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Informationsveranstaltung Schultheiss-Gelände

Am 29. März soll jetzt doch noch eine Informationsveranstaltung zu den Planungen auf dem Gelände der früheren Schultheiss-Brauerei stattfinden. Bereits vom 7. Februar bis zum 7. März hatten die Unterlagen zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-43VE ausgelegen. Auf eine über die förmlich vorgeschriebenen Verfahren hinausgehende Öffentlichkeits­betei­li­gung hatte dabei die von Bezirksstadtrat Ephraim Gothe geführte Stadtentwicklungverwal­tung verzichtet, obwohl die Ent­wick­lungs­planungen für dieses Areal in den vergangenen Jahren auf sehr großes Interesse gestoßen waren und zudem mitten im Gebiet des „Aktiven Stadtzentrums Turmstraße“ sowie dem Gebiet des Quartiersmanagments Moabit-Ost liegten also zwei Verfahren, zu denen sich der Bezirk „Bürgerbeteiligung“ auf die Fahnen schreibt. Doch erst nachdem die Bezirksverordnetenversammlung Mitte (BVV)  in ihrer Sitzung am 17. Februar einstimmig Stadtrat Gothe zur Durchführung einer Informationsveranstaltung, deren Ergebnisse in die Auswertung einfließen, aufgefordert hatte, kommt es jetzt zu einer Informationsveranstaltung zu den Plänen, die das Quartiersmanagement Moabit-Ost mit organisiert. Dem vorausgegangen war der Brief eines Bürgers an die BVV mit der Forderung nach einer Erläuterungsveranstaltung. MoabitOnline ist darüber hinaus bekannt, dass schon bei der anlässlich der „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ im April 2008 mindestens ein Bürger in seiner  Einwendung für die öffentliche Auslegung eine Informationsveranstaltung angeregt hatte.

In seiner Antwort an die BVV in einer Vorlage zur Kenntnisnahme führte Stadtrat Gothe im Hinblich auf die von der BVV geforderte Info-Veranstaltung aus: „Denkbar wäre die Durchführung einer Veranstaltung im März/April 2011, die aber somit nach Ablauf der öffentlichen Auslegung nur einen rein informatorischen Charakter haben könnte.“ was nahelegt, dass Gothe eine Berücksichtung der Beiträge bei der Veranstaltung zum Bebauungsplanverfahren nicht durchführen will. Denn ein gesetzliches Verbot der Berücksichtigung gibt es offenkundig nicht, sagt doch auch der Text zum förmlichen Verfahren „Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.“, wohlgemerkt hier steht „können“ und nicht „müssen“. Insofern bleibt abzuwarten, inwiefern die Beiträge der Bürger bei der anstehenden Informationsveranstaltung auch tatsächlich in das förmliche Verfahren aufgenommen werden. Allerdings haben bei vielen Bebauungs­planungen mit einem hohen Beteiligungsgrad Bürger hinterher den Eindruck, dass die Anregungen von der Abteilung Stadt­entwicklung weggewogen und nicht abge­wogen wurden.

Aber vielleicht wird es ja diesmal doch anders kommen. Viele der Anregungen zur Schultheiss-Planung, von denen MoabitOnline erfahren hat, sind jedenfalls differenzierte und konstruktive Anregungen und nicht einfach pauschale Befür­wor­tungen oder Ablehnungen der  Planungen des Einkaufszentrums auf dem Schultheiss-Gelände.

Bebauung Schultheiss-Gelände
Bürgerbeteiligung
Informationsveranstaltung
des Bezirksamts Mitte von Berlin

Dienstag, 29.03.11 um 18 Uhr
BVV-Saal Rathaus Tiergarten
Mathilde-Jacob-Platz 1

Programm:
Begrüßung durch den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe
Projektvorstellung durch den Bauträger HLG Projektmanagement Gmbh & Co.KG
Im Anschluss: Diskussion und Sammlung von Anregungen zur Bebauung

Nachtrag:
Mehrere Moabiterinnen und Moabiter haben uns ihre Anregungen und Bedenken zum Bebauungsplan zugeschickt mit der Bitte diese zu veröffentlichen, damit die Argumente und die ganze Tragweite der Planung bekannt werden. Hier sind die einzelnen Stellungnahmen verlinkt:
Reinhard Nake
dto. zur Begrenzung der Parkplätze
Brigitte Nake-Mann
ST
Marianne Ratajczak
Dr. Gotthard Schulte-Tigges

Die Details der Planung sind im ersten Artikel zu finden.

weitere Nachträge:
Ein Bericht von der Veranstaltung ist auf der Seite des QM Moabit West und beim QM Moabit-Ost sowie im Tagesspiegel erschienen.
Weil die Berliner Woche als pdf auch nur wenige Wochen im Netz steht, stellen wir hier den Artikel vom 16.2.2011 mit Kommentar und den Artikel vom 30.3. über die Veranstaltung mit Kommentar bereit.
Am 6.4.11. fragte die Berliner Woche „Wie weiter mit Schultheiss?“ und das Berliner Abendblatt am 9.4.11 titelte „Mehr Denkmal, weniger Fläche“ .

Nachtrag vom 6. Mai 2011:
Im Amtsblatt Nr. 18 vom 6. Mai 2011, Seite 813 wird die

Erneute Auslegung des Bebauungsplanentwurfs “Schultheiss-Areal” – Stellungnahmen nur zu Änderungen – bekannt gegeben:

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 1-43 VE für die Grundstücke der Perleberger Straße 42, Turmstraße 25-26 und Stromstraße 11-17 im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit liegt mit Begründung gemäß §4a Absatz3 in Verbindung mit §3 Absatz 2 des Baugesetzbuchs erneut öffentlich aus. Er wird in der Zeit vom 16. Mai 2011 bis einschließlich 27. Mai 2011 erneut ausgelegt.

Stellungnahmen können nur zu Änderungen abgegeben werden.

92 Kommentare auf "Informationsveranstaltung Schultheiss-Gelände"

  1. 51
    Rané says:

    Vielleicht sollte man mehr Fotos und Videos der „real existierenden Moabiter Verhältnisse“ hier veröffentlichen. Nur „schöne Fotos“ verdeutlichen ja nicht die Realität.

  2. 52
    banikowski says:

    zu 49: Dann wäre ja für jedes Projekt eine Zustimmung von 100% nötig und jeder könnte zu Lasten anderer jedes Projekt zu Fall bringen. Wäre das eine gute Grundlage für ein echtes Miteinander?

  3. 53
    Miriam Scheffler says:

    @ banikowski: die von ihnen präferierte alternative ist es aber auch nicht.

  4. 54
    H. E. says:

    Heute im Tagesspiegel der Artikel „Abrechnung der Architekten“ (mit der Berliner Baupolitik):
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/abrechnung-der-architekten/4017026.html

    Ich finde, dass Schultheiss jetzt schon ein typischer Fall ist, obwohl es zur Zeit erst um den Städtebau und die Stadtentwicklung und noch garnicht um die Architektur geht.

  5. 55
    prolet says:

    zu 54 und dem Tagesspiegel-Artikel:
    Das ist doch genau das Problem in unserer Gesellschaft: Wer das Geld bzw. das Grundstück hat, der bestimmt, was dort gebaut wird (oder wir änderten die Eigentumsverhältnisse, aber viele lehnen dieses Gespenst, das dann umginge, ab). Wie groß ist denn der Aufschrei von Investoren aller Art über z.B. Denkmalschutz, der dann gern als „staatlicher Dirigismus“ oder „Planwirtschaft“ dargestellt wird, selbst wenn es um Fragen der Sicherheit geht (siehe Klage gegen die halbherzige Reaktorstillegung)? Das war in diesem unseren Lande selten anders (wie war das denn mit der maximalen Ausnutzung der Grundstücke zur Zeit der Entstehung der „Mietskasernen“?), und das, was in der real existent gewesenen anderen Hälfte unter staatlicher und zumindest formal „demokratischer“ Kontrolle gebaut worden ist, war manchmal auch nur 08/15 (oder WBS 70).
    Nun sollte man durchaus in Berlin international bekannte Architekten nicht mit so kleinlichen Vorgaben wie dem Lindenstatut behelligen – dann bräuchte man sie nicht einladen und alles könnte dann von der städtischen „Baudeputation“ nach hohen und allerhöchsten Vorgaben geplant werden. Schultheiß ist aber nun nicht Unter den Linden oder die sog. Europa-City. Vielen Punkten des Tagesspiegel-Artikels kann ich schon zustimmen, aber wenn Kollhoff seine (Hochhaus-)Visionen vom Alex auf Schultheiß übertragen hätte, dann würden nicht nur zwei, drei Höfe von Verschattung betroffen sein, und BGF und Verkaufsfläche gäbe es dann ohne Ende … oder auch nicht, denn im aktuellen Entwurf ist ja schon der Flächenumfang reduziert (wie paßt das eigentlich zum erstrebten Maximalprofit, warum rudern die ohne großen Protest zurück?). Die werden schon darauf achten, was im Moabogen passiert, denn sie wollen ja Geld verdienen und keines in den Sand setzen, wobei „Vernunft“ und „Investor“ keineswegs immer zusammenhängend zu nennende Begriffe sind.
    Jedes Ding hat eben zwei Seiten. Von daher bleibe ich bei meiner Einschätzung, daß das Büro Kahlfeldt für die aktuelle Bauaufgabe eine gute Wahl ist, eine bessere als das zuerst bestellte Büro. Wir werden sehen, was sie uns als Neubauentwürfe vorstellen werden.

  6. 56
    Thomas Koch says:

    @ 49 Miriam Scheffler:

    Deutlich geworden ist in der öffentlichen Veranstaltung, dass die Verschattung durch die Parkspindel nicht akzeptabel und rechtlich wohl auch nicht haltbar ist. Das Vertreten von Einzelinteressen ist absolut legitim und steht davon abgesehen noch nicht einmal im grundsätzlichen Gegensatz zu dem Projekt.

    Zum Projekt selbst:

    Als Mindestanforderung an das Projekt müsste also das Abrücken der Parkzufahrtsspindel von der Grenze der Nachbargrundstücke gelten. Die Zahl der Parkplätze wäre entsprechend zu reduzieren. Durch diesen Eingriff sollte es dann auch möglich sein, einen Fußgängerzugang zur Perleberger Straße vorzusehen, der sinnvoll ist. Die SPD-Fraktion hat diese Haltung bereits gegenüber dem Investor deutlich gemacht. Da Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Presseöffentlichkeit offenkundig in die gleiche Richtung gehen, muss der Investor hier wohl noch einmal dringende Hausaufgaben erledigen. Die Möglichkeit, seine Überarbeitungen plausibel darzustellen, wird der Investor voraussichtlich in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 25. Mai 2011 bekommen. Die in der Diskussion ebenfalls angesprochene Vernetzung zur Lübecker Straße ist eine interessante Vision, die geprüft werden sollte.

    Shopping Mall und Moabit aus städtischer Perspektive:

    Kontrovers diskutiert wurde in der Veranstaltung die Frage des Angebots, „braucht Moabit das übliche Centersortiment?“ Hier liegt es in der Natur der Sache, dass die Antwort wohl von jeder/jedem potentiellen KundIn wohl sehr unterschiedlich mit einem klaren „ja“ oder „nein“ beantwortet wird. Die Fraktionen in der BVV sind sich jedenfalls dahingehend einig: Moabit braucht nicht nur, sondern AUCH eine Ergänzung durch ein Centersortiment.

    Aus meiner Sicht wurde hingegen bisher die städtebauliche Bedeutung des Projekts noch nicht hinreichend beleuchtet.
    Investor Diesen hat auch dieses mal wieder das Kaufland an der Perleberger Straße als den entscheidenden Magneten für die Mall und damit für die Turmstraße bezeichnet. Es mag sein, dass ein potenter Ankermieter von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung für das Center ist. Eine positive Auswirkung für die Turmstraße darf von einem weiteren großflächigen Einzelhandel in Moabit hingegen wohl kaum erwartet werden. Aus städtebaulicher Sicht wäre daher ein Ankermieter mit einem anderen Sortiment wünschenswert. Fairerweise muss man allerdings eingestehen, dass der Investor seit dem 24.01.2008 eine Art Vertrauensschutz genießt, da die BVV damals mit großer Mehrheit (gegen SPD) im gemeinsamen Antrag der Fraktionen CDU, Grüne, Linke und FDP beschlossen hat, genau dieses Projekt so politisch zu unterstützen (Drucksache Nr. 0588/III – näheres hierzu siehe Kommentar Nr. 15).

    @55, zum Thema Baukultur:

    Das Engagement der HLG-Unterstützer ging sogar soweit, dass die Forderung des Baustadtrats, für das Eingangsgebäude einen Architekturwettbewerb durchzuführen, als Verstoß gegen den BVV-Beschluss der die HLG unterstützenden Parteien gewertet wurde. Das Eingangsgebäude ist von entscheidender Bedeutung für die Verknüpfung des Schultheissprojekts mit der Turmstraße.

    Nicht nur deshalb stellt sich die Frage, wie billig Moabit eigentlich zu haben ist. Ich bitte Frau Scheffler, zum Zeitpunkt des HLG-Unterstützerantrags ihrer Partei als Stadträtin die kommunalpolitische Spitzenfrau der Grünen Mitte und heute Mitglied der BVV, erneut darum, deutlich zu machen, an welchen Punkten ihre Partei bereit ist, auf den von ihr unterstützten Investor Einfluss zu nehmen. Ständiges Wegducken hinter dem die Grenzen einer harten aber sachlichen Auseinandersetzung bisweilen ( :-)) überschreitenden Hamberger-Rächers, Herrn Eschenburg bringt jedenfalls für das Projekt und Moabit nichts.

    Thomas Koch

  7. 57
    H. E. says:

    An der Qualität des Architekturbüros Kahlfeldt bestehen überhaupt keine Zweifel. Dass es hier tätig wird, ist eher ein Glücksfall. Leider sind aber Architekten, was das Bauvolumen und die Funktionen betrifft, von den Vorgaben des Bauherren abhängig. In diesem Fall haben die Architekten verständlicherweise exakt so geplant, dass der Bauherr seine immensen Geschoßflächen als möglichst zusammenhängende Verkaufsflächen bekommt. Dieses jedoch ist es, was m. E. zu den in der Infoveranstaltung angesprochenen Nachteilen für Moabit führt.

    Selbst den Investor kann man noch in Schutz nehmen. Dieser macht nur das, was Investoren immer machen. Das Problem ist jedoch, ebenso wie beim Großmarkt, dass das Bezirksamt auch hier den Wünschen des Investors zu unkritisch folgt. Da dieses nicht mehr so ganz zeitgemäß ist, kann man nur hoffen, dass dieser Bebauungsplan wie ein Bumerang ins BA zurückfliegt und in erheblich überarbeiteter Form erneut ausgelegt werden muss. Und hierbei muss er im Zusammenhang mit den Plänen für das Hertie-Grundstück gesehen werden.

  8. 58
    Miriam Scheffler says:

    @ thomas koch:
    dadurch, dass sie immer wieder halbwahrheiten verbreiten, werden diese nicht wahrer. im übrigen verweise ich auf meinen beitrag nr. 24. wahlkampfspielchen bitte ich an dieser stelle einzustellen und in die bvv zu verlegen, denn dort gehören sie hin.
    ich habe es selbstverständlich nicht nötig, mich hinter dem von mir geschätzten herrn eschenburg wegzuducken. gleichwohl möchte ich alle, die in sachen schultheiß fragen an die grüne bvv-fraktion haben, an unseren stadtentwicklungspolitischen sprecher frank bertermann verweisen.
    ich bin hier als anwohnerin „unterwegs“ und bitte das ein für alle mal zu respektieren.
    so, nun zum inhaltlichen: wir anwohnerInnen der lübecker str. 37 begrüßen es sehr, dass der investor – warum auch immer – offenbar seine parkhausplanung wird umgestalten müssen. wir möchten allen an diesem prozess beteiligten entscheidungsträgern erneut mit auf den weg geben, dass wir jede planung, die dazu führt, dass das parkhaus inklusive spindel uns weniger dicht auf die pelle rückt, begrüßen. wir haben aber auch überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn das parkhaus darüber hinaus mindestens 1 parkdeck weniger hat. die momentane planung geht von insgesamt ca. 22 metern gesamthöhe aus, das ist höher als unsere häuser. jeder wird verstehen, dass wir das nicht gerade klasse finden. deshalb bringt uns jedes parkdeck weniger echte lebensqualität!

  9. 59
    U.Zerres Lübeckerstr. says:

    …und sammeln wir weiter, die hier in diesem Forum sich für Moabit und für eine bessere Stadt einsetzen. Mir geht es vor allem um die sog. „gesichtslose Architektur“ im nördlichen Teil des Schultheißgeländes. Es ist eine Hallenarchitektur, vom Parkdecks ganz zu schweigen. Der nördliche Teil hat erheblich mehr Potenziale, die vor allem in dem etwas erweitertem Platz hinter den Mauern der Brauerrei existieren. Ein geschützter Hof, mit alten modernisierten Gebäuden, kleinteilig. Im Sommer bestimmt ein angenehmer und geschützter Aufenthalt. Die Durchwegung wäre dann von der Perleberger Straße durchs Schultheißgelände bis zum moderniesierten „kleinen Tiergarten“ möglich, der Weg weiter bis an die Spree. Ist doch einfach super. Erinnert sich noch einer an das Moabiter „Ballhaus“?. Heute ist eine Botschaft in dem Offiziertsgebäude an der Perlebergerstraße. Dieser Ort war lange ein über die Grenzen von Moabit bekannte Erholungs- und Vergnügungsort, mit Garten und unterschiedlichen Räumen, Kneipen, Veranstaltungs-Ballsaal, und dort war immer was los, Jung und Alt, es war toll. Und ist eigentlich schon mal einem aufgefallen das Kreuzberg sowohl SO 36 und SO 61 ohne Einkaufszenturm lebt. Hermanplatz lebt durch die drei angrenzenden Bezirke. vielleicht ist dieser „renitente“ Stadtbezirk nicht mit Moabit zu vergleichen. Ab was nicht ist kann noch werden. Eine kleiner Internet -Ausflug hat ergeben: die mit dem Investor des Schultheißgeländes zusammen-arbeitende Immobilienfirma hat auf ihrer Seite eine kurze aber knackige Einschätzung der Situation des Einzelhandels gegeben. Sie wirbt unter anderm für das neue Einkaufszentrum am S-Bahnhof Gesundbrunnen (auch von diesem Investror) mit dem Argument: die Umsätze des Einzelhandels stagnieren und nehmen sogar ab. Gleichzeitig nehmen die Verkaufsflächen in Berlin zu, einschließlich einer Zunahme des Leerstandes solcher Gewerbeflächen. Um also noch gleichbleibenden Umsatz zu machen wirbt diese Immo-Firma mit: wählen sie ihren richtigen Standort. Neue moderne Verkaufs-flächen, aktraktive Lage. …Aber was bedeuter das für diesen Standort Moabit. Ich habe ein Bild vor Augen, das der Einzelhandel durch Berlin vagabundiert, lohnt sich eine Standort nicht, wird er zugunsten eines anderen neueren, moderneren Standorts verlassen. …Dieses Grundstück hat einen schonerenden Umgang verdient, u.d. heißt Erhalt auch der Gebaude die sich im nördlichen Teil befinden.

  10. 60
    H. E. says:

    Heute in der Berliner Woche der Artikel „Wie weiter mit Schultheiss?“
    http://berliner-woche.de/fileadmin/wochenblatt-ausgaben/2011/1114_TG.pdf

    Klingt fast so, als ob der neulich vorgestellte Entwurf erst mal so eine Art Testballon war. Schade nur, dass nicht auch über die Entwicklung auf dem Hertie-Grundstück berichtet wird.

  11. 61
    Frank Bertermann says:

    SCHEIBENWELTEN*
    Zu Thomas Koch (15 & 56) und einige sonstige Anmerkungen, die auf Grund des nun schon sehr langen Planungsvorlaufes leider etwas umfangreicher ausfallen müssen.

    Miriam Scheffler (58) kann man nur beipflichten, wenn sie sinngemäß schreibt: Halbwahrheiten werden nicht allein dadurch Wahrheiten, weil man sie nur oft genug behauptet.

    BVV-Historie und Hintergründe
    Herr Koch schreibt immer wieder von „die Parteien des Pro-Investorenbeschlusses“ und meint damit wohl sicherlich den BVV-Beschluss aus dem Jahre 2008, der von den Fraktionen der CDU, Grünen, Linken und FDP getragen wurde (BVV-Beschluss DS 0588/III vom 24.1.2008). Darin heißt es: „Das Bebauungsplanverfahren des Bebauungsplans 1-43VE ist umgehend weiterzuführen und die Träger – und Öffentlichkeitsbeteiligungen sind umgehend einzuleiten. Verfahrensgrundlage hierfür ist der aktuelle Planungsstand der Projektdokumentation der HLG/REM+Tec vom November 2007 (siehe Anlage bzw. liegt den Fraktionen vor). Im weiteren Verfahren ist insbesondere darauf hinzuwirken, dass die Stellplatzanzahl – in Annäherung an den BW-Beschluss Drs. 0155/III vom 26.3.2007, Ziffer 6. – auf das zwingend notwenige Maß reduziert wird. Des Weiteren sind architektonische Alternativen zu erarbeiten, die eine teilweise Dachöffnung des Gebäudes im Bereich der jetzigen Durchwegung und zukünftigen Ladenstraße ermöglichen.“ Gänzlich unerwähnt – wobei wir dann beim Thema Halbwahrheiten wären – lässt er dabei, dass die SPD einen fast gleichlautenden Text als Änderungsantrag zur Abstimmung stellte und damit zeigte, dass sie ja nicht prinzipiell gegen die gemeinsame Initiative der Weiterbearbeitung des Bebauungsplanes auf Grundlage der damals vorliegenden Planungen war. Dies zu verschweigen zeigt die immer wiederkehrende SPD-Politik: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ Und der SPD-Änderungstext bezog sich lediglich auf die Einbeziehung der Denkmalpflege, die bei einem Denkmal wie der Schultheißbrauerei ohnehin selbstverständlich und bei allen unstrittig war.

    Herr Koch schreibt: „Fairerweise muss man allerdings eingestehen, dass der Investor seit dem 24.01.2008 eine Art Vertrauensschutz genießt, da die BVV damals mit großer Mehrheit (gegen SPD) im gemeinsamen Antrag der Fraktionen CDU, Grüne, Linke und FDP beschlossen hat, genau dieses Projekt so politisch zu unterstützen“. Dies ist so halbwahr wie falsch. Fairerweise hätte er nämlich dazu erwähnen müssen, dass auch die SPD-Fraktion mit ihrer Initiative aus dem Mai 2007, das Projekt HLG/Schultheiß im Prinzip nicht in Abrede gestellt hat. Der o. g. Beschluss sagt nicht mehr und nicht weniger, als dass das Bezirksamt den Bebauungsplan mit einem aktuellen Planungsstand weiterbearbeiten und in die Bürgerbeteiligung bringen soll. Erst nach einer Bürgerbeteiligung, so zumindest das politische Grundverständnis der bündnisgrünen Fraktion – sollte die Politik sich weitere Gedanken über das Projekt machen und nicht allein Kraft eigener Wassersuppe stadtentwicklungspolitisch rumdoktorn.

    Vorläufer dieses Beschlusses war die Beschlusslage der BVV vom 24.5.2007. Im damaligen SPD-Antrag, der durchaus von der bündnisgrünen Fraktion bei der Abstimmung mitgetragen wurde, heißt es: Das Bezirksamt wird ersucht, bei der Weiterentwicklung des vorhabenbezogenen B-Plans
    1-43VE folgende Ziele zu verfolgen:
    1. Erhalt des an der Stromstraße liegenden großen Gebäudekomplexes einschließlich der Mauer an der Stromstraße und Perleberger Straße.
    2. Erhalt des Gebäudes Nördlich des Sudhauses (Höhe Lübeckerstr. 87 und 88).
    3. Erhalt der Sicht auf die Gebäudeabfolge mit den verschiedenen Höhenprofilen von der Stromstraße Ecke Perleberger Straße.
    4. Erhalt der Durchwegung von der Perleberger Straße Richtung Turmstraße.
    5. Entwicklung eines neuen Schwerpunktes des Gewerbekomplexes an der Turmstraße. Zur Sicherung der Gestaltqualität soll ein beschränkter Wettbewerb (Gutachterverfahren) durchgeführt werden.
    6. Die Anzahl der entstehenden PKW-Stellplätze soll 500 nicht überschreiten und die Erschließung der Stellplätze soll nicht durch das Sudhaus gehen.

    Nun könnte sich der/die geneigte Politikinteressierte ja die Frage stellen, warum vier Fraktionen, die stadtentwicklungspolitisch nicht zwingend immer auf einer Wellenlänge sind, im Januar 2008 gezwungen sahen, sich gemeinsam für die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens zu engagieren. Hintergrund war damals die gemeinsame Ansicht (die sich auch heute nicht geändert hat), dass der bauliche Zustand und die vorhandenen Nutzungen des Schultheißareals in vielen Teilen dringend einer Weiterentwicklung bedürfen. Ende 2007 wurde leider mehr und mehr erkennbar, dass Stadtentwicklungsstadtrat Ephraim Gothe und seine SPD Fraktion das Projekt kippen wollten. Dies wäre sowohl gegenüber dem Investor unverantwortlich als auch auf unabsehbare Zeit das Ende für die Weiterentwicklung des Schultheißareals und damit der Turmstraße. Da wir dies nicht wollten, gab es nur eine Möglichkeit: Herrn Gothe aufzufordern, dass Verfahren und damit die weiteren Bürgerbeteiligungsschritte weiterzuführen. Wir wollten damit erreichen, dass nicht die Privatmeinungen eines Stadtrates und seiner SPD-Fraktion ausschlaggebend für das Projekt werden, sondern dass die Bürger/innen die Möglichkeit bekommen, sich zu dem Projekt zu äußern. Nur so ist es ja nun z. B. möglich, die Frage von Abstandsflächen und Verschattungen und Parkplatzgestaltungen zu thematisieren und auf Veränderungen hinzuwirken. Dies wäre nicht möglich gewesen, wenn das Projekt klammheimlich auf dem Verwaltungswege versenkt oder irgendwie verschlimmbessert worden wäre. In Anerkenntnis der bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Bürgermeinungen, hatten die „Parteien des Pro-Investorenbeschlusses“ eine weitere Stellplatzreduzierung und die Dachöffnung der Ladenstraße (übrigens eine Forderung, die bis dahin allein die Bündnisgrünen konsequent vertreten hatten) gegenüber der 2007er Beschlusslage aufgenommen. Wer da allen ernstes von einem „Pro-Investorenbeschluss“ der muss sich eher fragen lassen, ob seine (gespielte) Aufregung nicht etwa was mit dem 18. September und einem Umfragetief der SPD zu tun haben könnte.

    1. kleiner Schlenker am Rande: Warum hat sich die SPD eigentlich damals so für das Paechbrotcenter mit 600 Parkplätzen stark gemacht? Wo waren damals die kritischen Meinungen zur Stellplatzanzahl und warum wird der Investor HLG mit einer anderen Meßlatte gemessen als der Investor vom Moabogen?

    2. kleiner Schlenker am Rande: Wie schnell würde die SPD in welche Knie gehen, wenn – wie beim Hambergerprojekt – der Investor auch hier mit der Aufgabe seines Projektes drohen würde, wenn er nicht alles bekommt was er will?

    Herr Koch schreibt:
    Herr Koch schreibt schön plakativ: „Sind die Parteien des Pro-Investorenbeschlusses bereit, ihre Kontakte zum Investor entsprechend zu nutzen?“ Lieber Herr Koch, die besten Kontakte zum Investor hat – per Amt – ihr Stadtentwicklungsstadtrat Ephraim Gothe. Schlimm genug, dass dieser erst durch einen Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen und den Linken in der BVV zu einer öffentlichen Bürgerveranstaltung „getragen werden musste“ (DS 2033-III aus BVV vom 17.2.2011).

    Herr Koch schreibt schön blumig und ohne zu sagen, was er eigentlich wirklich will: “Aus städtebaulicher Sicht wäre daher ein Ankermieter mit einem anderen Sortiment wünschenswert“. Ja klar doch, und was hätten wir da gerne? Backshop mit angegliedertem Blumenladen? Wo war diese städtebauliche SPD-Sicht beim Hambergerprojekt, oder darf man einen Getränkegroßmarkt etwa als städtebauliches Highlight in der Siemensstraße (miss)verstehen?

    Weiter heißt es: „Das Engagement der HLG-Unterstützer ging sogar soweit, dass die Forderung des Baustadtrats, für das Eingangsgebäude einen Architekturwettbewerb durchzuführen, als Verstoß gegen den BVV-Beschluss der die HLG unterstützenden Parteien gewertet wurde.“ Ja klar, und die Erde ist `ne Scheibe. Wenn Herrn Gothe nichts Besseres mehr einfällt, um ein Projekt zu torpedieren, dann kommt der Ruf nach städtebaulichen Wettbewerben? Hatten wir gerade jüngst wieder im Stadtentwicklungsausschuss, als er versuchte, die Wohnungsbaugenossenschaft Berolina auszubremsen. Der Versuch ist allerdings wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Nichts gegen städtebauliche Wettbewerbe wo sie sinnvoll sind, aber allein zum Projektkiller sollte man sie nicht missbrauchen.

    Wo soll`s hingehen?
    Dank des 2008er Beschlusses der „bösen Investorenunterstützer“ liegen nun die unterschiedlichen Argumente auf dem Tisch und müssen bewertet werden. Zum derzeitigen Zeitpunkt sind aus meiner Sicht mindestens Planungsänderungen bezüglich der Stellplatzanzahl und der Stellung der Stellplatzanlage (Stichwort: Verschattung Wohnhäuser Lübecker) notwenig. Man könnte sich ja z. B. die Frage stellen, warum ein Center wie „Das Schloss“ in Steglitz, mit einer Handels-, Freizeit- und Gastronomiefläche von 30.000 m² sowie ca. 18.300 m² Dienstleistungsfläche „nur“ mit 563 PKW-Stellplätzen auskommt, und das Schultheißareal mit weniger als der Hälfte (20.000 m²) fast genauso viel Parkplätze brauchen soll. Auch über weitere Durchwegungsmöglichkeiten ist sicher zu diskutieren. Dies werden wir sicherlich – so zumindest bisher geplant – in der Stadtentwicklungsausschusssitzung am 25.5.2011 gemeinsam tun können.
    Frank Bertermann, BVV-Mitte, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, stadtentwicklungspolitischer Sprecher

    *Die Scheibenwelt ist eine scheibenförmige Welt, die auf den Rücken von vier Elefanten ruht, die wiederum auf dem Rücken einer Schildkröte stehen, die durch den Weltraum „schwimmt“ (Terry Pratchet)

  12. 62
    H. Eschenburg says:

    Sehr geehrter Herr Bertermann,
    für Moabit wäre es gut, wenn Bündnis 90 / Grüne entweder im Ausschuss oder über die BVV erreichen könnten, dass die Planung für Schultheiss ab sofort nur noch im Zusammenhang mit den Plänen für das Hertie-Grundstück betrachtet wird.
    Es kann nicht sein, dass bei Schultheiss 20.000 m² Verkaufsfläche genehmigt werden, wenn vielleicht wenig später auf dem Hertie-Grundstück zusätzlich zum Altbau weitere 10.000 m² geplant werden.
    Moabit hat ein Recht darauf, dass es nicht kleckerweise verplant wird (im wahrsten Sinne des Wortes), sondern dass wenigstens hier im Zentrum eine Gesamtbetrachtung stattfindet.
    Mit freundlichen Grüßen
    H. Eschenburg

  13. 63
    snuk says:

    zu 61.
    Toller Beitrag! Gefühlte vertikale Achtmeterneunzig Kleinkrieg mit der SPD. Inhaltlich bleibt da nicht viel. Im Prinzip scheint Herr Bertermann als notwendige Änderungen nur Stellung der Stellplatzanlage und die Reduzierung der Stellplätze zu sehen. Fein! Was die Anzahl der Stellplätze angeht, kann man auch umgekehrt fragen, warum z.B. das Gesundbrunnen Center mit 25000m² Verkaufsfläche 1000 Parkplätze bietet. Aber egal, ich könnte auf die Parkplätze verzichten.

    Bei der Anmerkung zum Ankermieter komme ich gar nicht mehr mit. Herr Bertermann sollte mal durch die Turmstrasse schlendern, dann würden ihm schnell auch ohne viel Phantasie aufzubringen zu müssen genug sinnvolle Gewerbe als Ankermieter einfallen. Was die Grünen denn gerne hätten (nicht nur auf einen Ankermieter sondern auf das ganze Vorhaben bezogen) wird auch aus dem Endlosbeitrag von Herrn Bertermann nicht wirklich klar. Beim nächsten beitrag bitte weniger Wahlkampf und mehr inhaltliche Substanz.

  14. 64
    Frank Bertermann says:

    zu H. Eschenburg (62)
    Sehr geehrter Herr Eschenburg,
    sie haben mit ihrem Hinweis natürlich vollkommen Recht und können sicher davon ausgehen, dass Bündnis 90 / Grüne bei der Entwicklung des Schultheißstandort das Herti-Grundstücks mitbetrachten wird. Dabei muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass in der Vergangenheit alle Versuche der BVV, auch die drei Investoren der Standorte Paechbrot, Schultheiß und Herti (damals noch der alte Eigentümer vor Verkauf des Hauses) für eine gemeinsame Planung an einen Tisch zu bringen, gescheitert ist.

    zu snuk (61)
    Das „Lob“ mit dem tollen Beitrag kann ich leider nicht zurückgeben. Wie es immer so schön heißt: Wer lesen kann ist entscheidend im Vorteil. Ich wie ich dazufügen würde: Wer sich die Mühe macht verstehen zu wollen, hat schon den zweiten Vorteil auf seiner Seite.
    Mein von ihnen kritisierter Beitrag sollte vor allen Dingen mit einigen Mythen aufräumen und einige Fakten der Vergangenheit beleuchten. Um einen Sachverhalt korrekt beurteilen zu können, ist m. E. erforderlich, dass die Tatsachen betrachtet und nicht Legendenbildung betrieben werden. Es tut mir leid, wenn ich sie scheinbar mit ungeliebten Wahrheiten gelangweilt habe.

    Zu Haltung von Bündnis 90 / Die Grünen habe ich mich allerdings doch wohl geäußert. Wir befürworten eine Entwicklung am Schultheißstandort, die allerdings die Bedürfnisse einer nachhaltigen Stadtentwicklung und die berechtigten Änderungswünsche der betroffenen Bewohner/innen berücksichtigt. Beides ist nun im weiteren Verfahren abzuwägen. Grundsätzliche schwarz/weiß Malerei ist dabei ebenso wenig hilfreich, wie der Verweis darauf, dass es eh nur alles Wahlkampf sei. Dieser Auffassung war die bündnisgrüne Fraktion bereits in den zurückliegenden Jahren und wegen dem 18. September hat sich daran auch nicht geändert.
    Frank Bertermann, BVV-Mitte, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, stadtentwicklungspolitischer Sprecher

  15. 65
    taylan says:

    @snuk: Kann dir nur Zustimmen.

    Also ich verstehe gerade gar nicht mehr und blicke da nun vollends auch nicht mehr durch. Wer nun was wann gesagt hat, weiß keiner so recht, glaube ich.

    Was jetzt Herr Bertermann (#61) exakt sagen will: KEINE AHNUNG!

    Ich bitte doch dringend darum, dass die beiden Politiker der BVV zum Paartherapeuten gehen. Das ist sinnvoller als sich hier bei Moabitonline ans Bein zu pinkeln.

    Letztlich muss ich sagen, dass schon auffallend ist, dass Herr Bertermann von einer STellplatzbegrenzung auf 500 Plätze spricht. Wie ich weiß, gehen die jetzigen Planungen von 520 Stellplätzen aus. 20 weniger ist ja nun wirklich ein Scherz und das würde ´übrigens ja wohl kaum die Verschattungsproblematik der Frau Scheffler lösen. Wer bei der öffentlichen Veranstaltung im BVV saal dabei war, weiß, dass die BürgerInnen sich dort nicht wegen 20 Stellplätzen weniger so zahlreich versammelt und aufgeregt haben.
    Wir brauchen VIEL weniger Parkplätze dort, weil wir hier nicht am Stadtrand leben, wo jeder n KFZ braucht, sondern hier in der Stadtmitte den ÖPNV haben. Und mehr Fahrradparkplätze.

    Und das wichtigste, was schon öfters hier geschrieben wurde: Ein integriertes wirtschaftlich-städtebauliches Gesamtkonzept für Moabit.

  16. 66
    H. E. says:

    Seltsame Auffassung heute: Auto im Obergeschoss mit Fenstern (oder noch nicht mal das: s. Moabogen), aber den Menschen im Keller!

    Das Parkhaus könnte man schon allein dadurch um ein Geschoss in der Höhe verringern oder komprimieren, indem man weitere Parkplätze in den Keller legt: 60 Stück direkt anschließend an die Tiefgarage an der Turmstraße in den bisher nicht genutzten Keller und 120 Stück statt des Kellergeschosses des Ankermieters. Der Ankermieter hat jetzt das EG und das KG. Es geht jedoch genauso das EG und 1. OG, wenn man im OG die jetzige großen Verkaufsfläche eines anderen Mieters nach rechts in den Altbau verschiebt. Damit kommt der Mensch ans Licht und es wird auch schon mal die Gesamt-Verkaufsfläche um die Fläche im KG kleiner.

    Außerdem kann man die Parkspindel in Richtung Stromstraße spiegeln, wodurch sofort weitere Probleme gelöst werden und es Raum für eine offene Durchwegung samt Zugang ab Perleberger Straße gibt.

  17. 67
    vilmoskörte says:

    zu 65: Ich weiß nicht, was an den Ausführungen von Frank Bertermann nicht zu verstehen sein soll. Er hat dankenswerterweise ein wenig Licht auf die Geschichte der politischen Entscheidungen der letzten Jahr zum Schultheiss-Areal geworfen. Dass 2007 in der BVV (auf Antrag der SPD) eine Obergrenze von 500 Stellplätzen gefordert wurde, und heute 520 in der Planung stehen (die vom SPD-Baustadrat mit der Begründung verteidigt wurden, dass es weniger als die 750 der ersten Planung sind) kann man doch nun nicht Frank Bertermann vorwerfen.

  18. 68
    Rané says:

    Würden doch alle BVV-Mitglieder hier mitteilen, welcher Partei und welchem Ausschuss sie angehören. Dem parteiunabhängigem Leser würde dies vieles erleichtern.

  19. 69
    H. E. says:

    M. E. haben bisher weder der Investor noch Stadtrat Gothe (SPD) oder Herr Koch (SPD, Kommentar Nr. 56) für das Projekt mit den Arbeitsplätzen geworben, die dort entstehen werden.

    Könnte es sein, dass man sich das hier lieber verkniffen hat, weil auf dem Grundstück durch den Abriss und Umbau erst einmal viele jetzt vorhandene Arbeitsplätze vernichtet werden? Schließlich gibt es dort zur Zeit viele Firmen, Werkstätten und Läden.

    Steht davon etwas in der Begründung zum Bebauungsplan? Hat mal jemand gefragt, wie viele Arbeitsplätze insgesamt plattgemacht werden? Hat mal jemand diese Betriebe und Arbeitsplätze gezählt? Weiss jemand, was mit den Betrieben passiert? Das wär´ doch mal eine Anfrage in der BVV wert ?! Und die Fraktionen und der Ausschuss f. Stadtentwicklung müßten sich doch damit erst recht befassen !!

  20. 70
    Redaktion says:

    Hier etwas verspätet auch noch den Hinweis auf den Artikel des QM Moabit-Ost über die Infoveranstaltung, allerdings auch mit etwas Vorsicht zu lesen, denn z.B. die Tiefgarage von der Turmstraße aus wird nicht erwähnt.
    http://www.moabit-ost.de/QUARTIER-Bericht-Infoveranstaltung-Schultheiss-Bebauung.757.0.html

  21. 71
    H. E. says:

    Zu obigem Artikel bei http://www.moabit-ost.de

    Einmal wurde die Tiefgarage an der Turmstraße übersehen und falsch ist auch, die Lärm- und Verschattungsprobleme mit der Perleberger Straße zu verbinden. Hierbei geht es jedoch um die Wohnhäuser an der Lübecker Straße und deren Höfe.

    Ansonsten gilt auch hier, was ich schon zum Artikel von Gerald Backhaus aus Moabit West gesagt habe: Zu viel Text für das Drumherum und zu wenig für die zahlreiche, fundamentale und herbe Kritik der Bürger an der Planung. Zum Beispiel kein Wort wegen der viel zu großen Verkaufsfläche und der zu großen Baumasse!!

    Beide Artikel klingen für mich etwas gebremst, als ob man sich bloß nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollte.

  22. 72
    H. E. says:

    Heute, Mittwoch, ab 17:30 Uhr im Ausschuss für Stadtentwicklung in der Parochialstraße ist ein Tagesordnungspunkt:
    Auswirkungen des Urteils des Oberverwaltungsgerichtes (in dem es um überhöhte Nutzung von Grundstücken geht) auf die Bebauungspläne von Hamberger, Schultheiss u. a.

    Außerdem habe ich heute gehört, dass das Hertie-Gebäude abgerissen werden soll und auch hier ein Einkaufszentrum entstehen soll. Wenn das kommt: Gute Nacht Moabit !!

  23. 73
    Redaktion says:

    zu 72
    Da gibt’s noch einige Themen mehr in der Ausschusssitzung, die Moabit betreffen. Was den Beginn betrifft: die Sitzung beginnt zwar um 17:30 Uhr, aber auf der Tagesordnung stehen zunächst 2 nichtöffentliche Punkte, und da ist eben die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Es ist zu erwarten, dass die Sitzung 18:30 Uhr öffentlich ist

  24. 74
    Frank Bertermann says:

    zu Kommentar 72.
    Das Bezirksamt (Stadtrat Ephraim Gothe) hat für die kommende Stadtentwicklungsausschusssitzung am 25.5.2011 bereits folgenden Tagesordnungspunkt angemeldt: „Turmstraße / Stromstraße Berlin Moabit
    Berichterstatter: Bezirksamt, MIB AG“. Hinter dem TOP verbirgt sich die Vorstellung der aktuellen Planungen des neuen Investors zum Hertie-Areal. Was es genau ist? Am 25.5. sind wir schlauer. Und wie immer ist jede/r Interessierte gerne zur öffentliche Sitzung eingeladen (Schultheißareal wird passenderweise ja auch auf der Tagesordnung stehen).
    Frank Bertermann, BVV-Mitte, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, stadtentwicklungspolitischer Sprecher

  25. 75
    Jürgen Schwenzel says:

    Zum ehemaligen Hertie-Kaufhaus ist heute im „property magazine“ der Erwerber des Grundstücks nachzulesen: „Das Warenhaus in Berlin-Moabit verfügt über rund 10.000 m² Mietfläche auf 5 Etagen sowie 104 Parkplätze. Käuferin des Objekts in der Turmstraße 29 ist eine Grundstücksgesellschaft der Berliner MIB AG Immobilien und Beteiligungen. Es soll zu einem Geschäftshaus umgebaut werden.“

  26. 76
    H. E. says:

    Ketzerische Frage: Könnte man in Hertie nicht das BA unterbringen? Dann könnte man den unseligen Bau vor der Markthalle oder wenigstens den Mittelteil abreißen und endlich wieder den notwendigen städtischen Platz herstellen. Warum sollen die Moabiter länger auf die Sichtachsen ihres „Gendarmenmarktes“ verzichten? Man sollte dann aber trotzdem Stadtrat Gothe (SPD) davon abhalten, die vorhandenen Bäume abzusägen.

  27. 77
    Thomas Koch says:

    Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, am 25. Mai um 17:30 Uhr im Rathaus Tiergarten zu tagen (gegen die Stimmen der CDU, vorbehaltlich der Verfügbarkeit des BVV-Saals).

    Auf der Tagesordnung: Hertie- und Schultheissareal.

    zu Kommentar 76: Als „ketzerische Frage“ absolut richtig gestellt. Über die Realisierbarkeit muss man wohl eher nicht diskutieren … Alle anderen Fragen, die mir persönlich weiter oben gestellt worden sind, beantworte ich in den nächsten Tagen. Die Verspätung bitte ich zu entschuldigen.

    Thomas Koch
    Mitglied des Stdtentwicklungsausschussen
    SPD-Fraktion

  28. 78
    H. E. says:

    @ Nr. 77

    Ob die CDU dagegen war oder nicht, ist doch fast egal. Wichtig ist, wer die Idee gehabt oder den Antrag gestellt hat. Und das war offenbar nicht die SPD, sonst hätten Sie, Herr Koch, doch darauf bestimmt zuerst hingewiesen.

    Es wär‘ nett, wenn bei dieser Veranstaltung auch ausreichend Mikrofone für die Zuhörer vorhanden wären. Bei der letzten Veranstaltung zu Schultheiss gab’s nur eins für Stadtrat, Investor und Architektin, obwohl fast 100 Bewohner und Kritiker da waren. So was peinliches haben wir doch nicht noch einmal nötig!?

    Wird übrigens für diese Veranstaltung auch plakatiert, ausreichend und rechtzeitig?

    Hoffentlich präsentiert der Investor von Hertie nicht nur Pläne für den Umbau des Hauses sondern auch für den Rest des Grundstückes. Interessant sind der Umfang aller Nutzflächen (vor allem die Verkaufsflächen), die Zahl der Parkplätze, die GFZ (Maß der Nutzung), die Geschoßzahlen und der Umfang der Bodenversiegelung. Von Bäumen will ich ja gar nicht reden, man wird ja bescheiden angesichts der bisherigen Baum-Politik an der Siemensstraße und auf Schultheiss.

    Und das BA sollte mal erläutern, ob es auch hier wieder ebenso wie bei Hamberger und Schultheiss einen „vorhabenbezogenen“ Bebauungsplan benutzen will oder ob die Baunutzungsverordnung eingehalten werden soll.

    Bin gespannt, wie das weitergeht, weil sich’s ja über die Wahlen hinziehen wird und dann möglicherweise in der BVV und im BA ganz andere Konstellationen und Personen entscheiden werden. Wie die dann wohl damit umgehen werden?

  29. 79
    Thomas Koch says:

    … irgendwie habe ich den Eindruck, dass H.E. mich nicht mag, ooch.

    Im Gegensatz zu Herrn Eschenburg bin ich der Auffassung, dass es entscheidend ist, wer einer guten Idee zustimmt. Das waren alle Parteien, bis auf die CDU. Der Vorschlag selbst kam von der SPD und wurde von mir vorgetragen.

    Bitte informieren Sie sich vorab noch einmal, ob die Sitzung tatsächlich auch am Standort Rathaus Tiergarten durchgeführt werden kann. Evtl. gibt es auch zu Beginn einen nicht öffentlichen Teil, der dauert häufig so eine gute Stunde. Näheres hierzu bitte noch einmal beim Ausschussvorsitzenden Frank Bertermann abfragen, wenn die Tagesordnung steht.

    Thomas Koch

  30. 80
    Hans Richter says:

    Wer mag schon die SPD. 😀

  31. 81
    Hans Richter says:

    uff, die offTopics-Tags wurden verschluckt

  32. 82
    Susanne Torka says:

    man sollte besser die Kommentare hier nicht zu persönlich nehmen.

    Aber gespannt auf deb Stadtentwicklungsausschuss am 25.5., wenn alle Projekte an der Turmstraße mal im Zusammenhang diskutiert werden mit Hertie und vielleicht noch weiteren möglichen, bin ich auch.

  33. 83
    Jürgen Schwenzel says:

    Erneute Auslegung des Bebauungsplanentwurfs „Schultheiss-Areal“ – Stellungnahmen nur zu Änderungen

    Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 1-43 VE für die Grundstücke der Perleberger Straße 42, Turmstraße 25-26 und Stromstraße 11-17 im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit liegt mit Begründung gemäß §4a Absatz3 in Verbindung mit §3 Absatz 2 des Baugesetzbuchs erneut öffentlich aus. Er wird in der Zeit

    vom 16. Mai 2011 bis einschließlich 27. Mai 2011

    Montag bis Mittwoch von 8-16 Uhr, Donnerstag von 9-18 Uhr und Freitag von 8-14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung im Bezirksamt Mitte von Berlin, Abteilung Stadtentwicklung, Amt für Planen und Genehmigen – Fachbereich Stadtplanung -, 1. Etage, Zimmer 169, Müllerstraße 146/147 (Altbau), 13353 Berlin, Telefon 9018-45873 bereitgehalten.

    Während der Auslegungsfrist können nur zu den Änderungen Stellungnahmen abgegeben werden. Sie sind in die abschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.

  34. 84
    Miriam Scheffler says:

    was soll denn das? schon wieder auslegung nur im wedding 🙁
    und die presseveröffentlichung wird vermutlich im handelsblatt, der faz oder anderen hier im kiez häufig gekauften zeitungen erfolgen…
    neben dem ausschuss am 25.05. sollten die anwohnerInnen m.e. wieder eine öffentliche veranstaltung fordern.
    by the way: wie wär´s mit einem neuen thread, der mit beitrag 83 anfängt?

  35. 85
    Aro says:

    @ H.E. (76)
    „den unseligen Bau vor der Markthalle“ und „den notwendigen städtischen Platz“.
    Was soll das bedeuten?

  36. 86
    t says:

    Kritik an politischen Vorhaben ist gut, befruchtet die politische Diskussion und zeigt neue Wege auf. Aber was H.E. hier macht ist sein persönlicher Rachefeldzug gegen die böse böse SPD bringt uns aber hier nicht weiter.

  37. 87
    vilmoskörte says:

    „Der unselige Bau vor der Markthalle“ ist unzweifelhaft das hässliche graue Rathaus. Der „notwendige städtische Platz“ ist der Arminusplatz, der dem Neubau des Rathauses geopfert wurde. Folgerung daraus: Befreit den Arminiusplatz – reisst das Rathaus endlich ab!“

  38. 88
    Aro says:

    @vilmoskörte
    Ich finde das Rathaus nicht hässlicher, grauer und unseliger als viele andere Gebäude hier. Deshalb den Abriss zu fordern, halte ich für Quark. Auch wenn da mal ein Platz war, glaube ich, dass es sinnvollere Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung gäbe, als einen Abriss des Rathauses.
    Aber egal, ich will hier keinen neuen Nebenschauplatz eröffnen. Hab es einfach nicht verstanden (und nachvollziehen kann ich es immer noch nicht).

  39. 89
    Rané says:

    @ vilmos
    Die Gelder für den Abriss wären ja bei „Aktive Stadtteilzentren“ vorhanden, aber wohin fliessen sie ? Aber hier geht es ja um das Schultheiss-Gelände. Habe da noch einen alten Aufkleber „Kulturbrauerei Moabit“ und hoffe, dass doch zumindest ein Teil für eine kulturelle Nutzung dort eingeplant ist. Auch ist es sehr still geworden um das Krankenhausgelände. Sollte dort nicht das QM-Moabit-Ost verstärkt aktiv werden ?

  40. 90
    vilmoskörte says:

    zu 84: Es ist nun mal so, dass Berlin eine große Stadt ist. Und wie in anderen Städten auch, ist der Weg zum Rathaus manchmal etwas weiter, je nachdem, wo man wohnt. Der Weg zum Rathaus Wedding, in dem die zuständige Verwaltung ihren Sitz hat, ist für die meisten Moabiter nicht so wahnsinnig weit. Es wäre dramatischer, wenn die Auslegung im dritten Rathausstandort des Bezirks Mitte wäre. Da die Pläne durchaus erklärungsbedürftig sind, ist zu den angegeben Zeiten auch ein Mitarbeiter des Amts anwesend, um Erläuterungen zu geben (ich habe allerdings noch nicht ausprobiert, ob das gut funktioniert). Eine einfache (Teil-)Auslegung der Pläne im Rathaus Tiergarten ohne weitere Erläuterungen (so wie beim letzten Mal geschehen) halte ich eher für kontraproduktiv. Und dieses Mal geht es nur um die Änderungen, da besteht m.E. noch mehr Erläuterungsbedarf.

  41. 91
    taylan says:

    Ich wäre eher dafür, das Rathaus zu erhalten, aber einen breiten mittleren Durchgang zu schaffen mit Übergang in die Arminusmarkthalle. Und was dringend geboten ist: Energetisch sanieren und außen bunt anmalen!(was ist das außen für eine Farbe?Kackbraun?)

  42. 92
    Redaktion says:

    Bitte weitere Kommentare beim Artikel über die erneute Auslegung des B-Plans zu Schultheiss:
    https://moabitonline.de/7248