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Julias Tagespflege

Mitte Dezember 2011 hat am Stephanplatz Julias Tagespflege eröffnet in der früheren Apotheke und im ehemaligen Stadtteilladen von BürSte. Von dem Brand oder von der alten Apothekeneinrichtung ist nichts mehr zu sehen, die Renovierung hat ziemlich lange gedauert. Eine Wand des Essraums ist bis zur Decke mit einer hellen Birkenlandschaft bemalt. Das ist keine Fototapete, es ist ein echtes Wandbild.

Helle, großzügige und gemütliche Räume laden Seniorinnen und  Senioren aus dem Kiez oder von weiter weg ein, gemeinsam mit Gleichaltrigen der Einsamkeit der eigenen vier Wände für einige Zeit zu entfliehen. Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück, danach stehen Brettspiele und viele andere Beschäftigungen auf dem Programm.  Das ist auch ein Beitrag zur Demenzprophylaxe. Eine Physiotherapeutin bietet Krankengymnastik an, eine Fußpflegerin kommt bei Bedarf. Der Blutdruck wird gemessen und, weil auch eine Krankenschwester zum Team gehört, kann für Diabetiker auch Insulin gespritzt werden. Manchmal laufen im geräumigen Wohnzimmer russische Filme, denn viele der Gäste kommen von dort und haben zu Hause nicht die Gelegenheit. Nach dem Mittagessen werden hier die Ruhesessel ausgeklappt und die Aromalampe zur Relaxstunde angezündet. Verschiedene Diäten oder Essenswünsche können berücksichtigt werden.

Besondere Freude kommt auf, wenn Anna ihre Ziehharmonika mitgebracht hat und gemeinsam Volkslieder gesungen werden. Da schwingt schon mal die eine oder andere Hochbetagte das Tanzbein. Sehr beliebt ist auch das therapeutische Kochen, gemeinsam werden Teigtaschen oder Gebäck hergestellt.  Ein Ruheraum mit Pflegebett steht zur Verfügung, wenn es einem mal zu viel wird und er sich zurückziehen möchte. Nach dem Nachmittags-Kaffee werden die Gäste wieder nach Hause gebracht. Im Sommer sind auch gemeinsame Spaziergänge oder Ausflüge geplant.

Die meisten Seniorinnen und Senioren, die die Tagespflege besuchen, leben alleine und werden von ihren Angehörigen gepflegt, oft mit Unterstützung von Pflegediensten. Wer aber fast den ganzen Tag alleine verbringt, läuft Gefahr leichter an Demenz zu erkranken. Für die Tagespflege muss ein Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden, Julias Pflegeteam hilft dabei. Je nachdem welche Pflegestufe man hat, werden 1 oder auch 2 Tage pro Woche bewilligt. Die Kosten werden zusätzlich zum Pflegegeld von der Krankenkasse übernommen. Es gibt auch für Senioren ohne Pflegestufe die Möglichkeit beim Bezirksamt Demenzbetreuung zu beantragen (nach §45 SGB XI). Je nach Schwere des Falles werden 2 oder 4 Tage im Monat bewilligt. Insgesamt hat Julias Tagespflege 10 – 15 Plätze, bei wechselndem Besuch können so eine ganze Menge alter Menschen betreut werden.

Kontakt:
Julias Tagespflege, Stephanstraße 26, 10559 Berlin
Leiterin: Marina Maksymiuk, Tel. 39881960
www.julias-pflegeteam.de, MoabitOnline von 2010.

Fotos: Julias Tagespflege. Zum 5. Geburtstag von Julias Pflegeteam in der Rathenower Straße 47 erschien schon 2010 ein Artikel sowohl in der LiesSte als auch bei MoabitOnline.

Zuerst erschienen in LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 21, Frühjahr 2012

Ein Kommentar auf "Julias Tagespflege"

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