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Was geben wir der Erde zurück?

 

Dies Gedicht ist entstanden nach der Diskussionsveranstaltung zum Bau des Gastrogroßmarkts Hamberger an der Siemensstraße, zu der die SPD am 8. Oktober 2010 in den BVV-Saal im Rathaus Tiergarten eingeladen hatte.

Wohnen und Arbeiten in Moabit

Straße mit Aussicht
Über uns Menschen und einem Stück Land
Eigentum verpflichtet
Wachstums-/Konsumgesellschaft

Diskussionsveranstaltung.
Interessenvertreter der Parteien,
Bürgerinitiative,
Firma Hamberger, Stadtentwicklung.
Wie kann kooperiert werden?
Was ist das gemeinsame Ziel?

Nicht mit ihrer Stimme anwesend –
unsere Erde.
Ein Lebewesen –
es atmet, es nährt und wird genährt.
Beziehen wir sie mit ein?

Ein Stück Land nördlich der Siemensstraße
ehemals Güterbahnhof Moabit.
Brache.
Zur Müllhalde verkommen.
Eigentümer: Deutsche Bahn.

Verkauf des Bahngeländes
an Hamberger Großmarkt –
zum Bau eines Gastronomiemarktes,
an das Land Berlin –
zur Gestaltung eines Stadtgartens.

Unglückselige Verknüpfung:
(Förder-)Gelder.
Ohne Hamberger
keine Planstraße und
keinen Stadtgarten Moabit!

Boden kontaminiert.
Stadtgarten Moabit: Erde wird abgetragen.
Gastronomiemarkt: auf belastetem Erdboden
wird Beton gegossen.
Gefährdung des Grundwassers.
Bohrungen – laufende Kontrolle.

Pappelallee
am Rande des Grundstücks.
Gutachten: in keinem guten Zustand.
Lebensdauer 10 Jahre.
Ruhigen Gewissens fällen lassen?

3,10 m vom Bürgersteig Mauer Verkaufshalle.
Platz für zwei Baumreihen.
Computerbildsimulation:
Neupflanzung und Bäume in 10 Jahren.
13 m hohe Mauer bleibt sichtbar.

Schallschutzwände
müssen gebaut werden
zum Stadtgarten Moabit,
zur James-Krüss-Grundschule hin.
Geräuscharmes genießen der Natur
im Stadtgarten?

Gastronomiegroßmarkt:
Funktionale Verkaufshalle – rechteckiger Bau.
Glas-Fluchttüren unterbrechen eintönige Wand.
97 % des Grundstücks versiegelt.
300 neue Arbeitsplätze.

Täglich mehrere 100 Kleinwagen, Lastkraftwagen
über Planstraße.
Entlastung für Siemensstraße – ruhigeres
Wohnen.
Eröffnung des Großmarktes Hamberger
ein halbes Jahr früher als Plantraße.
Belastung für die Anwohner.

Und die Erde?
Kontaminiertes Erdreich wird nicht renaturiert,
Erdboden wird zu betoniert – 3 % zum Atmen,
zwei Straßenführungen,
Zunahme des Autoverkehrs.

Wer sind die Gewinner?
Wer sind die Verlierer?
Gibt es überhaupt Gewinner?
Nimmt die Lebensqualität in Moabit zu?
Eindeutig zu den Geschädigten zählt die Erde.

Erinnerung:
Wir sind Gäste auf der Erde.
Ein Menschenleben.
Alles was wir zum Leben brauchen gibt uns die Erde.
Was geben wir ihr?

Gertrude Kölbach-Arabu, Anwohnerin in der Moabiter Waldstraße,
Berlin, 9. Oktober 2010
Ein weiteres Moabit-Gedicht der Autorin ist „Baum – Schuhbaum

3 Kommentare auf "Was geben wir der Erde zurück?"

  1. 1
    Guido says:

    Hurz!

  2. 2
    K. S. says:

    Prinzipiell bin ich auch der Meinung, dass Lebensqualität nicht zwangsläufig was mit Wirtschaftswachstum zu tun hat. Mein Bauchgefühl sagt aber, dass sich ein harter Kern der Hamberger-Gegner zunehmend isoliert. Hier scheint mir beispielsweise die Grenze zwischen Lyrik und Polemik schon überschritten zu sein!

  3. 3
    Mark says:

    Ich kann mit einstimmen in das Klagen der Dichterin. Es geht solange weiter mit der Zerstörung der Erde, um es klar auszudrücken, bis wir unsere Schuld endlich zugeben und aufhören unser eigenes Leben höher zu setzen als den Schöpfer der Welt. Dies können wir nur indem wir Gott um Vergebung bitten und das Geschenk der Erlösung annehmen. Er weiss, dass wir die Erde nicht mehr retten können. Deshalb hat der Sohn Gottes dafür sein heiliges Leben geopfert. Für die Schuld an der Erde, an den Menschen und an Gott. Danken wir Jesus Christus für das was nur er geschafft hat. Uns gerettet.

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