Wohnzimmer 2.0 – die Quatschbox
Die Quatschbox ist ein kleiner Raum mit Audiovideotechnik zum Aufzeichnen von Videos. Drinnen Gesagtes wird gleichzeitig nach außen übertragen. Kleine Schlitze geben den Außenstehenden Fragmente des Innenlebens direkt preis. Einmal drinnen Platz genommen bekommt man schnell das Gefühl gar nicht auf dem Präsentierteller zu sitzen. Es stellt sich eine vertraute Geborgenheit ein, die aber wohl eher eine Täuschung ist.
Die Idee dieses Projektes entstand in der Redaktion von MoabitOnline auf der Suche nach bewegten Bildern für das Moabiter Online Portal und wurde im Rahmen eines Projektes des Quartiersmanagements Moabit-Ost vom Verein Stadtraumnutzung e.V. umgesetzt.
Bürgermeinung ist gefragt. Wie MoabitOnline durch die Kommentarflut für seine aktuellen Artikel im Internet täglich neu zeigt.
Die Quatschbox erweitert die Möglichkeiten der Aufzeichnung von „MenschMeinung“ durch das Videoformat. Die Box wird bei einigen Veranstaltungen in nächster Zukunft aufgestellt werden und mit der Sammlung von Meinungen beginnen. Auch Interviews in der etwas zu historisch geratenen Inneneinrichtung kann es geben, denn es passen genau zwei gemütliche Sessel hinein, die von drei Kameras und einem Mikrophon beobachtet werden.
Ein wunderbares Spielzeug, ein neues Format, Ideen und Anwendungen sind gefragt!
Zuerst erschienen in LiesSte, Zeitung für den Stephankiez, Nr. 17 Oktober 2010
Hier gibt es Gelegenheit zur Anwendung:
06.11. Stadtteilkonferenz QM Moabit-Ost
13.11. Nachwahlen Quartiers- und Vergabebeirat Moabit-Ost
19.11. Lotsenball alle 3 Termine im Kubu, Rathenower Straße 17
Außerdem wird die Quatschbox in der Kulturfabrik Lehrter Straße 35 aufgebaut im November bei einer Party und bei der Abschlussfeier am 18.12.
20.11. im Rahmen der Projektwoche der Moses-Mendelsohn-Oberschule
Geplant ist außerdem ein weiterer Termin in der Bruno-Lösche-Bibliothek.
Auf der Projektseite des Vereins zur alternativen Stadtraumnutzung e.V. kann weiteres Informationsmaterial und ein Flyer heruntergeladen werden.
Lieber Stephan,
bin auch ganz gespannt. Zum Glück ging das an einen Myspace-Kontakt von mir. Die globale Welt ist halt klein *g*.
Wir sehen uns heute, am 6.11.2010, da bringe ich auch die DVD von Power21 mit.
Lieber Gruß vom Ex-Quartiersrat
Ok, die Termine,
habe zum Glück Celine getroffen. Habe mit den Box-Leuten gesprochen, es gibt da noch mehr Einsatzorte. Und der Peepshow-Charakter hat mich an ein eigenes noch nicht realisiertes Projekt erinnert.
Frau Lummel und ich hatten das Vergnügen die Box bei der Stadtteilkonferenz zu testen. Wir wurden gebeten etwas zum Thema „Wie kann man Kindern den Übergang in die nächste Lebensphase erleichtern“ zu sagen. (Gemeint ist von Familie in Kiga, Kiga in Grundschule usw.).
Meine Eindrücke: Der Herr der die Box konzipiert hat, ist wirklich kompetent. Es scheint für ihn ein wichtiges Projekt zu sein. Zur Box selbst: Innen schon sehr beengt, so dass immer nur 1 Person gefilmt wird. Wenn nur 1 Person drin sitzt ist das ja ok, wenn aber 2 sich unterhalten, wäre es schöner beide zu sehen. Etwas bedrückend ist die niedrige Höhe der Box (Kopf einziehen angesagt), nicht gefallen hat mir auch das überall „Löcher“ wie bei einer Peepshow sind. Dadurch fühlt man sich extrem beobachtet, auch rufen Kinder durch die Löcher was durch und man wird durch die Geräusche um die Box herum abgelenkt. Sehr gut gefiel mir, dass man von außen sehen kann (via Monitor) was in der Box geschieht, man kann auch mithören. Innen hat man auch einen Monitor. Ein großer Vorteil ist das keine Mikrofone zu sehen sind, dadurch fühlt man sich „privater“.
Ich finde die Box wirklich super, eine tolle Idee, erstklassige Umsetzung. Sie sollte wirklich an vielen Orten auftauchen.
Ich finde wichtig, dass die Box unbedingt auf öffentlichen Plätzen auftaucht, nicht nur in Einrichtungen. Die Termine beziehen sich sehr auf Kinder/Jugend.
Wichtig wären: Platz vor Nah und Gut (ältere Leute)
Platz vor dem E-Center (gute Durchmischung)
Platz Kreuzung Birkenstr. Perleberger Str.
Stephanplatz
Tja, die Philolsophie „der Löcher“, die natürlich im Praxistest diverse Probleme mit „Störungen“ hevorrufen. Abgesehen von notwendigen „Luftlöchern“ hat dieses Konzept die Aufhebung von Realität und Fiktionalität zur Folge, was beim täglichen TV-Konsum nicht gegeben ist. Hier flimmert was auf den Bildschirmen außerhalb, was bei geschlossener Box nicht unbedingt, dass sein muss, was real in der Box geschieht. Könnte theoretisch auch eine Aufzeichnung sein. Viielleicht lässt sich das Problem mit Klappen lösen, die nur bei Bedarf geöffnet werden. Dann können die Neugierigen, die nicht „Blödsinn“ in Form einer destruktiven Haltung im Sinn haben, den realen Bilck auf den realen Innenraum werfen.
Nun endlich!
Am nächsten Samstag können wir den experimentellen Dokumentarfilm aus dem Material des Wohnzimmers 2.0 sehen: Premiere um 20 Uhr im Filmrauschpalast und Party um 22 Uhr im Slaughterhouse, Kulturfabrik Lehrter Straße 35.
http://www.wohnzimmerzweinull.de/
Weiß zufällig jemand, ob man den Film irgendwo noch sehen kann? Ich habe es leider gestern nicht in die Kufa zur Premiere geschafft.