So können Sie mitmachen!

Motoren aus Leidenschaft

Thomas Dobratz liest seine E-Mails, nimmt Aufträge von den Ingenieuren entgegen und geht anschließend gut gelaunt in die Werkstatt um nach dem Rechten zu sehen. Der groß gewachsene Eletroniker für Maschinen und Antriebstechnik setzt sich mit seinen 25 Fachkräften zusammen und bespricht mit ihnen laufende und neue Projekte. In seinem Team sind Elektroniker, Dreher, Schlosser und Fahrzeugbauer. Unter ihnen sind auch drei Frauen. Gemeinsam schrauben sie kleine Elektromotoren für Sägewerke zusammen und große für Zement- und Kraftwerke, verändern die Leistungsfähigkeit und machen die Halterungen passend.

Als Werkstattleiter des Unternehmens Menzel Elektromotoren prüft Thomas Dobratz die Motoren, kümmert sich um die Abnahme und beantwortet Kundenanfragen. „Ich kann selbstständig arbeiten und Ideen einbringen, deshalb macht mir die Arbeit Spaß“, sagt der 46-Jährige zufrieden. Fällt bei einem Kunden ein Motor aus oder sind dringende Reparaturarbeiten fällig, ist er mit seinen Kollegen schnell zur Stelle, ganz gleich ob in Europa, Südamerika oder Asien. Dass da auch mal Arbeit am Wochenende anfällt, ist für ihn selbstverständlich. Als Werkstattleiter hat er sein berufliches Ziel erreicht. Außerdem hat er ein Unternehmen als Arbeitgeber, das er nicht tauschen möchte. Schließlich könnte das Arbeitsklima nicht besser sein.

Die Menzel Elektromotoren GmbH für Antriebstechnik, Elektromaschinen und Transformatoren blickt auf eine lange Tradition zurück. Gegründet wurde das Familienunternehmen in Moabit 1927. Heute wird es in der dritten Generation von Kurt Menzel und seinem Sohn Mathis Menzel geleitet und ist international vertreten. Durch kurze Wege bei der Fertigung, große Lagerflächen, guten Service, gutes technisches Know-how und Qualität in Material und Fertigung können Motoren individuell und kurzfristig angepasst werden. Genau das ist auch der Wettbewerbsvorteil des Unternehmens. Es beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Jugendliche, die sich für Technik begeistern und sich für ein Praktikum oder eine Ausbildung interessieren, sind sehr willkommen.

Menzel Elektromotoren GmbH, Neues Ufer 19-25, 10553 Berlin, Tel. 349922-0, hier ein Firmenvideo

Text: Katja Gartz, Fotos: Susanne Torka (oben) und Menzel Elektromotoren GmbH

Zuerst erschienen in der Broschüre: „Perspektive Handwerk. Handwerkskünste in Moabit West – Ausbildungschancen für den Nachwuchs“, die zum 1. Tag des Handwerks in Moabit West von miomaxito e.V. im Auftrag des QM Moabit West aufgelegt wurde.

Am Samstag, 15. September können Sie von 9 – 12 Uhr mit dem Werkstattleiter auf Entdeckungstour gehen und die Produktion der Motoren kennenlernen.
Öffnungszeiten weiterer Betriebe beim Tag des Handwerks finden Sie hier.

Nachtrag:
Information für Oberschüler zur Ausbildung als Elektriker bei Menzel Elektromotoren am 7.5.13 (Berliner Woche)

Die Berliner Woche berichtet über das gute Betriebsklima bei Menzel Elektromotoren.

Noch ein Artikel in der Berliner Woche.

2017 ist das 90jährige Firmenjubiläum (Berliner Woche).

Das Gelände ist für die Elektromotorenfirma Menzel zu klein geworden. Ein neues Stadtviertel soll entstehen für Wohnen, Kita, Handwerk und kreative Arbeitsplätze. Der B-Plan 1-118 wurde vom Bezirksamt am 8.10.2024 aufgestellt (Berlin Street/Moabit und Pressemitteilung von Investor Bauwert als pdf).

Nur noch bis zum 8.4.2025 sind Einwendungen bei der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zum B-Plan 1-118 (Neues Ufer) möglich – online oder vor Ort.
Folgende Dokumente können heruntergeladen werden:
Informationsplakat 1 / Informationsplakat 2
Bebauungsplan-Entwurf / Begründung

12 Kommentare auf "Motoren aus Leidenschaft"

  1. 1
  2. 2
    Susanne says:

    Nun sind die neuen Pläne und Visualisierungen für das Neue Ufer veröffentlicht. 50% Wohnen, 50% Gewerbe. Kaum zu erwarten, dass da die günstigen Wohnungen entstehen, die wir so brauchen, aber immerhin 30% von 500 Wohnungen sollen mietpreisgebunden sein, hoffentlich wird das ordentlich vertraglich gesichert, siehe Europacity-Panne.

    https://www.berlinstreet.de/23702
    https://www.bauwert.de/wp-content/uploads/2024/11/Gruenes-Licht-fuer-%E2%80%9ENeues-Ufer-in-Berlin-Mitte-BAUWERT-Tochter-gestaltet-Zukunftsquartier-am-Charlottenburger-Verbindungskanal-1.pdf

    Auch Tagesspiegel und Berliner Morgenpost (Bezahlsperre) haben berichtet.
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/hochhausprojekt-in-mitte-aufbruch-zum-neuen-ufer-am-charlottenburger-verbindungskanal-12795044.html

  3. 3
    Jürgen says:

    Das Bezirksamt Mitte informierte in einer heutigen Pressemitteilimg,dass am Freitag, 7.3.2025 17:30 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Entwicklung des Quartiers „Neues Ufer“ und zum Aufstellungsverfahren des Bebauungsplanes 1-118 von der Bauwert AG und dem Bezirksamt Mitte stattfindet. Treffpunkt ist Neues Ufer 19, 10553 Berlin, der ehemalige Standort von Menzel Elektromotoren. Das neue Stadtquartier „Neues Ufer“ umfasst die Grundstücke Neues Ufer 13, 19 und 25. Auf diesen Grundstücken am Charlottenburger Verbindungskanal soll ein lebendiges Stadtquartier mit einer ausgewogenen Mischung aus Wohnen, Handwerk und kreativen Arbeitsplätze das nachhaltige Quartier abrunden. Die Planung von Grüntuch Ernst Architekten war als Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs im September 2024 hervorgegangen.
    Dem Vorhaben liegt der Bebauungsplan 1-118 zugrunde. Das Bezirksamt Mitte von Berlin hat im Oktober 2024 den Aufstellungsbeschluss gefasst. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens steht die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung kurz bevor.

  4. 4
    H. E. says:

    Hier kann man den Bebauungsplan 1-118 zum Bauvorhaben Neues Ufer einsehen und Stellungnahmen abgeben, d. h.: Kritik üben:

    Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB (frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung) – Bebauungsplan 1-118

    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/verbindliche-bauleitplanung/bebauungsplan/bebauungsplan.1536761.php

  5. 5
    H. E. says:

    Hier der Link zu einem Artikel betreffend das Bauvorhaben Neues Ufer in der Berliner Zeitung.
    Da der Artikel wenige Tage vor der öffentlichen Präsentation am 07. März erschienen ist und kein Verfasser/Journalist genannt wird, muss man sich fragen, wie diese Lobhudelei zustande gekommen ist.

    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/stadtquartier-neues-ufer-in-moabit-schafft-500-wohneinheiten-li.2304236

  6. 6
    Susanne says:

    Einwendungen in der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung sind nur noch bis zum 8.4.2025 möglich, macht mit! Oben sind die Unterlagen verlinkt.

  7. 7
    H. E. says:

    Dieses sind m. E. die Daten aus dem derzeit ausliegenden Bebauungsplanentwurf für das
    Bauvorhaben Neues Ufer

    Das Areal am Neuen Ufer und an der Huttenstraße wird im Bebauungsplanentwurf (Link dazu s. o. in Kommentar 4) in fünf Gebiete aufgeteilt. Das Neubau-Vorhaben ist auf den Gebieten MU 1.1 (Wohnungsbau) und MU 4 (Gewerbebau) geplant. Auf den anderen Gebieten sind Bauten vorhanden, u. a. die Altbauten und Aldi an der Huttenstraße.
    Die beiden Neubaugebiete sollen als so genannte „Urbane Gebiete“ entwickelt werden. Hierdurch sind ein sehr viel größeres Bauvolumen, geringere Abstände und ein höherer Schallpegel möglich als zum Beispiel bei einem „Allgemeinen Wohngebiet“.

    Als Maß der Nutzung (vereinfacht könnte man das als das zulässige Bauvolumen bezeichnen) stehen im Bebauungsplanentwurf :
    – bei MU 1.1 (Wohnungsbau) eine 3,85 und
    – bei MU 4 (Gewerbebau) eine 4,0.
    Diese Zahlen sind die „Geschossflächenzahlen“ (GFZ), mit denen jeweils die Grundstücksfläche multipliziert wird, um die zulässige „Geschossfläche“ (in qm) und damit das zulässige Bauvolumen zu ermitteln. Die Geschossfläche ist die Fläche aller oberirdischen Etagen, gemessen von Aussenkante bis Aussenkante eines Gebäudes. Die aktuell geplanten Geschossflächen betragen:
    – bei MU 1.1 (Wohngrundstück) ca. 45.000 qm und
    – bei MU 4 (Gewerbegrundstück) ca. 35.000 qm,
    – zusammen also ca. 80.000 qm.

    Zum Gebiet MU 1.1:
    Im nördlichen Teil – vor der Rückseite der Altbauten der Huttenstraße – ist ein Gebäuderiegel mit 5 bis 7 Geschossen bis zu 27 Metern Höhe vorwiegend für Sozialwohnungen geplant. Südlich davon sind zwei Hochhäuser mit je 18 Geschossen bei einer Höhe von 60 Metern für freifinanzierte Wohnungen (auch Eigentumswohnungen) geplant.
    30 Prozent der 45.000 qm Geschossfläche Wohnen sollen sozialer Wohnungsbau werden. Das entspricht nur 17 Prozent des gesamten Bauvolumens (ca. 80.000 qm).
    Zum Gebiet MU 4:
    Der geplante Gewerbebau besteht aus einem Gebäuderiegel, der an den Enden 7 Geschosse und in dem langen Mittelteil 9 Geschosse hat und 35,7 Meter hoch werden soll.

  8. 8
    H. E. says:

    Wie ich das Bauvorhaben Neues Ufer sehe und was ich mich frage:

    Für die geplanten ca. 500 Wohnungen und die vielen hundert Büroarbeitsplätze gibt es nur eine Tiefgarage mit nur einer Ein- und Ausfahrt an der Klarenbachstraße. Dieses wird zu einer starken Belastung der Anwohner dieser Nebenstraße und zu mehr Verkehr auf der Kaiserin-Augusta-Allee führen.
    Warum fordert das Bezirksamt nicht zwecks einer Verteilung des Verkehrs eine zweite Tiefgarage im nördlichen Teil des Baugebietes MU 1.1 mit einer Ein- und Ausfahrt am Neuen Ufer nahe der Hutten- und Sickingenstraße?

    Wird das Bezirksamt dem Bauherren auferlegen, dass der Abtransport der großen Schuttmengen der Gebäudeabrisse und die Anlieferung der Massenbaustoffe für die Neubauten auf dem Wasserweg über den Charlottenburger Verbindungskanal erfolgen müssen, um tausende von Lkw-Fahrten durch die Stadt und die angrenzenden Kieze zu vermeiden?

    Die beiden Hochhäuser werden insbesondere in den Wintermonaten die übrige Bebauung inklusive den an der Huttenstraße vorhandenen Wohnungen stark verschatten.
    Wurde oder wird vom Bezirksamt eine „Verschattungsstudie“ gefordert?

    Im gesamten Moabit-West und auf der benachbarten Mierendorff-Insel gibt es keine Hochhäuser, die als städtebauliche Rechfertigung dienen können. Hochhäuser widersprechen der menschlichen Natur, da der Mensch ein waagerecht orientiertes Wesen ist. Sie sind für ihre Umgebung schädlich wegen starker Verschattung und extremen Fallwinden (Beispiele sind der Spichernplatz und die Kreuzung Hardenbergplatz). Sie sind ökologisch unsinnig, da sie aus hochwertigen Materialien errichtet werden und ihr Energieverbrauch hoch ist: wegen ihrer Höhe sind sie stark Sonne, Kälte und Wind ausgesetzt, die Aufzüge haben lange Wege und die Wasserversorgung braucht zusätzliche Pumpen. Da Bau und Betrieb teuer sind, sind Hochhäuser nicht für Sozialwohnungen sondern nur für hochpreisige Mietwohnungen und für Eigentumswohnungen oder Büros geeignet.
    Warum will das Bezirksamt hier trotz dieser vielen negativen Aspekte zwei Hochhäuser mit insgesamt ca. 350 derartigen Wohnungen genehmigen?

    In Berlin ist die Wohnungsnot groß, es stehen 7,5 % aller Büroflächen leer und bis 2026 werden ca. 1,5 Millionen qm Büroflächen durch Neubau hinzukommen.
    Warum will das Bezirksamt hier im Baugebiet MU 4 statt notwendiger Wohnungen weitere große Büroflächen genehmigen?

    Mit der Anwendung des 2. Förderungsweges könnten zusätzlich zu den Sozialwohnungen weitere Wohnungen mit einer gedämpften Miete entstehen.
    Warum wird dieses vom Bezirksamt nicht gefordert?

    In der Baunutzungsverordnung (BauNVO) wird in § 17 für „Urbane Gebiete“ die GFZ 3,0 als Orientierungshilfe genannt. Trotzdem werden im Bebauungsplanentwurf für die Baugebiete
    – MU 1.1 (Wohnungsbau) die GFZ 3,85 und
    – MU 4 (Gewerbebau) die GFZ 4,0
    genannt. Diese Werte bedeuten eine Überschreitung von 28 bzw. 33 Prozent.
    Warum und aufgrund welcher rechtlichen Grundlage will das Bezirksamt diese exorbitanten Überschreitungen genehmigen,
    – obwohl diese ausgerechnet für den Bau von Hochhäusern genutzt werden,
    – obwohl dadurch außer wenigen zusätzlichen Sozialwohnungen insbesondere sehr viele teure Miet- und Eigentumswohnungen und
    – sehr viele Büroflächen entstehen sollen?

  9. 9
    Susanne says:

    Danke H.E.,
    hier sind eine Menge Stichpunkte, die für die Einwendungen (bis morgen möglich), verwendet werden können.
    Ich glaube zwar gelesen zu haben, dass die Verschattungsstudie (Belichtungsgutachten) und weitere Untersuchungen, z.B. zu Verkehr und die schalltechnische Studie für Verkehrs- und Gewerbelärm im weiteren Verfahren geplant sind, aber es spricht ja nichts dagegen darauf hinzuweisen.
    Das geht hier auch Online:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/verbindliche-bauleitplanung/bebauungsplan/bebauungsplan.1536761.php

  10. 10
    Susanne says:

    Die Online Eingabe hat gerade nicht funktioniert, ich habe meine Stellungnahme geschickt an:
    stadtplanung@ba-mitte.berlin.de
    Bisschen umformuliert von H.E. und Ergänzungen:

    „Für die geplanten ca. 500 Wohnungen und die vielen hundert Büroarbeitsplätze gibt es nur eine Tiefgarage mit nur einer Ein- und Ausfahrt (oder vielleicht sind auch 2 Ein- und Ausfahrten gemeint?) an der Klarenbachstraße. Die Verkehrsbelastung wird für die Anwohnenenden dieser Nebenstraße auf jeden Fall extrem sein. Der Verkehr auf der Kaiserin-Augusta-Allee wird stark zunehmen.
    Ob eine zweite Tiefgarage im nördlichen Teil des Baugebietes MU 1.1. mit einer Ein- und Ausfahrt am Neuen Ufer nahe der Huttenstraße diese Situation verbessern könnte, müsste untersucht werden. Doch auch hier ist bereits heute starker Verkehr und die Idee der Verkehrsberuhigung am Neuen Ufer hat einen gewissen Charme, auch wenn sie in der Hauptsache den freifinanzierten Wohnungen zu Gute kommen wird.

    Der Abtransport der großen Schuttmengen vom Abriss und die Anlieferung der Baustoffe für die Neubauten sollte auf dem Wasserweg über den Charlottenburger Verbindungskanal erfolgen. Damit können unzählige Lkw-Fahrten durch die Stadt und die angrenzenden Kieze vermieden werden.

    Die beiden Hochhäuser und der Neubauriegel mit den Sozialwohnungen werden insbesondere in den Wintermonaten die übrige Bebauung inklusive den an der Huttenstraße vorhandenen Wohnungen stark verschatten. Ein Belichtungsgutachten und eine Untersuchung der Abstandsflächen ist angekündigt und dringend notwendig. Allerdings lassen sich auch jetzt schon große Nachteile für die Bewohnenden unterer Etagen der Häuser Huttenstraße 37, 38, 39 und 40 erkennen, jedenfalls für die Hinterhäuser. Das sollte durch größeren Abstand geändert werden.

    So begrüßenswert es ist, dass in diesem B-Plan innerstädtische Wohnungen entstehen, ist zu bedenken, dass es weder in Moabit-West noch auf der benachbarten Mierendorff-Insel keine Hochhäuser gibt, die als städtebauliche Rechtfertigung dienen können. Hochhäuser sind für ihre Umgebung schädlich wegen starker Verschattung und extremen Fallwinden. Sie sind ökologisch unsinnig, da sie aus hochwertigen Materialien errichtet werden und ihr Energieverbrauch hoch ist: wegen ihrer Höhe sind sie stark Sonne, Kälte und Wind ausgesetzt, die Aufzüge haben lange Wege und die Wasserversorgung braucht zusätzliche Pumpen. Da Bau und Betrieb teuer sind, sind Hochhäuser nicht für Sozialwohnungen sondern nur für hochpreisige Mietwohnungen und für Eigentumswohnungen oder Büros geeignet.

    In Berlin ist die Wohnungsnot groß, es stehen 7,5 % aller Büroflächen leer und bis 2026 werden ca. 1,5 Millionen qm Büroflächen durch Neubau hinzukommen.
    Die Begründung, dass die großen Büroflächen im Baugebiet MU 4 für den Lärmschutz notwendig seien, kann ich nicht folgen, da von Nachbar*innen angemerkt wird, dass es keinerlei Lärmprobleme gebe. Hier könnten zusätzlich zu den Sozialwohnungen Wohnungen mit gedämpfter Miete (2. Förderweg) entstehen. Das sollte das Bezirksamt fordern.

    In der Baunutzungsverordnung (BauNVO) wird in § 17, Abs. 1 für „Urbane Gebiete“ die GFZ 3,0 als Orientierungshilfe genannt. Trotzdem werden im Bebauungsplanentwurf für die Baugebiete
    – MU 1.1 (Wohnungsbau) die GFZ 3,85 und
    – MU 4 (Gewerbebau) die GFZ 4,0 genannt.
    Diese Werte bedeuten eine Überschreitung von 28 bzw. 33 Prozent.
    Ich kann keine rechtliche Grundlage erkennen, diese exorbitanten Überschreitungen zu genehmigen, zumal sie für den Bau von Hochhäusern genutzt werden, dadurch außer wenigen zusätzlichen Sozialwohnungen insbesondere sehr viele teure Miet- und Eigentumswohnungen und sehr viele Büroflächen entstehen.
    Insgesamt erscheint mir die Begründung für den B-Plan 1-118 sehr allgemein gefasst, immer wieder ist von Innenentwicklung die Rede, ohne dass die Begründung auf diese spezielle Fläche zugeschnitten ist.
    Es ist sehr sinnvoll, dass hier Wohnungen entstehen und die Lösung der Gemengelage mit der Industrie, die ebenfalls sinnvoller Weise an diesem Ort ihren Platz haben soll, ist notwendig. Aber das unbedingt mit größerer Dichte und einem Gewerberiegel zu lösen, erscheint mir nicht zukunftsweisend.

    Die bestehenden Häuser an der Huttenstraße sollten meiner Meinung nach nicht als Urbanes Gebiet (MU 1.2), sondern als allgemeines Wohngebiet (WA) ausgewiesen werden, wie auch der Block Klarenbachstraße, Neues Ufer, Kaiserin-Augusta-Allee), denn damit werden die Anwohnenden am besten vor Immissionen geschützt.

    Zur Verkehrserschließung wird lediglich ausgeführt, dass der U-Bahnhof Mierendorffplatz 1km, der S-Bahnhof Jungfernheide 1,4 km entfernt sind. Der Bus M 27 ist sehr verkehrsbelastet und verkehrt jetzt zu vielen Zeiten schon unregelmäßig. Auf die Anbindung mit der Verlängerung der Straßenbahn M10 bis 2029 wird hingewiesen, obwohl die aktuelle Senatsverwaltung alle Straßenbahnbauvorhaben „entpriorisiert“ hat. Daher könnte es schon heute als unwahrscheinlich gelten, dass der frühe Fertigstellungstermin eingehalten wird. Ich möchte gerne auf die Stadtplanung der Stadt Wien verweisen, in der die Schnellbahnstrecken regelmäßig fertig sind, bevor die ersten Neubewohnenden einziehen (obwohl es sich dabei natürlich um viel größere Baugebiete handelt als am Neuen Ufer).

    Die Funktion der Verladerampe für große Turbinen sollte nicht eingeschränkt werden, auch wenn es dadurch Belastungen der Hochhäuser gibt.

    Für öffentliche Infrastruktur, die die ca. 500 Wohnungen benötigen, muss Vorsorge getroffen werden: Schulplätze, Kitas, Spielplätze usw.. Der ausgearbeitete Städtebauliche Vertrag sollte öffentlich gemacht werden.“

  11. 11
    H. E. says:

    Hochhäuser beim Bauvorhaben Neues Ufer und nun noch das hier:
    Ein Bürohochhaus auf Siemensgelände in Moabit-West. Es wird spannend, wo das geplant ist.
    Wenn es nach den Investoren geht, soll der Huttenkiez offenbar zu Klein-Manhatten werden:
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/warum-siemens-energy-seine-konzernzentrale-nach-berlin-verlegt-6863155.html

    Es wird Zeit, dass sich eine handfeste „Bürgerinitiative Huttenkiez“ gründet. Diese könnte schon mal dieses Gremium bemühen:
    https://www.berlin.de/sen/bauen/baukultur/baukollegium/

  12. 12
    Redaktion says:

    @H.E.,
    gute Idee mit der Bürgerinitiative ….
    aber der Artikel? Der ist doch von 2020 … und wenn dort lustigerweise davon die Rede ist, dass der Vorstandsvorsitzende (oder der damalige?) bald mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren könnte, lese ich da nur was von Büros, aber nichts vom Hochhaus. Dafür müsste ja der Denkmalschutz erst überzeugt werden.

    Aha, jetzt hab ich den neuen Artikel gefunden:
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/hochhaus-plan-fur-berlin-moabit-siemens-energy-will-eine-neue-konzernzentrale-bauen-13506115.html

    Aber eigentlich sind Updates zu Siemens besser hier:
    https://moabitonline.de/13628

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