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Bau der Umgehungsstraße beginnt!

Prognosen sagen nur noch 14.000 statt 600 Autos in der Quitzowstraße

Die alte Platane gegenüber der Einmündung der Wilhelmshavener- in die Quitzowstraße hätte doch noch einen Sommer leben können. Denn nach der langwierigen Planungsphase und dem Planfeststellungsverfahren für die neue Umgehungsstraße neben der Bahnstrecke hat sich auch die Abstimmung der Baubeauftragung wieder ein halbes Jahr länger als vorgesehen hingezogen. Bei einer öffentlichen Sanierungsbeiratssitzung im Mai 2005 war der Baubeginn schon für Mitte 2006 angekündigt worden.

Jetzt ist es wirklich soweit: der Bauvertrag mit dem Tiefbaukonsortium unter Federführung der STRABAG ist unterschrieben! Zunächst werden einige Gebäude abgerissen, die der neuen Straße im Wege stehen. Bauherr für die Straße ist das Straßen- und Grünflächenamt Mitte mit der verantwortlichen Bauleiterin Simone Weihmann. Geplant hat Thomas Schlömer von der Forschungs- und Planungsgruppe Stadt und Verkehr (FGS).

Vor dem Straßenbau müssen die Wasser- und Abwasserleitungen durchgetrieben werden, wofür wiederum die Berliner Wasserbetriebe verantwortlich sind. Es gibt eine gemeinsame Beauftragung, so dass ungeduldige Anwohner/innen der Quitzowstraße hoffen können, dass die vorgesehene Bauzeit von etwa 14 Monaten nicht übermäßig überschritten wird.

Der Bau selbst wird wohl kaum Beeinträchtigungen zur Folge haben, die Quitzowstraße wird nicht gesperrt. Im Bogen, der die neue Straße kurz vor der Perleberger Brücke wieder auf die Quitzowstraße führt, soll ein Anprallschutz errichtet werden, wie Anwohnern, die sich beim Planfeststellungsverfahren informiert und beteiligt haben, bekannt ist. Dafür war eine aufwändige Stützmauer vorgesehen. Das ist jetzt nicht mehr nötig, da die Straße noch etwa 3 Meter nach Süden verschoben wurde. Pläne sind im BürSte-Laden in der Stephanstraße 26 einsehbar.

In der Quitzowstraße wird nach Fertigstellung der Umgehungsstraße dann Tempo 30 gelten. Die Einmündungen werden aufgepflastert und eingeengt, damit der Durchgangsverkehr dort nicht mehr fährt. Die Verkehrsplaner sagen eine Reduzierung der täglichen Autodurchfahrtsmenge von 14.000 auf nur noch 600 Autos voraus.

Zunächst ist jedoch nur der erste Bauabschnitt bis zur Wilhelmshavener Straße gesichert, obwohl die Straße eigentlich bis zur Beusselstraße weitergeführt werden soll. Auf dem westlichen Abschnitt sind zwar mittlerweile die dafür notwendigen Grundstücke vom Land Berlin aufgekauft, doch das Planfeststellungsverfahren wird gerade erst vorbereitet. Etwa 2010 könnte dieser Teil gebaut werden, rechnet Thomas Schlömer von FGS. Wegen dieser Aufteilung in zwei Bauabschnitte musste die schöne alte Platane fallen. Kürzlich wurde außerdem ein Ahorn an der Quitzowstraße 4 gefällt.

Simone Weihmann ist seit 1995 Mitarbeiterin im Bezirksamt Mitte, zunächst im Tiefbauamt, jetzt heißt es Straßen- und Grünflächenamt. Sie ist die verantwortliche Bauleiterin für diesen Straßenneubau und bedauert die Fällung der alten Bäume.

Zuerst erschienen in der LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 3, Dezember 2007.

Nachtrag:
Die Straße wurde eröffnet und es geht weiter mit der Planung der Verlängerung bis zur Beusselstraße (Artikel: Wer Straßen sät …).

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