Sonnendisko
Solarpausenradio an der Moses-Mendelssohn-Oberschule
Bei sonnigem Himmel erklingt am 3. April zum ersten Mal Musik aus dem blauen Bauwagen auf dem Schulhof der MMO. Die Erbauer, eine fünfköpfige Gruppe einer 10. Klasse, bestehend aus Marcel, Mucahit, Lucas, Florian und Iskender, kümmern sich geschäftig um die Songs. Ein wenig Hektik liegt in der Luft. Gertrud Graf, die an diesem Tag Geburtstag feiert, filmt die Generalprobe und freut sich über das gelungene Projekt mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
Am Beginn des Projektes haben die Schüler zusammen mit der Lehrerin für ihre Idee Mittel bei Ashoka beantragt und insgesamt fast 300 € bewilligt bekommen. Ashoka ist eine internationale Organisation, die soziales Unternehmertum fördert. Natürlich kann man mit 300 € keine solarbetriebene Hifi-Anlage zusammenstellen, denn der Wert einer solchen Anlage liegt um ein mehrfaches höher. Durch die Kooperation mit BürSte bekam das Projekt Zugang zu Solarzellen von Ersol, einen Laderegler von Solarc, die als Spenden aus dem Projekt der Beleuchtung des Paechbrot-Schornsteins stammen, sowie eine Solarbatterie als großzügige Spende von der Yachtabteilung des Baumarktes Bauhaus in der Alboinstraße. BürSte hat sich aber auch personell beteiligt, indem der Physiker und Energieberater Stephan la Barré die Planung und den Aufbau mit den Schülern begleitet hat.
Angefangen von der Berechnung der benötigten Leistung der Solaranlage auch bei schlechtem Wetter über die Auswahl der Stereoanlage bis hin zur Aufstellung der Solarpanels wurde im Rahmen von ca. 12 zweistündigen Treffen mit dem klaren Ziel gearbeitet, das solare Pausenradio schnell fertig zu stellen und damit auch für BürSte das erste erfolgreiche Beispielprojekt im Bereich regenerative Energien in Zusammenarbeit mit einer Kiezschule zügig umzusetzen.
Der Kontakt von BürSte und Gertrud Graf wurde übrigens nicht etwa im Kiez sondern auf einer Konferenz „Vision Summit“ der Freien Universität geknüpft, die soziale Unternehmungen fördern soll. Dort hatte BürSte einen Stand (siehe LiesSte, Nr. 10, Februar 2009) um herauszufinden, wie ein Bürgerverein eigenständig Geld für gemeinnützige Zwecke verdienen kann.
BürSte gratuliert dem erfolgreichen Schülerteam für die hervorragende Leistung und ihrer Lehrerin, Gertrud Graf, die durch unkonventionelles zielorientiertes Handeln gezeigt hat, wie Schule und Bürger erfolgreich zusammenwirken können.