So können Sie mitmachen!

First Man on Mars

Am Tag des Beginns der ersten bemannten Marsmission sitzen die Menschen wie gebannt vor ihren Fernsehapparaten und schauen zu, wie sich der erste Mensch aufmacht, um seinen Fuß auf einen anderen Planeten, den Mars, zu setzen. Nur noch wenige Minuten und der Countdown beginnt. Wie schon vor vier Jahrzehnten, als der erste Mensch den Mond betrat, sind die Straßen wie leergefegt…

Doch in einem der Wohnzimmer gehen merkwürdige Dinge vor. Ein Fernsehzuschauer packt dort, genau wie der Astronaut im Fernsehen, seine „sieben Sachen“ und macht sich startklar. Als der Countdown läuft, ist nichts mehr zu stoppen. Die Mission nimmt ihren Lauf.

Die Zuschauer im Theater werden mit auf eine fantastische Reise genommen, sie werden Zeu­gen einer einzigartigen Mission. Sie erleben „First man on mars“ so, wie es Fernsehen niemals zeigen kann.

Szenenbild First Man on Mars, Foto: IFAVI

Die Inszenierung von „First Man on Mars“ besteht aus einer phantasievollen Vermischung von Schauspiel, Kino, Trick und Live-Animationen und lässt sich dadurch mit keiner herkömmlichen Theaterform beschreiben. Ausgehend von einer traditionellen Bühnensituation, die mit Projektionen unterstützt wird, entwickelt sich durch die Verknüpfung mehrerer Ebenen ein Spiel im vir­tuellen Raum. Visuelle Vorproduktion wird mit live erzeugten Bildern kombiniert, so dass jede Aufführung einzigartig wird. Selbst am Ende des Stückes, wenn sich die dramaturgische Klammer schließt, bleibt die Frage offen, was virtuell und was real gewesen ist.

Eingang ins IVAVI, Foto: IFAVI

Man kann sich erzählen lassen, wie die Welt aussieht, man kann sie allerdings auch mit den eigenen Augen betrachten.„, das ist Thomas Rohloff bei seiner Inszenierung wichtig. Der Bühnenaufbau für das Stück ist so speziell, dass er als Spielstätte eigens das „Institut für angewandte Visualität IFAVI“ eingerichtet hat. In einem ehemaligen Gemeindesaal hat das Institut seinen Sitz. Gebaut in der Tradition Berliner Ballhäuser, fast versteckt im Hinterhaus der Putlitzstraße 13, erstreckt sich der Raum über zwei Etagen mit umlaufender Galerie auf fast 400 Quadratmetern. Er diente fast ein Jahrhundert als Gemeindesaal. Die letzte Nutzung war als Moschee, danach stand er leer. Im Sommer 2008 wurde er für das Institut angemietet und bis Jahresende 2009 ausgebaut. Wo unter verschiedenen Religionen gehofft, gebetet und gepredigt wurde, findet nun ein visueller Dialog statt.

Die Macher

Zwei Menschen stehen hinter der Inszenierung. Thomas Rohloff war in seinem bisherigen 25-jährigen Berufsleben bereits Puppenspieler, Schauspieler, Moderator, Regisseur und ein phantasievoller Pixelspieler und das alles ist er jetzt auch in seiner neuesten Inszenierung. Er beherrscht nahezu alle gängigen Animationstechniken im Figurentheater und interessiert sich schon von klein auf für Figurenanimation in Film und Fernsehen. So spielt und entwickelt er Animatronics oder steigt selber in Großfiguren um ihnen Seele zu geben. Vielen Menschen ist vor allem sein Sprach- und Animationstalent bekannt, mit welchem er seit über 20 Jahren dem „Koffer“ aus der TV-Sendung „Siebenstein“ ein charakterstarkes und recht eigenwilliges Leben einhaucht.

Auslöser bei Rohloff für „First Man on Mars“ war ein Brief, den ein kleiner Junge an Albert Einstein schrieb und ihn zu einer Reise zum Mars einlud. „Dass dieser Junge später bei der NASA gelandet ist und an der ersten Mondmission mitgearbeitet hat, stellte ich auf meinen Recherchen später fest. Als ich das herausfand, war ich so glücklich, dass ich eine ganze Nacht tanzte. Ich fand ein Foto von dem inzwischen 60jährigen Jungen und seine Augen funkelten so, dass ich in seinem Gesicht den Jungen wieder fand, der auf Antwort von Albert Einstein wartete. Er hatte seinen Traum nie aufgegeben, und freut sich, dass die nächste Generation ihn nun verwirklichen wird.

Thomas Rohloff ist als Astronaut nicht der super Schauspieler, kein mit Effekten um sich werfender Superheld in einer perfekten Welt. Er ist vielmehr ein Mensch wie „Du und ich“, ein Mensch der bereit ist, alles zu geben was in seiner Macht steht, auf der Suche nach der Leichtigkeit in einer beschwerlichen Welt. Vor allem ist er authentisch, denn dieses Projekt war eigentlich nicht machbar, nicht finanzierbar. Er hat es gemacht, ohne Zuschüsse und fast alles allein. Er lädt Sie ein, ihm auf seiner phantastischen Reise beizuwohnen, ihn zu begleiten, denn wenn er spielt, wenn er Kunst macht, dann ist das ganz einfach Seele pur. „Ich will, dass sich die Leute leichter fühlen, wenn sie aus dieser Inszenierung kommen. Die Welt wieder mit strahlenden Augen betrachten. Wenn mir das gelingt, dann bin ich glücklich.

Für eine Reise zum Mars ist natürlich auch ein Kontrollzentrum nötig. Und das obliegt im IFAVI dem Computertechniker Mike Weidner, den „Hans Dampf“ in allen Gassen des Instituts. Für ihn könnte der Tag 48 Stunden haben, wäre damit aber immer noch zu kurz. Probleme gibt es für ihn nicht, eher eine Reihe noch nicht gefundener Lösungen, für die es nur die richtigen Informationen zu finden gilt. Natürlich wird da so lange geforscht und gesucht, bis alles wie gewünscht läuft. Seine Lieblingsspielzeuge sind Computer im allgemeinen und die Fotokamera im speziellen. So kommt bei ihm keine Langeweile auf. Der ehemalige Gemeindesaal wurde unter anderem mit seiner Hilfe zum Institut ausgebaut, wobei er bei „First man on Mars“ einen Großteil der Technik betreut. Von Computernetzwerken über die Lichtsteuerungen bis hin zum Erstellen und Programmieren der eigentlichen Show reicht das Spektrum seiner Tätigkeiten.

Termine
Erleben kann man „First Man on Mars“ als nächstes während des Moabiter Inselglücks, am 18. und 19. Juni, 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Ab Ende September sind dann regelmäßige Aufführungen an den Wochenenden geplant.
Ebenfalls dann, aber werktags, plant Rohloff ein Kindertheaterprogramm zu starten. Rohloff hat dafür das bekannte Stück „Lauras Stern“ nach der auch verfilmten Buchserie von Klaus Baumgart ausgewählt. Baumgart wird übrigens bei den Aufführungen beim Inselglück eine kleine Rolle in „First Man on Mars“ übernehmen.

Kontakt:
IFAVI – Institut für angewandte Visualität
Putlitzstraße 13 (Quergebäude), 10551 Berlin, Tel.: 030.31161191

Text: IFAVI / Jürgen Schwenzel, Fotos: IFAVI

Nachtrag vom 14.09.2010
Neue Termine von „First Man on Mars“ nach der Sommerpause
Gemeindesaal Berlin-Moabit, Putlitzstraße 13 (Quergebäude), 10551 Berlin
jeweils Freitag / Samstag am
24./25.9.2010, 01./02.10.2010, 08./09.2010, 15./16.10.2010
Vorstellungsbeginn ist um 20.00 Uhr, die Abendkasse öffnet um 19.00 Uhr
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 15 Euro, ermäßigt 12 Euro

Reservierungen sind möglich telefonisch 030.31161191 oder per mail an karten@first-man-on-mars.de, bitte dabei Namen, Rückrufnummer, Anzahl der Karten und Datum der gewünschten Veranstaltung angeben.

2 Kommentare auf "First Man on Mars"

  1. 1
    Markus Börner says:

    Ich habe das Stück bereits im Frühjahr gesehen! Einfach fantastisch! Ich hab so ein „Theater“ noch nie zuvor gesehen. Die Betreiber sind superherzlich und es macht einfach Spaß, sich dort ins Weltall fallen zu lassen! Unbedingt ansehen! Ich geh auch wieder hin. Fakt. 🙂

  2. 2
    Redaktion says:

    Wie im Juni im Artikel angekündigt, gibt es nach einer Sommerpause neue Aufführungstermine (und Eintrittspreise) von „First man on mars“, die wir als Nachtrag zum Artikel ergänzt haben.

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