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Wie soll der Diskuswerfer heißen?

Vom Müllhaufen im Hinterhof ins Foyer der Sporthalle im Poststadion

Helmut Böhm, 81 Jahre, ist nicht nur für die ASV-Leichtathleten fast rund um die Uhr im Einsatz, nein, auch für die Sozialkommission des Bezirks. So besucht er ältere Bewohner/innen des Kiezes an ihren Geburtstagen und überreicht im Auftrag des Bürgermeisters Blumensträuße. Bei einer solchen Tour entdeckte er im Hof der Bochumer Straße 4 die Statue eines Diskuswerfers. Der hatte gewiss viele Jahre als Schmuck der Blumenrabatten gedient, war bei der Sanierung aber auf einem Schuttberg gelandet.  Dieser Anblick versetzte dem früheren Zehnkämpfer einen Stich ins Herz. Böhm entschloss sich spontan die Statue zu retten.

Nach einem Gespräch mit dem Hausmeister konnte der Kontakt mit dem nicht in Berlin lebenden Eigentümer hergestellt werden. Doch gestaltete sich die Kommunikation aus Sicht der ASV schwierig. Zunächst wollte man prüfen, ob die Statue, die im Stil des Diskuswerfers von Myron gestaltet ist, nicht vielleicht doch wertvoll sein könnte. Und dann plötzlich sollte die Abholung so schnell wie möglich organisiert werden. In der Zwischenzeit war die Figur umgefallen und Teile waren abgebrochen. Michael Urban vom Heimatverein Tiergarten e.V. unterstützte das Anliegen u.a. mit Recherchen. Zehn starke Sportler versuchten den Koloss zu transportieren, bei unhandlichen 400 bis 500 kg ein schwieriges Unterfangen. Schließlich klappte es mit Hilfe eines Hubwagens aus der Behindertenwerkstatt.

Den Sommer über wurde bei jeder Gelegenheit geschliffen, gefeilt, gegipst, ein Daumen und ein Ellenbogen neu modelliert und zum Schluss die ganze Figur mit wasserfester Farbe gestrichen. Denn die Sportler/innen des ASV hatten geplant, den Diskuswerfer in den Außenanlagen des Poststadions aufzustellen. Doch da hat das Sportamt ein Wörtchen mitzureden.  Die Genehmigung dauerte seine Zeit und so machte sich zwischenzeitlich  eine gewisse Enttäuschung breit, ob das Bezirksamt das Geschenk des Vereins vielleicht nicht annehmen wolle. Schließlich konnte am 12. Dezember die Statue offiziell eingeweiht werden. Sie steht im Foyer der Sporthalle und ist fest im Boden verankert. „Vielleicht doch gar nicht so schlecht, dass sie hier drinnen steht, angesichts der Verwüstungen, die Fans beim letzten Fußballspiel hinterlassen haben“, meinte Bärbel Jensch, die ASV-Vereinsvorsitzende in ihrer Rede. Nach Malgruppe und Buch ist die Restaurierung des Diskuswerfers das dritte kulturelle Projekt des Sportvereins. Jensch bedankte sich bei allen, besonders bei Helmut Böhm, Ahmad Jaridi, Holger Blume, Max Jorde und Micha für die geleistete Arbeit.

Ein Name wird noch gesucht für den Discobol. Wer eine Idee hat, sollte sich bei Max Jorde bis zum 15. Januar 2012 per mail melden: maxjorde@arcor.de.

Zum Schluss möchte ich noch auf den Termin des Tanz-Fitnessprogramms Zumba beim ASV hinweisen: immer Donnerstag von 19:30 bis 20:30 in der Sporthalle im Poststadion. Auch der Termin für den 4. Helmut-Böhm-Lauf steht bereits fest: der 29. April 2012 im Fritz-Schloß-Park, Meldungen sind schon möglich.

Fotos: Helmut Böhm und Susanne Torka

Bericht im Berliner Abendblatt vom 24.12.11

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