Groth-Gruppe kauft „Entwicklungsgebiet“ Mittelbereich Lehrter Straße
Die Groth-Gruppe, ein in Berlin ansässiger Projektentwickler, hat von der CA Immo Deutschland (ehemals Vivico), die Grundstücke des sogenannten „Mittelbereichs Lehrter Straße“ erworben. Auf dem Gebiet östlich der Lehrter Straße seien bis zu 770 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 200 Mio. und 250 Mio. Euro geplant, sagte Klaus Groth, Sprecher der Geschäftsführung, gegenüber Thomas-Daily. Im Frühjahr 2014 soll Baubeginn sein, berichtet das Immobilien-Newsportal.
Beim 2010 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbsverfahren war eine Wohnungszahl von etwa 420 Wohnungen als Vorgabe genannt worden, die 60 Prozent der Baumasse ausmachen sollten. Die anderen 40 Prozent sollten für Gewerbe genutzt werden. Der im Mai/Juni 2012 ausgelegte Bebauungsplan sieht einheitlich für das Gebiet – bis auf einen Stadtplatz gegenüber dem Haupteingang zum Poststadion – die Festlegung eines Mischgebietes vor. Anwohner haben sich stattdessen für eine Differenzierung der Nutzungstypen im Planungsbereich ausgesprochen.
Grundstücksverkäufe der CA Immo auch im Heidestraßenquartier/Europacity
Auch ein weiteres Grundstück in Moabit hat die Groth Gruppe erworben, und zwar im Heidestraßenquartier/Europacity direkt am Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal: auf dem 5.500 m² großen Grundstück im sogenannten „Kunstcampus“, hier sind in alten Lagerhallen verschiedene Galerien ansässig – sollen 125 Wohnungen entstehen, der Baubeginn sei für Sommer/Herbst 2013 geplant.
Das direkt nördlich angrenzende Grundstück, wo der Masterplan zum Heidestraßenquartier einen „Kunstkubus“ verortete, hat die CA Immo an die Edel AG veräußert, ein Unternehmen der Musik- und Entertainmentbranche mit Sitz in Hamburg. Der Kunstkubus mit einer Bruttogrundfläche von rund 6.500 m² soll die deutschlandweit verteilten Buchverlage der Edel AG aufnehmen und einer Reihe interessierter Verlage und anderen branchennahen Unternehmen ein Domizil bieten, kündigt Michael Haentjes, Vorstand und Mehrheitsaktionär des börsennotieren Unternehmens an. Im Erdgeschoß will er eine öffentlich zugängliche Nutzung unterzubringen, beispielsweise eine Kombination aus Ausstellungshalle und Café, um Kunst und kunstnahe Projekte einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.
Damit wird auch dieser Teil des „Kunstcampus“, wie schon der Teil am Kanal direkt nördlich des Hamburger Bahnhofs auf dem das Ingenieur und Planungsunternehmen Ernst Basler + Partner GmbH ein Bürogebäude errichten will, sich faktisch als ein Bürogebäude mit etwas Ausstellungsfläche und Gastronomie im Erdgesch0ss darstellen.
Immer noch gültige kritische Anmerkung zum vorheringen Planungsprozess
Nachträge 2012:
Tagesspiegel-Artikel vom 22.7.12
Mitte Oktober fand eine Pressekonferenz mit den Investoren der Europacity statt. Im Artikel der Berliner Zeitung wird berichtet, dass Groth an der Lehrter Straße für 250 Mio. Euro 700 Wohnungen bauen möchte. Das wären 357.000 Euro pro Wohnung!
Tagesspiegel letzter Absatz: Es wäre auch sozialer Wohnungsbau möglich!
Portrait Klaus Groth im Tagesspiegel; Verbindung zur Bankgesellschaft: (manager magazin); Tagesspiegel; Berliner Zeitung. Zwischenbericht des Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus zur Bankgesellschaft, Bericht der Grünen-Fraktion.
Nachträge 2013:
Die Groth-Gruppe hat bei der Betroffenenratssitzung am 5.2.13 (Protokoll) und im Stadtentwicklungsausschuss Mitte am 6.3. (Präsentation) ihre Pläne vorgestellt. Am 18. März startet ein neues Workshopverfahren mit sieben acht eingeladenen Architekturbüros. Zu der Aufgabenstellung hat der Betroffenenrat im Vorfeld diese Stellungnahme abgegeben.
Benjamin Pfefferkorn und Nedelykov Moreira Architekten wollen die Meinungen der Anwohner aus der Lehrter Straße in das Verfahren einbringen, dazu fanden bereits am 22.3. und 8.4. statt. Deren Entwurf wird vor der Abgabe noch einmal am 13.4. um 18 Uhr im B-Laden diskutiert werden.
Die erste Entscheidungsrunde im Workshopverfahren zum Städtebau fand am 18.4. statt. Das Entscheidungsgremium hatte sich für einen Entwurf mit relativ hohen freistehenden Häusern entschieden, der laut Bezirksamt aus Gründen des Schallschutzes nicht umgesetzt werden kann, weil der Entwurf der „Lärmminderungsplanung“ des Senats widerspricht (siehe Kommentar Nr. 68). Am 30.5. wurde ein vom Entscheidungsgremium erarbeiteter lärmtechnischer Rahmenplan mit den Fachberatern erörtert und anschließend den Architektenbüros vorgelegt, die jetzt zwei Wochen Zeit haben ihre städtebaulichen Entwürfe entsprechend zu überarbeiten.
Der Artikel im MieterMagazin von Mai 2013 „Filets für den Baulöwen“ beklagt, dass der Bezirks Mitte sich nicht bemüht, einen Anteil an preiswerten Wohnungen durchzusetzen: „Nur 100 Wohnungen sollen zu einer Quadratmetermiete von 8,50 Euro nettokalt angeboten werden.“ Dieser Artikel erwähnt den Antrag zu „sozialen und ökologischen städtebaulichen Verträgen im Zusammenhang mit B-Plänen“ (Drs. 0607/IV), der in der BVV mit Stimmen von CDU und SPD abgelehnt wurde.
Bei der Betroffenenrats-Sitzung am 3.6.13 wurde über das Workshopverfahren berichtet, am Ende sollte der Film von Mathew Rose und Ursel Sieber “Klaus Groth. Der Baulöwe — Die Stadt — Der Filz” von 2001 gezeigt werden, was aber aufgrund dieses Schreibens von Klaus Groth abgesagt wurde. Aber mittlerweile steht der Film ja im Netz.
Die nächsten Entscheidungsrunden fanden am 17.6. und am 27.6. statt (Bericht darüber im Protokoll vom 2.7.13). Das Ergebnis wird aber erst dann von der Groth-Gruppe veröffentlicht, wenn der Masterplan ausgearbeitet ist und die Häuser an die beteiligten Architektenbüros verteilt sind. Die Pläne sind im B-Laden in der Lehrter Straße ausgestellt.
Der Betroffenenrat Lehrter Straße hat in seiner Oktober-Sitzung einen Offenen Brief an Mittes Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Carsten Spallek, verabschiedet, mit dem er einen Anteil von mindestens 30% bezahlbare Wohnungen (d.h. im Rahmen der WAV= Wohnaufwendungsverordnung des JobCenters) für die Lehrter Straße fordert.
Artikel zu den Forderungen des offenen Briefs in der Berliner Woche: „Betroffenenrat fordert von Bezirkspolitik Einflussnahme auf Bauprojekt“ (nicht mehr online). Die Grünen haben eine Große Anfrage dazu in die BVV eingebracht, die auch schon sehr enttäuschend beantwortet wurde (s. Kommentar Nr. 117).
Beim Stadtentwicklungsausschuss am 30. Oktober hat die Groth Gruppe das Projekt in der Lehrter Straße vorgestellt. Hier ist die Präsentation herunterzuladen.
Uwe Aulich „Ein Ufo in der Lehrter Straße“ in der Berliner Zeitung über das Projekt der Groth-Gruppe. Das Statement des Betroffenenrats über die fehlenden bezahlbaren Wohnungen wird doch tatsächlich als eines von „Wutbürgern“, die sich selbst bemitleiden gewertet (skyscrapercity). Da haben doch einige nicht verstanden, dass wir gerne in der gemischten Stadt leben wollen! Das Bild oben zeigt das Modell des Masterplans, weiter oben links: der Masterplan.
Hier der Link zum Planwerk Innere Stadt von 2010. Im Stadtentwicklungsausschuss am 27.11.13 wird der Antrag der SPD für einen VE-Plan (Drs. 1152/IV) beraten.
Nachträge 2014:
Im Stadtentwicklungsausschuss am 29.1.14 wird eine inhaltliche Erweiterung dieses Antrags beraten, voraussichtlich ab ca. 19:30 Uhr. Das Ergebnis s. Kommentar Nr. 137.
Henrik Thomsen wird neuer Geschäftsführer der Groth Gruppe (Pressemitteilung), vor ein paar Monaten noch war er Geschäftsführer bei der CA Immo (und davor auch schon bei der Vivico) und hat 2012 der Groth Gruppe dieses Grundstück an der Lehrter Straße, wie auch am Berlin-Spandauer-Schifffahtrtskanal, am Mauerpark und in Lichterfelde Süd verkauft.
Am 10.2.14 um 18 Uhr findet im Saal der Berliner Stadtmission eine Informationsveranstaltung statt, zu der Bezirksamt und Groth-Gruppe gemeinsam einladen, bei der der Betroffenenrat seine Forderungen verteilen will.
Viele interessierte Nachbarn sind gekommen und haben nach der Vorstellung des Projekts (Präsentation Groth-Gruppe und Präsentation Sauerbruch Hutton) diskutiert und kritische Fragen gestellt (Bericht in der Berliner Woche und bei den Mitte-Piraten „Leben wie am Central Park„). Bericht im Property Magazin, das erstaunlicherweise erwähnt, dass die geplanten Mietpreise den Anwohnern nicht gefallen.
Das Bezirksamt legt für die Mai-BVV einen ablehnenden Schlussbericht vor zum einstimmigen Beschluss der BVV zu 30% bezahlbarem Wohnraum (analog gültiger WAV) im städtebaulichen Vertrag für den Mittelbereich Lehrter Straße (Drs. 1152/IV). Eine unglaubliche Vorgehensweise. Dazu ein Offener Brief des Betroffenenrats Lehrter Straße, der im Mai schriftlich beantwortet wurde.
Die Überschrift passt nicht ganz, denn beim angesprochenen B-Plan handelt es sich um diesen und Wettbewerbe gab es bereits zwei, aber egal, rbb Abendschau vom 14.4.14 (bei Youtube).
Berliner Woche zum Wechsel des früheren Berlin-Chefs der CA Immo, Henrik Thomsen, zur Groth Gruppe. Er hatte den Paketverkauf an der Lehrter Straße, am Berlin Spandauer Schifffahrtskanal, am Mauerpark und in Lichterfelde Süd verhandelt. (UPDATE 2020: Thomsen wechselt in den Vorstand der Deutsche Wohnen, Interview im Tagesspiegel zu Neubau, Mietendeckel und Corona)
Im Architekturforum wird der Mittelbereich jetzt in einem eigenen Thread diskutiert.
Die SPD hat in der BVV nach dem städtebaulichen Vertrag gefragt (Drs. 1397/IV, die sich auf den Beschluss der BVV, s.o. Drs. 1152/IV bezieht). Hier ist die Antwort, der ein Schreiben von Stadtrat Spallek beigefügt ist, das Groth bittet zu prüfen, „ob Sie bereit wären, innerhalb des Kontingents geförderter Wohnungen einen Anteil Wohungen für Empfänger von Hartz-IV-Zuwendungen bereitzustellen.“
Spaziergang durch die Lehrter mit Blick auf die Auswirkungen der Neubauten (Berliner Zeitung).
Die Berliner Woche zum Anteil von Wohnungen für Hartz-IV-Empfänger.
Bericht über die Demo am 14. November: Berlin trägt wieder Filz.
Bei der Diskussionsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung “Die soziale Mischung im Berliner Neubau und Bestand: schaffen und erhalten!” am 24.11.2014 hat der Betroffenenrat Lehrter Straße zur Sozialen Mischung im Neubauprojekt “Mittelbereich Lehrter Straße” an zwei der Referenten, Henrik Thomsen, Geschäftsführer Projektentwicklung der Groth Gruppe, und Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, einen offenen Brief mit seinen Forderungen zur sozialen Mischung übergeben und vorgestellt.
Nachträge 2015:
Thomas Groth im Interview bei Exclusiv zur Mietpreisbremse und Wohnungsneubau. Er sieht eine „Überforderung der Bauträger“ durch die Bezirke (Bau von Kitas, preisgünstigen Mietwohnungen usw.) und spricht sich für „klare Regelungen und eindeutige Konditionen“ aus. Aber weder Senat noch Bezirke trauen sich! Allerdings hält er auch Seggregation, teure Innenstadt und günstigere Außenbezirke für „normal“. Er spricht auch vom Sozialen Wohnungsbau für 7,50 Euro in der Lehrter Straße und rechnet mit 300 (!) Bewerbungen pro Wohnung und sagt voraus, dass sich wohl hauptsächlich Leute aus der Umgebung bewerben werden, deren Wohnungen dann teurer vermietet werden können.
Der Betroffenenrat bekommt keine Antworten zum Thema bezahlbares Wohnen, daher hat er einen weiteren Brief an den Senator und seine Verwaltug geschrieben. Die Forderung: 50%! (Brief zum Download).
Laut Bezirksamts-Beschluss vom 19.5.2015 soll die Kita für 80 Kinder, die die Groth Gruppe im Zusammenhang mit ihrem Neubauvorhaben errichten muss, neben dem Hallenbad im Fritz-Schloß-Park gebaut werden (BA-Vorlage 1169, Anlage 1 und 2 / Berliner Woche). Über diese Pläne hatte der Betroffenenrat Lehrter Straße in seiner Juni-Sitzung gesprochen (wenn das Protokoll verabschiedet ist, werden wir es hier bereitstellen) und will im Juli ein Schreiben verabschieden.
Artikel über Neubau in der Europacity und Lehrter Straße (MieterEcho Nr. 374 – Mai 2015).
Am 14. Juli 2015, 18-20 Uhr laden Bezirksamt und Groth Gruppe zu einer weiteren Informationsveranstaltung über den aktuellen Planungsstand in den Saal der Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68, ein. Hier könnt Ihr die Einladung herunterladen. Hier geht es zur Projektseite der Groth Gruppe.
Die Berliner Zeitung berichtet über das Projekt und auch die Berliner Woche.
Die Groth Gruppe stellte dem Betroffenenrat Lehrter Straße (BRL) die bei der Informationsversammlung gezeigten Präsentationen zur Verfügung, die der Groth Gruppe und die Präsentation von Sauerbruch Hutton (mit Bildern vom Modell und genaueren Plänen).
Die Zahlen variieren etwas in den Veröffentlichungen und in den Präsentationen: 344 Mietwohnungen sollen nach hinten an der Bahn entstehen in 8 Geschossen (Höhe 26 m), an der Lehrter Straße 255 Eigentumswohnungen zu Preisen ab 3.700 Euro/qm in 6 Geschossen (Höhe 20 m). Im nördlichen Bereich sollen 160 geförderte Wohnungen (158!) gebaut werden, die vermutlich von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Degewo übernommen werden. Dort ist eine vom Senat geförderte Kaltmiete von 6 bis 7,50 Euro/qm vorgesehen. In den freifinanzierten Mietwohnungen sollen Mieten ab 9 bis zu 14 Euro/qm verlangt werden, wird heute gesagt. Aber mal sehen, was der Markt bei Fertigstellung so her geben wird … Und dann ist da noch das Hochhaus, in dem 250 – 300 Studentenwohnungen mit 20 – 25 qm Wohnfläche Platz finden sollen, 18 Geschosse hoch, über die Preise wurde noch nichts gesagt. Aber üblicherweise werden solche Apartements für mindestens 400 Euro vermietet.
Auf Kritik und Forderungen des BRL wurde mit dieser Planung überhaupt nicht eingegangen, wenn man mal von dem uralten und unwichtigsten Wunsch nach Erhalt der Backsteinmauer und des Bahnhauses absieht. Seit Beginn der Planungen wurde versucht günstige Mieten durch Auflagen im Städtebaulichen Vertrg zu erreichen. Im November 2014 hatte der BRL bei der Veranstaltung „Die soziale Mischung im Berliner Neubau und Bestand: schaffen und erhalten“ einen offenen Brief abgegeben, der die soziale Durchmischung innerhalb eines Hauses fordert und erst im Juni 2015 einen wesentlich höheren Anteil von Wohnungen, die für die ansässigen Normalverdiener bezahlbar sein (50%) und auch für Transferempfänger leistbar sein sollen (30%) gefordert (Brief an die Senatsverwaltung).
Mieterinnen und Mieter der Häuser Lehrter Straße 26A – 30 kritisieren die Verschattung ihres Hofes und der Wohnungen in den unteren Geschossen durch den Neubau des nördlichsten Flügels.
Außerdem gibt es Kritik an dem Standort der Kita außerhalb des Baugebietes. Bei der Veranstaltung hat der Verein für eine billige Prachtstraße – Lehrter Straße e.V. dieses Flugblatt verteilt.
Es wurde angekündigt, dass die Offenlegung des Bebauungsplans voraussichtlich Mitte August, während der Sommerferien stattfindet. Dann wird bei MoabitOnline ein neuer Artikel erscheinen.
Mehr Informationen zu diesem Bauprojekt und anderen Planungen rund um die Lehrter Straße: http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen.
Appell von Reiner Zeeb, die Pappeln stehen zu lassen (Demokratie Spiegel).
Neuer MoabitOnline-Artikel zur Öffentlichkeitsbeteiligung B-Plan 1-67VE vom 24. August 2015. Dort auch die weiteren Nachträge und Kommentare.
@H.E.: Es wird hierzu eine Anfrage durch die bündnisgrüne Fraktion in der nächsten BVV geben.
Artikel in der Berliner Woche zu unserem offenen Brief für bezahlbare Wohnungen in Moabit:
http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/moabit/artikel/28292-betroffenenrat-fordert-von-bezirkspolitik-einflussnahme-auf-bauprojekt/
Verdient wird jedenfalls genug an den vielen Grundstücken, wie z.B.:
http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/tiergarten/artikel/28291-investor-groth-baut-am-suedlichen-tiergarten/
@ Kommentar 101
Wie lautet denn die Antwort von CDU-Stadtrat Spallek auf die Große Anfrage in der BVV?
auch das ist interessant, ein erweiterter Anlauf für ein Bündnis für Wohnen in Mitte:
https://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5715
Der Antrag wurde gestern in der BVV Mitte beschlossen, nachdem er auf Wunsch der CDU erst überwiesen werden sollte, dann aber doch gleich abgestimmt wurde.
@ 100 und 105:
Dass die Christdemokratischen von Mitte versuchen würden, dieses zu verhindern oder zumindest zu verschieben, habe ich erwartet. Dank an die, die es verhindert haben.
@ 104:
Eine sehr gute Anfrage an die BVV. Offenbar sind die Bündnis 90/Grünen von Mitte aufgewacht. Und der SPD scheint es langsam peinlich zu werden, wie im Amt für Stadtentwicklung teilweise hantiert wird.
War jemand in der BVV-Sitzung, der hier das Ergebnis wiedergeben kann?
Am kommenden Mittwoch tagt übrigens ab 17:30 Uhr im Rathaus an der Karl-Marx-Allee der Ausschuss für Stadtentwicklung, u. a. mit der Vorstellung der Groth-Gruppe zum Mittelbereich Lehrter Straße !!
Da müssen wir ja nur noch auf die Antwort warten:
https://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5708
@106,
und was den Stadtentwicklungsausschuss am 30.10. betrifft wird geschätzt, dass der TOP 8.1 Groth-Projekt-Vorstellung so ca. um 19 Uhr drankommt.
In 106 meinte ich mit dem Hinweis auf @ 104 allerdings diesen Vorgang:
https://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5715
in dem es um das „Bündnis für Wohnen im Bezirk Mitte“ geht.
Offenbar wollte die CDU-geführte Abt. Stadtentwicklung von Mitte den Auftrag der BVV für ein solches Bündnis insofern neutralisieren, als es anscheinend bisher die Ausarbeitung und Abstimmung eines derartigen Bündnisses nur zusammen mit großen privaten Investoren (u. a. Groth-Gruppe und CA Immo) vorgenommen hat, statt auch öffentliche Wohnungsbaugesellschaften (u. a. Gewobag, Degewo), Wohnungsbaugenossenschaften (Berolina) und den Berliner Mieterverein mit einzubeziehen.
Diese Vorgehensweise, wenn sie denn so stattgefunden hat, finde ich so ungeheuerlich, dass ich mich langsam frage, ob die politische Leitung dieses Amtes nicht in andere Hände gehört.
Daher nochmals: Kann jemand sagen, was in der BVV-Sitzung zu diesem gerade für Moabit wichtigen TOP diskutiert oder sogar beschlossen wurde?
In der BVV wurde zu dieser Drucksache gar nichts diskutiert. Die CDU beantragte die Überweisung in den Stadtentwicklungsausschuss, die SPD wollte mitgehen. Bei der anschließenden Abstimmung votierte die SPD aber derart uneinheitlich, dass die Abstimmung wiederholt wurde, wodurch eine Überweisung abgelehnt wurde und der Antrag gleich abgestimmt wurde. Der Fraktionsvorsitzende der CDU war anschließend am Grummeln.
Je öfter die SPD den Fraktionsvorsitzenden der CDU zum Grummeln bringt, um so besser für die SPD – und für Moabit.
Heute ab 17:30 Uhr tagt übrigens der Ausschuss für Stadtentwicklung, u. a. mit der Vorstellung der aktuellen Planung für die Bebauung des Mittelbereiches der Lehrter Straße (siehe oben Kommentar 107).
Zur Erinnerung: Der erste Entwurf der Groth-Gruppe sah m. E. möglichst viele Eigentumswohnungen und wenige Mietwohnungen, ein Hotel und zwei Hochhäuser vor. Mal sehen, ob sich was geändert hat und wie weit jetzt die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt sind.
ein anderes Projekt von Groth in Tiergarten-Süd
http://www.berliner-zeitung.de/wohnen/heydt-eins-in-tiergarten-luxus-apartments-fuer-pendler,22227162,24689518.html
Soll’n sie mal ruhig ihren Kronleuchter in die Eingangshalle hängen – ist ja weit weg vom Mittelbereich Lehrter Straße.
Die Präsentation der Groth Gruppe beim Stadtentwicklungsausschuss am 30.10.13 ist jetzt auf der Lehrter Straßen Seite herunterzuladen:
http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/11/LER-Stadtentwicklungsausschuss-Mitte_2013-10-30.pdf
Achtung: 5,8 MB
@ 13.113
Um die – wie mir scheint – sehr notwendige Diskussion zu diesem neuen Entwurf zu beginnen, hier meine persönliche Meinung zu drei Punkten:
Warum seit 2009 insgesamt drei völlig verschiedene Konzepte? Ich dachte, der letzte Entwurf (mit den klassischen Berliner Blöcken) sollte lediglich überarbeitet werden. M. E. wäre das besser gewesen als dieses nun komplett neue städtebauliche Konzept, das mit Berlin und Moabit überhaupt nichts mehr zu tun hat. Man kann das u. a. sehr schön auf der „Luftaufnahme“ am Beispiel der Planung für die Europacity sehen. Aber dazu demnächst einmal mehr.
Insgesamt scheint mir dieser Planungsablauf zu zeigen, dass die Stadt und insbesondere die Abt. Stadtentwicklung von Mitte offenbar absolut keine eigenen städtebaulichen Vorstellungen davon haben, was auf diesem riesigen Moabiter Filetstück in Sachen Städtebau entstehen soll. Eine Gleichgültigkeit und ein Armutszeichen ohnegleichen!
Zum „Stadtplatz“: Diese dreieckige Fläche scheint mir kein bewußt gestalteter Stadtplatz, sondern eine übriggebliebene Fläche, die sich zufällig ergeben hat, weil man die danebenstehenden Wohnbauten genauso positionieren wollte wie sonst überall auf dem Grundstück und weil es einen Durchgang zur Brücke über die Bahn geben sollte. Zu einem Stadtplatz gehört für mich jedoch eine Bebauung, die eine Fläche bewußt formt und faßt und dadurch einen fühlbaren Raum entstehen läßt, der einen anderen räumlichen Charakter hat als die Umgebung. Davon ist hier nichts zu spüren.
Zum „Betreuten Wohnen“: Bei der Vorstellung im Ausschuss für Stadtentwicklung wurde gesagt, dass das im Plan dunkel dargestellte lange Gebäude östlich vom Stadtplatz für betreutes Wohnen gedacht ist und 11 Geschosse hat.
Wenn ich die Zeichnung richtig interpretiere, handelt es sich um ein Haus mit Mittelgang und 20 Wohnungen pro Geschoss, wobei sich auf jeder Gangseite zehn Wohnungen befinden. Da Norden auf dem Plan oben ist, liegen je Geschoss zehn Wohnungen an der Nordseite des Gebäudes. Das macht bei zehn Wohngeschossen ab 1. OG insgesamt 100 Senioren-Wohnungen, die so gut wie keine Sonne bekommen, da sie nur Fenster nach Norden haben. Ob das bei einem Neubau in Ordnung ist, wage ich zu bezweifeln, zumal, wenn man bedenkt, dass es manchen Älteren sehr schwer fallen kann, überhaupt noch ihre Wohnung zu verlassen.
http://www.berliner-zeitung.de/wohnen/moabit–miet–und-eigentumswohnungen-berlin-ein-ufo-in-der-lehrter-strasse,22227162,25023696.html
Zitat daraus: „Wie Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) sagt, bewerte der Bezirk das Vorhaben positiv“.
Na, das wäre ja auch ein Wunder, wenn nicht. Kann doch auch gar nicht anders sein, wenn sich ein Bezirksamt die Stadtplanung generell von den Investoren machen läßt.
Innerhalb von fünf Jahren ist das jetzt der dritte total verschiedene Investoren-Entwurf, der vom Bezirksamt, der BVV und den Bürgern bearbeitet werden soll. Was das allein schon an öffentlichen Mitteln verschlingt! Und dann für einen Städtebau, der m. E. mit Berlin und Moabit absolut nichts zu tun hat, was offenbar auch andere so sehen.
Und acht Geschosse oder mindestens 22 m hohe Glaswände zwischen den Gebäuden als Schallschutz? Hat im Bezirksamt schon jemand daran gedacht, dass es in Berlin auch noch Vögel gibt, die fliegender Weise unterwegs sind? Hierzu sollte man wohl den B U N D um eine Bewertung bitten !!
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/planwerke/pix/innere_stadt/download/schwarzplan_bestand_2010_und_plw_innere_stadt_5000pix.jpg
Hier ein Plan, auf dem man hervorragend die in Moabit vorhandene Baustruktur erkennen kann, u. a. auch die Ausrichtung von Zille-Siedlung und Europa-City zur Sonne.
Mit der Ausrichtung der Gebäude zur Sonne beschäftigen wir uns gerade weniger! Hier ist oben im Artikel der aktuelle Masterplan mit einem Modellfoto ergänzt.
Uns geht es darum, dass beim Neubau auch bezahlbare Wohnungen entstehen und auch für Kleingewerbetreibende braucht es Grundstücke in der Innenstadt.
Der offene Brief des Betroffenenrats von Anfang Oktober wurde von Stadtrat Spallek noch nicht beantwortet, allerdings die Große Anfrage der Grünen in der BVV. Die Antwort ist sehr ernüchternd:
“Es existieren zurzeit weder die Rechtsgrundlagen noch sind die notwendigen Vorkehrungen im Haushalt des Landes Berlin oder der Bezirke getroffen, die das Bezirksamt in die Lage versetzen könnten, diese Forderung gegenüber den Investoren durchzusetzen. Beides liegt in der Verantwortung von Senat und Abgeordnetenhaus.“
Wurde die Frage verstanden? Es ging nicht um irgendwelche Fördermittel, sondern um städtebauliche Verträge, in die die genehmigende Behörde schließlich Bedingungen reinschreiben kann.
Zum offenen Brief:
http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/10/Spallek_bezahlb-Wohnen_2013-10-01.pdf
Zur Großen Anfrage:
https://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5708
dann auf „GA_1076_IV“ klicken und die Antwort wird geöffnet.
Die SPD hat für die BVV-Sitzung einen Antrag mit dem Ziel eingereicht, dass das Vorhabenbezogene Bebauungsplan-Verfahren fortgeführt wird, um die Rechtsgrundlage für einen städtebaulichen Vertrag zu schaffen.
Hier der Link zur BVV-Drucksache:
https://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5784
Das Bebauungsplan-Verfahren, das fortgeführt werden könnte – übrigens will das auch der Investor – ist gar kein Vorhabenbezogenes B-Planverfahren. Spielt das eine Rolle?
Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan ist m.E. keine Voraussetzung damit zu einem B-Plan städtebauliche Verträge geschlossen werden können.
Vorhabenbezogene Bebauungspläne werden gesetzlich geregelt in § 12 BauGB „Vorhaben- und Erschließungsplan“: (1) Die Gemeinde kann durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan die Zulässigkeit von Vorhaben bestimmen, wenn der Vorhabenträger auf der Grundlage eines mit der Gemeinde abgestimmten Plans zur Durchführung der Vorhaben und der Erschließungsmaßnahmen (Vorhaben- und Erschließungsplan) bereit und in der Lage ist und sich zur Durchführung innerhalb einer bestimmten Frist und zur Tragung der Planungs- und Erschließungskosten ganz oder teilweise vor dem Beschluss nach § 10 Abs. 1 verpflichtet (Durchführungsvertrag). …“.
Der „Städtebauliche Vertrag“ wird davon unabhängig in § 11 BauGB „Städtebaulicher Vertrag“ geregelt: „(1) Die Gemeinde kann städtebauliche Verträge schließen. … „.
Da hat der Jürgen natürlich vollkommen Recht: Städtebauliche Verträge können auch unabhängig von vorhabenbezogenen Bebauungsplänen (VE-Plan) abgeschlossen werden. Dies hat z. B. vor nicht allzu langer Zeit gerade erst das Land Berlin bei den Planungen um die Heidestraße und beim Mauerpark praktiziert.
Die Investorenvertreter der Groth-Gruppe haben bei der Projektvorstellung im Oktober-Stadtentwicklungsausschuss explizit geäußert, dass sie nicht die Absicht haben, dass das Verfahren als VE-Plan fortgesetzt wird. Die Weiterbearbeitung als VE-Plan setzt allerdings einen diesbezüglichen Antrag des Investors voraus, zu dem ihn jedoch der Bezirk nicht „zwingen“ kann. Der SPD-Antrag ist damit nicht mehr als eine Hülle ohne jeglichen Inhalt.
Um der im Grundsatz unterstützenswerten Initiative einen Inhalt zu geben, wird daher die bündnisgrüne BVV-Fraktion in der kommenden Stadtentwicklungsausschusssitzung am 27.11.2013 folgende Änderungen einbringen:
„Das Bezirksamt wird ersucht, im Rahmen der Bearbeitung des Bebauungsplanentwurfes 1-67 einen städtebaulichen Vertrag zu erarbeiten und mit dem Investor zu vereinbaren, der mindestens folgende Rahmenbedingungen setzt:
1. Angemessene finanzielle Beteiligung des Investors an Wohnfolgeeinrichtungen (Kita/ Grundschulplätze und Sportangebote für Grundschulen) bzw. Erstellung im Rahmen des Projektes.
2. Bereitstellung von zusätzlichen Grün- und Freiflächen als Ausgleich für eine Überschreitung der Obergrenzen Baudichte (entspr. § 17 (2) BauNVO) möglichst im Geltungsbereich des Bebauungsplanes. Eine Nutzung für die Allgemeinheit ist dabei anzustreben. Der naturschutzrechtliche Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft bleibt davon unberührt.
3. Festlegung von ökologischen Standards, insbesondere energetischen Festlegungen bzgl. des zukünftigen Primärenergiebedarfs der geplanten Bebauung. Der energetische Standard sollte sich aktuell mindestens an einem KfW 60 – Gebäude orientieren und mit Novellierung der geltenden EnEV 2009 fortgeschrieben werden. Dem Bezug der Energie aus nichtkohlenstoffbasierten Energieträgern ist dabei Vorrang einzuräumen.
4. Ein angemessener Anteil des Neubaus soll als Mietwohnungsneubau errichtet werden. Die entstehende Mietwohnfläche soll ca. 20 – 30 % der geplanten BGF Wohnungsneubau ausmachen und sich von seiner Miethöhe an die aktuellen Richtwerte der Wohnaufwendungenverordnung orientieren. Diese Mietwohnungen sind dem Bezirksamt als mietpreisgebundene Wohnungen langfristig zur Belegung zur Verfügung zu stellen.“
Nun ist es an der SPD zu zeigen, ob Sie es wirklich ernst meint, mit der bitter notwendigen bezirklichen Einflussnahme auf städtebauliche- und sozialpolitische Vorgaben. Bisher hatte sie diesbezügliche Initiativen in holder Zweisamkeit mit der CDU abgelehnt.
Frank Bertermann, BVV-Mitte, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, stadtentwicklungspolitischer Sprecher
hier ein langer Artikel zu einem anderen Groth-Projekt: Scheitert die Bebauung am Mauerpark?
http://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/2013/11/25/mauerpark-bauplane-vor-dem-scheitern/
@ 121, Frank Bertermann,
leider hatte keiner von uns Zeit zum Ausschuss zu kommen am letzten Mittwoch. Was ist denn herausgekommen?
Das ist auch schön: ein Preis für die fragwürdigste Architektur in Berlin 2013! Da erhält Groth zwar nicht den ersten, aber doch den zweiten Preis für seinen Diplomaten Park.
Kommentar „Die gequälte Anlehnung an die Klassik lässt erschaudern und wirft ein armseliges Licht auf die zeitgenössische Architektur…“
http://plattformnachwuchsarchitekten.de/plattformpreis.html
Bildchen sind auch dabei.
@Netzgucker
Nicht ganz richtig, Groth hat sogar einen Doppelsieg für die fragwürdigste Architektur in Berlin 2013 erhalten! Denn mit dem ersten Preis wurde mit Wohnen am Spittelmarkt – Beuth-Höfe ebenfalls ein Projekt der Groth-Gruppe gekürt.
Ich seh auch schon einen neuen Kandidaten für erneute berühmtHEYDT in einem der nächsten Jahre.
@125 Architekturinteressierter,
oh ja, welch ein Lapsus – man kann sich also auf die Wahl der nächsten Jahre freuen.
Um aufs Thema zurückzukommen, das ja eigentlich heißt „Groth-Neubau in der Lehrter“ und dazu noch „Wie lassen sich bezahlbare Mieten bei diesem Neubau durchsetzen?“
Wir sind gespannt auf die Architektur der oben gezeigten weißen Klötzchen und hoffen auf komplett was anderes, als die Häuser der zuletzt geposteten Links!
http://www.tagesspiegel.de/berlin/gueterbahnhof-berlin-pankow-moebelunternehmer-baut-sozialwohnungen/9232972.html
Wenn sich SenStadt-Senator Michael Müller und der Regierende Bürgermeister Wowereit in Pankow für erträgliche Mieten eingesetzt haben, warum sollten sie sich dann nicht auch für erträgliche Mieten an der Lehrter Straße in Moabit einsetzen ??
Vielleicht könnte der Betroffenenenrat die Herren einfach mal ansprechen ?!
Gute Idee – im Prinzip!
Aber was haben wir hier denn anzubieten. Groth hat hier doch schon alles! Das klappt dort doch nur deshalb, weil Krieger im Tausch dafür sein riesiges Einkaufszentrum bauen darf, das eigentlich nicht genehmigungsfähig wäre.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/unternehmenspolitik-in-berlin-bmw-wollte-kein-fluechtlingsheim-als-nachbarn-und-der-senat-lenkte-ein/9246066.html
Na, wenn Wowereit sich da wirklich so verhalten hat, dann könnte er sich doch als Ausgleich mal für preiswerte Mieten im Mittelbereich Lehrter Straße einsetzen !!
Am 29. Januar wird es beim Stadtentwicklungsausschuss u.a. um den Städtebaulichen Vertrag der Groth-Gruppe zum Mittelbereich Lehrter Straße gehen. Sein Inhalt soll konkreter gefasst werden. Es wäre prima, wenn viele Unterstützer_innen kommen können. Der Tagesordnungspunkt wird voraussichtlich nicht vor 19:30 Uhr behandelt. Mehr infos:
https://moabitonline.de/events-2?event_id=14491
Soll das ein Witz sein, nur zwei Stunden für die Vorstellung dieses Projektes und für die Fragen der Bürger? Und dann noch über eine Stunde davon allein für die Monologe des Amtes und des Investors!
http://www.berlin.de/imperia/md/content/bamitte/plang/bauleitplanung/oeffentlichkeitsbeteiligung/1-67/einladung.pdf
Konzentrieren wir uns zunächst einmal auf den kommwnswn Mittwoch, die Stadtentwicklungsausschuss-Sitzung und die Beratung über die Inhalte des Städtebaulichen Vertrages, vermutlich ab 19:30 in der Karl-Marx-Allee 31:
https://moabitonline.de/events-2?event_id=14491
und dann hier noch die Pressemitteilung des Bezirksamts zu von H.E. geposteten Einladung zur Infoveranstaltung des Bezirks gemeinsam mit der Groth-Gruppe am 10. Februar:
http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuell/presse/archiv/20140127.1215.393839.html
davor zur Beratung am 4. Februar um 19 Uhr die Betroffenenratssitzung. Einladung hier:
http://www.lehrter-strasse-berlin.net/dateien/BR-Lehrter_Protokolle/einladung.pdf
oder hier:
https://moabitonline.de/events-2?event_id=14343
Habt Ihr nicht Angst vor einer Gated Community, also einem abgeschlossenen Wohnviertel, wie hier im Heft des Berliner Mietervereins beschrieben? Zwei der Beispiele stammen von der Groth-Gruppe:
http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1213/121320.htm
@ 134
Der Entwurf bietet m. E. Möglichkeiten, um zumindest im nördlichen Grundstücksteil eine Gated Community machen zu können:
– die Gebäude sind um zwei Innenräume gruppiert, was man im Lageplan (oben im Artikel über dem Modellfoto) sehen kann,
– die Zwischenräume zwischen den Gebäudeecken sollen mit Glaswänden (in Gebäudehöhe) zwecks Schallschutz geschlossen werden,
– die kleinen Öffnungen in der Mauer entlang der Lehrter Straße lassen sich schnell mit Gittertoren verschließen.
Bin gespannt, in welchem Teil die Eigentumswohnungen und wo die Mietwohnungen liegen sollen. M. E. sollte festgelegt werden, dass Häuser mit Eigentumswohnungen und Häuser mit Mietwohnungen abwechseln.
Auch um eine Gated Community zu verhindern, sollte das Verfahren mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan unbedingt fortgesetzt werden. Nur das bietet die Möglichkeit für einen wasserdichten Durchführungsvertrag auch in dieser Hinsicht.
Was ist eigentlich mit Altlasten auf dem Grundstück? Das Grundstück war Bahngelände und bei spiegelonline war am 22.01.2014 der Artikel „Tausende Grundstücke der Bahn sind verseucht“, womit Betriebsgelände gemeint sind und genau das war es doch hier (Siehe oben unter „Präsentation“.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/altlasten-tausende-grundstuecke-der-bahn-verseucht-a-944742.html
Z. B. ist heute noch auf dem Grundstück für den Hamberger Großmarkt (ehemals Güterbahnhof an der Siemensstraße) ein „Grundwasserschaden“ vorhanden, dessen Ursache jedoch offenbar auf dem „süd-östlichen Nachbargrundstück“ (m. E. der Stadtgarten) liegt.
Hat man das beim Stadtgarten in irgendweiner Weise berücksichtigt?
Also was eine Gated Community mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu tun hat und wie man das durch einen Durchführungsvertrag verhindern möchte, dass möchte ich gerne näher erklärt bekommen bitte.
Nachdem der ursprüngliche Antrag der SPD in der BVV-Drucksache 1152/IV der November 2013 BVV im wesentlichen nur einen städtebaulichen Vertrag zum Bebauungsplan 1-67 eingefordert hat, hatten die Grünen im Vorfeld des gestrigen Stadtentwicklungsauschusses einen Änderungsantrag vorgeschlagen. Die SPD reagierte darauf zur Ausschusssitzung mit einer Beschlussempfehlung basierend auf der Vorlage der Grünen, aus der der Punkt zu ökologischen Standards gestrichen, und eine leichte Anpassung der unteren Grenze der Empfehlung für den Anteil an den Mietwohnungen, der sich an den aktuellen Richtwerten der zum Zeitpunkt der Vermietung geltenden Wohnaufwendungenverordnung orientiert. Ohne viel Diskussion zogen die Grünen ihren Änderungsantrag zurück. Der Änderungsantrag der SPD wurde daraufhin einstimmig beschlossen. Nachfolgend der Text:
Ich finde, das klingt gut. Bei Umsetzung gäbe es auch in Mitte endlich mal einen Städtebaulichen Vertrag, der preiswerte Wohnungen nach den Kriterien der WAV für ALG 2-Bezieher festschreibt.
Jürgen, kannst Du das mit der Position des Betroffenenrats abgleichen? Auch die Hinweise in Kommentar 135 von H.E. zum Thema „Gated Community“ auf einem Teil des Grundstücks sollte man sich noch mal näher anschauen.
Bei SenStadt gibt es übrigens neuerdings ein Muster für Städtebauliche Verträge, um die Bezirke, die damit ja in aller Regel wenig Erfahrungen haben, im Sinne einer sozialen Wohnraumversorgung zu unterstützen. Ziel ist es, den Mehrwert, den das Grundstück durch die Planung der öffentlichen Hand erfährt, abzuschöpfen, in dem Preisbindungen und Belegungsrechte vereinbart werden.
Tatsächlich ist es gut, dass per städtebaulichem Vertrag die Bebauung im Mittelbereich geregelt werden soll. Nur erschließt sich mir hierbei nicht, warum die SPD einen Bündnisgrünen Antrag zur Nutzung städtebaulicher Verträge in Mitte mit den Stimmen der CDU abgelehnt hatte. Auch in anderen Bereichen Moabits wird mittelfristig gebaut werden; das wird dann lustig.
@ 136
Zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan gehört ein Durchführungsvertrag und in diesen kann das Bezirksamt die Dinge hereinschreiben, die ein Bauherr auszuführen hat. Es kann somit der Bezug zum öffentlichen Raum, also die Abgeschlossenheit oder Nicht-Abgeschlossenheit des Grundstückes oder von Teilen desselben im Detail verbindlich festgelegt werden.
Im vorliegenden Fall sieht es für mich so aus (mal „Präsentation“ oben am Ende des Artikels anklicken und den Lageplan auf Seite 10 ansehen), dass man z. B. im nördlichen Teil der Bebauung die Treppenhäuser aller Häuser über den Hofbereich erschliessen könnte. Dazu braucht man von der Lehrter Straße zum grünen Innenbereich nur einen einzigen Zugang mit Pförtner oder mit abschließbarem Tor und fertig ist die Gated Community. Man bräuchte also noch nicht einmal die Durchgänge in der Mauer entlang der Lehrter Straße mit Zäunen zu schließen.
Es wäre daher m. E. wünschenswert, dass im Durchführungsvertrag die Art und Anzahl von Zugängen und Durchwegungen auf Dauer festgelegt wird und dass auch gesagt wird, dass und wie Häuser mit Eigentums- und Häuser mit preiswerten Mietwohnungen abwechseln.
Ich möchte noch einmal dringend empfehlen, die Anfertigung eines Modells zu fordern. Und zwar eines Massenmodells im M 1 : 500 inklusive den Gebäuden der Nachbargrundstücke und der anderen Seite der Lehrter Straße. Nur so werden die städtebauliche Situation, die Aufteilung des Grundstückes, die Bezüge zum öffentlichen Raum und die Betonmassen und Höhen der Gebäude deutlich. Eine Animation aus der Luft, wie oben, sieht immer hübsch aus, vor allem mit dem vielen Grün. Die Wirklichkeit jedoch kann man schon eher an einem Modell sehen, z. B. Gebäudehöhen und Abstände zwischen Gebäuden auch mal aus der Fußgängerperspektive.
M. E. müßten die BVV und /oder das Bezirksamt zu jedem Bauvorhaben, bei dem Bügerbeteiligung gefordert und auch die BVV involviert ist, von einem Bauherrn ein Modell fordern !! Ein versierter Modellbauer baut so ein Modell aus Styrodur an einem Tag und die Kosten im Verhältnis zur Bausumme und dem Gewinn eines Bauherrn sind z. B. bei einem derartigen Bauvorhaben schlicht nichts.
@ taylan
Wenn ich es – trotz der mageren Akustik im Saal – richtig verstanden habe, haben Bü90/Grüne die Idee gehabt, der Bezirk solle doch bei SenStadt überhaupt erst mal so etwas wie ein Muster für einen städtebaulichen Vertrag anregen. Dieser könnte dann von allen Bezirksämtern benutzt werden, was die Sache für die Bezirke und die Bauherren vereinfachen würde.
Warum ausgerechnet die SPD das abgelehnt hat? Ich weiß nur noch, dass ich ob der Argumente den Kopf geschüttelt habe.
Wenn es nun so ein Vertragsmuster bei SenStadt schon gibt (siehe Kommentar 138 von Thomas Koch) … gut so. Dass aber die Amtsleiterin das im Ausschuss nicht sofort gesagt hat, wundert mich allerdings.
@141: Offenbar war Mitte bei einem entsprechenden Termin mit allen Bezirken nicht anwesend.
Unsere Forderungen zur Neubebauung haben wir auf unserer letzten Betroffenenratssitzung noch einmal diskutiert und präzisiert. Sie sind hier zusammengefasst:
http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2014/02/14-02-10_Flugblatt_BRL.pdf
Auch wenn wir wissen, dass Herr Groth absoluth keinen Fable für alternativenergetische Lösungen und Anwendungen hat, sollten wir die Forderung danach und nach möglichst ökologischer Bauweise nicht unter den Tisch fallen lassen. Wer heute falsch und rückwärtsgewandt baut, verspielt die Zukunft und produziert absehbar hohe Nachrüstkosten!
Im Kuhkaff meiner Verwandtschaft an der NL-Grenze Niederrhein hat mensch mehr begriffen als in Berlin: gerade stand im Regionalblatt, dass die neue Strassenbeleuchtung LED sein soll, womit immense Stromkosten für die Gemeinde gespart werden und wieder ein Stück Trasse-Kohle-Atomkraftwerk überflüssig wird. Zudem stehen rundum Biogasanlagen, Windkraftanlagen und inzwischen sind vermutlich einige Quadratkilometer Dachfläche mit Solaranlagen gepflastert, ein Wasserkraftwerk liefert weiteren Ökostrom. Der Nachbar fährt seit Jahren einen FIAT Bluepower mit Gasmotor, Reichweite 700km … und so weiter. Und Berlin? Und Moabit (mit „Innovations“-Riesen Siemens)? Hängt hinterher. Nicht nur der verzichtbare Groß-Geldverbrennungs-Flughafen kommt nicht in die Gänge – auch sonst überall haperts. Vielleicht sollte mal der Dorfbürgermeister vom Niederrhein den Damen und Herren am Berliner Regierungsruder ein paar Ratschläge geben. Und die Berliner Bevölkerung ihren Oberen ein paar Arschtritte.
Heute gibt es eine gute Gelegenheit dafür – ich meine, um dem Bezirksamt ein paar Ratschläge zu geben:
Um 18 Uhr findet die „Bürgerbeteiligung“ zur Planung der Groth-Gruppe für den Mittelbereich der Lehrter Straße statt.
Zeit: 18 Uhr
Ort: Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68
Zu 144: Nur zwei Punkte, die mir auf die Schnelle einfallen, wo uns der niederrheinische Dorfbürgermeister (unterstützt von seiner Berliner Stammtischfraktion) bestimmt nicht weiterhelfen kann:
Wenn Berlins Verwaltung die massiv Energie verschwendenden Gaslaternen durch moderne LED-Leuchten ersetzen will, dann gibt es hier gleich drei Bürgerinitiativen und sieben Petitionen für den Erhalt dieses Unfugs.
Und Biogasanlagen (jedenfalls die, für die der Bauer Mais anbaut) sind ganz bestimmt etwas, was wir langfristig nicht haben wollen – oder willst du, dass wir die totale Mais-Monokultur durch die ganze Republik haben und noch viel mehr Pestizide und Nitrate die Umwelt versauen?
@ 146 vilmoskörte: Wenn Deine Fanfare schon mit billiger Polemik anfängt, kann im Weiteren ja nichts Gutes dabei herauskommen. Es geht im übrigen nicht darum die Gaslaternen ABZUSCHAFFEN, sondern sie per LED umzurüsten (die Lichtfarbe wurde wissenschaftlich der einer Gasbeleuchtung angeglichen – selbst Gaslaternenfans konnten keinen Unterschied entdecken). Das nützt zum Beispiel auch Berliner Bäumen, von denen viele von Gasleitungen beeinträchtigt werden. Auch Biogasanlagen sind einer Weiterentwicklung unterworfen (gegen einen Großteil der jetzigen Biogasanlagen mit Maismonokulturen u.ä. war ich von Anfang an – eine gute Freundin von mir hat übrigens aus der Praxis ihre Doktorarbeit zu Biogasanlagen geschrieben; mit ihr habe ich oft darüber gesprochen). Biogasanlagen neueren und zukunftsweisenden Typs werden mit Biomasse betrieben, die zum großen Teil ohnehin anfällt oder z.B. mit Hausmüll u.ä. (siehe BSR-Pilotanlage). Das macht Sinn. Die Politik ist allerdings auch hier wieder für die lobbyverursachten Fehlsteuerungen der Vergangenheit in Sachen „industrialisierter Landwirtschaft“ verantwortlich: warnende Stimmen waren von Anfang an da und wuden ignoriert, ebenso wie die zu dem verbrecherischen Unsinn mit den Palmöl- und Argrosprit-Zuckerrohrplantagen etc..
Hier noch einmal die bereits in einem anderen Artikel zitierte Feststellung aus dem Tagesspiegel:
“… meldet der Berliner Mieterverein: „Fast zwei Drittel der Berliner haben Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein“. Deshalb sollten zwei Drittel der neu zu schaffenden Wohnungen nicht mehr Miete als 7,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt kosten. Dies ist zurzeit nicht auch nur annähernd der Fall.”
Dieses sollte man also auch für den Mittelbereich fordern und nicht nur 25 bis 30 %. Jeder Bauherr und insbesondere die genehmigenden Behörden und Parteien !! tragen auch soziale Verantwortung und der möchten sie bitteschön auch hier nachkommen.
In diesem Artikel im Tagesspiegel steht auch, „… dass jeder, der es sich leisten kann, in Berlin eine schöne teure Wohnung findet, der Nachfrageboom aber liegt bei einer Mietergruppe mit unzureichender Kaufkraft.“ Gerade in Moabit brauchen wir keine Eigentumswohnungen mehr!!
Warum soll übrigens entlang der Lehrter Straße mit 8 Geschossen und am Grünzug teilweise noch mit viel mehr gebaut werden? Die Traufhöhe in Berlin entspricht 6 Neubaugeschossen und wenn man dann noch ein Staffelgeschoss draufsetzt, ist das gut. In der Europacity gegenüber sind zum großen Teil nur 6 Geschosse und weniger zugelassen. An der Lehrter Straße würden 8 und mehr Geschosse nur unnötig viele Autos und noch weniger Sonne auf der Lehrter Straße und auf dem Grünzug bedeuten.
Und wieso soll der Grünzug entwertet werden, indem daneben auf voller Länge die private Erschließungsstraße für ca 300 Wohnungen entstehen soll? Die Erschließung für Krankenwagen, Feuerwehr und Möbelwagen kann man auch anders planen, nämlich so wie bei hunderttausenden von anderen Wohnungen in Berlin über den Innenbereich des Grundstückes.
Da können wir nur hoffen, dass es wirklich eine schmale Erschließungsstraße bleibt, wie geplant und dort niemand sein Auto stehen lässt. Denn einen Vorteil hat diese Art der Erschließung schon, die Fläche zwischen Häuserkanten und der Bahn wird breiter und damit kommt ein wenig mehr Sonne am Grünzug an, wenn sie hoch genug steht.
Vorne an der Lehrter Straße sollen es 6 Geschosse werden, hinten an der Bahn 8 und ein Hochhaus am Platz in der Mitte.
Hier der Bericht in der Berliner Woche:
http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/moabit/artikel/36149-investor-und-bezirk-stellen-riesiges-bauprojekt-vor/
„Kiez statt Profitwahn“ steht an einer Giebelwand an der Oranienstraße. Und wenn ich mir die hiesige Planung ansehe, kann ich aus meiner Sicht leider nur feststellen, dass für den Kiez sehr wenig übrig bleibt. M. E. hat dieser Städtebau mit Berlin, Moabit und der Lehrter Straße nichts zu tun.
Neulich war ein Zeitungs-Artikel dazu überschrieben mit „Ein Ufo an der Lehrter Straße“. Zumindest diesem Verfasser scheint bewußt gewesen zu sein, dass ein Ufo auf unserem Planeten ein Fremdkörper ist.
Und auch wenn ich jetzt sicher wütende Proteste ernten werde:
Die Mauer entlang der Lehrter Straße, die eh nur noch in Abschnitten erhalten bleiben soll, würde ich komplett abreissen.
Begründung: Diese Mauer wurde vor 100 ? Jahren errichtet, weil ein lautes und durch Qualm und Kohlenstaub verdrecktes Bahngelände mit Lokomotiven, Lokschuppen und staubigen Kohlenlagern und Bekohlungsanlagen gegenüber einem Wohngebiet und einem Sportgelände abgeschirmt werden sollte. Da dieses alles entfallen ist, hat auch die Mauer keine Berechtigung mehr. Heute engt sie nur noch optisch den öffentlichen Straßenraum ein und in Zukunft würde sie die Abschirmung eines privaten Geländes gegenüber der Öffentlichkeit fördern.
Aus gutem Grund verbietet die Baugesetzgebung die Errichtung von geschlossenen Grundstücksbegrenzungen, es sei denn, dahinter ist Industrie. Hier jedoch wird eine abschirmende Wand einem privaten Grundstückseigentümer freiwillig von den Kiezbewohnern auf dem Tablett serviert. M. E. kann das ein erster Baustein für eine Gated Community sein.