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Kinder und Pädagogen wählten

Der Schulhof für die Miriam-Makeba-Grundschule wird neu gestaltet

Eine Jury aus acht Kindern der 4. Klasse und sieben Pädagogen der Miriam-Makeba-Grundschule hat sich Anfang Juli im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs für ihren Schulhof zwischen drei präsentierten Entwürfen entschieden: Realisiert werden soll nun der Entwurf des Büros Birgit Hammer. Unterstützend (aber nicht abstimmungsberechtigt) waren Fachberater vom Stadtplanungsamt und vom Grünflächenamt des Bezirks Mitte sowie Mitarbeiter des Büros KoSP anwesend – letztere hatten als Prozesssteuerer im Gebiet die Veranstaltung organisiert und moderiert.

Die Vorgeschichte hatten wir bereits in der letzten Ausgabe dieser Zeitung geschildert (siehe unten): Um den verwinkelten Schulhof mit alten, teils nicht mehr funktionsfähigen Spielgeräten neu zu gestalten, waren drei Landschaftsplanungsbüros um Entwürfe gebeten worden. Das Besondere am Verfahren: Die Schulkinder und Pädagogen dabei waren von Beginn an die wichtigsten Stimmen. Auf Anregung eines Horterziehers konnten die Kinder ihre Wünsche formulieren. Diese waren dann Grundlage für die Ausschreibung des Bezirks zur Hofgestaltung. Die drei eingeladenen Planungsbüros orientierten sich daran, besichtigten auch mit Kindern und Pädagogen sowie den Bezirksbeteiligten vor Ort die Situation.

Am 4. Juli schließlich fand die große Jurysitzung nach strengen Regeln statt. Die drei Büros präsentierten ihre Entwürfe, anschließend konnten die Jurymitglieder Fragen stellen. Nach der Möglichkeit zur internen Diskussion vergaben sie in Einzelabstimmung ihre Punkte. Im Vorfeld hatten Experten vom Straßen- und Grünflächenamt die Vorentwürfe bereits mit Blick auf Kriterien wie die Einhaltung der Obergrenze der Baukosten, auf Funktionalität, Bewirtschaftungskosten und Robustheit geprüft.

Karsten Ketzner vom Büro KoSP regte dann an, die begehrtesten Einzelaspekte auch der »unterlegenen« Konzepte in den Siegerentwurf mit einzuarbeiten: um für die Schulkinder »das Beste vom Besten zu bekommen«. Ganz oben auf der Wunschliste standen dann Bodentrampoline, Kletterfelsen und Hangelleiter sowie ein Sand-/Matschtisch mit Rinnen.

Der Bezirk wird nun das Büro Birgit Hammer mit der Neugestaltung des Schulhofs beauftragen. Die nächsten Planungsschritte sind die Vor- und Entwurfsplanung, wo noch Feinabstimmungen und Änderungen möglich sind. Auch dabei sollen Kinder und Pädagogen einbezogen werden. Bis Ende 2017 soll die detaillierte Ausführungsplanung fertig sein. Die Bauarbeiten sollen dann voraussichtlich von Frühjahr bis Herbst 2018 stattfinden. Auch wenn sich der Bezirk bemüht, die Hauptarbeiten in die Sommerferien zu verlagern, werden dennoch Lärm- und Dreck belastungen für die Schule nicht zu vermeiden sein. Dafür werden die Kinder anschließend mit einem rundum verschönerten Schulhof belohnt.

Text: Ulrike Steglich, Foto: KoSP

Zuerst erschienen in der »ecke turmstraße«, nr. 5, aug./sept. 2017

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Ein neuer Hof für die Miriam­-Makeba­-Grundschule

An etlichen Berliner Schulen gibt es einen immensen Sanierungsbedarf, sei es komplett oder auch in Teilmaßnahmen. An der Moabiter Miriam-­Makeba-­Grundschule ist in dieser Hinsicht jetzt einiges in Bewegung: Das Dach der Doppelsporthalle wurde bereits saniert, nun wird die Neugestaltung des Schulhofes geplant.

Der hat dringenden Verbesserungsbedarf: Zwischen vier einzelnen Schulgebäuden unterschiedlichen Baualters auf einem Doppelgrundstück wirkt der Hof fragmentiert. Bei der Neugestaltung geht es um ca. 3000 qm der zentralen Hoffläche.

Doch wird dies keine Standardsanierung. Vielmehr sind die Schulkinder, Lehrer und Erzieher die Hauptakteure bei der Entscheidungsfindung. Im Vorfeld hatten sie gemeinsam eine Prioritätenliste dessen erarbeitet, was der Schulhof künftig bieten soll: das sind u.a. möglichst staub-­ und matschfreie Alternativen zu den Tennenflächen, Kletterfelsen, Sitzgelegenheiten (»Lümmelbänke«), eine Strecke zum Skaten oder Inlinern, Spieltipis (auch als Rückzugsorte), ein Sichtschutz zum Spielplatz Zinzendorfstraße, ein Wasserspielplatz, ein Häuschen für Spieleausleihe, eine Einhausung (Pergola) für die Müllcontainer, ein Basketballständer, Sonnensegel. Bleiben sollen die Sandspielfläche, ein Klettergerüst mit Rutsche und eine kleine Bühne. Generell geht es um die Erhöhung der Aufenthaltsqualität, darum, Kinder anzuregen und um einen Wechsel zwischen aktiven und Ruhebereichen.

Die Wunschliste ist nun Teil eines kleinen Wettbewerbsverfahrens: Drei Landschaftsplanungsbüros wurden eingeladen, auf Basis der inhaltlichen, technischen und finanziellen Vorgaben Entwürfe zu erarbeiten. Dazu gab es Mitte Juni auch einen gemeinsamen Ortstermin. Bereits Anfang Juli sollen die Büros ihre Entwürfe präsentieren. Die darüber abstimmende Jury besteht mindestens zur Hälfte aus Schulkindern, sowie aus Lehrern und Erziehern. Fachleute des Straßen­ und Grünflächenamtes, des Fachbereichs Stadtplanung, der KoSP GmbH dürfen mitdiskutieren und beratend zur Seite stehen, sind aber nicht stimmberechtigt.

Der Siegerentwurf wird dann durch das beauftragte Büro zur Baureife gebracht, wobei die Hauptbauzeit auf die Sommerferien 2018 entfallen soll. Die endgültige Fertigstellung soll bis Ende 2018 erfolgen. Die Nettobaukosten werden auf ca. 360.000 Euro veranschlagt, die Gesamtkosten auf 600.000 Euro.

Text: Ulrike Steglich, Foto: Christoph Eckelt, bildmitte

Zuerst erschienen in der »ecke turmstraße«, nr. 4, juni/juli 2017

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