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Neuer Weg neben der Kastanienrampe

Nachdem die Bauarbeiten für den Weg zwischen Hauptstadtpolizeistation und -feuerwache (Alt-Moabit 143-45) und der sogenannten Kastanienrampe, die von der Straße Alt-Moabit direkt neben der Baustelle des Bundesinnenministeriums auf den Moabiter Werder führt, losgegangen und die Sträucher „abgeräumt“ waren, bin ich dort lieber nicht mehr vorbeigegangen. Wieder ein kleines Stück „wilde Natur“, die nach und nach ganz aus der Stadt verschwindet – verschwunden ist. Noch im letzten Jahr bin ich mit einer kleinen Gruppe bei einer Geschichtsführung „Rund um den Hauptbahnhof“ hier durchgegangen, wie immer überrascht, dass es hieß: „Hier hätten wir uns aber alleine nicht reingetraut!“ Ein Trampelpfad zwischen dichtem Gebüsch, im Winter hing Vogelfutter in den Zweigen, im Sommer konnte man auch schon mal vereinzelt Lagerplätze entdecken. Was soll daran eigentlich gefährlich sein? Wer solche Plätze aufsucht, will doch einfach nur seine Ruhe haben.

Vor einigen Tagen wurde der“neue Weg auf dem Moabiter Werder eröffnet. Ein direkter behindertengerechter Fuß- und Radweg vom Hauptbahnhof, genauer gesagt von der leeren Platz-Fläche mit den immer leeren Fahrradständern an der Ecke Clara-Jaschke- und Berta-Benz-Straße neben dem ULA-Park – das alles ist für die (nahe) Zukunft gebaut – bis hin zum Moabiter Werder und der Spreeuferpromenade. Man erreicht den Weg durch die Unterführung unter der Straße Alt-Moabit. Die zweite Unterführung, durch die man früher zum Busparkplatz hinter dem Restaurant Paris-Moskau kam, ist schon lange mit einem dichten Bauzaun gesperrt, auf dem in schwarzen Buchstaben „die Mauer muss weg!“ prangt. Das wird aber wohl nicht, denn dahinter wird ja mit dem Bundesinnenministerium ein höchst sicherheitsrelevanter Bau errichtet.

Laut Pressemitteilung der Senatsverwaltung soll die Gestaltung des Weges, etwas erhöht liegend auf einem simulierten „Schotterbett“, an die Geschichte des Geländes als Güterverkehrstrasse zum Hamburg und Lehrter Güterbahnhof erinnern. Die Erklärung der Symbolik müsst ihr bitte dort nachlesen. Ich habe zwar die Schiene bemerkt und die kleine Schotterböschung, aber trotzdem nur den kahlen Rasen gesehen. Aber das wird ja vielleicht noch. Immerhin wurde eine Blumenwiese eingesät. Auf der Böschung im südlichen Teil sind Reste des Wildwuchses erhalten. Hier wird von naturnaher Gestaltung gesprochen. Erfreulich, dass die Heckenpflanzen zum querenden Weg umgepflanzt wurden. Die Treppe hinauf zur Kastanienrampe ist noch gesperrt und auch die Abzweigung zum Zollpackhof ist noch nicht ganz fertig.

Die Öffnung des verwunschenen Gartens am früheren Hauptzollamtes, Sitz der Oberfinanzdirektion mit der Vermögensverwertungsstelle – die Gedenktafel, um die es bei der Aufsstellung 1994 einige Querelen gab, steht an der Elisbath-Abegg-Straße – gefällt mir sehr. Sitzgelegenheiten und Ruhe unter alte Bäumen – Naturdenkmale so nah am Hauptbahnhof.

Hier noch ein Luftbild mit Planung. Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt / Seebauer, Wefers und Partner, Berlin:

Nachtrag:
Artikel in der Berliner Woche zur Vermögensverwertungsstelle Finanzamt Moabit-West.

 

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