So können Sie mitmachen!

Groth-Gruppe kauft „Entwicklungsgebiet“ Mittelbereich Lehrter Straße

Die Groth-Gruppe, ein in Berlin ansässiger Projektentwickler, hat von der CA Immo Deutschland (ehemals Vivico), die Grundstücke des sogenannten „Mittelbereichs Lehrter Straße“ erworben. Auf dem Gebiet östlich der Lehrter Straße seien bis zu 770 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 200 Mio. und 250 Mio. Euro geplant, sagte Klaus Groth, Sprecher der Geschäftsführung, gegenüber Thomas-Daily. Im Frühjahr 2014 soll Baubeginn sein, berichtet das Immobilien-Newsportal.

Der städtebauliche Entwurf von 2010

Beim 2010 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerbsverfahren war eine Wohnungszahl von etwa 420 Wohnungen als Vorgabe genannt worden, die 60 Prozent der Baumasse ausmachen sollten. Die anderen 40 Prozent sollten für Gewerbe genutzt werden. Der im Mai/Juni 2012 ausgelegte Bebauungsplan sieht einheitlich für das Gebiet – bis auf einen Stadtplatz gegenüber dem Haupteingang zum Poststadion – die Festlegung eines Mischgebietes vor. Anwohner haben sich stattdessen für eine Differenzierung der Nutzungstypen im Planungsbereich ausgesprochen.

Grundstücksverkäufe der CA Immo auch im Heidestraßenquartier/Europacity

Auch ein weiteres Grundstück in Moabit hat die Groth Gruppe erworben, und zwar im Heidestraßenquartier/Europacity direkt am Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal:  auf dem 5.500 m² großen Grundstück im sogenannten „Kunstcampus“, hier sind in alten Lagerhallen verschiedene Galerien ansässig – sollen 125 Wohnungen entstehen, der Baubeginn sei für Sommer/Herbst 2013 geplant.

Ausschnitt Baumassenmodell der CA Immo, Stand 20.07.2012

Das direkt nördlich angrenzende Grundstück, wo der Masterplan zum Heidestraßenquartier einen „Kunstkubus“ verortete, hat die CA Immo an die Edel AG veräußert, ein Unternehmen der Musik- und Entertainmentbranche mit Sitz in Hamburg. Der Kunstkubus mit einer Bruttogrundfläche von rund 6.500 m² soll die deutschlandweit verteilten Buchverlage der Edel AG aufnehmen und einer Reihe interessierter Verlage und anderen branchennahen Unternehmen ein Domizil bieten, kündigt Michael Haentjes, Vorstand und Mehrheitsaktionär des börsennotieren Unternehmens an. Im Erdgeschoß will er eine öffentlich zugängliche Nutzung unterzubringen, beispielsweise eine Kombination aus Ausstellungshalle und Café, um Kunst und kunstnahe Projekte einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.

Damit wird auch dieser Teil des „Kunstcampus“, wie schon der Teil am Kanal direkt nördlich des Hamburger Bahnhofs auf dem das Ingenieur und Planungsunternehmen Ernst Basler + Partner GmbH ein Bürogebäude errichten will, sich faktisch als ein Bürogebäude mit etwas Ausstellungsfläche und Gastronomie im Erdgesch0ss darstellen.

Immer noch gültige kritische Anmerkung zum vorheringen Planungsprozess

Nachträge 2012:
Tagesspiegel-Artikel vom 22.7.12

Mitte Oktober fand eine Pressekonferenz mit den Investoren der Europacity statt. Im Artikel der Berliner Zeitung wird berichtet, dass Groth an der Lehrter Straße für 250 Mio. Euro 700 Wohnungen bauen möchte. Das wären 357.000 Euro pro Wohnung!

Tagesspiegel letzter Absatz: Es wäre auch sozialer Wohnungsbau möglich!

Portrait Klaus Groth im Tagesspiegel; Verbindung zur Bankgesellschaft: (manager magazin); Tagesspiegel; Berliner Zeitung. Zwischenbericht des Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus zur Bankgesellschaft, Bericht der Grünen-Fraktion.

Nachträge 2013:
Die Groth-Gruppe hat bei der Betroffenenratssitzung am 5.2.13 (Protokoll) und im Stadtentwicklungsausschuss Mitte am 6.3. (Präsentation) ihre Pläne vorgestellt. Am 18. März startet ein neues Workshopverfahren mit sieben acht eingeladenen Architekturbüros. Zu der Aufgabenstellung hat der Betroffenenrat im Vorfeld diese Stellungnahme abgegeben.

Benjamin Pfefferkorn und Nedelykov Moreira Architekten wollen die Meinungen der Anwohner aus der Lehrter Straße in das Verfahren einbringen, dazu fanden bereits am 22.3. und 8.4. statt. Deren Entwurf wird vor der Abgabe noch einmal am 13.4. um 18 Uhr im B-Laden diskutiert werden.

Die erste Entscheidungsrunde im Workshopverfahren zum Städtebau fand am 18.4. statt. Das Entscheidungsgremium hatte sich für einen Entwurf mit relativ hohen freistehenden Häusern entschieden, der laut Bezirksamt aus Gründen des Schallschutzes nicht umgesetzt werden kann, weil der Entwurf der „Lärmminderungsplanung“ des Senats widerspricht (siehe Kommentar Nr. 68)Am 30.5. wurde ein vom Entscheidungsgremium erarbeiteter lärmtechnischer Rahmenplan mit den Fachberatern erörtert und anschließend den Architektenbüros vorgelegt, die jetzt zwei Wochen Zeit haben ihre städtebaulichen Entwürfe entsprechend zu überarbeiten.

Der Artikel im MieterMagazin von Mai 2013 „Filets für den Baulöwen“ beklagt, dass der Bezirks Mitte sich nicht bemüht, einen Anteil an preiswerten Wohnungen durchzusetzen: „Nur 100 Wohnungen sollen zu einer Quadratmetermiete von 8,50 Euro nettokalt angeboten werden.“ Dieser Artikel erwähnt den Antrag zu „sozialen und ökologischen städtebaulichen Verträgen im Zusammenhang mit B-Plänen“ (Drs. 0607/IV), der in der BVV mit Stimmen von CDU und SPD abgelehnt wurde.

Bei der Betroffenenrats-Sitzung am 3.6.13 wurde über das Work­shop­ver­fahren berichtet, am Ende sollte der Film von Mathew Rose und Ursel Sieber “Klaus Groth. Der Bau­löwe — Die Stadt — Der Filz” von 2001 gezeigt werden, was aber auf­grund dieses Schrei­bens von Klaus Groth abge­sagt wurde. Aber mittlerweile steht der Film ja im Netz.

Masterplan-250Die nächsten Entscheidungsrunden fanden am 17.6.  und am 27.6. statt (Bericht darüber im Protokoll vom 2.7.13). Das Ergebnis wird aber erst dann von der Groth-Gruppe veröffentlicht, wenn der Masterplan ausgearbeitet ist und die Häuser an die beteiligten Architektenbüros verteilt sind. Die Pläne sind im B-Laden in der Lehrter Straße ausgestellt.

Der Betroffenenrat Lehrter Straße hat in seiner Oktober-Sitzung einen Offenen Brief an Mittes Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Carsten Spallek, verabschiedet, mit dem er einen Anteil von mindestens 30% bezahlbare Wohnungen (d.h. im Rahmen der WAV= Wohnaufwendungsverordnung des JobCenters) für die Lehrter Straße fordert.

Artikel zu den Forderungen des offenen Briefs in der Berliner Woche: „Betroffenenrat fordert von Bezirkspolitik Einflussnahme auf Bauprojekt“ (nicht mehr online). Die Grünen haben eine Große Anfrage dazu in die BVV eingebracht, die auch schon sehr enttäuschend beantwortet wurde (s. Kommentar Nr. 117).

Beim Stadtentwicklungsausschuss am 30. Oktober hat die Groth Gruppe das Projekt in der Lehrter Straße vorgestellt. Hier ist die Präsentation herunterzuladen.

Modell-masterplan-600

Uwe Aulich „Ein Ufo in der Lehrter Straße“ in der Berliner Zeitung über das Projekt der Groth-Gruppe. Das Statement des Betroffenenrats über die fehlenden bezahlbaren Wohnungen wird doch tatsächlich als eines von „Wutbürgern“, die sich selbst bemitleiden gewertet (skyscrapercity). Da haben doch einige nicht verstanden, dass wir gerne in der gemischten Stadt leben wollen! Das Bild oben zeigt das Modell des Masterplans, weiter oben links: der Masterplan.

Hier der Link zum Planwerk Innere Stadt von 2010. Im Stadtentwicklungsausschuss am 27.11.13 wird der Antrag der SPD für einen VE-Plan (Drs. 1152/IV) beraten.

Nachträge 2014:
Im Stadtentwicklungsausschuss am 29.1.14 wird eine inhaltliche Erweiterung dieses Antrags beraten, voraussichtlich ab ca. 19:30 Uhr. Das Ergebnis s. Kommentar Nr. 137.

Henrik Thomsen wird neuer Geschäftsführer der Groth Gruppe (Pressemitteilung), vor ein paar Monaten noch war er Geschäftsführer bei der CA Immo (und davor auch schon bei der Vivico) und hat 2012 der Groth Gruppe dieses Grundstück an der Lehrter Straße, wie auch am Berlin-Spandauer-Schifffahtrtskanal, am Mauerpark und in Lichterfelde Süd verkauft.

Am 10.2.14 um 18 Uhr findet im Saal der Berliner Stadtmission eine Informationsveranstaltung statt, zu der Bezirksamt und Groth-Gruppe gemeinsam einladen, bei der der Betroffenenrat seine Forderungen verteilen will.

Viele interessierte Nachbarn sind gekommen und haben nach der Vorstellung des Projekts (Präsentation Groth-Gruppe und Präsentation Sauerbruch Hutton) diskutiert und kritische Fragen gestellt (Bericht in der Berliner Woche und bei den Mitte-Piraten „Leben wie am Central Park„). Bericht im Property Magazin, das erstaunlicherweise erwähnt, dass die geplanten Mietpreise den Anwohnern nicht gefallen.

Das Bezirksamt legt für die Mai-BVV einen ablehnenden Schlussbericht vor zum einstimmigen Beschluss der BVV zu 30% bezahlbarem Wohnraum (analog gültiger WAV) im städtebaulichen Vertrag für den Mittelbereich Lehrter Straße (Drs. 1152/IV). Eine unglaubliche Vorgehensweise. Dazu ein Offener Brief des Betroffenenrats Lehrter Straße, der im Mai schriftlich beantwortet wurde.

Die Überschrift passt nicht ganz, denn beim angesprochenen B-Plan handelt es sich um diesen und Wettbewerbe gab es bereits zwei, aber egal, rbb Abendschau vom 14.4.14 (bei Youtube).

Berliner Woche zum Wechsel des früheren Berlin-Chefs der CA Immo, Henrik Thomsen, zur Groth Gruppe. Er hatte den Paketverkauf an der Lehrter Straße, am Berlin Spandauer Schifffahrtskanal, am Mauerpark und in Lichterfelde Süd verhandelt. (UPDATE 2020: Thomsen wechselt in den Vorstand der Deutsche Wohnen, Interview im Tagesspiegel zu Neubau, Mietendeckel und Corona)

Im Architekturforum wird der Mittelbereich jetzt in einem eigenen Thread diskutiert.

Die SPD hat in der BVV nach dem städtebaulichen Vertrag gefragt (Drs. 1397/IV, die sich auf den Beschluss der BVV, s.o. Drs. 1152/IV bezieht). Hier ist die Antwort, der ein Schreiben von Stadtrat Spallek beigefügt ist, das Groth bittet zu prüfen, „ob Sie bereit wären, innerhalb des Kontingents geförderter Wohnungen einen Anteil Wohungen für Empfänger von Hartz-IV-Zuwendungen bereitzustellen.“

Spaziergang durch die Lehrter mit Blick auf die Auswirkungen der Neubauten (Berliner Zeitung).

Die Berliner Woche zum Anteil von Wohnungen für Hartz-IV-Empfänger.

Bericht über die Demo am 14. November: Berlin trägt wieder Filz.

Bei der Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung der Friedrich-Ebert-Stiftung “Die soziale Mischung im Ber­liner Neubau und Bestand: schaffen und erhalten!” am 24.11.2014 hat der Betrof­fe­nenrat Lehrter Straße zur Sozialen Mischung im Neu­bau­pro­jekt “Mit­tel­be­reich Lehrter Straße” an zwei der Referenten, Henrik Thomsen, Geschäfts­führer Pro­jekt­ent­wick­lung der Groth Gruppe, und Prof. Dr. Engel­bert Lütke Dal­drup, Staats­se­kretär, Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt, einen offenen Brief mit seinen Forderungen zur sozialen Mischung über­geben und vorgestellt.

Nachträge 2015:
Thomas Groth im Interview bei Exclusiv zur Mietpreisbremse und Wohnungsneubau. Er sieht eine „Überforderung der Bauträger“ durch die Bezirke (Bau von Kitas, preisgünstigen Mietwohnungen usw.) und spricht sich für „klare Regelungen und eindeutige Konditionen“ aus. Aber weder Senat noch Bezirke trauen sich! Allerdings hält er auch Seggregation, teure Innenstadt und günstigere Außenbezirke für „normal“. Er spricht auch vom Sozialen Wohnungsbau für 7,50 Euro in der Lehrter Straße und rechnet mit 300 (!) Bewerbungen pro Wohnung und sagt voraus, dass sich wohl hauptsächlich Leute aus der Umgebung bewerben werden, deren Wohnungen dann teurer vermietet werden können.

Der Betroffenenrat bekommt keine Antworten zum Thema bezahlbares Wohnen, daher hat er einen weiteren Brief an den Senator und seine Verwaltug geschrieben. Die Forderung: 50%! (Brief zum Download).

Laut Bezirksamts-Beschluss vom 19.5.2015 soll die Kita für 80 Kinder, die die Groth Gruppe im Zusammenhang mit ihrem Neubauvorhaben errichten muss, neben dem Hallenbad im Fritz-Schloß-Park gebaut werden (BA-Vorlage 1169, Anlage 1 und 2 / Berliner Woche). Über diese Pläne hatte der Betroffenenrat Lehrter Straße in seiner Juni-Sitzung gesprochen (wenn das Protokoll verabschiedet ist, werden wir es hier bereitstellen) und will im Juli ein Schreiben verabschieden.

Artikel über Neubau in der Europacity und Lehrter Straße (MieterEcho Nr. 374 – Mai 2015).

Am 14. Juli 2015, 18-20 Uhr laden Bezirksamt und Groth Gruppe zu einer weiteren Informationsveranstaltung über den aktuellen Planungsstand in den Saal der Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68, ein. Hier könnt Ihr die Einladung herunterladen. Hier geht es zur Projektseite der Groth Gruppe.

Bild-mittelb-2015-veranst-aus

Die Berliner Zeitung berichtet über das Projekt und auch die Berliner Woche.

Die Groth Gruppe stellte dem Betroffenenrat Lehrter Straße (BRL) die bei der Informationsversammlung gezeigten Präsentationen zur Verfügung, die der Groth Gruppe und die Präsentation von Sauerbruch Hutton (mit Bildern vom Modell und genaueren Plänen).
Die Zahlen variieren etwas in den Veröffentlichungen und in den Präsentationen: 344 Mietwohnungen sollen nach hinten an der Bahn entstehen in 8 Geschossen (Höhe 26 m), an der Lehrter Straße 255 Eigentumswohnungen zu Preisen ab 3.700 Euro/qm in 6 Geschossen (Höhe 20 m). Im nördlichen Bereich sollen 160 geförderte Wohnungen (158!) gebaut werden, die vermutlich von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Degewo übernommen werden. Dort ist eine vom Senat geförderte Kaltmiete von 6 bis 7,50 Euro/qm vorgesehen. In den freifinanzierten Mietwohnungen sollen Mieten ab 9 bis zu 14 Euro/qm verlangt werden, wird heute gesagt. Aber mal sehen, was der Markt bei Fertigstellung so her geben wird … Und dann ist da noch das Hochhaus, in dem 250 – 300 Studentenwohnungen mit 20 – 25 qm Wohnfläche Platz finden sollen, 18 Geschosse hoch, über die Preise wurde noch nichts gesagt. Aber üblicherweise werden solche Apartements für mindestens 400 Euro vermietet.
Auf Kritik und Forderungen des BRL wurde mit dieser Planung überhaupt nicht eingegangen, wenn man mal von dem uralten und unwichtigsten Wunsch nach Erhalt der Backsteinmauer und des Bahnhauses absieht. Seit Beginn der Planungen wurde versucht günstige Mieten durch Auflagen im Städtebaulichen Vertrg zu erreichen. Im November 2014 hatte der BRL bei der Veranstaltung „Die soziale Mischung im Ber­liner Neubau und Bestand: schaffen und erhalten“ einen offenen Brief abgegeben, der die soziale Durchmischung innerhalb eines Hauses fordert und erst im Juni 2015 einen wesentlich höheren Anteil von Wohnungen, die für die ansässigen Normalverdiener bezahlbar sein (50%) und auch für Transferempfänger leistbar sein sollen (30%) gefordert (Brief an die Senatsverwaltung). 
Mieterinnen und Mieter der Häuser Lehrter Straße 26A – 30 kritisieren die Verschattung ihres Hofes und der Wohnungen in den unteren Geschossen durch den Neubau des nördlichsten Flügels.
Außerdem gibt es Kritik an dem Standort der Kita außerhalb des Baugebietes. Bei der Veranstaltung hat der Verein für eine billige Prachtstraße – Lehrter Straße e.V. dieses Flugblatt verteilt.
Es wurde angekündigt, dass die Offenlegung des Bebauungsplans voraussichtlich Mitte August, während der Sommerferien stattfindet. Dann wird bei MoabitOnline ein neuer Artikel erscheinen.
Mehr Informationen zu diesem Bauprojekt und anderen Planungen rund um die Lehrter Straße: http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen.

Appell von Reiner Zeeb, die Pappeln stehen zu lassen (Demokratie Spiegel).

Neuer MoabitOnline-Artikel zur Öffentlichkeitsbeteiligung B-Plan 1-67VE vom 24. August 2015. Dort auch die weiteren Nachträge und Kommentare.

228 Kommentare auf "Groth-Gruppe kauft „Entwicklungsgebiet“ Mittelbereich Lehrter Straße"

  1. 51
    H. E. says:

    @ 50 „Der Bezirk ist im Verfahren in einer starken Rolle …“
    Beim Hamberger Großmarkt in der Siemensstraße waren das Amt für Stadtentwicklung, der Stadtrat und die BVV auch in einer starken Rolle. Und trotzdem haben das Amt und in der BVV die CDU und die SPD dieses Bauvorhaben genehmigt. Und das, obwohl vorher alle obengenannten und z. B. auch SenStadt von den Mängeln und den Nachteilen für Moabit informiert wurden.

    @ 48 „… ob und wie der Bezirk eigene Interessen durchsetzen möchte“.
    Je mehr ich über die Ausschusssitzung der letzten Woche nachdenke, umso mehr glaube ich, dass dieser städtebauliche Entwurf möglicherweise dem Bezirk oder zumindest einigen bezirklichen Personen schon vorher bekannt war. Und wenn das so gewesen sein sollte, könnte es gut sein kann, dass die Interessen des Bezirks in diesem Entwurf schon enthalten sind oder dass der Bezirk zumindest nichts gegen diesen Entwurf hat.
    Man möge mich gegebenenfalls korrigieren, aber ich kann mich nicht erinnern, dass die Abt. Stadtentwicklung im Ausschuss etwas dagegen gesagt hat. M. E. haben sie und der Stadtrat überhaupt nichts dazu gesagt.

  2. 52
    Thomas Koch says:

    @H.E., 51: Ich akzeptiere, dass für Sie Hamberger und Ihre persönlich empfundene Niederlage zu einer Art „Fixstern“ geworden, ist, an dem sich alles messen lassen muss.

    Alle anderen, die hingegen Stadtentwicklung als einen Prozess sehen, der sich verändert, weiterentwickelt und beeinflussbar ist, sollten sich dafür einsetzen, dass der Bezirk die Vorschläge des Betroffenenrats ernst nimmt und mit dem Investor einen Städtebaulichen Vertrag schließt.

  3. 53
    H. E. says:

    Nein, Herr Koch, für mich ist der Großmarkt keine Niederlage. Ersten ist er noch nicht gebaut, zweitens läuft dagegen noch eine Klage von Anwohnern der Siemensstraße und drittens ist es vor allem eine Niederlage für den Stadtteil Moabit und für den Berliner Städtebau.

    @ 52: „…. Stadtentwicklung … ein Prozess, der sich verändert, weiterentwickelt und beeinflussbar ist…“. Dass sich Stadtentwicklung verändert und weiterentwickelt, ist unbestritten. Die Frage ist nur, in welche Richtung.
    Dass Stadtentwicklung beeinflussbar ist, ist ebenso unbestritten. Hier ist nur die Frage von wem. Und da bin ich der Meinung, dass beim Städtebau der Einfluss der Investoren zu groß ist, dass der Einfluss von Politikern und Abgeordneten, die keine Ahnung von dieser Materie haben, zu groß ist und dass der Einfluss der Bürger immer noch viel zu gering ist.

    Wir werden sehen, was sich an dem jetzt vorliegenden städtebaulichen Entwurf für den Mittelbereich Lehrter Straße noch ändern wird und wie weit dabei der Einfluss der Anwohner eine Rolle spielten wird.
    Die erste Chance für eine angemessene Beteiligung der Bürger hat das Bezirksamt bereits verpaßt. Wenn man die Bürger an dieser Planung beteiligt hätte, wäre der jetzige Plan, der mit der früheren Planung nichts mehr zu tun hat, nicht so plötzlich aus dem Nirgendwo aufgetaucht.

  4. 54
    Susanne Torka says:

    @ H.E.,
    die Präsentation vom 6.3. (Stadtentwicklungsausschuss) ist jetzt ergänzt (auch im Nachtrag):
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/03/Praeentation_Stadtentwicklungsausschuss_Lehrter_06032013.pdf
    und oh Graus, oh Graus, da sind tatsächlich diese Hochhäuser drin. Wenn ich das am 6.3. bemerkthätte, hätte ich bestimmt was dazu gesagt.
    Und auch die Lage von Mietwohnungen an der Bahn und Eigentumswohnungen an der Straße sieht ja wirklich forchtbar aus.

  5. 55
    Thomas Koch says:

    Ich empfehle dem Betroffenenrat, den Investor, die Verwaltung und die Fraktionen in der BVV zu einer öffentlichen Veranstaltung einzuladen. Dort sollte die Anwendung des Baurechts nach dem „Hamburger Modell“ für städtebaulich gute Lösungen und ein Angebot an bezahlbaren Wohnungen, abgesichert über einen städtebaulichen Vertrag, eingefordert werden. Am besten einen konkreten Forderungskatalog vorbereiten – und: warum sollte man immer warten, bis die Verwaltung die Anwohner anhört? Eine eigene, zivilgesellschaftlich organisierte Veranstaltung ist m.E. wirkungsvoller. Nach den nicht eingehaltenen Versprechungen der CA Immo bezüglich einer Parzellierung sollte man da durchaus selbstbewußt vorgehen.

  6. 56
    H. E. says:

    http://futurberlin.de/der-stadtrat-der-aus-der-huefte-schiesst/

    Genau das war mein Eindruck beim Ausschuss für Stadtentwicklung in der letzten Woche betreffend Mittelbereich Lehrter Straße. Es war m. E. die reinste Schmierenkomödie.

    Die Mitarbeiter der Abt. Stadtentwicklung tun mir leid, weil sie offenbar noch mehr gegen die Bürger arbeiten müssen als früher und noch mehr und noch wütendere Bürgerinitiativen gegen sich haben werden. Letzteres konnte man im Ausschuss bei der Diskussion zum Mauerpark bereits sehen.

  7. 57
    H. E. says:

    @ Thomas Koch

    Ihren Vorschlag finde ich sehr gut. Beim Großmarkt haben wir ja damals auch die Initiative ergriffen und einige Fraktionen der BVV überzeugen können. Zusätzlich wäre zu empfehlen:

    1. Die Opposition in der BVV bitten, im Ausschuss für Stadtentwicklung die Anfertigung eines Massenmodells im M 1:500 (nicht im M 1:1000, das ist zu klein !!) vom Investor zu fordern, weil man an einem Modell alles besser erklären kann und alle ein realeres Bild von den Gebäudemassen, Gebäudehöhen und Freiräumen bekommen. Das kostet übrigens nicht mal einen Peanut im Vergleich zu den Baukosten. Siehe hierzu das Modell zum Hamberger Großmarkt unter https://moabitonline.de/2308.
    2. Jedes Schriftstück, das an das BA geht, als Kopie an die TAZ, die Berliner Zeitung, den Tagesspiegel, die Berliner Woche und den rbb schicken.
    3. Dito an die Fraktionen in der BVV.
    4. Die Redaktionen dieser Presseorgane um einen Ortstermin samt Begehung und Gespräch beim Kaffee bitten. In der Regel ergibt das einen Artikel in der Zeitung oder in der Abendschau.

    Und allgemein möchte ich vorschlagen, dass sich die Moabiter Initiativen, bei denen es sich um ein großes Bauvorhaben dreht, zwecks Erfahrungsaustausch besser oder überhaupt vernetzen und auch mal zusammensetzen. Da könnte ich auch mal das Modell für den Großmarkt zeigen.

  8. 58

    Heute ist das Workshopverfahren zum Mittelbereich gestartet und zwar mit 8 Architekturbüros. Sehr kurzfristig und kooperativ hat die Groth-Gruppe ein Architekturbüro unseres Vertrauens zusätzlich zum Verfahren eingeladen.

  9. 59
    Susanne says:

    Die verschiedenen Vorschläge, wie die neue Wohnungsbauförderung gestaltet werden könnte, hat der Tagesspiegel hier aufgelistet:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bauboom-in-berlin-alle-wollen-bauen-aber-wie/7983804.html

  10. 60
    H. E. says:

    Das Ergebnis des Wettbewerbs/Workshopverfahrens wird voraussichtlich von der Groth-Gruppe am 29.Mai im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt (siehe Tagesordnung für morgige Sitzung letzter Punkt).

  11. 61

    Das kann aber erst nur ein Ergebnis des Städtebaus sein, denn das Workshopverfahren ist dreistufig und endet erst vor den Sommerferien.

  12. 62
    H. E. says:

    Zitat: „Wettbewerbsergebnis Lehrter Str. 27 – 30“. Auch wenn es dabei nur um den Städtebau gehen sollte, es wäre entscheidend! Denn dabei wird z. B. festgelegt, wie hoch die Hochäuser werden und wo sie hinkommen, wie groß der Platz wird, wie breit die Vorgärten werden und wie der ganze Bereich und seine Grünflächen für die Öffentlichkeit zugänglich werden (Thema „Gated Community“). Mit in sich geschlossenen Blöcken z. B. könnte man die Öffentlichkeit hervorragend ausschließen.
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/03/Praeentation_Stadtentwicklungsausschuss_Lehrter_06032013.pdf Seite 11

  13. 63
    H. E. says:

    Im neuen Mietermagazin steht der Artikel „Filets für den Baulöwen“. Im Artikel geht es um den Mittelbereich.

    Der CDU und der SPD wird der Artikel sicher nicht gefallen, und Herrn Stadtrat Spallek wahrscheinlich auch nicht. Hier zwei Kernsätze:
    „Der Bezirk Mitte macht keine Anstalten, auch ein Angebot an bezahlbaren Wohnungen durchzusetzen. ….. Der Bezirk Mitte hat … beim Neubaugebiet Heidestraße seine Planungshoheit freiwillig an den Senat abgegeben, und in der BVV wurden Anträge, die den Investor zu einer sozialen Mischung verpflichten sollten, von der SPD-CDU-Mehrheit abgeschmettert.“
    Wir sollten uns das merken – bis zur Wahl im Herbst.

    Mir scheint, mit Herrn Gothe hatten es die Moabiter schon nicht einfach, aber mit CDU-Stadtrat Spallek und CDU und SPD ist Moabit vom Regen in die Traufe geraten. Und keiner möge mir erzählen, das Amt für Stadtentwicklung habe von der Groth-Planung für die Lehrter Straße inkl. Hochhäusern nichts gewußt. Ich würde ein Sixpack Schultheiss wetten, dass diese Planung mit dem BA abgekaspert war, bevor sie im Ausschuss vorgestellt wurde. Leider hat keine der Fraktionen Herrn Spallek oder die Amtsleiterin um Stellungnahme gebeten.

  14. 64
    zum Nachdenken says:

    über Dichte und Hochhäuser ein älterer Mietermagazin-Artikel „Mythos Dichte“:
    http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1212/121214.htm

    Ich bin der Meinung, nicht jede höhere Bebauung ist schlecht, es kommt auf die umgebenden Freiflächen an.

  15. 65
    H. E. says:

    Jedes Hochhaus in der Stadt trägt zur Unwirtlichkeit der Stadt bei und ist eine Belastung für die gesamte Infrastruktur und Ökologie, insbesondere der nahen Umgebung. Und gewollt ist es nur von Investoren und von speziellen Politikern, aber nie von den Anwohnern.

    In Lichtenberg gibt es genug Freifläche um die Hochhäuser, und wie sieht es dort aus: Ungepflegt, öde, große Parkplätze und nachts graust es einen, wenn man von der Straßenbahn aus eins dieser beziehungslos in der Gegend herumstehenden Hochhäuser erreichen möchte. Positives kann ich daran nicht erkennen.

  16. 66
    Susanne Torka says:

    Und wie siehst Du die Situation im Hansaviertel?
    Da hat sich gerade eine Bürgerinitiative gegen die Blockbebauung ausgesprochen und einen neuen Wettbewerb durchgesetzt, der die Neubebauung mehr im Stil der aufgelockerten Hochhäuser des Hansaviertels zum Ziel hatte?
    Forderung nach Info über den Wettbewerb (wurde ja viel zu lange im Ausschuss debattiert)
    http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-mitte/hansaviertel/artikel/14089-buerger-sollen-ueber-bauprojekt-hansahof-informiert-werden/
    Wettbewerbsergebnis
    http://www.competitionline.com/de/wettbewerbe/117742
    Information über Werkstattgespräch am 9.5.2012
    http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuell/presse/archiv/20120511.1400.370028.html
    Bürger wehren sich gegen geplanten Hansahof
    http://www.morgenpost.de/berlin/article1691577/Buerger-wehren-sich-gegen-geplanten-Hansahof.html
    Angst um die Moderne
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/angst-um-die-moderne/4407152.html
    beide Artikel von Juli 2011

    Ich bin der Meinung, dass auch in hohen Häusern gute Wohnungen entstehen können und eine gute Freiraumplanung rundrum möglich ist. Die muss ja nicht auf den Prämissen der autogerechten Stadt mit Parkplätzen wie in Lichtenberg aussehen.

  17. 67
    H. E. says:

    Richtig ist, dass ein Architekt auch für Hochhäuser Wohnungen mit guten Grundrissen und guter Ausstattung planen kann. Das macht aber noch nicht guten Städtebau aus. Dazu gehört auch der öffentliche Raum und vor allem das Gefühl, dass die Menschen haben, wenn sie sich Tag und Nacht auf ihren zwei Beinen zu ebener Erde in diesem Außenraum bewegen.

    Der Unterschied zwischen Lichtenberg und dem Hansaviertel ist, dass das Hansaviertel kein übliches Wohngebiet ist. Es ist das Produkt einer Bauausstellung. Bauten und Grünanlagen stehen seit 1995 unter Denkmalschutz. Die Lage ist zentral. Und das durchschnittliche Einkommen und auch die Kritikwilligkeit der Bewohner dürften entschieden höher liegen als in Lichtenberg.

  18. 68

    @ Nr. 60,
    das Thema Mittelbereich Lehrter Straße ist doch nicht in der Tagesordnung des nächsten Stadtentwicklungsausschusses am 29.5. (da ist nur noch der Mauerpark, was die Groth-Gruppe betrifft, und natürlich Schultheiss).
    Das hängt vermutlich damit zusammen, dass das Bezirksamt gegen die Juryentscheidung, die das Gremium für den Mittelbereich am 18.4.13 getroffen hatte (relativ frei stehende höhere Häuser), interveniert hatte, aus Gründen der „Lärmschutzminderungsplanung“ des Senats. Hier ist das entsprechende Dokument zu finden:
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/laerm/laermminderungsplanung/download/laermaktionsplan/materialien/lap_berlin_handreichung.pdf
    Wenn diese Planungsvorgaben nun für die ganze Stadt gelten soll, dann kann man ja nur noch Blöcke bauen! Und warum hatten die Architekten die dann nicht als Vorgabe, wenn sie seit Dezember 2012 gelten?
    So waren alle erst einmal ratlos, wie mit der Situation umzugehen sei, weil die Jury sich im vollen Bewusstsein der Lärmschutzproblematik entschieden hatte, aber alle (!) waren die ständigen engen oder weiteren Blöcke leid gewesen. Zwei Vertreter der Groth-Gruppe waren bei unserer Betroffenenratssitzung am 7.5. anwesend und kündigten an, dass der Jury das Problem zur Entscheidung am 16.5. vorgelegt werden solle. Doch auch dieser Termin wurde abgesagt. Jetzt soll am 30.5. über einen „Idealplan“ entschieden werden und die Architekten in die 2. Runde bis zum 19.6. gehen.
    Wir hoffen sehr, dass dieser Idealplan nichts mit dem Plan zu tun hat, den die Groth-Gruppe im März beim Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt hatte:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/03/Praeentation_Stadtentwicklungsausschuss_Lehrter_06032013.pdf
    Die Entwürfe, die die Architekten am 18.4. vorgelegt hatten, dürfen wir als Betroffenenrat nicht veröffenlichen, aber bei uns im Laden dürfen wir sie auslegen und diskutieren. Unser nächstes Treffen ist (ausnahmsweise montags) am 3.6. um 19 Uhr.

  19. 69

    Am 30.5. wurde ein vom Entscheidungsgremium erarbeiteter lärmtechnischer Rahmenplan mit den Fachberatern erörtert und anschließend den Architektenbüros vorgelegt, die jetzt zwei Wochen Zeit haben ihre städtebaulichen Entwürfe entsprechend zu überarbeiten. Die nächste Entscheidungsrunde findet am 17.6. statt.

  20. 70
    Hans Richter says:

    Ich hab durch nen Aushang mitbekommen, das der Betroffenenladen? einen Film über Groth zeigt. Datum und Ort hab ich allerdings nicht im Kopf. Warum steht hier kein Hinweis? Könnte man den nicht auch im Filmrauschpalast zeigen?

  21. 71
  22. 72
  23. 73

    Bei der gestrigen Betroffenenratssitzung sollte eigentlich der Film von Nathew Rose und Ursel Sieber „Klaus Groth. Der Baulöwe – Die Stadt – Der Filz“ von 2001 gezeigt werden. Die Filmvorführung haben wir jedoch auf grund des Schreibens von Klaus Groth, das uns am frühen Nachmittag erreichte ausfallen lassen, hier der Brief als pdf:
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/06/Stellungnahme_Groth_Film_20130603_145803.pdf

    Auch im Café der Kulturfabrik sollte der Film gezeigt werden:
    https://twitter.com/BinBerlinerIn/status/341584222470946816
    Auch diese Filmvorführung fand nicht statt. Wir hatten ihnen den Brief zur Kenntnis gegeben.

    Schade dass Herr Groth sich nicht einfach den mehr als 10 Jahre alten Film mit uns angeschaut hat und dann die Gelegenheit wahrgenommen, die dort (möglicherweise) enthaltenen Falschaussagen richtig zu stellen. Das wäre im Sinne von Diskussion und Transparenz besser gewesen.

  24. 74
    Susanne Torka says:

    @ 72,
    danke für den Artikel-Link. Ich finde besonders den letzten Abschnitt interessant. Man sei mit den 21 Betrieben mit 200 Mitarbeitern, die dort verschwinden müssen, im Gespräch und auf gutem Wege, während die Betroffenen selbst das ganz anders sehen.
    Genau wie hier bei uns in der Lehrter Straße!
    Hier heißt es von der Groth-Gruppe, es hätten sich noch keine Gewerbetreibenden gemeldet für ein mögliches Gewerbegebiet im Norden der Fläche … und die, die da sind werden gekündigt und sollen 2 Jahre Bauzeit irgendwo anders überbrücken? Das kann doch nicht funktionieren!

  25. 75
    Zeitungsleser says:

    Mittlerweile gibt es im Mauerpark eine „Briefaffäre“ von Groth – ist aber auch merkwürdig: ein Brief einer Initiative an den Senat wird von einem Anwalt von Groth mit Drohungen beantwortet – sogar der Senat distanziert sich:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnbebauung-am-mauerpark-senat-distanziert-sich-von-investor/8274288.html
    oder auf der Webseite der „Freunde des Mauerparks“ mit einer ganzen Linksammlung am Ende:
    http://www.mauerpark.info/2013/05/mauerpark-einschuchterung-statt-burgerbeteiligung/
    Sehr anschaulich auch in den „Prenzlauer Berg Nachrichten“, die die Behauptungen, die die Bürgerwerkstatt nicht mehr machen darf auflistet:
    http://www.prenzlauerberg-nachrichten.de/politik/_/mauerpark-anwalte-gegen-die-burgerwerkstatt-171191.html

  26. 76
    Kulturfabrik Moabit says:

    @73
    Das Cafe der Kulturfabrik wurde extern angesprochen ob dort der Film “Klaus Groth. Der Baulöwe – Die Stadt – Der Filz” öffentlich gezeigt werden darf. Wir konnten den Film jedoch nicht zeigen weil keine Genehmigung des Rechteinhabers des Films für eine öffentliche Vorführung vorgelegt wurde. Diese Genehmigung muss man aber bei einer öffentlichen Vorführung zwingend haben. Das Groth Schreiben haben wir gelesen war aber nicht die Ursache für die Absage denn für den Filminhalt ist der Autor verantwortlich daher muss der ja auch eine öffentliche Vorführung genehmigen
    gruß
    django

  27. 77
    H. E. says:

    Man sollte sich weniger mit den Investoren beschäftigen und statt dessen Haltung und Handeln der Fraktionen der BVV und des Stadtrates hinterfragen, denn diese und insbesondere die CDU und die SPD könnten sämtliche Fehlentwicklungen und Auswüchse in Sachen Stadtplanung und Städtebau in Mitte verhindern. Es ist zu fragen, warum sie es nicht tun. Und über diese Antworten sollte man dann öffentlich diskutieren.

    Und zusätzlich ist zu fragen, wieso von der BVV die Mini-Bürgerbeteiligung des Stadtrates toleriert wird. Warum fordern wir z. B. nicht für Moabit im Rathaussaal eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Bürgerbeteiligung bei großen Bauvorhaben“ ?

  28. 78
    Rané says:

    @ H.E.
    Bin eher dafür sich mit den Juristen zu beschäftigen und die Spreu vom Weizen zu trennen. Was den Film betrifft, hat der Autor wohl keinen guten Anwalt. Aber was nützt ein guter Anwalt, wenn der Richter nicht wirklich „unabhängig“ ist. Bedaure unsere Verfassungsrichter, die selten so viel zu tun hatten, wie in diesen
    Zeiten. Fehler in der Politik und in den anderen Instanzen. Tip an die Jurastudenten und die, die noch ein Thema für die Doktorarbeit suchen, sich mit der juristischen Verfilzung in unserem Land zu beschäftigen. Ist für unsere Demokratie und dessen Gewaltenteilung absolut notwendig, denn auch die „unabhängige Presse“ wankt in vielen Bereichen.

  29. 79
    Investorenbeobachter says:

    @ 72,
    das mit den 2.700 Wohnungen in Lichterfelde, statt der ursprünglich geplanten 500 – 600 plus Natur- und Landschaftspark scheint sich ja zu verdichten:
    http://worldinproperty.de/article/2700-wohnungen-in-lichterfelde-geplant-970

  30. 80
    Hans Richter says:

    redet ihr über diesen Film? http://www.youtube.com/watch?v=1dn53L3jKtY

  31. 81
  32. 82

    Die Kontraste-Redaktion hat überprüft, wie es mit den Filmrechten zu „Klaus Groth. Der Baulöwe – Die Stadt – Der Filz“ von 2001 aussieht. Die einstweilige Verfügung bezog sich auf eine einzige bestimmte Behauptung.
    Das wird aus dem Film herausgeschnitten und er wird uns in der gekürzten Fassung für eine öffentliche Vorführung zur Verfügung gestellt. Wann das allerdings der Fall sein wird, das wissen wir noch nicht.

  33. 83
    H. E. says:

    Was hat denn die Entscheidungsrunde am 17.06. betreffend die weitere Planung ergeben?

  34. 84
    khd (Editor) says:

    Hallo, hier wurde vor kurzem mit Presse-Links aufs Großbauprojekt der Groth-Gruppe in Lichterfelde-Süd („Parks Range“) hingewiesen. Ausführliche Infos zu diesem Planungs-Konflikt um ein 110-Hektar-
    Grundstück, der bereits seit den 1970er-Jahren (!) schwelt, sind zu finden unter: http://pruefstein-lichterfelde-sued.de/ .
    Dazu gibt es auch ein FORUM unter:
    http://forum.pruefstein-lichterfelde-sued.de/ .

    K.-H. Dittberner (Herausgeber dieses Portals)

  35. 85
    H. E. says:

    Danke für die interessanten Links in Kommentar 84.

    Ganz unabhängig von irgendwelchen aktuellen Bauvorhaben finde ich jedoch, dass man sich besser mit Politikern und Parteien befassen sollte. Jeder Politiker – mindestens vom Stadtrat an aufwärts – müßte m. E. seine Vermögensverhältnisse jährlich offenlegen und genauso müßten die Parteien jährlich ihre Spendeneinnahmen samt Herkunft öffentlich machen. Ich glaube, dann würde manches große Bauvorhaben bürger- bzw. wählerfreundlicher aussehen.

  36. 86
    Betroffenenrat Lehrter Straße says:

    @ 83,
    für eine Veröffentlichung müssen wir da auf die Pressemitteilung der Groth-Gruppe warten (möglicherweise kommt diese erst nach Abschluss des gesamten Verfahrens).
    Aber im B-Laden können zu den Öffnungszeiten die städtebaulichen Entwürfe angesehen werden.

  37. 87
    Hans Richter says:

    warum müsst ihr auf die Pressemitteilung warten? Ich dachte immer, wir leben (hüstel) in einem freien Land?

  38. 88

    Ganz einfach Hans, weil, wenn man an einem Verfahren teilnimmt, man sich dann an die Spielregeln halten sollte.

  39. 89
    Hans Richter says:

    war das nicht öffentlich?

  40. 90

    Nein!
    Aber wir können die Unterlagen im B-Laden zur Einsicht zur Verfügung stellen. Was bei den öffentlichen Betroffenenrats-Sitzungen berichtet wurde, steht jeweils im Protokoll. Das von Juli wird allerdings erst nach der Verabschiedung in der August-Sitzung am 6.8. auf die Webseite gestellt.
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/betroffenenrat

  41. 91
    Hans Richter says:

    http://www.berliner-zeitung.de/berlin/charlottenburg-wilmersdorf-luftballons–so-hoch-wie-haeuser,10809148,23959420.html
    Hat zwar nicht unbedingt mit Moabit und der Lehrter zu tun, aber interessant ist es trotzdem. Besonders wütend hat mich gemacht, zu lesen, wie, in diesem Fall die Post, mit nem Grundstück, das allen gehört, umgeht. In diesem Fall wurde das Grundstück 2008 für 650.000 Euronen an Lorac quasi verschenkt, der das wiederum für 35.000.000 Euros an die Groth Gruppe verkauft hat. Sauberer Gewinn für Lorac, die Bevölkerung erntet dafür nen Abriß der Kleingartenanlage und darf in die Röhre gucken. Hoffentlich wird da nie Baurecht geschaffen, aber der jetzige Senat wird es schon richten. Für die Groth Gruppe natürlich.

  42. 92

    Aus der BVV – eine Vorlage zur Kenntnisnahme bezüglich Bebauungsplänen in der Lehrter Straße. Die Öffentlichkeitsbeteiligung soll noch im September starten:
    http://www.berlin.de/ba-mitte/bvv-online/vo020.asp?VOLFDNR=5601

  43. 93
    Lehrter Straßen Bewohner says:

    Interessant!
    Zitat aus der Begründung:
    „Das Plangebiet ist derzeit durch ein Nebeneinander von Wohnen und das Wohnen nicht störenden gewerblichen Nutzungen gekennzeichnet. Während die Gebäude Lehrter Straße 6-11 sowie 18-22 nahezu vollständig zum Wohnen genutzt werden, befindet sich auf dem Grundstück Lehrter Straße 12 ein Beherbergungsbetrieb sowie auf dem Grundstück Lehrter Straße 17 die Botschaft der Republik Indonesien und weitere das Wohnen nicht störende gewerbliche Nutzungen. Es sind Bestrebungen der Eigentümergesellschaft des Grundstückes Lehrter Straße 17 bekannt, Teile des Grundstückes zukünftig einer Wohnnutzung zuzuführen.“
    Wie kommen diese Stadtplaner eigentlich da drauf, dass es eine Mischung von Wohnen und das Wohnen nicht störenden gewerblichen Nutzungen gibt? Haben sie vergessen ihr eigenes Umweltamt zu fragen? Das hatte doch vor ca. 2 Jahren mal ein Gespräch zwischen Anwohnern und Betreiber des A+O Hostels organisiert. Danach sind einige Auswüchse zurückgegangen, aber die nächtliche Lärmbelästigung ist immer noch sehr stark:
    https://moabitonline.de/5390
    Auch die Cateringfirma ist nicht gerade leise, wenn die Autos zwischen 23.00 und 24.00 Uhr abgestellt werden. So gesehen ist eine Umnutzung des ehemaligen Hertie-Lagerhauses in Wohnungen auf jeden Fall zu begrüßen, abgesehen von der Bauzeit natürlich.

  44. 94
    Abenschau-gucker says:

    Zwar Groth in Schmargendorf und nicht in Moabit, aber hier geht’s um 50:50 oder um alles oder nichts, siehe Abendschau:
    http://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20130816_1930/kampf-um-kleingartenkolonie.html

  45. 95

    Gestern bei der Betroffenenratssitzung wurde mal wieder überlegt, wie wir darauf hinwirken könnten, dass nicht nur hochpreisige Wohnungen im Mittelbereich entstehen, sondern auch solche, die für Normalverdiener und Menschen, die auf Transferleistungen angewiesen sind, bezahlbar sind.
    Da gibt es das Beispiel von 10% Neubauwohnungen für 5,50 Euro netto/kalt, die auf dem sog. Freudneberg-Gelände von der Bauwert errichtet werden. Das hat der Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain durchgesetzt. Und es gibt das Bauprojekt der Howoge an der Treskowallee in Lichtenberg, bei dem nach dem Lichtenberger „Bündnis für Wohnen“ von 2010 verfahren wird, d.h. 10% mit ALG-II-fähigen Miethöhen und 20 % am Mietspiegel orientiert.
    Es wurde zwar von einigen gestern die Meinung vertreten, dass diese Prozentzahlen bei weitem nicht ausreichen, sondern sich der Anteil an bezahlbaren Wohnungen an der bestehenden Sozialstruktur orientieren solle, dennoch ist festzustellen, dass es im Bezirk Mitte bisher keine solche Vereinbarungen gibt und so etwas hier in der Lehrter Straße immerhin ein Fortschritt wäre.
    Mehr Infos im MieterMagazin von Juni 2013:
    http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0613/061320.htm

  46. 96

    Morgen am Freitag findet im Kino Babylon eine Podiumsveranstaltung statt und der Film über Klaus Groth vomn 2001 wird gezeigt, hier das Programm der Linken Kinonacht (Eintritt frei)
    http://www.linkekinonacht.de/

  47. 97
    H. E. says:

    Im letzten Ausschuss für Stadtabwicklung der BVV Mitte wurde offenbar festgelegt, dass im nächsten Ausschuss am 30.10.2013 die Groth-Gruppe erneut ihr Projekt Lehrter Straße vorstellen wird.

  48. 98
    Susanne Torka says:

    Nicht wirklich „erneut“, denn die Vorstellung des Ergebnisses des städtebaulichen Wettbewerbs wurde bis jetzt immer wieder verschoben. Aber am 30.10. soll es jetzt wirklich passieren!

  49. 99
    H. E. says:

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnanlage-marthashof-am-mauerpark-anwohner-wollen-gruenflaeche-auch-nutzen/8916152.html

    So ähnlich könnte es sich auch an der Lehrter Straße entwickeln. Man sollte bei dem Wettbewerbsergebnis sehr darauf achten, wo auf dem Grundstück überall geschlossene Bereiche geplant werden und wo Zäune stehen könnten.

    Das Grundübel war und ist jedoch, dass der Senat die Grundstücke nicht parzelliert, sondern immer wieder zu große Flächen verkauft und damit jeweils auch die Möglichkeit verschenkt, einen sozial gerechten Städtebau, eine ebensolche Mietenpolitik und auch Stadtentwicklung durchzusetzen.

    Und wo ist die Opposition, was machen Grüne und Linke gegen diese Politik?

  50. 100

    @ H.E.
    nochmal: das Grundstück wurde nicht vom Senat verkauft, sondern von der CA Immo. Wo es passt ist Deine Kritik aber natürlich richtig.
    Wir haben auf unserer Oktober-Sitzung einen Offenen Brief an Stadtrat Spallek verabschiedet, in dem wir einen Anteil von mindestens 30 % bezahlbaren Wohnraum (WAV-kompatibel) für das Baugebiet fordern.
    http://www.lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2013/10/Spallek_bezahlb-Wohnen_2013-10-01.pdf