So können Sie mitmachen!

Inselglück: Kulturfest zur WM

So ganz mag man es angesichts der derzeit vereisten Gehwege noch gar nicht glauben, wenn der Kunstverein Tiergarten uns  das Näherrücken der hellen und warmen Jahreszeit ankündigt. Für aktive Künstler,  Kulturschaffende, Projekte und Initiativen ist es aber dennoch an der Zeit, sich Gedanken über das größte Moabiter Kulturevent zu machen, das Moabit zu bieten hat. Wo wird es stattfinden? Die Antwort hängt von der Perspektive ab, denn einerseits ist der Ort die Moabiter Insel, wo die die Menschen ihr Glück finden, andererseits sind es die vielen großen und kleinen Orte, offene Ateliers, Galerien, Läden, Kneipen, Theater, Höfe, Straßen, open air Bühnen und Kinos oder auch private Wohnungen, die zum fünften Moabiter Inselglück Kultur in all ihren Facetten erfahrbar machen sollen.

Der Kunstverein Tiergarten wird auch in diesem Jahr wieder die Moabiter Kulturtage Inselglück koordinieren und mit einer gemeinsamen Werbung begleiten. Stattfinden sollen das diesjährige Inselglück vom 17. – 20. Juni 2010. Der Donnerstag Abend ist wiederum der Eröffnungsabend der Kulturtage, die am späten Sonntagabend enden werden.  Die „zentrale“ Eröffnungsveranstaltung wird diesmal in der Heilandskirche stattfinden, aber natürlich sind auch andere Veranstaltungsorte aufgerufen, am Donnerstag abend ebenfalls z.B. Ausstellungen zu eröffnen, so dass die Besucher ein Kulturhopping auf der Insel machen können. Wie schon 2008 fällt auch in 2010 das Inselglück in den Zeitraum eines Fußballgroßevents, nämlich der Fußballweltmeisterschaft. Aber auch wenn einige die zeitliche Überlappung kritisieren werden, ist zu bemerken, das sich beim Inselglück 2008 sich einige Veranstalter und Künstler auch inhaltlich auf die parallel stattfindende Fußballeuropameisterschaft kreativ eingelassen hatten. So kann man schon gespannt sein, wie viele Veranstaltungsorte ihre kulturellen Veranstaltungen anlässlich des zweiten Spiels der deutschen Mannschaft gegen das Team Serbiens am Freitag, 18. juni (Beginn 13:30 Uhr) wieder mit einem „public viewing“ verbinden.

Auch dieses Jahr wird im gemeinsamen Programmheft wieder zwischen den Bereichen

  • Offene Ateliers, offene Höfe oder Tage der offenen Tür
  • Ausstellungen in Galerien, Ateliers und temporären Veranstaltungsräumen
  • Veranstaltungen unterschiedlichen Formats wie Film, Theater, Lesungen, Performances, etc.
  • unterschieden.

Ergänzt werden sollen diese Formen durch das neue Format

  • Moabit privat!

Dies ist ein neues Format. Sie können ihre private Wohnung für die BesucherInnen öffnen, dort Veranstaltungen organisieren oder Ihre lange verborgene Sammlung von Kunst oder ungewöhnlichen Gegenständen zeigen.

Eine ausführlichere Beschreibung der Veranstaltungsformate und ein Anmeldeformular stehen als PDF-Datei bereit. Ihre Anmeldungen sollten bis spätestens zum 31. März 2010 den Kunstverein Tiergarten erreichen, entweder per Email an kulturtage@kunstverein-tiergarten.de oder per Post an Kunstverein Tiergarten e.V., Dr. Claudia Beelitz – Vorstand, Essener Str. 20, 10555 Berlin

9 Kommentare auf "Inselglück: Kulturfest zur WM"

  1. 1
    R@lf says:

    Ziemlich panne, das zur WM zu machen:
    1. werden etliche fußballbegeisterte KünstlerInnen nicht oder nur eingeschränkt mitmachen
    2. werden Kneipen und Cafés, in die mensch sich nach INSELGLÜCK-Events setzen könnte, mit siegestrunkenen Fußballfans dicht sein und FußballallergikerInnen so draußen halten
    3. wird INSELGLÜCK bei potentiellen BesucherInnen in eine Konkurrenzsituation zur WM gesetzt
    4. können Verantstaltungen von alkoholisierten, enthemmten Menschen gestört werden, die die WM als willkommenen Anlaß zum Dauerbesäufnis sehen.

    Ich mag nicht mehr drüber nachdenken, was für Gründe noch dagegen sprechen könnten.
    Und ich mag nicht darüber nachdenken was DENNOCH für den Termin sprechen könnte.
    Erstmal scheint mir die Terminwahl jedoch äußerst bedenklich.

  2. 2
    snuk says:

    was ist mit den fussballfanInnen?

  3. 3
    suse says:

    @ snuk: ich würde sagen FussballfanInnen gibt es nicht, nicht deshalb weil es etwa keine weiblichen Fussballfans geben würde, aber Fan ist nun mal beides! Jedenfalls nach meinem Sprachgefühl – wobei Sprachgefühl – trotz political correctness – manche Leute stören sich halt an den -Innen oder _innen, während andere sie nicht missen mögen.

  4. 4
    vilmoskörte says:

    Ja, das ist schon schwierig, wenn man Sexus und Genus nicht auseinanderhalten könnInnen.

  5. 5
    snuk says:

    Ja, das Auseinanderhalten wird noch schwerer, wenn man missionarisch das sogenannte „Binnen-I“ einsetzt. Es hat zudem den Nachteil, dass es nicht gesprochen werden kann und nicht der deutschen Rechtschreibung entspricht. Es gibt also keine „FussballallergikerInnen“. Oder, Herr Vilmoskörte? Aber irgendwann les ich hier noch BürgerInnensteig oder EinwohnerInnenmeldeamt oder ChristInnentum oder BürgerInnenmeisterIn.

    Aber vielleicht ist sowas ja auch ganz lustig:
    Führerschein auch für Hampelmänner und Sündenböcke / Führerinnenschein auch für Hampelfrauen und Sündenziegen.

  6. 6
    vilmoskörte says:

    Leiber MitgliederInnen ist doch schon recht gebräuchlich geworden. Bei dieser Sprachverhunzerei muss man ja nicht mitmachen, ich tu’s jedenfalls nicht.

  7. 7
    R@lf says:

    „MitgliederInnen“ und ähnliche Verrenkungen finde ich auch übertrieben. Das geht mir gegen den Sprachduktus. In diesem Fall heißt es ja auch „das Mitglied“ und nicht „der“.
    Snuk: für Realironie bin ich immer zu haben. 🙂
    „Hampelfrauen“ und „Sündenziegen“ – warum nicht? Obwohl das einen anderen Sprachursprung hat: der SündenBOCK war ganz real ein Ziegenbock, der als Opfertier geschlachet wurde – zur Sühne. Ziegen waren dafür zu wertvoll – sie bekamen Nachwuchs und gaben Milch.

    Aber wir sollten uns mal bewußt machen (dazu eben dient diese Schreibweise, die Frauen einschließt), daß Frauen +- die halbe Gesellschaft ausmachen, aber immer nur in der männlichen Form geredet wird. Und es wird nicht nur männlich geredet: z.B. nachweislich und bekanntermaßen sind i.d.R. Frauen immer noch die Billiglohnkräfte und verdienen in absolut identischen Positionen mit Männern deutlich weniger (Stichwort „Leichtlohngruppe“). An einen leitenden Job zu kommen ist dafür für Frauen deutlich schwieriger – das sind Männerdomänen. Haben Frauen aber einen solchen Job, müssen sie in ihm mehr leisten, um bestehen zu können. Und HausARBEIT erfährt keine Wertschätzung.

    Ich halte es deshalb NICHT für überflüssig, Frauen in die Sprache zu reintegrieren (Männer: stellt Euch den Fall mal andersherum vor!) und damit das Bewußtsein etwas anzustupsen – auch wenn viele Frauen das selbst nicht machen oder machen wollen. Mann stößt sich ja offenbar daran und das ist ein Zeichen für Aufmerksamkeit – wenn auch zunächst negative. Aufmerksamkeit jedoch ist ein erster Schritt zur Änderung falscher Verhältnisse.

  8. 8
    vilmoskörte says:

    Ein Hoch auch die HausarbeiterInnen!

  9. 9
    snuk says:

    an R@lf: ich hatte keine Probleme für 7 Monate die Rolle des Hausmanns einzunehmen und hätte die Zeit gerne verlängert. Die teilweise verständnislosen Reaktionen einiger Geschlechtsgenossen waren mir reichlich egal. Diskutieren muss man da nicht. Die Rollenbilder sind fest verankert und mit Reden kommt man nicht weiter. Zum Glück hatte ich im Gegensatz zu anderen Vätern keine Probleme, die Elternzeit bei meinem Arbeitgeber durchzusetzen. Männer in Rollen, die hauptsächlich Frauen ausfüllen, haben also durchaus ähnliche Probleme wie Frauen. Das geht bis zur sprachlichen Einbeziehung als einziger männlicher Erwachsener in der Krabbelgruppe. Wobei meiner Meinung nach die sprachliche Einbeziehung automatisch dann erfolgt, wenn das jeweilige Geschlecht in einer bestimmten Rolle akzeptiert ist. Ich glaube nicht, dass das umgekehrt funktioniert, also durch sprachliche Einbeziehung das Rollenverhalten aufgeweicht oder verändert werden kann. Das soll’s dann auch von meiner Seite zu dem Thema gewesen sein.

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