Straße kommen muss man sich immer ziemlich beeilen um rüber zu kommen.
    Meiner Meinung nach sollte an den Kissen auch die Straße verengt werden, so wie das in den anderen Nebenstraßen auch größtenteils der Fall ist. Damit ist dann ein Umfahren ausgeschlossen und gleichzeitig würde Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtert. Kostet aber bestimmt zu viel und bleibt daher ein frommer Wunsch…

  25. 25
    K. S. says:

    Wie albern wäre das denn, Kissen zu bauen, die man komplett umkurven kann?

  26. 26
    Susanne Torka says:

    Ich fahr‘ da auch öfters durch. Das geht jetzt doch nur, weil wegen der Bauarbeiten die Halteverbote da stehen und niemand am Straßenrand parkt.

  27. 27

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