25 Jahre Beraberce e.V.
Beraberce bedeutet „Miteinander“. Der interkulturelle Mädchentreff Beraberce besteht seit 1984 und feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. Die Jubiläumsfeier am 25. Juni von 15 bis 20 Uhr wird zu einem großen Teil von den Mädchen gestaltet, die diesen Treffpunkt teilweise schon seit vielen Jahren besuchen. Die wenigsten haben sich durch die Umzüge des Projektes, die in den letzten Jahren notwendig wurden, erst von der Putlitzstraße in die Stephanstraße und jetzt an den neuen Standort, Wilhelmshavener Straße 61, abschrecken lassen.
Bereits seit Anfang Juni findet ein Jubiläumsprogramm statt, bei dem Ausflüge mit den Mädchen, ihren Müttern und kleineren Geschwistern organisiert wurden. Es ging zum Picknick in den Mauerpark und zum Dokumentationszentrum Berliner Mauer. Auch der Bauernhof auf der Domäne Dahlen wurde besucht. Weiterhin standen die unterschiedlichsten Themen zur Familienbildung auf dem Programm, wie z. B. gesunde Ernährung, Mütterkuren, Suchtprävention, sexuelle Entwicklung , Pubertät oder Zweiprachigkeit.
Die Beraberce-Mädchen konnten an vielen Nachmittagen und an den Wochenenden an einem Workshop „mo@Beat – Design & Die!sein“ teilnehmen, dessen Ergebnis als Modenschau bei der Jubiläumsfeier zu bewundern sein wird. Bei meinem Besuch am Sonntag erlebte ich, wie eng die Organisatorin des Jubiläumsprogramms, Sinome Hain (Foto unten), an den Interessen und Wünschen der Mädchen dran ist. Stundenlang wurden Schnitte übertragen, Stoffe ausgesucht, genäht, Verzierungen angebracht und viel gelacht. Es war Raum für alle individuellen Wünsche. Einige waren bereit mir etwas von sich zu erzählen.
Seyran J. Ist schon seit 5 Jahren bei Beraberce dabei. Sie ist gerade 17 geworden. Obwohl sie wenig Zeit hat, weil sie gerade ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, kommt sie zum Workshop und macht bei der Theatergruppe mit: „Es gefällt mir hier, weil es viel persönlicher zugeht, als in anderen Einrichtungen. Wir sind hier wie eine Familie nur ohne Männer. Das ist mir sehr wichtig, weil wir sonst in unserer Freizeit schon so viel mit Männern zusammen sind.“ Ihr Berufsziel ist Erzieherin.
Lilian R., obwohl erst 13 Jahre alt, ist schon 7 Jahre dabei. Ihre ältere Schwester hat sie immer mitgenommen. Sie besucht die 7. Klasse des Kleist-Gymnasiums, macht fast täglich ihre Hausaufgaben bei Beraberce: „Wir gehen regelmäßig Schwimmen, ins Kino oder Bowlen. Freitags gehen wir zusammen einkaufen und kochen was Leckeres. Die Mädchen und Betreuerinnen sind supernett und fast alle helfen mit unseren Laden nach Dienstplan sauber zu halten. Der Nähworkshop ist super. Neulich habe ich bei H&M ein wunderschönes Kleid gesehen, aber 50 Euro, das geht nicht. Dann dachte ich, das kann ich auch selbst machen.“ Lilian hat sich in dieser kurzen Zeit schon 5 Kleider genäht.
Auch Elisabeth (Pseudonym) hat die beiden Umzüge schon mitgemacht. Sie ist 15 und geht ebenfalls ins Kleist: „Wir sind hier wie Schwestern, mein Kleid ist schon fertig. Ich finde es toll, dass ich gelernt habe nach meinem eigenen Geschmack Klamotten herzustellen.“
Seda geht in die 10. Klasse der Breitscheid-Schule. Die 17jährige wünscht sich eine Ausbildung im Modebereich oder als Sozialassistentin. Sie geht sonst eigentlich zu Outreach und ist erst für das Mode-Projekt zu Beraberce gekommen. Sie hat ganz viele Hobbies: Streetdance und Rappen. Beim Konflikttheater hat sie gelernt mit ihren eigenen Aggressionen umzugehen. Jetzt macht ihr auch Theaterspielen Spaß. Seda hat eine Weste genäht und 2 Hosen mit Pailetten geschmückt. Sie näht jetzt auch zu Hause.
Meike Migaud, die zweite Honorarkraft, ist vollkommen fasziniert, wie schnell die Mädchen den Umgang mit der Nähmaschine gelernt haben und mit welchem Eifer sie bei der Sache sind.
Ein wunderbarer Artikel, bei dem Verein ist noch mehr möglich.
Der Artikel ist Richtig gut geworden und entspricht der Wahrheit, was nicht immer so in Zeitungen bzw. online Portalen zutrifft.
Wir Danken Susanne Torka für diesen Artikel.
Ganz Liebe grüße von Seyran, dem Beraberce Team und den Mädchen (K)