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artbook berlin 2012: Buchkunst und Grafikeditionen

Am dritten Novemberwochende ist es soweit: Die erste artbook.berlin öffnet ihre Pforten, zu der über 50 zum Teil international arbeitende BuchkünstlerInnen und Verlage ihre Werke in der Galerie Nord in der Turmstraße 75 der Öffentlichkeit vorstellen.

Das Publikum der artbook.berlin kann sich anspruchsvolle Buchkunst und Grafikeditionen anschauen, kaufen und sich mit den Machern dieser vielfältigen Kunstform austauschen.

Geöffnet ist diese Messe für Künstlerbücher und Editionen am Freitag 23.11., 15–20 Uhr, Samstag 24.11., 11–18 Uhr, Sonntag 25.11., 11–17 Uhr.

Hanneke van der Hoeven, Brandmauerengel

Die Buchkunst ist eine der facettenreichsten Kunstformen überhaupt. So werden alte Drucktechniken wie der Buchdruck, der Holzschnitt oder die Radierung mit zeitgenössischen Texten zusammen­gebracht. Aber auch sehr moderne Techniken wie Computer- und Offsetdruck finden ihre Anwendung im Schaffen der jeweiligen Künstler. Oft ist der Bezug zu ihren Büchern durch das eingesetzte Material geprägt. Das Haptische und das Handwerkliche im Arbeitsprozess spielen oft eine zentrale gestalterische Rolle:

Sabine Golde von Carivari aus Leipzig, die als Professorin an der Burg Giebichenstein in Halle Studierende in Buchkunst unterrichtet, begreift das Buch als Bühne, auf der sie Worte und Texte in ihrer Lesart inszeniert. Die mit internationalen Preisen ausgezeichnete Buchgestalterin sagt: „Ich sehe das Buch als Behältnis, Ideen und Gedanken zu versammeln, einen Kontext zwischen Wort und Bild zu schaffen.“

Anette Vogel von der Münchner Vogelpresse sagt zu ihren Arbeiten: „Für mich ist die Buchkunst eine faszinierende gestalterische Form, die es ermöglicht, für ein Thema, einen Text oder eine Idee ein ganzes Universum zu entwickeln.“

Corn.elius von der edition wasser im turm, Berlin-Moabit, sagt: „Wenn ich ein Künstlerbuch in die Hand nehme, gehe ich auf eine Reise, jede Seite eine neue Tür, durch die ich in neue Räume schreite, renne, laufe, jedes Buch eine neue Welt, die ich erkunde. Darum mache ich Bücher.

Die holländische Künstlerin Els ter Horst sagt über ihre Werke: „A book is a suitcase in which you can store all kinds of things and can find the whole world. A book is intimate and transportable. A book enables possibilities, different ways of seeing, is telling a chronology or represents a whole family.

So vielfältig die Aussagen von Buchkünstlerinnen sind, so vielfältig ist die Buchkunst der Editionen und Verlage, die sich auf der artbook.berlin präsentieren.

Unter den Ausstellenden sind so renommierte Buchkünstler wie Reinhard Scheuble mit seinem Verlag Quetsche, V.O. Stomps-Preisträger von 1999, die Edition Mariannenpresse, Carpe Plumbum und die Corvinus-Presse, ebenfalls V.O. Stomps-Preisträger von 2007 und 2009.

In der Gruppe <USUS> Uta Schneider, Ulrike Stoltz, finden zwei Künstlerinnen zusammen, die schon lange Jahre einen festen Platz in der Buchkunst einnehmen und ihren Fokus auf Typografie, Installation, Klang und Text gelegt haben. Aber auch junge Talente aus den Hochschulen in Leipzig und Halle zeigen ihre außergewöhnlichen Werke.

Was alle KünstlerInnen dieser Sparte vereint, sei es als Künstler, Drucker oder Verleger von Unikatbüchern, Kleinauflagen, Holzschnitten und Editionen, ist die Liebe zu den schönsten Büchern. Auf der artbook.berlin 2012 kann jeder sie sehen, sich zeigen lassen und mit denen sprechen, die sie kreieren und erarbeiten.

Weitere Informationen zur Messe und zu den teilnehmenden KünstlerInnen finden Sie unter www.artbookberlin.blogspot.de. Ansprechpartner: Corn.elius Brändle, Tel. 030-392 44 39

Text: Corn.elius Brändle

3 Kommentare auf "artbook berlin 2012: Buchkunst und Grafikeditionen"

  1. 1
    Ralf Hartmann says:

    Ein kurzes Resümmee der ersten artbook.berlin vom 23.-25.11.2012 in der Galerie Nord:
    Über 50 beteiligte BuchkünstlerInnen, Editionen und Verlage aus ganz Deutschland, darunter auch zahlreiche MoabiterInnen. Mit über 1200 BesucherInnen an drei Tagen und durchweg sehr positiven Kommentaren seitens des Publikums und der Beteiligten war es ein außergewöhnlich gelungener Auftakt und seit Jahren die erste Veranstaltung dieser Art in Berlin. Ein großer Dank des Kunstvereins Tiergarten an die beiden Moabiter OrganisatorInnen Hanneke van der Hoeven und Corn.elius, die mit viel Engagement und Einsatz das Ganze zu einem großen Erfolg gemacht haben! Leider waren kaum PolitikerInnen und Mitglieder der BVV Mitte vor Ort, um sich davon zu überzeugen, dass kommunale Galerien lebendige Orte in einem Stadtteil wie Moabit sind und nicht den Sparzwängen geopfert werden dürfen.

  2. 2
    Rané says:

    Hoffe auch auf eine Wiederholung, denn leider habe ich diese Veranstaltung verpasst. Stimme, was die Sparzwänge betrifft, voll zu und hoffe, dass die City-Tax auch der Kultur zugute kommt und nicht zum Stopfen von Haushaltslöchern verwendet wird..

  3. 3
    Vilmoskörte says:

    Ich fand es auch eine Superveranstaltung, es gab sehr viele wunderschöne Bücher zu sehen, vorgestellt von freundlichen Menschen, die zumeist auch die Hersteller der ausgestellten Kunstwerke waren. Dazu eine angenehme Atmosphäre, so dass ich mir eine Wiederholung wünsche.

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